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2 .19<br />
URBAN<br />
BIKE<br />
SPEZIAL<br />
2 .19<br />
REVOLUTION<br />
Für eine bessere<br />
Rad-Infrastruktur<br />
TREND-REPORT<br />
Cyclingworld in<br />
Düsseldorf<br />
SÜDTIROL<br />
Biken in Meran<br />
und Umgebung<br />
URBAN BIKES<br />
10 Modelle im<br />
großen Test<br />
BEKLEIDUNG<br />
Outfits für<br />
Citybiker<br />
HELME<br />
Mehr Sicherheit<br />
für Pendler & Co.
E-POWER C29<br />
DIE PREMIUMKLASSE<br />
DER TREKKING-<br />
RÄDER<br />
Komfort und Sicherheit sind die Hauptmerkmale<br />
des E-Power C29. Die 29 Zoll Bereifung ermöglichen<br />
ein müheloses Gleiten über Schotter und<br />
Forststraßen. Das neu entwickelte Shadow Edge<br />
Tube sorgt für höchste Steifigkeit und Stabilität,<br />
gleichzeitig verschwindet der Akku formschön<br />
im Unterrohr. Mit dem Performance CX Motor<br />
von Bosch ist das E-Power C29 perfekt für den<br />
mühelosen Weg zur Arbeit.<br />
Ab 3299 Euro
Foto Kalkhoff<br />
Mein Stadtflitzer:<br />
Das<br />
ATOMX<br />
Cross<br />
RAUF AUFS RAD!<br />
Frühlingsstimmung weht durchs Land. Für uns Radfahrer ist das<br />
das Signal, das Fahrrad aus dem Keller oder der Garage zu holen<br />
und den täglichen Weg in die Arbeit ab sofort wieder per Muskelkraft<br />
zurückzulegen. Zeit ist es geworden. Denn mal ehrlich: Kennen<br />
Sie jemanden, der an einem schönen Frühlingstag gerne mit<br />
dem Auto im Stau oder dicht gedrängt in Bus oder Bahn steht,<br />
anstatt entspannt mit dem Rad in die Arbeit zu fahren? Wir nicht.<br />
In der neuesten Ausgabe der Fahrrad News beschäftigen<br />
wir uns deshalb besonders intensiv mit dem Radfahren in der<br />
Stadt. In unserer Titelgeschichte schauen wir so unter anderem<br />
hinter die Kulissen der vielen urbanen Fahrradinitiativen in ganz<br />
Deutschland, die sich für eine bessere Radinfrastruktur einsetzen.<br />
In unserem großen Biketest stellen wir Ihnen die aktuellsten<br />
Räder für die Stadt vor, und in unserer Produktrubrik „Nahaufnahme“<br />
finden sie alles rund um das Thema Bikebekleidung<br />
für die City – vom Helm bis hin zur Fahrradjacke oder der hippen<br />
Tasche. Ausreden gibt es nämlich jetzt keine mehr. Das Motto für<br />
den April lautet: Rauf aufs Rad!<br />
In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß beim<br />
Lesen der neuen Fahrrad News. Und viel Spaß bei Ihrem täglichen<br />
Weg in die Arbeit – natürlich auf dem Bike.<br />
Das ATOMX Cross Pro mit Brose Drive S<br />
Motor und reichweitenstarkem 700Wh Akku<br />
macht auf jedem Terrain eine gute Figur.<br />
DRAUFSETZEN<br />
LOSFAHREN<br />
SPASS HABEN<br />
Werner Müller-Schell<br />
Chefredakteur
Foto Volksentscheid<br />
Fahrrad/Norbert Michalke<br />
20<br />
30<br />
INHALT 06<br />
RADMOMENT<br />
Revolution: Fahrradinitiativen im Aufwind<br />
08 RADSPLITTER<br />
Neuigkeiten aus der Fahrradwelt<br />
Foto Dennis Stratmann<br />
12 SCHAUFENSTER<br />
Ausgewählte Produktempfehlungen der Saison <strong>2019</strong><br />
20 FOKUS: URBANE MOBILITÄT<br />
Wird das Fahrrad zum Verkehrsmittel der Zukunft?<br />
Interview mit Bergamont-Experte Christian Thill<br />
ES MÜSSEN ANREIZE<br />
GESCHAFFEN WERDEN, DIE<br />
DAS RADFAHREN IN STÄDTEN<br />
SPANNENDER MACHEN.<br />
30 EVENT: CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />
Zu Besuch auf der Trendmesse am Rhein<br />
38 TEST: URBAN BIKES<br />
Zehn aktuelle Räder für die Stadt im großen Check<br />
4 Fahrrad News
38 72<br />
50 NAHAU<strong>FN</strong>AHME: URBAN BIKE WEAR<br />
Fahrradbekleidung für die Stadt<br />
Helme für den urbanen Einsatz<br />
Praktische Radtaschen für die City<br />
64 PORTRÄT<br />
WingWheels: Zu Besuch beim E-Bike-Papst in Berlin<br />
JBS: Ein Blick hinter die Kulissen eines Rad-Vertriebs<br />
72 REISE<br />
Südtirol: Bergabenteuer mit dem E-MTB<br />
Pfalz: Auf Entdeckungstour in der Heimat<br />
82 VORSCHAU & IMPRESSUM<br />
Die Themen der Fahrrad News 3/<strong>2019</strong><br />
Foto Bergamont<br />
Mit dem Bergamont-<br />
Experten Christian Thill<br />
sprachen wir über urbane<br />
Mobilität. Mehr ab<br />
Seite 26.<br />
Fahrrad News 5
RADMOMENT // RADVERKEHR<br />
REVOLUTION<br />
Deutschland macht mobil: In immer mehr<br />
Städten starten Menschen Aktionen für Fahrradfahrer<br />
und bessere Radinfrastruktur. Einer<br />
der Vorreiter: Heinrich Strößenreuther (vorne)<br />
und der Volksentscheid Fahrrad in Berlin. Mit<br />
ihm und einigen weiteren Aktivisten sprachen<br />
wir über die derzeitige Radrevolution in der<br />
Bundesrepublik. Mehr ab Seite 20.<br />
Foto Volksentscheid Fahrrad/Norbert Michalke<br />
6 Fahrrad News
RADVERKEHR // RADMOMENT<br />
Fahrrad News 7
RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />
Text Werner Müller-Schell<br />
NEUES<br />
AUS DER<br />
FAHRRADWELT<br />
FAHRRAD NEWS KOMPAKT<br />
Foto Andreas Meyer<br />
8 Fahrrad News
NEUES AUS DER FAHRRADWELT // RADSPLITTER<br />
RADREISEN LIEGEN IM TREND<br />
Die Deutschen nutzen ihr Fahrrad in der Freizeit<br />
immer mehr, besonders Radreisen stehen<br />
hoch im Kurs. Das ist das Ergebnis der<br />
ADFC Radreiseanalyse <strong>2019</strong>. Die durch den<br />
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club und das<br />
Vermietungsnetzwerk Travelbike durchgeführte<br />
Erhebung analysiert jedes Jahr das Radreiseverhalten<br />
der Deutschen. Dafür wurden online<br />
mehr als 7.580 Bundesbürger interviewt. Das<br />
Ergebnis: 2018 gab es insgesamt 5,5 Millionen<br />
Fahrradtouristen in der Bundesrepublik<br />
– ein neues Rekordhoch. Zum Vergleich: 2014<br />
hatte die Zahl noch bei vier Millionen gelegen,<br />
1999 sogar nur bei 1,8 Millionen Radreisenden.<br />
Auch die populärsten Radrouten und Radregionen<br />
erhebt die Analyse: Die drei beliebtesten<br />
Strecken sind demnach der Weser-Radweg,<br />
der Elberadweg und der RuhrtalRadweg. Die<br />
vollständigen Ergebnisse der Radreiseanalyse<br />
<strong>2019</strong> finden Sie unter www.adfc.de.<br />
STEUERFÖRDERUNG<br />
DANK DIENSTRAD<br />
Schon seit einigen Jahren sind<br />
Dienstfahrräder bei Arbeitnehmern<br />
sehr beliebt. Dank eines neuen<br />
Steuererlasses der Finanzbehörden<br />
der Länder vom 13. März<br />
<strong>2019</strong> werden Dienstfahrräder nun<br />
noch attraktiver: Für Fahrräder und<br />
Pedelecs halbiert sich ab sofort die<br />
Bemessungsgrundlage, nach der<br />
die Höhe des zu versteuernden<br />
Foto Jobrad geldwerten Vorteils bei privater<br />
Nutzung berechnet wird. Durch<br />
die neue „0,5 %-Regel“ sind nun Einsparungen bis zu 40 Prozent möglich.<br />
Die Neuregelung gilt für alle vom 1. Januar <strong>2019</strong> bis 31. Dezember<br />
2<strong>02</strong>1 neu abgeschlossenen Dienstrad-Leasingverträge. Die neue Regelung<br />
sorgt nun für mehr Gerechtigkeit in der Verkehrswelt: So waren bis<br />
dato Hybridautos mit Verbrennungsmotor stärker gefördert worden als<br />
Fahrräder. Schätzungen gehen von derzeit von mehr als 200.000 Dienstfahrrädern<br />
auf deutschen Straßen aus.<br />
WIE MAN FAHRRÄDER POLITISCH FÖRDERN KANN, …<br />
… beweist derzeit die Regierung Belgiens. So verabschiedete das belgische Parlament Ende März eine Gesetzesvorlage,<br />
um die Mehrwertsteuer auf Fahrräder von 21 auf sechs Prozent zu senken. Auch E-Bikes sind<br />
hier inbegriffen. „Das ist ein starkes Signal für alle Fahrradfahrer. Das Ziel ist, mehr Leute vom Rad als umweltfreundliche<br />
Alternative im Verkehr zu überzeugen“, erklärte der belgische Politiker und Initiator Laurent Devin. In<br />
Belgien wurden im Jahr 2017 445.000 Fahrräder verkauft, 218.000 davon waren Elektroräder.<br />
FAHRRADMARKT ERFÄHRT REKORDHOCH<br />
E-Bikes gehören inzwischen längst zum Alltag auf deutschen Straßen. Ob<br />
in der Freizeit, für den Weg zur Arbeit, als Sportgerät oder Alternative<br />
für den Warentransport in unseren chronisch verstopften Städten – das<br />
E-Bike bietet attraktive Lösungen für viele Bereiche. Es kommt deshalb<br />
nicht von ungefähr, dass Elektroräder derzeit nicht nur der Verkaufsschlager,<br />
sondern auch der Motor der deutschen Fahrradindustrie sind. Laut den<br />
Mitte März präsentierten Marktdaten des ZIV (Zweirad-Industrie-Verband)<br />
