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3 .19<br />

E-MTB<br />

10 BIKES<br />

IM TEST<br />

3 .19<br />

E-MTB-TIPPS<br />

So verhält man<br />

sich in den Bergen<br />

ALPENCROSS<br />

Über die Alpen im<br />

19. Jahrhundert<br />

ABENTEUER<br />

Mit dem Fahrrad<br />

durch Afrika<br />

GRAVEL BIKES<br />

7 Geländeräder<br />

im großen Check<br />

RADREISEN<br />

Passendes Zubehör<br />

für unterwegs<br />

E-RENNRAD<br />

Das Moustache<br />

Dimanche im Test


E-POWER RS 150<br />

KING<br />

OF THE<br />

MOUNTAIN<br />

Das E-Power RS 150 ist das perfekte Allmountain-Touren<br />

E-MTB. Sein Bosch-Performance-CX-Motor lässt<br />

jede Steigung, egal wie steil, zu einem Kinderspiel<br />

werden. Das ausgeklügelte Fahrwerk und der schön im<br />

Rahmen integrierte Akku im Shadow-Edge-Tube-Design<br />

machen das Bike zu einem kompletten Trailbike<br />

mit jeder Menge Flow – ein wahrer König der Berge!


AB INS GELÄNDE!<br />

Kein Schnee mehr, dafür saftig blühende Almwiesen, die die<br />

Trails säumen. Der Juni ist traditionell der Monat, in dem selbst<br />

in höheren Höhenlagen die Bikesaison endlich wieder beginnt.<br />

Es kommt daher nicht von ungefähr, dass sich die neue Fahrrad<br />

News dem Radfahren im Gelände besonders stark widmet. Vor<br />

allem im Rampenlicht: das E-Mountainbike. Kaum eine Radkategorie<br />

erfreut sich momentan einer so rasch ansteigenden<br />

Beliebtheit wie die elektrobetriebenen Bergräder. Kein Wunder:<br />

E-MTBs ermöglichen es, Gipfel zu erstürmen, ohne ein austrainierter<br />

Radprofi sein zu müssen. Und dank neuester Technik sind<br />

auch rasante Trailabfahrten kein Problem mehr – das nötige Fahrkönnen<br />

immer vorausgesetzt. In unserem großen Fahrrad-News-<br />

Test stellen wir Ihnen zehn aktuelle E-Mountainbikes vor.<br />

Doch nicht nur mit dem MTB lassen sich Trails und Co. erkunden:<br />

Wie sehr Radfahren im Gelände derzeit im Trend liegt,<br />

beweist auch ein Blick auf die Rennradszene. Rennräder mit<br />

Stollenreifen – kurz Gravel Bikes – sind so angesagt wie nie zuvor.<br />

Im Gegensatz zu klassischen Straßenrennern erlauben sie<br />

eine unglaubliche Freiheit – egal, ob sportliche Feierabendrunde<br />

oder Bikepacking-Adventure über Stock und Stein mit anschließender<br />

Zeltübernachtung. Auch sie nehmen wir in dieser Fahrrad<br />

News deshalb besonders in den Fokus und stellen nicht nur<br />

sieben aktuelle Gravel-Modelle, sondern auch entsprechendes<br />

Zubehör in Form von passenden Radtaschen und Co. vor.<br />

Genug Lesestoff also, damit der nächsten Tour im Gelände<br />

nichts mehr im Wege steht. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß beim Schmökern in<br />

der neuen Ausgabe der Fahrrad News!<br />

Werner Müller-Schell<br />

Chefredakteur<br />

#pureEMTBpassion<br />

ATOMX LYNX 6 CARBON<br />

720 WH AKKU // BROSE DRIVE S MAG MOTOR // HIGH MODULUS CARBON<br />

SPLIT-PIVOT HINTERBAU // LCD FARBDISPLAY // SMARTKEY ARMBAND


Foto Anselm Nathanael Pahnke<br />

Foto Jérémie Reuiller<br />

28<br />

22<br />

Foto Sanne Moritz<br />

INHALT 06<br />

RADMOMENT<br />

Unterwegs mit dem E-MTB in den Alpen<br />

08 RADSPLITTER<br />

Neuigkeiten aus der Fahrradwelt<br />

Foto David Schultheiß<br />

12 SCHAUFENSTER<br />

Ausgewählte Produktempfehlungen der Saison <strong>2019</strong><br />

20 FIRST RIDE: MOUSTACHE<br />

Probefahrt des neuen E-Rennrads der Franzosen<br />

ES IST SEHR<br />

WICHTIG, DASS ALLE<br />

NATURNUTZER AUFEINANDER<br />

RÜCKSICHT NEHMEN.<br />

22 PORTRÄT: ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA<br />

Das Radabenteuer von Anselm Nathanael Pahnke<br />

28 PORTRÄT: DIE ERSTE MOUNTAINBIKERIN<br />

Eine Alpenüberquerung Ende des 19. Jahrhunderts<br />

34 TEST: E-MOUNTAINBIKES <strong>2019</strong><br />

Zehn aktuelle E-MTBs im großen Fahrrad-News-Test<br />

4 Fahrrad News


50<br />

70<br />

Foto Stephan Peters<br />

46 BIKER VS. WANDERER<br />

Interview mit dem DAV-Experten Matthias Laar<br />

50 NAHAU<strong>FN</strong>AHME: GRAVEL BIKES<br />

Sieben aktuelle Geländerennräder im Check<br />

58 RADREISEZUBEHÖR<br />

Diese Taschen sollten bei keiner Radreise fehlen<br />

66 PORTRÄT: ACROS<br />

Hinter den Kulissen des Komponentenspezialisten<br />

70 REISE<br />

Fränkische Schweiz: Auf Gravel-Tour in der Heimat<br />

St. Moritz: Trailgenuss im Engadin<br />

Montafon: Mit dem E-MTB in der Silvretta-Region<br />

82 VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

Die Themen der Fahrrad News 4/<strong>2019</strong><br />

Matthias Laar ist Experte<br />

des Deutschen Alpenvereins.<br />

Mit ihm sprachen wir<br />

über das E-Mountainbiken<br />

in den Bergen. Mehr ab<br />

Seite 28<br />

Fahrrad News 5


RADMOMENT // E-MOUNTAINBIKE<br />

RADMOMENT<br />

Ein Gefühl von Freiheit<br />

Egal, ob mit Motor oder ohne, ob Fully oder Hardtail<br />

– mit dem Mountainbike kann man die Berge<br />

in einer neuen Dimension erleben. In dieser<br />

Ausgabe der Fahrrad News dreht sich deshalb<br />

ein wesentlicher Teil um das Radfahren im Gelände<br />

– unter anderem in unserem großen Biketest<br />

ab Seite 34.<br />

Foto Andreas Meyer<br />

6 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKE // RADMOMENT<br />

Fahrrad News 7


RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />

Text Werner Müller-Schell<br />

NEUES<br />

AUS DER<br />

FAHRRADWELT<br />

FAHRRAD NEWS KOMPAKT<br />

Foto Pixathlon<br />

8 Fahrrad News


NEUES AUS DER FAHRRADWELT // RADSPLITTER<br />

DEUTSCHLAND TOUR<br />

VON HANNOVER NACH ERFURT<br />

Nach ihrem erfolgreichen Comeback nach zehnjähriger Pause im vergangenen Sommer wird<br />

die Deutschland Tour <strong>2019</strong> vom 29. August bis 1. September erneut ausgetragen. Deutschlands<br />

größtes und einziges Etappenrennen wird dabei in vier Etappen von Hannover nach<br />

Erfurt durch vier Bundesländer führen. Die Radprofis erwartet dabei eine spannende und<br />

abwechslungsreiche Streckenführung über 700 Kilometer. Schon jetzt haben zahlreiche von<br />

der Tour de France bekannte Radprofis ihren Start bei der Fernfahrt angekündigt.<br />

DIE ETAPPEN<br />

Die vier Etappen der Deutschland Tour<br />

<strong>2019</strong> führen über abwechslungsreiches<br />

Profil durch Niedersachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Hessen und Thüringen. Zum Auftakt<br />

von Hannover in die Region Harz über<br />

185 Kilometer wird dabei ein Aufeinandertreffen<br />

der Sprinter erwartet, bevor<br />

am zweiten Tag über 199 Kilometer von<br />

Marburg nach Göttingen die Spezialisten<br />

für welliges Gelände gefragt sind. Eine<br />

Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg<br />

dürfte dann die hügelige dritte<br />

Etappe über 177 Kilometer von Göttingen<br />

nach Eisenach bringen, während<br />

der es unter anderem über den Rennsteig<br />

geht. Das spannende Finale steigt<br />

schließlich auf den finalen 166 Kilometern<br />

von Eisenach nach Erfurt.<br />

Foto Marcel Hilger<br />

1 Mehr zur Deutschland<br />

Tour und ihrem Rahmenprogramm<br />

gibt es unter<br />

www.deutschland-tour.com.<br />

DIE STARS<br />

Bereits im vergangenen Jahr standen<br />

bei der Deutschland Tour internationale<br />

Radsportgrößen wie der niederländische<br />

Tour-de-France-Zweite Tom Dumoulin<br />

oder Tour-Etappensieger Warren Barguil<br />

am Start. Zudem präsentierten sich auch<br />

die besten deutschen Radprofis wie<br />

etwa die Sprintstars André Greipel oder<br />

John Degenkolb in der Heimat. Auch<br />

in diesem Jahr ist deshalb ein entsprechend<br />

großes Staraufgebot zu erwarten.<br />

Freuen dürfen sich die Fans unter anderem<br />

auf die beiden deutschen Senkrechtstarter<br />

Pascal Ackermann und Maximilian<br />

Schachmann, die sich mit ihren<br />

Leistungen in diesem Jahr in der absoluten<br />

Weltspitze etabliert haben.<br />

DAS PROGRAMM<br />

Neben den Radprofis bietet die Deutschland<br />

Tour auch allerlei spannende Nebenevents<br />

für alle Fahrradfans. Zu nennen<br />

sind etwa Laufradrennen für Kinder,<br />

Radrennen für Nachwuchsathleten, diverse<br />

Auftritte von Showgruppen und<br />

Eventmessen für Fahrradinteressierte in<br />

den jeweiligen Start- und Zielorten. Die<br />

Veranstaltungen dauern meist den ganzen<br />

Tag, auch viele Städte entlang der<br />

Etappenverläufe bieten Veranstaltungen<br />

an. Im vergangenen Jahr hatten während<br />

der gesamten Deutschland Tour<br />

125.000 Schaulustige dem Spektakel<br />

beigewohnt; in dieser Saison erwarten<br />

die Veranstalter eine weitere Zuschauersteigerung.<br />

1<br />

Fahrrad News 9


RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />

DIE HAUPTSTADT FEIERT DAS FAHRRAD<br />

Foto Stefan Haehnel<br />

Viel für Fahrradfans war Ende April auf der<br />

Velo Berlin geboten. Das Festival für alle<br />

Fahrradfans präsentierte am 27. und 28. April<br />

die Trends und Neuheiten der Fahrradwelt<br />

am ehemaligen Flughafen Tempelhof. Rund<br />

300 Aussteller, 500 Marken und ein vielfältiges<br />

Programm aus Bühnen-Talks und Workshops,<br />

Bike Shows und 20 Radrennen sowie<br />

Tausende Testfahrten machten den Megatrend<br />

Fahrrad für die 20.000 Besucherinnen<br />

und Besucher zum großen Erlebnis. Das Fazit:<br />

Egal, ob Gravelbike als multifunktionelles<br />

Geländerennrad bzw. mit leichtem Gepäck<br />

als eine der vielseitigsten Arten des sportlichen<br />

Radfahrens oder urbanes E-Bike, das<br />

neben feinster Technik auch ein Designstatement<br />

und Ausdruck eines neues Lebensstils<br />

ist: Die Zukunft des Radfahrens ist bunt und<br />

bietet für jeden Anspruch das passende Gefährt.<br />

Im kommenden Jahr findet die Velo<br />

Berlin am 18. und 19. April erneut am Flughafen<br />

Tempelhof statt.<br />

Foto Stefan Haehnel<br />

RADFAHREN ALS<br />

WIRTSCHAFTS­<br />

FAKTOR<br />

DEUTSCHE STÄDTE HINKEN HINTERHER<br />

Karlsruhe ist die fahrradfreundlichste Groß -<br />

stadt Deutschlands. Das ergab der ADFC-<br />

Fahrradklima-Test 2018, bei dem alle deutschen<br />

Städte auf ihre Fahrradtauglichkeit<br />

hin untersucht wurden. Karlsruhe setzte sich<br />

mit einer Durchschnittsnote von 3,1 in der<br />

Kategorie der Städte mit über 200.000 Ein -<br />

wohnern durch. In der Kategorie über<br />

500.000 Einwohner gewann Bremen mit einer<br />

Note von 3,5.<br />

Die verhältnismäßig niedrigen Durchschnittsnoten<br />

des Tests senden allerdings<br />

auch ein beschämendes Signal an die Politik:<br />

Die Zufriedenheit beim Radfahren hat sich<br />

nach Einschätzung von 170.000 Teilnehmern<br />

der ADFC-Umfrage weiter verschlechtert.<br />

2014 wurde das Fahrradklima noch mit 3,7<br />

bewertet, 2016 mit 3,8, 2018 mit 3,9. Besonders<br />

bedenklich ist der Trend, dass die Menschen<br />

sich immer unsicherer beim Radfahren<br />

fühlen (Note 4,2 gegenüber 3,9 in 2016).<br />

Foto ADFC<br />

Die Mobilitätswende ist<br />

eines der größten Themen<br />

unserer Zeit. Ein oft gewähltes<br />

Argument der Kritiker<br />

ist dabei, dass durch sie zu<br />

hohe Kosten entstehen würden.<br />

Ein Forscherteam der<br />

schwedischen Universität<br />

Lund hat nun das Gegenteil<br />

herausgefunden: Laut der<br />

Untersuchung im Auftrag<br />

der Europäischen Union<br />

wurde festgestellt, dass für<br />

die EU ein jährlicher Nutzen<br />

von bis zu 24 Milliarden<br />

Euro entstehen kann, wenn<br />

man das Auto zu Gunsten<br />

des Rades stehen lässt.<br />

Dies liege an geringeren<br />

Gesundheitskosten, Infrastrukturaufwendungen<br />

und<br />

Umweltschäden, so die<br />

Forscher. Noch mehr Geld<br />

würde nur der Umstieg<br />

auf das Gehen bringen:<br />

Fußwege anstelle von Autofahrten<br />

würden 66 Milliarden<br />

erwirtschaften. Der<br />

Autoverkehr selbst kostet<br />

nach Berechnungen der<br />

Wissenschaftler die Gesell ­<br />

schaft pro Jahr 500 Milliarden<br />

Euro.<br />

10 Fahrrad News


I<br />

PRÄSENTIERT<br />

DAS EINZIGE OFFIZIELLE<br />

PROGRAMM ZUR<br />

TOUR DE FRANCE<br />

DIE ETAPPEN<br />

OFFIZIELLES PROGRAMM<br />

TOUR DE FRANCE <strong>2019</strong><br />

Alle Infos zu jedem Renntag – mit<br />

Karten, Marschtabellen & Höhenprofilen<br />

DIE TEAMS<br />

Die Analyse von Bernard Thévenet –<br />

ihre Fahrer, ihre Stärken, ihre Ziele<br />

DIE FAVORITEN<br />

Thomas, Froome, Dumoulin, Quintana –<br />

welcher Topstar holt sich den Toursieg?<br />

Von den Machern von<br />

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Alle Etappen<br />

DIE DEUTSCHEN<br />

EDELHELFER & ETAPPENJÄGER<br />

DIE PERSPEKTIVEN VON KITTEL,<br />

MARTIN, DEGENKOLB & CO.<br />

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Radrennen<br />

der Welt<br />

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AKTUELLE PRODUKTNEUHEITEN<br />

