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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

4.3.8 Rheinüberquerung<br />

„Der Rhein ist ein riesiges Hindernis, es ist wie eine hohe Mauer. Für alle meine Veranstaltungen<br />

mache ich keine Werbung auf der anderen Seite. Es kommt sowieso keiner rüber – und wenn<br />

sie kommen, müssen sie um 21 Uhr wieder zurück. Dass wir keine Brücke haben, das ist eine<br />

Katastrophe. Auch was Mitarbeiter angeht, ich kann im Winter von drüben keinen einstellen.“<br />

(RG) „Das Hauptproblem der Leute ist hier die fehlende Rheinquerung.“ (KN).<br />

Positionen<br />

a) Das Problem sind die langen Strecken für die Rheinüberquerung. „Man muss lange fahren<br />

(über Koblenz oder Bingen), um zur anderen Seite zu kommen.“ (KN) „Dann gibt es<br />

auf der Straße permanent Großbaustellen. Die Leute wollen nicht eine Stunde an irgendwelchen<br />

Baustellen herumstehen.“ (SB)<br />

b) Das Problem ist, dass eine weitere Brücke fehlt bzw. nicht gebaut wird. (RG, KN, LK, WJ)<br />

„Wenn hier keine Brücke in den nächsten 20 Jahren kommt, geht das Tal den Bach runter.<br />

Es gibt Lösungen, die die UNESCO mittragen würde, es liegt jedoch an der Politik,<br />

dass es keine Bewegung in der Sache gibt. Nicht nur wer sie baut, sondern wer sie instandhält.<br />

Macht es das Land? Die Kreise? Diese politischen Räder laufen seit 40 Jahren.“<br />

(RG) „Es gibt Politiker, die nicht in der Lage sind, eine Brücke zu schaffen.“ (KN) „2016<br />

wurde hier eine neue Landesregierung gewählt, die wollten eine neue Brücke finanzieren,<br />

zu 80 Prozent, die Kreise links und rechtsrheinisch sollten mit jeweils 10 Prozent<br />

beitragen. Diese Seite von Sankt Goarshausen hat zugestimmt, der Landrat da drüben<br />

nicht. So wird das Projekt wieder verschoben, bis zur nächsten Landtagswahl. Und wir<br />

brauchen dringend diese Brücke! Wenn man jetzt die Brücke baut, dann ist sie im Jahr<br />

2029 fertig, ich werde auch nicht mehr hier sein.“ (SB)<br />

c) Eine weitere Brücke ist keine Lösung. „Wenn eine Brücke in Sankt Goar gebaut wird,<br />

muss ich immer noch 14 Km hoch und 14 Km wieder runter. 30 Minuten Zeit mit dem<br />

Auto. Bei der Fähre hier brauche ich 10 Minuten. Was bringt mir die Brücke? Die Brücke<br />

nutzt nur den zwei Städten, wo die Brücke ist. Bei allen anderen geht es die Fähre kaputt.<br />

Was haben wir dann dabei verdient? Die meisten Pendler wollen hier keine Brücke.“ (JP)<br />

Für die Fähre wäre es eine Katastrophe, wenn die Brücke kommt.“ (KD)<br />

d) Es fehlt eine 24-Stunden-Fähre. „Ich habe hier in Sankt Goarshausen Stammgäste bis<br />

Kassel. Was ab 2016 wieder eingebrochen ist. Bis dahin gab es eine Abmachung, dass<br />

die Fähre bis 24 Uhr gefahren ist, die Fähre wurde durch das Land subventioniert. Das<br />

war irgendwann dem Unternehmen aber zu wenig Geld, bei einer Erhöhung der Finanzierung<br />

hat das Land dann nicht mitgemacht: Die Geldforderung des Fähren-Betreibers<br />

wurde abgelehnt. Und nun fährt diese in der Saison bis 22:30 Uhr abends. Es kamen<br />

viele Leute von der anderen Rheinseite zu mir zu den Konzerten vorher, das ist jetzt für<br />

sie nicht mehr machbar, weil sie jetzt einen Riesenumweg fahren müssen, damit sie<br />

abends zu Hause sind.“ (SB) „Die Fähre fährt im Winter in Kaub bis 19 Uhr, im Sommer<br />

bis 20 Uhr, eigentlich, wenn es beginnt schön zu werden.“ (LK) „Es gibt hier eben ein<br />

paar Verweigerer, diese sind die Fähren-Betreiber. Sie wollen nur dann fahren, wenn sie<br />

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