Festschrift ILK
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HISTORIE DES LEICHTBAUS IN DRESDEN – ZUKUNFT HAT HERKUNFT<br />
LUFTFAHRT –<br />
URSPRUNG DES DRESDNER LEICHTBAUS<br />
Leichtbau – im Sinne eines effizienten Materialeinsatzes<br />
– kann bis an die Ursprünge der<br />
menschlichen Zivilisation verfolgt werden.<br />
Triebfedern waren entweder Werkstoffmangel<br />
oder der Wille zur Steigerung der Leistung. Der<br />
technische Begriff „Leichtbau“, wie er heute<br />
vorrangig verstanden wird, setzte sich aber<br />
letztlich erst mit der aufkommenden Luftfahrttechnik<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts durch.<br />
Zeppelin, Junkers und Heinkel stehen hier –<br />
neben vielen anderen – als besondere Vorreiter,<br />
die sich insbesondere um technologische<br />
Aspekte verdient gemacht haben.<br />
Eine bekannte Koryphäe des deutschen<br />
Leichtbaus war in dieser Zeit Prof. Dr.-Ing.<br />
Heinrich Hertel (* 13.11.1901 in Düsseldorf;<br />
† 05.12.1982 in Berlin), bis zu dem das technisch-technologische<br />
Fundament der Leichtbauforschung<br />
in Dresden letztlich zurückgeführt<br />
werden kann. Hertel definierte bereits<br />
eine Vielzahl der heutigen Begriffe des Leichtbaus,<br />
wie etwa die Differential- und Integralbauweise<br />
und veröffentlichte Standardwerke<br />
für die studentische Ausbildung in jener Zeit.<br />
Ab 1955 forschte er an der TU Berlin zu Flugzeugkonstruktionen.<br />
Im Zuge des überaus ambitionierten Luftfahrtprogramms<br />
der noch jungen DDR wurden<br />
am Standort Dresden zahlreiche Ingenieure<br />
und Techniker aus der gesamten Republik<br />
zusammengezogen sowie erste Produktionswerke<br />
in Dresden und Pirna geschaffen.<br />
Flankierend richtete die TH Dresden am<br />
01.09.1954 die Fakultät für Leichtbau ein. Als<br />
erste Schlüsselfigur für den damals entstehenden<br />
Leichtbaucampus Dresden-Johannstadt<br />
ist Prof. Dipl.-Ing. Hermann Landmann<br />
(* 16.02.1898 in Hermülheim; † 29.01.1977 in<br />
Dresden) zu nennen. Er war seit den frühen<br />
30er Jahren Weggefährte von Prof. Hertel,<br />
und nach Stationen in Stettin, Stuttgart und<br />
Rostock wurde er bereits am 01.07.1953 auf<br />
die neue Vorlauf-Professur für Leichtbaukonstruktion<br />
berufen. Ihm folgten schnell weitere<br />
namhafte Wissenschaftler:<br />
• Aerodynamik: Prof. Willy Richter<br />
• Gerätetechnik: Prof. Dr. Helmut<br />
Claussnitzer<br />
• Technologie des Leichtbaus:<br />
Prof. Dr. Walter Vandersee<br />
• Mechanik des Leichtbaus:<br />
Prof. Rudolf Müller<br />
Ihre Erfahrungen aus den Luftfahrt- und<br />
Rüstungsunternehmen des dritten Reiches<br />
bildeten den Grundstock für den Aufbau<br />
des Leichtbaustandortes Dresden. In diesen<br />
Aufbruchjahren entstand neben der Flugzeugwerft<br />
in Dresden Klotzsche (heutige Standorte<br />
von Flughafen, IMA Materialforschung<br />
und Anwendungstechnik GmbH sowie Elbe<br />
Flugzeugwerke GmbH) auch eine Reihe von<br />
Forschungsgebäuden in der Johannstadt, die<br />
noch heute bestehen:<br />
• April 1953: Baustelleneinrichtung für den<br />
Komplex Dürer-/Marschnerstraße<br />
• März 1954: Erstbezug der Gebäude<br />
• 01.09.1955: Umwidmung der ehemaligen<br />
Städtischen Gewerbeschule in der Elisenstraße<br />
(heutige Evangelische Hochschule<br />
Dresden) in eine Fachschule zur Ausbildung<br />
von Flugzeugbauern<br />
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