Schützengilde Schönewalde Chronik
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175 - Jahre<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
Festschrift aus Anlass der Gründung der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> im Jahre 1844<br />
<strong>Chronik</strong>
Herausgegeben: 04.07.2019
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Grußworte .....................................................................................1<br />
1.1. Grußwort Brandenburgischer Schützenbund e. V. ..........................1<br />
1.2. Grußwort des Landrates des Landkreises Elbe-Elster anlässlich des<br />
175. Geburtstages der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. .......3<br />
1.3. Grußwort Bürgermeister der Stadt <strong>Schönewalde</strong> ............................6<br />
1.4. Grußwort Bundeswehr, Fliegerhorst Holzdorf-<strong>Schönewalde</strong> / Einsatzführungsbereich<br />
3 ....................................................................7<br />
1.5. Grußwort Vorstand der SGi <strong>Schönewalde</strong> 1844 e. V. ......................9<br />
1.6. Grußwort Elbe-Elster-Schützenkreis .............................................12<br />
1.7. Grußwort Partnerschützenverein Rehren A/O e. V. ........................13<br />
1.8. Grußwort Altschützenverein Bredenborn von 1616 e. V. ...............14<br />
1.9. Grußwort St. Patroklus-Schützenbruderschaft Löwendorf / Marienmünster<br />
........................................................................................16<br />
1.10. Grußwort Sparkassenstiftung Elbe-Elster-Land .............................17<br />
1.11. Grußwort amtierendes Königshaus 2018/2019.............................18<br />
2. Vorwort ........................................................................................19<br />
3. Geschichtliches ...........................................................................21<br />
3.1. Schützenbruderschaften ..............................................................21<br />
3.2. Schützenvereine ...........................................................................23<br />
4. Sportschießen gestern und heute ...............................................27<br />
4.1. Der Deutsche Schützenbund e. V. (DSB)* .....................................27<br />
4.2. Der Brandenburgische Schützenbund (BSB e.V.)** .......................28<br />
4.3. Der Elbe-Elster Schützenkreis e.V. (EESK) ....................................29<br />
4.4. Die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. ...................................30<br />
4.4.1. Erste Erwähnung und Gründung .................................................30<br />
4.4.2. 50 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1894 ...........................................34<br />
4.4.3. 100 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1944 .........................................37<br />
4.4.4. Wiedergründung der <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1990 ........................41<br />
<br />
Seite A
4.4.5. 150 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1994 .........................................45<br />
4.4.6. 175 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 2019 .........................................46<br />
5. Das Königsschießen ....................................................................47<br />
5.1. Königsschießen in der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. ......50<br />
5.2. Königshäuser der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. seit 1991<br />
....................................................................................................52<br />
6. Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen .............54<br />
6.1. Die <strong>Schützengilde</strong> gestern, heute, morgen ...................................54<br />
6.2. Schießsport in der DDR ...............................................................54<br />
6.3. Nachwuchsarbeit in <strong>Schönewalde</strong> ................................................55<br />
6.4. Sportliche Erfolge nach der Wiedergründung des Vereines ...........57<br />
6.5. Albert Kiehl – ein Leben für den Schießsport.................................64<br />
7. Partnervereine .............................................................................66<br />
7.1. Schützenverein Rehren A/O e.V. ...................................................66<br />
7.2. Stadt Marienmünster St. Patroklus-Schützenbruderschaft Löwendorf<br />
und Heimatschutzverein Bredenborn seit 1616 .....................67<br />
7.3. Schützengesellschaft Schötmar von 1732 e. V / Bad Salzuflen von<br />
1567 e. V. .....................................................................................70<br />
7.4. Partnervereine in unserer Nachbarschaft ......................................71<br />
8. Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus ..........................73<br />
8.1. Sportliche Wettkampfstätte ..........................................................73<br />
8.2. Vereinsleben .................................................................................76<br />
8.3. Schützentradition und Brauchtumspflege .....................................80<br />
8.4. Partnerschaft mit der Bundeswehr ...............................................82<br />
8.5. Mitgliederentwicklung ...................................................................85<br />
9. Quellenverzeichnis: ....................................................................88<br />
10. Zeittafel .......................................................................................89<br />
Seite B<br />
11. Vorstandsvorsitzende ..................................................................92<br />
12. Ehrenmitglieder ...........................................................................95<br />
13. Ehrenvorsitzender .......................................................................97<br />
14. Sponsoren ...................................................................................98<br />
15. Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte .................99<br />
15.1. Unsere Königshäuser ...................................................................99<br />
15.2. Das alte Schützenhaus ...............................................................104<br />
15.3. Vereinsleben, Frauenfrühschoppen, leckere Buffets, künstlerische<br />
Auftritte und Ausfahrten .............................................................105<br />
16. Mitgliederstimmen und -meinungen: ........................................107<br />
17. Mitgliederverzeichnis.................................................................113<br />
18. Vorläufiges Programm Schützenfest 2019 ................................114<br />
19. Satzung der <strong>Schützengilde</strong> ...........................................................I<br />
<br />
Seite C
1. Grußworte<br />
1.1. Grußwort Brandenburgischer Schützenbund e. V.<br />
Dr. Gert-Dieter Andreas<br />
Liebe<br />
Schützenfreundinnen<br />
und<br />
Schützenfreunde<br />
der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong><br />
1844 e.V. im<br />
Namen des Präsidiums<br />
des Brandenburgischen<br />
Schützenbundes möchte<br />
ich Euch zu Eurem<br />
175-jährigen Jubiläum sehr<br />
herzlich gratulieren.<br />
Es ist beeindruckend, was<br />
<strong>Schönewalde</strong>r Schützinnen und<br />
Schützen über viele Jahre im Schießsport vollbracht haben und<br />
auch heute bei den verschiedensten Wettkämpfen, ob auf Kreis-,<br />
Landes- oder Bundesebene, erreichen. Anke Wagner holte 1991<br />
den allerersten Deutschen Meistertitel für den Brandenburgischen<br />
Schützenbund. International krönte sie ihre Laufbahn mit<br />
Mannschaftstiteln bei Welt- & Europameisterschaften für den<br />
Deutschen Schützenbund.<br />
In Eurer <strong>Chronik</strong> werden die Erfolgreichsten aufgeführt. Ich bin stolz<br />
darauf, viele davon zu kennen und zu schätzen. Nennen möchte ich<br />
beispielhaft Albert Kiehl. Sein Name ist nicht nur mit der sportlichen<br />
Entwicklung des Vereins verbunden, sondern auch mit den herausragenden<br />
Leistungen der Gildemitglieder bei der Errichtung eures<br />
Schützenhauses mit den dazugehörigen Anlagen.<br />
Grußworte Seite 1
Das Lob über euer Schützenhaus bezieht sich jedoch nicht nur<br />
auf die Errichtung, zu deren Grundsteinlegung 1993 der damalige<br />
BSB-Präsident Ewald Haelke zugegen war. Ich weiß, wie schwierig<br />
es auch ist, ein solches Haus und die Anlagen zu erhalten<br />
und zu pflegen. Dafür gilt dem Vorstand als auch den fleißigen<br />
Gildenmitgliedern und sicher auch vielen Sponsoren Dank und<br />
Anerkennung.<br />
Ich erinnere mich gern, dass die <strong>Schönewalde</strong>r geschätzte<br />
Gastgeber von Wettkämpfen des Brandenburgischen<br />
Schützenbundes wie Landesdamenpokal, Landesseniorenpokal<br />
und Landesjugendwettkämpfen gewesen sind und sich auch<br />
wieder um die Austragung bewerben. Zu den Erfolgen und dem<br />
Wirken der Gilde zähle ich auch die Pflege der Schützentradition in<br />
seiner ganzen Vielfalt, vom Königsschießen über Pokalwettkämpfe<br />
bis zu den öffentlichen Schützenfesten als Ausdruck der engen<br />
Verbundenheit mit der Stadt und der Region und vielen Partnern<br />
des gesellschaftlichen Lebens. Für das bevorstehende Jubiläum<br />
und viele weitere erfolgreiche Jahre wünsche ich Euch<br />
Allzeit „Gut Schuss“<br />
Dr. Gert-Dieter Andreas Präsident des BSB<br />
Seite 2<br />
Grußworte
1.2. Grußwort des Landrates des Landkreises Elbe-Elster<br />
anlässlich des 175. Geburtstages der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
Christian Heinrich-Jaschinski<br />
Bei uns im Landkreis<br />
wird eher selten von der<br />
Schusswaffe<br />
Gebrauch<br />
gemacht. Wir sind schließlich<br />
einer der sichersten<br />
Landkreise in Deutschland,<br />
in Brandenburg sowieso.<br />
Aber hin und wieder<br />
fallen Schüsse bei<br />
Sportwettkämpfen und<br />
Traditionsveranstaltungen.<br />
Aus Heimatliebe sind die<br />
Schützenbünde vor Jahrhunderten entstanden:<br />
Sie traten zusammen, um ihre Dörfer und Städte gegen Feinde<br />
zu verteidigen. Die Schützen waren immer Lokalpatrioten, keine<br />
Nationalisten! Ihre Bünde und Bruderschaften sind von der<br />
religiösen, kulturellen und landsmannschaftlichen Vielfalt unseres<br />
Landes geprägt, und die Schützenvereine haben diese Vielfalt mit<br />
einigen Unterbrechungen treulich bewahrt bis heute, auch bei uns<br />
im Landkreis Elbe-Elster. Ihre Fahnen, Trachten und Traditionen<br />
sind selbst ein Stück Heimat geworden - selbst für Laien, die nicht<br />
einmal Kimme und Korn voneinander unterscheiden können. Die<br />
Geschichte des Schützenwesens zieht sich durch die deutsche<br />
Geschichte wie ein kräftiger grüner Faden.<br />
Dieser kräftige grüne Faden ist mehr als nur schmückendes<br />
Beiwerk, denn er hilft, das Ganze zusammenzuhalten. In einer<br />
Gesellschaft, in der sich viele Bindungen lockern, machen<br />
Grußworte Seite 3
Schützenvereine, wie der in <strong>Schönewalde</strong>, ein Angebot zum<br />
Miteinander, das weit über die Reihen der eigenen Mitglieder und<br />
ihre Familien hinausreicht. Natürlich ist dieses Angebot im Verein<br />
am schönsten. Wer da wirklich mitmacht, wer sich einbringt, wer<br />
Verantwortung übernimmt, der gewinnt auch dann, wenn nicht jeder<br />
Schuss ins Schwarze geht. Fairness noch im härtesten Wettkampf,<br />
Konzentration noch bei größter Anspannung, Sportsgeist noch<br />
in der unglücklichsten Niederlage - all das lässt sich in den<br />
Gemeinschaften der Schützenvereine trefflich lernen. So ist es auch<br />
bei der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e. V. gelebte Realität.<br />
Die gemeinsame Freude am Sport und das gute Miteinander<br />
im Verein schaffen auch Vertrauen für andere Lebensbereiche.<br />
Da passen Eltern auf die Kinder anderer Schützen auf, da helfen<br />
Vereinskameraden beim Umzug mit, da hält man eben zusammen,<br />
wo’s nötig ist. Natürlich gibt es das so ähnlich in anderen Vereinen<br />
auch - vom Fußballclub bis zur Kantorei. Das Besondere an den<br />
Schützenvereinen ist, dass sie sogar denen ein Stück Heimat<br />
bieten, die nicht zu ihren Mitgliedern zählen.<br />
Überall in Deutschland gehören die Schützenumzüge und die<br />
Schützenfeste zum vertrauten Jahreslauf des ganzen Dorfes, der<br />
ganzen Stadt. Das sind Ereignisse, die man seit Kindesbeinen kennt<br />
und mit den eigenen Kindern besucht; es sind Nachrichtenbörsen,<br />
auf denen man Neues erfährt und alte Bekannte trifft; und es sind<br />
Tage, zu denen so manche und so mancher sogar von weither<br />
anreist - vom Studienort, vom neuen Arbeitsplatz in der fremden<br />
Stadt. All das stiftet Gemeinschaft und ein Bewusstsein der<br />
Zusammengehörigkeit, und das sind heutzutage durchaus knappe<br />
Güter.<br />
Die Frauen und Männer in den Schützenvereinen machen mit ihrem<br />
ehrenamtlichen Einsatz für den Sport und mit ihrer Heimatliebe,<br />
Seite 4<br />
Grußworte
ihrem Gemeinschaftsgeist und ihrem Bürgersinn die Städte und<br />
Dörfer schöner und reicher, auch bei uns in Elbe-Elster.<br />
Dafür danke ich von ganzem Herzen. Mir ist sehr wohl bewusst,<br />
dass neben der langen Tradition der <strong>Schützengilde</strong> in <strong>Schönewalde</strong><br />
nach wie vor das Herz für den Schießsport schlägt. Dafür sprechen<br />
nicht zuletzt zahlreiche Titel und Rekorde von der internationalen<br />
bis zur Kreisebene in der langen Vereinsgeschichte. Darüber hinaus<br />
wurden die <strong>Schönewalde</strong>r wiederholt als bester Schützenverein im<br />
Landkreis ausgezeichnet. Darauf lässt sich weiter aufbauen auch in<br />
Zukunft.<br />
Ich wünsche der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. allzeit viel<br />
Erfolg und den Besuchern im Jubiläumsjahr interessante Erlebnisse<br />
und Begegnungen rund um Schießstand und Schützenhaus in<br />
<strong>Schönewalde</strong>.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Christian Heinrich-Jaschinski<br />
Landrat des Landkreises Elbe-Elster<br />
Grußworte Seite 5
1.3. Grußwort Bürgermeister der Stadt <strong>Schönewalde</strong><br />
Die<br />
<strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. kann<br />
in diesem Jahr auf sein 175-jähriges<br />
Bestehen zurückblicken. Zu<br />
diesem stolzen Jubiläum gratuliert<br />
die Stadt <strong>Schönewalde</strong> dem<br />
Verein und seinen Mitgliedern<br />
recht herzlich. Nicht von ungefähr<br />
kennt jeder von uns den sprichwörtlichen<br />
Begriff „Schützenhilfe“.<br />
Schützenvereine haben sich seit<br />
eh und je kameradschaftlich, fair<br />
und hilfsbereit für Leib und Leben, Hab und Gut ihres<br />
Nachbarn und für das allgemeine Wohl eingesetzt. Dies wird auch<br />
durch die vielen Veranstaltungen deutlich, die der Schützenverein<br />
jährlich durchführt. Der Deutsche Schützenbund ist nach dem<br />
Deutschen Turnerbund der älteste deutsche Sportverband, und der<br />
Schießsport ist eine der traditionsreichsten Sportarten überhaupt.<br />
Michael Stawski<br />
Die Stadt <strong>Schönewalde</strong> wünscht der Jubiläumsveranstaltung der<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. einen guten Verlauf und der<br />
weiteren Vereinsarbeit viel Erfolg.<br />
Michael Stawski<br />
Bürgermeister der Stadt <strong>Schönewalde</strong><br />
Seite 6<br />
Grußworte
1.4. Grußwort Bundeswehr, Fliegerhorst Holzdorf-<br />
<strong>Schönewalde</strong> / Einsatzführungsbereich 3<br />
Sehr geehrte Mitglieder<br />
der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
es freut mich, dass ich<br />
eine Grußadresse an Sie<br />
richten darf und grüße Sie<br />
als Standortältester des<br />
Bundeswehrstandortes<br />
<strong>Schönewalde</strong> und Kom mandeur<br />
des Einsatz führungsbereiches<br />
3 der Luftwaffe<br />
im Namen der Soldatinnen<br />
und Soldaten sowie zivilen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich.<br />
Andreas Springer<br />
Wir beglückwünschen Sie zu ihrem 175-jährigen Jubiläum! Der<br />
Bundeswehrstandort <strong>Schönewalde</strong> ist seit über zwei Jahrzehnten<br />
Standort und Heimat der verschiedenen militärischen Verbände,<br />
Einheiten und Dienststellen der Bundeswehr. „Heimat” trifft es<br />
wirklich gut, denn die Region um den Bundeswehrstandort und ihre<br />
Bürgerinnen und Bürger betrachten „ihre“ Soldatinnen und Soldaten<br />
als festen Bestandteil des kommunalen und gesellschaftlichen<br />
Lebens. „Wir“ Soldaten sind fest integriert.<br />
Zwischen den Bürgern und uns Soldaten hat sich ein konstruktives,<br />
ausgesprochen vertrauensvolles und freundschaftliches Miteinander<br />
entwickelt, das sich in vielen gemeinsamen sozialen, sportlichen,<br />
kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen widerspiegelt.<br />
So auch bei gemeinsamen Gästevergleichsschießen mit der<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. Wenn sich in den vergan-<br />
Grußworte Seite 7
genen Jahren hier in der Region und am Bundeswehrstandort viel<br />
auf einen guten Weg verändert hat, so liegt dies insbesondere auch<br />
am gelebten zivil-militärischen Miteinander.<br />
Die herzliche Aufnahme unserer Soldatinnen und Soldaten sowie<br />
Zivilbeschäftigten durch die Bevölkerung ist zudem einer der<br />
Gründe dafür, dass viele Bundeswehrangehörige den Standort und<br />
das regionale Umfeld nicht nur als Dienstort betrachten, sondern für<br />
sich und ihre Angehörigen zur Heimat und zum Lebensmittelpunkt<br />
gewählt haben.<br />
Sie dürfen mit Ihrer <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. auf<br />
eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken, gestalten die<br />
Gegenwart aktiv mit und sollten daher auch zuversichtlich in die<br />
Zukunft blicken.<br />
Ich bedanke mich für Ihr verbindendes Engagement in der<br />
Region und der Pflege von Brauchtum sowie gesellschaftlichem<br />
Miteinander! Ihren weiteren Veranstaltungen wünsche ich einen<br />
erfolgreichen und harmonischen Verlauf und Ihnen allen weiterhin<br />
viel Freude sowie beste Gesundheit!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Andreas Springer<br />
Kommandeur Einsatzführungsbereich 3 und<br />
Standortältester <strong>Schönewalde</strong><br />
Seite 8<br />
Grußworte
1.5. Grußwort Vorstand der SGi <strong>Schönewalde</strong> 1844 e. V.<br />
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, liebe Freunde der<br />
<strong>Schützengilde</strong>,<br />
in diesem Jahr wird die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 175 Jahre alt.<br />
Durchaus mit Stolz und Freude dürfen wir auf unsere 175-jährige<br />
Vereinsgeschichte zurückblicken.<br />
Wir leben in sich wandelnden Zeiten, Traditionen brechen ab,<br />
Generationen driften auseinander und es scheint manchmal, dass<br />
sich der innere Zusammenhalt auflöst.<br />
Was den Vorfahren Geborgenheit, Halt, Sicherheit und Stetigkeit<br />
gegeben hat, ist im Schwinden begriffen. Das Leben verändert sich<br />
rapide und in immer kürzeren Abständen. Und weil es immer unverbindlicher<br />
wird, nimmt die persönliche Verbindlichkeit im selben<br />
Maße ab. Nun steht die <strong>Schützengilde</strong> mit ihrem Motto “Gemeinsinn,<br />
Zielstrebigkeit, Verantwortung” nicht gegen den Zeitgeist, aber es<br />
ist ihr immer wieder gelungen, Traditionen zu bewahren und gleichzeitig<br />
offen zu sein für notwendige Veränderungen.<br />
Unsere Vereinstätigkeit umfasst alle Generationen und ihre Feste<br />
sind integraler Bestandteil des Stadtlebens. Was andern Orts auseinander<br />
zu fallen droht, kommt hier gerade zusammen.<br />
Das Gemeinschaftliche verbindet Jung und Alt. Seine Bedeutung<br />
ist deshalb für unser Zusammenleben nicht zu unterschätzen. Die<br />
Bewältigung der immer neuen Herausforderungen ist aber nicht nur<br />
mit Arbeit verbunden, sondern sie zeigt auch die schönen Seiten<br />
des Lebens, als da sind Geselligkeit und Dankbarkeit.<br />
Grußworte Seite 9
Die Geselligkeit zeigt uns, dass wir nicht alleine sind. Im fröhlichen<br />
Miteinander, im Zuprosten und in den freundlichen Begegnungen,<br />
werden alte Verbindungen gefestigt und neue geschlossen. Sie<br />
bietet uns eventuell auch Gelegenheit alte Zwistigkeiten zu bereinigen,<br />
weil aus einer gutgelaunten Sicht die Probleme wohlwollender<br />
betrachtet werden und der Sprung über den eigenen<br />
Schatten leichter geschehen kann.<br />
Die Dankbarkeit erwächst aus dem Wissen, dass wir nicht alleine<br />
stehen, aus der Erkenntnis, dass links und rechts gleichgesinnte<br />
Mitmenschen sind und das aus gemeinschaftlichem Tun.<br />
