STADTMAGAZIN Bremen August 2019
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TITEL<br />
„Wir müssen digital am Ball bleiben“<br />
Wechsel an der Spitze: Radio-<strong>Bremen</strong>-Intendantin Yvette Gerner im Interview mit dem <strong>STADTMAGAZIN</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Sie trägt ab sofort die Verantwortung bei Radio <strong>Bremen</strong>: Yvette Gerner. Seit Beginn dieses Monats bekleidet die<br />
52-Jährige das Amt der Intendantin und tritt damit die Nachfolge von Jan Metzger an. Für ihre neue berufliche Aufgabe<br />
verlegte die erfahrene Journalistin, die zuvor als Chefin vom Dienst in der Chefredaktion des ZDF tätig war, ihren<br />
Lebensmittelpunkt von Mainz in die Hansestadt. Das <strong>STADTMAGAZIN</strong> traf die promovierte Politikwissenschaftlerin<br />
bereits vor ihrem ersten Arbeitstag in der Landesrundfunkanstalt. Yvette Gerner sprach dabei über die zunehmende<br />
Vielfalt der Medienlandschaft, ihre neuen Aufgaben sowie Herausforderungen und verriet, welchen Eindruck sie bisher<br />
von <strong>Bremen</strong> hat.<br />
10<br />
Frau Gerner, Sie wurden Anfang März vom<br />
Rundfunkrat zur neuen Intendantin von<br />
Radio <strong>Bremen</strong> gewählt. Wie optimistisch<br />
waren Sie bei der Wahl?<br />
Yvette Gerner: Naja, an demokratische<br />
Wahlen sollte man nie zu siegessicher rangehen<br />
(lacht). Da kann alles passieren. Ich<br />
war vorsichtig optimistisch und habe darauf<br />
gehofft, dass der Rundfunkrat seiner<br />
Findungskommission vertraut und dass ich<br />
mit meinen Vorstellungen den Rundfunkrat<br />
überzeugen kann.<br />
Also waren Sie überrascht, als man Ihnen<br />
das Ergebnis mitgeteilt hat?<br />
Überrascht nicht, ich würde eher sagen,<br />
dass ich erfreut war und nach wie vor sehr<br />
glücklich bin, dass es geklappt hat.<br />
Gehen wir einen Schritt zurück: Im Vorfeld<br />
der Wahl wurden Sie von der Findungskommission<br />
als geeignete Kandidatin<br />
vorgeschlagen. Wie kam es dazu?<br />
Ich kenne Radio <strong>Bremen</strong> schon lange und<br />
hatte auch vorher schon die Funkformate<br />
„Wumms!“, „Wishlist“ und „Y-Kollektiv“<br />
abonniert. Auch „buten un binnen“ kannte<br />
ich. Zudem sind mir in der ARD immer mal<br />
wieder Formate von Radio <strong>Bremen</strong> aufgefallen.<br />
Ich habe mich allerdings nicht aktiv<br />
beworben, sondern wurde empfohlen.<br />
Ich musste gar nicht lange nachdenken. Ich<br />
glaube, ich habe gute Kompetenzen, die ich<br />
einbringen kann.<br />
Apropos Kompetenzen: Sie haben viele<br />
Jahre journalistisch gearbeitet. Sind diese<br />
Erfahrungen für Ihre Position als Intendantin<br />
von Vorteil?<br />
Es sind auf jeden Fall die Erfahrungen und<br />
Fähigkeiten, die ich mitbringe. Es gibt verschiedene<br />
berufliche Wege, die zu einer<br />
Intendanz berechtigen können, sei es ein<br />
juristischer oder eine administrativer. Mit<br />
mir bekommt Radio <strong>Bremen</strong> eine Journalistin.<br />
Ich habe die letzten Jahre aber auch im<br />
Management verbracht.<br />
Sie waren zuvor in der Chefredaktion des<br />
ZDF tätig. Hatten Sie das Bedürfnis nach<br />
einem beruflichen Wandel?<br />
Es war ein Job, der mir viel Spaß gemacht<br />
hat und in dem ich sehr viel lernen konnte.<br />
Trotzdem muss ich sagen: Es war Zeit für<br />
einen beruflichen Wechsel. Ich habe das<br />
ganze neun Jahre lang gemacht und brauchte<br />
einfach einen Wandel. Einen ganzen Sender<br />
mitgestalten zu können und den Zuschauern<br />
ein attraktives Programm zu bieten, finde ich<br />
unfassbar spannend.