wurden im Jahr 2018 insgesamt 980.000 E-Bikes verkauft – damit stiegen<br />
die Verkäufe um stolze 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten<br />
der verkauften E-Bikes sind Trekkingräder, knapp gefolgt von E-Urban-Bikes<br />
und E-Mountainbikes. Aber nicht nur E-Bikes, sondern auch normale<br />
Fahrräder legten 2018 kräftig zu: So stieg die Zahl der verkauften Räder<br />
von 3,13 Millionen im Vorjahr auf 3,20 Millionen Stück. Insgesamt wurden<br />
in der Bundesrepublik 2018 somit 4,18 Millionen Räder verkauft. Der<br />
Fahrradbestand hat sich dementsprechend auch deutlich gesteigert. So<br />
schätzt man die Menge aller Räder in Deutschland auf 75,5 Millionen –<br />
damit kommt auf fast jeden Bundesbürger ein Fahrrad.<br />
Aufgrund dieser Entwicklungen blicken die<br />
Marktexperten des ZIV entsprechend optimistisch<br />
in die Zukunft. Besonders E-Bikes sollen<br />
in den kommenden Jahren weiter der<br />
Motor der deutschen Radindustrie sein.<br />
Bereits 2018 waren 23,5 Prozent aller<br />
verkauften Fahrräder E-Bikes. Langfristig<br />
erwartet man sogar Marktanteile der Räder<br />
mit Elektroantrieb von bis zu 35 Prozent.<br />
75,5<br />
MIO.<br />
Fahrrad News 9
RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />
KOMMENTAR<br />
LOOKS GREAT. AND SAVES MY LIFE.<br />
Eine im März gestartete Fahrradhelmkampagne des Bundesministeriums für<br />
Verkehr und digitale Infrastruktur und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats<br />
polarisierte stark. Zu Recht, wie wir finden. Ein Kommentar.<br />
Text Werner Müller-Schell<br />
1 Foto BMVI<br />
1 Ein Foto der Originalkampagne des<br />
Bundesministeriums für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur: leicht bekleidete Damen<br />
(und auf anderen Motiven Männer), die nur<br />
einen Fahrradhelm tragen, dazu der Spruch<br />
„Looks like shit. But saves my life.“<br />
2 Viele Hersteller aus der Fahrradindustrie<br />
reagierten auf die Kampagne – unter<br />
anderem der Helmhersteller Alpina, der<br />
auf seinen sozialen Kanälen einen gelungenen<br />
Konter präsentierte.<br />
Models, die außer Dessous nur einen<br />
Fahrradhelm tragen. Dazu der<br />
Spruch: „Looks like shit. But saves<br />
my life.“ Unter diesem Motto startete<br />
das Bundesministerium für<br />
Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Verkehrssicherheitsrat im März<br />
eine Kampagne, die das Tragen<br />
von Radhelmen fördern sollte. Die<br />
Idee: Durch die Zusammenarbeit<br />
mit der TV-Show „Germany’s next<br />
Topmodel“ sollte mehr Aufmerksamkeit<br />
generiert werden. Doch<br />
das Projekt erntete saftige Kritik.<br />
Nicht nur wegen der sexistisch anmutenden<br />
Plakate, sondern auch<br />
wegen der negativen Wertung des<br />
Aussehens von Radhelmen. Einer<br />
Kritik, der wir uns anschließen.<br />
DAS GEHT BESSER!<br />
Wir erkennen den guten Willen<br />
an, durch eine Kooperation mit<br />
„Germany’s next Topmodel“ junge<br />
Leute anzusprechen. Aber<br />
bitte schön, liebe Macher im Verkehrsministerium:<br />
Wir schreiben<br />
das Jahr <strong>2019</strong>! Die Zeiten, in denen<br />
man leicht bekleidete Frauen<br />
benötigte, um Aufmerksamkeit<br />
zu generieren, sollten vorbei<br />
sein. Wenn eine solche Werbung<br />
dann auch noch von einem Regierungsorgan<br />
gefördert wird, ist das<br />
eine Ohrfeige für alle, die sich für<br />
Gleichberechtigung einsetzen.<br />
Nun zum zweiten Punkt: Dass<br />
Radhelme Leben retten, stimmt.<br />
Doch „like shit“, wie es die Kampagne<br />
sagt, sehen Helme ganz<br />
und gar nicht aus. Ganz im Gegenteil:<br />
Heutzutage gibt es für jeden<br />
Anlass den passenden Helm.<br />
Leicht, funktionell, stylish – ganz<br />
egal, ob man mit dem E-Bike in die<br />
Arbeit pendelt oder Rennrad fährt.<br />
Kein Wunder, dass sich in den<br />
sozialen Netzwerken ein Shitstorm<br />
ausbreitete. Im Ministerium<br />
erkannte man aber keinen<br />
Fehler. Vielmehr betonte man,<br />
dass die Kampagne mutig und<br />
gelungen sei. Wir hätten hier dagegen<br />
mehr Geschmack und Sensibilität<br />
erwartet. Wie eine solche<br />
Kampagne besser aussehen hätte<br />
können, zeigte etwa der Helmhersteller<br />
Alpina: Unter dem Motto<br />
„Looks great. And saves my life.“<br />
veröffentlichte man kurzerhand<br />
eine Antwort. Stilvoll und mit klarer<br />
Message. Ohne Diffamierung von<br />
Radhelmen und ohne Sexismus.<br />
2<br />
Foto Alpina<br />
10 Fahrrad News
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AKTUELLE PRODUKTNEUHEITEN<br />
FUNKTIONALE RADBEKLEIDUNG MIT STYLE<br />
In der neuen Biking-Kollektion Activyon, die in diesem Frühjahr<br />
in den Handel kommt, kombiniert UYN Funktion mit Komfort und<br />
Style. Die Linie des italienischen Sportbekleidungsherstellers richtet<br />
sich an ambitionierte Sportler, die sich während ihrer Tour nicht<br />
zwischen Tragegefühl und Performance entscheiden wollen. Zu der<br />
neuen Kollektion gehören unter anderem das Activyon Biking Shirt<br />
Short Sleeves mit nahtlos gestrickter Schulter- und Brustpartie sowie<br />
die Biking Bib Short mit nahtloser Konstruktion für Beine und<br />
Träger sowie einer hoch atmungsaktiven und leichten Lycra-Einlage<br />
im Gesäßbereich. In der Variante Activyon Biking Pants Short gibt es<br />
die Hose ohne Träger. Von Regen und Wind lassen sich Mountainbiker<br />
und Rennradfahrer dagegen mit der Activyon Biking Wind Jacket<br />
oder Vest nicht abhalten.<br />
Wind Jacket UVP 189,- € / Wind Vest UVP 169,- € / Shirt Short Sleeve<br />
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BLACK IS BEAUTIFUL<br />
Mit dem Urban Pedal, dessen Körper aus einem<br />
Stück hochfestem Aluminium gefräst ist, zeigt Acros,<br />
dass Pedale sportlich, chic und zugleich alltagstauglich<br />
sein können. Das Urban Pedal greift Funktionalität<br />
und Designsprache der erprobten Acros-A-Flat-<br />
Pedalserie – für Trekking und MTB – auf und macht<br />
sie für die Stadt nutzbar. Den nötigen Halt auf den<br />
Trittflächen, auch bei Nässe, liefert das auswechselbare<br />
Griptape. Für Stabilität und Haltbarkeit sorgen<br />
hochwertig gedichtete Lagerungen mit erstklassigen<br />
Gleiteigenschaften.<br />
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12 Fahrrad News
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Der Chariot Sport von Thule ist als absolutes Multitalent<br />
Anhänger, Joggingtransporter und Buggy in<br />
einem. Egal, ob Radfahren, Joggen, Spazierengehen<br />
oder Skilanglauf – das VersaWing-System ermöglicht<br />
schnelles und einfaches Umrüsten zwischen verschiedenen<br />
Aktivitäten, unabhängig vom verwendeten Set.<br />
Der Buggy ist kompakt zusammenklappbar, sodass<br />
man den Träger problemlos mitnehmen kann. Der<br />
Chariot Sport verfügt über eine einstellbare Federung,<br />
vollständig gepolsterte Sitze und einen klimatisierten<br />
Innenraum mit abnehmbaren Fenstern und mehrfach<br />
verstellbarer Sonnenblende – damit ist freie Fahrt für<br />
Eltern und Kind garantiert.<br />
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EINKAUFEN MIT DESIGNERKORB<br />
Ein praktischer und eleganter Begleiter beim Einkaufen<br />
ist der Fahrradkorb Cento Alu Multi System<br />
Nordlicht von Basil. Der leicht abnehmbare Designerkorb<br />
für den Gepäckträger ist aus stabilem Aluminium<br />
gefertigt und mit handlichen Soft-Grip-Henkeln ausgestattet.<br />
Die integrierte LED-Beleuchtung sorgt dafür,<br />
dass man auch im Dunkeln gut gesehen wird. Der<br />
Boden des Korbes ist kompatibel mit MIK-, Racktimeoder<br />
i-Rack-/Carrymore-Adapterplatten, um ihn einfach<br />
auf dem Systemträger eines Bikes zu befestigen.<br />
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FAHRRADHOSE FÜR<br />
DEN STADTVERKEHR<br />
Der österreichische Hersteller Löffler bringt<br />
mit der Bike Jeans Shorts eine alltagstaugliche<br />
Radhose ohne Innenhose auf den Markt.<br />
Die Hose besteht – wie der Name bereits verrät<br />
– aus einem robusten Jeansstoff mit elastischen<br />
Anteilen, welcher sehr leicht ist und<br />
einen angenehmen Tragekomfort verspricht.<br />
Mit zwei Eingriffstaschen vorne und einer<br />
Zip-Gesäßtasche lassen sich kleinere Dinge<br />
sicher einstecken.<br />