Darum dürfen wir uns über unser Jubiläum aufrichtig freuen. Wir<br />
wünschen uns auch in Zukunft viele Mitstreiter - die uns unterstützen,<br />
mithelfen und mitgestalten.<br />
Für viele Außenstehende ist es immer wie ein Wunder, was die<br />
vielen fleißigen Mitglieder in den letzten 25 Jahren hier geschaffen<br />
haben.<br />
Besonders möchten wir uns hier an dieser Stelle beim „Vater“ des<br />
Gedankens und maßgeblichen Beteiligten - Albert Kiehl - bedanken,<br />
ohne den wir nicht so weit gekommen wären.<br />
Unterstützung bekamen wir von vielen Seiten, was zeigt, welche<br />
Wertschätzung wir in allen Schichten der Bevölkerung erfahren.<br />
Dazu ebenfalls von uns ein herzliches Dankeschön.<br />
Der Wandel der Zeit geht an Niemandem vorbei; entscheidend ist<br />
aber, wie man sich auf Veränderungen einstellt und sie auffängt.<br />
Diesen Anforderungen wollen wir uns stellen, bauen auf die<br />
Mitwirkung aller Mitglieder, Unterstützer sowie Partner und<br />
Seite 10<br />
Grußworte
wünschen uns dabei ein glückliches ruhiges Händchen und zielsicheres<br />
Auge.<br />
Wir möchten von ganzem Herzen mit Ihnen allen ein paar schöne<br />
Stunden bei unserem Jubiläumsfest verbringen und dabei immer<br />
wieder Danke sagen.<br />
Für unser Königshaus 2018/2019 ist mit dem Königsschießen 2019<br />
die Amtsperiode zu Ende gegangen. Deshalb möchten wir uns<br />
nochmals bei dem „alten“ Königspaar Stephan Kluge und Brunhilde<br />
Gasiecki ganz herzlich bedanken, denn sie waren es, die die<br />
Feierlichkeiten zu unserem 175. Vereinsjubiläum eingeläutet haben.<br />
Ihre Vorsitzenden<br />
Gudrun Donath, Reinhard Quoos und Heinz Schmidt und Ihr<br />
Sportleiter Torsten Knodel<br />
R. Quoos, G. Donath, H. Schmidt, T. Knodel<br />
Grußworte Seite 11
1.6. Grußwort Elbe-Elster-Schützenkreis<br />
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
Im Namen des Elbe-Elster-Schützenkreises beglückwünsche<br />
ich Euch recht herzlich zu Eurem diesjährigen 175 jährigen<br />
Gildejubiläum.<br />
Ihr und Eure Gilde gehört zum festen und verlässlichen Bestandteil<br />
des EESK. Eure sportlichen Erfolge, Eure Vereinsgeschichte, Euer<br />
modernes Schützenhaus zeugen davon, dass der Schießsport in<br />
<strong>Schönewalde</strong> einerseits eine lange Tradition hat, aber andererseits<br />
auch engagierte Mitglieder, die fleißig und aktiv zu einem interessanten<br />
Vereinsleben beitragen.<br />
Es ist uns eine Freude und Ehre zugleich, in unserem Elbe-Elster<br />
Schützenkreis eine so tolle Schützenkameradschaft zu wissen.<br />
Bei den Vorbereitungen und der Durchführung sportlicher<br />
Veranstaltungen in Eurem Schützenhaus konnten wir uns stets<br />
auf die <strong>Schönewalde</strong>r Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />
verlassen. Immer, wenn wir gemeinsam angetreten sind, war der<br />
sportliche Erfolg auf unserer Seite.<br />
Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, dass dies so bleibt<br />
und wünsche Euch allen ein schönes Schützenfest 2019 und ein<br />
würdiges Jubiläumsfest. Wir freuen uns darauf, dabei sein zu<br />
können.<br />
Mit dem Gruß der Sportschützen „Gut Schuss“ auf zum Jubiläum!<br />
Heinz-Dieter Stahn<br />
Kreisschützenmeister<br />
Seite 12<br />
Grußworte
1.7. Grußwort Partnerschützenverein Rehren A/O e. V.<br />
Liebe <strong>Schützengilde</strong>, liebe Freunde<br />
Wir freuen uns, dass ihr so eine lange Tradition und Vereinigung vom<br />
30.8.-01.09.2019 feiern könnt. Seit nunmehr 28 Jahren durften und<br />
dürfen wir euch begleiten. Tradition, sportliches Schießen und enge<br />
Freundschaften begleiteten uns in dieser Zeit und werden sicherlich<br />
noch viele Jahre anhalten. 1990 kamen wir das erste Mal mit großer<br />
Abordnung und Königshaus zu eurem Fest. Wir erinnern uns an<br />
den herzlichen Empfang und ein riesiges Fest über mehrere Tage.<br />
Zwanglos durften wir uns immer wieder bei euch wohlfühlen und<br />
die Festtage bei euch ausleben. Gegenseitige Besuche erfolgten zu<br />
den Festen unserer Vereine. Der sportliche Aspekt hat in unserem<br />
Verein in den letzten Jahren die Tradition und Uniformen verdrängt.<br />
Dennoch hoffen wir, zu eurem Fest als Freunde teilnehmen zu<br />
dürfen.<br />
Im Namen der Mitglieder, Schützinnen und Schützen und Freunde<br />
Mit Schützengruß<br />
Frank Treder, 1. Vorsitzender<br />
SCHÜTZENVEREIN REHREN A.O. E.V.<br />
Mitglied des Niedersächsischen Sportschützenverbandes e.V.,<br />
des Deutschen Schützenbundes e.V. und des Kreissportbundes<br />
Schaumburg in Landessportbund Niedersachsen e.V.<br />
Grußworte Seite 13
1.8. Grußwort Altschützenverein Bredenborn von 1616 e. V.<br />
Liebe Schützen der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong>, Im Namen des<br />
Altschützenvereins Bredenborn e.V. von<br />
1616 ist es mir eine Ehre, Ihnen zu Ihrem<br />
Jubiläum „175 Jahre <strong>Schönewalde</strong>“ zu<br />
gratulieren. Wer hätte noch Mitte der<br />
1980-er Jahre gedacht, dass unsere<br />
beiden deutschen Staaten jemals<br />
wieder die Chance haben würden, eine<br />
gemeinsame Zukunft zu entwickeln?<br />
Dazu gehörte auch, sich auf seine historischen Wurzeln und die<br />
eigene Tradition zu besinnen. So haben Sie im Mai 1990 gleich<br />
nach der Wiedervereinigung, die Neugründung der <strong>Schützengilde</strong><br />
mit viel Mut und Tatkraft betrieben. Sie erkannten die Chancen,<br />
die sich aus der Aufbruchsstimmung dieser Zeit ergaben und<br />
nutzten diese erfolgreiche, um Fördermittel mit großem ehrenamtlichem<br />
Engagement zu verbinden. So gelang es, den sportlichen<br />
Charakter des Vereinsschießens zu fördern, indem sie ein<br />
schönes neues Schützenhaus bauten. Die Lausitzer Rundschau<br />
spekulierte in Ihrem Bericht von der Grundsteinlegung durch den<br />
Landrat Wilfried Schrey noch auf ein Trainingszentrum der olympischen<br />
Sommerspiele im Jahr 2000, möglicherweise in Berlin. Wie<br />
so oft kam es anders und viel wichtiger war, dass 1992 erstmalig<br />
eine gesamtdeutsche Mannschaft und ein Teilnehmerrekord nach<br />
der deutschen Wiedervereinigung, die politischen Veränderungen<br />
der Welt widerspiegelten. Auch ohne Olympia stellten sich mit Ihrem<br />
neuen Schießsportleistungszentrum <strong>Schönewalde</strong> alsbald beachtliche<br />
Leistungserfolge ein. Sie verliehen ihrem Schützenwesen<br />
Anerkennung auch über die Grenzen Brandenburgs hinaus. Mit<br />
dem Ziel die deutsche Einheit nicht nur formal auf staatspolitischer<br />
Ebene, sondern auch auf persönlicher Ebene Kraft annehmen<br />
Oberst Dr. Eckerd Meyer<br />
Seite 14<br />
Grußworte
zu lassen, wurde am 09. Mai 1991 eine Vereinbarung über eine<br />
„freundschaftliche Verbindung zwischen den Städten <strong>Schönewalde</strong><br />
und Marienmünster“ unterzeichnet. So heißt es in einem Auszug aus<br />
der <strong>Schönewalde</strong>r Depesche vom 31.05.1991: „Wie Steinchen im<br />
Wasser sollen die 4 Unterschriften (Dr. Moser, Krause, Thauern und<br />
Jung) unter der Urkunde Kreise ziehen und gemeinsame Aktivitäten<br />
und Freundschaften entstehen lassen.“ Dazu sagten Zeitzeugen, die<br />
bei der Zeremonie der Unterzeichnung in der Aula der Hauptschule<br />
Vörden (Stadt Marienmünster) anwesend waren: „Aus einer<br />
zunächst politisch verordneten Städtepartnerschaft wurden auf<br />
menschlicher Ebene schnell echte Freundschaften“. Diese wurden<br />
in den Aufbauzeiten getragen von gegenseitiger Unterstützung und<br />
bestehen zum Teil auch noch bis heute. Manches ist allerdings über<br />
die Jahre “eingeschlafen”, weil der Zahn der Zeit vor niemandem Halt<br />
macht und in den Schützenvereinen auch ein Generationswechsel<br />
stattfand. So beweist die Gästeliste Ihrer Fahnenweihe wie die Zeit<br />
voranschreitet. Leider sind nicht mehr alle Bredenborner, die vom<br />
6.-8. Juni 1992 nach <strong>Schönewalde</strong> angereist waren heute noch am<br />
Leben. Mit meiner Gratulation verbunden ist deshalb die ausdrückliche<br />
Hoffnung, dass Ihr Jubiläum auch dazu dient, die aus der<br />
Städtepartnerschaft erwachsene freundschaftliche Verbindung<br />
2019 wieder aufzufrischen.<br />
Liebe <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> im Namen des Schützenvereins<br />
Bredenborn wünsche ich Ihnen und uns dazu ein gutes Gelingen!<br />
Grußworte Seite 15
1.9. Grußwort St. Patroklus-Schützenbruderschaft Löwendorf /<br />
Marienmünster<br />
Sehr geehrte Schützenschwestern und Schützenbrüder der<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong>, wie mir mitgeteilt wurde, feiert Eure<br />
<strong>Schützengilde</strong> 2019 ein Jubiläum. Aus diesem Anlass möchten wir<br />
von der St. Patroklus-Schützenbruderschaft Löwendorf zu Eurem<br />
175. Bestehen der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> herzlich gratulieren<br />
und wünschen Euch ein rauschendes Jubiläumsfest. Feiert<br />
das Fest mit dem nötigen Respekt auf Eure Vorfahren, aber auch<br />
mit Stolz auf Euch selbst, denn jeder der heute in einem Verein<br />
Vorstandsarbeit leistet, weiß wie viele Arbeit investiert werden<br />
muss, um in dieser schnelllebigen Zeit ein Verein mit Leben zu<br />
erfüllen. Daher wünschen wir euch für die Zukunft alles Gute und<br />
für die Vereinsführung immer das richtige Fingerspitzengefühl, damit<br />
die Gilde auch in den nächsten 100 Jahren in <strong>Schönewalde</strong> Ihren<br />
festen Platz nicht verliert. Einige von uns die vor einigen Jahren<br />
Euer Schützenfest besucht haben, sprechen noch heute von dem<br />
schönen Ereignis. Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und ein<br />
schönes Fest.<br />
Mit Schützengruß<br />
Rolf Henze Brudermeister<br />
St.Patroklus-Schützenbruderschaft<br />
Seite 16<br />
Grußworte
1.10. Grußwort Sparkassenstiftung Elbe-Elster-Land<br />
Die Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ übermittelt<br />
allen Mitgliederinnen und Mitgliedern der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. die besten Glückwünsche zum 175-jährigen<br />
Vereinsjubiläum.<br />
Wenn ein Verein auf eine 175-jährige Vereinstätigkeit zurückblicken<br />
kann, dann ist dies schon etwas ganz Besonderes.<br />
Damals wie heute treffen Menschen zusammen, um gemeinsam<br />
ihren Sport auszuüben, an Wettbewerben und Meisterschaften<br />
teilzunehmen sowie um volkstümliche Schützenfeste zu organisieren.<br />
Ihr Schützenverein ist für das Gemeinwesen hier in der<br />
Stadt <strong>Schönewalde</strong> ein unverzichtbarer Ort des Miteinanders, der<br />
Mitverantwortung, des Mitmachens und des Mitgestaltens. All dies<br />
sind wichtige soziale Werte, die unsere moderne Bürgergesellschaft<br />
mehr denn je braucht. Daher sind wir ein verlässlicher Förderer Ihrer<br />
<strong>Schützengilde</strong>. Getreu unserem Leitmotiv: „In der Region, für die<br />
Region“ tragen wir mit unserem Engagement zur Bewahrung von<br />
Traditionen und zum Erhalt der regionalen Vielfalt hier in der Stadt<br />
<strong>Schönewalde</strong> bei. Auch für die kommenden Jahre wünschen wir<br />
Ihnen allen Erfolg, Fairplay und Teamgeist. Pflegen Sie weiterhin<br />
Ihren Sport zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt<br />
<strong>Schönewalde</strong> und dessen Umland. Dazu unsererseits ein kräftiges:<br />
„Sport frei“.<br />
Ihr Thomas Hettwer<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkassenstiftung<br />
„Zukunft Elbe-Elster-Land“<br />
Grußworte Seite 17
1.11. Grußwort amtierendes Königshaus 2018/2019<br />
Das Königshaus 2018/2019, Brunhilde, Stephan und Angelina,<br />
freut sich, dass dieses 175. Gründungsjubiläum in unsere Amtszeit<br />
gefallen ist.<br />
Als Königspaar war es für uns Ehrensache einen eigenständigen<br />
Beitrag zu leisten, damit unsere gesamte <strong>Schützengilde</strong> ein<br />
schönes Fest feiern kann, an das wir uns noch recht lange und gern<br />
erinnern.<br />
Wir halten es für notwendig, diese schöne alte Schützentradition,<br />
das jährliche Ausschießen des Königshauses im Rahmen eines<br />
Schützenfestes, unbedingt zu bewahren und unseren Kindern<br />
weiter zu geben.<br />
Es erfüllt uns auch mit Freude und Stolz, zu erleben, wie unser<br />
175-jähriges Gildejubiläum Initiativen und Aktivitäten bei unseren<br />
Mitgliedern und in der ganzen Stadt <strong>Schönewalde</strong> freigesetzt hat.<br />
Zeigt das doch, dass unsere <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
mitten im Leben unserer Stadt und unserer Gesellschaft<br />
steht.<br />
Wir gratulieren recht herzlich<br />
zum Schützenjubiläum mit<br />
einem dreifach gut Schuss<br />
Eure Schützenkönigin<br />
Brunhilde Gasiecki<br />
Euer Schützenkönig Stephan<br />
Kluge und<br />
Eure Jugendschützenkönigin<br />
Angelina Simroth<br />
Schützenkönig(innen)<br />
Seite 18<br />
Grußworte
2. Vorwort<br />
Eine Festschrift wird meistens zu einem runden Geburtstag, zur<br />
Ehrung einer Person, der Würdigung eines Ereignisses oder eines<br />
Firmen- oder Vereinsjubiläums verfasst.<br />
So ist es auch hier.<br />
Die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. besteht am 4. Juli 2019<br />
- auf den Tag genau - 175 Jahre. Ein großartiges Jubiläum, welches<br />
wir mit einem Schützenfest an dem Wochenende, vom 30.08.2019<br />
bis zum 01.09.2019 feiern. Viele fleißige Vereinsmitglieder, Helfer,<br />
Sponsoren, Sportler, Funktionäre, andere Würdenträger und<br />
Offizielle wirkten aktiv mit, um dieses Ereignis zu einem echten<br />
Höhepunkt im Vereinsleben und seiner -geschichte werden zu<br />
lassen.<br />
<strong>Schönewalde</strong> hat seit Jahren eine sehr aktive und erfolgreiche<br />
<strong>Schützengilde</strong>, die in Brandenburg und darüber hinaus auch in<br />
Deutschland einen hervorragenden Platz in der Schützentradition,<br />
der Brauchtumspflege und im Sportschießen einnimmt.<br />
Ein reges und erfolgsorientiertes Vereinsleben, ein sehr schönes,<br />
in Eigeninitiative und mit Förder- und Spendenmitteln gebautes<br />
Schützenhaus (Investitionsvolumen 1,1 Mio. Euro) mit modernen<br />
Schießsportanlagen kennzeichnen diesen, unseren Traditionsverein.<br />
Was bisher fehlte, bzw. leider nur lücken- bzw. bruchstückhaft<br />
vorhanden war, ist eine Vereinschronik. Mit der vorliegenden<br />
Festschrift wird die Vereinsgeschichte, die Geschichte der<br />
<strong>Schönewalde</strong>r Schützentradition weiter beleuchtet, dokumentiert<br />
und ergänzt. Anlässlich des diesjährigen 175-jährigen Bestehens<br />
der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. wurden 175 nummerierte<br />
Festschrift-Exemplare, finanziert durch Sponsoren, gefertigt.<br />
Vorwort Seite 19
Schützenvereine sind Teil des deutschen und europäischen Kulturund<br />
Brauchtums. Schützenvereine halfen einst der Demokratie zum<br />
Durchbruch und der Besitz von Waffen gilt seit Jahrhunderten als ein<br />
verbrieftes Bürgerrecht. Inhalt und Charakter der Schützenvereine<br />
haben sich im Laufe der Geschichte naturgemäß gewandelt.<br />
Der Deutsche Schützenbund pflegt ausschließlich unpolitischen<br />
Schießsport. Die Schützenvereine in Deutschland erfüllen heute<br />
wichtige soziale Anliegen und pflegen das Brauchtum und gelten<br />
als „immaterielles Kulturerbe“.<br />
Mit jedem Amoklauf „verirrter Geister“ erfährt das Waffenrecht<br />
Verschärfungen. Private Waffenbesitzer stehen unter<br />
Generalverdacht potenzielle „Gefährder“ werden zu können und<br />
müssen sich permanenten Kontrollen unterziehen, die mit unserer<br />
demokratischen Rechtsordnung schwer zu vereinbaren sind.<br />
Sportschützen sind gesetzestreue Stützen der Gesellschaft!<br />
Diese Festschrift und <strong>Chronik</strong> der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong><br />
1844 e.V. soll das u.a. ausdrücklich belegen.<br />
Das Redaktionsteam<br />
Dieter Hesse, Hans-Jürgen Siebold, Mario Busch<br />
Seite 20<br />
Vorwort
3. Geschichtliches<br />
3.1. Schützenbruderschaften<br />
Die Entstehung des Schützenwesens reicht in Deutschland und<br />
dem benachbarten europäischen Ausland bis weit in das Mittelalter<br />
zurück. Älteste urkundliche Erwähnungen von <strong>Schützengilde</strong>n*<br />
stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich (Rheinland) und 1190<br />
aus Düsseldorf.<br />
Die Bruderschaften hatten in dieser Zeit die Aufgabe, Haus und Hof<br />
in Kriegszeiten, bei Seuchengefahren und Glaubensstreitigkeiten zu<br />
schützen, besonders aber vor Gesindel, brandschatzenden Banden<br />
und Räubern zu verteidigen. In der Frühzeit ihres Bestehens waren<br />
sie reine Selbstschutzgemeinschaften. Die herrschenden Stände<br />
und Magistrate sahen dies natürlich sehr gerne, wurden ihnen<br />
durch solche Gemeinschaften doch Aufgaben und Pflichten der<br />
Bevölkerung gegenüber abgenommen. Dadurch erfuhren diese<br />
Gemeinschaften und „<strong>Schützengilde</strong>n“ eine große Unterstützung<br />
und erhielten weiteren Auftrieb. Es blieb im Laufe der Jahre jedoch<br />
nicht bei den Aufgaben des Selbstschutzes. Schon damals nahmen<br />
die „Schützen“ an öffentlichen Festlichkeiten teil. Hierbei traten<br />
sie nicht nur als Veranstalter in Erscheinung, sondern auch als<br />
schützende oder ordnende Organisation, wie es ihre ursprüngliche<br />
Aufgabe war. Dies war besonders bei allen kirchlichen<br />
Veranstaltungen, Festen und Prozessionen der Fall. Dieses als<br />
militärisch zu bezeichnende Wesen der <strong>Schützengilde</strong>n herrschte<br />
etwa in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert vor.<br />
Ab dem 17. Jahrhundert wurden dann die Verteidigung und<br />
Ordnung fast ausschließlich von bezahlten Söldnern übernommen.<br />
Dadurch verlor die militärische Funktion der <strong>Schützengilde</strong>n immer<br />
mehr an Bedeutung. Um jedoch ihre bisherige Tätigkeit nicht<br />
Geschichtliches Seite 21
einfach aufgeben zu müssen, gingen die Schützen dazu über, Feste<br />
mit Schießübungen und Wettbewerben zu veranstalten. Die ersten<br />
„Schützenfeste“ waren hiermit geboren. Als Ausnahme könnte<br />
hier die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412 e.V.<br />
genannt werden, welche die Stadt gegen den Herzog Christian von<br />
Braunschweig-Wolfenbüttel, dem Tollen, im Dreißigjährigen Krieg<br />
verteidigte und als einzige angegriffene Stadt nicht eingenommen<br />
werden konnte. Etwa im 18. Jahrhundert war diese Entwicklung<br />
abgeschlossen. Aus den ehemals militärischen <strong>Schützengilde</strong>n<br />
waren nun rein bürgerliche Vereinigungen geworden. Was aus<br />
dieser Zeit blieb, war die starke und feste Bindung zur Kirche.<br />
Die religiöse Betätigung wurde im Laufe der Zeit die wichtigste<br />
Aufgabe der <strong>Schützengilde</strong>n. Diese enge Bindung zur Kirche<br />
erfolgte zwangsläufig, weil die Kirche in dieser Zeit eine gewichtige<br />
Rolle auch in Politik und Gesellschaft inne hatte; und so war eine<br />
„bürgerliche Vereinigung“ ohne Unterstützung der Kirche so gut wie<br />
unmöglich.<br />
Die <strong>Schützengilde</strong>n entwickelten sich vor diesem gesellschaftlichen<br />
Hintergrund zu „Bruderschaften“. Neben dem Schutz bei kirchlichen<br />
Feiern und Prozessionen kamen karitative Aufgaben hinzu. Durch<br />
diese Schwerpunkte – wehrhafter Schutz, verbunden mit Disziplin,<br />
Nächstenliebe und Gebet – entwickelte sich das eigentliche Wesen<br />
der Schützenbruderschaften. Aus diesem Geist heraus entstand die<br />
bis in die heutige Zeit bindende Parole „Für Glaube, Sitte und<br />
Heimat“. Alsbald gingen immer mehr Schützenbruderschaften dazu<br />
über, einen Schutzpatron zu erwählen und in ihrem Vereinsnamen<br />
zu manifestieren. Die meisten entschieden sich für den heiligen<br />
Sebastianus, andere für Eustachius, Hubertus oder den/die Patron/<br />
Patronin ihrer jeweiligen Pfarrgemeinde. Häufig kam es vor, dass<br />
der Schutzpatron einer im Ort besonders stark vertretenen<br />
Seite 22<br />
Geschichtliches
Berufsgruppe gewählt wurde, wie beispielsweise in<br />
Bergbaugebieten die heilige Barbara.<br />
Sebastianus, der geläufigste Schützenheilige<br />
3.2. Schützenvereine<br />
Der Schützenverein* (auch Sportschützenverein oder<br />
Schützenbruderschaft) in seiner heutigen Form entstand<br />
im frühen 19. Jahrhundert im Gefolge der napoleonischen<br />
Kriege. Ihre Ursprünge haben sie in mittelalterlichen Städten,<br />
z. B. in der Karlsschützengilde in Aachen und den Nürnberger<br />
Schützengesellschaften. Älteste urkundliche Erwähnungen von<br />
<strong>Schützengilde</strong>n stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich und<br />
1190 aus Düsseldorf. Viele der alten <strong>Schützengilde</strong>n bestanden<br />
