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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

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ich Ihre Vorträge in Mainz erlebt, in den 1960ern‘. Er sagte dann: ‚Ich mache das!‘ Es<br />

war 2007. Er kam im Rollstuhl hierhin, aber ganz klar im Kopf. Wir haben ihn hochgetragen.<br />

Das erste, was er sagte: ‚Ich spreche über den Toleranzbegriff von George Washington‘.<br />

Er war mal ausgezeichnet worden, mit der George-Washington-Medaille. ‚Herr<br />

Trepp, halten Sie bitte Ihre Ausführungen über George Washington ganz kurz und erzählen<br />

Sie uns über Ihr Leben, über Ihre gelebte Toleranz im Laufe dieses Lebens‘. Sagte<br />

ich ihm, ich hatte sein Manuskript bereits gesehen. Dann hat er 15 Minuten über George<br />

Washington gesprochen und 1,5 Stunden über sein Leben. Die Kapelle war knallvoll, es<br />

gab Leute, die haben dabei geweint, ehrlich... Es ging so unter die Haut! Es kamen Menschen<br />

nicht nur von hier, da waren Leute aus Frankfurt, aus Koblenz...“ (KP)<br />

„Manchmal haben wir mit den Referenten in der Nacht bis 2, 3 Uhr morgens hier auf<br />

der Terrasse des Hotels gesessen, um uns mit ihnen auszutauschen. Tolle Erlebnisse!“<br />

(SA)<br />

Am Ende der Vortragsreihe wurde ein Buch zum Projekt herausgegeben: „Toleranz vor<br />

Augen.“ (Schwitzgebel 2010)<br />

7.1.3 Theaterfestival „An den Ufern der Poesie“ (2017)<br />

Peter Keber erlebt die Aufführung vom „Rabbi von Bacharach“ beim Theater Willy Praml in<br />

Frankfurt. „Die Geschichte endet in Frankfurt, aber der Anfang ist in Bacharach – deswegen<br />

wollte ich, dass sie hier bei uns einmal gespielt wird.“ (KP) „Der Peter Keber traf dann ein paar<br />

Leute von unserem Projekt in Frankfurt... Er wollte den Rabbi unbedingt nach Bacharach bringen.<br />

Er sagte: ‚Es ist die Bestätigung für das, was wir in Bacharach seit 30 Jahren machen‘.“ Es<br />

ist der Beginn einer Zusammenarbeit. Was war die Motivation des Theaters Willy Praml, sich<br />

darauf einzulassen?<br />

„Bacharach ist einer der wichtigsten Orte der Erinnerung an die europäisch-jüdische Geschichte.<br />

Die Wernerkapelle steht immer noch da, als Ruine, aber sie ist ein wichtiges Denkmal der europäischen<br />

Geschichte. Wir haben gesagt, wenn wir den ‚Rabbi von Bacharach‘ dort aufführen,<br />

dann machen wir auch ein Festival, denn Bacharach ist auch der Ort der europäischen Romantik.<br />

Der Begriff der Romantik ist hier entstanden. Meine Idee war, dass alle zwei Jahre Theatergruppen<br />

aus ganz Europa eingeladen werden, sich mit diesem Stoff zu beschäftigen, weil er ein europäischer<br />

Stoff ist. Die Idee ist, die Erzählung von Heine oder die Wirkung dieser Erzählung, mit<br />

einer italienischen, einer polnischen... Theatergruppe aufzuführen.“ (PW)<br />

Doch woher sollte das Geld kommen, um solch ein Festival zu finanzieren? Darum kümmerte<br />

sich vor allem der Bauverein Wernerkapelle um Peter Keber:<br />

„Wir haben so lange gerödelt, bis wir das Geld zusammen hatten. <strong>Kultur</strong>sommer Rheinland-Pfalz,<br />

die Stiftung des Landes... Ich habe die Leute alle gekannt, weil ich 20 Jahre vorher für sie gearbeitet<br />

habe, die Satzung vorbereitete. Ich habe die Leute angesprochen und es ist auf fruchtbaren<br />

Boden gestoßen. Wir haben einen großen Teil des Geldes vom <strong>Kultur</strong>sommer bekommen. So<br />

haben wir die erste Vorstellungsreihe zusammengekriegt, 2015. Ohne Ehrenamt geht es nicht,<br />

wir haben mit vielen Leuten mitgeholfen." (KP)<br />

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