Über die Schlaufen am<br />
Hüftbund lässt sich die<br />
Hose mit einem Gürtel<br />
zudem noch besser<br />
der individuellen<br />
Körperform anpassen.<br />
Reflektierende Details<br />
sorgen für die nötige<br />
Funktionalität im Straßenverkehr.<br />
Die Hose<br />
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auch als Herrenversion<br />
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Ortlieb ist eine moderne Fahrrad-Aktentasche<br />
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Die edle Stoffoptik des wasserdichten<br />
Cordura-Mischgewebes passt stilsicher<br />
genauso gut zum Business-Outfit wie zum<br />
Casual-Look. Das gut organisierte Innenleben<br />
überzeugt durch ein gepolstertes Notebookfach,<br />
ein großzügiges Hauptfach mit<br />
Stifthalter und Schlüsselband sowie eine<br />
extra Tablet-Tasche. Ein komfortables und<br />
schnelles Einhängen der Radtasche ermöglicht<br />
das Halterungssystem Quick-Lock 3.1,<br />
bei dem sich die Halterungen direkt am Gepäckträger<br />
befinden.<br />
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14 Fahrrad News
TREKKING-ALLROUNDER<br />
Mit dem E-Horizon FS Elite präsentiert Bergamont<br />
einen Allrounder der besonderen Art.<br />
Der 28-Zoll-Trekkingrahmen wurde nach ergonomischen<br />
Gesichtspunkten designt und<br />
ist komplett aus Aluminium gefertigt. Dies<br />
ermöglicht eine sehr komfortable Sitzposition;<br />
gleichzeitig verspricht der Rahmen ein<br />
sehr gutes Handling. Ausgestattet mit dem<br />
Bosch-Antrieb Performance Line CX, der 250<br />
Watt und ein maximales Drehmoment von<br />
75 Newtonmetern leistet, sind auch schwere<br />
Anstiege kein Problem, und dank des voll in<br />
den Rahmen integrierten Powertube-Akkus<br />
mit 500 Wattstunden sind Reichweiten von bis<br />
zu 215 Kilometer machbar. Ein ausgeklügeltes<br />
Sensor-System sorgt derweil dafür, dass man<br />
eine auf den persönlichen Fahrstil abgestimmte<br />
Unterstützung erhält.<br />
Für den nötigen Weit- und Durchblick verfügt<br />
das Rad über eine hochwertige Lichtanlage<br />
von Busch und Müller. Mit dem IQ-XS-Scheinwerfer<br />
mit satten 70 Lux wird die Strecke gut<br />
ausgeleuchtet und verspricht volle Sichtbarkeit<br />
im Verkehr. Die Tagfahrlichtfunktion und ein<br />
Rücklicht mit Standlichtfunktion runden das<br />
Lichtprogramm ab. Nennenswert sind auch<br />
die ergonomischen Lenkergriffe und der Sattel<br />
von Ergon, die für einen entsprechenden<br />
Langstreckenkomfort sorgen. Komplettiert<br />
wird die Trekking-Ausstattung mit einem Systemgepäckträger,<br />
SKS-Trekking-Schutzblechen<br />
und dem Bosch-Kiox-Display.<br />
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www.bergamont.com
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STYLISCH UND<br />
UMWELTFREUNDLICH<br />
Ausgezeichnet mit dem Eurobike Award<br />
2018, zeigt sich das Green Core Tricot von<br />
Vaude innovativ und gleichzeitig umweltfreundlich.<br />
Hergestellt aus nachhaltigen<br />
Materialien, ist das Shirt atmungsaktiv,<br />
schnell trocknend und auf der Vorderseite<br />
winddicht. Das hochwertige Wollstrick-<br />
Material, das zu 61 Prozent aus feinster<br />
Merinowolle und zu 39 Prozent aus recyceltem<br />
Polyamid besteht, sorgt für ein<br />
weiches Tragegefühl auf der Haut.<br />
UVP 130,- €<br />
www.vaude.com<br />
DIE SMARTE<br />
KOMMANDOZENTRALE<br />
Mit dem System Compit+ stellt SKS eine<br />
neue Generation an Smartphone-Haltern<br />
vor. Das leicht zu bedienende Komplett-Set<br />
vereint mehrere Kernfunktionen: eine Smartphone-Halterung,<br />
dazu die Qi-zertifizierte<br />
+Com/Unit zum induktiven Laden des Smartphones,<br />
falls der Akku mal schlapp macht,<br />
sowie eine Befestigung für das Vorderlicht.<br />
Mit einem Dreh lässt sich die durchdachte<br />
Funktionseinheit an allen gängigen Lenker-<br />
Vorbau-Kombinationen befestigen und individuell<br />
in Position bringen. Die Compit+ hält<br />
das Smartphone selbst im ruppigen Gelände<br />
fest und sicher.<br />
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www.sks-germany.com<br />
EIN KULTMODELL AUF RÄDERN<br />
Das Lundi 26.3 von Moustache ist ein sportlicher<br />
Tief einsteiger für die Stadt. Das E-Bike basiert auf<br />
dem leistungsstarken Bosch-Performance-System, das<br />
beim Fahren für hohe Zuverlässigkeit sorgt. Reichweite<br />
garantiert wahlweise die 400- oder 500-Wattstunden-Batterie.<br />
Die gefederte Sattelstange dämpft Stöße<br />
ab, dazu bietet der Selle-Royal-Sattel Komfort. Das Rad<br />
ist als Einheitsgröße für Körpergrößen von 1,57 bis<br />
1,90 Meter konzipiert und in sechs Farben erhältlich.<br />
UVP 2.999,- € (400-Wh-Batterie)<br />
UVP 3.199,- € (500-Wh-Batterie)<br />
www.moustachebikes.com<br />
16 Fahrrad News
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VIELSEITIGER E-FLITZER<br />
Speziell für urbane Abenteurer entwickelt, vereint<br />
das Quick Neo EQ von Cannondale Highspeed-Spaß<br />
und Vielseitigkeit. Das E-Bike ist dank großzügiger<br />
Ausstattung, Seitenständer und abnehmbaren<br />
Schutzblechen samt Gepäcktaschenhalterung für alle<br />
Einsätze geeignet. Bestückt mit dem leichten und<br />
na hezu geräusch losen Active-Line-Plus-Antrieb in<br />
Kom bination mit dem 500 Wattstunden starken<br />
Power tube-Akku von Bosch, darf man sich über zügiges<br />
Vorankommen in der Stadt freuen. Zudem sorgen<br />
die Save-Mikrodämpfung und die 700x34C-Reifen für<br />
ein erschütterungsarmes Fahrerlebnis und jede Menge<br />
Traktion – auch auf unwegsamem Gelände. Das<br />
Rad ist in den Größen S bis XL erhältlich.<br />
UVP 3.299,- €<br />
www.cannondale.com<br />
GERMAN<br />
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SPORTLICHER BEGLEITER<br />
Das Geo Light B von Univega sticht farblich durch<br />
eine Kombination aus glänzendem schwarzem<br />
Lack und neongelben Akzenten ins Auge. Technisch<br />
überzeugt das sportliche E-Bike mit dem voll integrierten<br />
Bosch-Powertube-Akku, dem leisen Active-<br />
Line-Plus-Motor sowie hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen.<br />
Dicke, 50 Millimeter breite Schwalbe-<br />
Reifen bieten dazu viel Grip und dämpfen Straßenunebenheiten<br />
erfolgreich ab. Um für kleine Touren<br />
eine Trinkflasche mitnehmen zu können, bietet die<br />
Unterseite des Oberrohrs die Möglichkeit, einen Halter<br />
zu montieren – eine Kombination, die das Rad zu<br />
einem starken Begleiter auf allen Wegen macht.<br />
UVP 2.799,99 €<br />
www.univega.com<br />
NACHHALTIGER SITZ<br />
Brooks hat ein neues Modell seines Cambium<br />
entwickelt. Das Motto: weniger Gewicht<br />
und mehr Nachhaltigkeit. Der Sattel besteht<br />
aus natürlichem, vulkanisiertem Gummi mit<br />
einer Oberfläche aus ökologisch angebauter<br />
Baumwolle. Teile der Unterkonstruktion werden<br />
aus Liquidwood, einem Biopolymer, gefertigt,<br />
das komplett aus Überschussmaterial<br />
generiert wird und zu 100 Prozent biologisch<br />
abbaubar ist. Der Cambium Organic Light<br />
C17 ist in den Farben Natural, Brick, Green<br />
und Rust verfügbar. Die Modelle C15 und<br />
C19 sind nur in Natural erhältlich.<br />
ANTRIEB FÜR DIE CITY<br />
Pünktlich zum Frühlingsbeginn finden die<br />
ersten Citybikes mit Brose-Antrieb ihren<br />
Weg in den Handel. Elektroräder mit Brose<br />
Drive C vermitteln dank ausgewogener Tretunterstützung<br />
ein besonders harmonisches<br />
Fahrgefühl. Der Antrieb „Made in Berlin“ unterstützt<br />
den Citybiker dabei mit fast dreimal<br />
so viel Kraft, wie er an den Pedalen selbst erzeugt.<br />
Schnelle Anfahrmanöver und spontane<br />
Reaktionen auf Verkehrssituationen sind<br />
typische Fahrsituationen in der Stadt. Statt<br />
einen schwer kontrollierbaren Schub mit voller<br />
Kraft zu liefern, gleicht der Drive C Unregelmäßigkeiten<br />
beim Tritt in die Pedale aus<br />
– so ergibt sich ein sicheres, harmonisches<br />
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18 Fahrrad News
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URBANE MOBILITÄT // FOKUS<br />
FREIE<br />
FAHRT<br />
DER LANGE WEG<br />
ZUM FAHRRADLAND<br />
Mobilitätswende. Kaum ein Schlagwort bewegt die Bundesrepublik derzeit so sehr wie<br />