fort. In ihnen fand auch der Wandel vom Brauchtum zur Sportart<br />
statt, indem durch das Schießen auf die konzentrische Zielscheibe<br />
Zufallsschüsse minimiert und das exakte Messen eingeführt<br />
wurde. Die Mitglieder bestanden zunächst vielfach aus<br />
Kriegsveteranen, wie der bisherigen freiwilligen Heeresverbände,<br />
z. B. des Lützowschen Freikorps. Neben gesellschaftlichen und<br />
sozialen Aspekten kamen den Schützenvereinen lange Zeit auch<br />
politische Funktionen zu. Im Vormärz (1815–1848) wurden die<br />
Schützenvereine zu wesentlichen Trägern nationaldemokratischer<br />
Opposition gegenüber der einzelstaatlichen Fürstenherrschaft und<br />
blieben dies bis weit in die Gründerzeit hinein. Mit ihrer Konzeption<br />
einer auf die deutsche Nation verpflichteten, intern nach demokratischen<br />
Prinzipien organisierten Bürgermiliz scheiterten sie jedoch am<br />
Geschichtliches Seite 23
Erfolg der Bismarck’schen Revolution von oben. Zugleich bekamen<br />
sie Konkurrenz durch die Kriegervereine, die sich schließlich im<br />
Kyffhäuserbund zusammenschlossen und für lange Zeit wesentlich<br />
erfolgreicher den „Militarismus der kleinen Leute“ (Thomas<br />
Rohkrämer) zu organisieren verstanden. Durch eine Anpassung<br />
dieses neuen Reichsnationalismus vermochten die Schützenvereine<br />
zu überleben, wenngleich ihre politische Funktion immer mehr in<br />
den Hintergrund trat.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Sturz der Monarchie kamen<br />
in Deutschland grundlegend neue Formen radikaler Wehrverbände<br />
auf, von denen die SA der NSDAP die schließlich erfolgreichste<br />
war, und die die Jugendkultur der Weimarer Republik wesentlich<br />
mitprägten. Sie anzunehmen gelang den Schützenvereinen nur<br />
noch sehr bedingt.<br />
Die demokratischen Verflechtungen des überlieferten Vormärz-<br />
Nationalismus mancher Vereine standen in Widerspruch zu der<br />
autoritären, nach dem Führerprinzip organisierten Struktur der<br />
meisten Wehrverbände. Dennoch passten sich die Schützenvereine<br />
in organisatorischer, personeller und inhaltlicher Ebene ab 1933<br />
an das herrschende System an, wobei der Nationalismus das<br />
gemeinsame Bindeglied war und die Basis für die Zustimmung zur<br />
NS-Gemeinschaft bildete. Dies äußerte sich auch im freiwilligen<br />
Ausschluss jüdischer Vereinsmitglieder bereits ab 1933 und in der<br />
vormilitärischen Schießausbildung der männlichen Bevölkerung.<br />
Die Vereine stellten zudem der Hitlerjugend und der SA ihre<br />
Expertise und Infrastruktur zur Verfügung, auch in den Kriegsjahren.<br />
Ländliche Gegenden mit ihrer noch stärker vorhandenen paternalistisch-konservativen<br />
politischen Kultur wurden zum Zufluchtsort<br />
der Schützenvereine.<br />
Seite 24<br />
Geschichtliches
Nach der Kapitulation der Wehrmacht verboten die Alliierten die<br />
Schützenvereine als uniformierte Waffenträger zunächst ganz.<br />
Erst mit der Gründung der Bundesrepublik wurden sie wieder<br />
zugelassen.<br />
In der DDR blieben sie untersagt. Der Schießsport wurde<br />
in den staatlichen Sportorganisationen DTSB, GST und<br />
Armeesportvereinen/ -clubs betrieben. Vereinzelt war es in diesem<br />
Rahmen auch möglich, Teile der alten Traditionen, wie z. B.<br />
Königsschießen und Schützenfeste, eingeschränkt durchzuführen.<br />
In den neuen Bundesländern erfolgten deshalb ab Anfang<br />
1990 Wiedergründungen alter Vereine. Dazu bildeten sich auch<br />
zahlreiche neue Schützenvereine. Die lange Zeit der Unterbrechung<br />
der Vereinstätigkeit führte allerdings bis heute zu einer schwächeren<br />
Ausprägung in der Organisations- und Mitgliederstruktur<br />
als in den meisten alten Bundesländern. Doch auch dort konnte<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer nahtlos an alte Traditionen<br />
angeknüpft werden. Die Diskreditierung jedweder Form von<br />
Nationalismus war dafür nach 1945 zu stark. Hinzu kam mit dem<br />
politisch-gesellschaftlichen Umbruch der 1968er-Bewegung auch<br />
die Problematisierung des traditionellen militärischen Habitus der<br />
Schützenvereine. In der Folge entwickelten sich die Schützenvereine<br />
zunehmend auch zu Sportvereinen. Der Deutsche Schützenbund<br />
organisierte sich erfolgreich in den entsprechenden internationalen<br />
Dachverbänden und entwickelte sich zur sicheren Medaillenbank<br />
bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften.<br />
Außerdem übernahm er maßgeblich die Ermöglichung und<br />
Beaufsichtigung eines geregelten sportlichen Schießbetriebes<br />
nach dem Waffengesetz. Im Dezember 2015 verkündete die<br />
Kultusministerkonferenz in Deutschland, dass das Schützenwesen<br />
als Kulturformen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen<br />
Geschichtliches Seite 25
Kulturerbes aufgenommen wird. Am 11. März 2016 erfolgte die<br />
Auszeichnung im Sinne des Übereinkommens zur Erhaltung des<br />
Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.<br />
Seite 26<br />
Geschichtliches
4. Sportschießen gestern und heute<br />
Ziel des Sportschießens ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch<br />
Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung)<br />
und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen),<br />
zu treffen. Dies erfordert sowohl körperliches als auch mentales<br />
Training. Oft werden diese Belastungen unterschätzt und<br />
Schießen gelegentlich nicht als Sport anerkannt, aber seit 1896 ist<br />
Sportschießen olympische Disziplin (Quelle**).<br />
4.1. Der Deutsche Schützenbund e. V. (DSB)*<br />
Der DSB wurde am 11. Juli 1861 in Gotha<br />
gegründet und 1951 in Frankfurt am Main wiedergegründet.<br />
Er ist der größte Dachverband für<br />
Sportschützen in Deutschland. Mit 1.352.300<br />
Mitgliedern ist der DSB der viertstärkste Sportverband in<br />
Deutschland (Stand: 31. Dezember 2016). Neben den bekannten<br />
olympischen Disziplinen Gewehr, Pistole, Wurfscheibe und Bogen<br />
betreut der Deutsche Schützenbund auch die Sportarten Laufende<br />
Scheibe, Vorderlader, Feldbogen, Armbrust und Sommerbiathlon.<br />
Die Disziplinen und Wettkampfklassen des DSB sind unter<br />
Sportschießen genauer beschrieben.<br />
Die Deutsche<br />
„Schützen Zeitung“ ist<br />
das monatlich herausgegebene<br />
offizielle<br />
Mitteilungsblatt des<br />
DSB.<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 27
Zweck ist die Förderung und Überwachung des Sportschießens<br />
nach einheitlichen Regeln, die Regelung der Aus- und<br />
Fortbildung, die Einrichtung von Bundesligen, die Förderung<br />
des Schützenbrauchtums, die Vertretung seiner Mitglieder im<br />
In- und Ausland, die Förderung der sportlichen und allgemeinen<br />
Jugendarbeit, die Durchführung des Deutschen Schützentages und<br />
die einheitliche Präsentation des Sportschießens und der überverbandlichen<br />
Schützentradition in der Öffentlichkeit.<br />
Dem DSB gehören 20 Landesverbände an. Die Grenzen der<br />
Landesverbände sind mit denen der Bundesländer nicht identisch.<br />
Im Jahre 2011 beging der DSB sein 150 - jähriges Jubiläum, zu dem<br />
eine Sonderbriefmarke erschien.<br />
4.2. Der Brandenburgische Schützenbund (BSB e.V.)**<br />
Im BSB sind ca. 100 Schützenvereine mit über 12.000<br />
Mitgliedern<br />
als<br />
Fachverbandsmitglieder<br />
registriert. Der BSB organisiert<br />
Landesmeisterschaften,<br />
delegiert zu den Deutschen,<br />
Europa- und Weltmeisterschaften<br />
im Sportschießen. Er gibt<br />
eine Verbandszeitung, den<br />
„Brandenburger<br />
Sportschützen“<br />
heraus und vergibt<br />
die Landesschützentage,<br />
z.B. 2018 nach Bernau aus Anlass<br />
des 600-jährigen Bestehens der<br />
dortige <strong>Schützengilde</strong> Bernau<br />
1418 e.V.<br />
Seite 28<br />
Sportschießen gestern und heute
Die Pflege des Schützenbrauchtums bildet neben dem<br />
Sportschießen eine wichtige Säule in der Verbandstätigkeit.<br />
In Brandenburg blicken die ältesten Schützenvereinigungen auf eine<br />
sehr lange Geschichte zurück und belegen eindrücklich die lange<br />
Tradition des Schützenwesens in unserem Lande.<br />
Stellvertretend dafür stehen solche Vereine und Gilden, wie:<br />
– Ruhländer Schützengesellschaft 1345<br />
– <strong>Schützengilde</strong> 1387 Bad Liebenwerda<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Jüterbog 1405<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Frankfurt/Oder 1406<br />
– <strong>Schützengilde</strong> 1418 zu Bernau<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Treuenbrietzen 1424<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Luckenwalde 1425<br />
– <strong>Schützengilde</strong> zu Lübben 1425<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Fürstenwalde 1427<br />
– <strong>Schützengilde</strong> von 1439 Bad Wilsnack<br />
– <strong>Schützengilde</strong> zu Beelitz-Mark 1465<br />
– Privilegierte <strong>Schützengilde</strong> Ortrand 1466<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Cottbus 1471 u.v.a.m.<br />
4.3. Der Elbe-Elster Schützenkreis e.V. (EESK)<br />
Im Elbe-Elster Schützenkreis haben sich gegenwärtig<br />
20 Schützenvereine mit ca. 1.100 Schützen zusammengeschlossen,<br />
um in der Region das sportliche<br />
Schießen zu organisieren und damit die Möglichkeit zu<br />
erhalten sich bei Landes-, nationalen und internationalen<br />
Sportwettkämpfen beteiligen zu können.<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 29
Gleichzeitig unterstützt der EESK die Vereine bei der Ausübung der<br />
Traditions- und Brauchtumspflege.<br />
Die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. ist Mitglied im EESK.<br />
ebenso ist sie seit 1999 bis heute ohne Unterbrechung der sportlich<br />
erfolgreichste Schützenverein im EESK.<br />
Unser Ehrenvorsitzender, Albert Kiehl, war 19 Jahre<br />
Kreissportleiter und Hans Jürgen Siebold war acht Jahre 1. Stellv.<br />
Kreisschützenmeister des EESK.<br />
In diesen Funktionen haben sie maßgeblich dazu beigetragen,<br />
dass das Schützenwesen im Elbe-Elster Kreis hohes Ansehen und<br />
gesellschaftliche Beachtung gefunden haben.<br />
4.4. Die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
4.4.1. Erste Erwähnung und Gründung<br />
1828 werden die <strong>Schönewalde</strong>r Schützen erstmalig<br />
erwähnt. Aus Protokollen und Zeitungsartikeln ist zu<br />
entnehmen, dass in <strong>Schönewalde</strong> offensichtlich bereits<br />
1828 ein Vorläufer einer Schützenvereinigung bestand,<br />
die von der damaligen Polizei zur Hilfeleistung aufgerufen<br />
war und ihr zur Verfügung stand. Ein genaues<br />
Gründungsdatum der <strong>Schönewalde</strong>r <strong>Schützengilde</strong> steht leider<br />
nicht fest, bzw. konnte nicht ermittelt werden. Erst das Jahr 1844<br />
(aus dieser Zeit sind Unterlagen vorhanden) kann als Gründungsjahr<br />
der Gilde angenommen werde. Aus diesem Grunde gab es<br />
bei der Wiedergründung 1990 auch Irritationen zum damaligen<br />
Gründungsjahr 1844 oder 1852, weil das auf der Rückseite einer<br />
Vereinsfahne steht, aber 1852 ist das Jahr der Fahnenweihe. Das<br />
<strong>Chronik</strong>-Redaktionsteam schließt sich der Logik unserer Vorfahren<br />
Seite 30<br />
Sportschießen gestern und heute
an, die 1894 das 50-jährige Bestehen und 1944 das 100-jährige<br />
Bestehen der <strong>Schützengilde</strong> begangen haben. Darüber hinaus<br />
existieren eine Fahne und andere Dokumente, die auf die Gründung<br />
der Gilde im Jahre 1844 hinweisen.<br />
Aus heutiger Sicht ist es daher unstrittig, dass die <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. im Jahre 2019 auf ihr 175-jähriges Bestehen<br />
zurückblicken kann.<br />
Was geschah eigentlich 1844 sonst noch? In Deutschland und<br />
letztendlich in ganz Europa fühlten sich die Arbeiter immer mehr<br />
ausgebeutet. Dagegen wehrten sie sich und es kam zu zahlreichen<br />
Aufständen größeren und kleineren Ausmaßes. Einer von diesen<br />
war der „Schlesische Weberaufstand“ im Jahr 1844. Er war weder<br />
Vereinsfahne von 1852 (Vorderseite)<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 31
Vereinsfahne von 1852 (Rückseite)<br />
der größte noch der erste seiner Art. Doch er erzielte eine überaus<br />
große nationale und internationale Aufmerksamkeit. Am 3. Juni<br />
1844, am Vorabend des Aufstandes, trafen sich ungefähr 20 Weber<br />
aus Peterswaldau (heute Pieszyve in Polen). Sie beratschlagten,<br />
wie man sich gegen die Fabrikanten zur Wehr setzen könnte. Ein<br />
Spottlied singend zogen sie dann vor die Firma der Gebrüder<br />
Zwanziger, die die Löhne gekürzt hatten. Die Brüder Ernst Friedrich<br />
und August Zwanziger ließen die kleine Menschenmenge mit<br />
Gewalt vertreiben. Der Weber Wilhelm Mädler wurde von der Polizei<br />
des Ortes festgenommen. Daraufhin bildete sich tags darauf, am 4.<br />
Juni, ein Protestzug. Den Webern aus Peterswaldau schlossen sich<br />
die aus der Umgebung an. Sie wollten Wilhelm Mädlers Freilassung<br />
erzwingen und zudem eine Lohnerhöhung. Eine Delegation sollte<br />
die Verhandlungen führen. Das Gespräch mit dem Landrat scheiterte<br />
ergebnislos und die Gebrüder Zwanziger waren nicht in ihrem<br />
Seite 32<br />
Sportschießen gestern und heute
Haus. Die erboste Menge stürmte daraufhin das Haus der Brüder,<br />
zerstörte die Einrichtung und wütete in der Fabrik weiter. Die Familie<br />
Zwanziger floh nach Breslau (heute Wroclaw in Polen). Andere<br />
Fabrikanten in Schlesien konnten sich durch Geldzahlungen und<br />
mit Naturalien „freikaufen“ und den Zorn der Weber besänftigen.<br />
Doch der Protestzug zog weiter und verwüstete andere Anwesen<br />
von verhassten Fabrikanten. Inzwischen hatten die Behörden das<br />
preußische Militär zu Hilfe geholt, weil die Situation eskalierte. Zehn<br />
Männer und eine Frau wurden erschossen und mehr als zwanzig<br />
Personen wurden verletzt. Diese Gewaltmaßnahmen vergrößerten<br />
die Wut der Menschen umso mehr. Militärische Verstärkung<br />
kam und am 6. Juni wurde die Revolte erbarmungslos niedergeschlagen.<br />
Es gab daraufhin viele Festnahmen und Verurteilungen<br />
zu Festungshaft, Zuchthaus bzw. Peitschenhieben. Dieser Aufstand<br />
wurde immer wieder zeitnah reflektiert, in Dichtungen verarbeitet,<br />
trug so zur Herausbildung von politischen Meinungsbildern bei<br />
und geriet nicht in Vergessenheit. Noch vor dem Schlesischen<br />
Weberaufstand war es am 3. März 1844 in München zu schweren<br />
Ausschreitungen gekommen. Der Grund der dortigen Proteste<br />
war allerdings ein anderer – Die Bierpreise waren erhöht worden.<br />
Aus den Vereinigten Staaten war hingegen zu vermelden, dass<br />
am 15. Juni 1844 der Chemiker Charles Goodyear (1800-1860)<br />
ein Patent erhielt und zwar auf die Vulkanisation von Gummi. Der<br />
Amateurforscher und Erfinder des Hartgummis legte die Grundlage<br />
für die Kautschukindustrie, ohne die unter andrem unsere<br />
heutigen Autoreifen nicht denkbar wären. Goodyear hat zahlreiche<br />
Erfindungen hinterlassen, war aber selbst als Geschäftsmann<br />
kaum erfolgreich. Er blieb bis zu seinem Tod mittellos, hatte<br />
mehrere Haftstrafen absitzen müssen, weil er seine Schulden<br />
nicht bezahlen konnte. Lange nach seinem Tod gründeten Frank<br />
und Charles Seiberling eine Firma zur Herstellung von Reifen. Ihr<br />
gaben sie Goodyear zu Ehren den Namen „Goodyear Tire & Rubber<br />
Company“. So lebt der „Vater“ der Kautschukindustrie mit seinem<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 33
Namen weiter, der noch heute in Verbindung mit guten Reifen<br />
gebracht wird.<br />
4.4.2. 50 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1894<br />
Zu Pfingsten 1894 feierte man in <strong>Schönewalde</strong> das 50-jährige<br />
Bestehen der <strong>Schönewalde</strong>r <strong>Schützengilde</strong> und weihte die neue<br />
Vereinsfahne.<br />
Seit der Gründung des <strong>Schönewalde</strong>r Jugendgesangvereines von<br />
Lehrer Hohnstein im Jahre 1868 wurde zu Pfingsten das Stadtfest<br />
gemeinsam mit dem Schützenfest gefeiert. Das erfolgte zunächst<br />
auf dem Markt als „Marktfest“ und später auf der eigens dafür<br />
geschaffenen Festwiese. Wir sollten mit allen in <strong>Schönewalde</strong><br />
Vereinsfahne von 1894 (Vorderseite)<br />
Seite 34<br />
Sportschießen gestern und heute
Vereinsfahne von 1894 (Rückseite)<br />
ansässigen Vereinen darüber nachdenken, diese Tradition wieder<br />
zu beleben und unsere Feste gemeinsam feiern.<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 35
Was geschah eigentlich 1894 sonst noch? Das Jahr 1894 hatte<br />
für die Geschichte des Sports eine enorme Bedeutung. Der<br />
französische Baron Pierre de Coubertin (1863-1937) gründete im<br />
Juni jenes Jahres das Internationale Olympische Komitee (IOK).<br />
Sein Ziel war es, die Olympischen Spiele, wie sie in der Antike in<br />
Griechenland abgehalten worden waren, neu zu beleben. Coubertin<br />
war Pädagoge, Historiker und vor allem Sportfunktionär. Das IOC<br />
existiert heute noch und ist verantwortlich für die Organisation und<br />
Betreuung der Olympischen Spiele, die dank Coubertins Initiative<br />
wieder regelmäßig im Winter und im Sommer stattfinden. Eine sportliche<br />
Neuheit war im Jahr 1894 auch das erste Autorennen, das<br />
den Automobilsport voranbrachte. Es begann in Paris und führte<br />
bis Rouen. Insgesamt waren mehr als 100 Fahrzeuge angemeldet.<br />
Davon waren 39 mit Dampfbetrieb ausgestattet, 38 Fahrzeuge<br />
hatten einen Benzinmotor und fünf Autos hatten einen elektrischen<br />
Antrieb. Mit komprimierter Luft waren es ebenfalls fünf Fahrzeuge<br />
und ein Fahrzeug hatte einen Federmechanismus. Von allen Startern<br />
kamen 15 Wagen ins Ziel. Als Gewinner dieses ersten Autorennens<br />
ging Graf Albert de Dion (1856-1946) in die Geschichte ein, obwohl<br />
er disqualifiziert wurde. Dion machte als Automobilpionier und –<br />
produzent Furore. Das Rennen Paris-Rouen im Jahr 1894 hatte<br />
Dion auf einem dampfbetriebenen Wagen bestritten. Graf Dion<br />
hatte sich zudem mit seiner politisch rechts eingestellten Haltung<br />
als entschiedener Befürworter der Verurteilung von Alfred Dreyfus<br />
(1859-1935) als Schuldigem hervorgetan. Dieses Ereignis, das<br />
im Jahr 1898 als Dreyfus-Affäre in die Geschichte einging, hatte<br />
viel Wirbel in Frankreich ausgelöst und zu einer innenpolitischen<br />
Erschütterung des Landes geführt. Dreyfus wurde ungerechtfertigt<br />
wegen Landesverrates verurteilt. Ein Militärgericht in Paris hatte<br />
den Artilleriehauptmann wegen angeblicher Spionage lebenslang<br />
auf die Teufelsinsel verbannt. Diese liegt vor der Nordost-Küste von<br />
Französisch-Guayana in Südamerika und wurde durch ihre Nutzung<br />
als Strafkolonie bekannt. Schwerverbrecher und Berufskriminelle<br />
Seite 36<br />
Sportschießen gestern und heute
wurden dorthin geschickt, von denen Alfred Dreyfus der berühmteste<br />
war. In London wurde in jenem Jahr 1894 die Tower Bridge<br />
für den Verkehr freigegeben. Die stattliche Straßenbrücke über die<br />
Themse bekam ihren Namen nach dem nahe gelegenen „Tower<br />
of London“. Sie verbindet die Stadtbezirke Tower Hamlets und<br />
Southwark im Stadtbezirk Borough of Southwark miteinander. Mit<br />
dem Bau der im neogotischen Stil errichteten Klappbrücke war im<br />
Juni 1886 begonnen worden. Heute gehört sie zu den Wahrzeichen<br />
der britischen Hauptstadt. Sie kann von Fahrzeugen und von<br />
Fußgängern genutzt werden.<br />
4.4.3. 100 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1944<br />
Festumzug der <strong>Schützengilde</strong> 1944 in <strong>Schönewalde</strong> vom Dritten<br />
Reich geprägt.<br />
Festumzug 1944<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 37
Artikel aus dem 1. Beiblatt zu Nr. 146 des „Schweinitzer<br />
Kreisblatt“ vom 24./25. Juni 1944 zum 100-jährigen Bestehen der<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong><br />
Was geschah eigentlich 1944 sonst noch? Der Zweite Weltkrieg<br />
erreichte unwiderruflich seine Endphase, wenngleich er noch<br />
nicht gänzlich ausgefochten war. Die Heiterkeit die durch die<br />
Uraufführung des Films „Die Feuerzangenbowle“ verbreitet wurde,<br />
Seite 38<br />
Sportschießen gestern und heute
konnte kaum mehr von dem schen Alltag ablenken. Hitlers Truppen<br />
waren in Ungarn einmarschiert und in<br />
Deutschland ließ der Führer Jugendliche<br />
und Senioren einziehen. Er mobilisierte den<br />
„Volkssturm“. Auf der „Londoner Konferenz“,<br />
einem beratenden Gremium, wurden derweil die<br />
kriegerisogenannten<br />
Zonenprotokolle erarbeitet, die ein Jahr später in das<br />
„Abkommen von Jalta“ einflossen und die Aufteilung Deutschlands<br />
