Profile - das Kunst- und Kulturmagazin - Ausgabe Nr. 14

Wolfgang Brenner vielfältig, unkonventionell, kritisch
DENKER
UND
PLANER
Wolfgang Brenner arbeitet mit verschiedenen
Medien und komponiert
bis ins letzte Detail durchdachte
Collagen aus Fotografie, Malerei und
Grafik
Brenners Kunst öffnet neue Perspektiven
und regt zum Nachdenken an
Burkhard Lohren
In der Tat ist Wolfgang Brenner
ein Denker. Ein Denker und
Planer.
Er ist keiner, der inspiriert drauflos
malt, zeichnet oder werkt,
sich von dem Entstandenen
leiten lässt und es zu dem endgültigen
Werk weiterentwickelt.
Nein Wolfgang Brenner
denkt seine Werke vorher, überlegt
sich, was er machen und wie
er es machen möchte.
Er arbeitet konzeptionell, er ent-
wirft ein Konzept. Doch uns, den
Betrachtenden überlässt er wie
gesagt auch noch Aufgaben. Die
Motive sind verrätselt, die häufig
verwendeten Fotos teils fragmentarisch,
verschwommen, wie
im Vorüberrauschen aufgenommen.
Menschliche Figuren sind schemenhaft,
übermalt, verändert
und damit entpersönlicht, verallgemeinert.
Denn es geht nicht
um die individuelle Person oder
die spezielle Situation, sondern um einen
Menschen, eine Szene, einen Umstand,
die dem Künstler durchaus etwas
ganz Besonderes bedeuten mögen, uns
aber offen bleiben sollen für unsere
Interpretation.
Natürlich gibt Wolfgang Brenner Richtungen
vor, durch gestrichelte Linien
etwa, die zu Pfeilen werden und von A
nach B führen, aber auch die treiben uns
nur voran ohne uns eine echte Verortung
zu bieten.
Seine in der Herstellung komplexe und
technisch auch nicht unkomplizierte
Kunst soll im Verständnis ebenso komplex
und nicht unkompliziert sein.
Tatsächlich liegt den Arbeiten von Wolfgang
Brenner bei aller Leichtigkeit in
der Komposition, bei aller scheinbaren
Flüchtigkeit, was Fotografie und Notizen
angeht, ein tieferer Sinn, ein Gedanke
zugrunde, den der Künstler über viele
Ebenen aufbaut und für uns sichtbar und
verständlich macht.
Dabei arbeitet Wolfgang Brenner nicht
nur mit zahlreichen Symbolen – dem
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