REISEBEGLEITER<br />

Ideal für alle, die mit ihrem Fahrrad auf Reisen<br />

gehen wollen: Das neue Bike.Bag II von<br />

B&W bringt zahlreiche Funktionen mit sich,<br />

die den Fahrradtransport vereinfachen. Beispielsweise<br />

wurde im Vergleich zum Vorgänger<br />

die Größe angepasst und ein neues Halterungssystem<br />

integriert, sodass nun mehr<br />

Platz im Innenleben für gängige Radmodelle<br />

ist und ein maximaler Schutz gewährleistet<br />

werden kann. Besondere Features sind die<br />

integrierte Servicematte zum Schrauben<br />

am Rad, der gepolsterte Gabelschutz und<br />

das verstellbare Pedestal. Außen sorgen<br />

die verstärkte Bodenschale aus stoßfestem<br />

ABS-Material und die Tasche aus strapazierfähigem<br />

Rip-Stop-Polyester mit zusätzlicher<br />

Polsterung für den nötigen Schutz während<br />

des Transports.<br />

LEICHTGEWICHT<br />

Mit nicht einmal elf Kilogramm ist das neue<br />

One eCycle von Coboc eine echte Kampfansage<br />

unter den E-Bikes: Selbst ohne elektrischen<br />

Rückenwind ist das Pedelec ein agiler<br />

Racer, der Ampelsprints mit Leichtigkeit<br />

nimmt. Mit Feinsteuerung via Smartphone<br />

saust der Avantgardist beinahe geräuschlos<br />

durch den Stadtverkehr. Perfekt im Unterrohr<br />

versteckt befindet sich dabei ein 352 Wattstunden<br />

starker Akku, der einen Motor mit<br />

bis zu 500 Watt Spitzenleistung speist.<br />

UVP 400 €<br />

www.b-w-international.com<br />

UVP 5.999 €<br />

www.coboc.biz<br />

12 Fahrrad News


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FLOW IM GELÄNDE<br />

Das neue Flyer Uproc7 ist mit 160 Millimeter Federweg,<br />

voluminösen 27,5-Zoll-Reifen, kurzen Kettenstreben<br />

und einer optimierten Gewichtsverteilung ideal<br />

für viel Fahrspaß – auch in grobem Gelände. Das Rad<br />

ist unter anderem mit dem starken GX0-Antrieb von<br />

Panasonic ausgestattet, der mit nur 2,9 Kilogramm<br />

zu den leichtesten auf dem Markt gehört und mit<br />

90 Newtonmeter Drehmoment starke Unterstützung<br />

liefert. Steinfelder, Wurzeln, steilste Anstiege und Abfahrten<br />

bewältigen sportliche Biker mit dieser vollgefederten<br />

Trailmaschine dynamisch und agil.<br />

UVP ab 4.299 €<br />

www.flyer-bikes.com<br />

ABENTEUERTASCHE<br />

Mit dem Atrack BP etabliert sich Ortlieb weiter<br />

als Spezialist für Radabenteuer. Das BP<br />

im Namen steht für Bikepacking, entsprechend<br />

stark ist das neueste Modell aus der<br />

bereits aus dem Outdoor-Bereich bekannten<br />

Atrack-Serie auf die Bedürfnisse von Radfahrern<br />

zugeschnitten. Neben der Reduktion<br />

der beim Biken störenden Hüftflossen überzeugt<br />

der Rucksack auch durch die schlanke<br />

Silhouette und die spezielle Helmhalterung.<br />

Im Zusammenspiel mit den atmungsaktiven<br />

Rückenauflageflächen und reduziertem<br />

Hüftgurt sorgt die<br />

verstellbare Rückenlänge<br />

dabei für eine<br />

gute Lastenverteilung<br />

des Gepäcks. Die Integration<br />

eines Trinksystems<br />

ist ebenfalls<br />

problemlos möglich,<br />

ohne damit die Wasserdichtigkeit<br />

einzuschränken.<br />

UVP 179,99 €<br />

www.ortlieb.com<br />

ORIENTIERUNGSHELFER<br />

Mit dem Elemnt Roam stellt Wahoo seinen<br />

dritten GPS-Radcomputer vor. Das Modell<br />

soll Radfahrer aller Richtungen nachhaltig<br />

unterstützen, um neue Straßen und Trails zu<br />

erleben. Die neuen Smart-Navigation-Features<br />

bringen den Fahrer nämlich automatisch<br />

wieder zurück zur geplanten Route, wenn<br />

er einmal vom Kurs abgekommen ist. Sie<br />

berechnen in Sekundenschnelle einen neuen<br />

Weg oder helfen dabei, möglichst rasch<br />

nach Hause zu kommen. Der Tacho verfügt<br />

über eine Akkuleistung bis 17 Stunden und<br />

kann mit der kostenfreien Wahoo-Smartphone-App<br />

gekoppelt werden.<br />

UVP 349,99 €<br />

www.wahoofitness.com<br />

Fahrrad News 13


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FÜR JEDES TERRAIN<br />

Das Macina Chacana LFC passt in keine bestehende<br />

Schublade; es ist weder Mountainbike noch City- oder<br />

Trekkingrad. Dennoch eignet es sich für alle Einsatzbereiche<br />

gleichermaßen gut. Der 125-Millimeter-Federweg<br />

bringt Komfort in der City und Sicherheit im<br />

Gelände, die maßgeschneiderten Aluschutzbleche<br />

sind bei Schmuddelwetter allseits beliebt, und wer in<br />

die Dämmerung radelt, ist über die gute Sicht bzw.<br />

Sichtbarkeit wegen der Lichtanlage dankbar. Obendrein<br />

lassen sich am Rad auch noch Gepäcktaschen<br />

befestigen und ein Seitenständer ist auch vorhanden<br />

… sonst noch Wünsche?<br />

UVP 4.099 €<br />

www.ktm-bikes.at<br />

RADSCHUH FÜR ABENTEURER<br />

Rapha ist bekannt für seine exklusive Radbekleidung.<br />

Nun präsentiert man mit dem<br />

Explore Shoe einen Radschuh für Bikepacking-Fans.<br />

Kern ist eine leichte Sohle mit<br />

Carbonplatte, die klassische Rennradschuhe<br />

auszeichnet. Dabei gibt es einen Unterschied:<br />

Die Platte ist an der Ferse drei, im<br />

Zehenbereich zwei Zentimeter kürzer, um<br />

vorne und hinten am Fuß komfortablen Flex<br />

zu ermöglichen, wenn Steilpassagen oder<br />

mangelnde Reifenhaftung zum Absteigen<br />

und Schieben zwingen. Der Explore Shoe<br />

ist in vier Farben erhältlich: Schwarz, Black<br />

Pearl, Dunkelgrün und hoch sichtbares Pink.<br />

UVP 260 €<br />

www.rapha.cc<br />

LUFTDRUCKPROFESSOR<br />

Mit dem richtigen Luftdruck können Mountainbiker<br />

das Maximum aus ihrem Bike herausholen.<br />

Doch der richtige Druck ist so<br />

individuell wie die Facetten des Mountainbikens.<br />

Zur Orientierung bietet Schwalbe<br />

jetzt einen Online-Rechner an: Der Schwalbe<br />

Pressure Prof ermittelt aus neun Parametern<br />

den optimalen Reifendruck – und ist damit<br />

eine praktische Hilfe für alle, die ihr Bike<br />

immer perfekt aufgepumpt wissen wollen.<br />

Der Schwalbe Pressure Prof ist kostenlos auf<br />

der Schwalbe-Website abrufbar.<br />

www.schwalbe.com/pressureprof<br />

14 Fahrrad News


WELTMEISTERLICHE KOLLEKTION<br />

Peter Sagan ist der größte Star des Profiradsports.<br />

Sein Radausrüster, der amerikanische<br />

Hersteller Specialized, hat dem 29-jährigen<br />

Superstar aus der Slowakei nun eine Sonderkollektion<br />

gewidmet: The Sagan Collection<br />

ist nicht nur von den Farben des Regenbogens<br />

inspiriert – sie zeigt außerdem zwei Facetten<br />

von Sagans speziellem Fahrstil: Kunden haben<br />

so die Wahl zwischen der Underexposed<br />

Kollektion und der Overexposed Kollektion.<br />

Während Erstere in gedeckten, klassischen<br />

Farben erhältlich ist, punktet Letztere mit<br />

schillernden Looks. In beiden Farbvarianten<br />

sind so zahlreiche Produkte erhältlich: Vom<br />

Specialized S-Works 7 Road-Schuh bis hin<br />

zum Evade-Helm, vom SL Air Jersey bis hin<br />

zum eigenen Faltreifen. Auch spezielle Rahmensets<br />

und Raddesigns stehen zur Auswahl,<br />

sodass Fans den kompletten Sagan-<br />

Auftritt auf die Straße bringen können.<br />

www.specialized.com<br />

Taube Nudel?<br />

Dauerhaft hoher Druck auf dem Dammbereich<br />

ist ein Alarmsignal und sollte beachtet werden.<br />

hilft!<br />

Das SQlab Stufensattelsystem bietet für jeden<br />

Einsatzbereich die richtige Entlastung.<br />

Dein Freiraum. Weniger Druck.<br />

Dein Sattel. Deine Entscheidung.<br />

Mehr Freiraum – Weniger Druck<br />

www.sq-lab.com


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SPRITZSCHUTZ<br />

Es gibt Schutzbleche für Citybikes, Trekkingbikes,<br />

Mountainbikes, aber bei Rennrädern<br />

oder Gravel Bikes sieht das Angebot weit weniger<br />

gut aus. SKS hat sich der Sache angenommen<br />

und den Speedrocker entwickelt.<br />

Dank gummierter Klett-Sraps und flexibler Halterungen<br />

lassen sich die Speedrocker an unterschiedliche<br />

Rahmengeometrien anpassen und<br />

sollen auch bei starken Vibrationen sicher an<br />

Ort und Stelle bleiben. Ein besonderes Feature<br />

ist der Mudbreaker am vorderen Schützer, der<br />

ein Spritzwasser im Gesicht verhindern soll.<br />

Gefertigt werden die Speedrocker in Deutschland.<br />

Der Satz wiegt 408 Gramm.<br />

UVP 49,99 €<br />

www.sks-germany.com<br />

KINDERWAGEN<br />

Wer hat schon Platz und Geld, sich Fahrradanhänger,<br />

Kinderwagen und/oder Baby-Jogger<br />

einzeln anzuschaffen? Qeridoo hat mit seinem<br />

Kidgoo die 3-in-1-Lösung, und das alles bereits<br />

mit der Serienausstattung. Mit optional<br />

erhältlichem Zubehör kann man den Kidgoo<br />

sogar noch fürs Inlineskaten, Skilaufen oder<br />

Wandern optimieren. Dass die Kleinen bei<br />

Outdoor-Aktivitäten bestmöglich aufgehoben<br />

sind, dafür sorgen Ausstattungsmerkmale wie<br />

die Federung, der 5-Punkt-Sicherheitsgurt, ein<br />

Kopfprotektor und, und, und … Und wenn er<br />

mal nicht gebraucht werden sollte, lässt sich<br />

der Kidgoo im Handumdrehen zusammenfalten<br />

und platzsparend verstauen.<br />

Kidgoo 1 UVP 549 € (Einsitzer)<br />

Kidgoo 2 UVP 599 € (Zweisitzer)<br />

www.qeridoo.de<br />

STARKE RÄDER<br />

Das E-Bike in seinen verschiedenen Ausführungen ist aus<br />

dem Markt nicht mehr wegzudenken. Höhere Gewichte,<br />

Geschwindigkeiten und Belastungen bringen aber manche<br />

Zubehörteile an ihre Grenzen. Fulcrum bietet mit dem<br />

E-Fire 5 27,5 einen Mountainbike-Laufradsatz, der genau<br />

dafür ausgelegt ist. So kommen bei dem Satz Speichen<br />

mit verstärktem Kopf, verstärkte Scheibenflansche und ein<br />

robusterer Freilaufkörper zum Einsatz. Mit seinen 40 Millimeter<br />

breiten Felgen ist er speziell für Mountainbikes entwickelt<br />

und nimmt es mit entsprechend breiten Reifen<br />

auf. Das Gewichtslimit liegt übrigens bei satten 150 Kilogramm<br />

(Fahrer plus Rad).<br />

UVP 409 €<br />

www.fulcrumwheels.com<br />

16 Fahrrad News


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STÜTZE FÜR BERGFAHRER<br />

Seit 2001 liefert e*thirteen hochwertige Komponenten für Bikes,<br />

und seit dem Jahr 2018 findet sich mit der TRS Plus eine verstellbare<br />

Vario-Sattelstütze im Produktsortiment. Der Fokus in der<br />

Entwicklung lag darauf, eine zuverlässige, wartungsarme und<br />

erschwingliche Stütze anzubieten. Sie ist in drei Hubvarianten –<br />

125, 150 bzw. 170 Millimeter – und mit 30,9 und 31,6 Millimeter<br />

Durchmesser verfügbar, die Höhenverstellung bietet vier verschiedene<br />

Einrastpunkte. Die Ansteuerung per Lenker-Remote<br />

ist rein mechanisch, das Ausfahren der Stütze geht mittels einer<br />

Stahlfeder vonstatten.<br />

UVP 289 €<br />

www.bythehive.com<br />

www.cosmicsports.com<br />

GELÄNDEPNEUS<br />

Der Flintridge von Kenda fühlt sich am<br />

wohlsten auf harten, gerne auch sandigen<br />

Böden. Durch den Steg auf der Mitte der<br />

Lauffläche rollt der Reifen leicht, griffige Seitenstollen<br />

sorgen für Halt in der Kurve. Verfügbar<br />

mit GCT Casing (GCT steht für Gravel<br />

Casing Technology) mit Pannenschutz über<br />

den kompletten Reifen oder in der TR-Variante<br />

(Tubeless Race) mit leichter Karkasse<br />

ohne Pannenschutz. Der Pneu wird als Faltreifen<br />

angeboten und ist in vielen Größen für<br />

verschiedene Einsatzzwecke verfügbar.<br />

UVP ab 44,90 €<br />

www.kendatire.com<br />

GRAVEL LENKER<br />

Die Sehnsucht nach Abenteuern stillen –<br />

das soll der Gravel Lenker von Acros. Er ist<br />

für mehr Lenkkontrolle extrabreit gehalten<br />

(440 Millimeter am Oberlenker, 558 am Unterlenker),<br />

besteht aus Aluminium und stellt<br />

mit einer detaillierten Lasergrafik zur Schau,<br />

wofür er entwickelt wurde: um dem Alltag<br />

zu entfliehen und Abenteuer zu erleben.<br />

Durch den breiten Oberlenker und zusätzlichen<br />

Flare sorgt er nicht nur für viel Kontrolle<br />

beim Fahren, sondern auch für genug Platz,<br />

um Lenkertaschen zu montieren.<br />

UVP 74,95 €<br />

www.acros.de<br />

Fahrrad News 17


ANZEIGE<br />

KOPFSCHUTZ<br />

Ganz bewusst trägt der neue Urban-Helm von Alpina<br />

den Namen Grunerlokka. Allerdings muss man wissen,<br />

dass es sich dabei um das angesagteste Stadtviertel<br />

der norwegischen Metropole Oslo handelt.<br />

Das hippe Viertel steht für schicke Bars, Lebensfreude<br />

und Stilsicherheit. Der Grunerlokka ist daher der Helm<br />

für den modebewussten Radfahrer im Großstadtdschungel.<br />

Fünf dezente Farben stehen zur Auswahl,<br />

die Polsterung ist in Lederhaptik ausgeführt. Neben<br />

schickem Design sollte ein Helm aber primär für Sicherheit<br />

sorgen. Deshalb ist der Grunerlokka mit einem<br />

Rücklicht ausgestattet, das dezente Textilschild<br />

ist mit einem Reflektorabschluss versehen. An den<br />

Gurtbändern lassen sich Kopfhörer anbringen … ganz<br />

im Zeichen der Zeit eben.<br />

UVP 79,95 €<br />

www.alpina-sports.com<br />

LENKER FÜRS GELÄNDE<br />

Ein Lenker kann durch Querschnitt, Biegung<br />

bzw. Form grundlegend zum Wohlbefinden<br />

auf dem Rad beitragen. Für alle Gravel-Fans<br />

stellt FSA den Adventure Compact vor.<br />

Die Formgebung des Oberlenkers ist oval<br />

ausgeführt und die 34 Millimeter breite<br />

Auflage fläche sorgt für eine größere Lastenverteilung<br />

in den Händen. Zudem fällt die<br />

Vorbiegung mit 80 Millimetern recht kurz<br />

aus, was sich in einer aufrechteren Sitzposition<br />

widerspiegelt. Der Lenker ist in den<br />

Breiten 40, 42 und 44 Zentimeter erhältlich,<br />

die Farbe ist Schwarz.<br />

UVP 39 €<br />

www.fullspeedahead.com<br />

DATENSAMMLER<br />

Brose präsentiert drei neue Displays für seine<br />

Antriebslinie: Allround, Remote, Central.<br />

Remote – für den Puristen: minimalistisches<br />

Design, Lenker umfassendes Display<br />

mit farbigem LED-Band, das auf der linken<br />

oder rechten Lenkerseite Platz findet. Allround<br />

– das Universelle: Ausgestattet mit<br />

einem 1,5-Zoll-Farbdisplay, lässt es sich links<br />

oder rechts am Lenker montieren. Central –<br />

der große Überblick: mittig am Lenker montiertes,<br />

3,5 Zoll großes Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung.<br />

Erste Kundenräder mit<br />

den neuen Displays werden ab der Eurobike<br />

<strong>2019</strong>, sprich ab Herbst, im Handel verfügbar<br />

sein. E-Bikes mit Brose-Antrieben lassen<br />

sich einfach mit den Displays nachrüsten.<br />

www.brose-ebike.com<br />

18 Fahrrad News


... das ist auf Papier gebannte Vorfreude auf den nächsten Radurlaub.<br />

Wir haben eine erlesene Auswahl an Mountainbike-Regionen für Sie zusammengestellt.<br />

Erhalten Sie zahlreiche Tipps und wertvolle Informationen und lassen Sie sich von<br />

spannenden Geschichten und tollen Bildern inspirieren!<br />

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MTB TRAVEL <strong>2019</strong><br />

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TEST // MOUSTACHE DIMANCHE 28<br />

MOUSTACHE<br />

DIMANCHE 28<br />

MOUSTACHES ERSTES E-RENNRAD<br />

Im April lud uns die Firma Moustache zur Neuvorstellung ihres ersten E-Rennrades an die<br />

Côte d’Azur ein. Die noch junge Marke hat sich ganz dem Thema E-Bike gewidmet und es<br />

sich zur Mission gemacht, durch elektrounterstützte Räder mehr Leute fürs Radfahren zu<br />

begeistern. Die bisher von uns getesteten Trekkingräder und Moutainbikes konnten alle mit<br />

durchdachten Details und bemerkenswerten technischen Lösungen überzeugen. Dementsprechend<br />

gespannt waren wir, wie sich das neue Dimanche 28 präsentiert und fahren lässt.<br />

Text Dieter Steiner Fotos Jérémie Reuiller/Moustache<br />

DAS RAD<br />

Moustache verbaut beim Dimanche 28<br />

einen Active-Line-Plus-Antrieb aus dem<br />

Hause Bosch. Als Akku wird bei allen<br />

Ausstattungsvarianten die Version mit<br />

500 Wattstunden in der klassischen Aus -<br />

führung verwendet, welche jedoch trotzdem<br />

elegant im Unterrohr integriert ist.<br />

Geladen werden kann der Akku direkt<br />

am Rad, man kann ihn aber auch leicht<br />

auf der Unterseite des Unterrohrs entnehmen.<br />

Die Modelle mit Rennradlenker<br />

werden mit Bosch-Kiox-Display ausgeliefert.<br />

Damit das Bedienteil für Antrieb und<br />

Display auch am Rennradlenker in den<br />

typischen Positionen ideal erreichbar ist,<br />

baut Moustache einen eigenen Halter.<br />

Das Dimanche 28 gibt es vorerst in<br />

drei Ausstattungsvarianten von 3.199 bis<br />

5.299 Euro. Die günstigste Variante, das<br />

1 2<br />

3 4<br />

20 Fahrrad News


MOUSTACHE DIMANCHE 28 // TEST<br />

5<br />

Dimanche 28.1, ist mit einer Tiagra-<br />

1x10-Gruppe von Shimano ausgestattet<br />

und wird serienmäßig mit einem geraden<br />

Lenker für mehr Komfort und beste<br />

Kontrolle angeboten. Das Topmodell,<br />

das Dimanche 28.7, soll mit seiner Shimano-Ultegra-2x11-Gruppe<br />

und einem<br />

Carbonlaufradsatz selbst ambitionierte<br />

Rennradfahrer zufriedenstellen. Alle drei<br />

Modelle des neuen Moustache E-Renners<br />

sind mit einem klassischen Rahmen<br />

oder aber mit einem Rahmen mit<br />

tief nach unten gezogenem Oberrohr<br />

(Open Version) verfügbar. Ebenso sind<br />

bei allen Modellen 32 Millimeter breite<br />

Reifen verbaut. Der Rahmen hat noch<br />

genügend Reifenfreiheit, sodass die<br />

Montage von breiteren Reifen möglich<br />

ist. Mit den Befestigungsösen kann das<br />

Rad einfach mit Schutzblech und Gepäckträger<br />

aufgerüstet werden<br />

IN BEWEGUNG<br />

MIT MOTORUNTERSTÜTZUNG<br />

BESCHLEUNIGT DAS MOUSTA-<br />

CHE-E-RENNRAD IM NU AUF<br />

25 KM/H. DARÜBER HINAUS<br />

LÄSST ES SICH WIE EIN NOR-<br />

MALES RENNRAD WEITER BE-<br />

SCHLEUNIGEN UND BEWEGEN.<br />

Ich durfte auf dem Topmodell, dem Dimanche<br />

28.7, auf Tour gehen. Die Sitzposition<br />

ist eher aufrecht. Die 32 Millimeter<br />

breiten Continental-Grand-Sport-Reifen<br />

rollen sehr leicht und bieten bei schlechten<br />

Straßen ein hohes Maß an Komfort.<br />

Ohne Motorunterstützung merkt man<br />

beim Beschleunigen das etwas höhere<br />

Gewicht im Vergleich zu einem normalen<br />

Renner. Erst einmal in Bewegung,<br />

ist kein Unterschied spürbar. Mit Motorunterstützung<br />

beschleunigt das Rad im<br />

Nu auf 25 km/h. Darüber hinaus lässt es<br />

sich wie ein normales Rennrad weiter<br />

beschleunigen und bewegen. Eindrucksvoll<br />

ist dabei, wie unauffällig der verbaute<br />

Active-Line-Plus-Antrieb von Bosch<br />

seinen Dienst verrichtet; er ist deutlich<br />

leiser als die Motoren der Performance-Linie.<br />

Zudem ist der Übergang bei<br />

der Unterstützungsgrenze von 25 km/h<br />

sehr sanft. Nach knapp 90 gefahrenen<br />

Kilometern mit 1.500 Höhenmetern und<br />

einem Körpergewicht von 70 Kilogramm<br />

im höchsten Unterstützungsmodus (Turbo)<br />

zeigt das Display noch immer einen<br />

Akkustand von über 50 Prozent an.<br />

Gewicht, kg<br />

ca. 17,3 (Dimanche 28.7)<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5 Jahre<br />

Gabel<br />

Moustache Carbon<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Active Line Plus, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra, Kettenschaltung 2x11<br />

Bremsen<br />

Shimano Ultegra, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Continental Grand Sport Race, 32-622<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 5.299 € (Dimanche 28.7)<br />

Web<br />

www.moustachebikes.com<br />

1 + 2 Der Akku liegt schön im Rahmen<br />

integriert unter einer Abdeckung und lässt<br />

sich ganz einfach herausnehmen.<br />

3 Kleines Detail für beste Ergonomie: Damit<br />

das Bedienteil für Antrieb und Kiox-Display<br />

auch am Rennradlenker optimal erreichbar ist,<br />

verbaut Moustache einen eigenen Halter.<br />

4 Julien Absalon, Mountainbike-Cross-<br />

Country-Legende, fünffacher Weltmeister<br />

und zweifacher Olympiasieger, ist heute<br />

Moustache-Markenbotschafter und -Tester.<br />

5 Pässe werden dank dem Active-Line-<br />

Plus-Antrieb von Bosch zum Kinderspiel.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Dimanche 28 ist Moustache<br />

auf Anhieb ein Volltreffer gelungen.<br />

Das komfortabel zu fahrende Rad mit<br />

hoher Reichweite eignet sich hervorragend<br />

als Rennrad für lange Touren.<br />

Mit der großen Reifenfreiheit und den<br />

Befestigungsösen für Schutzblech<br />

wie auch Gepäckträger lässt es sich<br />

vielseitig einsetzen.<br />

Fahrrad News 21


PORTRÄT // ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA<br />

1<br />

22 Fahrrad News


ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA // REISE<br />

ANDERSWO<br />

UNTERWEGS ALLEIN IN AFRIKA<br />

414 Tage, 15.000 Kilometer, 15 Länder. Mit seinem Kinofilm „Anderswo. Allein in Afrika“<br />

tourt der Hamburger Anselm Nathanael Pahnke gerade erfolgreich durch Deutschland<br />

und Österreich. Es die Geschichte einer atemberaubenden Fahrradreise quer durch Afrika,<br />

einmal von unten nach oben, voller unerwarteter Begegnungen mit wilder Natur,<br />

bemerkenswerten Menschen und sich selbst. Ein Porträt.<br />

Text Werner Müller-Schell Fotos Anselm Nathanael Pahnke<br />

1 Einsam durch die Sahara. Drei Monate kämpft sich Pahnke durch<br />

den Sudan und Ägypten gegen den unerbittlichen Nordwind.<br />

Fahrrad News 23


PORTRÄT // ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA<br />

„Ich will hinaus, will mich spüren,<br />

möchte Grenzen überschreiten, staunen<br />

und dem Unbekannten begegnen,<br />

aus eigener Kraft die Welt erfahren<br />

und meinen eigenen Rhythmus<br />

finden. Jeder Moment ist neu, jeden<br />

Tag bin ich anderswo.“<br />

Mit diesen Worten beginnt für Anselm<br />

Nathanael Pahnke das größte Abenteuer<br />

seines Lebens. 25 Jahre ist er jung,<br />

als er gemeinsam mit zwei Freunden<br />

beschließt, eine Entdeckungsreise durch<br />

den Süden Afrikas zu wagen – auf dem<br />

Fahrrad. Doch wohin ihn die Reise führen<br />

soll, weiß er zu jenem Zeitpunkt<br />

noch nicht. Nur, dass er weiterfahren<br />

will. Immer weiter. Aus ursprünglich<br />

geplanten drei Wochen werden so drei<br />

Monate. Und aus drei Monaten letztlich<br />

mehr als ein Jahr. 414 Tage ist Pahnke<br />

unterwegs. Dabei legt er 15.000 Kilometer<br />

zurück und durchquert 15 Länder.<br />

Von Kapstadt im Süden Afrikas bis nach<br />

Ägypten ans Mittelmeer. „Eine Reise<br />

ohne Ziel“, wie er im Fahrrad-News-Interview<br />

erzählt. Denn einen konkreten Plan<br />

habe er nicht gehabt, als er sich auf den<br />

Weg machte. „Wie tief diese Reise in<br />

den Kontinent hineingehen würde, war<br />

mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.<br />

Eigentlich wollte ich nur die Zeit zwischen<br />

meinem Bachelor- und meinem<br />

Master-Studium überbrücken, vorbereitet<br />

habe ich mich insgesamt gerade einmal<br />

zwei Tage“, lacht er.<br />

Eine Reise ins Unbekannte – genau<br />

dieses Abenteuer ist es jedoch, das<br />

den jungen Hamburger reizt. Ein Abenteuer,<br />

das schon bald eine schlagartige<br />

Wendung nimmt: Nachdem er und seine<br />

Freunde drei Monate lang Südafrika<br />

durchquert haben, müssen seine Weggefährten<br />

plötzlich nach Hause fliegen.<br />

Mitten in der sengenden Hitze der<br />

Kalahari-Wüste steht Pahnke vor einer<br />

2<br />

2 Unterwegs auf den Straßen von<br />

Uganda. Tritt für Tritt entwickelt<br />

sich sein atemberaubender Weg<br />

durch das Herz Afrikas.<br />

Wie tief diese Reise<br />

in den Kontinent<br />

hineingehen würde,<br />

war mir zu BEGINN<br />

noch nicht klar.<br />

24 Fahrrad News


ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA // PORTRÄT<br />

3<br />

4<br />

unerwarteten und schwierigen<br />

Entscheidung: Die Heimreise antreten<br />

oder allein die Wüste durchqueren?<br />

Er fährt weiter. Mehr als<br />

1.000 Kilometer geht es durch<br />

die Kalahari nach Botswana und<br />

Namibia. Endlos lange, geradeaus<br />

führende Straßen durch die<br />

Savanne, nur vereinzelte Dörfer,<br />

kaum Verkehr, allein gegen den<br />

Wind. Die einzige Gesellschaft:<br />

seine Kamera. Es ist die Phase<br />

der Reise, in der Pahnke ausgiebiger<br />

beginnt zu filmen – und mit<br />

der Kamera zu sprechen. „Als<br />

Mittel gegen die Einsamkeit. Die<br />

Kamera ist zu meinem ständigen<br />

Begleiter geworden“, erzählt er.<br />

Selbstgespräche in der Savanne,<br />

gemischt mit beeindruckenden<br />

Naturaufnahmen – gerade<br />

diese atemberaubende Mischung<br />

aus intimen Momenten und Roadtrip-Szenen<br />

in der afrikanischen<br />

Wildnis macht Anderswo. Allein<br />

in Afrika zu einem Film, der viel<br />

mehr erzählt als nur die Reise<br />

eines jungen Mannes, der allein<br />

mit dem Fahrrad Afrika durchquert.<br />

„Es ist ein Film über eine<br />

Entdeckungsreise, die Suche<br />

nach dem Abenteuer, vor allem<br />

aber auch die Suche nach dem<br />

Ich, nach mir selbst“, fasst Pahnke<br />

das 1<strong>03</strong> Minuten lange Werk zusammen.<br />

IM HERZEN AFRIKAS<br />

Sambia, Malawi, Tansania, Burundi,<br />

Ruanda, Uganda, Kenia,<br />

Äthiopien – Tritt für Tritt entwickelt<br />

sich sein atemberaubender Weg<br />

durch das Herz Afrikas. Ein Weg,<br />

der von zahlreichen Herausforderungen<br />

begleitet wird. Eine der<br />

größten: die Suche nach Wasser:<br />

„Um Afrika so authentisch wie<br />

möglich zu erleben, habe ich kein<br />

Wasser gekauft, sondern nur aus<br />

lokalen Quellen geschöpft“, erklärt<br />

er. Auch ansonsten verzichtet er<br />

weitestgehend auf Hilfsmittel und<br />

schlägt sein Zelt in der Wildnis auf<br />

– das lässt ihn den riesigen Kontinent<br />

unvermittelt am eigenen Körper<br />

erleben.<br />

Eine Art zu reisen, die ihn<br />

mehr als nur einmal in brenzlige<br />

Situationen bringt: Nächtliche<br />

Begegnungen mit Löwen und<br />

3 Oft tagelang<br />

einsam unterwegs,<br />

kommt<br />

Anselm der Natur<br />

ungewohnt nahe.<br />

4 Anselm Nathanael<br />

Pahnke bei<br />

einem Stopp auf<br />

dem Weg durch<br />

den Sudan.<br />

Fahrrad News 25


PORTRÄT // ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA<br />

5<br />

6 7<br />

26 Fahrrad News


ANDERSWO. ALLEIN IN AFRIKA // PORTRÄT<br />

5 Kontakte mit<br />

Einheimischen<br />

stehen bei seiner<br />

Reise auf der<br />

Tagesordnung.<br />

6 Kinder in Sambia<br />

unterstützen<br />

Pahnke beim<br />

Reparieren seines<br />

Fahrrades.<br />

7 Cockpit-Perspektive<br />

eines<br />

Radreisenden<br />

auf dem Weg<br />

durch Afrika.<br />

Nilpferden, Malaria- und Typhuserkrankungen<br />

und die Bewältigung<br />

von Grenzübertritten fordern ihn<br />

stets aufs Neue heraus. Doch was<br />

ihn wirklich bewegt, ist ein Afrika<br />

abseits der typischen Bilder und<br />

Erwartungen, ein Afrika von beeindruckender<br />

Schönheit und von<br />

offenen, herzlichen Menschen.<br />

So ist es nicht nur die Einsamkeit,<br />

sondern es sind auch<br />

spannende Begegnungen, die<br />

seine Reise durch Afrika prägen:<br />

In Lesotho trifft er einen jungen<br />

Mann, dem er hilft, sein Dorf mit<br />

Fahrrädern auszustatten. In Uganda<br />

arbeitet er bei einem lokalen<br />

Radunternehmen, das Fahrräder<br />

aus Bambusrohren baut. Doch<br />

Menschen sind es auch, die ihn in<br />

gefährlichen Situationen bringen:<br />

Raubüberfälle durch uniformierte<br />

Ranger sind genauso Teil des<br />

Tritt für Tritt<br />

spürte ich den<br />

Puls Afrikas,<br />

kraftvoll,<br />

farbenfroh und<br />

unberechenbar.<br />

Films wie eine Nacht im Gefängnis<br />

in Ägypten. „Ich bin jemand,<br />

der gerne Probleme löst. Ich habe<br />

durch solche Erfahrungen ein tiefes<br />

Vertrauen in mich selbst und<br />

eine ganz andere Art von Stärke<br />

entwickelt“, erklärt der Filmemacher,<br />

der sich letztlich mit einem<br />

auf dem Handy notdürftig gefälschten<br />

Flugticket aus der Misslage<br />

am Nil befreit.<br />

DURCH DIE SAHARA<br />

Die größte Herausforderung für<br />

ihn sind aber nicht die offensichtlichen<br />

Gefahren. Es ist der Weg<br />

durch die Sahara – der letzte große<br />

Abschnitt des Abenteuers. Drei<br />

Monate quält sich Pahnke durch<br />

Sand und Staub und vor allem<br />

durch den starken Gegenwind,<br />

der hier stets von Norden weht.<br />

Teilweise kann er sich kaum auf<br />

der Straße halten, so stark sind<br />

die Windböen. „Dagegen sind<br />

Malaria und Co. Peanuts“, lacht er.<br />

Doch auch diese Hürde meistert<br />

er. Was er auf seiner Reise<br />

gelernt hat? „Irgendwann kam<br />

der Punkt, wo meine Herkunft,<br />

mein Hab und Gut, mein Name<br />

und meine Errungenschaften keine<br />

Rolle mehr spielten. Außerdem<br />

habe ich wirklich etwas gefunden,<br />

was ich davor noch nicht kannte:<br />

Die Erkenntnis, dass die Einsamkeit<br />

auch eine schöne Seite hat<br />

und dass das Alleinsein, wenn<br />

man es akzeptiert, bereichernd,<br />

ehrlich und wunderschön sein<br />

kann. Und ich habe erfahren, dass<br />

sich ein Abenteuer wie dieses<br />

ausschließlich mit Willenskraft bewältigen<br />

lässt.“<br />

Seine Tour ist für Pahnke so<br />

vor allem eine Reise zu sich selbst<br />

geworden – und eine Reise, in<br />

der er einen Kontinent kennengelernt<br />

hat, wie ihn nur ganz wenige<br />

Menschen erleben können. Eine<br />

Reise, die der letzte Satz im Film<br />

perfekt zusammenfasst:<br />

„Tritt für Tritt spürte ich den Puls<br />

Afrikas, kraftvoll, farbenfroh<br />

und unberechenbar. Allein auf<br />

dem Fahrrad war ich ganz nahe<br />

bei den Menschen, aber auch<br />

ganz nahe bei mir. Ich habe das<br />

Unbekannte gesucht und so<br />

viel mehr gefunden. Ich habe<br />

erfahren, dass ich allein, aber<br />

nicht einsam bin.“<br />

INFORMATIONEN<br />

Anselm Nathanael Pahnke<br />

wächst bei Hamburg auf. Mit<br />

15 macht er mit einem Freund<br />

seine erste Radreise nach Freiburg<br />

und beginnt mit seiner Videokamera,<br />

besondere Lebensmomente<br />

festzuhalten. Nach einem<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr in<br />