nach dem Ende des Krieges beinhalteten. Die Alliierten rückten<br />
überall weiter vor. Schon im Januar hatte die Rote Armee<br />
Leningrad von den Truppen der Deutschen Wehrmacht befreit.<br />
Die sowjetische Frühjahrsoffensive zwang die deutsche Ostfront<br />
zum Rückzug aus der Ukraine und die Alliierten landeten am 6.<br />
Juni in der Normandie. Das<br />
Konzentrationslager Majdanek<br />
in Polen war das erste Lager,<br />
das befreit werden konnte.<br />
Graf von Stauffenberg, der als<br />
Offizier dem Heer angehörte,<br />
verübte am 20. Juli ein<br />
Bombenattentat auf Adolf<br />
Hitler. Der Anschlag schlug<br />
fehl. Stauffenberg und seine<br />
Gefährten wurden hingerichtet.<br />
Die Rote Armee zog<br />
stetig weiter gen Westen<br />
und erreichte im Oktober in<br />
Ostpreußen die deutsche<br />
Grenze. Die Alliierten hatten<br />
bereits im September die<br />
Grenze des Deutschen<br />
Reiches passiert.<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 39
Paul Schurig<br />
(Großvater von Joachim Schurig)<br />
Seite 40<br />
Sportschießen gestern und heute
4.4.4. Wiedergründung der <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1990<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1945 und während der DDR-Zeit<br />
(1949 - 1990), ruhte die Vereinstätigkeit aus politisch restriktiven<br />
Gründen. Es ist anzunehmen, dass gegen Ende bzw. nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg das Vereinsleben der <strong>Schützengilde</strong> erlosch. In<br />
der DDR war eine Fortsetzung alter Schützentraditionen und Pflege<br />
des Schützenbrauchtums nicht erwünscht.<br />
Schießsportanhänger konnten in den Reihen der GST den<br />
Schießsport unter größeren Einschränkungen ausüben. Auch in<br />
<strong>Schönewalde</strong> nutzte man diese Möglichkeit.<br />
Mit Unterstützung der Stadt <strong>Schönewalde</strong> wurde ein<br />
KK-Schießstand mit vier Bahnen im Jahr 1974 fertiggestellt und<br />
seiner Bestimmung übergeben.<br />
Rundenwettkämpfe belebten den Schießsport<br />
auf regionaler Ebene, wobei die <strong>Schönewalde</strong>r<br />
Schützen bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften<br />
ihre ersten Erfolge erzielten. Den größten Erfolg<br />
gelang den <strong>Schönewalde</strong>r Schützen 1980 bei<br />
den DDR-Meisterschaften. Hier belegte<br />
der Schütze Albert Kiehl den 1. Platz. Die<br />
Schützen Siegfried Knodel und Günter<br />
Laschkowski errangen in der Mannschaft den<br />
2. Platz.<br />
Auf Grund der sportlichen Erfolge, vor allem auch in der<br />
Jugendarbeit, wurde <strong>Schönewalde</strong> zum Trainingsstützpunkt des<br />
Bezirkstrainingszentrums Cottbus ernannt.<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 41
Die Jahre bis zur Wende waren von großartigen sportlichen<br />
Erfolgen bei Spartakiaden und DDR-Meisterschaften gekennzeichnet.<br />
Viele Medaillen und Rekorde wurden von den jugendlichen<br />
Sportschützen erkämpft. Hervorzuheben sind die Leistungen<br />
von Anke Wagner, Sandra Donath, Falk Schweitzer, Daniel Stein<br />
und Christian David.<br />
Der vormilitärpolitisch geprägte Schießsport in der DDR, in dem<br />
<strong>Schönewalde</strong> umfangreiche Erfolge aufweisen konnte, entfiel durch<br />
die Auflösung der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) und<br />
durch die Neugründung der Gilde völlig.<br />
Es bestand in <strong>Schönewalde</strong> in der politischen Wende der DDR<br />
daher ein echtes Bedürfnis zur Bildung eines Schützenvereines,<br />
um dem Schießsport weiter nachzugehen, an sportliche Traditionen<br />
anzuknüpfen und das Brauchtum pflegen zu können.<br />
Am 05.04.1990 bildete sich ein Gründungsausschuss und am 25.<br />
Mai 1990 erfolgte der Aufruf zur Wiedergründung der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. durch ein Gründungskomitee, dem u. a.<br />
Albert Kiehl, Herbert Stein, Steffen Lachmann, Lothar Lehmann,<br />
Günter Laschkowski, Karl-Heinz Keilwagen, Siegfried Knodel und<br />
Wilhelm Rühseler angehörten.<br />
Am 04.07.1990 wurde der Verein wiedergegründet und unter der<br />
laufenden Nummer 22 des Vereinsregisters des Kreisgerichtes<br />
Herzberg und unter der laufenden Nummer 191036 beim<br />
Landessportbund Brandenburg e.V. registriert.<br />
Was geschah eigentlich 1990 sonst noch? Nicht nur für die<br />
Deutschen, sondern für ganz Osteuropa war das Jahr ein<br />
Wendepunkt in der Geschichte. Während in der Sowjetunion<br />
einzelne Staaten ihre Unabhängigkeit und ihre Abkehr vom dikta-<br />
Seite 42<br />
Sportschießen gestern und heute
torischen Regime des Kommunismus verwirklichten, wurden die<br />
beiden deutschen Staaten wieder ein gemeinsames Land, das<br />
am 3. Oktober seine Wiedervereinigung beging. Hoffnungen und<br />
unzählige Veränderungen seitens des Ostens, Freude, gepaart<br />
mit Skepsis auf der Westseite. Die Menschen mussten sich neu<br />
kennen lernen. Inzwischen hatte seit dem 1. Juli die DM auch den<br />
aktuelle Vereinsfahne (Vorderseite)<br />
Osten erreicht. Ungleiche Lohnanpassungen, volle Schaufenster<br />
und wenig Kaufkraft dämpften die erste Euphorie ein. Doch in<br />
allem überwog die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben<br />
in einem ungeteilten Land und in einer endlich nicht mehr geteilten<br />
Hauptstadt Berlin. Im März wurde Michail Gorbatschow zum<br />
Präsidenten der UdSSR gewählt und in der noch vorhandenen DDR<br />
gab es die erste frei gewählte Volkskammer, deren Bestehen jedoch<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 43
durch die Vereinigung im Herbst nicht von langer Dauer war. Lothar<br />
de Maizière wurde zum ersten und letzten DDR-Ministerpräsidenten<br />
gewählt. Im Juni wurde der endgültige Abriss der Mauer in Angriff<br />
genommen und der der Grenzübergangsstellen. Am 2. Dezember<br />
wurde bei der gesamtdeutschen Bundestagswahl Helmut Kohl als<br />
Kanzler erneut bestätigt.<br />
aktuelle Vereinsfahne (Rückseite)<br />
Seite 44<br />
Sportschießen gestern und heute
4.4.5. 150 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 1994<br />
Pfingsten 1994 fand das Schützenfest traditionell zusammen<br />
mit dem Heimatfest <strong>Schönewalde</strong> anlässlich des 150-jährigen<br />
Bestehens der <strong>Schützengilde</strong> statt.<br />
Was geschah eigentlich 1994 sonst noch? In Südafrika hatte der<br />
Kampf der Schwarzen zum Sieg geführt. In der am 27. April in Kraft<br />
tretenden Verfassung wurde das Ende der Apartheid besiegelt<br />
und allen Menschen, unabhängig<br />
von ihrer Hautfarbe und<br />
Rassenzugehörigkeit<br />
Gleichheit<br />
zugestanden und ebenfalls das<br />
Wahlrecht. Wenige Tage später<br />
wurde Nelson Mandela zum<br />
ersten schwarzen Präsident<br />
Südafrikas gewählt. Drei Jahre<br />
zuvor war er aus dem Gefängnis<br />
entlassen worden, in dem er seit<br />
1964 eingesessen hatte wegen<br />
seines Kampfes um die Rechte<br />
schwarzer Mitbürger. 1993 war<br />
er mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichnet worden. In<br />
Schwarzafrika, das die Länder<br />
südlich der Sahara umfasst,<br />
machten die Stammeskämpfe der Tutsi und der Hutu<br />
Schlagzeilen. Bei diesem Völkermord, der als das Massaker von<br />
Nyarubuye in die Geschichte einging, ermordeten die Hutus etwa<br />
eine Million Tutsis. Der Sport war gleich zu Beginn des Jahres von<br />
einem tragischen Ereignis überschattet. Ulrike Meier, die zweifache<br />
Weltmeisterin im Super-G, stürzte am 29. Januar in Garmisch-<br />
Partenkirchen bei der Kandahar-Abfahrt und starb an ihren<br />
Sportschießen gestern und heute Seite 45
<strong>Schönewalde</strong> im Jahre 1844<br />
Verletzungen. Tausende Zuschauer vor den Bildschirmen hatten<br />
den Unfall live miterleben müssen. Und bei der Formel-1 im italienischen<br />
Imola fanden der Rennfahrer Roland Ratzenberger während<br />
des Trainings und der dreifache Weltmeister Ayrton Senna während<br />
des Rennens den Tod. Glorreich war hingegen die Verfilmung des<br />
Holocaust-Dramas „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg. Der<br />
Film erhielt sieben Oscars.<br />
4.4.6. 175 Jahre <strong>Schützengilde</strong> im Jahr 2019<br />
Zum Schützenfest 2019, vom 30.08. bis zum 01.09.2019, begeht auf<br />
dem Gelände des Schützenhauses die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong><br />
1844 e.V. ihr 175-jähriges Bestehen in Anwesenheit der Bürgerinnen<br />
und Bürger von <strong>Schönewalde</strong>, befreundeter Schützenvereine, der<br />
Bundeswehr sowie vieler Gäste. Das vorläufige Festprogramm<br />
befindet sich in dieser Festschrift.<br />
175 - Jahre<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
Festschrift aus Anlass der Gründung der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Chronik</strong><br />
Seite 46<br />
Sportschießen gestern und heute
5. Das Königsschießen<br />
Der Titel Schützenkönig stammt aus der Tradition des<br />
Bürgerschützenwesens. Zur Ermittlung eines neuen Schützenkönigs<br />
gibt es keine einheitlichen Regularien, sondern jeder Schützenverein<br />
legt diese selbst fest. Das Schießen um den Königstitel* wird<br />
in der Regel während eines Schützenfestes durchgeführt und<br />
anschließend proklamiert. Später werden Schützenkönigin und<br />
Schützenkönig von Zuhause oder einem örtlichen Gasthof samt<br />
ihrem Hofstaat abgeholt und in einem großen Umzug zum Festplatz<br />
oder zum Festzelt begleitet. Auch erfolgt oft die Proklamation<br />
des neuen Königspaares auf dem Schützenball im Rahmen des<br />
Schützenfestes. Die Feierlichkeiten des Schützenfestes können<br />
mehrere Tage andauern. In den meisten Schützenvereinen können<br />
sich alle erwachsenen männlichen Mitglieder ab 18 Jahren, seltener<br />
ab 16 Jahren, am Schießen um den Königstitel beteiligen.<br />
In immer mehr Vereinen dürfen auch Frauen als gleichberechtigte<br />
Mitglieder mitschießen.<br />
Beim Schießen wird entweder auf eine normale Zehnerringscheibe<br />
geschossen, oder es werden Schießscheiben mit Wildmotiven (Reh,<br />
Fuchs, Keiler o. ä.) verwendet. Einige Schützenvereine ermitteln<br />
ihren König auch bei einem sogenannten Vogelschießen.<br />
Beim Königsschießen werden in der Regel Luftgewehre<br />
oder Kleinkalibergewehre verwendet. Die Amtsdauer eines<br />
Schützenkönigs liegt in der Regel bei einem Jahr.<br />
Der nach den jeweiligen Regularien ermittelte beste Schütze erhält<br />
den Titel Schützenkönig. Der zweitbeste Schütze wird häufig Erster<br />
Ritter, der drittbeste Schütze Zweiter Ritter genannt. Mancherorts<br />
wird auch oder stattdessen der Schütze des schlechtesten<br />
Das Königsschießen Seite 47
wertbaren Schusses als Schlumpkönig bezeichnet. Auch weitere<br />
Sonderritter, wie der Schnappritter, der bei der anschließenden<br />
Königsfeier alle noch nicht angetrunkenen Biere „wegschnappen“<br />
darf und dann in einem Zug leertrinken muss, sind in vielen Vereinen<br />
verbreitet und werden gesondert ausgeschossen.<br />
Bei vielen Schützenfesten ernennt der Schützenkönig teilweise<br />
auch Minister, die meist aus seinem Schützenverein oder seiner<br />
Verwandtschaft kommen.<br />
Die Würde des Schützenkönigs wird bei einigen Vereinen nicht<br />
zwischen allen Schützen ausgetragen, sondern nur unter denen,<br />
die sich dafür in eine Liste eingetragen haben. Bei großen<br />
Schützenfesten müssen für diese Anmeldung auch die persönlichen<br />
Finanzen des Anwärters offengelegt werden, da die Regentschaft<br />
mit erheblichen Kosten für den Würdenträger verbunden sein kann.<br />
Traditionell wird die Ehefrau des Schützenkönigs als<br />
Schützenkönigin bezeichnet.<br />
Bis in die 1960er-Jahre war es unüblich, dass Frauen am Schießen<br />
teilnahmen. Im Zuge der Bemühungen um Gleichstellung wurde<br />
dies in den meisten Vereinen geändert. Man ging dazu über, eine<br />
Schützenkönigin durch ein eigenes Schießen zu ermitteln. Wenn<br />
dies geschieht, werden die zweit- und drittbeste Schützin als Erste<br />
Hofdame und Zweite Hofdame oder auch als Erste und Zweite<br />
Prinzessin bezeichnet.<br />
Viele Vereine ermitteln für den Nachwuchs auch einen<br />
Jugendschützenkönig, Jungschützenkönig, Schülerprinz oder<br />
Edelknabenkönig.<br />
Seite 48<br />
Das Königsschießen
Schützenkönig, Schützenkönigin und Jugendkönig mit ihrem<br />
Gefolge, den Rittern und Hofdamen, bilden zusammen das<br />
Königshaus. Als Amtsinsignien trägt der Schützenkönig in der<br />
Regel eine Königskette, bei der auf kleinen Metallplättchen das<br />
Jahr seines Titelgewinns verzeichnet wird. Insbesondere bei<br />
Traditionsvereinen können diese Königsketten im Laufe der Zeit ein<br />
erhebliches Gewicht durch immer neue Anhängsel aufweisen.<br />
In Bayern und Niedersachsen ist es auch verbreitet, dass eine<br />
hölzerne Königsscheibe mit dem Trefferbild des Schützenkönigs<br />
am Giebel seines Hauses angebracht wird. Bei uniformierten<br />
Schützenvereinen erhält der König eine Spange oder auch einen<br />
Orden mit Jahreszahl, die er auch nach Ablauf seiner Amtszeit als<br />
König tragen darf.<br />
Im Vereinsleben von Schützenvereinen hat der Schützenkönig oder<br />
der Schützenkaiser heutzutage lediglich repräsentativen Charakter.<br />
In alten Zeiten war der Titelgewinn hingegen manchmal sogar<br />
mit Steuerbefreiungen verbunden. Da sich der beste Schütze<br />
von seinen Steuerabgaben „freischießen“ konnte, werden einige<br />
Schützenfeste, die sich auf diese Tradition berufen, noch heute als<br />
Freischießen bezeichnet, wie die niedersächsischen Freischießen<br />
Feste in Eldagsen, Peine und Wennigsen (Deister).<br />
Vereinsschützenkönige können durch Teilnahme am Königsschießen<br />
der übergeordneten Schützenverbände aufsteigen und so auch<br />
auf Kreis- oder Gauebene zum „Bundesschützenkönig“ oder auf<br />
Landesebene zum „Landesschützenkönig“ werden.<br />
Das Königsschießen Seite 49
5.1. Königsschießen in der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844<br />
e.V.<br />
Aus dem Protokollbuch unserer Gilde ist zu<br />
entnehmen, dass auch vor 1945 Schützenfeste und<br />
das Ermitteln des Schützen- bzw. Vogelkönigs eine<br />
große Rolle spielte. So wurde z. B. wurde Otto Richter<br />
1909 Schützenkönig. Bis 1924 erhielten die jährlich<br />
ermittelten Schützenkönige Orden. Aus Spenden<br />
der Vereinsmitglieder wurde 1924 eine Königskette<br />
finanziert, die ab 1924 verliehen wurde, aber leider<br />
in den Wirren des Zweiten Weltkrieges<br />
untergegangen ist.<br />
Königsorden 1909<br />
1. Ritter 1930 und Schützenkönig<br />
1933 wurde Paul Schurig (Großvater von Joachim Schurig)<br />
Die Stadt <strong>Schönewalde</strong> stiftete und verlieh beispielsweise 1938<br />
einen Schützenehrenpreis. Im Protokollbuch der <strong>Schützengilde</strong><br />
wurden bis 1943 akribisch alle Ergebnisse und Beschlüsse von<br />
Mitgliederversammlungen festgehalten. Das Protokollbuch befindet<br />
sich im Archiv der <strong>Schützengilde</strong>. Den Schützenehrenpreis 1938<br />
erhielt beispielsweise Herr Otto Großpietsch; sein Sohn Wolfgang<br />
übergab diesen Anfang der 90er Jahre aus dem Nachlass seines<br />
Vaters der <strong>Schützengilde</strong>.<br />
Die Schützenkönige wurden und werden durch Scheibenschießen<br />
bzw. Vogelschießen ermittelt und erhalten zum Schmuck<br />
ihrer Häuser eine „Königsscheibe“ und tragen zur Uniform<br />
eine „Schützenkönigskette“ (Jugendkönig; Schützenkönigin,<br />
Schützenkönig)<br />
Seite 50<br />
Das Königsschießen
Das Königsschießen Seite 51
Königskette<br />
Kette Jugendkönig<br />
Königinnenkette<br />
5.2. Königshäuser der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
seit 1991<br />
Königin & König / Jugendkönig<br />
– 1991 Daniel Stein<br />
– 1992 Ulrich Dornbusch<br />
– 1993 Ingrid Keilwagen & Herbert Stein<br />
– 1994 Sybille Bunk & Albert Kiehl<br />
– 1995 Edith Kiehl & Ralf Globig<br />
– 1996 Anne Diere & Dietmar Hecht<br />
– 1997 Veronika Ihme & Hans-H. Richter<br />
– 1998 Daniela Richter & Theo Elberich<br />
– 1999 Karin Sandring & Torsten Knodel<br />
Seite 52<br />
Das Königsschießen
– 2000 Sonja Knodel & Hans Jürgen Siebold / Katja Reimann<br />
– 2001 Gudrun Donath & Siegfried Elsner / Diana Schwalm<br />
– 2002 Anne Diere & Detlef Schmidt / Catharina Fritz<br />
– 2003 Brunhilde Gasiecki & Olaf Prinz / Peter Deininger<br />
– 2004 Sonja Knodel & Volkmar Mross / Tina Schulz<br />
– 2005 Veronika Ihme & Gerd Bucke / Martin Schüler<br />
– 2006 Daniela Richter & Siegfried Knodel / Bastian Galka<br />
– 2007 Carmen Schulz & Detlef Schmidt / Martin Schüler<br />
– 2008 Margot Henke & Hans-H. Richter / Bastian Galka<br />
– 2009 Steffi Merkner & Christoph Bauer / Chris Lehmann<br />
– 2010 Heidemarie Sensler & Norbert Sensler / Martin Schüler<br />
– 2011 Gudrun Donath & Herbert Stein / Anne-Katharin Kropek<br />
– 2012 Steffi Merkner & Gunter Block / Martin Schüler<br />
– 2013 Brunhilde Gasiecki & Dieter Hesse / Chris Lehmann<br />
– 2014 Sonja Knodel & Gerald Diere / Darius Wolf<br />
– 2015 Bärbel Schulze & Dietmar Hecht / Carsten Jahn<br />
– 2016 Gudrun Donath & Ray Sandring / Hendrik Kluge<br />
– 2017 Uta Schmidt & Heinz Schmidt / Niklas Golm<br />
– 2018 Brunhilde Gasiecki & Stephan Kluge / Angelina Simroth<br />
Das Königsschießen Seite 53
6. Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen<br />
6.1. Die <strong>Schützengilde</strong> gestern, heute, morgen<br />
In <strong>Schönewalde</strong> hat das Sportschießen, wie hier bereits mehrfach<br />
erwähnt, eine lange Tradition. Auch heute ist die <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e. V. einer der erfolgreichsten Schützenvereine<br />
im Bundesland Brandenburg. Das kommt natürlich nicht von allein.<br />
Die Wurzeln dafür reichen bis zur Nachwuchsarbeit zu DDR-Zeiten.<br />
Eine der größten Herausforderungen der <strong>Schützengilde</strong> besteht<br />
deshalb darin, das hohe Niveau der Vereinsarbeit, die sehr guten<br />
sportlichen Erfolge und die Motivation der Vereinsmitglieder auch<br />
langfristig sicher zu stellen. Dieses Ziel stellt der Vorstand in den<br />
Mittelpunkt seines Handelns, insbesondere auch dadurch, dass<br />
Jugend- und Nachwuchsarbeit im Mittelpunkt der Vereinsarbeit<br />
steht. Wir möchten unseren Verein und unser Schützenhaus auch<br />
noch in 50 und mehr Jahren als festen Bestandteil des gesellschaftlichen<br />
Lebens von <strong>Schönewalde</strong> wissen.<br />
6.2. Schießsport in der DDR<br />
Obwohl es zu DDR Zeiten keine<br />
<strong>Schützengilde</strong> gab, wurde die<br />
Schützentradition hochgehalten<br />
und ein Schützenkönig ermittelt. Die<br />
damalige Schützenkette entwarf<br />
1986 Albert Kiehl. Im Jahre 2000<br />
übergab Herbert Stein die restaurierte<br />
GST-Königskette der <strong>Schönewalde</strong>r<br />
<strong>Schützengilde</strong>. Sie ist Zeitzeuge<br />
und ziert die Traditionswand im<br />
Vereinsgebäude.<br />
GST Schützenkette<br />
Seite 54<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
In der DDR wurden mit der Gründung<br />
der Gesellschaft für Sport und Technik<br />
(GST) Möglichkeiten geschaffen, den<br />
Schießsport in allen Altersbereichen<br />
auszuüben indem man Mitglied in der<br />
GST wurde. Besonderes Augenmerk<br />
widmete man dem Nachwuchsbereich, mit<br />
der Zielstellung einer Delegierung zu den<br />
Kinder- und Jugendsportschulen (KJS).<br />
Fahne der DDR<br />
6.3. Nachwuchsarbeit in <strong>Schönewalde</strong><br />
Auf Grund der schießsportlichen Erfolge wurde die<br />
GST-Grundorganisation <strong>Schönewalde</strong> zum Trainingsstützpunkt des<br />
Bezirkstrainingszentrums Cottbus ernannt.<br />
Ab 1985 wurden die Pistolendisziplinen in das Programm der<br />
Ausbildung übernommen.<br />
Großartige Erfolge kennzeichneten den Weg unserer jugendlichen<br />
Sportschützen. Erste Medaillen bei DDR-Meisterschaften wurden<br />
von Sandra Donath und Sybille Geyer errungen. Die Erfolgsserie<br />
wurde in den folgenden Jahren durch hervorragende Leistungen<br />
von Anke Wagner, Falk Schweitzer, Christian David, Daniel Stein<br />
und Sandra Rössner fortgesetzt. Sie errangen mehrfach Titel bei<br />
Bezirks- und DDR-Meisterschaften. Bei Vergleichswettkämpfen<br />
mit den Trainingszentren von Dresden, Halle, Leipzig und den<br />
Sportklubs vom ASK und Dynamo waren sie immer auf den<br />
vorderen Plätzen zu finden. Bei den Sichtungswettkämpfen am Klub<br />
für Sportschießen in Suhl demonstrierten sie ihre Leistungsstärke in<br />
der Schießtechnik und der Athletik und erfüllten die Kriterien für die<br />
Delegierung zur Kinder- und Jugendsportschule.<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 55
