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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

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lautet die Antwort? ‚Ja, es klingt nach einer tollen Sache, aber...‘ Und da bleibt es hängen.“<br />

(MR)<br />

<strong>Kultur</strong>anbieter kooperieren zu wenig miteinander, obwohl hier Synergien möglich wären:<br />

„Warum muss ein prominenter Musiker wie Bob Geldof nur an einem Ort auftreten,<br />

wenn es für alle kostengünstiger wäre, wenn er es an mehreren Orten tut?“ (RG)<br />

Die Institutionen ziehen in der <strong>Region</strong> nicht unbedingt an einen Strang, zum Beispiel<br />

beim Thema Rheinüberquerung.<br />

Die Gründe:<br />

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Morphologische Grenzen. Der Rhein ist kein Bindungs-, sondern ein Trennungselement.<br />

„Nur 400 Meter liegen zwischen den zwei Seiten, aber man kennt sich nicht.“ (LK) Menschen<br />

im Tal vertreten eine andere Sicht als Menschen an hochgelegenen Ortschaften.<br />

„Im Tal ist man toleranter als in Hunsrück.“ (KP)<br />

Politische Zersplitterung. Die politischen Entscheidungen über die <strong>Region</strong> werden an<br />

verschiedenen Orten getroffen: in zwei Landesregierungen und -parlamenten (Hessen<br />

und Rheinland Pfalz), fünf Landkreisen, vier Verbandsgemeinden, 13 Städten und 35<br />

Ortsgemeinden. Die Verwaltung ist entsprechend zersplittert. „Die Situation und die Interessen<br />

im Tal sind andere als an den hochgehobenen Orten.“ (RG)<br />

Sozial-ökonomische Ungleichheiten. Sie erschweren die Kooperationen, weil die Interessenlagen<br />

von Privilegierten und Benachteiligten unterschiedlich sind. „Hessen ist sehr<br />

reich, Rheinland-Pfalz sehr arm. Rheinland-Pfalz hat ganz viel von der <strong>Region</strong>, Hessen<br />

hat ganz wenig. Und sie arbeiten entsprechend nicht zusammen, die arbeiten gegeneinander.“<br />

(AM) Die Verkehrsanbindung ist linksrheinisch deutlich besser als rechtsrheinisch,<br />

das Interesse an einer neuen Brücke ist linksrheinisch entsprechend nicht so groß.<br />

Die Orte, an denen der <strong>Region</strong>alexpress der Bahn hält, sind in einer privilegierten Position<br />

im Vergleich zu den Orten ohne Halt (KD). Großstädte wie Koblenz haben viel mehr<br />

Einfluss auf Entscheidungen als Orte in der <strong>Region</strong>, so dass sie mehr Mittel und Ressourcen<br />

zu sich ziehen (Beispiel: BUGA 2029).<br />

Wettbewerb. Auch <strong>Kultur</strong>unternehmen oder Hoteliers verstehen sich als Konkurrenten<br />

und kämpfen gegeneinander, zum Beispiel um die Aufmerksamkeit der Tourist*innen.<br />

Kein gemeinsames Selbstverständnis der <strong>Region</strong>. Worin besteht die regionale Identität,<br />

eine, die gefühlt wird? Die Rheinromantik als Identifikationsmoment wirkt künstlich,<br />

aufgezogen.<br />

Fehlende institutionelle Einheit. <strong>Region</strong>ale Institutionen wie der Zweckverband schaffen<br />

keine echte übergeordnete Einheit.<br />

Fehlendes gemeinsames Medium. Es fehlt ein einheitliches Medium für die <strong>Region</strong>. (KN)<br />

Die große Herausforderung<br />

„Ein Miteinander hinzukriegen, dass alle an einen Strang ziehen.“ (MR)<br />

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