die Verkehrspolitik der Zukunft. Eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu grüneren und<br />
lebenswerteren Städten soll auch das Fahrrad spielen. Zahlreiche Initiativen in ganz<br />
Deutschland kämpfen deshalb für eine bessere und sicherere Infrastruktur für Radfahrer.<br />
Doch auch wenn die Zustimmung steigt – noch steht man ganz am Anfang.<br />
Text Werner Müller-Schell<br />
Fotos Volksentscheid Fahrrad/Norbert Michalke (außer anders angegeben)<br />
Kein Auto weit und breit. Nur Fahrradfahrer.<br />
Wer an einem Sonntag<br />
im Stadtzentrum von Kopenhagen<br />
unterwegs ist und den ansonsten<br />
aus deutschen Städten gewohnten<br />
Trubel kennt, wird sich<br />
verwundert die Augen reiben.<br />
Staus gibt es hier höchstens auf<br />
den zahlreichen Fahrradwegen<br />
und eigens für Radfahrer gebauten<br />
Brücken, die sich wie ein eng<br />
verzweigtes Spinnennetz durch<br />
die ganze Stadt ziehen. Autofahrer<br />
sind aus der Innenstadt rund<br />
um das Hafenbecken der dänischen<br />
Metropole dagegen weitestgehend<br />
verbannt. Nur ein paar<br />
1 Eine der zahlreichen<br />
Fahrraddemos,<br />
die in den<br />
letzten Jahren in<br />
Berlin stattgefunden<br />
haben. Immer<br />
mehr Menschen<br />
setzen sich in den<br />
deutschen Städten<br />
für eine bessere<br />
Radverkehrsinfrastruktur<br />
ein.<br />
Routen, zumeist Einbahnstraßen, 1<br />
Fahrrad News 21
FOKUS // URBANE MOBILITÄT<br />
BEI RUND 600.000 EINWOHNERN BESITZT<br />
IN KOPENHAGEN NUR JEDER DRITTE<br />
EIN AUTO, DAFÜR ABER<br />
MINDESTENS EIN FAHRRAD.<br />
sind für motorisierte Besucher<br />
geöffnet. Doch Zeitersparnis im<br />
Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
oder dem Rad bringen<br />
diese nur selten. Kopenhagen, die<br />
Welthauptstadt der Fahrradfahrer<br />
– es ist ein Attribut, das nicht von<br />
ungefähr kommt.<br />
Seit Jahren gilt Dänemarks<br />
Hauptstadt als Vorzeigemodell,<br />
wenn es um die Mobilität der Zukunft<br />
geht. Besonders das Fahrrad<br />
spielt hierbei eine entscheidende<br />
Rolle: Von rund 600.000<br />
Einwohnern besitzt nur jeder<br />
Dritte ein Auto, dafür aber mindestens<br />
ein Fahrrad. Mehr als 50<br />
Prozent aller Fahrten in der Innenstadt<br />
werden auf dem Zweirad zurückgelegt,<br />
im gesamten Stadtgebiet<br />
sind es auch über Distanzen<br />
von fünf Kilometer hinaus immer<br />
noch 30 Prozent. Zum Vergleich:<br />
Deutschland kommt im bundesweiten<br />
Durchschnitt lediglich auf<br />
elf Prozent, wie das Statistische<br />
Bundesamt jüngst erhoben hat.<br />
Auch ausgewiesene deutsche<br />
Fahrradstädte wie Münster erreichen<br />
die Zahlen von Kopenhagen<br />
nicht – obwohl rund 80 Prozent aller<br />
Haushalte hierzulande zumindest<br />
ein Rad besitzen. „Ein Grund<br />
ist sicherlich die Infrastruktur. Der<br />
Verkehr in Deutschland verändert<br />
sich. Leider gibt es aber nur ganz<br />
wenige Städte, die hier rechtzeitig<br />
ausreichende und sinnvolle<br />
Maßnahmen ergriffen haben. Die<br />
Politik hat zu lange schlicht und<br />
ergreifend geschlafen“, sagt Heinrich<br />
Strößenreuther. Seit Jahren<br />
engagiert sich der Verkehrsexperte<br />
für die Mobilitätswende, unter<br />
anderem als Mitbegründer des<br />
„Volksentscheid Fahrrad“ in Berlin.<br />
Die Zeit bezeichnete ihn einst<br />
als „Verkehrsrebell im schwarzen<br />
Anzug“, dabei will Strößenreuther<br />
nur eines: „Klimaschutz, Nachhaltigkeit<br />
und Mobilität sind immer<br />
noch ungelöste Alltags- und Zukunftsprobleme.“<br />
DIE BÜRGER GEHEN<br />
AUF DIE STRASSE<br />
Mit seinem Engagement ist Strößenreuther<br />
längst nicht mehr<br />
alleine. In der ganzen Bundesrepublik<br />
haben sich über die vergangenen<br />
Jahre zahlreiche Initiativen<br />
zusammengeschlossen, die von<br />
den Städten und deren Regierungen<br />
Maßnahmen fordern, die die<br />
bundesweit so hitzig diskutierte<br />
Mobilitätswende einleiten sollen.<br />
Initiativen, die mittlerweile von<br />
einer breiten Menge der Bevölkerung<br />
unterstützt werden und die<br />
im Rahmen der derzeitigen Klimademonstrationen<br />
unter dem Motto<br />
„Fridays for Future“ weiteren<br />
Aufwind erfahren. „Es ist doch<br />
Unsinn, dass beim Thema Mobilitätswende<br />
allgemein immer nur<br />
von Elektroautos geredet wird.<br />
Mit dem E-Bike-Boom gehören<br />
hier Fahrräder ganz klar genauso<br />
mit dazu. Denn selbst wenn<br />
der Autoverkehr auf Elektroautos<br />
22 Fahrrad News
URBANE MOBILITÄT // FOKUS<br />
2<br />
umgestellt wird – das Platzproblem<br />
löst sich dadurch auch nicht.<br />
Im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Infrastruktur lässt sich Fahrradinfrastruktur<br />
wesentlich schneller<br />
schaffen“, sagt beispielsweise<br />
Dennis Petri. Er ist Pressesprecher<br />
des „Volksentscheid Fahrrad“<br />
in Berlin – der Aktion, die als Vorbild<br />
für die derzeit insgesamt rund<br />
30 größeren Fahrradinitiativen in<br />
Deutschland gilt.<br />
Seit 2015 gibt es den „Volksentscheid<br />
Fahrrad“ – eine Initiative,<br />
die mit einem großen Anliegen<br />
gestartet ist: per Unterschriftensammlung<br />
Druck auf die Berliner<br />
Regierung auszuüben und so<br />
ein Mobilitätsgesetz zu erwirken,<br />
das die Stadt dazu zwingt,<br />
den Fahrradverkehr fest in ihrem<br />
Verkehrskonzept zu verankern.<br />
„200.000 Abstellplätze für Räder,<br />
zwei Meter breite Radspuren neben<br />
den Straßen, 100 Kilometer<br />
Radschnellwege, 350 Kilometer<br />
Radwege und eine Fahrradstaffel<br />
der Polizei“, fasst Petri, wohnhaft<br />
im Stadtteil Neukölln und selbst<br />
leidenschaftlicher Alltagsradler,<br />
die ursprünglichen Forderungen<br />
zusammen. Forderungen, die<br />
bei den Bürgern gut ankamen:<br />
Innerhalb von sechs Monaten<br />
sammelte man mehr als 100.000<br />
Unterschriften – fünfmal mehr als<br />
benötigt. „Ende Juni letzten Jahres<br />
wurde daraufhin das Mobilitätsgesetz<br />
tatsächlich verabschiedet.<br />
Und es sind viele unserer<br />
Punkte enthalten“, freut er sich.<br />
Fast 100 Millionen Euro will die<br />
Hauptstadt in den kommenden<br />
beiden Jahren in die Infrastruktur<br />
2 Wenn Verkehrsplanung<br />
schiefläuft:<br />
Fahrradstreifen<br />
sehen<br />
zwar schön aus,<br />
können aber<br />
äußerst gefährlich<br />
werden. Experte<br />
Heinrich Strößenreuther<br />
bezeichnet<br />
sie sarkastisch als<br />
„Todesstreifen“.<br />
INNERHALB VON SECHS MONATEN<br />
SAMMELTE MAN IN BERLIN MEHR<br />
ALS 100.000 UNTERSCHRIFTEN –<br />
FÜNFMAL MEHR ALS BENÖTIGT.<br />
Fahrrad News 23
FOKUS // URBANE MOBILITÄT<br />
Foto Norbert Michalke/Changing Cities<br />
investieren. „Auch wenn wir der Auffassung<br />
sind, dass man da durchaus noch<br />
etwas mehr Geld hätte drauflegen können<br />
– es ist immerhin ein erster Schritt“,<br />
so Petri.<br />
Während man in Berlin bereits die<br />
ersten Erfolge verzeichnen kann, steht<br />
man 600 Kilometer weiter südlich in<br />
München noch ganz am Anfang. Unter<br />
dem Motto „Radentscheid München“<br />
will ein Bündnis aus Parteien, Umweltverbänden<br />
und dem ADFC (Allgemeiner<br />
Deutscher Fahrrad-Club) in den kommenden<br />
Wochen ein Bürgerbegehren für eine<br />
fahrradfreundlichere Infrastruktur in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt starten.<br />
Die Ziele: sichere, breite und komfortable<br />
Radverkehrsanlagen, ein lückenloses<br />
Radverkehrsnetz, radfreundliche Kreuzungen<br />
sowie flächendeckende Fahrradabstellmöglichkeiten.<br />
„Derzeit liegen<br />
wir bei einem Radverkehrsanteil von 18<br />
Prozent – damit ist München als Millionenstadt<br />
sicher nicht schlecht aufgestellt.<br />
Aber Städte wie Kopenhagen sind einfach<br />
außer Reichweite – weil die Infrastruktur<br />
hier an ihre Grenzen gelangt ist, erklärt<br />
Andreas Groh, Vorsitzender des ADFC<br />
München. Den Grund, warum es überhaupt<br />
Initiativen wie den Radentscheid in<br />
München benötigt, erklärt Sonja Haider<br />
von der mitorganisierenden ÖDP München:<br />
„Leider fehlt der Politik oft der Mut.<br />
In München gibt es direkt einen großen<br />
Aufschrei, wenn ein Parkplatz zugunsten<br />
eines Fahrradweges weggenommen<br />
