13.08.2019 Aufrufe

Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

richtig Geld verdienen, sonst ist ihnen die Entwicklung der <strong>Region</strong> egal, sie boykottieren<br />

das.“ (KN) „Das einzige Problem ist, dass die Fähre nicht nachts fährt. Das sollte vom<br />

Land finanziert werden.“ (JP) „Wenn man bei der Fähre bleiben würde, wäre es auch ein<br />

Zeichen von Entschleunigung. Aber dann durchgehend, bis spät abends.“ (KD)<br />

4.3.9 Kaum regionalisierte Wirtschaft<br />

Kaufen die Verbraucher*innen Produkte aus der <strong>Region</strong>? Gibt es hier ein engeres Verhältnis zwischen<br />

Verbraucher*innen und Produzent*innen? „Nein, eigentlich nicht mehr. Metzger zum<br />

Beispiel, die gab es vor Jahrzehnten, jetzt nicht mehr.“ (LK) „Es gibt keinen Markt auf den Plätzen<br />

von Sankt Goarshausen mehr, mit Produkten aus der <strong>Region</strong>. Das ärgert mich sehr! Ich muss bei<br />

REWE kaufen und ich weiß, wie bei REWE das Geld weggezogen wird und nicht in der <strong>Region</strong><br />

bleibt.“ (KD) Obwohl in der <strong>Region</strong> einiges produziert wird und werden kann, ist die Fremdversorgung<br />

auch hier stärker als die Selbstversorgung. <strong>Region</strong>ale Wirtschaftskreisläufe sind eher die<br />

Ausnahme als die Regel, obwohl gerade in solchen ländlichen <strong>Region</strong>en das Potenzial dafür groß<br />

ist.<br />

4.4 Best Practices der regionalen Entwicklung<br />

Bei den Interviews wurden einige positive Beispiele von Entwicklung in der <strong>Region</strong> genannt.<br />

4.4.1 Weinbau<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Sagen wir es so: Der Weinbau hat nachgelassen, wir müssen uns heute auch damit auseinandersetzen,<br />

unsere Märkte sind nicht mehr im Umkreis von 50 Kilometern, sondern,<br />

weiß Gott, 500 Kilometern. Wir verkaufen, weil wir im Rhein und in der Rheinromantik<br />

unser Aushängeschild haben.“ (KN)<br />

„<strong>Kultur</strong> zeigt sich auch in der schönen Darstellung der Weinkultur. Es gibt einen Generationswechsel<br />

in dem Bereich und ganz interessante neue Leute, die da auftreten. Die<br />

junge Generation von Winzern möchte hier weg von der Masse, sie gehen in die Veredelung.<br />

Das ist eine schöne Entwicklung. Sie bitten um Hilfe bei der Weinlese und wer<br />

hilft, bekommt eine Flasche Wein. Das ist für mich <strong>Kultur</strong>vermittlung.“ (KD)<br />

In Rheinland-Pfalz liegen der Ursprung und der Schwerpunkt des ökologischen Weinbaus<br />

in Deutschland. Hier gründete sich und sitzt der entsprechende Verband: ecovin<br />

(www.ecovin.de). Unter den Interviewpartnern ist Fritz Stuber Mitglied des Verbands.<br />

„Winzer verstehen sich in der <strong>Region</strong> nicht als Konkurrenten, sondern arbeiten an verschiedenen<br />

Stellen zusammen.“ (JP)<br />

„Die ältere Generation von Winzern hat heute Kinder, die promovieren.“ (JP)<br />

58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!