AJOURE´ Men Magazin August 2019
Entdecke jetzt unsere AJOURE´ Men August Ausgabe mit Cover-Star Andy Grammer!
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AJOURE MEN / PEOPLE<br />
Musik hat mir nichts gegeben. Ich erinnere<br />
mich, dass ich dann, während irgendeiner<br />
Woche und aus irgendeinem Grund, damit<br />
begonnen habe, Musik zu hören. Bis dato<br />
konnte ich nur an Basketball, Baseball und<br />
Football denken. Das war mein Leben: Ich<br />
war draußen und habe meine linke Hand<br />
trainiert, damit ich mich für das Team beweisen<br />
konnte. Ich hatte einen sehr einbahnigen<br />
Verstand. Und dann war ich im<br />
Auto auf dem Weg zum Basketballtraining<br />
und das „Room for Squares“-Album von<br />
John Mayer kam heraus. Es war das erste<br />
Mal, dass ich so dachte: „Was ist das? Das<br />
ist wie.... Ich mag das wirklich!“ Dann, als<br />
ich die Blase sprengte, hörte ich in derselben<br />
Woche „The Miseducation of Lauryn<br />
Hill“ und die beiden begannen, mein ganzes<br />
Leben wirklich zu verändern. Vor allem<br />
das Lauryn Hill-Album, denn es war so viel<br />
Edles darin versteckt. Du hast diesen Song<br />
„That Thing“, der ein großer Hit war und es<br />
geht darum, Sex aus einer wirklich edlen<br />
Perspektive zu betrachten. Das war wie:<br />
„Wow, du kannst cool sein, du rappst besser<br />
als jeder andere, den ich je gehört habe, du<br />
singst besser und du bringst das Gespräch<br />
gleichzeitig auf eine höhere Ebene.“ Ich<br />
sagte mir: „Oh Scheiße, ich will das auch<br />
machen.“ Ich habe gehört, dass du irgendwann<br />
deine musikalische Familie findest,<br />
die Art von Musik, in der du dich wohl und<br />
wie zuhause fühlst. Also habe ich angefangen,<br />
noch mehr Musik zu hören. Immer öfter<br />
dachte ich mir dann: „Woah! Du gehörst<br />
jetzt auch zu meiner musikalischen Familie!<br />
Ich liebe es!“ Das Tolle ist, dass es für jeden<br />
anders ist. Für mich ist Stevie Wonder<br />
so etwas wie mein musikalischer Großvater.<br />
Ebenso Billy Joel und Paul Simon. Ich liebe<br />
diese Künstler, die für mich bis heute durch<br />
ihre Lyrics großartige Geschichtenerzähler<br />
sind.<br />
<strong>AJOURE´</strong>: Und wer hat dich für dieses Album<br />
inspiriert?<br />
Andy: Dieses Album ist inspiriert worden<br />
durch Paul Simon und Billy Joel. Ich versuche<br />
zwar immer, es selbst zu kreieren, aber<br />
ich habe diesen Musikern zugehört und<br />
darauf geachtet, wie sie ihre Geschichte erzählen<br />
und wie sie es schafften, dass <strong>Men</strong>schen<br />
ihre Story glaubten und gut fanden.<br />
Zum Beispiel beim Billy Joel-Song „Piano<br />
Man“. Hier ist der Text genauso wichtig wie<br />
die Musik. Bei einem Song sind viele Din-<br />
ge sehr wichtig. Die ganze Produktion, die<br />
Melodie, doch auch der Text, der dafür da<br />
ist, den Song zu unterstützen und ihm zu<br />
helfen gut zu werden. Und hierin liegt die<br />
größte Herausforderung für mich – zu sehen,<br />
ob ich einen Text maximal hervorheben<br />
kann.<br />
<strong>AJOURE´</strong>: Du hast eine seltene Art deine<br />
Musik aufzunehmen, denn deine Lyrics<br />
werden gleichzeitig wie die Instrumente<br />
aufgenommen und nicht am Computer<br />
zusammengemischt. Das erinnert fast<br />
ein wenig an Queen, die ebenfalls sehr oft<br />
mit der kompletten Band in einem Studio<br />
Songs aufnahmen. Ist das denn effizient?<br />
Andy: Ich versuche tatsächlich, die Demos<br />
in einem Raum aufzunehmen und<br />
danach dieses Demo in ein echtes Studio<br />
zu bringen, wo dann die Live-Instrumente<br />
eingespielt werden. Das ist natürlich super<br />
ineffizient, aber es gibt dem Song eine<br />
Energie, die man nur erreicht, wenn man<br />
versucht, ohne Computer zu arbeiten.<br />
AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 43 | AUGUST <strong>2019</strong>