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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

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„Der Zweckverband versucht eine Klammer zu sein, für diese Zersplitterung, für die verschiedenen<br />

Kreise. Für das Welterbe muss man auch die Brücken schlagen, auf die andere<br />

Rheinseite.“<br />

„Die Menschen, die im Zweckverband sind, setzen sich dafür ein, dass das Welterbe einerseits<br />

erhalten bleibt und andererseits dass die Entwicklung vorangetrieben wird.“<br />

„Ich arbeite sehr gerne mit dem Zweckverband zusammen. Ich habe bisher nur gute<br />

Erfahrungen mit dem Zweckverband. Er geht auf die Menschen zu, unterstützt...“<br />

„Bisher habe ich mit ein paar Leuten dort gearbeitet, ich habe sehr positive Erfahrungen<br />

gemacht.“<br />

„Die Stärke des Zweckverbandes liegt gerade in der Tatsache, dass er eine Einheit in<br />

einer Vielfalt von Institutionen bildet.“<br />

Kritische Bewertung<br />

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„Was hat der Zweckverband bezüglich der Rheinquerung in den letzten Jahren erreicht?!<br />

Sie haben nichts erreicht, wir sind da kein Stück weiter!“<br />

„Die Hauptprobleme der Menschen sind hier die Rheinquerung und der Bahnlärm. Sie<br />

sagen: ‚Das geht uns nichts an‘: Sie kümmern sich also lieber um die Mittelrheinkirche.<br />

Hat irgendjemand hier schon mal behauptet, die Mittelrheinkirche wäre das Hauptthema<br />

der Anwohner hier?! Sich immer nur so ein Ding oder den Turner rauszupicken,<br />

wo keiner einen Bezugspunkt dazu hat? Die Leute leben hier, sie haben hier ein Problem,<br />

jede Nacht haben sie den Bahnlärm... Das sind unsere Hauptprobleme. Da muss was<br />

gemacht werden!“<br />

Es darf festgehalten werden, dass dem Zweckverband teilweise ein ähnliches Misstrauen begegnet,<br />

das Teile der Bevölkerung heute öffentlichen Institutionen allgemein entgegenbringen. So<br />

lautet die Aussage eines Interviewpartners: „Wenn Geld von oben fließt, versickert es oft. Ist es<br />

vielleicht auch beim Zweckverband so?“ Ein solches Misstrauen ergibt sich manchmal aus einer<br />

wachsenden Distanz zwischen Institutionen und Bürger*innen, manchmal aber auch aus einer<br />

ideologischen Haltung, wobei staatliche Eingriffe an sich verpönt sind, der Markt es besser kann<br />

und immer allein richten soll. Die Urteile sind so immer wieder Vorurteile, die nicht auf Wissen<br />

und Information basieren. In Bezug auf öffentliche Institutionen ist die Forderung von Transparenz<br />

immer berechtigt, hier wird mit Steuergeldern der Bürger*innen gehandelt. „Der Haushalt<br />

des Zweckverbandes wird jedoch in öffentlichen Sitzungen beschlossen und kann über die ganzen<br />

Jahre nachvollzogen werden.“ 19 Wahr ist, dass ein Teil der Bürger*innen die öffentlichen<br />

Institutionen heute mehr als ein „Oben“ und nicht als ein „Eigen“ („unsere Verwaltung“) empfinden,<br />

genauso wie sich öffentliche Institutionen nicht immer als Diener und Unterstützer der<br />

eigenen Bürger*innen verstehen.<br />

19<br />

Persönliche Mitteilung von Maximilian Siech (Zweckverband Welterbe <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong>), 30.07.<strong>2019</strong>.<br />

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