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AJOURE´ Men Magazin August 2019

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AJOURE MEN / PEOPLE<br />

Wie bist du zu deiner Arbeit und zu<br />

dem, was du heute tust, gekommen?<br />

Mit einem kleinen Umweg würde ich<br />

sagen. Meine Eltern sind ebenfalls Therapeuten<br />

und mein Großvater war Chefarzt<br />

im Bürgerhospital in Frankfurt am<br />

Main. Er hat schon in den 50er Jahren<br />

mit Hypnose als Arzt gearbeitet, was zu<br />

damaligen Standards nicht unbedingt<br />

selbstverständlich war.<br />

Als ich noch jünger war, wollte ich auf<br />

keinen Fall das machen, was meine Eltern<br />

arbeiten. Ich war ganz schlau und<br />

habe mir gesagt, dass ich Musiker werde.<br />

Dummerweise habe ich gehofft, dass<br />

meine Kinder etwas Gescheites, wie Musik<br />

studieren, aber die wollten auch Therapeuten<br />

werden. Dieser Virus hat quasi<br />

die gesamte Familie angesteckt.<br />

Trotzdem bin ich zuerst als Musiker auf<br />

die Bühne gegangen. Unter anderem war<br />

ich die Vorband von Ritchie Blackmore<br />

und habe in der Tourband von Rio Reiser<br />

gearbeitet. In dieser Zeit habe ich<br />

sehr interessante Leute kennengelernt,<br />

wie Udo Lindenberg, aber natürlich auch<br />

viel Blödsinn gemacht, Guinessbuch-Rekord<br />

aufgestellt... Es war wirklich toll, auf<br />

der Bühne zu stehen.<br />

Irgendwann hat es mich dann doch<br />

wieder zur Therapie gezogen. Ich habe<br />

aber relativ schnell festgestellt, dass herkömmliche<br />

Therapien zu langwierig und<br />

wenig erfolgsversprechend sind. Dadurch<br />

habe ich mich dann mehr mit der<br />

Hypnoanalyse beschäftigt. Mit Hypnose<br />

komme ich an das Unterbewusstsein heran,<br />

wo Reden keinen Unterschied mehr<br />

macht.<br />

Relativ schnell habe ich angefangen, mit<br />

anderen Therapiemöglichkeiten herumzuexperimentieren.<br />

Die energetische<br />

Psychologie noch mit zur Hypnose dazuzunehmen,<br />

hat mir größere Erfolge<br />

eingebracht. Natürlich spiele ich nicht<br />

mehr auf den großen Bühnen.<br />

Dafür bin ich in den <strong>Men</strong>schen präsent.<br />

In mir herrscht das Gefühl, dass ich<br />

<strong>Men</strong>schen anhaltender viel mehr geben<br />

kann. Denn in der Therapie nur über ein<br />

tiefsitzendes Problem zu reden, kann ein<br />

Problem kaum lösen.<br />

Wie bist du von diesem Punkt aus zu<br />

dem gekommen, was du heute machst?<br />

Wie kann man die Arbeit mit Hypnose<br />

überhaupt beschreiben?<br />

Es ist schon bis zu einem bestimmten<br />

Grad ein Kontrollverlust. Je mehr Kontrolle<br />

ich an den Therapeuten abgebe,<br />

desto mehr Kontrolle bekommen ich ja<br />

auch zurück. Ich ziehe immer gerne den<br />

Vergleich, dass ich wie ein Gehirnchirurg<br />

bin, nur dass ich nicht von außen am<br />

Gehirn arbeite, sondern von innen.<br />

Da braucht es genauso eine fundierte<br />

Ausbildung und Erfahrung, die ich an<br />

den Tag legen muss. Außerdem bin ich<br />

jeden Tag in der Praxis und deshalb<br />

auch gut trainiert. Ich mache das ja auch<br />

schon seit 20 Jahren. Mit der Zeit kommt<br />

eine gewisse Intuition.<br />

Mit der Hypnose ist es so, dass ich quasi<br />

direkt durch die Firewall deines Kopfes<br />

gehe. Diese Instanz schützt dich normalerweise<br />

vor Manipulationen. Es ist sozusagen<br />

ein kritischer Faktor, der nicht<br />

zulassen darf, dass man manipuliert<br />

wird. Bei Kindern funktioniert es besonders<br />

gut, weil sie diese Eigenschaft noch<br />

nicht so stark ausgeprägt haben. Das Gehirn<br />

von Kindern befindet sich bis zum<br />

sechsten Lebensjahr in einem Thetawellenzustand.<br />

Der Zustand, in dem Glaubenssätze<br />

und Programmierungen gesetzt<br />

werden. Wenn also ein Kind schon<br />

von klein auf einen Glaubensansatz<br />

eingetrichtert bekommt, dann wird sich<br />

dieser <strong>Men</strong>sch schwer daran tun, außer-<br />

AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 49 | AUGUST <strong>2019</strong>

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