Gewehrschützin Sandra Rössner, Tochter einer Fliegerfamilie am<br />
Flugplatz Holzdorf, war unsere erste Delegierung zur Kinder- und<br />
Jugendsportschule nach Suhl.<br />
Im zweiten Jahr an der KJS wurde sie DDR-Meisterin im<br />
KK-Liegendkampf. Darauf waren wir natürlich Stolz, denn sie<br />
hatte im Trainingsstützpunkt <strong>Schönewalde</strong> das Rüstzeug für das<br />
Gewehrschießen erhalten.<br />
In den Folgejahren konzentrierte sich die GST-GO <strong>Schönewalde</strong><br />
mit Erfolg auf die Ausbildung in den Pistolen-Disziplinen. Als<br />
Delegierungskader wurden Sandra Donath und Falk Schweitzer<br />
geführt.<br />
Mit Anke Wagner errangen wir weitere Siege bei Bezirks- und<br />
DDR-Meisterschaften. Bezirks- und DDR-Rekorde zeugten vom<br />
hohen Niveau ihrer Schießausbildung. 1988 ging auch sie zur KJS<br />
nach Suhl und setzte ihre schießsportliche Laufbahn erfolgreich<br />
fort.<br />
Mit dem Fall der Mauer wurden die Sportschulen aufgelöst Sandra<br />
und Anke kehrten in ihre Heimatvereine zurück und nahmen das<br />
Training unter den Fittichen ihres alten Trainers, Albert Kiehl, wieder<br />
auf.<br />
Albert wurde auf Grund seiner Erfolge in der Nachwuchsausbildung<br />
vom Präsidenten des „DDR-Schützenbundes“ die Trainerlizenz B<br />
erteilt.<br />
Seite 56<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
6.4. Sportliche Erfolge nach der Wiedergründung des Vereines<br />
Unter neuen Bedingungen wurde zielgerichtet der<br />
Trainings- und Wettkampfbetrieb in der wiedergegründeten<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> aufgenommen. Trainingsfleiß<br />
und Leistungsbereitschaft führten zu ersten Erfolgen im<br />
Brandenburgischen Schützenbund. Anke Wagner, Sandra Donath<br />
und Falk Schweitzer qualifizierten sich für die ersten gemeinsamen<br />
Deutschen Meisterschaften 1991 in München. Der Erfolg von Anke<br />
Wagner als Deutsche Meisterin mit der KK-Sportpistole war der erste<br />
Titel für das Land Brandenburg. Sandra Donath und Falk Schweitzer<br />
erzielten gute vordere Plätze. In den Folgejahren konnte Anke<br />
Wagner weitere Meistertitel erringen und wurde in den Nationalkader<br />
des Deutschen Schützenbundes berufen. 1994 qualifizierte sie sich<br />
für die Teilnahme an den Europameisterschaften in der Disziplin<br />
Luftpistole und wurde in der Mannschaft Europameisterin. Wenige<br />
Monate später wurde sie bei den Weltmeisterschaften in Mailand<br />
mit der KK-Pistole in der Mannschaft Weltmeister und belegte mit<br />
Weltmeisterin Anke Wagner<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 57
der<br />
Luftpistole<br />
einen<br />
hervorragenden<br />
3. Platz in<br />
der Einzelwertung.<br />
Nachdem Albert<br />
Kiehl 2012 aus<br />
gesundheitlichen<br />
Gründen seine<br />
Trainingstätigkeit<br />
aufgeben musste,<br />
trat Martin Schüler<br />
als qualifizierter<br />
Jugendtrainer an.<br />
Er erhielt immer<br />
Unterstützung von<br />
den „alten Hasen“<br />
Siegfried Knodel<br />
und Hans Jürgen<br />
Siebold. Seit 2017<br />
führt Herbert Stein<br />
Unsere Jugend trainiert.<br />
Die <strong>Schönewalde</strong>r Siegermannschaft<br />
Diese großartigen<br />
Erfolge machten<br />
uns Stolz. Eine<br />
Europa- und<br />
Weltmeisterin aus<br />
der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong><br />
1844 e. V. - das<br />
ist eine hohe Ehre<br />
und Verpflichtung<br />
zugleich.<br />
Seite 58<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
erfolgreich das Training<br />
mit den Kindern und<br />
Jugendlichen durch und<br />
es zeichnen sich erste<br />
Erfolge ab.<br />
„Leider“ hatte die WM<br />
in Mailand für unsere<br />
Gilde auch „negative“<br />
Folgen. Anke verliebte<br />
sich in den Trainer von<br />
Dänemark. Sie zog<br />
nach Dänemark und<br />
heirate den Landestrainer. Damit war sie für uns „verloren“ denn sie<br />
schoss jetzt erfolgreich für Dänemark.<br />
LM Wittenberge<br />
Aber der Nachwuchs leistungssport in unserer Gilde ist dadurch<br />
nicht beendet worden.<br />
Es wurden weitere<br />
Nachwuchskader<br />
in<br />
den Pistolendisziplinen<br />
trainiert, die bereits<br />
erfolgreich an<br />
Wettkämpfen auf<br />
Landesebene und<br />
an Deutschen<br />
Meisterschaften<br />
teilnahmen. Catharina<br />
Fritz, Katja Reimann,<br />
Katja Donath, Laura<br />
Bauer und Chris<br />
Lehmann errangen<br />
gute Platzierungen<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 59
ei Landesund<br />
Deutschen<br />
Meisterschaften.<br />
Catharina Fritz<br />
wurde Deutsche<br />
Vizemeisterin<br />
in der Disziplin<br />
mehrschüssige<br />
Luftpistole.<br />
Katja Reimann<br />
wurde mehrfach<br />
Landesmeister und<br />
errang dreimal in<br />
Folge den Landesdamenpokal<br />
als<br />
vielseitigste Schützin des Brandenburgischen Schützenbundes.<br />
Training<br />
Auch in den Altersklassen war durch die Erfolge der Jugend der<br />
sportliche Ehrgeiz unter<br />
den Mitgliedern geweckt<br />
worden.<br />
Während<br />
der<br />
Bauphase für unser<br />
Schützenhaus konnte<br />
der Trainingsbetrieb<br />
nicht regelmäßig stattfinden,<br />
dennoch investierten<br />
viele Mitglieder in<br />
neue Sportgeräte und<br />
trainierten fleißig.<br />
erfolgreicher Damenpokal in <strong>Schönewalde</strong><br />
Seite 60<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
Albert, Siegfried, Reinhard, Veronika, Sonja, Gudrun, Ralf und Falk<br />
waren häufig auf dem 10 m DLW – Stand anzutreffen.<br />
2005 kam der Durchbruch. Bei den Landesmeisterschaften Berlin-<br />
Brandenburg in Wittenberge erreichte die Mannschaft I (Reinhard<br />
Quoos, Veronika Ihme, Gudrun Donath) den 1. Platz LG-Auflage.<br />
Die Mannschaft II – Senioren- belegte Platz 2 (Albert Kiehl,<br />
Siegfried Knodel,<br />
Sonja Knodel). Die<br />
Pistolenschützen<br />
(Ralf Globig, Falk<br />
Schweitzer und<br />
Albert Kiehl)<br />
belegten ebenfalls<br />
vordere Plätze.<br />
Von diesen<br />
Wettkampftagen<br />
an etablierte<br />
sich unsere<br />
<strong>Schützengilde</strong><br />
auf Kreis- und<br />
Landesebene<br />
schnell und erwarb<br />
sich Respekt.<br />
LM Frankfurt/ Oder<br />
In der Folgezeit qualifizierten sich auch andere Mitglieder durch die<br />
Teilnahme an Kreis- und Landesmeisterschaften. Ihr Trainingsfleiß<br />
bestätigte sich in über 100 Kreis- und Landesrekorden die von<br />
Steffi Merkner, Hans Jürgen Siebold, Albert Kiehl, Reinhard Quoos,<br />
Gudrun Donath, Katja Reimann u.a., die bei Wettkämpfen mit der<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 61
Luftpistole-Auflage, dem Luftgewehr-Auflage, dem KK-Gewehr-<br />
Auflage (ZF und Dio) und der KK-Pistole-Auflage erzielt wurden.<br />
Hans Jürgen Siebold gelang es 2015 bei den Landesmeisterschaften<br />
(bei 7 Starts) dreimal Landesmeister, dreimal Vizemeister zu werden<br />
und einmal den 3. Platz zu erreichen.<br />
Höhepunkt für jeden Schützen ist eine Einladung zu den Deutschen<br />
Meisterschaften. Unseren Verein vertraten in der Vergangenheit z.T.<br />
mehrfach Albert, Siegfried, Sonja und Hans Jürgen in Dortmund<br />
und Hannover.<br />
Die beste Platzierung für unseren Verein erreichte Sonja, indem sie<br />
mit der Luftpistole-Auflage jeweils einen 1. und 3. Platz erringen<br />
konnte.<br />
Beim Kreiskönigsschießen im EESK hat unsere Gilde dreimal<br />
den EE-Schützenkönig bzw. die -königin gestellt. Detlef Schmidt,<br />
Brunhilde Gasiecki und Sonja Knodel. Kreisjugendkönige wurden<br />
Martin, Hendrik, Niklas und Carsten.<br />
Seite 62<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
Die Würdigung unserer sportlichen Leistungen erfolgte auf den<br />
Kreiskönigsbällen mit der Übergabe der Pokale und Urkunden.<br />
Schießen auf der TRAP Anlage<br />
Seit 2017 nehmen wir auch an den Kreismeisterschaften im<br />
Trap-Schießen teil. Die Leistungsgruppe Trap wurde auf Initiative<br />
von Holger Kliebisch (Schatzmeister) 2013 gegründet und durch<br />
regelmäßiges Training zum Erfolg geführt. An dieser Stelle sei auch<br />
den Schützenvereinen Lindwerda und Kölsa gedankt, deren TRAP<br />
Anlage wir nutzen können.<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 63
6.5. Albert Kiehl – ein Leben für den Schießsport<br />
Der Schießsport in<br />
<strong>Schönewalde</strong> ist mit<br />
einem Namen untrennbar<br />
verbunden - Albert<br />
Kiehl***.<br />
Der am 22.01.1942 in<br />
Schlesien geborene<br />
Albert Kiehl hat bereits<br />
1955 in der Berufsschule<br />
in Falkenberg/Elster<br />
während der Lehre<br />
zum Elektroinstallateur<br />
Albert Kiehl<br />
erste Preise im<br />
Luftgewehrschießen<br />
errungen. Auch später als<br />
Bereichsleiter im Landtechnischen Anlagenbau Ahlsdorf und als<br />
Chefmonteur bei Auslandseinsätzen auf der Krim und im Kaukasus<br />
blieb er dem Schießsport treu und widmete sich der Jugendarbeit,<br />
betreute Jugendliche in Trainingslagern und bei Wettkämpfen im<br />
Schießsport.<br />
Mit dem KK Gewehr wurde er mehrmals Kreis-, Bezirks- und<br />
1980 DDR-Meister. Albert Kiehl erhielt beim ASK Frankfurt<br />
die Trainerlizenz. <strong>Schönewalde</strong> wurde Außenstelle des<br />
Bezirksleistungszentrums Schießsport und viele Jugendliche<br />
wurden erfolgreiche Schützen und konnten zu Sportschulen<br />
delegiert werden (siehe oben). Albert Kiehl, der vielfache brandenburgische<br />
Landesmeister im Schießen und Landesrekordhalter<br />
ist eine Säule des Schießsports in <strong>Schönewalde</strong> und des<br />
Leistungssports in Brandenburg. Seiner Initiative verdankt<br />
Seite 64<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen
<strong>Schönewalde</strong> die Wiedergründung der <strong>Schützengilde</strong> 1990, deren<br />
Vorsitzender er von 1991 bis 2012 war und vor allem den Neubau<br />
des Schützenhauses.<br />
Albert Kiehl ist heute Ehrenvorsitzender der Gilde und Träger<br />
ungezählter Preise und Auszeichnungen.<br />
Auch heute noch ist er aktiv im Verein tätig und hat großen Anteil<br />
an der Realisierung und Wartung der technischen Anlagen<br />
im Schützenhaus. Unzählige Stunden seiner Freizeit hat er im<br />
Schützenhaus und bei Wettkämpfen verbracht.<br />
2018 hatte er maßgeblichen Anteil an der Modernisierung der 8<br />
Luftgewehr-/Luftpistolenschießstände durch den Einbau von elektronischen<br />
Trefferanzeigen im Schützenhaus.<br />
An dieser Stelle möchte sich die gesamte <strong>Schützengilde</strong> für<br />
Alberts Wirken, ja sein Lebenswerk - Schießsport in <strong>Schönewalde</strong><br />
- herzlich bedanken und wünscht sich, dass er noch recht lange<br />
den Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> tatkräftig unterstützt und die<br />
Gesundheit ihm dies ermöglicht.<br />
Schießsport in <strong>Schönewalde</strong> – gestern, heute, morgen Seite 65
7. Partnervereine<br />
7.1. Schützenverein Rehren A/O e.V.<br />
Mit der Neu- und Wiedergründung von Schützenvereinen in<br />
den neuen Bundesländern war das Bedürfnis groß, Partner<br />
in den alten Bundesländern zu finden, um von deren langjährigen<br />
Erfahrungen in der Vereinsarbeit auf dem Gebiet des<br />
traditionellen Schützenbrauchtums zu lernen. Wir folgten einer<br />
Einladung des Niedersächsischen Schützenvereins Rehren und<br />
fuhren am 23.06.1990, noch in „Zivilkleidung“ (wir hatten noch<br />
keine Uniformen), ins schöne Auetal Rehren. Wir wurden vom<br />
Vereinsvorsitzenden Hermann Schwiezer herzlich empfangen und<br />
den Mitgliedern vorgestellt. Die Neugierde auf beiden Seiten war<br />
groß. Wir erlebten zwei unvergessene Tage im Kreis der großen<br />
Schützenfamilie. Freundschaftliche Bande wurden geschlossen<br />
und gegenseitige Besuche zu Festen und Schießwettbewerben<br />
besprochen. Tief beeindruckt von der Gastfreundschaft und<br />
Herzlichkeit traten wir die Heimreise an und waren einstimmig der<br />
Überzeugung, dass wir mit den Rehrenern eine gute Partnerschaft<br />
eingehen. Pfingsten 1991 war es soweit, zum 1. Schützenfest<br />
unserer Gilde nach der Wiedergründung, wurde mit einer großen<br />
Delegation aus Rehren der Einzug, in das kurz zuvor fertig gestellte,<br />
1. Schützenhaus gefeiert.<br />
Es folgte der Gegenbesuch zum großen 40-jährigen Jubiläums<br />
Schützenfest nach Rehren. Auf der Festveranstaltung überreichten<br />
wir die Brandenburger Landesfahne und sangen den Roten Adler.<br />
In den Folgejahren waren die gegenseitigen Besuche von<br />
Höhepunkten gestaltet. Die 1. Fahnenweihe im Land Brandenburg,<br />
Grundsteinlegung Schützenhaus, Richtfest und Einweihung unseres<br />
Schützenhauses.<br />
Seite 66<br />
Partnervereine
Bei sportlichen Wettkämpfen aller Art wurden von beiden Seiten<br />
Erfolge errungen. Lothar Köhler gewann in Rehren den Masuren<br />
Orden, Christa Treder aus Rehren gewann das Auflageschießen auf<br />
unserem neuen Luftdruckschießstand.<br />
Durch die Vorstandswechsel in beiden Vereinen gilt es die<br />
Partnerschaft durch neue Aktivitäten, sowohl im sportlichen<br />
Bereich sowie des Schützenbrauchtums wieder zu beleben bzw. zu<br />
intensivieren.<br />
7.2. Stadt Marienmünster St. Patroklus-Schützenbruderschaft<br />
Löwendorf und Heimatschutzverein Bredenborn seit 1616<br />
Nach der politischen Wende in Deutschland besiegelten<br />
<strong>Schönewalde</strong> und Marienmünster die erste Städtepartnerschaft,<br />
um auf Verwaltungsebene zusammen zu arbeiten. Bald besuchte<br />
uns eine Delegation von Abgeordneten und Ortsheimatpflegern<br />
aus Bredenborn. Die <strong>Schützengilde</strong> bot ihr damals kleines<br />
bescheidenes Vereinsdomizil als Begegnungsstätte an. Da auch<br />
Quartiere fehlten, war die Gastfreundschaft der <strong>Schönewalde</strong>r<br />
Familien gefragt. Und der Plan vom damaligen <strong>Schönewalde</strong>r<br />
Bürgermeister und Schützenbruder, Wolfgang Krause, ging auf.<br />
So entstanden die ersten privaten Freundschaften mit den Familien<br />
Stricker, Hecker, Wellbrink, Wellsow Potthast, Verbindungen mit<br />
den Vereinen (Schützen, Fußballer, Feuerwehr) und wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit (Ansiedlung Holzbau Hecker & Kaiser).<br />
Ein Höhepunkt für alle befreundeten Vereine war ohne Zweifel die<br />
Fahnenweihe der <strong>Schönewalde</strong>r Schützenfahne im Juni 1992 zum<br />
Heimat- und Schützenfest.<br />
Eine große Abordnung aus Marienmünster reiste an, um zünftig<br />
mit uns zu feiern. Unserem ersten Gegenbesuch zum Fest der<br />
Partnervereine Seite 67
Altschützen nach Bredenborn fieberten wir entgegen. Ein herzlicher<br />
Empfang in der großen Festhalle, aber dann ging es sogleich<br />
zur Messe in die Kirche. Und noch ein Unterschied zu unserem<br />
Schießsportverein: es war nicht vorgesehen, dass die Frauen am<br />
Fackelumzug teilnehmen...<br />
Wenn wir uns auch in den hinteren Reihen eingeordnet hatten,<br />
war das Eis sofort gebrochen! Wir punkteten mit unseren schönen<br />
Uniformen! Großer Beifall von der Bevölkerung.<br />
Auf dem schönen Fest lernten wir uns kennen und wertschätzen.<br />
Beeindruckt waren wir von dem unermüdlichen Einsatz des<br />
Musikvereins.<br />
Wir hatten als Gastgeschenk die „Brandenburger Fahne“ im Gepäck<br />
und stimmten gemeinsam, auf den Bänken stehend, die Hymne<br />
„Märkische Heide“ an. Auch die „Annemarie-Polka“ wurde eingeübt<br />
- Spaß ohne Ende!<br />
Die Schützen freute es besonders, dass der Spielmannzug aus<br />
Bredenborn alle Strapazen auf sich nahm und zu Pfingsten unser<br />
Schützenfest großartig bereicherte. Als beim heftigen Gewitter der<br />
Strom ausfiel, packten die Musikanten ihre Instrumente aus und die<br />
Party ging weiter. Herrliche Erlebnisse.<br />
Eine besondere Unterstützung bei der Entwicklung des<br />
Vereinswesens (Spenden) und Fertigstellung des Schützenhauses<br />
(Einbau der Innentüren und der Theke) gab Theo Elberich aus<br />
Born (selbst einige Jahre Mitglied in unserer Gilde und 1995<br />
Schützenkönig).<br />
Ebenso machte die Firma Schmereim das Stammtischversprechen<br />
wahr. Hermann (leider viel zu früh verstorben) und sein Team<br />
Seite 68<br />
Partnervereine
verlegten an einem Wochenende viele Quadratmeter Fliesen<br />
kostenlos im Küchen- und Sanitärbereich in unserem neuen<br />
Schützenhaus.<br />
Gelebte Schützenfreundschaft bedeutete besonders für Brunhilde<br />
(in Löwendorf) sowie für Gudrun und Jürgen (in Vörden) im<br />
Hofstaat des Königshauses ein traditionelles Schützenfest der<br />
Altbundesländer mit zu feiern. Wir haben es sowas von genossen,<br />
die Ballkleider, die Kutschfahrten und Umzüge, Festessen –<br />
gehuldigt zu werden, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu<br />
haben - herrlich!<br />
Eingeladen und mitgefeiert haben auch die Familien Knodel und van<br />
Heerde.<br />
Mit Familie Stricker vom Umspannwerk verbindet uns eine<br />
langjährige Freundschaft, nicht nur durch die Liebe zur Jagd! Elmar<br />
und Eva nehmen die 400 km Entfernung sportlich und sind oft<br />
unsere Gäste, sei es bei Geburtstagen, Silvesterfeiern, gemeinsame<br />
Urlaube, Damenfrühschoppen und Mühlenfest.<br />
Zahlreiche Videos (bearbeitet von Kurt), Fotos und Erinnerungen<br />
dokumentieren die gelebte Partnerschaft, auch wenn viele<br />
der Freunde nicht mehr unter uns weilen. Die Mitglieder der<br />
<strong>Schönewalde</strong>r <strong>Schützengilde</strong> wollen auch in Zukunft die Tätigkeit<br />
der Vereine freundschaftlich verbinden. Mit dem neuen Oberst<br />
des Bredenborner Schützenvereins, Dr. Meyer, haben wir einen<br />
ehrlichen Mitstreiter gefunden. Danke dafür.<br />
Partnervereine Seite 69
7.3. Schützengesellschaft Schötmar von 1732 e. V / Bad<br />
Salzuflen von 1567 e. V.<br />
Verwandtschaftliche Ost/West-Beziehungen der Familien Gerhard<br />
Müller und Klaus Dieter David sowie der Familien Albrecht und<br />
Hans Rehse legten den Grundstein für eine lange Freundschaft<br />
der Schützenverbände. Hans besuchte oft das Heimat- und<br />
Schützenfest und feierte gerne in <strong>Schönewalde</strong>. Sein Vater Albrecht<br />
holte sich vom damaligen Oberst der 1. Adlerkompanie Herbert<br />
Welle die Erlaubnis, mit ihren schmucken historischen Uniformen<br />
an den <strong>Schönewalde</strong>r Schützenumzügen teilzunehmen. Man<br />
könnte sagen: „So kam der Stein der Partnerschaft ins Rollen!“<br />
Neugierig geworden, beeindruckt, was eine kleine Ortschaft im<br />
Brandenburger Land mit ganz einfachen Mitteln auf die Beine stellt,<br />
folgte der erste Besuch mit einem großen Reisebus. Logistische<br />
Hochleistung war von unserer Gilde gefragt, alle Gäste zu versorgen<br />
und unterzubringen. Albrecht Rese hatte eine Überraschung<br />
besonderer Art im Sinn. Er pflanzte symbolisch auf dem Gelände<br />
des heutigen Schützenhauses eine „Friedens-Eiche“, die unsere<br />
Freundschaft besiegelte.<br />
Unser erstes Vereinshaus<br />
hatten wir inzwischen<br />
wegen dem Neubau des<br />
Parkhotels aufgeben<br />
müssen. Unser neues<br />
Domizil richteten wir uns in<br />
den Räumen der ehemaligen<br />
Wäscherei auf dem<br />
LPG-Gelände häuslich<br />
ein. Unsere Freunde aus<br />
Schötmar spendierten uns<br />
dafür unzählige Stoffe für<br />
Pfanzen der Friedenseiche 1993<br />
Seite 70<br />
Partnervereine
Gardinen und Vorhänge. Unsere damaligen Mitglieder Ingrid und<br />
Karl Heinz Keilwagen, Edith und Albert Kiehl, Gisela und Martin<br />
Mosch, Hans Herbert Richter, Margot Henke, Sonja und Siegfried<br />
Knodel, Wolfgang Krause sowie Siegfried Elsner sorgten tatkräftig<br />
für das Wohl der Gäste. Mit großem Aufgebot reiste Schötmar<br />
auch zum Richtefest unseres Schützenhauses an. Der Umzug zum<br />
neuen Schützenhaus, mit der wunderbaren Richtkrone, wurde vom<br />
Spielmannszug aus Schötmar angeführt. Nicht wegzudenken sind<br />
die herrlichen Erlebnisse beim beliebten Damen-Frühschoppen.<br />
Über 600 Frauen in Feierlaune – wir denken oft an Christas spaßige<br />
Einlagen zurück. Aber auch die <strong>Schönewalde</strong>r besuchten mehrmals<br />
das Schützenfest Schötmar/Bad Salzuflen und erfuhren herzliche<br />
Gastfreundschaft in herrlicher Kulisse des Kurbades. Eines hat uns<br />
besonders beeindruckt und gefallen: Die Polonaise!!!! Als Zeichen<br />
der Gemeinsamkeit hat sie Jung und Alt zusammengeführt. Ihr ward<br />
immer tolle Gastgeber! Stellvertretend für alle, möchten sich die<br />
<strong>Schönewalde</strong>r Schützen besonders bei Christa und Herbert Welle,<br />
Robert und Helga Bredefeld, Norbert und Waltraud Benkel und Ulla<br />
Goldbecker bedanken, die uns 27 Jahre lang die Treue gehalten<br />
haben. Wir verneigen uns in Aufrichtigkeit vor den Kameraden, die<br />
verstorben sind, wie erst kürzlich unser Hans.<br />
7.4. Partnervereine in unserer Nachbarschaft<br />