Kanada studiert er Ozeanografie<br />

und Geophysik an der Universität<br />

Hamburg. Wenige Tage nach<br />

seinem Bachelorabschluss löst er<br />

seine Wohnung auf und beginnt<br />

eine Fahrradreise, die ihn drei<br />

Jahre lang um die Welt führt –<br />

unter anderem durch Afrika.<br />

Anderswo. Allein in Afrika<br />

heißt der Kinofilm, mit dem<br />

Pahnke derzeit erfolgreich durch<br />

Deutschland und Österreich tourt.<br />

Der Film handelt von seiner Entdeckungsreise<br />

quer durch Afrika,<br />

die Suche nach dem Abenteuer<br />

und nach dem Ich. Interessierte<br />

können ihn sowohl auf der derzeitigen<br />

Kinotour (noch bis 1. September)<br />

als auch in vielen Kinos,<br />

die den Film regelmäßig spielen,<br />

sehen. Im November erscheint<br />

zudem die DVD. Mehr auf<br />

www.anderswoinafrika.de.<br />

Fahrrad News 27


TITELTHEMA // RADABENTEUER<br />

28 Fahrrad News


RADABENTEUER // TITELTHEMA<br />

DIE ERSTE<br />

MOUNTAINBIKERIN<br />

MIT DEM MOUNTAINBIKE ÜBER DIE ALPEN<br />

Seit es Fahrräder gibt, zieht es die Menschen damit in die Berge. Eine der Ersten von<br />

ihnen war Elizabeth Robins Pennell. Die Amerikanerin überquerte mit dem Fahrrad<br />

die Alpen – im Jahr 1898. Ihre Spuren führen nicht nur zu einem vergessenen Ereignis<br />

unseres Sports, sondern auch zu fantastischen Singletrails.<br />

Text Hannah Röther Fotos Sanne Moritz<br />

1<br />

Es heißt, Mountainbiken sei ein<br />

sehr junger Sport. Jeder kennt die<br />

Geschichte der Hippies im Kalifornien<br />

der 1970er-Jahre, die mit<br />

ihren Klunkern die Berge hinun -<br />

terrasten und so das Mountainbiken<br />

erfanden. Ein Schöpfungsmythos,<br />

der bis heute die Wahrnehmung<br />

des Sports prägt: Das<br />

rebellische, unangepasste, kamikazemäßige<br />

und halsbrecherische<br />

Klischee haftet Bikern an. Umso<br />

verdutzter war ich, als ich das erste<br />

Mal von Elizabeth Pennell las.<br />

Over the Alps on a Bicycle lautet<br />

der nüchterne Titel ihres Buches,<br />

in dem sie das Abenteuer ihrer Alpenüberquerung<br />

schildert. Plötzlich<br />

gesellt sich ein ganz neues<br />

Bild zu den coolen, langhaarigen,<br />

männlichen Hippies in meinem<br />

Mountainbiker-Selbstverständnis:<br />

1 Vom Grimselpass<br />

führen heute<br />

in beide Richtungen<br />

traumhafte<br />

Singletrails hinab.<br />

Wer den Post bus<br />

schlau kombi niert,<br />

kann zwischen<br />

dem Dreieck Grimsel-/Furka-/Nufenenpass<br />

viele<br />

Tiefenmeter an<br />

einem Tag zusammenschustern.<br />

das einer Frau in langem, wehendem<br />

viktorianischen Kleid mit bauschigen<br />

Puffärmeln, zugeknöpft<br />

bis ans Kinn, gerade dabei, eine<br />

holprige Passstraße hinunterzuschießen.<br />

„Gewidmet dem Alpenverein,<br />

den ich darauf hinweisen möchte,<br />

dass es eine weitaus angenehmere<br />

Art und Weise gibt, Berge<br />

zu überqueren“, heißt es auf der<br />

ersten Seite. Im hochgestochenen<br />

Englisch des 19. Jahrhunderts<br />

schildert die Autorin auf so<br />

humorvolle Reise ihre Abenteuer,<br />

dass ich mehrmals beim Lesen<br />

laut lachen muss. In ihrem Buch,<br />

1898 erschienen, beschreibt sie<br />

ihre Reise von Dijon nach Luzern.<br />

Gemeinsam mit ihrem Ehemann,<br />

dem Illustrator Robert Pennell,<br />

überquert sie zehn der großen Alpenpässe.<br />

Ihr Bericht ist dabei wie<br />

ein Fenster zu den vergessenen<br />

Wurzeln unseres Sports.<br />

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />

von Over the Alps on a<br />

Bicycle ist Elizabeth Pennell keine<br />

Unbekannte: Sie hat sich einen<br />

Namen als Schriftstellerin, Kunstund<br />

Restaurantkritikerin gemacht<br />

und verkehrt in ihrer Wahlheimat<br />

Fahrrad News 29


TITELTHEMA // RADABENTEUER<br />

London in Künstlerkreisen. Ihre<br />

eigentliche Leidenschaft aber gilt<br />

dem Radfahren: „Es gibt keine<br />

größere körperliche Freude als<br />

die, mit guter Geschwindigkeit<br />

und aus eigener Anstrengung<br />

heraus eine Straße entlangzufahren“,<br />

schreibt sie. Mit ihrem Mann<br />

hat sie bereits mehrere Reisen<br />

auf dem Rad unternommen, ihre<br />

Berichte darüber werden zu Bestsellern.<br />

Kein Wunder, das Fahrrad<br />

erlebt gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

einen Boom. Jeder fährt<br />

Rad – vom einfachen Arbeiter bis<br />

zum reichen Bürger, an jeder Ecke<br />

gibt es Reparaturläden, eine Infrastruktur,<br />

die später das dichte<br />

Tankstellennetz überhaupt erst<br />

möglich macht.<br />

MEHR ALS NUR EIN<br />

TRANSPORTMITTEL<br />

Schon damals ist das Rad nicht<br />

nur ein Transportmittel. Pennells<br />

Reise macht das mehr als deutlich:<br />

Sie bewegt sich zwar ausschließlich<br />

auf den teils von Napoleon gut<br />

ausgebauten Passstraßen, diese<br />

sind jedoch weit entfernt von heutigen<br />

Standards. Staub, Schlamm,<br />

Schlaglöcher und unwegsames<br />

Gelände sind an der Tagesordnung.<br />

Und so ist es auch für die Pionierin<br />

ein Stück weit der Nervenkitzel,<br />

der sie in die Berge führt.<br />

Ihre ersten Fahrversuche auf<br />

den holprigen Pisten entpuppen<br />

sich als Herausforderung: „Am<br />

Anfang fiel es mir schwer, ich landete<br />

im Straßengraben und in den<br />

Büschen. Aber nach einem halben<br />

Dutzend Kurven (…) gelang es mir,<br />

immer früher einzulenken und ich<br />

hatte schließlich den Dreh raus.“<br />

Und an Aufgeben ist nicht zu denken:<br />

„Selbst wenn man mir eine<br />

Kutsche mit Sechsergespann zur<br />

Verfügung gestellt hätte, ich hätte<br />

mich geweigert, einzusteigen.“<br />

AM ANFANG FIEL ES MIR SCHWER,<br />

ICH LANDETE IM STRASSENGRABEN UND<br />

IN DEN BÜSCHEN. ABER NACH EINEM<br />

HALBEN DUTZEND KURVEN HATTE ICH<br />

SCHLIESSLICH DEN DREH RAUS.<br />

2 Pässe, Pässe,<br />

Pässe – auch über<br />

sie lernt man in<br />

Over the Alps eine<br />

ganze Menge. Zum<br />

Beispiel, dass die<br />

Schweizer damals<br />

den Ruf hatten, miserable<br />

Straßen zu<br />

bauen. Das kann<br />

man heute nicht<br />

mehr behaupten.<br />

2<br />

Elizabeth fährt ein Fahrrad der<br />

Marke Rover, ein sogenanntes Safety<br />

Cycle. Anders als die damals<br />

geläufigen Hochräder mit ihrem<br />

überdimensionierten Vorderrad<br />

verfügen diese erstmals über<br />

zwei gleich große Räder, was die<br />

häufigen und gefährlichen Stürze<br />

über den Lenker verhindern<br />

soll. Was damals noch niemand<br />

weiß – und von der Radindustrie<br />

viel zu spät erkannt wird –, ist<br />

die Durchsetzungskraft des neumodischen<br />

Rahmens. Heute erinnern<br />

selbst unsere modernen<br />

Mountainbikes noch an den diamantförmigen<br />

Rahmen der Marke<br />

Rover und stehen damit in einer<br />

direkten Entwicklungslinie zu dem<br />

Modell, mit dem die Pennells vor<br />

118 Jahren durch die Alpen kurven.<br />

Elizabeths Rad wiegt um die<br />

14 Kilogramm, hat nur einen Gang<br />

und wahrscheinlich keinen Freilauf.<br />

Neuester Standard ist eine<br />

„pneumatische Bremse“, eine kleine<br />

Sensation an den bislang nur<br />

durch Blockieren der Kurbelarme<br />

zu bremsenden Zweirädern.<br />

So kommt es, dass die beiden<br />

die Anstiege überwiegend<br />

schieben und bei den Abfahrten<br />

den Bremshebel mit einem Lederriemen<br />

am Lenker fixieren,<br />

um die Hände zu entlasten. Ihre<br />

pneumatischen Bremsen werden<br />

überall neugierig beäugt: auf dem<br />

Gotthardpass von einem Deutschen,<br />

der dieser neuen Technik<br />

nicht traut und sich zum Verzögern<br />

lieber ein Holzpaddel ans Fahrrad<br />

bindet – und sich damit eine spöttische<br />

Beschreibung in Elizabeths<br />

Werk sichert.<br />

SINGLETRAIL-TIPPS VON<br />

DER URGROSSMUTTER<br />

Ich bin überzeugt: Wenn Elizabeth<br />

heute leben würde, wäre<br />

sie Mountainbikerin. Ihr Buch liest<br />

sich fast genauso wie ein Reisebericht<br />

von heute. Ausführlich<br />

beschreibt sie die Schönheit der<br />

Natur, kommentiert detailliert die<br />

Beschaffenheit der Wege und verliert<br />

sich in Schwärmereien über<br />

das Fahren selbst: „Ich ließ mein<br />

Fahrrad schneller als je zuvor fahren<br />

(…). Die ganze Abfahrt war so<br />

schnell vorbei, dass ich sie nur als<br />

einen einzigen Flug wahrnahm,<br />

durch Berge, die sich mit Licht-<br />

30 Fahrrad News


RADABENTEUER // TITELTHEMA<br />

geschwindigkeit veränderten.“ All<br />

das klingt so vertraut, als würde<br />

eine Freundin von ihrem letzten<br />

Trip in die Alpen berichten.<br />

Auch einen detaillierten Reiseverlauf<br />

hat sie der Nachwelt hinterlassen.<br />

Als deutlich wird, dass<br />

einige der Unterkünfte, in denen<br />

sie übernachtete, noch heute in<br />

Betrieb sind, gibt es für uns kein<br />

Halten mehr: Wir brechen auf, um<br />

selbst auf den Spuren dieser Pionierin<br />

zu wandeln! Aber dass uns<br />

Elizabeth dabei auf solche Trailperlen<br />

führen würde, hätten wir<br />

selbst nicht für möglich gehalten.<br />

Hier kommen drei Touren, die sich<br />

das Prädikat „zeitlos schön“ wirklich<br />

verdient haben:<br />

3 Nicht mehr<br />

überall erwartet<br />

uns die Idylle von<br />

früher: Am Simplonpass<br />

endet die<br />

historische Pass -<br />

straße abrupt, um<br />

einer vielbefahrenen,<br />

modernen<br />

Version Platz zu<br />

machen. Durch<br />

die vielen engen<br />

Galerien ist sie<br />

mit dem Bike sehr<br />

unangenehm zu<br />

befahren, der Post -<br />

bus ist hier die<br />

bessere Wahl.<br />

1. ÜBER DEN SIMPLON-<br />

PASS NACH ITALIEN<br />

Der vierte Pass auf ihrer Reise ist<br />

der Simplonpass. An einem heißen<br />

Julitag bricht sie nach dem<br />

Frühstück aus dem von „Touristen<br />

überschwemmten“ Brig im<br />

Schweizer Wallis auf. Die Hitze,<br />

der von den vorbeifahrenden Kutschen<br />

aufgewühlte Staub und die<br />

Schlaglöcher bringen sie gleich<br />

am Anfang an den Rand eines<br />

Wutanfalls. Heute beginnt der Anstieg<br />

angenehmer: Die historische<br />

Passstraße ist menschenleer. Die<br />

tonnenschweren Lkws donnern<br />

weit oberhalb auf der neuen Passstraße<br />

entlang. Erst weiter oben<br />

weicht die historische der neuen<br />

Passstraße. Sie führt vorbei an<br />

den von Napoleon gebauten Refugien,<br />

in denen die Pennells das<br />

zweite und dritte Frühstück zu sich<br />

nehmen. „Es ist unglaublich, wie<br />

viel man essen kann, wenn man<br />

einen Pass überquert“, schreibt<br />

sie. Auf 2.005 Meter Höhe erreicht<br />

man schließlich das Simplon-<br />

Hospiz, in dem die beiden nach einem<br />

siebeneinhalbstündigen Anstieg<br />

die Nacht verbringen. Noch<br />

heute wird man hier von Mönchen<br />

in Empfang genommen und von<br />

ihnen durch die dunklen, etwas<br />

gruseligen Gemäuer des Hospizes<br />

zu spartanisch eingerichteten<br />

Zimmern geführt.<br />

3<br />

Fahrrad News 31


TITELTHEMA // RADABENTEUER<br />

4<br />

Parallel zur Passstraße geht<br />

nun ein historischer Säumerpfad<br />

hinunter nach Italien. Der Stockalperweg<br />

führt vorbei am alten Simplon-Hospiz,<br />

durch Simplon-Dorf,<br />

über uralte Brücken, durch lichte<br />

Fichtenwälder und schließlich in<br />

die Gondoschlucht, wo es an Wasserfällen<br />

vorbei und durch alte Militärstollen<br />

hindurchgeht. Von hier<br />

sind es nur noch wenige Meter<br />

bis zur italienischen Grenze und<br />

damit zum ersten italienischen<br />

Restaurant, wo es sich bestens<br />

einkehren lässt.<br />

Die Pennells fahren von hier<br />

weiter Richtung Domodossola.<br />

Für eine Tagestour bietet es sich<br />

dagegen an, den Postbus zurück<br />

auf die Passhöhe zu nehmen und<br />

von dort den Stockalperweg nach<br />

Brig zu fahren.<br />

4 „Ob sie wohl da<br />

oben in den Wolken<br />

sitzt und auf<br />

uns runterschaut,<br />

wie wir ihre Route<br />

nachfahren?“ Mit<br />

Over the Alps hat<br />

sich Elizabeth je -<br />

denfalls ein Stückchen<br />

Unsterblichkeit<br />

gesichert –<br />

und uns damit den<br />

Weg in eine der<br />

faszinierendsten<br />

Landschaften der<br />

Welt gewiesen.<br />

2. GOTTHARDMASSIV:<br />

DIE TEUFELSBRÜCKE<br />

Der Gotthardpass markiert den<br />

Höhepunkt ihrer Reise: „Nirgends<br />

sonst hatte ich das Gefühl, auf<br />

den Gipfel von allem gefahren zu<br />

sein.“ Mit Ausgangspunkt in Hospental<br />

starten die Pennells eine<br />

Rundtour vorbei an der Teufelsbrücke.<br />

Über eine schwindelerregende<br />

Schlucht, durch die sich ein<br />

tosender Bergbach stürzt, führt<br />

noch heute die alte Teufelsbrücke.<br />

Selbst die Touristenströme<br />

von damals sind noch da. Ende<br />

des 19. Jahrhunderts sind die Alpen<br />

jedenfalls bereits der gleiche<br />

Touristenmagnet wie heute, und<br />

auch die erste Mountainbikerin<br />

schimpft schon über überteuerte<br />

Preise und die Menschen: „Hüte<br />

PLÖTZLICH GESELLT<br />

SICH EIN GANZ NEUES<br />

BILD ZU DEN COOLEN,<br />

LANGHAARIGEN, GRAS<br />

RAUCHENDEN, MÄNNLI-<br />

CHEN HIPPIES IN MEINEM<br />

MOUNTAINBIKER-<br />

SELBSTVERSTÄNDNIS.<br />

dich vor Touristen jeder Nation, sie<br />

sind blind und taub, laufen immer<br />

in der Mitte des Weges und wehren<br />

sich dagegen, dir auch nur einen<br />

Zoll Platz zu machen.“<br />

32 Fahrrad News


RADABENTEUER // TITELTHEMA<br />

Von der neuen Passstraße<br />

oberhalb der alten Teufelsbrücke<br />

zweigt noch in der ersten Galerie<br />

eine alte Militärstraße ab,<br />

die in zahlreichen Kehren bis auf<br />

2.000 Meter Höhe führt. Von hier<br />

kann man entweder direkt über<br />

einen Singletrail nach Hospental<br />

abfahren oder dem technisch anspruchsvollen<br />

Höhenweg noch<br />

etwa sechs Kilometer folgen, um<br />

zu einer wunderschönen Trailabfahrt<br />

nach Realp zu gelangen.<br />

3. MIT DEM RAD ÜBER<br />

DEN GRIMSELPASS<br />

fast senkrechte Felswände, vorbei<br />

an gletscherblauen Stauseen „immer<br />

weiter und weiter und weiter“,<br />

bis kurz vor Guttannen.<br />

„Ich wollte herausfinden, ob<br />

ich die Alpen auf einem Fahrrad<br />

überqueren kann“, schließt Pennell<br />

ihren Bericht, „ich kann es,<br />

und jede fahrradfahrende Frau, die<br />

ein gutes Rad mit starken Bremsen<br />

an beiden Rädern besitzt, die<br />

es weder bergab unkontrolliert<br />

laufen lässt noch sich bergauf völlig<br />

verausgabt und die nicht vor<br />

harter Arbeit zurückschreckt, kann<br />

ebenso in den Genuss kommen,<br />

mit dem ich belohnt wurde.“<br />

Und wenn eine Frau in Korsett<br />

und langem Kleid auf einem Fahrrad<br />

mit nur einem Gang es kann,<br />

ist kaum vorstellbar, was noch alles<br />

möglich ist.<br />

Vieles hat sich seitdem ver -<br />

ändert, Gletscher sind geschmolzen,<br />

Technik hat sich weiterentwickelt,<br />

Landesgrenzen wurden<br />

geöffnet. Aber noch mehr ist geblieben:<br />

die erhabene Schönheit<br />

der Alpen; die Kraft eines eisernen<br />

Willens; das gute Gefühl, es<br />

geschafft zu haben; die Glücksgefühle<br />

beim Bergabfahren. Und all<br />

das haben nicht erst die Hippies<br />

aus Kalifornien erfunden.<br />

5 Über das weltberühmte<br />

Kopfsteinpflaster<br />

am<br />

Gotthardpass pe -<br />

dalierte auch Elizabeth<br />

bereits mit<br />

ihrem Rover. Die<br />

alte Passstraße<br />

ist hier in weiten<br />

Teilen erhalten.<br />

Wenn es einen Ort gibt, an dem<br />

es sich wirklich in die Vergangenheit<br />

eintauchen lässt, ist es das<br />

Grand Hotel Glacier du Rhone am<br />

Fuße des Grimselpasses. Fast<br />

unverändert hat der pompöse<br />

Backsteinbau mit den roten Fensterläden<br />

die letzten hundert Jahre<br />

überstanden. Ein Kaminfeuer in<br />

der Hotellobby, urige Zimmer mit<br />

knarzenden, viel zu kurzen Betten<br />

und herabblätternder Tapete,<br />

eine längst zerfallene Kapelle und<br />

dazu ein Besitzer, der mit leuchtenden<br />

Augen von der bewegten<br />

Geschichte des Hauses erzählen<br />

kann – es ist ein magischer Ort.<br />

Von einem der Balkone beobachtet<br />

Pennell mehrere Radler,<br />

wie sie den Furkapass herunterstolpern.<br />

„Es amüsierte mich,<br />

dass sie sich sicher alle über das<br />

Pfund freuten, das sie ohne Bremsen<br />

einsparten. Aber mit Bremsen<br />

hätten sie mich vielleicht geschlagen<br />

und mir das letzte freie Zimmer<br />

im Hotel weggeschnappt.“<br />

Vom Hotel sind es noch 1.000<br />

Höhenmeter bis auf den Grimselpass,<br />

wo eine der spektakulärsten<br />

Trailabfahrten der Alpen startet.<br />

Das Tragen über die ersten verblockten<br />

Passagen lohnt sich,<br />

denn von nun an geht es durch<br />

5<br />

Fahrrad News 33


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

34 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

MIT STROM<br />

AM BERG<br />

ZEHN E-MOUNTAINBIKES IM TEST<br />

Mal ehrlich: Wer weiß schon immer genau, wohin es einen bei seiner Radtour verschlägt?<br />

Bis vor wenigen Jahren war das anders – da spielten die Distanz, die Topografie, aber auch die<br />

Bodenbeschaffenheit eine erhebliche Rolle. Dank E-Unterstützung wird nun vieles einfacher.<br />

E-Mountainbikes mit breiten, profilierten Reifen lassen sich problemlos auf asphaltierten Straßen<br />

leichtfüßig bewegen, und die Abkürzung durch den Wald, der Abstecher zum Aussichtspunkt oder<br />

der Versuch, eine neue Strecke zu entdecken, sind damit genauso möglich. E-MTBs sind die SUVs<br />

unter den Fahrrädern. Probieren Sie einfach mal eins bei Ihrem Händler aus – und Sie werden<br />

sehen: Mit einem E-MTB ist man freier als mit jedem anderen Rad. Und man kann auch mal<br />

spontan neue Wege erkunden. Auf den folgenden Seite haben wir zehn E-MTBs für Sie getestet.<br />

Vier davon haben einen starren Rahmen mit Federgabel, sechs sind Fullys, also vollgefedert.<br />

Text Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer<br />

Fahrrad News 35


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

RAYMON E-NINERAY 7.0<br />

1 2 3<br />

ROUTINIERTER NEUEINSTEIGER<br />

DAS RAD<br />

Viele werden die Marke Raymon im<br />

Fahrradbereich erst selten oder noch<br />

gar nicht gehört haben. Wer die Macher<br />

bzw. deren Taten der letzten Jahrzehnte<br />

kennt, kann vielleicht das Potenzial der<br />

Firma in der Zukunft einschätzen. Das<br />

E-Nineray 7.0 ist ein vergleichsweise<br />

günstiges E-MTB. Bei der Wahl der Ausstattung<br />

erkennt man aber klar die Erfahrung<br />

des Herstellers. So kommt trotz<br />

des günstigen Preises eine 1x11-Schaltung<br />

mit großer Übersetzungsbandbreite<br />

zum Einsatz, die Scheibenbremse<br />

besitzt an Vorder- und Hinterrad ausreichend<br />

große Bremsscheiben und die<br />

Schwalbe-Reifen sind mit einer Breite<br />

von 2,35 ordentlich dimensioniert.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Das E-Nineray unterscheidet sich optisch<br />

wie auch vom Fahrverhalten von vielen<br />

anderen E-Mountainbikes. Durch das<br />

lange Steuerrohr und den gekröpften<br />

Lenker ist die Sitzposition recht aufrecht<br />

und komfortabel. Als Sicherheitsplus zu<br />

werten ist auch das tief gezogene Oberrohr,<br />

was die Schrittfreiheit vergrößert.<br />

Angenehm, homogen und trotzdem leistungsstark<br />

unterstützt der Yamaha-Antrieb,<br />

die große 11-46er-Shimano-Kassette<br />

sorgt zudem für leichte Gänge in<br />

steilen Anstiegen. Die Bedienkräfte am<br />

Schalthebel sind aber recht hoch. In der<br />

Abfahrt überzeugt die Tektro-Bremse,<br />

auch wenn sie deutlich weniger Biss hat<br />

als andere Modelle.<br />

Gewicht, kg<br />

21,8<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5 Jahre bei Registrierung<br />

Federbein<br />

–<br />

Gabel<br />

RockShox Recon RL<br />

Federweg v/h, mm<br />

100/–<br />

Antrieb, Akku<br />

Yamaha PW-SE, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX/XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Tektro HD-M275, 180/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Nobby Nic, 29 x 2,35<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

45, 50, 55<br />

Preis<br />

UVP 2.799 €<br />

Web<br />

www.r-raymon-bikes.com<br />

1 Nicht optimal, aber immerhin ist eine<br />

Aufnahme für einen Flaschenhalter an der<br />

Unterseite des Oberrohrs vorhanden.<br />

2 Griffbereit, gut lesbar und beschränkt<br />

auf das Wesentliche ist das Display des<br />

Yamaha-Antriebs.<br />

3 Aufnahmefähig für Gepäckträger, Schutzbleche<br />

und Seitenständer: Diverse Ösen<br />

ermöglichen eine einfache Montage.<br />

FAZIT<br />

Tipp: Preis/Leistung<br />

N°3.19<br />

Wer die Marke Raymon noch nicht<br />

kennt, sollte die Augen offen halten.<br />

Das E-Nineray 7.0 ist ein Komfort-<br />

E-Mountainbike mit durchdachter<br />

Ausstattung zu einem durchaus sehr<br />

fairen Preis.<br />

36 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

SPECIALIZED MEN’S TURBO LEVO HARDTAIL COMP 29<br />

1 2 3<br />

E-BIKE PAR EXCELLENCE<br />

DAS RAD<br />

Nicht umsonst genießen die E-Bikes von<br />

Specialized einen sehr guten Ruf. Die<br />

Integration vom Antrieb ist nahezu perfekt,<br />

zudem sind die Räder dank diverser<br />

Montagemöglichkeiten auch multifunktional<br />

einsetzbar. Wer einen Gepäckträger<br />

oder Seitenständer wünscht, kann diesen<br />

problemlos montieren. Auch ein Flaschenhalter<br />

hat an gewohnter Position<br />

Platz. Serienmäßig kommt das Rad ohne<br />

Remote-Hebel für den Antrieb und die<br />

Unterstützung kann am Akku angewählt<br />

werden. Dort wird auch über LEDs der<br />

Ladestand angezeigt. Die Ausstattung<br />

ist solide und zuverlässig. Ein Schnellspanner<br />

für die schnelle Verstellung der<br />

Sattelstütze fehlt.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Specialized versteht es gekonnt, den<br />

Fahrer zu täuschen – im positiven Sinne,<br />

versteht sich. Schließlich sieht man dem<br />

Levo erst auf den zweiten Blick an, dass<br />

es ein E-Bike ist. Außerdem unterstützt<br />

der Antrieb sehr homogen und deutlich<br />

geräuschärmer wie Bosch, Yamaha und<br />

Co. Der Antrieb liefert genug Power bzw.<br />

leichte Gänge für steile Anstiege, wer<br />

jedoch oberhalb von 30 km/h noch mittreten<br />

will, muss eine hohe Trittfrequenz<br />

strampeln können. Der US-amerikanische<br />

Hersteller macht es dem Fahrer<br />

auf dem Rad möglichst angenehm, die<br />

hauseigenen Body-Geometry-Griffe sowie<br />

der Henge-Sportsattel stechen positiv<br />

hervor.<br />

Gewicht, kg<br />

21<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Federbein<br />

–<br />

Gabel<br />

RockShox Recon RL<br />

Federweg v/h, mm<br />

100/–<br />

Antrieb, Akku<br />

Brose Specialized 1.3, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Deore, 1x10<br />

Bremsen<br />

Shimano BR-MT200, 180/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Specialized Ground Control, 29 x 2,3<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 3.549 €<br />

