Schützengilde Schönewalde Chronik

09.07.2019 Aufrufe

wertbaren Schusses als Schlumpkönig bezeichnet. Auch weitere Sonderritter, wie der Schnappritter, der bei der anschließenden Königsfeier alle noch nicht angetrunkenen Biere „wegschnappen“ darf und dann in einem Zug leertrinken muss, sind in vielen Vereinen verbreitet und werden gesondert ausgeschossen. Bei vielen Schützenfesten ernennt der Schützenkönig teilweise auch Minister, die meist aus seinem Schützenverein oder seiner Verwandtschaft kommen. Die Würde des Schützenkönigs wird bei einigen Vereinen nicht zwischen allen Schützen ausgetragen, sondern nur unter denen, die sich dafür in eine Liste eingetragen haben. Bei großen Schützenfesten müssen für diese Anmeldung auch die persönlichen Finanzen des Anwärters offengelegt werden, da die Regentschaft mit erheblichen Kosten für den Würdenträger verbunden sein kann. Traditionell wird die Ehefrau des Schützenkönigs als Schützenkönigin bezeichnet. Bis in die 1960er-Jahre war es unüblich, dass Frauen am Schießen teilnahmen. Im Zuge der Bemühungen um Gleichstellung wurde dies in den meisten Vereinen geändert. Man ging dazu über, eine Schützenkönigin durch ein eigenes Schießen zu ermitteln. Wenn dies geschieht, werden die zweit- und drittbeste Schützin als Erste Hofdame und Zweite Hofdame oder auch als Erste und Zweite Prinzessin bezeichnet. Viele Vereine ermitteln für den Nachwuchs auch einen Jugendschützenkönig, Jungschützenkönig, Schülerprinz oder Edelknabenkönig. Seite 48 Das Königsschießen

Schützenkönig, Schützenkönigin und Jugendkönig mit ihrem Gefolge, den Rittern und Hofdamen, bilden zusammen das Königshaus. Als Amtsinsignien trägt der Schützenkönig in der Regel eine Königskette, bei der auf kleinen Metallplättchen das Jahr seines Titelgewinns verzeichnet wird. Insbesondere bei Traditionsvereinen können diese Königsketten im Laufe der Zeit ein erhebliches Gewicht durch immer neue Anhängsel aufweisen. In Bayern und Niedersachsen ist es auch verbreitet, dass eine hölzerne Königsscheibe mit dem Trefferbild des Schützenkönigs am Giebel seines Hauses angebracht wird. Bei uniformierten Schützenvereinen erhält der König eine Spange oder auch einen Orden mit Jahreszahl, die er auch nach Ablauf seiner Amtszeit als König tragen darf. Im Vereinsleben von Schützenvereinen hat der Schützenkönig oder der Schützenkaiser heutzutage lediglich repräsentativen Charakter. In alten Zeiten war der Titelgewinn hingegen manchmal sogar mit Steuerbefreiungen verbunden. Da sich der beste Schütze von seinen Steuerabgaben „freischießen“ konnte, werden einige Schützenfeste, die sich auf diese Tradition berufen, noch heute als Freischießen bezeichnet, wie die niedersächsischen Freischießen Feste in Eldagsen, Peine und Wennigsen (Deister). Vereinsschützenkönige können durch Teilnahme am Königsschießen der übergeordneten Schützenverbände aufsteigen und so auch auf Kreis- oder Gauebene zum „Bundesschützenkönig“ oder auf Landesebene zum „Landesschützenkönig“ werden. Das Königsschießen Seite 49

wertbaren Schusses als Schlumpkönig bezeichnet. Auch weitere<br />

Sonderritter, wie der Schnappritter, der bei der anschließenden<br />

Königsfeier alle noch nicht angetrunkenen Biere „wegschnappen“<br />

darf und dann in einem Zug leertrinken muss, sind in vielen Vereinen<br />

verbreitet und werden gesondert ausgeschossen.<br />

Bei vielen Schützenfesten ernennt der Schützenkönig teilweise<br />

auch Minister, die meist aus seinem Schützenverein oder seiner<br />

Verwandtschaft kommen.<br />

Die Würde des Schützenkönigs wird bei einigen Vereinen nicht<br />

zwischen allen Schützen ausgetragen, sondern nur unter denen,<br />

die sich dafür in eine Liste eingetragen haben. Bei großen<br />

Schützenfesten müssen für diese Anmeldung auch die persönlichen<br />

Finanzen des Anwärters offengelegt werden, da die Regentschaft<br />

mit erheblichen Kosten für den Würdenträger verbunden sein kann.<br />

Traditionell wird die Ehefrau des Schützenkönigs als<br />

Schützenkönigin bezeichnet.<br />

Bis in die 1960er-Jahre war es unüblich, dass Frauen am Schießen<br />

teilnahmen. Im Zuge der Bemühungen um Gleichstellung wurde<br />

dies in den meisten Vereinen geändert. Man ging dazu über, eine<br />

Schützenkönigin durch ein eigenes Schießen zu ermitteln. Wenn<br />

dies geschieht, werden die zweit- und drittbeste Schützin als Erste<br />

Hofdame und Zweite Hofdame oder auch als Erste und Zweite<br />

Prinzessin bezeichnet.<br />

Viele Vereine ermitteln für den Nachwuchs auch einen<br />

Jugendschützenkönig, Jungschützenkönig, Schülerprinz oder<br />

Edelknabenkönig.<br />

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