Natürlich pflegen wir auch die aktive Partnerschaft mit den<br />
Schützenvereinen in unserer Nachbarschaft. Die vorstehend<br />
genannten Schützenvereine (Ziff. 7.1-7.3) aus den alten<br />
Bundesländern haben uns sehr geholfen, unsere <strong>Schützengilde</strong><br />
wieder zu gründen und das Schützenbrauchtum neu zu<br />
beleben. Bis heute sind das unsere Freunde und an dieser<br />
Stelle unseren herzlichen Dank für diese spezielle „Aufbauhilfe“<br />
Ost. Zwischenzeitlich gibt es natürlich in unserer unmittelbaren<br />
Nachbarschaft Schützenvereine, mit denen wir Sportwettkämpfe<br />
Partnervereine Seite 71
durchführen, uns bei Schützenfesten und Jubiläen gegenseitig<br />
besuchen. Stellvertretend seien hier nur genannt:<br />
– Schützenverein Knippelsdorf 1991 e.V.<br />
– Schützenverein Falkenberg/E. 1903 e.V.<br />
– Priv.SchGi Finsterwalde 1569 e.V.<br />
– Herzberger <strong>Schützengilde</strong> 1407 e.V.<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Bad Liebenwerda 1387 e.V.<br />
– <strong>Schützengilde</strong> 1802 e.V. zu Uebigau<br />
– Priv. <strong>Schützengilde</strong> 1718 Kirchhain e.V.<br />
– Königl.Priv.SchGi Mühlberg/Elbe 1354 e.V.<br />
– Schützenverein Kölsa e.V.<br />
– Schützenverein Schöna-Kolpien<br />
– Schützengesellschaft kleine Elster e.V.<br />
– Schützenverein Lebusa e.V.<br />
– <strong>Schützengilde</strong> Jessen<br />
– Schützenverein Welsickendorf 1990 e.V.<br />
– St.Hubertus Schützenbruderschaft Hohenseefeld e.V.<br />
– Annaburger Bürgerschützenverein<br />
– Seydaer <strong>Schützengilde</strong> 1589 e.V.<br />
– SV Lebien e. V. 1990<br />
– u.a.m.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Nachbarvereinen für die<br />
sportlich faire und kameradschaftliche Zusammenarbeit und freuen<br />
uns, mit Euch zusammen unser Jubiläum und unser Schützenfest<br />
2019 feiern zu können.<br />
Seite 72<br />
Partnervereine
8. Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus<br />
8.1. Sportliche Wettkampfstätte<br />
Unser Schützenhaus ist eine der modernsten Wettkampfstätten,<br />
nach dem Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder, im Bundesland<br />
Brandenburg.<br />
Im Schützenhaus werden alle Vereinsmeisterschaften in den<br />
Disziplinen durchgeführt, wofür die notwendigen Genehmigungen<br />
und Freigaben vorliegen. Unsere Gilde ist auch Ausstatter für<br />
Wettkämpfe des Elbe-Elster Schützenkreises, vor allem in den<br />
Pistolen-Disziplinen.<br />
Durch die optimalen Wettkampfbedingungen konnten<br />
mehrfach landesweite Wettkämpfe, wie z. B. die Ausscheide<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 73
zum Landesseniorenpokal, Landesdamenpokal und zum<br />
Landesjugendtag durchgeführt werden.<br />
Regelmäßig nutzen schon seit Jahren die Nachwuchsschützen<br />
aus dem Spree-Neiße-Kreis unsere Anlagen als Trainingscamp in<br />
Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften in München.<br />
Anderen Vereinen und Schützen steht unser Schützenhaus, nach<br />
Anmeldung, für die Durchführung von Trainingseinheiten zur<br />
Verfügung.<br />
Zur Initiative, Veranlassung und zum Bau des Schießsportzentrums<br />
ist schon berichtet worden. In unserem Schützenhaus befinden<br />
sich nachfolgende technische Ausstattungen für den Trainings- und<br />
Wettkampfbetrieb (s. Fotos):<br />
– 10 elektronische Scheibenanlagen – ESA - (Bahnen a 50 m) für<br />
KK-Disziplinen und Großkalibergewehr<br />
– 10 Bahnen a 25 m für KK- und Großkaliberpistole<br />
– 8 elektronische 10 m Bahnen für Luftgewehr und Luftpistole<br />
– Raumschießanlage insgesamt 1.500 qm<br />
Das Schützenhaus bildet das Zentrum des Vereinslebens und<br />
hat ausschlaggebende Bedeutung für die Gilde und unseren<br />
Schießsport.<br />
Das Schützenhaus verfügt neben den o.g. Schießsportanlagen<br />
auch über einen sehr angenehmen Gemeinschaftraum (der einer 4<br />
Sterne Gaststätte ähnelt) in dem u.a. die Mitgliederversammlungen<br />
durchgeführt werden und ein großer Teil des Vereinslebens<br />
(Königsbälle, Siegerehrungen, Mitgliederversammlungen u.a.m.)<br />
stattfindet.<br />
Seite 74<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Mit der vorhandenen modernen Lichtschießanlage für Pistole und<br />
Gewehr ist es möglich geworden, dass unsere Gilde auch Kinder<br />
und Jugendliche an den Schießsport heranführen und neue<br />
Mitglieder gewinnen kann.<br />
1993 - Grundsteinlegung des Schützenhauses<br />
1995 - Richtfest des Schützenhaus<br />
der neue LG Stand<br />
Schießstand<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 75
8.2. Vereinsleben<br />
Neben den sportlichen Wettkämpfen und Erfolgen, der partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit befreundeten Vereinen,<br />
die den Schießsport betreiben, ist ein reges Vereinsleben die<br />
Seele der <strong>Schützengilde</strong>. Geselligkeit wird bei uns großgeschrieben.<br />
Wie sieht das aber konkret aus? Jeden Freitag findet<br />
unser Schützenstammtisch für Jedermann statt. Während die<br />
aktiven Schützen trainieren, oder ein paar Gäste sich beim<br />
Schnupperschießen probieren, können andere Mitglieder der Gilde<br />
mit Freunden, Bekannten und Gästen interessante Gespräche<br />
führen und je nach Bedarf unsere Gastronomie nutzen. Dabei ist es<br />
schon manchmal spät geworden.<br />
Unser Schützenhaus mit seinen Einrichtungen steht übrigens allen<br />
interessierten Bürgern offen. Wir freuen uns immer über Besuch<br />
und potenzielle neue Mitglieder. Unsere Räumlichkeiten können für<br />
Feierlichkeiten und sonstige Anlässe angemietet werden. Je nach<br />
Wunsch richtet die Veranstaltungsleitung unserer Gilde die Räume<br />
dafür her. Die Nutzung bildet einen wichtigen Baustein für die<br />
Erhaltung und Finanzierung unseres Vereins.<br />
Auf das erste Wochenende im Jahr freuen sich ganz besonders<br />
unsere Trapschützen. Dann heißt es, wer schießt die meisten<br />
Tonscheiben ab?<br />
Diese dynamische Sportart verlangt schon einiges ab. Das<br />
Tontaubenschießen ist für alle Bürger offen und wird in befreundeten<br />
Vereinen, die über eine Outdoor-Wurftaubenanlage verfügen,<br />
durchgeführt. Als „Neujahrsschießen“ ist es bereits zur Tradition<br />
geworden.<br />
Seite 76<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Die Siegerehrung und Pokalübergabe findet dann in unserem<br />
Schützenhaus in <strong>Schönewalde</strong> statt. Mit zünftigen Essen vom<br />
Buffet und guter Unterhaltung klingt dann der Tag aus.<br />
Im Februar jeden Jahres findet unser traditioneller Königsball statt.<br />
In diesem, unserem Jubiläumsjahr, feiern wir ihn bereits zum 15.<br />
Mal.<br />
Das jeweils amtierende Königshaus (s. Königsschießen) lädt dazu<br />
ein.<br />
2018/2019 waren es Brunhilde Gasiecki als Königin, Stephan Kluge<br />
als König und Angelina Simroth als Jugendkönigin. Dazu gehörten<br />
die 1. Hofdame Gudrun Donath, die 2. Hofdame Jessica Schmidt,<br />
sowie der 1. Ritter Holger Kliebisch und der 2. Ritter Maik Luthardt.<br />
Mit einer zünftigen Polonaise, angeführt vom Königspaar beginnt<br />
der Ball. Für das leibliche Wohl und stimmungsvolle Musik sorgen<br />
das Königshaus, unterstützt von fleißigen Helfern.<br />
Es wird gefeiert, bis der König das Licht ausschaltet…<br />
Das Kalenderjahr schreitet voran, Ostern kommt in Sicht. Ein<br />
freudiges sportliches Familienfest steht an. Am Karfreitag ist<br />
immer unser „Osterschießen“. Nach der Kaffeetafel beginnen die<br />
Wettbewerbe. Die Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder erwarten<br />
sportliche und auch lustige Disziplinen, wie z.B. Ostereierzielwurf,<br />
Eierlaufen, Dart, Lichtschießen u.a.m.<br />
Wie zu jeder Veranstaltung üblich, kann sich nach den<br />
Siegerehrungen gestärkt werden und der Tag ausklingen.<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 77
Das jährliche Schützenfest bildet den Höhepunkt im Vereinsleben.<br />
Hier werden die drei Majestäten, die Hofdamen und die Ritter<br />
ganz im „geheimen“ ausgeschossen. Obwohl sich die Form<br />
des Schützenfestes geändert hat und der Verein gelöst vom<br />
Heimatfest feiert, ist die Tradition gewahrt, denn die weiblichen<br />
Mitglieder nehmen selbstverständlich durch eigenes Schießen am<br />
„Königsschießen“ teil. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Ausscheid<br />
mit dem KK-Wettkampfgewehr auf Scheibe oder Adler durchgeführt<br />
wird. Es ist immer spannend und aufregend zugleich. Da wird nichts<br />
geschummelt oder manipuliert. Der sportliche Wettkampf kürt<br />
unser Königshaus! Bis zur Proklamation bleiben die Namen geheim.<br />
„Das scheidende Königshaus gibt ein Festessen zum Abschied. Die<br />
feierliche Proklamation beginnt mit der Übergabe der Königsketten,<br />
Königsscheiben und Ablöseorden. Nun übernehmen die neuen<br />
Majestäten mit ihrem Hofstaat das Zepter. Dann wird gefeiert<br />
bis zum Abwinken. Am nächsten Morgen wird das Königspaar<br />
im Königsauto und Chauffeur (Ray Sandring) von zu Hause mit<br />
Musik, gefolgt von den Schützenschwestern und Schützenbrüdern<br />
mit Vereinsfahne abgeholt. Das machen wir sogar bei auswärtigen<br />
Königen, wie 2013 in Leipzig. Im Schützenhaus haben in<br />
der Zwischenzeit fleißige „Bienchen“ das Schützenfrühstück<br />
angerichtet. Dabei ist aber nicht allzu viel Zeit zum Plauschen, denn<br />
es werden viele Vereine zum Pokalschiessen und unsere Bürger der<br />
Stadt, die um den Titel “Bürgerschützenkönig“ kämpfen, erwartet.<br />
Für das leibliche Wohl aller Gäste wird gesorgt; es gibt selbstgebackenen<br />
Kuchen und/oder etwas Deftiges vom Grill. Mit großer<br />
Spannung wird immer die Bekanntgabe der Sieger erwartet. Mal<br />
sehen, wen wir in diesem Jahr feiern können.<br />
In der Adventszeit denkt natürlich auch der Weihnachtsmann<br />
an die Schützen, insbesondere an deren Kinder und den<br />
Seite 78<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Schützennachwuchs. Wenn er nicht selbst kommen kann, wird<br />
„gewichtelt“.<br />
Schützenfasching, Kegelabend, Heimatfest, Kinderweihnachtsfeier,<br />
Silvesterfeier, Königsball, Teilnahme an Schützen- und Heimatfesten<br />
befreundeter Vereine, Jagdhornbläsertreffen, Schaustellerpokal,<br />
Ausfahrten, Damenfrühschoppen, Festumzüge u.v.a.m. sind neben<br />
den eigentlichen Vereinszielen Aktivitäten, die mit viel Fleiß und<br />
Engagement der Mitglieder und des Vorstandes organisiert und<br />
durchgeführt werden.<br />
Sehr oft sind wir Gastgeber für Veranstaltungen des<br />
Brandenburgischen Schützenbundes (Senioren- und Damen-<br />
Pokalwettkämpfe sowie für Kinder- und Jugendfestspiele),<br />
Durchführung von Kreismeisterschaften, Veranstaltungen des<br />
EESK, des Städte- und Gemeindebundes, der Stadt oder anderer<br />
Vereine und Institutionen.<br />
Auch diese Ereignisse werden von unseren Mitgliedern, in<br />
welcher Form auch immer, personell abgesichert. Zum Tag<br />
der Bundeswehr auf dem Stützpunkt Holzdorf, beim internationalen<br />
Jagdhornbläsertreffen in Ahlsdorf war die <strong>Schützengilde</strong><br />
mit einem attraktiven Stand vertreten, der immer Anklang<br />
fand, insbesondere durch das Lichtpistolenschießen und die<br />
„Dickmannswurfmaschine“.<br />
Stellvertretend für alle Mitglieder wird an dieser Stelle insbesondere<br />
unseren Schützenschwestern, Freunden und Helfern gedankt, ohne<br />
die der Betrieb des Schützenhauses und ein aktives Vereinsleben<br />
nicht denkbar wären.<br />
Die Damen baten darum, auf eine Nennung von Namen zu<br />
verzichten, aber alle Vereinsmitglieder kennen unsere „Aktivistinnen“<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 79
estens, deshalb ein aufrechtes Dankeschön! Stellvertretend für alle<br />
fleißigen Helferinnen möchten wir dennoch Edith, Daniela, Gudrun,<br />
Sonja, Margot, Brunhilde und Wera nennen und in den Dank<br />
einschließen.<br />
Der Gleichberechtigung wegen sei vermerkt, dass wir auch sehr<br />
fleißige helfende Männer wie z.B. Ray und Jürgen haben.<br />
Bei unseren Feierlichkeiten beteiligen sich die Mitglieder und auch<br />
deren Familien aktiv und tragen zum Gelingen der Veranstaltungen<br />
bei. Die selbst bereiteten Kuchen-, Mittags- und Abend-Buffets sind<br />
legendär.<br />
8.3. Schützentradition und Brauchtumspflege<br />
Kriegerdenkmal / Volkstrauertag<br />
Am 24. August 1935 wurde zu Ehren der 46 Gefallenen des<br />
Ersten Weltkrieges (1914-1918) aus <strong>Schönewalde</strong> auf Initiative<br />
des damaligen Pfarrers, Artur Pape, der eine Spendensammlung<br />
organisierte, ein Denkmal für die Gefallenen errichtet.<br />
Da unter den Gefallenen 1916, 1917 und 1918 auch Mitglieder der<br />
damaligen <strong>Schützengilde</strong> waren, hat es sich die <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. zur Aufgabe gemacht, dieses Denkmal mit<br />
zu erhalten und auch das Umfeld zu pflegen.<br />
Das Denkmal wurde 2012 durch Spendengelder und Mittel der<br />
Denkmalbehörde, sowie der Stadt <strong>Schönewalde</strong>, des Bundeswehr<br />
und der SG <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. saniert.<br />
Jährlich führt unsere Gilde zum Volkstrauertag eine<br />
Kranzniederlegung durch, um so den Opfern aller Kriege, von<br />
Seite 80<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Am Kriegerdenkmal 2018<br />
Gewaltherrschaft und<br />
Unterdrückung zu gedenken.<br />
Die Gebinde werden an<br />
diesem Ehrenmal abgelegt.<br />
„Traditions-<br />
und<br />
Brauchtumspflege bedeutet<br />
für uns: „nicht die Asche<br />
aufzubewahren - sondern<br />
die Flamme an die nächste<br />
Generation weiterzugeben“.<br />
Heinz Schmidt als Redner am Kriegerdenkmal<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 81
8.4. Partnerschaft mit der Bundeswehr<br />
Die Partnerschaft mit der Bundeswehr, Radarführungsabteilung 25,<br />
geht auf das Jahr 1996 zurück.<br />
Regelmäßig finden gemeinsame Treffen und Schießwettkämpfe<br />
statt. Es ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn unsere<br />
Sportschützen auch mit den Waffen der Kameraden der<br />
Bundeswehr schießen können. Interessant dabei war, dass niemals<br />
auf Scheiben geschossen wurde, die menschliche oder tierische<br />
Konturen auswiesen – es waren immer Ringscheiben.<br />
Nach diesen sportlichen Vergleichswettkämpfen fanden gesellige<br />
Veranstaltungen statt, bei denen die Partnerschaftsbeziehungen<br />
gefestigt werden konnten.<br />
„<strong>Schönewalde</strong> ist Garnisonsstadt und pflegt aktiv die Patenschaft<br />
mit der Bundeswehr am Standort Holzdorf/<strong>Schönewalde</strong>.<br />
Trotz wechselnder Kommandeure ist der gegenseitige Kontakt<br />
niemals abgebrochen und die <strong>Schützengilde</strong> übernimmt, unterstützt<br />
von der Stadt <strong>Schönewalde</strong>, die Pflege dieser Partnerschaft.<br />
Aus diesen Verbindungen wurden auch neue Vereinsmitglieder<br />
gewonnen, die zum Teil heute in <strong>Schönewalde</strong> wohnen.<br />
Aber auch Mitglieder aus dieser Partnerschaft, die durch die<br />
Bundeswehr versetzt wurden, oder die inzwischen verzogen sind,<br />
halten dem Verein die Treue.<br />
Im Dezember 2018 richtete die <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> erfolgreich<br />
ein Treffen mit den Kameraden des Einsatzführungsbereich<br />
3 (EFB3), Vertretern von ortsansässigen Vereinen, der Sparkasse<br />
Seite 82<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Elbe-Elster sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung aus. Der<br />
entsprechende Artikel dazu in der „Lausitzer Rundschau“ war<br />
überschrieben mit: „Zivilisten und Soldaten ziehen in <strong>Schönewalde</strong><br />
seit 22 Jahren an einem Strang“. Das stimmt so und spricht für sich.<br />
Es ist eine echte, gelebte Freundschaft, die zwischen <strong>Schönewalde</strong><br />
und dem EFB3 seit 1996 besteht.<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 83
17.08.1996<br />
Seite 84<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
8.5. Mitgliederentwicklung<br />
Die <strong>Schützengilde</strong> erfreut sich seit Ihrer Wiedergründung 1990<br />
regen Zuspruches. Die Mitgliederzahlen schwanken naturgemäß<br />
und lagen in den letzten 5 Jahren zwischen 71 und 95 Mitgliedern,<br />
unterschiedlichen Alters. Die Fluktuation ist insbesondere<br />
bei den Jugendlichen am größten und begründet sich durch<br />
Berufsausbildung, Studium oder Wegzug aus <strong>Schönewalde</strong>.<br />
Erfreulicherweise haben wir immer wieder Neuzugänge zu<br />
verzeichnen, die sowohl Männer, Frauen und Kinder sowie<br />
Jugendliche betreffen. Gegenwärtig, im 175. Jubiläumsjahr, haben<br />
wir 94 Mitglieder.<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 85
Nachwort - Dank des Redaktionsteams<br />
Die Tätigkeit der <strong>Schützengilde</strong> wurde während des Zweiten<br />
Weltkrieges stark eingeschränkt, weil die Männer an die<br />
Front mussten und endete 1944. Bereits während der<br />
Naziherrschaft verloren die Schützenvereine ab 1933 ihre frühere<br />
Selbstbestimmung.<br />
Im Frühjahr 1945, als die Rote Armee Berlin eingeschlossen hatte,<br />
wurde <strong>Schönewalde</strong> als Lazarettstadt genutzt und dadurch von<br />
direkten Kriegshandlungen verschont. Jedes verfügbare Bett in<br />
der Stadt wurde zur Behandlung von verletzten Soldaten der Roten<br />
Armee genutzt. Das Lazarett wurde bis Herbst 1945 betrieben.<br />
Nicht allen Verwundeten konnte geholfen werden. Verwundete,<br />
die ihren Verletzungen erlagen, wurden erst am Markt beigesetzt<br />
und im Mai 1947, als der Ehrenfriedhof eingerichtet wurde, in 157<br />
Einzelgräbern und ein Massengrab umgebettet. 1945 brannte das<br />
<strong>Schönewalde</strong>r Stadthaus, in dem viele Urkunden und Dokumente<br />
aus der Geschichte <strong>Schönewalde</strong>s und auch der <strong>Schützengilde</strong><br />
aufbewahrt worden waren, aus ungeklärter Ursache ab. Dabei<br />
gingen wichtige Zeitdokumente unwiederbringlich verloren.<br />
Die Vereinsmitglieder Dieter Hesse, Mario Busch und Hans Jürgen<br />
Siebold arbeiteten seit Anfang 2018, aus Anlass des 175-jährigen<br />
Bestehens der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V. im Jahre<br />
2019, an der Zusammenstellung dieser Festschrift und der <strong>Chronik</strong><br />
der <strong>Schützengilde</strong>.<br />
Das Team möchte sich hiermit bei allen Bürgerinnen und Bürgern<br />
von <strong>Schönewalde</strong> und allen Vereinsmitgliedern, die zum Teil<br />
persönliche Dokumente, Unterlagen und Fotos für die <strong>Chronik</strong> zur<br />
Verfügung gestellt und teilweise auch einzelne Textpassagen formuliert<br />
haben, herzlich bedanken.<br />
Seite 86<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus
Besonderer Dank gilt dem Ortschronisten von <strong>Schönewalde</strong>, Herrn<br />
Karl-Heinz Keilwagen, der eine Vielzahl von Dokumenten gesammelt<br />
und der <strong>Schützengilde</strong> übergeben hat, unserem Ehrenvorsitzenden<br />
Albert Kiehl, dem Vorstand und allen ungenannten Helfern. Ohne<br />
diese breite Unterstützung wäre die Zusammenstellung der<br />
Festschrift und <strong>Chronik</strong> nicht möglich gewesen.<br />
Bewusst sind die Zuarbeiten einzelner Vereinsmitglieder ohne<br />
Bearbeitung wiedergegeben worden, um den Charakter der<br />
Darstellung beizubehalten.<br />
Allen Mitwirkenden danken wir an dieser Stelle für die freundliche<br />
und großzügige Unterstützung dieser Festschrift.<br />
Das Redaktionsteam<br />
Hans-Jürgen Siebold, Dieter Hesse, Mario Busch<br />
Herzstück des Vereines – unser Schützenhaus Seite 87
9. Quellenverzeichnis:<br />
*) Hesse „Schützenvereine“ Pediapress 2018 Sportschießen -<br />
Historie & Technik<br />
**) BSB e.V. „Wir Schützen aus Brandenburg“ Media Verlag<br />
2003; Sportschießen-Brauchtum-Tradition<br />
***) Arndt „Profile aus dem Landkreis Elbe-Elster“ Edition Profile<br />
2002<br />
Seite 88<br />
Quellenverzeichnis:
10. Zeittafel<br />
– 963 erste Ansiedlung von Slawen und Deutschen im<br />
Raum des „heutigen“ <strong>Schönewalde</strong><br />
– um 1155 erste urkundliche Erwähnung der Dörfer Schöna<br />
und Waldau aus denen <strong>Schönewalde</strong> entstand<br />
– 1346 der Ort brennt komplett nieder<br />
– 1474 Stadtrecht für <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1597 Brandkatastrophe in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1669 Brandkatastrophe in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1714 Brandkatastrophe in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1803 Brandkatastrophe in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1828 Erwähnung einer <strong>Schützengilde</strong> in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 06.04.1844 Gründung der <strong>Schützengilde</strong> (Genehmigung der<br />