Web<br />

www.specialized.com<br />

1 Specialized bringt am Levo an gewohnter<br />

Position einen Flaschenhalter unter. Zusätzlich<br />

ist auch noch ein kleines Werkzeug parat.<br />

2 Vorne ist ein kleines Kettenblatt montiert<br />

– berghoch stehen somit sehr leichte Gänge<br />

zur Verfügung.<br />

3 Die Bedienung ohne Remote ist gewöhnungsbedürftig.<br />

Optional gibt es einen<br />

Lenker-Remote für 129,90 Euro.<br />

FAZIT<br />

Sieht gut aus, fährt gut, und der sehr<br />

gute Ruf eilt ihm nicht zu Unrecht<br />

voraus. Das Specialized Men’s Turbo<br />

Levo Hardtail Comp 29 ist mit das<br />

Beste, was es derzeit für gutes Geld<br />

zu kaufen gibt.<br />

Fahrrad News 37


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

MERIDA EBIG.TRAIL 800<br />

1 2 3<br />

BIG.TRAIL – BIG.TIRES<br />

DAS RAD<br />

Das EBig.Trail 800 kommt teils modern,<br />

teils klassisch daher. Modern ist die Ausstattung<br />

mit absenkbarer Sattelstütze,<br />

breiter Plus-Bereifung und moderner<br />

Geometrie, eher klassisch ist die Teilintegration<br />

des Akkus zu werten. Doch<br />

obwohl dieser aufs Unterrohr aufgesetzt<br />

ist, findet man dennoch eine gute Position<br />

für einen Flaschenhalter. Dass das<br />

Rad klar auf den sportlichen Radfahrer<br />

ausgerichtet ist, zeigt die Tatsache,<br />

dass der Rahmen keinerlei Aufnahmen<br />

für beispielsweise Gepäckträger oder<br />

Seitenständer hat. Zudem besitzt die<br />

Federgabel massig Federweg. Neben<br />

dem Shimano-E8000-Antrieb ist eine<br />

SLX/XT-Schaltgruppe verbaut.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Mit dem EBig.Trail 800 demonstriert<br />

Merida, wozu ein E-Hardtail mit voluminösen<br />

Reifen fähig ist. Mit 20,74 Kilo<br />

ist es das leichteste unter den vier Testkandidaten<br />

und das, obwohl es neben<br />

den fetten Reifen auch noch eine Vario-<br />

Sattelstütze hat. Bergab ist es in Sachen<br />

Fahrsicherheit nicht zu schlagen, der<br />

Grip ist enorm, die Position dank tiefem<br />

Sattel zentral und die Shimano-XT-<br />

Bremsen sind ergonomisch und leistungsstark.<br />

Der sportliche Charakter<br />

kommt auch beim Antrieb bzw. dessen<br />

Zubehörteilen zum Ausdruck: Der Unterstützungsgrad<br />

ist auf Wunsch hoch, das<br />

Display ist klein gehalten, der Remote<br />

ergonomisch positioniert.<br />

Gewicht, kg<br />

20,74<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Federbein<br />

–<br />

Gabel<br />

RockShox Revelation RC<br />

Federweg v/h, mm<br />

130/–<br />

Antrieb, Akku<br />

Shimano Steps E8000, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX/XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Shimano SLX, 200/200<br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Rekon+, 27,5 x 2,8<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 3.999 €<br />

Web<br />

www.merida-bikes.com<br />

1 Merida bringt trotz nicht integriertem<br />

Akku einen Flaschenhalter im Rahmendreieck<br />

unter.<br />

2 Die Vario-Sattelstütze lässt sich für sicheres<br />

Abfahren, aber auch für ein komfortables Aufund<br />

Absteigen vom Lenker aus absenken.<br />

3 Klein, dezent, aber gut leserlich ist das<br />

Display des Shimano-Antriebs. Es liefert alle<br />

wichtigen Informationen.<br />

FAZIT<br />

Testsieger Hardtail<br />

N°3.19<br />

Es ist leicht, hochwertig ausgestattet<br />

und besitzt Fähigkeiten, um auch mal<br />

gröberes Gelände zu bezwingen. Das<br />

Merida EBig.Trail 800 ist durch und<br />

durch ein gelungenes E-MTB für den<br />

sportlichen Radfahrer.<br />

38 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

CORRATEC E-POWER X VERT FACTORY<br />

DEM FULLY SO NAH<br />

DAS RAD<br />

Corratec versteht es beim E-Power X<br />

Vert perfekt, den Bosch-Akku im Rahmen<br />

zu integrieren – und dennoch ist<br />

eine einfache Entnahme gewährleistet.<br />

Eine weitere Besonderheit ist, optisch<br />

gesehen, sofort erkennbar – die breite<br />

3.0-Bereifung. Der Hersteller verspricht<br />

dadurch mehr Fahrsicherheit abseits<br />

der Straße. Corratec will damit den Kundenkreis<br />

bedienen, der gerne mal ins<br />

Gelände fährt, aber kein vollgefedertes<br />

Rad möchte. Entsprechend dem Preis<br />

ist die gesamte Ausstattung sehr hochwertig.<br />

Magura-Bremsen, eine Eagle-<br />

1x12-Schaltgruppe von SRAM und die<br />

RockShox-Revelation-Gabel sind durchweg<br />

erprobte Komponenten.<br />

1 2 3<br />

IN BEWEGUNG<br />

Den Komfort eines vollgefederten Rades<br />

wird man auf einem Hardtail nie erreichen,<br />

doch beim E-Power ist man schon<br />

ganz nah dran. Die Federung, die bei passendem<br />

Luftdruck durch die dicken Reifen<br />

gegeben ist, ist deutlich spürbar. Auf<br />

Schotter- und gemäßigten Waldwegen<br />

steht das E-Bike einem vollgefederten<br />

in nichts nach. Wer auf Asphalt dahinrollt,<br />

wird oberhalb der 30-km/h-Marke<br />

ein Surren des Profils wahrnehmen, ein<br />

evtl. höherer Rollwiderstand wird vom<br />

starken Antrieb ausgeglichen. Ein feines<br />

Händchen wird bei den starken Bremsen<br />

vorausgesetzt, punktgenau bringen<br />

einen diese auch bei längeren Abfahrten<br />

zum Stehen.<br />

Gewicht, kg<br />

23,1<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

6 Jahre<br />

Federbein<br />

–<br />

Gabel<br />

RockShox Revelation RC<br />

Federweg v/h, mm<br />

140/–<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

SRAM GX Eagle, 1x12<br />

Bremsen<br />

Magura MT5/4, 2<strong>03</strong>/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Nobby Nic, 27,5 x 3,0<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

39, 44, 49, 54<br />

Preis<br />

UVP 3.999 €<br />

Web<br />

www.corratec.com<br />

1 Der Schalthebel mit dem Adler-Logo: Diese<br />

Schaltung bietet eine extrem große Übersetzungsbandbreite<br />

von 500 Prozent.<br />

2 Ösen für Gepäckträger sowie Seitenständer<br />

sorgen beim X Vert für einen vielfältigen<br />

Einsatzbereich.<br />

3 Serienmäßig leider nicht angeschlossen, da<br />

(noch) nicht StVZO-konform, doch vielleicht in<br />

Zukunft ein Sicherheitsplus: das Tagfahrlicht.<br />

FAZIT<br />

Das Corratec E-Power X Vert Factory<br />

kann deutlich mehr als normale Hardtails.<br />

Es ist komfortabler, fahrsicherer,<br />

dafür aber etwas schwerer – das<br />

ideale E-Mountainbike zum Cruisen<br />

im Gelände.<br />

Fahrrad News 39


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

KONA REMOTE CTRL<br />

1 2 3<br />

E-MTB MIT ABFAHRTSDRANG<br />

DAS RAD<br />

Die legendäre US-Marke Kona feierte<br />

2018 ihr 30-jähriges Jubiläum. Mit dem<br />

Remote CTRL bringt Kona nun sein erstes<br />

E-MTB-Fully auf die Trails, das speziell<br />

die sportlichen Biker ansprechen soll.<br />

Die Geometrie ist so gewählt, dass das<br />

Rad besonders in der Abfahrt punktet.<br />

Auch bei der Bereifung setzt man auf die<br />

breiten B-Plus-Modelle, um die Geländeeigenschaften<br />

zu verbessern. Angetrieben<br />

wird das Rad mit einem kraftvollen<br />

Bosch-Performance-Line-CX-Mittelmotor,<br />

der Akku ist unauffällig im Unterrohr<br />

integriert. Erhältlich ist dieses E-Mountainbike<br />

nur in der hier gezeigten Ausstattungsvariante;<br />

für 4.699 Euro wechselt<br />

es den Besitzer.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Beim Kona merkt man klar die sportliche<br />

Affinität. Das Fahrwerk ist weniger soft<br />

und somit merklich direkter als bei den<br />

meisten anderen Testkandidaten. Die<br />

modern geschnittene, sportliche Geometrie<br />

schenkt dem E-Bike viel Lauf -<br />

ruhe und vermittelt dem Fahrer große<br />

Sicherheit. Die Agilität leidet etwas<br />

unter dem hohen Gewicht von 25,2 Kilogramm.<br />

Bosch sei Dank feiert das<br />

Re mote CTRL auch im Anstieg eine<br />

gelungene Premiere. Trotz des deutlich<br />

schwereren ersten Gangs gelingen die<br />

Steilstücke in der Testrunde anstandslos.<br />

Generell gibt die vergleichsweise günstige<br />

Ausstattung des E-Mountainbikes<br />

keinen Anlass zu Kritik.<br />

Gewicht, kg<br />

25,2<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Federbein<br />

RockShox Monarch Plus R<br />

Gabel<br />

RockShox Yari RC<br />

Federweg v/h, mm<br />

150/132<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

SRAM GX/NX, 1x11<br />

Bremsen<br />

Sram Guide RE, 200/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Rekon+, 27, x 2,8<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 4.699 €<br />

Web<br />

www.konaworld.com<br />

1 Massige 150 Millimeter Federweg stellt die<br />

RockShox Yari RC dem Fahrer parat und sorgt<br />

somit für beste Abfahrtsqualitäten.<br />

2 Der Akku kann zum Laden aus dem Rad<br />

genommen, doch dank Ladebuchse auch im<br />

Rad mit Strom versorgt werden.<br />

3 Dank kräftiger Motorunterstützung kommt<br />

man auch mit der „kleinen“ 11-42er-Kassette<br />

problemlos jeden Anstieg hoch.<br />

FAZIT<br />

Premiere geglückt: Das Remote CTRL<br />

aus dem Hause Kona ist der richtige<br />

Untersatz für den sportlichen Biker.<br />

Das Gewicht ist vergleichsweise<br />

hoch, Fahreigenschaften sowie Aus -<br />

stattung sind tadellos.<br />

40 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

GIANT TRANCE SX E+ 1 PRO<br />

1 2 3<br />

BERGAB UND BERGHOCH<br />

DAS RAD<br />

Der taiwanesische Fahrradgigant Giant<br />

hat mit der Trance-E-Pro-Reihe etwas für<br />

geländeverliebte Radfahrer im Angebot.<br />

Bei unserem Testmodell, das den Zusatz<br />

„SX“ im Modellnamen trägt, kommen<br />

zudem ein Stahlfederbein und eine Gabel<br />

mit 160 (statt 150) Millimeter Federweg<br />

zum Einsatz. Giant kooperiert bei<br />

dem SyncDrive-Pro-Mittelmotor mit Yamaha.<br />

Dieser wird von einem formschön<br />

integrierten 496-Wattstunden-Akku mit<br />

Energie gespeist. Die Bedieneinheit fällt<br />

– ganz typisch für ein Sportbike – minimalistisch<br />

aus. Wer mehr Informationen<br />

wünscht, kann sich diese über die Giant-<br />

Ride-Control-App auf sein Smartphone<br />

herunterladen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Mit 24,25 Kilo zählt das Trance gewiss<br />

nicht zu den leichtesten Rädern, doch<br />

in Sachen Fahrleistung – sei es bergab<br />

oder berghoch – hängt es weit leichtere<br />

Modelle problemlos ab. Berghoch ist<br />

der Grund dafür der kraftvolle Mittelmotor,<br />

kombiniert mit den guten Klettereigenschaften<br />

des Rades an sich. Auch<br />

in der Abfahrt mischt das Rad bei den<br />

ganz Großen mit. Für ein ruhiges Fahrgefühl<br />

sorgt das hochwertige Fahrwerk<br />

von Fox. Vorbildlich ist die Wahl der stabilen<br />

Maxxis-Reifen. Der breite Lenker<br />

verleiht dem Giant ein hohes Kontrollgefühl.<br />

Die gruppenlose Shimano-MT501-<br />

Bremse beißt kraftvoll zu und konnte<br />

uns in der Praxis vollends überzeugen.<br />

Gewicht, kg<br />

24,25<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Federbein<br />

Fox DHX2 Performance Elite<br />

Gabel<br />

Fox Float 36 Performance<br />

Federweg v/h, mm<br />

160/140<br />

Antrieb, Akku<br />

Giant (by Yamaha), 496 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX/XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Shimano MT501, 2<strong>03</strong>/2<strong>03</strong><br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Minion DHF/DHR, 27,5 x 2,6<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 4.999,90 €<br />

Web<br />

www.giant-bicycles.com<br />

1 Die neue minimalistische Kontrolleinheit am<br />

Giant gibt Aufschluss über Unterstützungsstufe<br />

und Akkuladestand.<br />

2 In den SX-Modellen kommen ein Stahlfederdämpfer<br />

und eine Gabel mit mehr Federweg<br />

zum Einsatz – für mehr Sicherheit.<br />

3 SyncDrive Pro nennt sich der leistungsstarke<br />

Mittelmotor mit maximal 80 Newtonmeter<br />

Drehmoment.<br />

FAZIT<br />

Giant hat mit dem Trance SX E+ 1 Pro<br />

ein rundum gelungenes Bike designt.<br />

Trotz des höheren Gewichts hat es<br />

klasse Fahreigenschaften – bergab,<br />

aber auch berghoch. Der SyncDrive-<br />

Pro-Mittelmotor zieht sehr gut durch.<br />

Fahrrad News 41


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

MOUSTACHE SAMEDI 27 RACE 6<br />

Testsieger Fully<br />

DER FULLY-FAVORIT<br />

DAS RAD<br />

Das Samedi 27 Race konnte im vergangenen<br />

Jahr den Testsieg in unserem<br />

Schwestermagazin world of mtb einfahren.<br />

Der Preis ist fair, die Details und<br />

Mach art sind durchdacht und clever. Der<br />

Bosch-Antrieb samt Akku ist formschön in<br />

den Rahmen integriert. Dennoch kommt<br />

beim Akku die Standard- und nicht die<br />

sogenannte Power-Tube-Version zum<br />

Einsatz. Die Vorteile sind 200 Gramm weniger<br />

Gewicht, ein tieferer Schwerpunkt<br />

und die Möglichkeit, auch kleine Rahmen<br />

bauen zu können. Dennoch bleibt Platz<br />

genug, um einen Flaschenhalter unterzubringen.<br />

Mit 160 Millimeter Federweg<br />

und breiten Reifen ist das Rad auch für<br />

schwieriges Gelände ausgelegt.<br />

1 2 3<br />

IN BEWEGUNG<br />

Die französischen E-Bike-Experten wissen<br />

genau, worauf es ankommt. Die<br />

2,8er-Reifen sind griffig, der Bosch Performance<br />

CX stark – dem steilen Anstieg<br />

steht somit nichts im Wege. Der Rahmen<br />

bzw. speziell der Hinterbau zeigt sich<br />

recht verwindungssteif, was ein Resultat<br />

der breiten Abstützung ist. In der Abfahrt<br />

vermittelt das Rad Sicherheit, das<br />

Fahrwerk ist auf Komfort getrimmt und<br />

besonders das Heck nutzt effektiv den<br />

Federweg. Überzeugen konnte auch die<br />

Ausstattung: Die Schaltungskombi funktioniert<br />

einwandfrei, die Übersetzungsbandbreite<br />

ist groß und die Formula Cura<br />

macht beim Bremsen zwar Geräusche,<br />

verzögert aber tadellos.<br />

Gewicht, kg<br />

23,55<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5 Jahre<br />

Federbein<br />

Moustache Luftdämpfer<br />

Gabel<br />

Fox Float 36 Performance<br />

Federweg v/h, mm<br />

160/160<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX/XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Formula Cura, 2<strong>03</strong>/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Minion DHF/Rekon, 27,5 x 2,8<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L<br />

Preis<br />

UVP 4.999 €<br />

Web<br />

www.moustachebikes.com<br />

1 Nicht der beste Platz, aber besser als<br />

keiner: Die Flaschenhalteraufnahme ist bei<br />

diesem Bike am Oberrohr platziert.<br />

2 Breite Abstützung = Stabilität. Der Hinterbau<br />

ist extrem breit abgestützt, was man<br />

auch im Fahrbetrieb merkt.<br />

3 Der Bosch-Standard-Akku ist leichter als<br />

die Power-Tube-Version, wodurch kleinere<br />

Rahmen realisierbar werden.<br />

FAZIT<br />

N°3.19<br />

Moustache hat sich auf E-Bikes spe -<br />

zialisiert, und das merkt man auch<br />

beim Samedi 27 Race 6. Die Machart<br />

ist eigenständig, durchdacht und clever,<br />

die Fahreigenschaften sind sicher<br />

und souverän.<br />

42 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

CANNONDALE CUJO NEO 130 1<br />

1 2 3<br />

SCHÖN, SPORTLICH, CUJO<br />

DAS RAD<br />

Vor ziemlich genau einem Jahr war es<br />

so weit – der US-amerikanische Bikehersteller<br />

Cannondale legte seine zweite<br />

E-Fully-Modellreihe auf. Während die<br />

Moterra-Modelle mit Bosch angetrieben<br />

werden, setzt man bei den Cujos auf<br />

den Shimano-Steps-E8000-Mittelmotor,<br />

wobei der 504 Wattstunden starke Akku<br />

formschön ins Unterrohr integriert ist.<br />

Verfügbar ist das Rad in fünf Ausstattungs<br />

varianten inklusive einer Damenversion<br />

ab 3.799 Euro bis hin zum Topmodell,<br />

entsprechend unserem Testbike,<br />

für 5.699 Euro. Das Cujo Neo kommt<br />

mit ei ner 27,5-Zoll-Plus-Bereifung, je<br />

130 Millimeter Federweg und einer modernen,<br />

sportlichen Geometrie.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Sportlich, flink und agil sausen wir mit<br />

dem Cujo über die Waldwege unseres<br />

Testreviers im Bayerischen Wald. Dank<br />

der breiten 2,8er-Maxxis-Reifen bewältigt<br />

man mit dem Rad auch problemlos<br />

anspruchsvolleres Gelände. Die Fahrsicherheit<br />

ist damit merklich höher, die<br />

Traktion sehr gut. Auch die Komponenten<br />

schränken einen bei der Geländewahl<br />

nicht ein: Die SRAM-NX-Eagle-Schaltung<br />

sorgt mit ihrer 10-50er-Kassette immer<br />

für den richtigen Gang, die SRAM Guide<br />

RE packt mit ihren großen Scheiben ordentlich<br />

zu. Und dank des leistungsstarken<br />

Shimano-Antriebs braucht man sich<br />

um mangelnden Druck auf das Pedal keine<br />

Sorgen zu machen.<br />

Gewicht, kg<br />

23,95<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

2 Jahre (lebenslang bei Registrierung)<br />

Federbein<br />

RockShox Deluxe RT<br />

Gabel<br />

RockShox Pike RC<br />

Federweg v/h, mm<br />

130/130<br />

Antrieb, Akku<br />

Shimano Steps E8000, 504 Wh<br />

Schaltung<br />

SRAM X01/GX Eagle, 1x12<br />

Bremsen<br />

SRAM Guide RE, 200/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Rekon+, 27,5 x 2,8<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 5.699 €<br />

Web<br />

www.cannondale.com<br />

1 Eine zusätzliche Batterieabdeckung schützt<br />

den integrierten 504 Wattstunden-Akku vor<br />

äußeren Einflüssen.<br />

2 Keine Selbstverständlichkeit beim E-Fully-<br />

Bike, doch das Cujo Neo verfügt über einen<br />

Flaschenhalter an gewohnter Position.<br />

3 Die Funktion der am Cujo Neo verbauten<br />

1x12-Schaltung war in unserem Praxistest<br />

tadellos.<br />

FAZIT<br />

Ob eine Tourenausfahrt oder eine knackige<br />

Geländerunde – mit dem Cujo<br />

Neo 130 1 gelingt alles mit Bravour.<br />

Die Ausstattung am Cannondale ist<br />

durchdacht und stimmig, das Fahrverhalten<br />

agil.<br />

Fahrrad News 43


TEST // E-MOUNTAINBIKES<br />

STORCK E:DRENALIN<br />

1 2 3<br />

„STORCK E:LECTRIFIED!“<br />

DAS RAD<br />

Storck hat für <strong>2019</strong> drei neue E-Modellreihen,<br />

vom E-MTB-Fully bis hin zum<br />

E-Rennrad, aufgelegt. Beim Fully-Modell,<br />

wie wir es in unserem Test wiederfin -<br />

den, handelt es sich um das E:drenalin.<br />

Dem komplett aus Carbon gefertigten<br />

Rahmen verpasst Storck das Continental<br />

36V-eBike-Antriebssystem mit integriertem<br />

636-Wattstunden-Akku. Trotz<br />

kompletter Ausstattung mit absenkbarer<br />

Sattelstütze, standfesten Shimano-XT-4-<br />

Kolbenbremsen und Gabelfernbedienung<br />

ist es mit einem Gewicht von nur<br />

20,6 Kilogramm das leichteste vollgefederte<br />

Bike im Test. Eine weitere Besonderheit<br />

ist das kabellose Bedienteil für<br />

den Antrieb.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Das Fahrwerk des E:drenalin ist komfortabel<br />

abgestimmt. Schläge, die bei<br />

anderen Bikes wahrgenommen würden,<br />

filtert es sehr viel stärker heraus.<br />

Der Continental-Antrieb ist deutlich leiser<br />

als Bosch, Shimano und Co., dafür<br />

muss man sich damit abfinden, dass er<br />

in der maximalen Unterstützungsstufe<br />

weniger Leistung beisteuert. Storck<br />

wird diesbezüglich in naher Zukunft ein<br />

Software-Update bringen. Die Sitzposition<br />

auf dem Bike ist angenehm gewählt.<br />

Die Ansteuerung des Antriebs über das<br />

WLAN-Bedienteil funktioniert einwandfrei,<br />

auch wenn die Fixierung am Lenker<br />

mit dem Gummiring nicht stramm genug<br />

ist und es leicht verrutscht.<br />

Gewicht, kg<br />

20,6<br />

Rahmenmaterial<br />

Carbon<br />

Garantie (Rahmen)<br />

3 Jahre<br />

Federbein<br />

Fox Float DPS Performance<br />

Gabel<br />

Fox Float 36 Performance<br />

Federweg v/h, mm<br />

160/140<br />

Antrieb, Akku<br />

Continental 36V eBike System, 636 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Shimano XT, 180/180<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Rocket Ron, 27,5 x 2,60<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L<br />

Preis<br />

UVP 5.699 €<br />

Web<br />

www.storck-bikes.com<br />

1 Minimal: Ohne viel Schnickschnack zeigt<br />

sich die Bedieneinheit für den Continental-<br />

Antrieb.<br />

2 Storck integriert in sein erstes E-MTB-Fully<br />

den Continental-36V-eBike-System-Mittelmotor<br />

samt 600-Wattstunden-Akku.<br />

3 Züge und Leitungen verschwinden direkt<br />

nach dem Steuerrohr ins Innere des Rahmens<br />

und runden den cleanen Look ab.<br />

FAZIT<br />

Storck hat mit dem E:drenalin ein<br />

leichtes und komfortables E-Fully auf<br />

den Markt gebracht. Die Sitzposition<br />

ist angenehm, der leise Conti-Antrieb<br />

nicht der stärkste, dafür passt er<br />

stimmig ins Gesamtkonzept.<br />

44 Fahrrad News


E-MOUNTAINBIKES // TEST<br />

BH BIKES ATOMX CARBON 6 ER969<br />

1 2 3<br />

INNOVATIV UND AUSDAUERND<br />

DAS RAD<br />

Das neue AtomX Carbon ist in vielerlei<br />

Hinsicht besonders. Unbedingt zu erwähnen<br />

sind der Carbonrahmen, der große<br />

720-Wattstunden-Akku mit per Armband<br />

zu öffnendem Verschlussdeckel,<br />

aber auch der neue Brose-Drive-S-Mag-<br />

Antrieb. Trotz breiter Schwalbe-Bereifung<br />

und einem üppigen Federweg von<br />

150 Millimetern liegt das Gewicht bei<br />

vergleichsweise leichten 22,9 Kilo. Durch<br />

die Verwendung von Carbon ist es BH<br />

möglich, den Rahmen um 50 Prozent (!)<br />

leichter zu machen, verglichen mit dem<br />

Alumodell. Interessant ist auch das Display<br />

bzw. dessen Positionierung: Unmittelbar<br />

vor dem Vorbau sitzt es gut sichtbar<br />

und geschützt in einem Alugehäuse.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Die bullige, aggressive Optik täuscht,<br />

denn das AtomX ist das ideale Bike für<br />

den Toureneinsatz. Der Brose Drive S<br />

Mag ist leise und oberhalb von 25 km/h<br />

nahezu widerstandsfrei, zudem ist er<br />

sehr leistungsstark. Das Fahrwerk ist<br />

währenddessen soft abgestimmt. Die<br />

Unterstützungsmodi werden durch ein<br />

kurzes Vibrieren am Remote angekündigt.<br />

Verspielt wirkt das Display. Für eine<br />

komfortable Sitzposition braucht es ein<br />

paar Spacer bzw. einen höheren Lenker,<br />

kräftige Fahrer werden eine Nachgiebigkeit<br />

des Rahmens spüren. Dafür fährt<br />

es sich im steinigen und technisch anspruchsvollen<br />

Gelände gutmütiger und<br />

ist fehlerverzeihend.<br />

Gewicht, kg<br />

22,9<br />

Rahmenmaterial<br />

Carbon<br />

Garantie (Rahmen)<br />

2 Jahre (10 bei Registrierung)<br />

Federbein<br />

Fox Float DPS Performance<br />

Gabel<br />

Fox Float 36 Performance<br />

Federweg v/h, mm<br />

150/150<br />

Antrieb, Akku<br />

Brose Drive S Mag, 720 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX/XT, 1x11<br />

Bremsen<br />

Shimano SLX, 200/200<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Magic Mary, 27,5 x 2,8<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 6.999 €<br />

Web<br />

www.bhbikes.com<br />

1 Ein Armband ermöglicht das „schlüssellose“<br />

Öffnen des Deckels und das Entnehmen<br />

des leistungsstarken Akkus.<br />

2 Der neue Brose-Drive-S-Mag-Antrieb ist<br />

sehr leise, stark und oberhalb von 25 km/h<br />

lässt er sich nahezu widerstandsfrei treten.<br />

3 Gut sichtbar platziert, sicher geschützt im<br />

stabilen Alugehäuse: Das Display informiert<br />

über alles Wichtige während der Fahrt.<br />

FAZIT<br />

Die bullige, aggressive Optik des neuen<br />

AtomX Carbon 6 ER969 täuscht,<br />

denn das Rad aus dem Hause BH<br />

Bikes ist durch sein softes Fahrwerk<br />

und das gutmütige Fahrverhalten ein<br />

ideales Tourenbike.<br />

Fahrrad News 45


INTERVIEW // MATTHIAS LAAR<br />

1<br />

46 Fahrrad News


MATTHIAS LAAR // INTERVIEW<br />

„AUFEINANDER<br />

RÜCKSICHT NEHMEN“<br />

MIT DEM E-MOUNTAINBIKE IM GEBIRGE<br />

Mountainbiker und Wanderer – leider ist das immer wieder ein Gegen- statt ein Miteinander. Mit der<br />

wachsenden Popularität von E-Mountainbikes erhält die Debatte um die Berghoheit neuen Rückenwind.<br />