wird – nicht nur von den Autofahrern,<br />
sondern auch von Ladenbesitzern, die<br />
Angst haben, weniger Geschäft zu machen.<br />
Entsprechend vorsichtig agiert man<br />
dann auch im Stadtrat. Ich bekomme das<br />
ja hautnah mit“, sagt sie.<br />
E-MOBILITÄT ALS ANTRIEB?<br />
Berlin, München und zahlreiche weitere<br />
Städte – für Verkehrsaktivist Heinrich<br />
Strößenreuther sind die zahlreichen<br />
bundesweiten Initiativen „nur der erste<br />
Schritt“, wie er sagt. „Aus verkehrspolitischer<br />
Sicht müssen sich die Verantwortlichen<br />
fragen, für wen sie eigentlich<br />
Politik machen. Der Grund, warum viele<br />
Leute heute noch nicht auf dem Rad sitzen,<br />
ist nicht, dass sie nicht wollen wür<br />
Grafik City of Copenhagen<br />
3.265<br />
VERKEHRSTOTE<br />
GAB ES IM JAHR 2018<br />
IN DEUTSCHLAND.<br />
DAVON WAREN<br />
432<br />
FAHRRADFAHRER –<br />
13,6 PROZENT MEHR ALS<br />
NOCH IM JAHR ZUVOR.<br />
4<br />
24 Fahrrad News
URBANE MOBILITÄT // FOKUS<br />
den. Der wirkliche Grund ist, dass<br />
sie sich schlicht und ergreifend<br />
nicht trauen, weil die Infrastruktur<br />
fehlt“, mahnt er. „Ich gebe Ihnen<br />
ein Beispiel: Jeder zweite Unfall<br />
von Fahrradfahrern entsteht durch<br />
sich plötzlich öffnende Autotüren.<br />
Oder fahren Sie einmal auf einem<br />
Fahrradstreifen, der ständig von<br />
Autos oder 30-Tonnern gekreuzt<br />
wird – das ist kein Fahrradstreifen,<br />
sondern ein Todesstreifen.<br />
Ich bin der Meinung, dass das<br />
besser gehen muss. Hier braucht<br />
es Experten und auch den Willen<br />
der Politik, klar Stellung für den<br />
Radverkehr zu beziehen“, fährt er<br />
fort und erklärt damit auch, warum<br />
die zahlreichen Fahrradinitiativen<br />
in Deutschland derzeit so<br />
wichtig sind: „Nur wenn sich die<br />
Bevölkerung zusammenschließt<br />
und ausreichend Druck ausübt,<br />
können wir auch langfristig etwas<br />
an der Situation verändern.“<br />
Strößenreuther ist sich sicher,<br />
dass dies gelingen kann – sogar<br />
schneller als im großen Vorbild<br />
Kopenhagen – der Stadt, die sich<br />
seit vielen Jahren nicht ohne<br />
Grund Welthauptstadt der Fahrradfahrer<br />
nennen darf. „Dort sind<br />
die Bürger in den 1970er-Jahren<br />
für bessere Verkehrsbedingungen<br />
auf die Straße gegangen, weil sie<br />
nicht wollten, dass man Stadtautobahnen<br />
durch ihre Wohngebiete<br />
baut – und die Politik hat das verstanden.<br />
Danach hatte man aber<br />
auch 40 Jahre Zeit. Aufgrund der<br />
derzeitigen Klimabewegung ist<br />
unsere Politik heute aber sicherlich<br />
gezwungen, schneller zu reagieren“,<br />
gibt er sich optimistisch,<br />
um gleichzeitig anzufügen, dass<br />
es den Mut und die Entschlossenheit<br />
der zuständigen Verantwortlichen<br />
brauche. In Dänemark<br />
ist man in Sachen Infrastruktur<br />
übrigens schon mindestens einen<br />
Schritt weiter: Im Jahr 2<strong>02</strong>5 soll<br />
die Hauptstadt nach den Plänen<br />
der Regierung komplett CO 2<br />
-neutral<br />
sein. Auch dank des Fahrrades.<br />
4 Kopenhagen<br />
macht es vor: Im<br />
Zentrum ist der<br />
Radverkehr größer<br />
als der Autoverkehr.<br />
5 Heinrich<br />
Strößenreuther<br />
kämpft seit Jahren<br />
für eine bessere<br />
Radinfrastruktur in<br />
Deutschland.<br />
6 Fahrradstreifen<br />
statt zweiter Autospur?<br />
In München<br />
rollte man bereits<br />
symbolisch einen<br />
Teppich aus.<br />
Foto Radentscheid München<br />
Foto Radentscheid München/<br />
Stephan Esser<br />
BUCH-EMPFEHLUNG<br />
DER BERLIN-STANDARD<br />
Ein Buch über moderne Radverkehrspolitik<br />
und Deutschlands<br />
erstes Mobilitätsgesetz<br />
Fahrradexperte Heinrich Strößenreuther<br />
hat den Volksentscheid<br />
Fahrrad in Berlin und<br />
eine bundesweite Bewegung<br />
von Radentscheiden in mehr als<br />
15 Städten angestoßen. Nun hat<br />
er seine Erfahrungen in einem<br />
Buch zusammengefasst. In seinem<br />
Werk Der Berlin-Standard<br />
schildert der Verkehrsexperte<br />
nicht nur seine Erfahrungen aus<br />
jahrelanger Aktivistenarbeit,<br />
sondern zeigt auch, warum der<br />
Radverkehr systemrelevant für<br />
die Verkehrswende und den Klimaschutz<br />
ist. 140 Seiten umfasst<br />
der Bildband, der ein Handbuch<br />
für alle ist, die den Verkehr in<br />
Deutschland verändern wollen –<br />
vom Mobilitätsinteressierten bis<br />
hin zum Politiker.<br />
Strößenreuther, Heinrich:<br />
Der Berlin-Standard.<br />
Thiemo Graf Verlag, 39,90 €<br />
5 6<br />
Fahrrad News 25
TEIL DES<br />
MOBILEN WANDELS<br />
BERGAMONT – „STRAIGHT FROM ST. PAULI“<br />
Interview Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer, Hersteller<br />
1
BERGAMONT // INTERVIEW<br />
Es war das Geschäft mit Fahrrädern, das den Hamburger Kaufmann<br />
Stefan Berkes im Jahre 1991 dazu bewegt hat, die Marke Bergamont<br />
zu gründen. In den vergangenen Jahren ist eine Menge Wasser von der<br />
Elbe in die Nordsee geflossen und die Marke hat sich von einer soliden<br />
Fachhandelsmarke zu einer inspirierenden Urban Mobility Brand mitten<br />
im Herzen von St. Pauli entwickelt. Wir haben uns mit Christian Thill,<br />
PR- und Kommunikationsmanager der zukunftsorientierten<br />
Marke, über den mobilen Wandel unterhalten.<br />
2<br />
1 Direkt im Herzen<br />
von St. Pauli –<br />
Flagship Store und<br />
Bürogebäude von<br />
Bergamont.<br />
2 Bergamonts<br />
Alternative<br />
zum Auto – das<br />
E-Horizon FS.<br />
Dank Fahrwerk<br />
ist das Rad komfortabler,<br />
hat eine<br />
bessere Traktion<br />
und ist somit<br />
auch sicherer.<br />
Höher, weiter, schneller war und<br />
ist bei vielen Firmen der Antrieb<br />
und das erklärte Ziel. Bergamont<br />
geht da mittlerweile einen<br />
anderen Weg. Welchen?<br />
Christian Thill: Wir wollen Teil des<br />
mobilen Wandels sein und diesen<br />
auch mitgestalten. Das Thema<br />
urbane Mobilität war schon immer<br />
Teil unserer DNA. Für mich<br />
persönlich und auch ein Stück für<br />
die Marke kann ich sagen, dass<br />
das der weit spannendere Weg<br />
ist. Während es im sportiven Bereich<br />
nur noch um Nuancen geht,<br />
sich Ereignisse immer und immer<br />
wiederholen, herrscht beim<br />
mobilen Wandel eine regelrechte<br />
Aufbruchstimmung. Natürlich profitieren<br />
wir vom anhaltenden E-Bike-Boom,<br />
und angefeuert wird<br />
dies auch durch aktuelle Themen<br />
wie z. B. die Dieselfahrverbote.<br />
Guter Punkt: Befürworten Sie<br />
als „Städter“ das Aussperren<br />
von Autos? Mit Ihrem Firmensitz<br />
in Hamburg sind Sie ja direkt<br />
betroffen.<br />
Christian Thill: Es obliegt sicher<br />
nicht einem Fahrradhersteller, die<br />
Autolobby schlecht zu machen,<br />
und das deckt sich auch mit meiner<br />
eigenen Meinung. Ich spreche<br />
mich klar für Anreize statt Verbote<br />
aus. Durch Verbote drängt man Autos<br />
nur ein Stück weit nach draußen.<br />
Es müssen Anreize geschaffen<br />
werden, die das Radfahren in<br />
Städten spannender machen – es<br />
muss eine höhere Lebensqualität<br />
in der Stadt mit dem Fahrrad erreicht<br />
werden.<br />
Wenn ich aufs Auto verzichten<br />
will, wie sieht Ihre Alternative<br />
aus?<br />
Fahrrad News 27
INTERVIEW // BERGAMONT<br />
Christian Thill: Unsere E-Trekking-FS-<br />
Plattform. Diese Räder verfügen über<br />
eine Vollfederung, hydraulische Scheibenbremsen,<br />
Schutzblech, Lichtanlage<br />
und Bosch-Antrieb. Sie haben den Touch<br />
eines SUVs.<br />
SUVs sind beliebt, aber bei vielen<br />
auch verpönt. Sie sind größer als normale<br />
Autos, brauchen mehr Sprit. Warum<br />
braucht es das nun beim Fahrrad?<br />
Christian Thill: Wir meinen mit SUV<br />
nicht die Fahrzeugklasse. Die Parallele<br />
vom SUV zu unserem E-Horizon FS<br />
ist nur das Fahrwerk. Warum sollte ein<br />
Fahrrad kein Fahrwerk haben? Man ist<br />
genauso mit Unebenheiten konfrontiert,<br />
die Traktion ist besser, die Sicherheit<br />
höher.<br />
wir werden eine Lösung für den Kindertransport<br />
anbieten, aber das allein wäre<br />
nicht weit genug gedacht. Dafür gibt es<br />
bereits Modelle von anderen Herstellern.<br />
Sinnvoll ist ein offenes, variables<br />
und ausbaufähiges System, denn Kinder<br />