Satzung durch Regierung)<br />
– 1852 1. Fahnenweihe<br />
– 1868 Gründung des Jugendgesangsvereins<br />
<strong>Schönewalde</strong> von Lehrer Hohnstein<br />
– seit 1868 gemeinsames städtisches Kinder- und Heimatfest<br />
(Ursprung der späteren Schützenfeste zu<br />
Pfingsten)<br />
– 1894 Schützenfest anlässlich „50 Jahre <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.“<br />
– 1894 2. Fahnenweihe<br />
– 06.09.1925 Beschluss zur Stiftung einer Königskette (durch die<br />
Vereinsmitglieder)<br />
– 05.10.1935 Schützenhauswirt Werner Richter (Gaststätte<br />
Schützenhaus) erweitert Schießstand auf 175 m<br />
– 1944 Schützenfest anlässlich „100 Jahre <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.“<br />
– 1958 800 Jahre Stadt <strong>Schönewalde</strong><br />
– 1971 Fertigstellung GST KK-Schießstand mit 4 Bahnen<br />
Zeittafel Seite 89
– 15.11.1978 Wiederauffinden der 2 <strong>Schützengilde</strong>nfahnen<br />
von 1844 und 1894 durch Schmiedemeister<br />
Koch<br />
– 1983 Rekonstruktion des Schießstandes und<br />
Erweiterung für das Pistolenschießen<br />
– 1985 Aufnahme der Pistolendisziplinen in das<br />
Ausbildungsprogramm<br />
– 05.04.1990 Sitzung des Gründungsausschusses in der<br />
Gaststätte Gruber (Albert Kiehl, Lothar Lehmann,<br />
Herbert Stein, Steffen Lachmann)<br />
– 27.06.1990 Antrag zur Vereinsregistrierung beim Kreisgericht<br />
Herzberg<br />
– 04.07.1990 Wiedergründung der <strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong><br />
1844 e.V.<br />
– 08.09.1990 Gründung des Brandenburgischen<br />
Schützenbundes e.V.<br />
– 07.06.1992 3. Fahnenweihe der „neuen“ Vereinsfahne<br />
– 1991 1. Schützenfest und Schützenumzug nach der<br />
Wiedergründung<br />
– 24.04.1993 Grundsteinlegung zum Bau des neuen<br />
Schießsportzentrums in <strong>Schönewalde</strong><br />
– 30.05.1993 1. Schützenkönigin (Ingrid Keilwagen)<br />
– 1994 Schützenfest anlässlich „150 Jahre <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.“<br />
– 1994 Anke Wagner wird Weltmeisterin in<br />
KK-Pistolenschießen<br />
– 1994 Anke Wagner wird Europameisterin im<br />
Luftpistolenschießen<br />
– 04.06.1995 Richtfest Schützenhaus<br />
– 03.10.1996 Fertigstellung und Bezug des neuen<br />
Schützenhauses – Schlüsselübergabe<br />
Seite 90<br />
Zeittafel
– 1997– 2004 Training und aktiver Schießsport durch Teilnahme<br />
an Kreis- und Landesmeisterschaften und anderen<br />
Pokalwettkämpfen<br />
– 31.05.1998 Fertigstellung des Druckluftwaffenstandes<br />
– 01.05.2004 Fertigstellung des 25m-Schießstandes<br />
– 26.02.2005 1. Königsball der <strong>Schützengilde</strong><br />
– 2006 Fertigstellung des 50m-Schießstandes<br />
– 30.10.2010 Albert Kiehl wird Schützenoberst<br />
– 01.02.2012 Internetpräsenz der SGi / Homepageadresse<br />
www.sg-Schoenewalde.de<br />
– 09.03.2013 Gründung der Leistungsgruppe TRAP<br />
(Wurftaubenschießen)<br />
– 01.02.2019 Überarbeiteter Internetauftritt: Hompageadresse<br />
www.sg1844.de<br />
– 04.07.2019 Herausgabe der Festschrift 175 Jahre<br />
– 07.07.2019 Einweihung des Schützenehrenhaines<br />
– 30.08.2019 Schützenfest 2019<br />
Zeittafel Seite 91
11. Vorstandsvorsitzende<br />
– 05/1990 – 10/2012 Albert Kiehl<br />
– 10/2012 – 12/2013 Hans Jürgen Siebold<br />
Seite 92<br />
Vorstandsvorsitzende
– 12/2013 – 03/2014 Reinhard Quoos<br />
– 03/2014 – 03/2018 Holger Kliebisch<br />
Vorstandsvorsitzende Seite 93
– 03/2018 - heute Reinhard Quoos, Gudrun Donath, Heinz<br />
Schmidt, (v.l.n.r.)<br />
Seite 94<br />
Vorstandsvorsitzende
12. Ehrenmitglieder<br />
– Siegfried Koch;<br />
Schmiedemeister (1926-<br />
2014) Bewahrte die<br />
historischen Fahnen der<br />
<strong>Schützengilde</strong> auf und<br />
rettete diese vor den<br />
Kriegswirren<br />
– Otto Großpietsch (1904-2000)<br />
Mitglied der alten Vorkriegsgilde und<br />
Mitbegründer der neuen <strong>Schützengilde</strong><br />
1990 um 1910 als Kind in der<br />
<strong>Schützengilde</strong><br />
Ehrenmitglieder Seite 95
Gratulation des Vorstandes (Albert Kiehl und Gudrun Donath) zum 88. Geburtstag<br />
vonEhrenmitglied Otto Großpietsch<br />
– Werner Richter (1910-1993)<br />
Gastwirt „altes<br />
Schützenhaus“ und<br />
maßgeblicher Unterstützer<br />
der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite 96<br />
Ehrenmitglieder
13. Ehrenvorsitzender<br />
– Albert Kiehl seit 2012<br />
Ehrenvorsitzender Seite 97
14. Sponsoren<br />
Wir möchten allen unseren Sponsoren und Förderern danken,<br />
die uns seit 1990 unterstützt haben. Ganz besonderer Dank gilt<br />
unseren fleißigen Helfern, die durch unbezahlbare Eigenleistungen<br />
zum Bau und Erhalt unserer Anlagen und des Schützenhauses<br />
beigetragen haben und beitragen.<br />
Es ist immer wieder schön, zu spüren, wie groß das breite Interesse<br />
an unserer <strong>Schützengilde</strong> in der Bevölkerung von <strong>Schönewalde</strong> und<br />
bei unseren Partnern ist.<br />
Dafür möchten wir uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich<br />
bedanken.<br />
In die Würdigung unserer Förderer und Sponsoren (siehe Tafel<br />
im Schützenhaus) möchten wir ganz besonders auch die vielen<br />
hier nicht genannten Kleinsponsoren einschließen und deren<br />
Engagement ganz besonders würdigen und uns dafür bedanken;<br />
ohne sie wäre unser Sport nicht durchführbar.<br />
Seite 98<br />
Sponsoren
15. Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte<br />
15.1. Unsere Königshäuser<br />
1993 Ingrid Keilwagen & Herbert Stein<br />
1994 Sybille Bunk & Albert Kiehl<br />
1995 Edith Kiehl & Ralf Globig<br />
1996 Annegred Diere & Dietmar Hecht<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte Seite 99
1997 Veronika Ihme & Hans - Herbert Richter<br />
1998 Daniela Richter & Theo Elberich<br />
1999 Karin Sandring & Torsten Knodel<br />
2000 Sonja Knodel & Hans Jürgen Siebold<br />
& Katja Reimann<br />
2001 Gudrun Donath & Siegfried Elsner<br />
& Diana Schwalm<br />
Seite 100<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte
2002 Anne Diere & Detlef Schmidt<br />
& Catharina Fritz<br />
2003 Brunhilde Gasiecki & Olaf Prinz<br />
2004 Sonja Knodel & Volkmar Mross<br />
2005 Veronika Ihme & Gerd Bucke<br />
2006 Daniela Richter & Siegfried Knodel<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte Seite 101
2008 Margot Henke & HansHerbert Richter<br />
2009 Steffi Merkerner & Christoph Bauer<br />
& Chris Lehmann<br />
2010 Heidemarie Sensler & Norbert Sensler<br />
2011 Gudrun Donath & Herbert Stein<br />
& Anne - Kathrin Kropek<br />
2012 Steffi Merkner & Gunter Block<br />
& Martin Schüler<br />
Seite 102<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte
2013 Brunhilde Gasiecki & Dieter Hesse<br />
2014 Sonja Knodel & Gerald Diere<br />
& Darius Wolf<br />
2015 Bärbel Schulze & Dietmar Hecht<br />
2016 Gudrun Donath & Ray Sandring<br />
2017 Uta Schmidt & Heinz Schmidt<br />
2018 Brunhilde Gasicki &Stephan Kluge<br />
& Angelina Simroth<br />
Sponsoren Seite 103
15.2. Das alte Schützenhaus<br />
Sammeln vorm alten Schützenhaus<br />
Seite 104<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte
15.3. Vereinsleben, Frauenfrühschoppen, leckere Buffets, künstlerische<br />
Auftritte und Ausfahrten<br />
Unsere Frauen geben immer ihr Bestes.<br />
die Begeisterung kennt keine Grenzen<br />
leckere Buffets<br />
einladende Kaffeetafel<br />
Umzug<br />
Bildimpressionen aus 175 Jahren Vereinsgeschichte Seite 105
Spieß Volker als „Gottlieb Wendehals“<br />
Annegret Diere rezitiert...<br />
... beim Grubenrettungswesen<br />
200 Jahre Völkerschlacht<br />
Die FFW grillt für uns.<br />
„Versehrtentransport“<br />
Seite 106<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen:
16. Mitgliederstimmen und -meinungen:<br />
– Albert Kiehl (Wiedergründer und Ehrenvorsitzender):<br />
Ich wünsche mir, dass in <strong>Schönewalde</strong> die Schützentradition<br />
aktiv weitergelebt und das Schützenbrauchtum hochgehalten<br />
wird. Möge unser Schützenhaus und unsere <strong>Schützengilde</strong> noch<br />
recht lange erfolgreich fortbestehen.<br />
– Dieter Hesse (Redaktionsteam):<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 175-jährigen Bestehen der<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.“ und vielen Dank für<br />
die Unterstützung dieser Festschrift. Wir wollten einen Abriss<br />
der Vereinsgeschichte schreiben und bitten um Verständnis,<br />
dass nicht alle Details dargestellt werden konnten und auch<br />
um Nachsicht, falls sich trotz Sorgfalt doch kleine Fehler eingeschlichen<br />
haben sollten. Es ist nicht beabsichtigt, Ärger und<br />
Verdruss zu erzeugen. Danke auch dem Redaktionsteam der<br />
<strong>Chronik</strong> für die Impulse und Hilfe.<br />
– Gudrun Donath (Gründungs- und Vorstandsmitglied):Unsere<br />
<strong>Schützengilde</strong> steht und fällt mit dem persönlichen Einsatz aller<br />
Mitglieder. Durch meine langjährige Mitgliedschaft habe ich die<br />
Höhen und Tiefen im Vereinsleben miterlebt. In meiner Tätigkeit<br />
als Sportschütze (Schatzmeister, Revisor) und jetzt mit als<br />
Vorsitzende bin ich stets um ein faires Miteinander bemüht. Nur<br />
wenn die Lasten auf viele Schultern verteilt werden, können wir<br />
gemeinsam unseren Verein erfolgreich in die Zukunft führen.<br />
– Siegfried und Sonja Knodel (Gründungsmitglieder):<br />
Wir nehmen aktiv an Schießwettkämpfen teil, freuen uns auf<br />
gesellige Anlässe des Vereins und stehen der Gilde auch bei<br />
anstehenden Arbeiten helfend zur Seite. Unser Wunsch ist es,<br />
dass sich noch viele - vor allem junge - motivierte Schützen<br />
finden, die ein Herz für den Schießsport haben und sich für<br />
die Erhaltung unseres Schützenhauses und seiner Traditionen<br />
einsetzen.<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen: Seite 107
– Torsten Knodel (Sportleiter):<br />
Ich wünsche mir auch weiterhin eine aktive Beteiligung aller<br />
Sportschützen bei den Wettkämpfen, um unser sportliches<br />
Niveau halten zu können. Zur Absicherung unserer Wettkämpfe<br />
sind immer wieder „Freiwillige Helfer und Kampfrichter“ erforderlich<br />
und gefragt. Auch dabei wünsche ich mir eine große und<br />
breite Beteiligung aller Mitglieder unserer Gilde.<br />
– Hendrik Kluge (Jugendschützenkönig 2016/2017):<br />
Mir macht der Schießsport Spaß und Freude. Ich fühle mich im<br />
Verein wohl und möchte auch später aktiv in der <strong>Schützengilde</strong><br />
mitarbeiten. Mir geht es um Leistung, Sport und Spaß, aber<br />
auch die Aufrechterhaltung der Traditionen sind mir wichtig,<br />
darum würde ich später auch gern Aufgaben im Verein<br />
übernehmen.<br />
– Herbert Stein (Gründungsmitglied und Jugendtrainer):<br />
Von GST-Zeiten an bin ich aktiver Sportschütze und bis heute<br />
hat die <strong>Schönewalde</strong>r <strong>Schützengilde</strong> mein Leben mitgeprägt.<br />
Ich wurde zur Standaufsicht ausgebildet und unterstütze bei<br />
Wettkämpfen und Trainigseinheiten. Seit 2007 besitze ich<br />
die Jugendbasislizenz und die Eignung für die Kinder- und<br />
Jugendarbeit. Es macht mir viel Spaß mit den „Schützen der<br />
Zukunft“ zu trainieren und sie für die nächsten Wettkämpfe fit<br />
zu machen. Bei unseren modernen Wettkampfanlagen stehen<br />
unseren Nachwuchsschützen alle Möglichkeiten offen. Ich<br />
wünsche mir viel Gesundheit und blicke positiv in die Zukunft.<br />
– Sandra Pankrath (geb. Donath, Gründungsmitglied):<br />
Seit ich 12 Jahre alt bin, gehört der Schießsport zu meiner<br />
Leidenschaft. Angefangen hat alles im kleinen Schießstand<br />
neben dem Sportplatz im Sommer und in der Schulküche im<br />
Winter. Albert betrieb damals schon Marketing in der Schule<br />
und so starteten mit mir eine ganze Reihe von Jugendlichen mit<br />
dem Sportschiessen. Inzwischen lebe ich seit über 20 Jahren<br />
in Laupheim und bin auch hier dem Schießsport treu geblieben.<br />
Seite 108<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen:
Ich bin noch immer aktive Pistolenschützin in Sportpistole und<br />
Luftpistole, leider ohne so einen guten Trainer wie damals.<br />
Ich selbst bin seit geraumer Zeit im Vorstand des Laupheimer<br />
Schützenvereins und weiß, welche Höhen und Tiefen solch ein<br />
Amt mit sich bringt, und wieviel aktive und passive Arbeiten<br />
und Herzblut abverlangt werden. Heutzutage ist es besonders<br />
wichtig Tradition und Moderne sowie Alt und Jung zusammenzubringen.<br />
Ich freue mich auf das Jubiläum 2019. Ich wünsche<br />
allen Mitgliedern ein ereignisreiches Jubiläumsjahr und ein gelungenes<br />
Fest im August. Bis dahin weiterhin „Gut Schuss“.<br />
– Mario Busch (Redaktionsteam):<br />
Zum Jubiläum, dem „175. Geburtstag“ der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong>, alles Gute und den aktiven Vereinsmitgliedern<br />
und Unterstützern jederzeit ein gutes Gelingen, verbunden mit<br />
einem großen Dankeschön für die Zeit und Kraft, welche der<br />
<strong>Schützengilde</strong> und dem Vereinsleben gewidmet wird!<br />
– Margot Henke (Gründungsmitglied & Vereinsschneiderin):<br />
Ich freue mich, dass unsere <strong>Schützengilde</strong> so aktiv und erfolgreich<br />
arbeitet. Es war mir immer eine große Freude, an den<br />
Uniformen und am Aussehen unserer Schützenschwestern<br />
und Schützenbrüder mitwirken zu können. Auch der<br />
Solidaritätsgedanke wirkt bei uns; die Jugendlichen bekommen<br />
die Uniformen und Wettkampfbekleidung kostenfrei.<br />
– Ray Sandring (Fahrer des Gilde- und Königsautos):<br />
Ich gebe mir Mühe, das Cabrio der Gilde immer in Schuss<br />
zu halten, um bei Festumzügen und dem Abholen des<br />
Königspaares einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich will<br />
damit, die von meinem Vater, Klaus Sandring, begründete<br />
Tradition mit dem Cabriolet fortsetzen. Herzlichen Glückwunsch<br />
zum Jubiläum.<br />
– Manfred van Heerde (ehem. Vorstandsmitglied):<br />
Es ist uns eine Freude, mit dem neu gestalteten<br />
Schützenehrenhain links vorm Schützenhaus einen Beitrag<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen: Seite 109
zum Gelingen unseres Jubiläums und zur Verschönerung der<br />
Außenanlage am Schützenhaus geleistet zu haben und danken<br />
allen helfenden Händen und Unterstützern und Sponsoren.<br />
– Hans Jürgen Siebold (Redaktionsteam):<br />
In der Festschrift wird sehr anschaulich dargestellt, dass<br />
Schützen etwas ganz Besonderes sind. Früher wurden<br />
Schützen nur in Gilden, Bruderschaften oder Vereinen aufgenommen,<br />
wenn sie ehrbar und unbescholten sind. Darin kommt<br />
zum Ausdruck, dass man als Schütze zuallererst zuverlässig und<br />
verantwortungsbewusst sein muss. Aus der Tradition heraus<br />
setzt das auch Gemeinsinn voraus. Schützen schützen, erhalten<br />
und bewahren das Gute und Fortschrittliche. Das Erhalten<br />
und Bewahren bedeutet aber nicht, dass alles was früher so<br />
war, auch immer so sein muss. Vielmehr kommt es darauf<br />
an, das damals Gute und Fortschrittliche den gegenwärtigen<br />
Bedingungen - an das Heute - anzupassen und umzusetzen.<br />
Dafür brauchen wir die breiten Schichten der Bevölkerung und<br />
vor allem die Kinder und Jugendlichen. Die Bedingungen dafür<br />
sind in unserer Gilde vorhanden und hervorragend ausgeprägt.<br />
– Reinhard Quoos (Vorstandsmitglied):<br />
Hinter dieser Festschrift, unserer Vereinschronik, stehen unsere<br />
3 Vereinsmitglieder Dieter Hesse, Mario Busch und Hans-Jürgen<br />
Siebold. Sie haben unter Federführung von Dieter über 1 Jahr<br />
lang Material zusammengetragen, gesichtet, sich abgestimmt,<br />
viel Zeit investiert und zu dritt den Druck finanziert! Dafür möchte<br />
ich mich im Namen der Gilde und des Vorstandes herzlich bei<br />
diesem Redaktionsteam bedanken und unsere Anerkennung<br />
dafür aussprechen. Jetzt geht es darum, die <strong>Chronik</strong> systematisch<br />
weiterzuführen und mit unserer Homepage zu verknüpfen.<br />
– Holger Kliebisch (Schatzmeister):<br />
Als Abgeordneter im Rat der Stadt <strong>Schönewalde</strong> weiß ich, wie<br />
wichtig ein funktionierendes Vereinsleben für unsere Stadt ist.<br />
Die <strong>Schützengilde</strong> mit ihren großartigen sportlichen Erfolgen und<br />
Seite 110<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen:
ihrem Traditionsbewusstsein nimmt hier eine besondere Rolle<br />
ein. Als ehemaliger Vorsitzender und derzeitiger Schatzmeister<br />
weiß ich aber auch, wieviel Arbeit und Engagement erforderlich<br />
ist, um unser Schützenhaus, die hochmoderne Schießanlage<br />
und das Fortbestehen der Gilde auf Dauer zu erhalten. Das<br />
große Interesse der <strong>Schönewalde</strong>r Bevölkerung, der Firmen<br />
und Partnerorganisationen ist eine große Freude und Motivation<br />
für unser Ehrenamt. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz<br />
besonders bei unseren Sponsoren bedanken, als Schatzmeister<br />
weiß ich ganz genau, welchen wichtigen und unverzichtbaren<br />
Beitrag sie für unsere <strong>Schützengilde</strong> leisten. Ich hoffe und<br />
wünsche mir, dass sich auch weiterhin motivierte Bürger finden,<br />
die diese lange und erfolgreiche Tradition der <strong>Schützengilde</strong><br />
<strong>Schönewalde</strong> weiterführen.<br />
– Kersten Tucholke (Vorsitzender Ausschuss Bau und<br />
Infrastruktur):<br />
Uns ist es 2017/18 gelungen, mit viel Aufwand und Einsatz, die<br />
Abdichtung der Terrasse durchzuführen. Dafür allen Helfern und<br />
Unterstützern herzlichen Dank. Auch die Errichtung der elektronischen<br />
LG – Schießanlage 2018 ist ein Meilenstein in der<br />
Modernisierung unserer Infrastruktur und trägt dazu bei, unser<br />
Schützenhaus als attraktiven Austragungsort für Wettkämpfe<br />
zu erhalten. Wir arbeiten u.a. weiter daran, das Raumklima<br />
in unserer Schießanlage durch entsprechende automatische<br />
Steuerung der Lüftung zu verbessern. Im Jahr 2018 haben<br />
die Mitglieder der Bauabteilung und weitere Mitglieder der<br />
<strong>Schützengilde</strong> die gesamte Eingangstreppe in mehreren<br />
Arbeitseinsätzen komplett saniert. Auch im Jubiläumsjahr stehen<br />
weitere wichtige Bau- und Erhaltungsmaßnahmen an. Ich<br />
wünsche mir weiterhin die breite Unterstützung aller Mitglieder<br />
und deren tatkräftige Mithilfe über das Jubiläum hinaus. Für<br />
die geleistete Arbeit aller Beteiligten möchte ich mich recht<br />
herzlich bedanken, weiß ich doch, dass unsere „Baumänner-<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen: Seite 111
und-frauen“ in dieser Zeit auch etwas Anderes verrichten<br />
könnten und trotzdem immer für die <strong>Schützengilde</strong> da sind.<br />
– Robby Kupper (Schriftführer):<br />
Ich bin erst 2016 in die <strong>Schützengilde</strong> eingetreten. Einer der<br />
Gründe, warum ich bei dem damaligen Vorstandsvorsitzenden<br />
Holger Kliebisch angefragt habe, ob eine Aufnahme möglich<br />
ist, war das wunderbare Schützenhaus und die tollen<br />
Schießanlagen. Bereits nach dem ersten Schnupperschießen,<br />
wusste ich, dass ich hier Mitglied werden möchte. Ich wurde<br />
von allen Mitgliedern herzlich aufgenommen und empfinde<br />
die Mitgliedschaft als eine Bereicherung meines Lebens. Nur<br />
zwei Jahre später wurde ich zum Schriftführer gewählt und<br />
versuche dieses wichtige Amt mit Leidenschaft auszufüllen. Im<br />
Jubiläumsjahr konnten wir unseren Internetauftritt modernisieren.<br />
Ich danke Hans Jürgen Siebold für die jahrelange Pflege der<br />
bisherigen Homepage und für die Arbeit an dieser. Ich danke<br />
ihm und auch den anderen Mitgliedern für das Vertrauen, dass<br />
sie in mich gesetzt haben.<br />
Seite 112<br />
Mitgliederstimmen und -meinungen:
17. Mitgliederverzeichnis<br />
Name, Vorname Name, Vorname Name, Vorname<br />
Barz, Lennart Jahn, Carsten Richter, Steffen<br />
Bauer, Christoph Kadler, Ron Sandring, Jan<br />
Block, Gunter Kiehl, Albert Sandring, Ray<br />
Busch, Mario Kliebisch, Holger Schmidt, Uta<br />
Busch, Sabine Kluge, Hendrik Schmidt, Detlef<br />
Diere, Annegret Kluge, Stephan Schmidt, Heinz<br />
Diere, Gerald Knodel, Siegfried Schmidt, Jessica<br />
Diere, Michael Knodel, Sonja Schüler, Martin<br />
Donath, Gudrun Knodel, Torsten Schulze, Bärbel<br />
Donath, Jürgen Knöfel, Bernhard Schulze, Eckard<br />
Ewald, Dirk Köhler, Lothar Schweitzer, Eberhard<br />
Ewald, Karsten Kupper, Robby Schweitzer, Falk<br />
Feld, Reinhard Labitzke, Christina Schwengber, Martin<br />
Gasiecki, Brunhilde Lehmann, Eric Schwengber, Robert<br />
Girke, Bernd Lehmann, Reinhard Sensler, Norbert<br />
Globig, Ralf Löser, Holger Siebold, Hans Jürgen<br />