Doch das gemeinsame Genießen der Natur kann funktionieren – „wenn man sich an gewisse<br />

Grundregeln hält“, sagt Matthias Laar. Fahrrad News sprach mit dem Experten aus dem Bundeslehrteam<br />

MTB des Deutschen Alpenvereins darüber, wie sich Mountainbiker am Berg verhalten sollten.<br />

Interview Werner Müller-Schell Fotos Andreas Meyer (außer anders angegeben)<br />

Herr Laar, Sie sind seit mehr<br />

als 20 Jahren in der Trainingsberatung,<br />

-betreuung, und -anleitung<br />

tätig und arbeiten unter<br />

anderem für das Bundeslehrteam<br />

Mountainbike des Deutschen<br />

Alpenvereins. Was hat<br />

sich durch das E-Mountainbike<br />

in der Szene verändert?<br />

Matthias Laar: Also prinzipiell hat<br />

sich das Mountainbiken allgemein<br />

sehr verändert – schon vor dem<br />

E-Mountainbike. Vor 25 Jahren<br />

waren wir einfach glücklich, dass<br />

wir einen Berg auf einer breiten<br />

Forststraße hinauffahren konnten.<br />

Dadurch, dass der Sport immer<br />

populärer geworden ist und sich<br />

auch die Technik rapide weiterentwickelt<br />

hat, sind die Ansprüche<br />

der Mountainbiker an Infrastruktur<br />

und Natur stark angestiegen.<br />

Man will heute nicht nur Forstautobahnen,<br />

sondern deutlich mehr<br />

schmale Wege und Abenteuer.<br />

Selbst der Einsteiger will Singletrails<br />

auf seiner Tour erleben. Das<br />

E-Mountainbike verstärkt dies<br />

noch einmal zusätzlich.<br />

Laut den aktuellen Zahlen des<br />

Zweirad-Industrie-Verbandes<br />

ZIV wurden in Deutschland im<br />

Jahr 2018 980.000 E-Bikes verkauft.<br />

Davon waren rund ein<br />

Viertel Mountainbikes. Ist diese<br />

Menge bereits in den Bergen<br />

angekommen?<br />

Matthias Laar: Konkrete differenzierte<br />

Zahlen sind hier noch nicht<br />

veröffentlicht worden. Persönlich<br />

habe ich auf jeden Fall den Eindruck,<br />

dass man mittlerweile sehr<br />

viele E-Mountainbiker trifft. Das<br />

gilt aber vor allem für breitere<br />

Forststraßen. Auf schmalen Trails<br />

und technisch anspruchsvollen<br />

Passagen scheint das E-MTB noch<br />

nicht in der Masse angekommen<br />

zu sein. Die Befürchtung, dass<br />

2<br />

1 Immer mehr Radfahrer zieht es mit ihren<br />

E-Mountainbikes in die Berge. Die Folge:<br />

Auf vielen klassischen Wanderwegen<br />

erhöht sich das Verkehrsaufkommen.<br />

2 Matthias Laar ist Sportwissenschaftler<br />

und arbeitet unter anderem für das Bundeslehrteam<br />

Mountainbike des Deutschen<br />

Alpenvereins.<br />

Fahrrad News 47


INTERVIEW // MATTHIAS LAAR<br />

WER MIT SEINEM<br />

E-BIKE INS GEBIRGE WILL,<br />

MUSS SICH VORHER<br />

EINE ENTSPRECHENDE<br />

FAHRTECHNIK ANEIGNEN.<br />

das E-Mountainbike zum Liftersatz<br />

würde und nun die schmalen<br />

Trails von Massen eingenommen<br />

werden, kann ich bis zum heutigen<br />

Zeitpunkt nicht teilen.<br />

Langfristig bedeutet diese Entwicklung<br />

aber trotzdem sicherlich,<br />

dass sich Radfahrer und<br />

Wanderer Wege immer mehr<br />

teilen müssen.<br />

Matthias Laar: Das ist richtig. Es<br />

ist deshalb umso wichtiger, dass<br />

alle Naturnutzer aufeinander Rücksicht<br />

nehmen und respektvoll<br />

miteinander umgehen. Viele Wanderer<br />

können beispielsweise die<br />

Geschwindigkeit eines bergauf<br />

fahrenden E-MTBs noch nicht einschätzen<br />

und erschrecken dann –<br />

das muss nicht sein.<br />

An welche Grundregeln sollte<br />

man sich mit dem E-Mountainbike<br />

im Gebirge prinzipiell<br />

halten?<br />

Matthias Laar: Neben der Selbstverständlichkeit<br />

des Respekts ge -<br />

genüber der Natur und den Mitmenschen<br />

fängt das grundsätzlich<br />

bereits lange vor dem eigentlichen<br />

Fahren an – beim Material.<br />

Ein E-Mountainbiker ist am Berg<br />

genauso in der Natur unterwegs<br />

wie ein klassischer Mountainbiker<br />

3<br />

– also auch den gleichen Gefahren<br />

und Herausforderungen ausgesetzt.<br />

Man braucht deshalb auch<br />

die gleiche Ausrüstung: Helm,<br />

Handschuhe, Rucksack, Windjacke,<br />

Regenjacke, Trinkflasche etc.<br />

Beim E-Mountainbike kommt aber<br />

noch hinzu, dass man sich mit den<br />

Begebenheiten seines Materials<br />

auskennen sollte. Das heißt,<br />

man muss sich zunächst mit der<br />

deutlich höheren Masse des Rades<br />

und deren Auswirkungen auf<br />

den Bremsweg beschäftigen. Leider<br />

trifft man immer wieder E-Biker,<br />

die zwar relativ einfach auf<br />

den Gipfel gefahren sind, aber in<br />

schwierigen Abfahrten vor großen<br />

Problemen stehen.<br />

Können Fahrkurse hier eine Alternative<br />

sein?<br />

Matthias Laar: Unbedingt. Wer<br />

mit seinem E-Bike ins Gebirge<br />

will, muss sich vorher eine entsprechende<br />

Fahrtechnik aneignen.<br />

Zur Sicherheit und Freude aller.<br />

Wie sieht es mit der Tourenplanung<br />

aus? Worauf muss ich hier<br />

achten?<br />

3 Die richtige<br />

Vor bereitung<br />

fängt bereits beim<br />

Mate rial an. Helm,<br />

Hand schuhe,<br />

Rucksack, Windjacke,<br />

Regenjacke<br />

und Co. sind auf<br />

Tour Pflicht.<br />

4 Beim Aufeinandertreffen<br />

mit<br />

Wanderern ist<br />

Rücksicht geboten.<br />

Viele Wanderer<br />

unterschätzen<br />

beispielsweise die<br />

Geschwindigkeit<br />

von E-MTBs.<br />

48 Fahrrad News


MATTHIAS LAAR // INTERVIEW<br />

Foto DAV/Hans Herbig<br />

4<br />

Matthias Laar: Auch hier sind<br />

Fahrkönnen und das Material entscheidend.<br />

Distanz und Höhenmeter<br />

sind hier sehr gute Werte,<br />

die schon einmal einen ersten<br />

Eindruck von der Schwierigkeit<br />

einer Tour vermitteln und auch<br />

bereits erste Fragen beantworten<br />

können: Wie weit komme ich mit<br />

meinem Akku? Gibt es unterwegs<br />

Ladestationen? Das muss man<br />

unbedingt vor dem Tourstart klären,<br />

denn sonst kann es eine böse<br />

Überraschung geben. Dann geht<br />

es um die Feinheiten der Strecke.<br />

Nicht jeder MTB-Trail ist auch für<br />

E-MTBs geeignet. Vor allem Hindernisse<br />

wie ein Kuhweidezaun<br />

oder längere Tragepassagen können<br />

für einen E-Mountainbiker<br />

zum Problem werden, wenn man<br />

sein 25 Kilogramm schweres Bike<br />

über Kopf heben oder über längere<br />

Zeit tragen muss.<br />

Gibt es E-Mountainbike-Touren,<br />

die speziell als solche gekennzeichnet<br />

sind?<br />

Matthias Laar: Wenn man Einsteiger<br />

ist, ist es am geschicktesten,<br />

sich immer an Touren zu<br />

halten, die ausgeschrieben sind.<br />

Viele Tourismuseinrichtungen haben<br />

hier mittlerweile ein breites<br />

Wege- und Trailnetz erarbeitet,<br />

das entsprechend gekennzeichnet<br />

ist – auch speziell für E-Mountainbiker.<br />

Wird man hier nicht fündig,<br />

sind gängige Outdoorportale wie<br />

Komoot oder Outdooractive zu<br />

empfehlen.<br />

Wie schätzen Sie die Zukunft<br />

des E-Mountainbikes im Gebirge<br />

und die Koexistenz mit Wanderern<br />

langfristig ein?<br />

Matthias Laar: Ich denke, dass<br />

wir Fahrradfahrer hier eine Menge<br />

Arbeit vor uns haben. Mountainbiker<br />

hatten noch nie den besten<br />

Ruf bei anderen Naturnutzern. Der<br />

E-Mountainbiker hat es da nicht<br />

leichter, weil er ja zusätzlich zur eigenen<br />

Kraft einen Motor nutzt. Ich<br />

glaube aber, dass es funktionieren<br />

kann, wenn man auf einander<br />

aufpasst. Vorgeschlagene Lösungen<br />

wie getrennte Strecken für<br />

E-Mountainbiker und Wanderer<br />

sehe ich beispielsweise nur in absoluten<br />

Tourismushochburgen als<br />

realistisch an. Das Ziel sollte vielmehr<br />

sein, keine neuen Wege in<br />

die Alpen zu bauen.<br />

Herr Laar, vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Fahrrad News 49


NAHAU<strong>FN</strong>AHME // GRAVEL BIKES<br />

AUF ALLEN<br />

WEGEN<br />

GRAVEL BIKES IM CHECK<br />

Wo „Gravel“ draufsteht, ist – alles<br />

Mög liche drin. Die junge Rennrad-<br />

Gattung ist vielfältig, verspricht<br />

dabei aber in jedem Fall einen erweiterten<br />

Aktionsradius und Touren<br />

abseits vom Asphalt.<br />

Text Caspar Gebel Fotos Andreas Meyer<br />

„Gravel“ lässt sich recht treffend mit<br />

„Schotter“ übersetzen und bezieht sich<br />

auf den entsprechenden Straßenbelag:<br />

In vielen Weltgegenden sind Landstraßen<br />

mit lockerem, gewalztem Belag üblich;<br />

in den USA gelten sie als beliebte<br />

Ausweichrouten für Radfahrer, die dem<br />

Autoverkehr auf den Hauptstrecken<br />

entgehen wollen. Will man auf solchen<br />

Straßen Reifendefekte vermeiden, ob<br />

Durchschlag oder Durchstich, ist man<br />

auf breitere, möglichst robuste Reifen<br />

angewiesen, wobei Schlauchlosreifen<br />

das Optimum sind. Und für Rennräder,<br />

die mit solchen Pneus gefahren werden<br />

können, hat sich ein eigener Begriff eingebürgert:<br />

eben Gravel Bike.<br />

Wie das in der Praxis aussieht, kann<br />

sich von Hersteller zu Hersteller freilich<br />

deutlich unterscheiden. Mancher<br />

Anbieter setzt die Gattung mit supersoliden<br />

Fahrrädern für sportliche Tourenfahrer<br />

gleich, die im Bikepacking-Stil<br />

mit reduziertem Gepäck unterwegs<br />

sind. Das heißt dann meist voluminöse<br />

27,5-Zoll-Bereifung (650B), viele Gewindeösen<br />

für Flaschenhalter und Zubehör,<br />

an den Enden in die Breite gehende<br />

Rennlenker und besonders bergtaugliche<br />

Übersetzungen. Andere Modelle<br />

orientieren sich eng am Cyclocross-Rad,<br />

wieder andere Firmen stellen sich unter<br />

dem Gravel Bike eine Art „Rennrad +“<br />

vor, das mit voluminöseren Reifen auch<br />

auf schlechten (Schotter-) Straßen gefahren<br />

werden kann. All dies findet sich<br />

auch im folgenden Testfeld, das einen<br />

Blick auf die derzeit angesagten Spielarten<br />

der Gattung erlaubt – interessante<br />

Räder, die zeigen, was man mit dem<br />

Rennrad alles machen kann.<br />

50 Fahrrad News


GRAVEL BIKES // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />

AIRSTREEEM GRAVELLER<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

7,97/1,48/1,78 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

Ultralight Carbon<br />

Gabel<br />

Vollcarbon<br />

Schaltung<br />

Shimano Dura-Ace<br />

Kurbelsatz<br />

Shimano Dura-Ace<br />

Laufradsatz<br />

Carbon Aero 50<br />

Bereifung<br />

Schwalbe G-One Allround 35 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Speeed Carbonlight<br />

Sattel<br />

Speeed Carbonlight<br />

Stütze<br />

Graveller Carbon<br />

Preis<br />

UVP 7.420 €<br />

Web<br />

www.airstreeem.com<br />

Der Salzburger Hersteller definiert „Gravel“<br />

sehr nah am Aero-Rennrad. Mit<br />

integriertem Gabelkopf, tief angesetzten<br />

Sitzstreben, ausgekehltem Sitzrohr<br />

und Aero-Stütze wirkt der Graveller erst<br />

einmal wie ein typisches Modell der<br />

Österreicher. Doch die Reifen fallen mit<br />

35 Millimetern ziemlich breit aus, und<br />

schon sind wir bei dem Alleinstellungsmerkmal<br />

dieser Rennmaschine: Der Graveller<br />

ist nichts anderes als ein Aero-Rad,<br />

das mit bis zu 40 Millimeter breiten Reifen<br />

bestückt werden kann, kein offroadtaug<br />

licher, extrem robuster Reiserenner.<br />

Doch wenn es darum geht, ab und zu<br />

auf nicht asphaltierten Strecken, Kopfsteinpflaster<br />

oder Ähnlichem zu fahren,<br />

ist das Airstreeem ideal.<br />

Selbst mit den breiten Pneus ist das<br />

Rad sehr leicht – nur knapp acht Kilo –,<br />

dazu schnell und handlich. Schwalbes<br />

G-One Allround rollt überraschend leicht<br />

und geschmeidig, bietet mit reduzier-<br />

tem Druck viel Grip im Gelände und<br />

sorgt in schnellen Kurven für optimale<br />

Bodenhaftung; der Rahmen ist mit noch<br />

recht kurzem Radstand und eher steilem<br />

Lenkwinkel handlich und agil. Ein Blick<br />

auf die Geometrietabelle überrascht: Abgesehen<br />

von den zwei ausgewiesenen<br />

Aero-Spezialisten „Super TT“ ist kein<br />

Airstreeem-Bike so aggressiv geschnitten<br />

wie der Graveller – ein komfortorientierter<br />

Tourenrenner ist dieses Rad damit<br />

definitiv nicht.<br />

Dazu passt die edle Komplettierung<br />

mit mechanischer Dura-Ace und tiefen<br />

Carbonfelgen; verbaut sind dazu ein<br />

leichter Carbonsattel sowie ein griffgünstiger<br />

Aero-Lenker mit flachem<br />

Oberlenker. Kurz: Der Graveller ist eher<br />

„Rennrad +“ als Gravel Bike, damit aber<br />

der vielleicht perfekte Kom promiss zwischen<br />

Straße und Gelände für alle, die<br />

den Schwerpunkt auf Ersteres legen und<br />

definitiv nicht richtig crossen wollen.<br />

1 Ohne Spacer unter dem Vorbau ist die Sitzposition<br />

auf dem Airstreeem-Graveller ungemein<br />

sportlich.<br />

2 Hier zeigt sich der sportliche Einsatzzweck:<br />

Der 35 Millimeter breite Reifen füllt den Bauraum<br />

hinter dem ausgekehlten Sitzrohr exakt aus.<br />

3 Klar, auch das Airstreeem-Modell ist – wie<br />

jedes aktuelle Gravel Bike – mit Scheibenbremsen<br />

ausgestattet.<br />

FAZIT<br />

Die eigentlich im Triathlon behei -<br />

mateten Salzburger bleiben ihren<br />

Wurzeln treu und stellen ein Rennrad<br />

vor, das mit 35-Milli meter-Pneus<br />

große Freiheiten bei der Streckenwahl<br />

bietet, dabei aber jederzeit für<br />

Highspeed gut ist.<br />

Fahrrad News 51


NAHAU<strong>FN</strong>AHME // GRAVEL BIKES<br />

BERGAMONT GRANDURANCE ELITE<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

9,16/1,55/2,27 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

Ultra Lite High Strength Carbon<br />

Gabel<br />

Gran durance Carbon<br />

Schaltung<br />

SRAM Apex 1<br />

Kurbelsatz<br />

SRAM Apex 1<br />

Laufradsatz<br />

Mavic Allroad<br />

Bereifung<br />

Schwalbe G-One Allround 35 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Syncros RR2.5/Creston 2.0<br />

Sattel<br />

Syncros FL2.5<br />

Stütze<br />

Syncros RR2.5<br />

Preis<br />

UVP 2.599 €<br />

Web<br />

www.bergamont.com<br />

Mit nach außen gebogenem Unterlenker<br />

und 1x11-Schaltung ist das Bergamont<br />

auf den ersten Blick als klassisches Gravel<br />

Bike zu erkennen: abgeleitet vom<br />

Crosser, mit einem breiteren Übersetzungsspektrum<br />

versehen und für Touren<br />

geeignet. Die spezielle Lenkerform<br />

erleichtert die Montage einer breiten<br />

Lenkertasche; an der Alustütze lässt sich<br />

eine große Satteltasche befestigen. Ungewöhnlich<br />

ist der Schnellspanner an der<br />

Sattelklemme – vielleicht zum Absenken<br />

des Sattels vor Steilabfahrten.<br />

Bergamont veredelt das Topmodell<br />

der Grandurance-Reihe mit einem<br />

schlanken Carbonrahmen, dessen Gewindeösen<br />

die Montage von Schutzblechen<br />

ermöglichen. Auch ein Umwerfersockel<br />

kann montiert werden. Hinterbau<br />

und Gabel sind mit Steckachsen ausgestattet;<br />

bei der Forke hat es leider nicht<br />

für eine Innenverlegung der Bremsleitung<br />

gereicht. Vorne ist bereits ein klei-<br />

ner „Fender“ montiert. Die Sitzhaltung<br />

fällt etwas kompakter aus als etwa auf<br />

dem Crossrad, ist aber nicht allzu aufrecht;<br />

bei fünf Rahmenhöhen wachsen<br />

die Rahmen stärker in der Höhe als in<br />

der Länge.<br />

Auch die Hamburger montieren den<br />

G-One Allround in 35 Millimeter Breite.<br />

Ein 40er dürfte noch durch Rahmen und<br />

Gabel passen, nicht jedoch die Zwei-<br />

Zoll-Walzen mancher Hardcore-Graveller<br />

– auf extreme Offroad-Einsätze ist also<br />

auch dieses Rad nicht abgestimmt. Dafür<br />

auf steile Anstiege: Mit 11-42 Zähnen<br />

hinten und 42er-Blatt ist eine 1:1-Übersetzung<br />

an Bord. Die SRAM Apex schaltet<br />

knackig und bremst tadellos; ein<br />

Unterschied gegenüber den teureren<br />

Gruppen des Anbieters ist nicht feststellbar.<br />

Mit anderen Reifen könnte der<br />

Radsatz auch schlauchlos gefahren werden,<br />

wobei es den G-One Tubeless leider<br />

nicht mit gelber Flanke gibt.<br />

1 Der Mavic-Radsatz sorgt mit tangential eingegängten<br />

Speichen für eine optimale Übertragung<br />

der Bremskräfte.<br />

2 An der Unterkante des Ausfallendes verbirgt<br />

sich eine Gewindebohrung, die die Montage eines<br />

Schutzbleches zulässt.<br />

3 Der kleine Fender schützt vor Spritzwasser,<br />

zeigt aber auch, dass es unter der Gabel durchaus<br />

eng zugeht.<br />

FAZIT<br />

Das Bergamont liegt noch etwas<br />

näher am Crosser als am Extrem-<br />

Reise-Offroad-Rennrad, ist aber in<br />

Sachen Übersetzung, Sitzhaltung und<br />

Bereifung klar „Gravel“ – dazu gut<br />

ausgestattet, attrak tiv ausgepreist<br />

und nicht zu schwer.<br />

52 Fahrrad News


GRAVEL BIKES // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />

CENTURION CROSSFIRE GRAVEL 4000<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

9,62/1,57/2,01 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Gabel<br />

Cross Carbon<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra<br />

Kurbelsatz<br />

Shimano Ultegra<br />

Laufradsatz<br />

Procraft/DT Swiss 350 Road<br />

Bereifung<br />

Maxxis Rambler 38 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Procraft AL OS PRO/Gravel<br />

Sattel<br />

Procraft Race III<br />

Stütze<br />

Procraft JD-SP67T.2<br />

Preis<br />

UVP 2.449 €<br />

Web<br />

www.centurion.com<br />

Die süddeutsche Marke hat sich komplett<br />

aus dem Rennradsegment verabschiedet,<br />

bietet jedoch noch eine Handvoll<br />

Geländerenner an – Ehrensache,<br />

Centurion-Gründer Wolfgang Renner<br />

war schließlich mehrfacher deutscher<br />

Querfeldein-Meister. Eine Unterscheidung<br />

zwischen Cross und Gravel findet<br />

freilich nicht statt, mit weniger als 2.500<br />

Euro ist zudem selbst das Topmodell<br />

eher günstig. Für diesen Preis bekommt<br />

man eine Ultegra mit Straßenübersetzung<br />

(53/34, 11-32), montiert an einen<br />

kühl wirkenden gebürsteten Alurahmen<br />

mit knallroter Carbongabel und modernen<br />

Details: Züge und Leitungen werden<br />

durch Gabel und Unterrohr geführt,<br />

wobei hinterer Schaltzug und hintere<br />

Bremsleitung ab dem Tretlager außen<br />

an den Ketten streben verlaufen; vorne<br />

wie hinten kommen zeitgemäße Steckachsen<br />

zum Einsatz. Außerdem gehört<br />

Centurion zu den ganz wenigen Anbie-<br />

tern, die ein Direct-Mount-Ausfallende<br />

spezifizieren.<br />

Das Crossfire Gravel ist moderat<br />

komfortabel geschnitten, wobei kurzer<br />

Vorbau und Spacer am Testrad eine<br />

eher aufrechte Haltung ergeben. Auch<br />

hier sorgt ein unten breiterer Lenker<br />

für Taschen-Kompatibilität, Gravel-typische<br />

Gewindeösen an allen möglichen<br />

Stellen fehlen jedoch. Dafür erlauben<br />

die hinteren Ausfallenden die Montage<br />

eines speziellen Gepäckträgers, dessen<br />

Belastbarkeit von 15 auf 25 Kilo gesteigert<br />

werden kann, wenn man spe zielle<br />

Zusatzstreben montiert.<br />

Die 38er-Tubeless-Reifen rollen sehr<br />

leicht und bieten mit Schulterstollen dabei<br />

Kurvengrip auf losem Untergrund.<br />

Für breitere Reifen bietet der Rahmen<br />

ausreichend Platz, sodass das Centu rion<br />

auch deutlich geländegängiger abgestimmt<br />

werden könnte – interessant für<br />

Fahrer, die offroad reisen wollen.<br />

1 Die Gabel des Crossfire Gravel 4000 kommt<br />

mit großem Reifendurchlauf und integrierter<br />

Bremsleitung.<br />

2 Die wirklich moderne Lösung an diesem Bike ist<br />

das Direct-Mount-Ausfallende, wie es Centurion<br />

verbaut.<br />

3 Dieser Hinterbau lässt breiteren Reifen sowie<br />

einem Schutzblech viel Platz – interessant für<br />

Geländegängigkeit wie Alltagsnutzung.<br />

FAZIT<br />

Centurion liegt mit dem Crossfire<br />

nah am Quer feldeinrad, wobei die<br />

Straßenübersetzung der Kurbel weder<br />

hier noch da passt. Es sei denn, man<br />

montiert den Träger und geht mit dem<br />

insge samt gut gelungenen Rad auf<br />

Reisen über As phalt und Naturwege.<br />

Fahrrad News 53


NAHAU<strong>FN</strong>AHME // GRAVEL BIKES<br />

CORRATEC ALLROAD C2<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

9,64/1,78/2,25 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

Corratec Allroad Carbon<br />

Gabel<br />

Corratec Pro Control Fork<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra<br />

Kurbelsatz<br />

Shimano FC-RS 510<br />

Laufradsatz<br />

ZZYZX 700C Disc<br />

Bereifung<br />

Schwalbe G-One Allroad 40 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

ZZYZX SL Alloy<br />

Sattel<br />

Fizik Antares R7<br />

Stütze<br />

Carbon<br />

Preis<br />

UVP 2.699 €<br />

Web<br />

www.corratec.com<br />

Das mattgraue Corratec präsentiert sich<br />

ausgesprochen formschön mit integriertem<br />

Gabelkopf, säuberlich innen verlegten<br />

Zügen wie Leitungen und einer<br />

nahezu unsichtbaren Sitzklemme. Gabelbeine<br />

und Unterrohr erwecken mit ihren<br />

aerodynamischen Formen den Eindruck<br />

eines schnellen Straßenrenners, doch<br />

spätestens die diversen Gewinde ösen<br />

zeigen, dass hier ein echter Allrounder<br />

vor einem steht, der mit 40-Millimeter-<br />

Reifen dazu ziemlich geländetauglich<br />

ist. Und der üppige Durchlauf deutet<br />

an, dass noch breitere Pneus gefahren<br />

werden können. Die Schaltung ist mit<br />

einer einfachen Shimano-Kompakt-Kurbel<br />

und 11-32 hinten für fast alles gerüstet,<br />

schnelle Abfahrten wie steile Anstiege.<br />

Mit ausgewogener Sitzposi tion<br />

ist das Corratec ebenso sportlich wie<br />

tourentauglich; flacher Lenkwinkel und<br />

langer Radstand sorgen für ein ruhiges<br />

Fahrverhalten, Bereifung und Carbon-<br />

stütze für Komfort. Der hochwertige Fizik-Sattel<br />

fährt sich sehr angenehm, und<br />

zum griffigen Lenkerband gesellen sich<br />

breite Gummi-Endkappen, die ein Abrutschen<br />

am Unterlenker verhindern.<br />

Die Ultegra-Komponenten des Allroad<br />

liefern bewährt gute Funktion ab in<br />

Form von geschmeidigen Schaltvorgängen<br />

und hoher Bremskraft. Und auch<br />

hier überzeugen die ebenso geschmeidigen<br />

wie griffigen Schwalbe-Reifen –<br />

eine Verbesserung könnte nur noch die<br />

Tubeless-Variante bringen, die für einen<br />

Reifen dieser Breite schon fast unheimlich<br />

leicht abrollt.<br />

Eher unmodern ist freilich der<br />

32-Speichen-Radsatz, der komplett mit<br />

Kranz und Reifen über vier Kilo auf die<br />

Waage bringt – kein Wunder, dass das<br />

Komplettrad mit Pedalen mehr als zehn<br />

Kilo wiegt. Das ist gerade für ein Carbonrad<br />

sehr üppig und angesichts des Preises<br />

ein echter Nachteil.<br />

1 Der schön geformte Rahmen am Corratec<br />

Allroad C2 lässt viel Platz für die Montage von<br />

breiteren Reifen.<br />

2 Die eng in den Rahmen eingepasste Gabel ist<br />

für die Schutzblechmontage vorbereitet; die Bremsleitung<br />

wird innen geführt.<br />

3 Mit Scheibenbremsen und Steckachsen vorne<br />

wie hinten ist das Corratec-Gravel-Bike zeitgemäß<br />

ausgestattet.<br />

FAZIT<br />

Im dezenten Rennrad-Look gehalten,<br />

bietet das Corratec viel Gravel-<br />

Funktion mit breiten Reifen und diversen<br />

Gewindeösen. Die Ausstattung<br />

ist solide, aber perfekt fürs Gelände;<br />

für ein Carbonrad ist das Allroad<br />

freilich eher schwer.<br />

54 Fahrrad News


GRAVEL BIKES // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />

DRÖSSIGER GRAVEL PIT 1<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

10,17/1,84/2,58 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Gabel<br />

G-CST 1.0 Vollcarbon<br />

Schaltung<br />

SRAM Apex 1<br />

Kurbelsatz<br />

Praxis Works Alba 1x<br />

Laufradsatz<br />

DT Swiss 483D 650B/DT Swiss 370/DT<br />

Swiss Factory 2.0<br />

Bereifung<br />

Panaracer Gravelking SK 27,5“ 48 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Ritchey Comp 4-Axis/ErgoMax<br />