sind nicht immer an Bord oder wachsen<br />
einfach da raus.<br />
Aktuell dreht sich alles ums E-Bike?<br />
Braucht in Ihren Augen jeder ein Rad<br />
mit Antrieb?<br />
Christian Thill: Das hängt klar von der<br />
Fahrzeugklasse ab. Wenn du mit einem<br />
Cargo-Bike 200 Kilo durch die Gegend<br />
fährst, dann macht das ohne Antrieb<br />
keinen Sinn. Alleine das Beschleunigen,<br />
aber selbst das Halten der Geschwindigkeit<br />
ist ohne Unterstützung schwierig.<br />
Das ist schon mal ein interessanter<br />
Ausblick in die nahe Zukunft. Doch<br />
wie könnten die Räder in 20 Jahren<br />
aussehen?<br />
Wie sieht es mit dem Thema Zuverlässigkeit<br />
aus? Die Räder sind im<br />
täglichen Betrieb jedem Wetter ausgesetzt.<br />
Wie gehen Sie bei der Produktauswahl<br />
vor?<br />
Christian Thill: Qualität hat ihren Preis,<br />
darum haben wir uns bereits vor Jahren<br />
aus dem unteren Preissegment bei<br />
E-Bikes verabschiedet. Unsere Elektroräder<br />
verfügen ausschließlich über<br />
E-Bike-Reifen, eine spezielle Kette und<br />
hochwertige Schalttechnologie. Natürlich<br />
fehlen hier die Langzeiterfahrungen<br />
wie beispielswiese zur Akkukapazität,<br />
zur Zuverlässigkeit der Kabelverlegung<br />
usw. Produkt-Feedback holte man sich<br />
bislang überwiegend von Athleten aus<br />
dem Spitzensport. Wir arbeiten an einem<br />
neuartigen Sponsoring-Konzept<br />
und wollen zukünftig die Erfahrungen<br />
von heavy usern im urbanen Raum<br />
sammeln.<br />
Sicher ein interessantes Rad, das<br />
E-Horizon FS. Aber was, wenn ich mit<br />
Kindern unterwegs bin?<br />
Christian Thill: Dafür benötigt man ein<br />
urbanes Modell, mit dem sich Lasten<br />
jeder Art transportieren lassen. Auch<br />
28 Fahrrad News
BERGAMONT // INTERVIEW<br />
3<br />
Foto Bergamont<br />
4 5<br />
Christian Thill: Natürlich wird man das Rad nicht<br />
neu erfinden, aber man muss über den normalen<br />
Bereich hinausdenken. Nur dann kann das E-Mobilitätsrad<br />
der Zukunft auch bestehen. Die Klientel<br />
will nämlich Mobilität, Usability und Style. Konnektivität<br />
wird sicher ein großes Thema sein, man<br />
kauft nicht nur ein Rad, man erwirbt ein Netzwerk,<br />
bei dem z. B. der Strom mit dabei ist. Das Ganze<br />
ist absolut abhängig vom politischen Willen: Ohne<br />
intelligente Infrastruktur mit wachsendem Radfahrnetz<br />
und Subventionierungen, etwa für Cargo<br />
Bikes, ist der mobile Wandel nicht zu stemmen.<br />
Zurück zur Gegenwart. Wie sieht es denn mit<br />
der Motivation bei der Belegschaft aus, den<br />
Wandel zu vollziehen?<br />
Christian Thill: Das Bewusstsein für den mobilen<br />
Wandel färbt auch intern auf uns ab. Ich für meinen<br />
Teil versuche das schon zu leben, etwa indem<br />
ich meinen eigenen Plastikmüll radikal reduziere.<br />
Bei Bergamont haben wir den Kunststoffanteil bei<br />
unseren neuen E-Bike-Verpackungen auf minimale<br />
fünf Prozent reduziert. Die gesamte Verpackung<br />
besteht zu 95 Prozent aus Kartonage. Das mag<br />
ein kleiner Schritt sein, aber hierdurch sparen wir<br />
jährlich mehrere Lkw-Ladungen an Kunststoff ein.<br />
Das hört sich für mich auch nach Marketingstrategie<br />
an.<br />
Christian Thill: Klar ist es immer ein Stück weit<br />
Marketing, aber wir stellen uns nicht hin und<br />
sagen: „Wir sind nachhaltig!“ Wir wollen kein<br />
Greenwashing betreiben, sondern Schritt für<br />
Schritt reale, nachhaltige Lösungen in unser Portfolio<br />
integrieren. Bei uns war der erste Step eben<br />
die umweltfreundlichere E-Bike-Verpackung. Natürlich<br />
kann man sich auch die Frage stellen: Wo<br />
kommt denn der Strom für den Akku her? Aber<br />
schlussendlich ist die Bilanz vom Fahrrad immer<br />
besser als die eines Autos.<br />
Herr Thill, vielen Dank für das Gespräch!<br />
3 Bergamont war schon<br />
immer offen für Neues –<br />
hier ein Modell aus 2008<br />
mit Getriebeschaltung und<br />
Vollfederung.<br />
4 Christian Thill, 49, ist<br />
PR- und Kommunikationsmanager<br />
bei Bergamont.<br />
Er versucht den mobilen<br />
Wandel aktiv zu leben und<br />
mitzugestalten. Dafür legt<br />
er den 30 Kilometer langen<br />
Weg zur Arbeit immer<br />
wieder per Rad zurück und<br />
reduziert seinen Plastikmüll.<br />
5 Im Office arbeitet man<br />
strickt nach Plan an der<br />
schnellen Umsetzung<br />
des mobilen Wandels.<br />
Fahrrad News 29
EVENT // CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />
Text Werner Müller-Schell<br />
Fotos Cyclingworld/Nils Laengner (Aufmacher)<br />
Werner Müller-Schell (Produkte)<br />
TREND-<br />
SCHAU<br />
CYCLINGWORLD<br />
DÜSSELDORF<br />
Ein Wochenende, knapp 20.000 Fahrradfans<br />
und 240 Aussteller mit 300 Marken aus<br />
mehr als 25 Nationen – im dritten Jahr<br />
ihres Bestehens begeisterte die Cyclingworld<br />
in Düsseldorf Radliebhaber von jung bis alt.<br />
Fahrrad News war vor Ort, um sich<br />
ein Bild von den neuesten Trends auf<br />
dem Fahrradmarkt zu machen.<br />
Wie derzeit die gesamte Fahrradszene, tickte auch<br />
die Cyclingworld Düsseldorf vor allem elektrisch.<br />
Doch neben vielen E-Bikes gab es für Liebhaber<br />
klassischer Fahrräder ebenfalls einiges zu entdecken.<br />
Vom stylishen Urban Bike im reduzierten<br />
Look über das praktische Lastenrad bis hin zum<br />
hochpreisigen Rennrad war alles geboten. Und<br />
auch Accessoires und Bekleidung stellten zahlreiche<br />
Hersteller vor.<br />
Abseits der Produktneuheiten gab es zudem<br />
zahlreiche Events, bei denen man viel Spaß haben<br />
konnte. Diverse Ausfahrten, ein Cyclocrossrennen,<br />
ein Fixie-Kriterium, ein Cargobike-Cup und<br />
ein Bühnenprogramm mit Award-Verleihungen,<br />
Public Viewing des Profiradrennens Mailand–San<br />
Remo und vieles mehr sorgten dafür, dass man<br />
auf der Messe unzählige glückliche Gesichter<br />
sah. Alleine auf der Demo Area registrierten die<br />
Veranstalter rund 3.000 Testfahrten – mehr als auf<br />
der Leitmesse Eurobike. Auf den folgenden Seiten<br />
haben wir einige spannende Produkte für Sie<br />
zusammengefasst.<br />
30 Fahrrad News
CYCLINGWORLD DÜSSELDORF // EVENT<br />
Fahrrad News 31
EVENT // CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />
1 Stadtflitzer<br />
8bar ist ein deutscher<br />
Hersteller aus Berlin, der<br />
im Urban-, Gravel- und<br />
Racingsegment zu Hause<br />
ist. Das Mitte Steel CX/<br />
ADV ist ein Modell für<br />
diejenigen, die nach einem<br />
Rad für den Alltag suchen,<br />
das aber gleichzeitig eine<br />
sportliche Ausstrahlung hat.<br />
So bietet es die Möglichkeit,<br />
Gepäckträger zu installieren,<br />
um für die nächste Langstreckentour<br />
Taschen oder<br />
Flaschen mitzunehmen.<br />
Mit den Scheibenbremsen<br />
ist man optimal für matschige<br />
und anspruchsvolle Trails<br />
gerüstet.<br />
www.8bar-bikes.com<br />
1<br />
2<br />
3 Radhose für Rennfahrer<br />
„Fast gets faster.“ Mit diesem<br />
Motto schickt Assos die Equipe<br />
Bib Short S9 ins Rennen. In<br />
der Hose stecken sechs Jahre<br />
Entwicklungszeit. Das Ergebnis<br />
ist unter anderem ein spezielles<br />
Sitzpolster, das auch lange<br />
Touren zur Spazierfahrt werden<br />
lassen soll.<br />
www.assos.com<br />
3<br />
2 Stylisch in der City<br />
Eigentlich ist BioRacer im<br />
Rennsport zu Hause. Mit<br />
dem Urban Tech Hoody<br />
richtet man sein Sortiment<br />
nun aber erstmals auch<br />
auf Stadtradfahrer aus.<br />
Die lässige Jacke punktet<br />
mit fahrradspezifischen<br />
Details, das wasserdichte<br />
und wasserabweisende<br />
Windschutz-Hauptgewebe<br />
und ein magnetischer<br />
Biberschwanz-Regenschutz<br />
halten auch bei schlechtem<br />
Wetter trocken. Verschiedene<br />
Reflektoren erhöhen<br />
die Sicherheit bei Fahrten<br />
in der Dunkelheit.<br />
www.bioracer.de<br />
32 Fahrrad News
CYCLINGWORLD DÜSSELDORF // EVENT<br />
4 Bequem und ergonomisch<br />
SQlab ist bekannt für seine auf die ergonomischen Bedürfnisse von<br />
Radfahrern abgestimmten Teile. Die Griffserie 7 setzt diese Tradition<br />
fort. Die Griffe sind so konzipiert, dass sie den Ulnarnerv und den Karpaltunnelausgang<br />
entlasten und somit den Komfort beim Fahren erhöhen.<br />
