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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

Offiziell war das biennale Festival der Romantik „An den Ufern der Poesie“ eine Kooperation<br />

zwischen der Stadt Bacharach und dem Frankfurter Theaterensemble Willy Praml. Das Theater<br />

war für die künstlerische Leitung zuständig, die Finanzierung und die Organisation wurden vor<br />

Ort übernommen.<br />

2017 fand das Festival statt. Dabei drängten Theater-Inszenierung und szenische Lesungen zu<br />

den Wurzeln der Rheinromantik vor. Es wurde am mehreren Orten in Bacharach gespielt: „im<br />

Rathaus, im Rathaus-Turm, am Rhein, in zwei Kirchen, am Bahnhof.“ (HB) „In Frankfurt war bereits<br />

ein Straßenprojekt realisiert worden, auf den Spuren der alten Judengasse. Es war nicht in<br />

einem Theater, sondern in sieben verschiedenen Räumen, öffentlichen Räumen. Das haben wir<br />

dann auf Bacharach übertragen. Das war ganz spannend, denn wir hatten in Frankfurt eine Szene<br />

auf dem Rhein, das hat aber mitten auf der Straße stattgefunden. Es ist hier am Originalschauplatz<br />

gewesen, es ist schöner. Wir haben die Stationen hier auf den Ort übertragen.“ (PW)<br />

Wie war die Resonanz? Wie wird diese Erfahrung von den Beteiligten selbst bewertet?<br />

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„Zum Teil ist wieder unser eigenes Publikum aus Frankfurt gekommen. Es gibt Leute, die<br />

immer wieder kommen, sie haben ein <strong>Kultur</strong>verständnis, dass man es sich öfter antun<br />

kann. Es waren ganz viel Bacharacher dabei natürlich und aus der Umgebung: von Mainz<br />

bis Bingen, von Koblenz bis Boppard.“ (HB)<br />

„Es war eine große Neugierde da, wie man Orte, die hier so bekannt und alltäglich sind,<br />

inszenieren kann, wie sie plötzlich einen Zauber kriegen. Die Menschen haben gestaunt,<br />

wie man ihre Orte bespielt – und wie sich der Blick auf das Alltägliche plötzlich verwandelt.“<br />

(WM)<br />

„Randolf Kauer erzählte mir nach unserer ersten Rabbi-Aufführung in Bacharach, wie<br />

aufwühlend die Inszenierung für ihn gewesen sei. Emotional und aufwühlend. Nun ist<br />

Randolf Kauer ja einer der Aktivisten, die bereits als Jugendliche die Initiative zur Erhaltung<br />

der Wernerkapelle und zur Aufklärung über die dahinter stehende Geschichte getragen<br />

haben. Unsere Inszenierung erreichte ihn und das Publikum (und auch mich als<br />

Sänger im Heine-Chor) nicht nur intellektuell, sondern immer auch sehr emotional. Das<br />

erzählen auch andere Bacharacher Freundinnen und Freunde, die sich bereits als Jugendliche<br />

für die Kapelle seinerzeit auch für die Kunst-Installation mit dem Textauszug<br />

aus Heines Rabbi-Erzählung) engagiert hatten. Heines Erzählung ist seither nicht mehr<br />

nur ein Text aus einem gerne auch sehr aufklärerischen Unterricht oder Bildungsprojekt.<br />

Er ist jetzt auf eine besondere Weise verbunden mit Bacharach. Ich denke, durch die<br />

Inszenierung ist eine wirklich emotionale Verbindung hergestellt worden. Die Leute, die<br />

mir das sagen, fahren auch schon mal ins Theater, aber sie sind nicht unbedingt leidenschaftliche<br />

Theatersüchtige.“ (HW)<br />

„Ich war von diesem Rabbi von Bacharach so beeindruckt, von dieser Darstellung von<br />

Geschichten an speziellen Orten. So etwas bewegt. Da habe ich Gänsehaut bekommen.“<br />

(SA) „Der Rabbi in Bacharach, die Inszenierung war beeindruckend." (KN)<br />

„Durch das engagierte Personal, das es hier gibt (Keber, Stüber...), war es völlig reibungslos<br />

für das Theater Willy Praml hier aufzutreten.“ (HB) „Da hat einfach die Chemie<br />

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