Sattel<br />

Selle Italia SL<br />

Stütze<br />

Ritchey Comp V2 Zero Offset<br />

Preis<br />

UVP 1.799 € (Schutzbleche 99 €)<br />

Web<br />

www.centurion.com<br />

Das Gravel Pit wirkt auf den ersten Blick<br />

wie ein Heavy-Duty-Reiserad: Diverse<br />

Lötösen an Rahmen und Gabel erlauben<br />

die Montage mehrerer Flaschenhalter<br />

und einer kleinen Oberrohrtasche; der<br />

Lenker – hochgezogen und etwas zum<br />

Fahrer hin gebogen – liegt dank umgedrehtem<br />

Vorbau beinahe auf Höhe des<br />

Sattels. Dazu kommt die spezielle Übersetzung,<br />

die mit 40er-Kettenblatt und<br />

11-42er-Kassette auf steile Anstiege und<br />

langsame Fahrt zugeschnitten ist – perfekt<br />

für schwere Touren mit Gepäck. Am<br />

Rahmen fällt der Knick im Sitzrohr auf,<br />

der für mehr Reifenfreiheit sorgt; die<br />

rechte Kettenstrebe ist nach unten gezogen,<br />

um Kettenschlagen zu vermeiden.<br />

Schaut man sich das Rad genauer an,<br />

zeigen sich interessante Details: Drössiger<br />

spezifiziert einen 650B-Laufradsatz,<br />

sodass der Abrollumfang der 48er-Pneus<br />

nicht allzu groß ausfällt – bei viel Reifenvolumen<br />

kann man sich so über ein recht<br />

lebendiges Handling freuen; außerdem<br />

verschließt sich das Rad dank der leicht<br />

profilierten „Tubeless ready“-Reifen keinem<br />

Untergrund: Asphaltstraßen, Schotterpisten,<br />

Waldwege und wurzelige Trails<br />

lassen sich gut fahren.<br />

Eher sportlich statt tourenmäßig fällt<br />

die Sitzgeometrie des Gravel Pit aus. Kurzes<br />

Steuerrohr und langes Oberrohr ergeben<br />

eine sehr gestreckte Sitzhaltung mit<br />

viel Überhöhung, wird der Vorbau richtig<br />

herum montiert. Im Gelände hat das<br />

Rad damit eher den Charakter eines Cyclocrossers,<br />

zumal es sich bei höherem<br />

Tempo als wendig und agil erweist. Bei<br />

langsamer Fahrt ist es etwas kippelig.<br />

Ohne Pedale und die als Zubehör erhältlichen<br />

Schutzbleche wiegt das Rad<br />

etwas über zehn Kilo, was aber zu einem<br />

Gutteil am Radsatz liegt – an sich ist<br />

es ziemlich leicht. Attraktiv ist dazu die<br />

Möglichkeit, das Drössiger in Wunschfarbe<br />

zu ordern – ebenso die Schutzbleche.<br />

1 Der ungewöhnlich geformte Lenker sorgt auf<br />

Touren für Komfort und eine etwas aufrechtere<br />

Sitzhaltung.<br />

2 Die nicht eben günstigen Schutzbleche lassen<br />

sich wie der Rahmen gegen Aufpreis individuell<br />

einfärben.<br />

3 Der Knick im Sitzrohr vergrößert die Reifenfreiheit,<br />

die am Gravel Pit 1 freilich ohnehin schon<br />

üppig ausfällt.<br />

FAZIT<br />

Das Drössiger wirkt wuchtig, ist aber<br />

ziemlich leicht. Es wirkt gemächlich,<br />

ist aber sehr sportlich geschnitten.<br />

Die Ausstattung ist hochwertig, der<br />

Preis ausgesprochen attraktiv. Kurz:<br />

Das auch in Wunschfarbe erhältliche<br />

Rad kann sich sehen lassen.<br />

Fahrrad News 55


NAHAU<strong>FN</strong>AHME // GRAVEL BIKES<br />

FUJI JARI CARBON 1.1<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

9,08/3,38 (kpl. o. P./Radsatz)<br />

Rahmenmaterial<br />

C15 One-Piece UHM Carbon<br />

Gabel<br />

FC-440 Cross Carbon<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra<br />

Kurbelsatz<br />

FSA Energy Modular<br />

Laufradsatz<br />

WTB KOM Light i23 TCS 2.0<br />

Bereifung<br />

Panaracer Gravelking SK 43 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Oval Concepts 707/325<br />

Sattel<br />

Oval Concepts X38<br />

Stütze<br />

Oval Concepts 905<br />

Preis<br />

UVP 2.899 €<br />

Web<br />

www.fujibikes.com<br />

Am Fuji Jari Carbon 1.1 lässt sich vorzüglich<br />

zeigen, wie ein spezialisiertes Gravel<br />

Bike aussieht. Die US-Firma präsentiert<br />

einen echten Offroader mit unten in<br />

die Breite gezogenem Rennlenker und<br />

zahlreichen Details, die das Rad interessant<br />

für Langstreckenfahrer machen.<br />

Los geht’s mit dem Rahmen, der mit<br />

einem Gewicht von unter 1.000 Gramm<br />

(Herstellerangabe) sehr leicht ausfällt<br />

und mit zahlreichen Gewindebohrungen<br />

versehen ist. Am Unterrohr können zwei<br />

Flaschenhalter montiert werden, dazu<br />

eine am Sitzrohr und eine an jedem Gabelbein.<br />

Das Oberrohr ist hinten/unten<br />

mit einem Schulterpolster zum Tragen<br />

ausgestattet, vorne/oben mit einer angeschraubten<br />

„Bento box“ – einer kleinen<br />

Tasche mit Reißverschluss, in die man<br />

etwa Energieriegel packen kann. Auch<br />

Schutzbleche lassen sich montieren;<br />

Züge und Leitungen sind fein säuberlich<br />

innen verlegt. Die flachen Kettenstre-<br />

ben sowie der auffällige Knick in den<br />

Sitzstreben dienen dem Komfort: Bis zu<br />

15 Millimeter Federweg soll der Carbonhinterbau<br />

damit bieten. Dazu sind 43 Millimeter<br />

breite Panaracer mit schnellem,<br />

dabei griffigem Profil montiert; wie die<br />

WTB-Felgen sind sie „tubeless ready“.<br />

Gabel wie Hinterbau lassen Platz für breitere<br />

Reifen, außerdem kann das Rad mit<br />

650B-Laufrädern gefahren werden.<br />

Richtig exotisch wird’s bei der Übersetzung:<br />

Zur 11-34er-Kassette gibt es<br />

vorne eine leichte, hohlgeschmiedete<br />

FSA-Kurbel mit 46/30 Zähnen, einen<br />

Berggang unterhalb von 1:1 also, was<br />

gerade angesichts der breiten Reifen<br />

sinnvoll ist. Schaltung und Bremsen entstammen<br />

der Ultegra-Familie. Mit 9,1 Kilo<br />

ist das Jari Carbon recht leicht, ebenso<br />

der Radsatz mit den breiten Reifen; die<br />

Optik mit Akzenten in Goldtönen ist sehr<br />

stimmig und der Preis angesichts all dieser<br />

Merkmale voll angemessen.<br />

1 „Bento box“ nennt sich die kleine, auf dem<br />

Oberrohr sitzende Tasche zur Aufnahme von<br />

Riegeln und anderen Mitbringseln.<br />

2 Mit 46 zu 30 Zähnen ist die Zweifach-Kurbel<br />

sehr kurz übersetzt. Das ist hilfreich am Berg; ausreichend<br />

lange Schnellgänge gibt es dennoch.<br />

3 Shimanos Shadow-Schaltwerk sorgt mit hoher<br />

Federspannung dafür, dass die Kette auf unebenem<br />

Untergrund nicht schlägt.<br />

FAZIT<br />

Die hierzulande leider unterrepräsentierte<br />

Marke stellt ein Gravel Bike „im<br />

klassischen Sinne“ vor: auf Radreisen<br />

und schweres Gelände abgestimmt,<br />

opti mal übersetzt, dazu optisch<br />

gelungen, schön leicht und ziemlich<br />

preiswert.<br />

56 Fahrrad News


GRAVEL BIKES // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />

SPECIALIZED DIVERGE EXPERT <strong>X1</strong><br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

8,61/1,53/2,0 (kpl. o. P./VR/HR)<br />

Rahmenmaterial<br />

FACT 9r Carbon<br />

Gabel<br />

FACT Carbon<br />

Schaltung<br />

SRAM Force 1<br />

Kurbelsatz<br />

Praxis Zayante Carbon 1X<br />

Laufradsatz<br />

Roval C38 Disc<br />

Bereifung<br />

Sawtooth 2Bliss Ready 38 mm<br />

Vorbau/Lenker<br />

Specialized Adventure Gear Hover<br />

Sattel<br />

Body Geometry Phenom Expert<br />

Stütze<br />

Specialized Carbon<br />

Preis<br />

UVP 4.799 €<br />

Web<br />

www.specialized.com<br />

Mit Sichtcarbon und Glitterlack ist das<br />

Diverge ein ausgesprochen attraktives<br />

Gravel Bike – so hip wie der neue<br />

Rennradtrend selbst, dabei konsequent<br />

auf Komfort getrimmt. Die weit ausgezogene<br />

Stütze mit dem charakteristischen<br />

Knick ist sicht- und spürbar vibrationsdämpfend;<br />

im Gabelschaft sitzt das<br />

„Future Shock“-System mit 20 Millimeter<br />

Federweg. Im Vergleich zu älteren<br />

Ausführungen führen auch harte Stöße<br />

nun nicht mehr dazu, dass die Federung<br />

durchschlägt; Dauervibrationen und<br />

kleinere Schläge werden abgepuffert<br />

und sorgen für einen lockeren Griff am<br />

Flare-Lenker. Dieser ist auch nach oben<br />

gezogen und sorgt zusammen mit der<br />

extrem entspannten Sitzgeometrie für<br />

eine ungewohnt aufrechte Haltung: Im<br />

Vergleich zu einem Specialized-Crosser<br />

bietet das Diverge bei gleichem „Reach“<br />

gut sechs Zentimeter mehr „Stack“. Das<br />

ist angenehm auf entspannten Gelände-<br />

touren und perfekt auf den Einsatz zweck<br />

abgestimmt.<br />

Als einziger Anbieter im Testfeld verbaut<br />

Specialized eine SRAM-XG-Kassette<br />

mit 10er-Abschlussritzel, das zusammen<br />

mit dem 40er-Kettenblatt für einen ausreichend<br />

lang übersetzten Schnellgang<br />

sorgt. Am Berg steht mit 40-42 sogar<br />

eine Untersetzung zur Verfügung; die Abstufung<br />

muss dafür etwas grob ausfallen,<br />

was im Gelände freilich kein Nachteil ist.<br />

Die Amerikaner montieren ihren Sawtooth-Reifen,<br />

der auf Asphalt sehr ruhig<br />

und leicht rollt, mit dem mäßig tiefen Sägezahnprofil<br />

aber auch auf losem Untergrund<br />

sichere Haftung bietet. Allerdings<br />

sind die Reifen mit 38 Millimetern nicht<br />

allzu breit und der Durchlauf ist vorne wie<br />

hinten nicht allzu üppig bemessen. Mit<br />

seinen Carbonlaufrädern ist das Specialized<br />

sehr leicht; mit schmaleren Reifen<br />

und enger gestuftem Kranz würde es sich<br />

wie ein Komfortrennrad fahren.<br />

1 Die 20 Millimeter Federweg des „Future Shock“-<br />

Systems bringen wirksame Stoß- und Vibrationsdämpfung.<br />

2 Specialized pur ist am Diverge Expert <strong>X1</strong> die<br />

ungewöhnlich geformte Stütze mit stoßmildernder<br />

Aussparung.<br />

3 Die Gewindeeinsätze an der Gabel sind typische<br />

Gravel-Zutaten – genauso wie die selbstverständlich<br />

montierte Scheibenbremse.<br />

FAZIT<br />

Dem ziemlich leichten Specia lized<br />

kann man „Gravel pur“ be scheinigen<br />

mit sehr aufrechter Sitzhaltung, opti -<br />

maler Übersetzung und sogar einer<br />

Federung im Gabelschaft. Nur die<br />

Reifen dürften etwas breiter sein.<br />

Fahrrad News 57


28<br />

ZUBEHÖRPRODUKTE<br />

FÜR RADREISENDE …<br />

… stellen wir euch hier vor; angefangen beim Handyhalter, um während der Fahrt bestmögliche<br />

Navigationsbedingungen zu schaffen oder Neuigkeiten im Blick zu haben,<br />

bis hin zu Sattel-/Rahmentaschen zum Verstauen von Tourgepäck – ein Ersatzschlauch,<br />

Werkzeug und ein Energieriegel sollten schließlich immer mit an Bord sein.<br />

Doch lassen sich natürlich, je nach Taschengröße, noch weitere Utensilien unterbringen.<br />

Zwei Gepäckträger für die Sattelstützen-Montage etwa, um beispielsweise Radpendlern<br />

auf dem Weg zur Arbeit den Rücken zu entlasten und den Schweißtrieb zu reduzieren<br />

– denn Tasche oder Rucksack lassen sich auf dem Träger unterbringen. Tipp: Die Kontaktstellen<br />

von Tasche und Rahmen mit Schutz folie abkleben, um unschönen Scheuerspuren<br />

vorzubeugen. Und noch ein Hinweis: Ganz bewusst haben wir die Fotos der Satteltaschen<br />

in Kombination mit einer versenkbaren Sattelstütze geknipst, da sich ihre Verwendung<br />

nicht wechselseitig ausschließt. Jedoch ist, je nach Typ und Größe der Satteltasche,<br />

ein Absenken nur noch eingeschränkt bzw. gar nicht mehr möglich.<br />

Text Matthias Baumgartner, Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer


BIKEPACKING // PRODUKTE<br />

XLC GEPÄCKTRÄGER RP-R07<br />

Der RP-R07 ist ein Gepäckträger von XLC, der für die Montage<br />

an der Sattelstütze konzipiert ist. Per Schnellspann-Klemmmechanismus<br />

lässt sich der Aluminiumträger an der Sattelstütze<br />

fixieren; so eignet er sich auch für vollgefederte Räder.<br />

Verschiedene Gummiadapter decken einen Klemmdurchmesser<br />

von 25,4 bis 31,8 Millimeter ab. Die Seitenhalter erlauben<br />

eine optimale Packtaschenbefestigung, die Federklappe<br />

klemmt weitere Gepäckstücke. Freigegeben für maximal zehn<br />

Kilogramm Zuladung, Rücklichtaufnahme vorhanden.<br />

Zuladung [kg]<br />

10<br />

Maße [mm]<br />

480 x 130 x 280<br />

Gewicht [g]<br />

877<br />

Preis [€]<br />

UVP 30<br />

Web<br />

www.xlc-parts.com<br />

TOPEAK MTX BEAMRACK E-TYPE<br />

Mit bis zu neun Kilogramm Gepäck nimmt es der MTX Beamrack<br />

E-Type auf. Schnell und einfach ist der Topeak-Gepäckträger<br />

via Schnellspannmechanismus an der Sattelstütze<br />

montiert. Verschiedene im Lieferumfang enthaltene Adapter<br />

ermöglichen die Fixierung an Rohrdurchmessern von 25,4 bis<br />

31,8 Millimetern. Zwei Spanngummis sorgen für die Fixierung<br />

des Gepäcks; zusätzlich ist der Beamrack mit den MTX Trunkbags<br />

kompatibel. Der Aluminiumgepäckträger ist mit einem<br />

Sicherheitsreflektor ausgestattet und bietet zudem die Möglichkeit,<br />

ein Rücklicht zu montieren.<br />

Zuladung [kg]<br />

9<br />

Maße [mm]<br />

540 x 120 x 100<br />

Gewicht [g]<br />

710<br />

Preis [€]<br />

UVP 49,95<br />

Web<br />

www.topeak.com<br />

Fahrrad News 59


PRODUKTE // BIKEPACKING<br />

SKS SMARTBOY<br />

Die mit Gummiriemen entwickelte und werkzeuglos montierbare Lenkerklemmung<br />

ermöglicht einen maximalen Klemmdurchmesser von<br />

35 Millimetern. In der wasserabweisenden Handyhülle sollten alle gängigen<br />

Smartphone-Formate bis zu einer Größe von 144 x 76 x 9 Millimeter<br />

unterkommen. Die durchsichtige Transmitterfolie erlaubt eine Display-Bedienung.<br />

Die Hülle wird per Klettverschluss auf den Halter fixiert.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

max. 144 x 76 x 9<br />

Gewicht [g]<br />

69<br />

Preis [€]<br />

UVP 24,99<br />

Web<br />

www.sks-germany.com<br />

SP CONNECT BIKE BUNDLE UNIVERSAL<br />

Das Bike Bundle kommt mit einem 3M-Klebepad, das mit dem „twist to<br />

lock“-Mechanismus ausgestattet ist. Es lässt sich direkt auf die Rückseite<br />

des Smartphones platzieren. Zusätzlich hat SP Connect auch spezielle Ausführungen<br />

mit entsprechenden Hüllen für gängige Smartphone-Modelle im<br />

Angebot. Im Lieferumfang sind zwei Halter enthalten: Einer ist für die Montage<br />

am Lenker, der zweite für die Montage auf dem Vorbau mittels spezieller<br />

Steuersatzkappe gedacht. Beide sind GoPro-Action-Cam-kompatibel.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

universal durch Klebepad<br />

Gewicht [g]<br />

38 (mit Lenkerklemmung)<br />

38 (mit Steuersatzdeckelhalter)<br />

Preis [€]<br />

UVP 29,99<br />

Web<br />

www.sp-connect.de<br />

TOPEAK OMNI RIDECASE / IPHONE X/XS / SMARTPHONE DRYBAG<br />

Alle drei hier gezeigten Varianten sind in unterschiedlichen Ausführungen,<br />

passend zu verschiedenen Smartphone-Modellen, erhältlich. Das Omni<br />

RideCase ist ein elastischer Silikonhalter, der sich für Smartphones mit<br />

Displaygrößen von 4,5 bis 5,5 Zoll eignet. Das RideCase iPhone kommt<br />

mit entsprechender Handyschale und lässt sich entweder per Steuersatzdeckel-Adapter<br />

oder mittels Lenker-/Vorbauklemme montieren. Die<br />

Drybag-Hülle schützt das Gerät vor widrigen Bedingungen, erlaubt aber<br />

trotzdem eine Bedienung; ein rückseitiges Kamerafenster ist gegeben.<br />

Alle Systeme sind mit dem QuickClick-Mechanismus ausgestattet.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

je nach Ausführung<br />

Gewicht [g]<br />

49 (Bild oben)<br />

88/96 (mit Steuersatzdeckelhalter)<br />

60 (mit Lenkerklemmung)<br />

Preis [€]<br />

UVP 34,95 (Omni RideCase)<br />

UVP 49,95 (RideCase iPhone X/XS)<br />

UVP 29,95 (Smartphone Drybag)<br />

Web<br />

www.topeak.com<br />

60 Fahrrad News


BIKEPACKING // PRODUKTE<br />

SYNTACE SMART-MAP GRIPPER<br />

Durch einen verstellbaren, breiten Schieber und Module zur Höhenanpassung<br />

lässt sich der Smart-Map Gripper von Syntace an jedes<br />

gewöhnliche Smartphone anpassen. Die tiefer am Vorbau gewählte<br />

Position soll Beschädigungen vorbeugen. Die Montage erfolgt mittels<br />

TwinFix-Klemmen, die an jedem Syntace-Vorbau verwendet werden können.<br />

Optional ist noch eine Lupine-Lampenhalterung erhältlich.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

60–90 Breitenverstellung<br />

Gewicht [g]<br />

89<br />

Preis [€]<br />

UVP 108<br />

Web<br />

www.syntace.com<br />

NC-17 3D UNIVERSAL HALTER 1<br />

Der Universal Halter von NC-17 ist mit zwei unterschiedlichen Befestigungsoptionen<br />

verfügbar: einmal mit einer herkömmlichen Lenkerklemmung,<br />

die durch verschiedene Gummi-Adapter Durchmesser von 22 bis<br />

32 Millimeter klemmt, oder mit einer A-Head-Kappenbefestigung, bei der<br />

sich der originale Steuersatzdeckel gegen den NC-17-Haltearm tauschen<br />

lässt. Das patentierte Zahnstangengetriebe sorgt für eine parallele Klemmung<br />

der vier Haltearme. Durch eine Kugelkopfhalterung lässt sich der<br />

Universal Halter um 360 Grad drehen sowie in einem großen Neigungswinkelbereich<br />

verstellen.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

114–182 x 56–92 x –12,5<br />

Gewicht [g]<br />

96 Lenkermontage<br />

102 A-Headset-Montage<br />

Preis [€]<br />

UVP 19,98 (Lenkermontage)<br />

UVP 24,98 (A-Headset-Montage)<br />

Web<br />

www.nc-17shop.de<br />

ZEFAL Z CONSOLE DRY M / Z HANDLEBAR MOUNT<br />

Gefertigt aus wasserabweisenden Materialien, sitzt das Smartphone gut<br />

geschützt in der Z-Console-Dry-M-Hülle. Die Klarsichtfolie ermöglicht<br />

eine Gerätebedienung; das rückseitige Fenster erlaubt es, die Kamerafunktion<br />

zu nutzen. Im Lieferumfang enthalten ist eine Lenker-/Vorbauhalterung,<br />

die mittels zweier Gummiringe fixiert wird. Die Handytasche<br />

lässt sich dabei einfach einklicken. Optional käuflich zu erwerben ist die<br />

Lenkerbefestigung Z Handlebar Mount, die auf der Unterseite mit einer<br />

Action-Cam-Halterung ausgestattet ist. Geeignet für Lenkerdurchmesser<br />

von 25,4 und 31,8 Millimeter.<br />

Smartphone L x B x H [mm]<br />

max. 150 x 72 x 10<br />

Gewicht [g]<br />

69 (mit Vorbauhalterung)<br />

125 (mit Lenkerhalterung)<br />

Preis [€]<br />

UVP 29,95/29,95<br />

Web<br />

www.zefal.com<br />

Fahrrad News 61


PRODUKTE // BIKEPACKING<br />

REVELATE DESIGNS VOLE<br />

Die Vole von Revelate Designs ist eine Satteltasche mit zwei bis sieben<br />

Liter Packvolumen, die sich auch für vollgefederte Räder mit absenkbarer<br />

Sattelstütze eignet. Sie ist ausgestattet mit dem Indie-Rail-Befestigungssystem,<br />

das sich dadurch auszeichnet, dass die Tasche links und rechts<br />

separat an den Sattelstreben befestigt wird. Durch die breite Abstützung<br />

sollen Pendelbewegungen deutlich reduziert werden. Durch die vielfachen<br />

Versteifungen behält die Tasche allzeit ihre Form; der Rollverschluss<br />

ermöglicht ein einfaches und sicheres Verschließen.<br />

Volumen [l]<br />

2–7<br />

Gewicht [g]<br />

351<br />

Preis [€]<br />

UVP 199,99<br />

Web<br />

www.revelatedesigns.com<br />

TOPEAK WEDGE PACK II MEDIUM<br />

Die Wedge Pack II von Topeak ist in verschiedenen Größen von XS bis L<br />

erhältlich. Hier zu sehen ist die Medium-Ausführung mit einem Volumen,<br />

das durch ein Reißverschlusssystem von 0,95 auf 1,25 Liter Fassungsvermögen<br />

erweiterbar ist. Die im Lieferumfang enthaltene knallgelbe Regenhülle<br />

sorgt auch bei Schmuddelwetter für trockene Bedingungen im<br />

Inneren der Tasche. Die Halterung lässt sich fest mit dem Sattelgestell<br />

verschrauben; per Klicksystem ist die Tasche abnehmbar.<br />

Volumen [l]<br />

0,95–1,25<br />

Gewicht [g]<br />

170<br />

Maße [mm]<br />

165 x 123 x 105<br />

Preis [€]<br />

UVP 22,95<br />

Web<br />

www.topeak.com<br />

XLC SATTELTASCHE XS<br />

Der Minimalist unter den Satteltaschen: Die XLC zeichnet sich durch<br />

0,3 Liter Stauvolumen und ein helles Innenfutter aus, das den Tascheninhalt<br />

besser sichtbar macht. Ein kleines, auf der Innenseite der Öffnung<br />

angebrachtes Netzfach erlaubt das Verstauen von Bargeld oder anderen<br />

kleinsten Mitbringseln. Der Schlüssel lässt sich beispielsweise sicher an<br />

einem Cliphaken (Öse) fixieren. Zwei Klettbänder sorgen für eine stabile<br />

Befestigung am Sattel. Die Tasche ist ausgestattet mit Reflektorstreifen<br />

und einer Lasche am Deckel zur Befestigung eines Rücklichtes.<br />

Volumen [l]<br />

0,3<br />

Gewicht [g]<br />

62<br />

Maße [mm]<br />

135 x 64 x 84<br />

Preis [€]<br />

UVP 17<br />

Web<br />

www.xlc-parts.com<br />

62 Fahrrad News


BIKEPACKING // PRODUKTE<br />

ORTLIEB SADDLE-BAG TWO / MICRO TWO<br />

Der Kofferraum fürs Sattelgestell: Die oben gezeigte Saddle-Bag Two<br />

fasst 4,1 Liter. Wer weniger zu transportieren hat, kommt mit der unten<br />

gezeigten Micro Two aus. Das Stauvolumen der gezeigten Tasche beträgt<br />

0,8 Liter, eine 0,5-Liter-Variante ist ebenfalls erhältlich. Das PU-beschichtete<br />