Auch der Grip und damit die Sicherheit wird durch die spezielle<br />
Form optimiert. Besonders empfehlenswert für Langstreckenfahrer.<br />
www.sq-lab.com<br />
5<br />
4<br />
5 Durchblick wie die Profis<br />
Die Speedtrap von 100% ist die Brille des dreifachen Straßenweltmeisters<br />
Peter Sagan und auch die Wahl zahlreicher anderer Radprofis. Der Rahmen der<br />
Profibrille besteht aus festem, aber trotzdem flexiblem Grimalid-TR90-Material;<br />
außerdem verfügt er über verstellbare Bügel. Die Scheibe mit erweitertem<br />
Sichtfeld ist einfach und schnell wechselbar und bietet 100 Prozent UV-Schutz.<br />
Erhältlich sind zahlreiche Varianten, abgebildet ist die Version in Matte White.<br />
www.ride100percent.com<br />
www. sports-nut.de<br />
6<br />
6 Stilvolle Tradition<br />
Stilvoll britisch präsentiert<br />
sich das Cooper E Disc. Das<br />
Herzstück des optisch sehr<br />
dezent und geschmackvoll<br />
gehaltenen E-Bikes ist der<br />
Zehus-All-In-One-Naben -<br />
motor. Mit einem Durchmesser<br />
von gerade einmal<br />
180 Millimetern generiert<br />
der 250 Watt starke Motor<br />
20 Newtonmeter Unterstützungsleistung,<br />
der<br />
integrierte 160-Wattstunden-Akku<br />
ermöglicht eine<br />
unterstützte Reichweite von<br />
bis zu 30 Kilometern. Genau<br />
richtig für einen Fahrradtag<br />
im Großstadtdschungel.<br />
www.cooperbikes.com<br />
Fahrrad News 33
EVENT // CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />
7 Tour de France im Miniaturformat<br />
Eine Tour de France im Miniaturformat<br />
– und das mitten im Wohnzimmer.<br />
Der Brite Rowley Haverly macht das<br />
möglich. Er kreiert und bemalt per<br />
Hand kleine Rennfahrerfiguren, mit<br />
denen sich klassische Rennsituationen<br />
nachstellen lassen. Von Peter Sagan<br />
bis Bradley Wiggins reicht die Palette<br />
des Künstlers, die Liebe zum Detail<br />
ist dabei beeindruckend. Ein absolutes<br />
Muss für jeden Profiradsportfan.<br />
www.rovelo.cc<br />
7<br />
8 Elektrokraft für Kinder<br />
8<br />
Warum sollen eigentlich nur Erwachsene<br />
E-Bikes fahren dürfen? Das haben sich die<br />
Ingenieure bei Orbea gedacht und deshalb<br />
dsa eMX24 designt. Das vollwertige<br />
E-Bike richtet sich an Kinder im Alter von<br />
sechs bis zehn Jahren und überzeugt mit<br />
einem voll integrierten Akku und einem<br />
kleinen Nabenmotor. Trotz der 15,5 Kilo<br />
Gewicht lässt sich das Bike gut handeln.<br />
Wenn die Eltern also gerne E-MTB-Touren<br />
unternehmen – der Nachwuchs hat nun<br />
definitiv keine Ausreden mehr.<br />
www.orbea.com<br />
9 Fahrradmode aus den Niederlanden<br />
9<br />
„Dutch Fashion Bikes“ ist der Claim von<br />
Cortina. Die Fahrradmarke aus den Niederlanden<br />
konzentriert sich auf schön<br />
anzusehende Räder für die Stadt. Das<br />
E-Mozzo Pro macht diesem Anspruch<br />
alle Ehre: Mit acht Gängen, Federsattelstütze<br />
sowie einem Shimano-Motor<br />
ausgerüstet, vereint es technischen Anspruch<br />
und durchdachtes Design. Eine<br />
Beleuchtung von Busch & Müller und<br />
hydraulische Scheibenbremsen gehören<br />
ebenfalls zur Ausstattung dazu.<br />
www.cortinafahrrad.de<br />
34 Fahrrad News
CYCLINGWORLD DÜSSELDORF // EVENT<br />
10 11<br />
10 Eleganter Auftritt<br />
Edel im Auftritt, vielseitig im Gelände. Wer es<br />
genießt, neue, unbekannte Wege zu erforschen, für<br />
den ist das La Ruta Sport von Creme genau das<br />
Richtige. Der moderne Klassiker mit schönem Chromoly-Stahlrahmen<br />
und 650B-Road-Plus-Bereifung<br />
stellt sich jeder sportlichen Herausforderung – egal,<br />
ob auf endlosen Straßen oder waldigen Trails. Ein<br />
Rad, bei dem der Spagat aus Funktionalität<br />
und Style sehr gut gelungen ist.<br />
www.cremecycles.com<br />
11 Die Zukunft der Urban Bikes?<br />
Mal ehrlich: Hätten Sie auf den ersten Blick<br />
erkannt, dass es sich hier um ein E-Bike handelt?<br />
Man muss beim 11S Gravel des spanischen Herstellers<br />
Desiknio schon genau hinsehen, um den<br />
geschickt integrierten Ebikemotion-Nabenmotor<br />
zu erkennen. Ausgestattet mit der 1x11-Apex-Kettenschaltung<br />
und Rennlenker, ist dieses Bike<br />
perfekt für Schotterstraßen, aber auch für Pendler,<br />
die ein Rad mit dem gewissen Etwas suchen.<br />
www.desiknio.com<br />
12<br />
12 Sieht gut aus und rettet Leben<br />
Helm und Radbrille in einem – Alpinas<br />
Altona ist dank des integrierten, bruchfesten<br />
und neigbaren Visiers der ideale<br />
Kopfschutz für alle, die gerne in der<br />
Stadt mit dem Rad unterwegs sind. Er<br />
sorgt aber nicht nur wegen seiner Struktur<br />
für Schutz, sondern auch aufgrund<br />
seiner Features: Ein LED-Flash-Light auf<br />
der Rückseite des Altona sorgt beispielsweise<br />
für zusätzliche Sicherheit.<br />
www.alpina-sports.com<br />
Fahrrad News 35
EVENT // CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />
13<br />
13 Schwedischer Trekking-Bolide<br />
Husqvarna blickt auf eine lange Geschichte<br />
zurück. Seit 1896 gibt es die schwedische<br />
Marke bereits, im vergangenen Jahr feierte<br />
man zusammen mit dem deutschen Hersteller<br />
Pexco dabei ein Comeback in der Fahrradbranche.<br />
Dass man nichts verlernt hat, zeigt die<br />
GT-Reihe, hier abgebildet in Form des GT 5.<br />
Die E-Bikes sind perfekt auf die Bedürfnisse von<br />
Tourenfahrern abgestimmt, können aber auch<br />
im Allroundeinsatz in der Stadt oder am Wochenende<br />
genutzt werden – sowohl im Gelände<br />
als auch auf der Straße. Dafür sorgt ein ausgewogener<br />
Komponentenmix mit Shimano-Motor<br />
und SR-Suntour-Federgabel. Erhältlich in einer<br />
Damen- (Foto) und einer Herrenversion.<br />
www.husqvarna-bicycles.com<br />
www.pexco-bikes.com<br />
14 Taschenset für Abenteurer<br />
14<br />
Lezyne kennen die meisten eigentlich<br />
von den Leuchten, Multitools und<br />
Radcomputern. Der US-Hersteller hat<br />
mittlerweile allerdings ein viel breiteres<br />
Sortiment, das auch sehr funktionelle<br />
Taschen für Bikepacking-Freunde<br />
umfasst. Hier abgebildet sind die<br />
Sattel-, Rahmen- und Lenkertasche,<br />
die allesamt auf den Namen Caddy<br />
hören. Die Taschen zeichnen sich<br />
allesamt durch eine sehr einfache<br />
Handhabung und Montage sowie ihr<br />
leichtes, aber dennoch widerstandsfähiges<br />
Design aus.<br />
www.lezyne.com<br />
www.sportimport.de<br />
15<br />
15 Stadtantrieb der Zukunft?<br />
Keine absolute Neuheit, aber noch immer<br />
ein Hingucker: Viele Räder auf der Cyclingworld<br />
bauten auf den Gates Carbon Drive.<br />
Der Riemenantrieb verspricht gerade in<br />
der Stadt zahlreiche Vorteile gegenüber<br />
herkömmlichen Fahrradketten. So ist das<br />
Fahren mit Riemen nicht nur sauberer,<br />
sondern auch geräuschloser und langlebiger.<br />
Der Nachteil: die schwierigere Montage und<br />
Wartung. Viele Experten gehen aber davon<br />
aus, dass der Riemen in Zukunft an immer<br />
mehr Rädern montiert sein wird.<br />
www.gatescarbondrive.com<br />
36 Fahrrad News
CYCLINGWORLD DÜSSELDORF // EVENT<br />
16 Stilvolle und funktionelle Rennradbekleidung<br />
Die Signature³-Kollektion von Biehler zeichnet sich<br />
vor allem durch drei Schlüsselelemente aus: einen<br />
performance-orientierten Schnitt, technische Materialien<br />
und ein von den Farben der Natur inspiriertes<br />
Design. Eine sportliche Linie, die bei Rennradfahrern<br />
keine Wünsche offen lassen sollte.<br />
www.biehler-cycling.com<br />
16<br />
17 Nie mehr herunterfallende Ketten<br />
Das verspricht Progression. Das<br />
Start-up aus dem oberbayerischen<br />
Penzberg hat einen Kettenspanner<br />
entwickelt, der es möglich macht, eine<br />
herkömmliche Nabe mit Freilaufkörper<br />
auf Singlespeed umzurüsten. Der<br />
gelagerte Spanner ermöglicht eine fixe<br />
Position des Laufrades, ein horizontales<br />
Ausfallende wird nicht benötigt.<br />
www.progression.bike<br />
17<br />
18<br />
18 E-Renner aus Belgien<br />
Mit dem KanzoE steigt der<br />
belgische Hersteller Ridley<br />
ins E-Rennrad-Segment<br />
ein. Das Modell ist ein<br />
klassischer Gravel-Renner,<br />
der sich auf jedem Terrain<br />
wohlfühlt. Für Vortrieb sorgt<br />
der bei E-Rennrädern<br />
oftmals eingesetzte Fazua-<br />
Motor. Das Rad gibt es in<br />