Goldberg, Andreas Luthardt, Maik Silla, Mario<br />
Golm, Lutz Melüh, Nik Simroth, Angelina<br />
Golm, Niklas Merkner, Steffi Simroth, Jörg<br />
Golm, Torsten Mosch, Martin Slabik, Sebastian<br />
Günther, Robin Mross, Volkmar Stawski, Michael<br />
Günther-Tucholke, Bettina Müller, Volker Stein, Herbert<br />
Hankel, Wolfgang O’Callaghan, Robert Süßmilch, Hendrik<br />
Hecht, Dietmar Pankrath, Sandra Tucholke, Kersten<br />
Henke, Margot Prager, Kai van Heerde, Guido<br />
Hesse, Dieter Prinz, Olaf van Heerde, Manfred<br />
Hesse, Florian Proßmann, Ingolf Voigt, Dr., Holger<br />
Hillbrecht, Swen Quoos, Jutta Weich, Nadine<br />
Hofmann, Hannes Quoos, Reinhard Wille, Frank<br />
Hörig, Andrea Richter, Frank Wolf, Darius<br />
Hörig, Peter<br />
Richter, Hans-Herbert<br />
Hüttl, Sylvio Richter, Lutz (Stand 2019)<br />
Mitgliederverzeichnis Seite 113
18. Vorläufiges Programm Schützenfest 2019<br />
Stand Redaktionsschluß 01/2019<br />
Veranstaltungsorte sind das Schützenhaus und ein Festzelt auf dem<br />
Gelände der Festwiese<br />
Freitag 30.08.2019<br />
– ab 17.00 Uhr Treffen im Schützenhaus<br />
Samstag 31.08.2019<br />
– ab 13.00Uhr Familiennachmittag mit ortsansässigen Vereinen<br />
am Schützenhaus<br />
– 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr öffentliches Schießen um den<br />
Jubiläums-Pokal und die Bürgerehrenscheibe (lt. Ausschreibung)<br />
– 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr Königsschießen (Mitglieder); Großer<br />
Schützenball<br />
– Schützenball- ab 20:00 Uhr Disco für Jedermann im Festzelt bei<br />
freiem Eintritt Proklamation:<br />
»»<br />
Königshaus 2019/2020 der SG 1844 e.V.<br />
»»<br />
Bürgerschützenkönig der Stadt <strong>Schönewalde</strong><br />
»»<br />
Sieger Jubiläumspokal<br />
– gegen 22:00 Uhr Feuerwerk<br />
Sonntag 01.09.2019<br />
– 9:30 Uhr Sammeln der <strong>Schönewalde</strong>r Schützen<br />
– Abholung des neuen Königshauses<br />
– anschließend gemeinsames Schützenfrühstück im Festzelt<br />
– 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr öffentlicher Frühschoppen im Zelt<br />
– 13:00 Uhr Empfang der Gastvereine am Schützenhaus<br />
– 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr Schießen um den Gästepokal (lt.<br />
Ausschreibung)<br />
Seite 114 Vorläufiges Programmm Schützenfest 201
– ab 14:30 Uhr öffentliche Kaffeetafel im Festzelt<br />
– 16:00 Uhr Siegerehrung Gästepokal<br />
– Ausklang des Schützenfestes<br />
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen das Gasthaus „Hagen“, die<br />
Landfleischerei Tobias Andrä aus Stolzenhain, die Bäckerei Wille<br />
aus <strong>Schönewalde</strong> und die <strong>Schützengilde</strong>.<br />
TSCHIEßEN<br />
DER SCHÜTZENGILDE<br />
SCHÖNEWALDE 1844 E.V.<br />
SCHÜTZENFEST<br />
175 JAHRE<br />
<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844 e.V.<br />
SCHÜTZENGILDE<br />
SCHÖNEWALDE<br />
e.V.<br />
1844<br />
esonderheiten des Schießsports sind zum einen die diückmeldung<br />
an den Schützen und zum anderen die Tatdass<br />
man diesen Sport in fast jedem Alter ausüben kann «<br />
2019<br />
31. August bis 01. September<br />
11.05.2019 08:46:07<br />
Vorläufiges Programm Schützenfest 2019 Seite 115
19. Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
SATZUNG<br />
SCHÜTZENGILDE<br />
SCHÖNEWALDE 1844 e.V.<br />
(In der Fassung vom 16.03.2018)<br />
§ 1 Name, Sitz, Fahne und Symbol des Vereins<br />
Der Verein führt den Namen „<strong>Schützengilde</strong> <strong>Schönewalde</strong> 1844<br />
e.V.“ - nachfolgend Verein genannt – und hat seinen Sitz in 04916<br />
<strong>Schönewalde</strong>, Am Park 4 (Schützenhaus), Landkreis Elbe-Elster. Er<br />
führt eine Fahne und trägt ein Symbol. Das Symbol und die Fahne<br />
des Vereins werden durch die Mitgliederversammlung bestimmt. Er<br />
ist in das Vereinsregister des für den Sitz des Vereins zuständigen<br />
Amtsgerichtes unter Nr. VR 3817 eingetragen.<br />
§ 2 Ziele und Aufgaben<br />
Der Verein ist eine Vereinigung auf freiwilliger Grundlage zur<br />
Förderung des sportlichen Schießens auf seiner Ebene. Er verfolgt<br />
ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke gemäß dem<br />
BGB. Er will insbesondere seine Mitglieder<br />
a) durch die Pflege des Schießsports nach dem Grundsatz der<br />
Freiwilligkeit unter Ausschluss aller parteipolitischen, konfessionellen<br />
und rassistischen Gesichtspunkte sowie durch Pflege des<br />
Brauchtums freundschaftlich miteinander verbinden;<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite I
) über die freiwillige Anerkennung der Sportordnung des<br />
Deutschen Schützenbundes und des Landessportbundes zusammenführen.<br />
Der Jugend soll dabei in diesem Sinne eine besondere<br />
Förderung zuteilwerden.<br />
§ 3 Gemeinnützigkeit<br />
a) Der Verein ist selbstlos tätig. Er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche<br />
Zwecke. Seine Mitglieder haben nicht Anteil an<br />
seinem Vermögen. Die Mitglieder seiner Organe sind ehrenamtlich<br />
tätig. Das Vermögen dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken<br />
des Sports und der Wahrung sowie Pflege der Tradition.<br />
b) Etwaige Überschüsse dürfen nur für die satzungsgemäßen<br />
Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine<br />
Gewinnanteile.<br />
c) Es darf keine Person durch Verwaltungsaufgaben, die den<br />
Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe<br />
Aufwandsentschädigung oder Tätigkeitsvergütung begünstigt<br />
werden.<br />
§ 4 Geschäftsjahr<br />
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.<br />
§ 5 Mitgliedschaft<br />
a) Der Verein hat<br />
1) ordentliche Mitglieder,<br />
2) Jugendliche und Kinder als Mitglieder,<br />
3) Ehrenmitglieder.<br />
b) Ordentliche Mitglieder können alle Personen werden, die bereit<br />
sind, die Bestrebungen und Ziele des Vereins zu unterstützen und<br />
vorbehaltlos die Satzung des Vereins anzuerkennen.<br />
c) Minderjährige, bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres, können<br />
die Mitgliedschaft nur erwerben, wenn ihre Erziehungsberechtigten<br />
(gesetzlichen Vertreter) den Aufnahmeantrag unterschrieben und<br />
Seite II<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong>
zugleich bestätigt haben, dass sie einverstanden sind, wenn<br />
der Minderjährige nach ausreichender Vorbereitung auch an<br />
Wettkämpfen teilnimmt.<br />
d) Zu Ehrenmitgliedern können von der Mitgliederversammlung auf<br />
Vorschlag des Vorstandes nur solche Personen ernannt werden, die<br />
sich um den Verein besondere Verdienste erworben haben.<br />
§ 6 Erwerb der Mitgliedschaft<br />
a) Über die Aufnahme, die schriftlich zu beantragen ist, entscheidet<br />
der Vorstand mit einfacher Mehrheit.<br />
b) Im Fall einer Ablehnung kann durch den Antragsteller eine<br />
Beschwerde an die Mitgliederversammlung gerichtet werden.<br />
§ 7 Mitgliedsantrag<br />
a) Mitglieder haben einen Mitgliedsbeitrag zu entrichten.<br />
b) Die Zahlungsweise wird durch Mitgliederbeschluss gesondert<br />
geregelt.<br />
c) Bei Aufnahme in den Verein ist eine einmalige Aufnahmegebühr<br />
zu entrichten.<br />
d) Die Höhe der Mitgliedsbeiträge und der Aufnahmegebühr werden<br />
von der Mitgliederversammlung festgesetzt.<br />
e) Sonderbeiträge können als Umlage nur auf Beschluss der<br />
Mitgliederversammlung erhoben werden und zwar nur zu dem<br />
Zwecke, die der Erfüllung der gemeinnützigen Vereinsaufgaben<br />
oder -verpflichtungen dienen.<br />
§ 8 Mitgliedschaftsrechte<br />
a) Alle Mitglieder sind berechtigt, an den Mitgliederversammlungen<br />
teilzunehmen und Anträge zu stellen. Sie wirken an Abstimmungen<br />
und Wahlen durch Ausübung ihres Stimmrechtes mit, sofern sie<br />
das 14. Lebensjahr überschritten haben. Nach Erreichung der<br />
Volljährigkeit ist jedes Mitglied wählbar.<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite III
) Alle Mitglieder haben das Recht, sämtliche durch die Satzung<br />
gewährleisteten Einrichtungen des Vereins zu benutzen. Für<br />
die Teilnahme an den einzelnen Schießsportdisziplinen gilt das<br />
Wettkampfsystem des Brandenburgischen bzw. Deutschen<br />
Schützenbundes.<br />
c) Jedem Mitglied, das sich durch die Anordnung eines<br />
Vorstandsmitgliedes oder einem vom Vorstand Beauftragten in<br />
seinen Rechten verletzt fühlt, steht das Recht der Beschwerde an<br />
den Vereinsvorstand zu. Der Vereinsvorstand hat die Beschwerde zu<br />
behandeln und dem Beschwerdeführer das Ergebnis der Beratung<br />
schriftlich mitzuteilen. Der Beschwerdeführer hat Anspruch auf<br />
persönliche Anhörung während der seine Beschwerde behandelnden<br />
Vorstandssitzung. Gegen die Entscheidung des<br />
Vorstandes hat der Beschwerdeführer das Recht, die nächste<br />
Mitgliederversammlung anzurufen.<br />
§ 9 Pflichten der Mitglieder und Folgen bei Verfehlung<br />
a) Die Mitglieder des Vereins sind verpflichtet:<br />
1) den Verein in seinen traditionellen und sportlichen Bestrebungen<br />
zu unterstützen,<br />
2) den Anordnungen des Vorstandes oder einem vom<br />
Vorstand Beauftragten in allen Vereins- und den betreffenden<br />
Sportangelegenheiten Folge zu leisten,<br />
3) die Beiträge pünktlich zu zahlen und<br />
4) das Vereinseigentum schonend und pfleglich zu behandeln.<br />
b) Gegen Mitglieder, die gegen die Satzung oder gegen Beschlüsse<br />
der Mitgliederversammlung oder des Vorstandes verstoßen oder<br />
sich eines Verstoßes gegen die Interessen des Vereins oder eines<br />
unsportlichen Verhaltens schuldig machen, können nach vorheriger<br />
Anhörung vom Vorstand folgende Maßregelungen verhängt werden:<br />
1) Verwarnung,<br />
2) Verweis,<br />
3) Sperre (differenzierte Dauer).<br />
Seite IV<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong>
c) Ein Mitglied kann durch den Vorstand ausgeschlossen werden,<br />
wegen<br />
1) erheblicher Verletzung satzungsgemäßer Verpflichtungen oder<br />
groben unsportlichen Verhaltens,<br />
2) unbegründeten Zahlungsrückständen von Beiträgen von mehr<br />
als drei Monaten oder<br />
3) unehrenhafter Handlungen.<br />
In den Fällen des Buchstaben c) Ziffer 1) und Ziffer 3) ist vor der<br />
Entscheidung dem betroffenen Mitglied die Gelegenheit zu geben,<br />
sich zu rechtfertigen. Es ist zu der Verhandlung des Vorstandes über<br />
den Ausschluss, unter Einhaltung einer Mindestfrist von 14 Tagen,<br />
schriftlich zu laden. Die Frist beginnt mit dem Tag der Absendung.<br />
Die Entscheidung erfolgt schriftlich und ist mit Gründen zu versehen.<br />
Der Bescheid über den Ausschluss ist dem Betreffenden schriftlich<br />
bekannt zu geben. Gegen die Entscheidung ist die Berufung an die<br />
Mitgliederversammlung zulässig. Die Berufung ist binnen 4 Wochen<br />
nach Absendung der Entscheidung schriftlich einzulegen. Bei<br />
Ausschluss besteht kein Anspruch auf Beitragsrückvergütung.<br />
§ 10 Beendigung der Mitgliedschaft<br />
Die Mitgliedschaft endet:<br />
a) durch den Tod,<br />
b) durch Austritt, der nur schriftlich für den Schluss des<br />
Geschäftsjahres (§ 4) zulässig und spätestens 3 Monate vorher zu<br />
erklären ist,<br />
c) durch Ausschluss (§ 9, Buchstabe c).<br />
§ 11 Organe des Vereins<br />
Organe des Vereins sind:<br />
a) die Mitgliederversammlung (§ 12),<br />
b) der Vorstand (§ 13).<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite V
§ 12 Mitgliederversammlung<br />
a) Die Mitgliederversammlung ist oberstes Organ des Vereins. Sie ist<br />
die ordnungsgemäß durch den Vorstand einberufene Versammlung<br />
aller Mitglieder.<br />
b) Die Mitgliederversammlung findet alljährlich statt und soll<br />
nach Ablauf des Geschäftsjahres im ersten Quartal des neuen<br />
Geschäftsjahres einberufen werden. Die Einberufung muss<br />
spätestens 2 Wochen vor dem Termin schriftlich erfolgen und zwar<br />
unter der Angabe der Tagesordnung, die folgende Punkte enthalten<br />
muss:<br />
1) Bericht des oder der Vorsitzenden,<br />
2) Bericht des Sportwartes,<br />
3) Bericht des Schatzmeisters,<br />
4) Bericht des Kassenprüfers,<br />
5) Abstimmung über die Annahme der Berichte des Schatzmeisters<br />
und des Kassenprüfers (wenn keine Neuwahlen erfolgen),<br />
6) Entlastung des Vorstandes (wenn Neuwahlen erfolgen),<br />
7) Neuwahlen (Vorstand, Kassenprüfer),<br />
8) Beschlussfassung über Anträge der Mitglieder, die beim Vorstand<br />
schriftlich eingereicht wurden.<br />
c) Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens<br />
30% der stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind. Wird<br />
dabei die erforderliche Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder<br />
nicht erreicht, muss eine neue Mitgliederversammlung einberufen<br />
werden, die dann beschlussfähig ist.<br />
d) Außerordentliche Mitgliederversammlungen müssen durch<br />
den Vorstand einberufen werden, wenn dies im Interesse<br />
des Vereins liegt oder schriftlich durch begründeten Antrag<br />
von 1/5 der stimmberechtigten Mitglieder unter Angabe des<br />
Verhandlungsgegenstandes verlangt wird. Die außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung ist spätestens 3 Wochen nach Eingang des<br />
Antrages einzuberufen. Für die Einladungsfrist und -form sowie die<br />
Seite VI<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong>
Beschlussfähigkeit gelten die gleichen Festlegungen wie bei der<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung (Buchstabe c), e) und g)).<br />
e) Die Mitgliederversammlung entscheidet mit einfacher Mehrheit.<br />
Stimmgleichheit gilt als Ablehnung. Wahlen erfolgen durch schriftliche<br />
Abstimmung in geheimer Wahl. Alle übrigen Abstimmungen<br />
erfolgen durch Handzeichen, können jedoch auf Antrag eines<br />
stimmberechtigten Mitgliedes auch geheim durch Zettelabgabe<br />
erfolgen.<br />
f) Mitglieder, die in der Mitgliederversammlung nicht anwesend<br />
sind, können gewählt werden, wenn ihre Zustimmung hierzu, dem<br />
oder einem der Vorsitzenden bzw. dem Versammlungsleiter der<br />
Mitgliederversammlung, schriftlich vorliegt. Vor jeder Wahl ist ein<br />
Wahlausschuss, bestehend aus drei Mitgliedern, zu bestellen,<br />
der die Aufgabe hat, die Wahlen durchzuführen und das Ergebnis<br />
bekannt zu geben.<br />
g) Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu führen,<br />
das durch einen der Vorsitzenden oder vom Vorsitzenden bzw.<br />
Versammlungsleiter und vom Schriftführer zu unterschreiben ist.<br />
h) Der Vorsitzende, die Stellvertreter, der Schatzmeister und der<br />
Schriftführer werden von der Mitgliederversammlung in geheimer<br />
Wahl gewählt. Dies gilt auch dann, wenn der Vorstand nach §<br />
13 b) aus mehreren Vorsitzenden, dem Schatzmeister und dem<br />
Schriftführer bestehen soll.<br />
i) Zu einem Beschluss, der eine Änderung der Satzung erhält, ist<br />
eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen erforderlich.<br />
Zur Änderung des Zweckes des Vereins ist die Zustimmung<br />
aller Mitglieder erforderlich; die Zustimmung der nicht erschienenen<br />
Mitglieder muss schriftlich erfolgen.<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite VII
§ 13 Der Vorstand<br />
a) Der Vorstand besteht regelmäßig aus dem Vorsitzenden,<br />
dem 1. stellvertretenden Vorsitzenden, dem 2. stellvertretenden<br />
Vorsitzenden, dem Schatzmeister, dem Schriftführer und dem<br />
Sportwart.<br />
b) Abweichend von § 13 a) kann der Vorstand auch aus drei<br />
gleichberechtigten Vorsitzenden sowie dem Schatzmeister, dem<br />
Schriftführer und dem Sportwart bestehen.<br />
c) Vorstand im Sinne der Geschäftsführung sind die unter § 13 a)<br />
und § 13 b) genannten Personen, mit Ausnahme des Sportwarts.<br />
Jeweils zwei sind gemeinsam vertretungsberechtigt.<br />
d) Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung bis zur<br />
Mitgliederversammlung in 3 Jahren gewählt. Die Wiederwahl<br />
ist zulässig. Mitglieder des Vorstandes können sich in dieser<br />
Eigenschaft nicht durch andere Personen vertreten lassen.<br />
e) Der Vorsitzende leitet die Mitgliederversammlung. Befinden sich<br />
nach § 13 b) drei geleichberechtigte Vorsitzende im Vorstand, so<br />
leitet einer von ihnen die Mitgliederversammlung in Absprache mit<br />
den weiteren Vorsitzenden. Er kann ein anderes Vorstandsmitglied<br />
mit der Leitung (Versammlungsleiter) beauftragen.<br />
f) Der Vorstand führt die Vereinsgeschäfte. Die Verwendung<br />
der Mittel hat nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit<br />
bei sparsamster Geschäftsführung ausschließlich zu Zwecken<br />
der Pflege des Brauchtums und des Sports zu erfolgen. Alle<br />
Ausgaben müssen vor ihrer Tätigung dem Grunde und der Höhe<br />
nach genehmigt sein. Ausgaben, die vorher nicht der Höhe nach<br />
festgestellt werden können, müssen mindestens dem Grunde nach<br />
genehmigt sein. Der Vorstand ist verpflichtet, Vorschläge für jedes<br />
Geschäftsjahr aufzustellen. Die ordentlichen Einnahmen sind grundsätzlich<br />
für ordentliche Zwecke, die außerordentlichen Einnahmen<br />
für außerordentliche Zwecke zu verwenden.<br />
g) Der Vorstand soll jährlich mindestens viermal zusammenkommen<br />
und ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner<br />
Seite VIII<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong>
Mitglieder anwesend sind. Beschlüsse werden in einfacher<br />
Mehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des<br />
Vorsitzenden den Ausschlag. Besteht der Vorstand aus drei gleichberechtigten<br />
Vorsitzenden, so gibt bei Stimmengleichheit die<br />
Mehrheit der Vorsitzenden den Ausschlag. Über die Sitzungen<br />
sind Protokolle zu führen, in denen die Beschlüsse wörtlich aufgeführt<br />
sind. Die Sitzungen des Vorstandes sind öffentlich. Alle<br />
Beschlüsse sind grundsätzlich in Sitzungen herbeizuführen.<br />
Ausnahmsweise kann ein Beschluss auch schriftlich durch<br />
Rundfrage bei allen Vorstandsmitgliedern unter genauer Angabe<br />
des Beschlussgegenstandes herbeigeführt werden.<br />
h) Der Vorstand bleibt so lange im Amt, bis ein neuer Vorstand<br />
gewählt worden ist.<br />
i) Für die Erledigung bestimmter Aufgaben kann der Vorstand<br />
Ausschüsse bilden (§ 15).<br />
§ 14 Kassenprüfer<br />
Dem Kassenprüfer, der in der Mitgliederversammlung gewählt<br />
wird, obliegt die Prüfung auf Richtigkeit und Vollständigkeit der<br />
Buchungsvorgänge und Belege auf der Grundlage der Beschlüsse<br />
der Mitgliederversammlung und des Vorstandes sowie die<br />
Prüfung des Jahresabschlusses. Ein Vorstandsmitglied kann nicht<br />
Kassenprüfer sein.<br />
§ 15 Ausschüsse<br />
Der Vorstand kann für bestimmte Arbeitsgebiete des Vereins<br />
Ausschüsse einsetzen, die nach seinen Weisungen die ihnen<br />
übertragenen Aufgaben zu erfüllen haben. Der Ausschuss wählt für<br />
die Dauer seiner Tätigkeit seinen Vorsitzenden, der dem Vorstand<br />
über die Abwicklung seiner Aufgaben zu berichten hat.<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong><br />
Seite IX
§ 16 Ehrungen<br />
a) Für außerordentliche Verdienste um den Verein, kann eine Person<br />
durch Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied<br />
des Vereins ernannt werden. Für den Beschluss ist die einfache<br />
Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder erforderlich.<br />
Die Entziehung der Ehrenmitgliedschaft kann nur durch die<br />
Mitgliederversammlung mit 2/3- Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten<br />
Mitglieder ausgesprochen werden.<br />
b) Andere Personen und Mitglieder, die sich besondere Verdienste<br />
um den Verein erworben haben, können durch den Vorstand mit<br />
der Vereinsnadel ausgezeichnet werden.<br />
c) Ehrenmitglieder und Träger der Ehrennadel haben die gleichen<br />
Rechte und Pflichten wie ordentliche Mitglieder.<br />
§ 17 Auflösung<br />
a) Über die Auflösung des Vereins kann nur beschlossen werden,<br />
wenn der Vorstand oder 1/3 der Mitglieder dies beantragt und die<br />
zu diesem Zweck einberufene Mitgliederversammlung (§ 12) mit<br />
3/4-Mehrheit in namentlicher Abstimmung entsprechend beschließt<br />
bzw. die Mitglieder dies schriftlich zustimmend erklären.<br />
b) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall<br />
seines bisherigen Zweckes fällt sein in diesem Zeitpunkt vorhandenes<br />
Vermögen nach Erfüllung aller Verbindlichkeiten an die Stadt<br />
<strong>Schönewalde</strong>, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige<br />
Zwecke zur Förderung des Sports zu verwenden hat.<br />
Satzung vom 15.05.1990 in der durch Mitgliederbeschlüsse vom<br />
15.02.2013, 22.06.2013, 06.03.2015 und 16.03.2018 geänderten<br />
Fassung.<br />
Seite X<br />
Satzung der <strong>Schützengilde</strong>
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