Nylongewebe ist frei von PVC und punktet durch Wasserundurchlässigkeit.<br />

Der Rollverschluss mit Steckverschluss bzw. Gummizügen zum<br />

Verschließen der Öffnungen lässt sich schnell und einfach bedienen.<br />

Volumen [l]<br />

4,1/0,8<br />

Gewicht [g]<br />

289/140<br />

Maße [mm]<br />

280 x 210 x 140/140 x 120 x 90<br />

Preis [€]<br />

UVP 44,99 (Saddle-Bag Two)<br />

UVP 28,99 (Micro Two)<br />

Web<br />

www.ortlieb.com<br />

SKS RACER STRAPS 800 / EXPLORER CLICK 1800<br />

Die Racer Straps 800 ist der sportive Begleiter, die Explorer Click 1800<br />

der Lastenesel. Erstere wird mittels Klettbändern fixiert, Letztere verschraubt<br />

– ein Klicksystem erlaubt Montage und Demontage. Beide verfügen<br />

über reflektierende Elemente, bieten die Möglichkeit, ein Rücklicht<br />

zu befestigen, und sind aus einem wasserabweisenden Material hergestellt.<br />

Netzeinsätze bringen Struktur ins Innenleben; zudem bietet die Explorer<br />

eine Volumenvergrößerung per Reißverschluss.<br />

Volumen []<br />

0,8/1,8<br />

Gewicht [g]<br />

119/186<br />

Maße [mm]<br />

190 x 75 x 100/180 x 80 x 130<br />

Preis [€]<br />

UVP 19,99 (Racer Straps 800)<br />

UVP 29,99 (Explorer Click 1800)<br />

Web<br />

www.sks-germany.com<br />

ZEFAL Z DRY PACK L<br />

Sei das Wetter noch so schlecht – die Zefal-Satteltasche kommt genau<br />

recht. Das bei der Z Dry Pack L verwendete TPU-Material ist wasserfest,<br />

und sämtliche Verbindungen wurden verschweißt. Auch der Reißverschluss<br />

ist auf Undurchlässigkeit ausgelegt. Zwei Klettbänder stehen<br />

für die Fixierung an Sattelgestell und der -stütze parat. 1,2 Liter Volumen,<br />

Reflektorstreifen sowie eine Schlaufe an der Rückseite zur Montage eines<br />

kleines Rücklichtes sind weitere Eckdaten bzw. Details.<br />

Volumen [l]<br />

1,2<br />

Gewicht [g]<br />

80<br />

Maße [mm]<br />

175 x 80 x 100<br />

Preis [€]<br />

UVP 29,95<br />

Web<br />

www.zefal.com<br />

Fahrrad News 63


PRODUKTE // BIKEPACKING<br />

ORTLIEB FRAME-PACK TOPTUBE / COCKPIT-PACK<br />

Wer mit mehr Gepäck unterwegs ist, wird bei der Frame-Pack Toptube,<br />

die in der Regel unter dem Oberrohr montiert wird, fündig. Typisch Ortlieb<br />

ist die Tasche wasserdicht – sie soll selbst einer Flussdurchquerung<br />

standhalten – und bietet großzügige vier Liter Stauraum. 0,8 Liter wasserdichtes,<br />

per Reißverschluss zugängliches Packvolumen bietet die<br />

Cockpit-Pack. Die Montagemöglichkeiten sind vielfältig, die Fixierung am<br />

Bike erfolgt über zwei Klettbänder.<br />

Volumen [l]<br />

4/0,8<br />

Gewicht [g]<br />

169/94<br />

Maße [mm]<br />

500 x 60 x 130/180 x 80 x 80<br />

Preis [€]<br />

UVP 99/49,99<br />

Web<br />

www.ortlieb.com<br />

REVELATE DESIGNS MAG-TANK / TANGLE FRAME BAG<br />

0,9 Liter Platz bietet die Mag-Tank-Oberrohrtasche, die sich mithilfe zweier<br />

Klettbänder fixieren lässt. Der Clou ist der Magnetdeckelverschluss<br />

mit mechanischer Sicherung. Kinderleicht lässt er sich mit einer Hand<br />

öffnen und schließen, um während der Fahrt an den Inhalt zu gelangen.<br />

Gut viermal so viel Stauraum bietet die Tangle Frame Bag Medium. Sie<br />

ist aufgeteilt in zwei Hauptfächer mit Innentaschen. Das größere Fach<br />

verfügt über einen Ausgang für ein Kabel oder einen Trinkschlauch.<br />

Volumen [l]<br />

0,9/4<br />

Gewicht [g]<br />

130/290<br />

Maße [mm]<br />

216 x 64 x 127/502 x 60 x 102<br />

Preis [€]<br />

UVP 79,99 (Mag-Tank)<br />

UVP 129,99 (Tangle Frame Bag)<br />

Web<br />

www.revelatedesigns.com<br />

SKS EXPLORER EDGE<br />

SKS ist schon lange bekannt für seine hochwertigen Luftpumpen. Mit der<br />

Explorer Edge ist das Unternehmen nun auf dem besten Wege, sich auch<br />

im Taschensegment einen ähnlichen Namen zu machen. Per Klettstraps<br />

wird die Tasche einfach bombenfest am Rahmen befestigt. Der Innenraum<br />

ist zur besseren Sortierung mehrfach unterteilt und von einer Seite<br />

per hochwertigem Reißverschluss zugänglich. Das Taschenmaterial ist<br />

wasserabweisend und einfach zu reinigen.<br />

Volumen [l]<br />

1<br />

Gewicht [g]<br />

143<br />

Maße [mm]<br />

280 x 60 x 120<br />

Preis [€]<br />

UVP 22,99<br />

Web<br />

www.sks-germany.com<br />

64 Fahrrad News


BIKEPACKING // PRODUKTE<br />

VAUDE AQUA BOX LIGHT<br />

Alles Kleine, Nötige findet in der wasserdichten Aqua Box Light von Vaude<br />

Platz. Befestigt wird sie mit zwei Straps am Lenker, zusätzlich kann<br />

man sie beim Verschließen auch noch am Vorbau fixieren. Wir empfehlen<br />

diese zusätzliche Befestigung zwecks besserem Sitz, auch wenn dadurch<br />

das Packvolumen deutlich reduziert wird. Im Lieferumfang enthalten ist<br />

ein Schultergurt. Die Tasche kann damit als Umhängetasche genutzt werden,<br />

lässt sich allerdings dann nicht mehr wasserdicht verschließen.<br />

Volumen [l]<br />

4<br />

Gewicht [g]<br />

140<br />

Maße [mm]<br />

150 x 260 x 140<br />

Preis [€]<br />

UVP 60<br />

Web<br />

www.vaude.com<br />

ORTLIEB ACCESSORY-PACK / HANDLEBAR-PACK 9L<br />

Ob die große Handlebar-Pack oder die kleinere Accessory-Pack: Beide<br />

sind perfekt aufeinander abgestimmt, lassen sich miteinander kombinieren,<br />

aber auch einzeln verwenden. Die Accessory-Pack kann darüber hinaus<br />

als Schulter- oder Gürteltasche verwenden. Die Handlebar-Pack ist in<br />

der hier gezeigten 9-Liter-Version und in einer 15-Liter-Version erhältlich.<br />

Dank Kompressionsriemen lässt sich das Gepäck gut zusammenzurren.<br />

Beide sind Ortlieb-typisch wasserdicht.<br />

Volumen [l]<br />

3,5/9<br />

Gewicht [g]<br />

202/350<br />

Maße [mm]<br />

500 x 170 x 50/450 x 160 x 160<br />

Preis [€]<br />

UVP 54,99 (Accessory-Pack)<br />

UVP 99,99 (Handlebar-Pack)<br />

Web<br />

www.ortlieb.com<br />

LEZYNE BAR CADDY<br />

Sie ist leicht, bezahlbar, lässt sich schnell und sicher am Lenker befestigen<br />

und nimmt ordentlich Gepäck auf. Lezyne hat es mit dem Bar Caddy<br />

verstanden, eine modische Tasche für den Reiseradler zu machen. Der<br />

Zugang ist seitlich von links und rechts möglich. Der Inhalt ist vor Wasser<br />

geschützt, der Radler wird dank diverser Reflektoren bei Dunkelheit<br />

schneller gesichtet. Unter den außen liegenden Zugschnüren lassen sich<br />

während der Fahrt Handschuhe, Stirnband etc. schnell verstauen.<br />

Volumen [l]<br />

7<br />

Gewicht [g]<br />

248<br />

Maße [mm]<br />

8 x 60 x 115<br />

Preis [€]<br />

UVP 49,95<br />

Web<br />

www.lezyne.com<br />

Fahrrad News 65


PORTRÄT // ACROS<br />

Die Lagerspezialisten<br />

HAUSBESUCH BEI ACROS<br />

Zahlreiche Fahrradfahrer sind bereits einmal mit Acros in Berührung gekommen –<br />

zumindest unbewusst. Denn die Spezialität der schwäbischen Firma verbirgt sich im Inneren eines<br />

jeden Bikes: der Steuersatz. Dass Acros sich dabei alles andere als zu verstecken braucht,<br />

zeigt ein Blick hinter die Kulissen am Firmenstandort in Renningen,<br />

rund 30 Kilometer südwestlich von Stuttgart.<br />

Text Werner Müller-Schell Fotos David Schultheiß<br />

66 Fahrrad News


ACROS // PORTRÄT<br />

Auf den ersten Blick ist es das Zusammenspiel<br />

aus Gabel, Lenker<br />

und Vorbau, dem an einem Fahrrad<br />

die wesentliche Rolle beim Steuern<br />

zukommt. Doch das ist zu einfach<br />

gedacht. Um ein unter allen<br />

Bedingungen flüssiges und leichtgängiges<br />

Lenken zu ermöglichen,<br />

braucht es ein weiteres entscheidendes<br />

Bauteil, das im Gegensatz<br />

zu den genannten Parts die meiste<br />

Zeit eines Fahrradlebens versteckt<br />

im Inneren des Steuerrohrs seine<br />

Arbeit verrichtet. Klein, unsichtbar<br />

und vor allem eines: zuverlässig.<br />

„Tatsächlich beschäftigen sich die<br />

meisten Leute erst mit dem Steuersatz,<br />

wenn er kaputt ist oder<br />

wenn er zu knacken und quietschen<br />

beginnt. Dabei ist er mit<br />

seinem Einfluss auf die Lenkbewegung<br />

entscheidend dafür, dass<br />

sich der Fahrer komplett auf die<br />

Strecke fokussieren und sicher radeln<br />

kann“, erklärt Axel Brunst. Der<br />

25-Jährige ist verantwortlich für<br />

den Bereich Marketing und Kommunikation<br />

bei einem der größten<br />

Hersteller für Fahrradsteuersätze<br />

überhaupt: Acros.<br />

Seit 1999 gibt es die Marke<br />

bereits, die im beschaulichen<br />

Ren ningen, rund 30 Kilometer<br />

südwestlich von Stuttgart, beheimatet<br />

ist. In den vergangenen 20<br />

Jahren hat man sich dabei allerdings<br />

nicht nur zum Spezialisten<br />

für Steuersätze entwickelt: Heute<br />

gilt Acros als Experte für so gut<br />

wie alle drehenden Teile am Fahrrad:<br />

Neben Steuersätzen zählen<br />

so Innenlager, Laufräder, Naben,<br />

Pedale sowie Lenker, Vorbauten<br />

und Griffe zum Portfolio. „Die<br />

Steuersätze in ihren verschiedensten<br />

Ausführungen sind aber<br />

unser Kerngeschäft. Hier gehören<br />

wir in Europa bei zahlreichen Radmarken<br />

schon von vorneherein<br />

zur Basisausstattung, wenn das<br />

Rad ausgeliefert wird“, erzählt Brunst.<br />

EXPERTISE FÜR ALLE<br />

DREHENDEN TEILE<br />

Dass man sich genau auf diesen<br />

Bereich spezialisiert hat, hat mit<br />

der erweiterten Unternehmensgeschichte<br />

zu tun. Denn schon vor<br />

der Markengründung 1999 blicken<br />

die Macher bei Acros bereits auf<br />

2<br />

3<br />

1 Die Montage vieler Acros-Produkte<br />

findet am Firmenstandort in<br />

Renningen statt.<br />

2 Das Einpressen der Lager in die Steuersatzschale<br />

geschieht per Hand.<br />

3 Das am besten sichtbare Steuersatzteil<br />

ist die Vorbaukappe.<br />

4 Erwin Botosch (rechts) leitet seit einigen<br />

Jahren das operative Geschäft von Acros.<br />

1<br />

4<br />

Fahrrad News 67


PORTRÄT // ACROS<br />

ALS PASSIONIERTE<br />

RADENTHUSIASTEN<br />

SITZEN WIR LIEBER<br />

IM SATTEL ALS AM<br />

SCHREIBTISCH.<br />

5 Die im Haus<br />

ansässige Produktion<br />

ermöglicht<br />

einen effektiven<br />

Ablauf und bietet<br />

die Möglichkeit,<br />

innovatives Gedankengut<br />

direkt<br />

umzusetzen.<br />

knappe zwei Jahrzehnte Industrieerfahrung<br />

zurück. Seit 1982 gibt<br />

es die Mutterfirma HWG. Horst<br />

Weidner gründete damals das Familienunternehmen,<br />

das zunächst<br />

als Handelshaus für Wälzlager aktiv<br />

ist, aufgrund des gestiegenen<br />

Bedarfs an Sonderteilen aber bald<br />

eine eigene Fertigung in Betrieb<br />

nimmt. Heute ist HWG ein global<br />

operierendes Unternehmen, die<br />

hier gefertigten Lagerteile kommen<br />

in zahlreichen Industriezweigen<br />

wie etwa der Autoindustrie<br />

5<br />

oder der Raumfahrt zum Einsatz.<br />

„Da gibt es schon einmal Lager,<br />

die einen halben Meter Durchmesser<br />

haben – dagegen ist der<br />

Steuersatz am Bike recht klein“,<br />

schmunzelt Brunst. Trotzdem liegt<br />

der Einstieg in den Fahrradsektor<br />

bald nahe – auch aus persönlichen<br />

Interessen des damaligen Juniorchefs<br />

und heutigen Firmeninhabers<br />

Frank Weidner, einem begeisterten<br />

Radfahrer, wie Brunst<br />

sagt: „Wir hatten schon länger die<br />

Fahrradindustrie beliefert, wollten<br />

aber unsere eigenen Produktideen<br />

verwirklichen. 1999 wurde<br />

daher unter dem Dach von HWG<br />

offiziell Acros gestartet.“<br />

Das Premierenprodukt ist allerdings<br />

noch kein Steuersatz,<br />

sondern eine Mountainbike-Federgabel<br />

namens Mamba. „Der<br />

erste Steuersatz folgte aber kurze<br />

Zeit später, und so hat sich<br />

nach und nach alles entwickelt:<br />

Irgendwann haben wir begonnen,<br />

die ersten Naben zu bauen, und<br />

uns dann recht schnell dafür entschieden,<br />

dass unsere Expertise<br />

alle drehenden Teile am Fahrrad<br />

sind – weil wir dieses Know-how<br />

in Sachen Lager eben seit Jahren<br />

haben“, so der Acros-Experte. Ein<br />

Know-how, das schnell für Erfolg<br />

sorgt. Und dafür, dass Acros mittlerweile<br />

eine der Referenzen auf<br />

dem Markt ist – wie etwa neben<br />

den Steuersätzen auch andere<br />

Produkte wie das jüngst veröffentlichte<br />

Urban-Pedal oder die in den<br />

vergangenen Jahren vorgestellten<br />

Carbon-Komplettlaufradsätze.<br />

22 Mitarbeiter zählt man inzwischen,<br />

davon tüfteln fünf Ingenieure<br />

tagtäglich daran, die aktuellen<br />

Produkte zu verbessern und<br />

neue zu entwickeln. „Wobei wir<br />

tatsächlich momentan den Großteil<br />

unserer Energie in die Weiterentwicklung<br />

von Steuersätzen<br />

stecken. Das Bauteil ist einfach<br />

höchst komplex“, fährt er fort.<br />

68 Fahrrad News


ACROS // PORTRÄT<br />

Kann man das Lager<br />

neu erfinden?<br />

Wie komplex, zeigt ein Blick in das<br />

Innenleben des Acros-Firmengebäudes:<br />

Der Klang von CNC-Fräsmaschinen,<br />

Laser- und Metallarbeiten<br />

erfüllt die Räumlichkeiten.<br />

Kisten mit verschiedensten Aluminium-<br />

und Stahlkomponenten sind<br />

fein säuberlich sortiert. Neben<br />

Produktionsstandorten in Asien<br />

erleben zahlreiche Produkte hier in<br />

Renningen den kompletten Zyklus<br />

– von der Idee bis hin zur Entwicklung<br />

am Rechner, von der Prototypenfertigung<br />

bis hin zur finalen<br />

Montage. Die im Haus ansässige<br />

Produktion ermöglicht dabei nicht<br />

nur einen flexiblen, zeitnahen und<br />

effektiven Ablauf, sondern bietet<br />

auch die Möglichkeit, frisches und<br />

innovatives Gedankengut direkt<br />

umzusetzen. Und auch getestet<br />

werden können neue Produkte<br />

direkt: „Das heimische Trailnetz<br />

beginnt direkt um die Ecke und<br />

dient nicht nur etlichen Praxis- und<br />

Erfahrungstests, sondern entfacht<br />

die von uns gelebte Bikebegeisterung<br />

tagtäglich aufs Neue“, wie<br />

Brunst sagt und mit einem Augenzwinkern<br />

anfügt. „Als passionierte<br />

Radenthusiasten sitzen wir lieber<br />

im Sattel als am Schreibtisch.“<br />

Eine Frage treibt das Acros-<br />

Team dabei tagtäglich an: Kann<br />

man den Steuersatz am Fahrrad<br />

neu erfinden? Die Antwort ist<br />

„jein“. Zwar würden viele Komponenten<br />

über Jahre gleich bleiben,<br />

dennoch gebe es stetige Verbesserungen.<br />

Wie es in der Natur<br />

des Steuersatzes liege, würden<br />

solche Innovationen dabei oftmals<br />

unbemerkt bleiben – etwa, wenn<br />

eine neue Dichtung entwickelt<br />

werde. „Eine der größten Herausforderungen<br />

für uns derzeit<br />

ist beispielsweise das Eindringen<br />

von Wasser. So arbeiten wir daran,<br />

dass Fahrräder auch dem kräftigen<br />

Strahl eines Hochdruckreinigers<br />

standhalten können, ohne<br />

dass Lager und Steuersatz durch<br />

den enormen Druck Schaden erleiden“,<br />

so Brunst. Es kommt nicht<br />

von ungefähr, dass man für die<br />

Zukunft daran arbeiten will, neben<br />

der Technik auch die Bekanntheit<br />

eines der wichtigsten, zugleich<br />

aber unscheinbarsten Bauteile<br />

am Fahrrad zu verbessern: dem<br />

Steuersatz.<br />

6 Während viele<br />

Marken ihre Pro -<br />

dukte mit Aufklebern<br />

kennzeichnen,<br />

werden die<br />

Grafiken bei Acros<br />

per Laser in das<br />

Eloxal gebrannt.<br />

6<br />

Fahrrad News 69


Bikes<br />

& Beer<br />

& Bratwurst<br />

AUF GRAVEL-TOUR<br />

IN DER FRÄNKISCHEN SCHWEIZ<br />

Text Johannes Haidn Fotos Stephan Peters, Martin Donat


FRÄNKISCHE SCHWEIZ // REISE<br />

Ich gebe zu: Die Überschrift „Bikes & Beer & Bratwurst“ stammt nicht aus meiner Feder.<br />

Ich hätte jedoch keine passendere für meinen kurzen Aufenthalt in der Fränkischen Schweiz,<br />

genauer gesagt in Streitberg, finden können. Der Fürther Fahrradgroßhändler Cosmic Sports<br />

lud im vergangenen Spätsommer zu einer Produktpräsentation unter besagtem Motto ein.<br />

Der Schwerpunkt der Veranstaltung: Gravel Bikes.<br />

Sport, Erholung und Kulinarik<br />

1<br />

Das Navi zeigt mit Ausgangspunkt<br />

Deggendorf eine Fahrzeit von le -<br />

diglich zwei Stunden und zehn Minuten<br />

an. So nah liegt die Fränkische<br />

Schweiz, und dennoch habe<br />

ich es bisher noch nie geschafft,<br />

dort Urlaub zu machen. Doch auch<br />

von der Frankfurter oder Stuttgarter<br />

Ecke braucht man kaum länger,<br />

selbst von Nürnberg aus ist<br />

der Weg in die Fränkische Schweiz<br />

nur ein Katzensprung.<br />

Von Forchheim kommend, fah -<br />

re ich im Wiesenttal ins Herz der<br />

Region. Links und rechts ragen<br />

die Berge bis zu 200 Meter in die<br />

Höhe, auf der Spitze steht häufig<br />

eine intakte Burg bzw. ein Schloss<br />

oder eine Ruine. Nicht umsonst<br />

liegt die Fränkische Schweiz auf<br />

der Burgenstraße, die sich von<br />

Mannheim bis in die Tschechische<br />

Hauptstadt Prag schlängelt. Weniger<br />

offensichtlich, doch in dieser<br />

Region allgegenwärtig sind unzählige<br />

Höhlen und Kletterfelsen.<br />

Erstere trugen mitunter dazu bei,<br />

dass Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

der Tourismus in die Region kam.<br />

Die Kletterer kamen deutlich später,<br />

doch mittlerweile zählt das<br />

Gebiet zu den attraktivsten und<br />

besterschlossensten Kletterrevieren<br />

der Welt und es gibt Touren in<br />

allen Schwierigkeitsgraden. Doch<br />

was wäre ein Urlaub ohne Kulinarik?<br />

Womit wir wieder bei der<br />

Überschrift „Bikes & Beer & Bratwurst“<br />

angelangt wären. Mit über<br />

70 Brauereien hat die Regi on weltweit<br />

die höchste Brauerei dichte,<br />

hinzu kommen 270 Brennereien<br />

und die weit über die Grenzen bekannte<br />

fränkische Bratwurst.<br />

Warum wir eigentlich hier sind<br />

Fast hätte ich vergessen, warum<br />

ich eigentlich hierher gekommen<br />

bin. Doch beim Gespräch mit unseren<br />

Guides Norman und Flo<br />

wird mir schnell klar, dass sich diese<br />

Region perfekt mit dem Fahrrad<br />

erkunden lässt. Insgesamt<br />

elf Rund- und Zielwege zwischen<br />

29 und 106 Kilometern beinhaltet<br />

die offizielle Broschüre der Tourismuszentrale<br />

– allesamt gut ausgearbeitet<br />

mit Verleih- und Servicestationen.<br />

Und natürlich kann<br />

man sich auch selbst zahlreiche<br />

Routen zusammenstellen.<br />

Unsere erste Tour führt uns in<br />

weiten Teilen entlang des Flusses<br />

Wiesent in Richtung Südwesten.<br />

Auf Asphalt- und Schotterstraßen<br />

sind wir mit unseren Gravel Bikes<br />

flott unterwegs. Diese Gegend ist<br />

übrigens das größte Kirschanbau-<br />

1 Die Fränkische<br />

Schweiz bietet<br />

Radfahrern Touren<br />

in allen Varianten.<br />

Fahrrad News 71


Mit über 70<br />

Brauereien hat<br />

MAN weltweit<br />

die höchste<br />

BRAUEREIDICHTE.<br />

2<br />

gebiet Deutschlands – ein Besuch<br />

in den Frühjahrsmonaten würde<br />

sich also sicherlich lohnen. Bei unserem<br />

Besuch im Spätsommer ist<br />

die Kirschernte längst abgeschlossen,<br />

dafür werden wir mit dem<br />

feinen Duft der Apfelbäume entschädigt.<br />

Immer wieder queren<br />

wir die Bahnlinie, auf der zwischen<br />

Behringersmühle und Ebermannstadt<br />

am Wochenende Fahrten<br />

mit der historischen Dampfbahn<br />

stattfinden, bis wir schließlich<br />

unseren Wendepunkt, Pretzfeld,<br />

erreichen.<br />

Mike Schmitt, der Braumeister<br />

der kleinsten Handwerksbrauerei<br />

der Region, erwartet uns bereits<br />

und gibt uns einen Einblick in die<br />

Welt der Biere und der Braukunst.<br />

Leider sind wir für eine ausgiebige<br />

Bierprobe mit den falschen Untersätzen<br />

vor Ort, doch ein süffiges<br />

und bekömmliches Radler und ein<br />

altfränkisches Biergulasch geben<br />

uns Kraft für die bevorstehende<br />

Heimfahrt flussaufwärts.<br />

Am nächsten Tag ist es erst<br />

einmal vorbei mit dem Genussradeln<br />

– die Fränkische Schweiz<br />

zeigt sich nun von ihrer anstrengenden<br />

Seite: Die Anstiege hinauf<br />

zu den Burgen und Schlössern<br />

sind zwar höchstens 200 Meter<br />

hoch, doch in Sachen Steigung<br />

teilweise recht giftig. Oft bin ich im<br />

ersten Gang meines Gravel Bikes<br />

unterwegs. Oben angekommen,<br />

wird man jedoch für seine Mühen<br />

entschädigt: Egal, auf welcher<br />

Burg bzw. Ruine wir sind – die<br />

Aussicht ist immer grandios. Und<br />

auch zwischen den Berggipfeln<br />

findet man immer wieder Wegweiser<br />

zu Höhlen, deren Besuch<br />

absolut lohnenswert ist. Doch Vorsicht<br />

bei der Tourenplanung, denn<br />

mit diversen Besuchen von Burgen,<br />

Höhlen und Brauereien kann<br />

sich die Tour schnell mal bis in den<br />

Abend hineinziehen.<br />

Warum in die Ferne schweifen?<br />

Diese Frage habe ich mir nach<br />

dem Aufenthalt in der Fränkischen<br />

Schweiz schnell gestellt. Von Land<br />

und Leuten begeistert, war ich sicher<br />

nicht zum letzten Mal in dieser<br />

Gegend. Zumal ich die Kirschblüte<br />

miterleben, sämtliche Biere<br />

und Brände probieren, andere Kletterrouten<br />

kennenlernen möchte …<br />

Bis bald also! Es gibt viel zu entdecken<br />

und zu bestaunen.<br />

2 Beim Gravel-<br />

Biken in der Fränkischen<br />

Schweiz<br />

gehört oft auch<br />

der Besuch der<br />

ein oder anderen<br />

Burgruine zum<br />

Streckenprofil.<br />

3 Das hügelige<br />

Gelände bietet<br />

zahlreiche Aussichtspunkte.<br />

Aber Achtung!<br />

Die Anstiege sind<br />

oftmals sehr steil.<br />

72 Fahrrad News


FRÄNKISCHE SCHWEIZ // REISE<br />

MEIN RAD IN DER<br />

FRÄNKISCHEN SCHWEIZ<br />

Salsa Journeyman Claris 650<br />

Überwiegend war ich bei meinem<br />

Kurztrip mit dem Salsa Journeyman<br />

unterwegs. Das Rad ist ein sogenanntes<br />

Gravel Bike und eignet sich für den<br />

Bereich von Asphalt bis leichtes Gelände.<br />

Die Sitzposition ist sportlich, jedoch<br />

deutlich aufrechter und komfortabler<br />

als auf einem Rennrad. Bei Bedarf lässt<br />

sich das Rad mit Gepäckträger oder<br />

diversen anderen Taschen beladen so -<br />

wie mit Schutzblechen bestücken.<br />

Der Fahrertyp sollte sportlicher Natur<br />

sein und über eine gute Grundfitness<br />

verfügen. Dann lassen sich auch die teils<br />

steilen Anstiege mit bis zu 200 Höhenmetern<br />

in der Fränkischen Schweiz gut<br />

meistern. Ein Spaßbereiter ist es durch<br />

sein leichtfüßiges Handling auf den oft<br />

welligen und kurvigen Wegen.<br />

3<br />

Preis<br />

UVP 999 €<br />

Web<br />

www.salsacycles.com<br />

Egal, auf welcher<br />

Burg wir<br />

sind – die Aussicht<br />

ist immer<br />

grandios.<br />

Fahrrad News 73


REISE // ST. MORITZ<br />

TRAILGENUSS<br />

ENGADIN ST. MORITZ<br />

Ehrwürdig erhaben späht „Guardiaun Grischun“, der in Bronze gebannte Steinbock,<br />

