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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

<br />

<br />

<br />

Unterstützung von Personen und Projekten durch eine Zentralstelle für <strong>Kultur</strong> (§ 5.3.3)<br />

führt. Der <strong>Kultur</strong>rat könnte als eine Art Aufsichtsrat dieser Zentralstelle dienen, unter<br />

anderem in Personalentscheidungen einbezogen werden.<br />

Ein solcher <strong>Kultur</strong>rat würde garantieren, dass die <strong>Kultur</strong>politik der <strong>Region</strong> transparent<br />

gestaltet und durch eine gewisse Legitimation gestützt wird. Er würde auch die Autonomie<br />

von <strong>Kultur</strong> und Kunst garantieren, gegenüber politischen oder ökonomischen Interessen.<br />

Es wäre nicht gut, wenn nur eine Kunst gefördert wird, „die nicht weh tut.“ Gerade<br />

die Kunst kann zur Verflüssigung von Verkrustungen in der gesellschaftlichen Entwicklung<br />

und zur Öffnung der Wahrnehmungshorizonte einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Der <strong>Kultur</strong>rat könnte die besondere Leistung von Akteuren in der <strong>Region</strong> mit einem Preis<br />

auszeichnen, der im Rahmen der regionalen <strong>Kultur</strong>hauptstadt vergeben wird.<br />

Der <strong>Kultur</strong>rat könnte den <strong>Kultur</strong>fonds der <strong>Region</strong> mitgründen und als Finanzierungsquelle<br />

selbstverwalten.<br />

5.5.4 <strong>Region</strong>alen <strong>Kultur</strong>pass für Tourist*innen einführen<br />

<br />

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Der regionale <strong>Kultur</strong>pass sollte wie ein echter Reisepass aussehen und belegen, dass<br />

der/die Tourist*in für eine bestimmte Zeit (einen Tag, ein Wochenende, eine Woche,<br />

einen Monat) als „Bürger auf Zeit“ in der <strong>Region</strong> aufgenommen wird und am Leben der<br />

<strong>Region</strong> teilnehmen darf. 18 Die Tourist*innen sollten sich dadurch willkommen und als<br />

Teil einer Gemeinschaft fühlen dürfen, einen anderen Stellenwert als in üblichen touristischen<br />

Orten genießen. Tourist*innen sollten keine bloßen Konsumenten der <strong>Region</strong><br />

sein, das gute Leben „auf Kosten anderer“ genießen, sondern Bürger*innen mit Rechten<br />

und mit Pflichten (z.B. Respekt der Biodiversität) sein.<br />

Mit dem Pass dürften die Tourist*innen nicht nur Burgen und Museen in der <strong>Region</strong><br />

besuchen, Ermäßigungen beim Eintritt in Theater, Kinos, Klubs (u.a.) bekommen, sondern<br />

auch an den Traditionen und Künsten der <strong>Region</strong> aktiv teilhaben, z.B. bei der Weinernte<br />

helfen, beim Handwerk zuschauen oder Malen lernen. Die <strong>Region</strong> würde auch die<br />

Transformation zur Nachhaltigkeit erlebbar vermitteln (Repair-Cafés, erneuerbare Energien,<br />

Ökolandwirtschaft, Upcycling, plastikfreie Geschäfte). Damit würde der Tourismus<br />

zur Wissensvermittlung über Traditionen und nachhaltige Alternativen beitragen, die<br />

überall in der Gesellschaft immer gefragter sind.<br />

Der <strong>Kultur</strong>pass könnte auch in verschiedenen Paketen angeboten werden: für Familien,<br />

für Kinder… Mit dem Schwerpunkt Rheinromantik, Nachhaltigkeit, Toleranz oder Relax<br />

und Entspannung…<br />

Beim Kauf des <strong>Kultur</strong>passes sollten die Touristen auch einen bestimmten Betrag in die<br />

<strong>Region</strong>alwährung umtauschen – und sich damit verpflichten, regional zu konsumieren.<br />

18<br />

Diese Idee wird in Matera (Italien) praktiziert, im Rahmen der „Europäischen <strong>Kultur</strong>hauptstadt <strong>2019</strong>“. Weitere<br />

Informationen: https://www.matera-basilicata<strong>2019</strong>.it/en/.<br />

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