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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

4.4.6 Zusammenarbeit der Gemeinden<br />

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„Weil die Jugendlichen zusammen auf die weiterführenden Schulen gehen, ist das Kirchturm-Denken<br />

in der <strong>Region</strong> heute nicht mehr so ausgeprägt.“ (SA)<br />

„Bacharach und Niederrheinbach (linke Rheinseite), die Stadt Lorch (Land Hessen) und<br />

Kaub (Rheinland Pfalz, rechte Rheinseite) kooperieren gerade miteinander. Wir nennen<br />

sie ‚die romantischen Vier‘. Wir wollen uns im kulturellen Bereich gegenseitig unterstützen:<br />

Wenn der eine etwas macht, werben die anderen mit. Unsere Tourismusbüros arbeiten<br />

nun auch zusammen. Wir versuchen schon vom Kirchturm-Denken wegzukommen,<br />

das läuft ganz gut.“ (LK)<br />

4.5 Vision für eine andere regionale Entwicklung<br />

Wie sollte sich die <strong>Region</strong> weiterentwickeln? Was sind die wichtigsten Stellschrauben dabei?<br />

Welche Ideen sollten umgesetzt werden? Hier die Antworten der Interviewpartner*innen.<br />

4.5.1 Grundsätzliches<br />

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„Wir brauchen keine Rückwärtsgewandheit, sondern neue Konzepte.“ (KD)<br />

„In Sankt Goar muss man ganz neu denken, weg von den Klischees. Langfristig und nachhaltig<br />

denken! Das Leben in ländlichen <strong>Region</strong>en ist persönlicher und nicht so anonym<br />

wie in der Stadt. Entsprechend kann die Bevölkerung auch stärker in die Entscheidungsprozesse<br />

einbezogen werden. Akteure aus Kunst- und <strong>Kultur</strong>bereich sollten bei Baumaßnahmen<br />

im Bereich der Stadtentwicklung beraten, sonst öffentlich Stellungnahme beziehen,<br />

zum Beispiel zum Thema ‚Modellstadt Sankt Goar‘.“ (RG)<br />

„Meine Vision für die <strong>Region</strong> ist ein Aufbruch, der zum Selbstläufer wird. Dann braucht<br />

man für ihre Verwirklichung nicht so viele Institutionen. Die Institutionen müssen dann<br />

nur strukturieren, organisieren, Hilfestellung geben. Ich würde den Prozess mit gedanklichen<br />

Impulsen begleiten [...]. Es bräuchte Impulse, auch vor dem Hintergrund des Erstarkens<br />

der Rechten.“ (SF)<br />

„Die Infrastruktur sollte in der <strong>Region</strong> ausbaut werden, so dass solche Orte wie Kaub für<br />

junge Leute interessanter werden. Damit meine ich nicht nur die touristische Infrastruktur,<br />

sondern auch ein schnelles Internet. Mit Internet kann man dann auch von hier arbeiten.<br />

Die Infrastruktur muss ausgebaut werden und die Bahn muss leiser werden, das<br />

ist ganz wichtig. Die Leute bleiben sonst nur so lange hier, wie sie nicht genug Geld verdienen,<br />

dass sie sich eine Wohnung in den Ballungsgebieten leisten können.“ (LK)<br />

4.5.2 Bürgerbeteiligung<br />

<br />

„Wenn sich die Bürger*innen zusammentun, eine Öffentlichkeit schaffen und eine<br />

Selbstermächtigung stattfindet, dann setzen sie sich durch. Wenn es bei einer Vereinzelung<br />

bleibt, herrscht Resignation und teilweise Wut gegen die Institutionen.“ (KP)<br />

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