von einem Felsvorsprung am Piz Nair von 3.056 Meter Höhe ins Engadin.<br />

Für viele der persönliche Höhenrekord mit dem Bike.<br />

Text Holger Schaarschmidt Fotos Stefan Schopf<br />

Kaum einen anderen Ort der Alpen<br />

verbindet man mehr mit Chic<br />

und Glamour als St. Moritz. In der<br />

Einkaufsmeile glitzern und glänzen<br />

Gucci, Prada und BlingBling<br />

– so meine Vorstellung. Doch<br />

schon der erste Eindruck belehrt<br />

mich eines Besseren. Zwar liegen<br />

Luxus und Extravaganz in der Luft<br />

des mondänen Kurorts, doch man<br />

spürt auch etwas anderes: „Die -<br />

se Berge. Diese Seen. Dieses<br />

Licht.“ Treffender als der Slogan<br />

der „Tourismusorganisation Engadin<br />

St. Moritz“ könnte man es<br />

nicht ausdrücken.<br />

1 Strahlender Sonnenschein<br />

in den<br />

Schweizer Alpen<br />

– wo lässt es sich<br />

besser mit dem<br />

E-Mountainbike<br />

auf Tour gehen?<br />

2 Das ist episches<br />

Mountainbiken:<br />

die Livigno-Alpen<br />

im Hintergrund<br />

und der St. Morit<br />

zersee in der<br />

Talsenke.<br />

ELEGANTES ST. MORITZ<br />

1<br />

Mit einem dezenten Rütteln und<br />

Rauschen verlassen wir mit der<br />

Standseilbahn Chantarella Corviglia<br />

das schicke St. Moritz und<br />

tauchen ein in die Engadiner Bergwelt.<br />

In Minutenschnelle erreichen<br />

wir die Bergstation, steigen<br />

um in die Luftseilbahn zum Piz<br />

Nair und finden uns kurz darauf in<br />

3.056 Meter Höhe wieder. Für viele<br />

Mountainbiker wahrscheinlich<br />

der persönliche Höhenrekord, den<br />

man jemals mit dem Bike erreicht<br />

St. Moritz ist nicht nur ein Paradies für Biker,<br />

hier kommen die verschiedensten Sportler,<br />

Naturliebhaber und Genussmenschen zusammen.<br />

74 Fahrrad News


ST. MORITZ // REISE<br />

2<br />

haben wird. Ehrwürdig erhaben<br />

späht „Guardiaun Grischun“, der in<br />

Bronze gebannte Steinbock, von<br />

einem Felsvorsprung ins Engadin,<br />

erblickt die imposanten Albula-Alpen<br />

sowie die mit gleißend weißen<br />

Schneegipfeln und mystisch<br />

blau schimmernden Gletschern<br />

bedeckte Bernina-Gruppe mit<br />

dem 4.049 Meter hohen Piz Bernina,<br />

das in den Granit geschnittene<br />

Bergell und die Livigno-Alpen mit<br />

ihrer von Nationalparks überzogenen<br />

Wildnis. Atemberaubend! In<br />

der breiten Talsohle präsentieren<br />

sich die trinkwassersauberen,<br />

tiefblauen Oberengadiner Seen,<br />

der Ursprung des Inn. Bei guter<br />

Fernsicht erkennt man zudem den<br />

Ortler in Südtirol, die Wildspitze<br />

und den Großvenediger in Österreich,<br />

die Zugspitze und sogar den<br />

Monte Rosa und das Matterhorn<br />

im Westen.<br />

Noch überwältigender als das<br />

Panorama, sorgen die vor uns liegenden<br />

Trails beinahe für euphorische<br />

Schnappatmung. Wir steigen<br />

direkt in den ersten Singletrail ein,<br />

queren auf einem schmalen Pfad<br />

ein Geröllfeld, um sogleich rasant<br />

bergab über Steinplatten, technische<br />

Passagen und Kurven gen<br />

Tal zu rauschen. Das Ende dieses<br />

noch fahrtechnisch fordernden<br />

Trails ist der Anfang des ersten<br />

Flowtrails an der Bergstation<br />

Corviglia. Schon nach den ersten<br />

Kurven spürt man: Hier haben<br />

erfahrene Trailbauer, die ihr Handwerk<br />

beherrschen, die Schaufel<br />

geschwungen. Feinste, sauber<br />

angelegte Kurven, kleine Sprünge,<br />

abwechslungsreiche Rich -<br />

tungswechsel auf 480 Tiefenmetern<br />

führen auf der ehemaligen<br />

Olympiapiste von 1948 – daher<br />

der Beiname Olympia-Flowtrail<br />

– über herrliche Almwiesen und<br />

durch schroffes Felsgelände in<br />

wilde, bezaubernd duftende Arvenwälder.<br />

So macht Biken Spaß!<br />

Fahrrad News 75


REISE // ST. MORITZ<br />

3 4<br />

TRAILS UND FLOW<br />

Unten angekommen, nehmen<br />

wir sogleich die nächste Bahn zur<br />

Corviglia. Wir sind im Bergrausch.<br />

Auch der WM-Flowtrail überzeugt<br />

mit perfekt gebauten Kurven,<br />

sauber angelegten Anliegern und<br />

inszenierten Sprüngen. Über eine<br />

Schotterstraße gelangen wir vom<br />

Trailende über die idyllisch gelegene<br />

Alp Suvretta zum Abschluss<br />

der Trail-Trilogie: dem Foppettas<br />

Flowtrail. Die Kombination aus<br />

Kurven und Wellen wurde perfekt<br />

in den lichten Nadelwald eingebettet.<br />

Elemente aus Holz und kleine<br />

Sprünge würzen das Flowerlebnis.<br />

Und plötzlich befinden wir<br />

3 Am Piz Nair<br />

beginnt einer<br />

der spektakulärsten<br />

Trails der<br />

Region. Dort im<br />

Sonnenaufgang zu<br />

starten, ist eines<br />

der Highlights.<br />

4 Oberhalb der<br />

Baumgrenze biken<br />

– ein Gefühl von<br />

Freiheit.<br />

uns unten im Tal, mit einem nur<br />

durch die Ohren unterbrochenen<br />

Grinsen im Gesicht, und kurbeln<br />

zurück nach St. Moritz.<br />

Mit der Alto Bar finden wir<br />

einen Ort mit Flair und guter<br />

Aussicht, direkt am Ausstieg der<br />

Standseilbahn Chantarella. Wir<br />

stärken uns mit einer Ladung<br />

Koffein, heißer Schoki und leckeren<br />

Snacks. Hier trifft sich die Bikerszene<br />

und man kommt rasch<br />

ins Gespräch. Es wird allerlei<br />

Bikerlatein ausgetauscht: Tourentipps,<br />

Highlights … Mit neuen<br />

Inspirationen und Energie starten<br />

wir zur Nachmittagstour. Alle Trails<br />

noch einmal – wir spüren schon<br />

Trail entzug.<br />

PANORAMA-E-BIKING<br />

Am nächsten Tag begleitet uns<br />

Silvan von der Tourismusorganisation<br />

Engadin St. Moritz zu einem<br />

der Highlights abseits der<br />

Lifte. Der anspruchsvolle Trail ist<br />

Teil der Via Engiadina, eines Panorama-Weitwanderweges,<br />

der als<br />

Höhenweg vom Unterengadin<br />

bis zum Malojapass führt. Die<br />

zur Verfügung gestellten E-Bikes<br />

erleichtern das Vorankommen beachtlich,<br />

zumindest auf den ersten<br />

Kilometern bergauf zur Alp Suvretta.<br />

Auch eine kurze Schiebepassage<br />

um einen Felsen ist dabei. Der<br />

Trail ist nichts für Sonntagsradler,<br />

der Ausblick dagegen schon.<br />

76 Fahrrad News


ST. MORITZ // REISE<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Engadin St. Moritz Tourismus AG<br />

www.engadin.ch<br />

Alpine Region<br />

Bernina-, Livigno-, Albula-Alpen<br />

Badegewässer<br />

Lej Marsch, Lej da Staz<br />

5<br />

Regionale Küche<br />

Capuns, Pizzoccheri<br />

Mitbringsel<br />

Engadiner Nusstorte<br />

Veranstaltungen<br />

Vaude Engadin Bike Giro:<br />

28.–30.06.<strong>2019</strong>, Swiss Epic:<br />

20.–24.08.<strong>2019</strong>; Nationalpark<br />

Bike Marathon: 31.08.<strong>2019</strong><br />

Must-See<br />

Piz Nair Sunrise (3.056 m ü. M.)<br />

Must-So<br />

Flowtrails auf Corviglia,<br />

Bahnentour Engadin St. Moritz<br />

5 Die Via Engiadina<br />

windet sich als<br />

Höhenweg durch<br />

das ganze Engadin<br />

– einer der schönsten<br />

Abschnitte ist<br />

der finale entlang<br />

der Oberenga -<br />

diner Seen.<br />

Wir treffen einige Wanderer.<br />

Respektvoll grüßt man sich und<br />

tauscht sich aus. Unser Guide erwähnt,<br />

dass alle Wege in Graubünden<br />

von Wanderern und Bikern<br />

gleichermaßen benutzt werden<br />

dürfen, solange keine explizite<br />

Sperrung vorliegt. In der Ferienregion<br />

Engadin St. Moritz werden<br />

in einigen Bereichen mit hohem<br />

Touristenaufkommen allerdings<br />

Entflechtungen geprüft, damit<br />

Wanderer und Biker jeweils ungestört<br />

reine Wanderwege oder<br />

eben auch reine Biketrails genießen<br />

können.<br />

Ich beobachte den See und<br />

sehe eine Vielzahl von Kitern und<br />

Windsurfern, die gegen Abend<br />

die guten Windverhältnisse ausnutzen.<br />

Die Ferienregion Engadin<br />

St. Moritz ist nicht nur ein Paradies<br />

für Biker, meint Silvan, hier<br />

kommen die verschiedensten<br />

Sportler, Naturliebhaber und Genussmenschen<br />

zusammen.<br />

Apropos Genuss: Um den Tag<br />

perfekt zu machen, zeigt uns unser<br />

Guide noch das beste Restaurant<br />

für leckere Bündner Capuns<br />

und Pizzoccheri della Valtellina.<br />

Nach unserem leider nur kurzen<br />

Intermezzo in der Ferienregion Engadin<br />

St. Moritz hat sich mein Bild<br />

von der Region gewandelt: Wenn<br />

ich nun von High Society spreche,<br />

dann nur wegen der Höhenlage<br />

oder der berauschenden Trails.<br />

Einzigartig<br />

Quelle des Inns auf dem Pass<br />

Lunghin (2.644 m), Schnittpunkt<br />

dreier kontinentaler Wasserscheiden;<br />

außerdem: Piz Bernina<br />

(4.049 m) – einziger Viertausender<br />

der Ostalpen<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike School Engadin, Samedan,<br />

www.bikeschool-engadin.ch<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°99 „Oberengadin“<br />

Hoteltipp<br />

Cresta Palace Hotel****<br />

www.crestapalace.ch<br />

Fahrrad News 77


REISE // MONTAFON<br />

Kultur<br />

trifft Bergliebe<br />

MIT DEM E-MTB IM MONTAFON<br />

„Mit Rückenwind über Berg und Tal“ heißt einer der Werbeslogans des Montafons in Sachen<br />

Mountainbike-Tourismus. Das kommt nicht von ungefähr, denn besonders mit dem E-Mountainbike<br />

lassen sich die Touren in dem im äußersten Westen Österreichs gelegenen Bergtal<br />

perfekt erkunden. Bei unserem Besuch in Vorarlberg haben wir dabei allerdings noch viel<br />

mehr entdeckt als nur Trailspaß und Rückenwind: Denn ein Radurlaub zwsichen Bielerhöhe<br />

und Bludenz lässt einen in eine Region eintauchen, die für Biketouristen auch<br />

kulturell sehr viel zu bieten hat.<br />

Text Norman Bielig Fotos Andreas Meyer<br />

1<br />

78 Fahrrad News


MONTAFON // REISE<br />

2<br />

Im Montafon ist man sich der<br />

eigenen Kultur und Tradition in<br />

be sonderem Maße bewusst.<br />

Schließlich kann die Vorarlberger<br />

Region bereits auf eine 5.000-jäh -<br />

rige Besiedlungsgeschichte zurückblicken.<br />

Im Friegawald am Bartholomäberg<br />

finden sich Überreste<br />

einer mächtigen, bronzezeitlichen<br />

Burganlage. Auch die älteste Barockkirche<br />

des Tals findet sich hier,<br />

ebenso wie eine längst stillgelegte<br />

Erzbergwerkanlage, die Besuchern<br />

noch immer zugänglich ist.<br />

Doch wenden wir uns der Gegenwart<br />

zu … Auch in dieser beginnen<br />

wir am Bartholomäberg.<br />

Eignet er sich doch perfekt, um<br />

sich ganz auf das Montafon, seine<br />

Kultur, Geschichte und auch Kulinarik<br />

einzustellen.<br />

RUND UM DEN<br />

ITONSKOPF<br />

1 Der Bartholomäberg:<br />

perfekt,<br />

um sich mit<br />

einer Tour auf das<br />

Montafon, seine<br />

Kultur, Kulinarik<br />

und Geschichte<br />

einzustellen.<br />

2 Die Scheidseen<br />

nahe der Neuen<br />

Heilbronner Hütte<br />

markieren den<br />

Übergang ins<br />

benachbarte<br />

Verwalltal.<br />

Die Tour rund um den Itonskopf<br />

– so heißt der Gipfel des Bartholomäbergs<br />

– ist trailreich und doch<br />

noch nicht zu anspruchsvoll für ein<br />

erlebnisreiches Warmfahren. Der<br />

Anstieg zum Traileinstieg lässt sich<br />

gut pedalieren – lediglich das Alpengasthaus<br />

Rellseck lassen wir<br />

vorerst schweren Herzens links<br />

liegen. Nach etwa 500 Höhenmetern<br />

erreichen wir einen Sattel,<br />

von dem aus wir bereits bis zum<br />

Arlbergpass blicken können. Die<br />

Alpe Latons ist unser erstes Zwischenziel<br />

knapp 150 Höhenmeter<br />

unterhalb des Sattels. Typisch<br />

für die Region entsteht hier der<br />

Montafoner Sura Kees – ein Sauermilchkäse.<br />

Er ist fettarm, aber<br />

äußerst eiweißreich. Während<br />

der Habsburger Zeit im 13. Jahrhundert,<br />

als die Montafoner Bauern<br />

gezwungen waren, Butter und<br />

Butterschmalz an die Obrigkeit<br />

abzuliefern, entwickelte sich die<br />

spezielle Käsesorte, bei deren<br />

Herstellung beides entstand.<br />

Gut genährt, erreichen wir<br />

20 Minuten später, an einem weiteren<br />

kleinen Sattel den Trail rund<br />

um den Itonskopf. Auf der Höhe<br />

wellig und anschließend flowig,<br />

zieht er sich um den Berg. Am<br />

Trailende angekommen, folgen<br />

wir dem Wegweiser in Richtung<br />

Fritzensee und treffen auf eine<br />

Sonderform der Almlandschaft,<br />

die das gesamte Montafon prägt.<br />

Maiensäß wird sie genannt – es<br />

Fahrrad News 79


REISE // MONTAFON<br />

ders wegen ihrer Ähnlichkeit mit<br />

einer Schweizer Ikone – deshalb<br />

wird sie auch liebevoll als das<br />

„Montafoner Matterhorn“ bezeichnet.<br />

Wir haben Glück, denn<br />

heute geht die Sonne direkt am<br />

Westgrat der Zimba unter – ein<br />

spektakulärer Anblick.<br />

IN HOCHALPINEN<br />

GEFILDEN<br />

handelt sich dabei um eine gerodete<br />

Fläche, meist auf einer Höhe<br />

zwischen 1.200 und 1.600 Metern,<br />

also noch unterhalb der Baumgrenze.<br />

Dazu gehörten meist ein<br />

kleines Haus und ein Stall, welche<br />

als Ensemble dorfähnliche Strukturen,<br />

meist sogar mit Kirche, aufweisen.<br />

Die kleinen Hütten hier<br />

um den Fritzensee können zum<br />

Teil von Touristen gemietet werden<br />

– und bieten einen Aufenthalt<br />

mitten in der Natur mit traumhaften<br />

Panoramablicken über Silvretta<br />

und Zimba.<br />

Am See angekommen, ruhen<br />

wir uns aus – ein Floß liegt bereit<br />

für eine ursprüngliche Art<br />

des Stand-up-Paddlings, die auch<br />

wir versuchen. Leider unterschätzen<br />

wir wohl unser Gewicht, und<br />

mehr und mehr Wasser fließt auf<br />

unser Floß, bis es sich schließlich<br />

so weit neigt, dass wir uns ganz<br />

erfrischen – wenn auch ungewollt.<br />

Um wieder warm zu werden, radeln<br />

wir in der letzten Sonne des<br />

Tages weiter zum Berggasthof<br />

Rellseck – und dieses Mal halten<br />

wir auch an.<br />

Gegenüber liegt die Zimba, die<br />

höchste Erhebung der Vandanser<br />

Steinwand im Rätikon. In der Region<br />

berühmt ist die Zimba beson-<br />

3<br />

3 Zahlreiche<br />

Tourenoptionen<br />

erlauben<br />

E-MTB-Fahrspaß<br />

für alle Alters- und<br />

Leistungsklassen.<br />

Das Thema Genuss und Kulinarik<br />

nimmt man ernst im Montafon;<br />

nicht nur auf den Alpen, in den<br />

Höhenlagen. Nein, auch im Tal. So<br />

sitzen wir im Garten des Alpenhotels<br />

Montafon beim ausgiebigen<br />

Frühstück mit Blick auf den<br />

Bartholomäberg und das Hochjoch.<br />

Die Hochjochbahn befördert<br />

im Sommer übrigens auch Mountainbikes.<br />

Oben an der Bergstation<br />

erwartet Biker nicht nur ein<br />

unglaublicher Ausblick, sondern<br />

auch das Bergsportzentrum mit<br />

Einstieg in einen flowigen Trail. Ein<br />

Pumptrack bei der Hochjochbahn<br />

rundet das Bikeangebot ab.<br />

Geleitet werden geführte<br />

Mountainbiketouren oft von Markus<br />

Fessler-Jenny. Er ist Bikeguide<br />

und quasi der sportliche<br />

Tausendsassa im Team des Montafon<br />

Tourismus, für den er seit<br />

13 Jahren tätig ist. Heute führt er<br />

uns zur Neuen Heilbronner Hütte<br />

im Verwall. Den Weg vorbei am<br />

Stausee Kops bewältigen wir mit<br />

dem E-Mountainbike. Die Illwerke,<br />

der Betreiber des Wasserkraftwerkes<br />

dieses Stausees, hat bis<br />

zum See eine asphaltierte Straße<br />

angelegt. Schmal und sehr angenehm<br />

für den Aufstieg schlängelt<br />

sich diese durch dichten, sattgrünen<br />

Wald. Von dem Guide erfahren<br />

wir, dass sich das Montafon<br />

auf Aktivtouristen fokussiert; auf<br />

Menschen, die Natur und Kultur<br />

einer Region sportlich erfahren<br />

80 Fahrrad News


MONTAFON // REISE<br />

Wir sind<br />

hier eine<br />

Region für<br />

aktive<br />

Genießer.<br />

4<br />

möchten, beispielsweise mit dem<br />

E-Bike. „Wir sind hier eine Region<br />

für aktive Genießer, und mit dem<br />

Verleih und Guiding können wir<br />

den Sport richtig pushen“, erzählt<br />

uns Markus begeistert. Über ein<br />

Kooperationssystem können die<br />

Gäste die leeren Akkus der geliehenen<br />

E-Bikes an zahlreichen Restaurants,<br />

Almen und Unterkünften<br />

gegen volle wechseln.<br />

Zur Heilbronner Hütte, vorbei<br />

an der malerisch gelegenen Verbellaalpe,<br />

eröffnet sich uns ein<br />

kleines Paradies. Der letzte Anstieg<br />

hat es allerdings in sich, und<br />

so freuen wir uns ganz besonders<br />

auf die kleine Kneipp anlage<br />

direkt neben der DAV-Hütte, die<br />

als beliebte Übernachtungs- und<br />

Einkehrmög lichkeit auf der populären<br />

Transalp-Strecke Oberstdorf–<br />

Gardasee liegt.<br />

Bei Kaffee und Kuchen sitzen<br />

wir auf der Terrasse mit Hüttenwirt<br />

Fredi Immler. Der 70-Jährige<br />

ist ein sportliches Multitalent und<br />

führt im Winter mit seiner Frau<br />

eine Skischule. Gerade als er zu<br />

einer weiteren Berggeschichte<br />

ausholt, kommen Angler von den<br />

nahe gelegenen Scheidseen mit<br />

ihrem Fang hinauf. Regelmäßig<br />

setzen sie hier Regenbogenforellen<br />

aus einer Zucht im Tal ein, um<br />

vor der alpinen Kulisse ihrem Hobby<br />

zu frönen. Das ist dann wohl<br />

der Moment, wo man sich aufhört<br />

zu fragen, warum man mit einem<br />

Rad in die Berge fährt. Manchmal<br />

braucht es eben keine Erklärung –<br />

der Augenblick genügt.<br />

4 Die vielen<br />

Alm hütten er -<br />

möglichen nicht<br />

nur tolle Panorama<br />

momente,<br />

sondern auch<br />

zünftige Brotzeiten.<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Montafon Tourismus GmbH<br />

www.montafon.at<br />

Alpine Region<br />

Silvretta, Rätikon, Verwall<br />

Regionale Küche<br />

Polmanudla<br />

Mitbringsel<br />

Montafoner Sura Kees<br />

Veranstaltungen<br />

M3 Montafon Mountainbike<br />

Marathon: 26.–27.07.<strong>2019</strong>,<br />

www.montafon.at/m3<br />

Must-See<br />

Tour #1:<br />

Flowig rund um den Itonskopf<br />

Tour #2:<br />

Zur Neuen Heilbronner Hütte<br />

Must-Do<br />

Teilnahme an einem BergePLUS-<br />

Programm, das ganzjährige<br />

Gästeprogramm für sportliche<br />

Naturliebhaber<br />

Einzigartig<br />

Die Alm heißt hier Alpe, meint<br />

aber dasselbe, nur eben auf<br />

Alemannisch.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Montafon Tourismus GmbH<br />

www.montafon.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°32 „Montafon“<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.mtb-travel.de<br />

Fahrrad News 81


Foto Messe Friedrichshafen/<br />

Felix Kaestle<br />

Die nächste<br />

erscheint am<br />

28. August <strong>2019</strong><br />

VORSCHAU<br />

Foto Eurobike / Philipp Plum<br />

Test<br />

Fahrrad-Trends 2020 –<br />

Die Räder der neuen Saison im Check<br />

Report<br />

Urban Mobility Media Days –<br />

zu Besuch auf der Messe für City Biker<br />

Gesundheit<br />

Ergonomischer im Sattel –<br />

so macht Radfahren Spaß<br />

Foto Specialized<br />

IMPRESSUM<br />

Fahrrad News erscheint in der<br />

WOM Medien GmbH<br />

Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf<br />

info@wom-medien.de<br />

Herausgeber Dieter Steiner<br />

Chefredaktion Werner Müller-Schell<br />

Redaktion Matthias Baumgartner, Norman<br />

Bielig, Caspar Gebel, Johannes Haidn,<br />

Ann-Katrin Luh, Andreas Meyer, Hannah<br />

Röther, Stefan Schopf, David Schultheiß<br />

Druck Mayr-Miesbach, Miesbach<br />

Disposition & Abo Michaela von Sturm,<br />

abo@wom-medien.de, Tel. 0991/99 13 80 19<br />

Industrie- und Testkoordination<br />

Maximilian Seidl,<br />

m.seidl@wom-medien.de<br />

Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste <strong>2019</strong>,<br />

die Sie unter www.wom-medien.de zum<br />

Download finden.<br />

Vertrieb Stella, Hamburg<br />

Zahlreiche Aboangebote finden Sie unter:<br />

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© <strong>2019</strong> WOM Medien GmbH<br />

Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt<br />

ist urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte<br />

dürfen in keiner Form, auch nicht in<br />

Teilen, ohne schriftliche Genehmigung<br />

durch den Verlag reproduziert oder<br />

anderweitig außerhalb der Grenzen des<br />

Urheberrechts verwendet werden.<br />

Cover Andreas Meyer<br />

Lektorat Helga Peterz<br />

Layout Saskia Funke<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Der Preis eines Einzelheftes beträgt<br />

2,95 Euro.<br />

Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle<br />

Inhalte auf den Webseiten des Magazins:<br />

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82 Fahrrad News


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