drei Versionen: mit Srams<br />
Riva-Gruppe, Shimanos<br />
Ultegra-Gruppe und einer<br />
Flatbar-Variante. Hier<br />
abgebildet ist das<br />
KanzoE Rival1.<br />
www.ridley-bikes.com<br />
Fahrrad News 37
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
Ob mit oder ohne<br />
Elektroantrieb, ob<br />
sportlich geschnitten<br />
oder doch lieber gemütlich,<br />
im SUV-Style<br />
oder klassisch – Räder<br />
für den urbanen Einsatz<br />
gibt es in sämtlichen<br />
Ausführungen. Allen<br />
Rädern für die Stadt<br />
ist gemeinsam, dass<br />
sie über eine Lichtanlage,<br />
Reflektoren und<br />
Schutzbleche verfügen.<br />
Schließlich muss man<br />
damit ja zu jeder Tagesund<br />
Nachtzeit sicher<br />
im Straßenverkehr<br />
teil nehmen können.<br />
Zudem möchte man<br />
auch bei nassen Witterungs<br />
bedingungen<br />
weit gehend trocken<br />
und sauber zur Arbeit<br />
oder zum Einkaufen<br />
kommen. Bei Gepäckträgern<br />
und Seitenständern<br />
teilt sich das Feld<br />
dagegen und es kommt<br />
auf die persönlichen<br />
Vorlieben an. Trotzdem<br />
gilt: Es gibt für jeden<br />
das passende Rad, um<br />
den Nahverkehr mit den<br />
Beinen zurückzulegen.<br />
U NS<br />
R EICHEN<br />
B EINE<br />
A LS<br />
N AHVERKE<br />
Text Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer<br />
38 Fahrrad News
HRSMITTEL<br />
ZEHN FAHRRÄDER FÜR DEN URBANEN<br />
EINSATZ MIT UND OHNE ANTRIEB
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
CENTURION CITY SPEED 8 EQ TOUR<br />
Gewicht, kg<br />
14,05<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
lebenslang<br />
Gabel<br />
Centurion<br />
Schaltung<br />
Shimano Nexus, Nabenschaltung 8s<br />
Bremsen<br />
Tektro R310, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe Delta Cruiser Creme, 37-622<br />
Lichtanlage<br />
AXA Blueline<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
XXS, XS, S/M (Trapez)<br />
XXS, XS, S/M, M/L, XL, XXL (Diamant)<br />
Preis<br />
UVP 1.249,- €<br />
Web<br />
www.centurion.de<br />
1 2 3<br />
MIT ODER OHNE?<br />
DAS RAD<br />
Centurion bietet sein City Speed in<br />
unterschiedlichsten Ausführungen an:<br />
mit Diamant- oder, wie hier gezeigt,<br />
mit Trapezrahmen, mit Vollausstattung<br />
(EQ-Modelle) oder als Minimalist, mit<br />
Ketten- oder mit Nabenschaltung. Hinzu<br />
kommen noch vier verschiedene Farben<br />
und sechs Rahmengrößen. Eines haben<br />
aber alle gemeinsam: die minimalistische<br />
Optik. Dafür verantwortlich sind z. B. die<br />
weißen Reifen, der Sattel bzw. die Griffe<br />
im Retro-Look und die matte Oberfläche.<br />
Aus technischer Sicht ist man jedoch auf<br />
dem neuesten Stand: Nabendynamo,<br />
Scheibenbremsen, exzentrisches Tretlagergehäuse<br />
zum Spannen der Kette sind<br />
zukunftsweisend.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Das City Speed ist ein typischer Allrounder.<br />
Die Nexus-Nabenschaltung hat zwar<br />
weniger leichte Gänge als eine Zweifach-<br />
Kettenschaltung, dafür ist sie einfach zu<br />
betätigen und wartungsarm. Bei der Tektro-Bremse<br />
ist es ähnlich: Ihre Leistung<br />
ist für eine Scheibenbremse überschaubar,<br />
dafür kann man sie gut dosieren und<br />
sie bietet im Vergleich zu Felgenbremsen<br />
bei jedem Wetter eine gute Bremsleistung.<br />
In Sachen Sitzposition wählt man<br />
den Mittelweg: Von der Sonntagsradtour<br />
bis zur Fahrt zum Bäcker ist alles möglich.<br />
Praktisch: Wer einen Flaschenhalter<br />
wünscht, kann diesen am Unterrohr<br />
montieren, der Durchstieg durch den<br />
Rahmen wird dabei nicht behindert.<br />
1 Der Procraft-Retro-Sattel sowie die Griffe<br />
unterstreichen das klassische Design des<br />
Centurion-Bikes.<br />
2 Eine smarte Lösung, um die Kette zu<br />
spannen, ist das exzentrisch gebaute Tretlagergehäuse.<br />
3 Minimalistischer, aber doch effektiver<br />
Schutz für die Hose: der an der Kurbel angebrachte<br />
Kettenschutzring.<br />
FAZIT<br />
Von der minimalistischen Optik sollte<br />
man sich beim Centurion City Speed<br />
8 EQ Tour nicht täuschen lassen. Die<br />
Spezialität des Rades ist nämlich sein<br />
Allroundtalent – das spiegelt sich in<br />
der kompletten Ausstattung wider.<br />
40 Fahrrad News
URBAN BIKES <strong>2019</strong> // TEST<br />
PELAGO AIRISTO COMMUTER<br />
Tipp: Stilsicherheit<br />
Gewicht, kg<br />
14,85<br />
Rahmenmaterial<br />
Stahl<br />
Garantie (Rahmen)<br />
5 Jahre<br />
Gabel<br />
Pelago<br />
Schaltung<br />
N°2.19<br />
Shimano Alfine, Nabenschaltung 8s<br />
Bremsen<br />
Shimano M365, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe Spicer, 35-622<br />
Lichtanlage<br />
Herrmans H-Black MR8/H-Trace Mini<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
S, M, L<br />
Preis<br />
UVP 1.575,- €<br />
Web<br />
www.pelagobicycles.com<br />
1 2 3<br />
ENTSPANNT STATT GESTRESST<br />
DAS RAD<br />
Eine entspannte Fahrt zur Arbeit – genau<br />
das versucht der finnische Hersteller<br />
Pelago mit dem Airisto Commuter zu<br />
ermöglichen. Bequem soll die Sitzposition<br />
sein, zuverlässig und wartungsarm<br />
die Ausstattung, und beim traditionellen<br />
Design fühlt man sich ohnehin in eine<br />
andere Zeit versetzt. Der Stahlrahmen<br />
ist filigran und schnörkellos, aber dennoch<br />
an das moderne Zeitalter angepasst.<br />
So ist das Rad mit Scheibenbremsen<br />
bestückt und die Kette lässt sich<br />
über ein exzentrisches Tretlagergehäuse<br />
spannen. Das Rad kommt serienmäßig<br />
ohne Gepäckträger, es lässt sich ein<br />
Front- bzw. Heckträger an die vorhandenen<br />
Ösen montieren.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Entschleunigung in ihrer schönsten<br />
Form. Das soll in diesem Fall nicht heißen,<br />
dass man mit dem Airisto keine<br />
Strecken machen kann, es soll vielmehr<br />
die Art und Weise beschreiben, wie man<br />
sich damit fortbewegt. Durch den nach<br />
hinten gezogenen Lenker ist die Sitzposition<br />
entspannt. Gedanken beim Schalten<br />
braucht man sich mit der Alfine Nabenschaltung<br />
auch nicht zu machen, und<br />
die Gänge rasten punktgenau ein. Das<br />
Rad fühlt sich auf ebener Strecke und im<br />
hügeligen Gelände zu Hause, für steile<br />
Anstiege fehlen dann aber die leichten<br />
Gänge. Der filigrane Rahmen wirkt stabil<br />
und fahrsicher – selbst bei hoher Geschwindigkeit.<br />
1 Firmenjubiläum: Seit zehn Jahren gibt<br />
es die klassischen Stahlrahmen aus Finnland<br />
bereits.<br />
2 Immer modern, bei jedem Wetter: Der<br />
C17-All-Weather-Sattel von Brooks ist ein<br />
Klassiker für Stadtradfahrer.<br />
3 Durchgehende Außenhüllen sorgen<br />
für geschmeidiges Schalten und wenig<br />
Wartungsaufwand.<br />
FAZIT<br />
Pelago wird mit dem Airisto Commuter<br />
sicher vielen aus der Seele sprechen<br />
und Begehrlichkeit wecken. Das<br />
Rad verkörpert die Entschleunigung in<br />
ihrer schönsten Form und punktet mit<br />
seiner zuverlässigen Ausstattung.<br />
Fahrrad News 41
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
SPECIALIZED SIRRUS ELITE EQ<br />
Gewicht, kg<br />
12,6<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
lebenslang<br />
Gabel<br />
Specialized Carbon<br />
Schaltung<br />
Micro Shift/Shimano Tiagra,<br />
Kettenschaltung 2x10<br />
Bremsen<br />
TRP Flow, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Specialized Nimbus Sport, 32-622<br />
Lichtanlage<br />
Herrmans H-Black Pro/H-Trace Min<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
S, M, L, XL, XXL<br />
Preis<br />
UVP 1.449,- €<br />
Web<br />
www.specialized.com<br />
1 2 3<br />
URBANES UNDERSTATEMENT<br />
DAS RAD<br />
Specialized wird in einem Atemzug mit<br />
schnellen, hochwertigen und durchgestylten<br />
Rädern genannt. Das Sirrus ist<br />
der Beweis, dass man dies auch im urbanen<br />
Bereich umsetzt. Das Rad ist leicht,<br />
das Design unauffällig und vieles Ton in<br />
Ton. Keine plakativen Schriftzüge, sondern<br />
reflektierende Decals für eine passive<br />
Sichtbarkeit. Den Komfort überlässt<br />
man ergonomischen Griffen, die Reifen<br />
messen nur 32 Millimeter, die Gabel ist<br />
aus leichtem Carbon. Beim Thema Ausstattung<br />
gibt man sich großzügig, selbst<br />
ein Seitenständer, ein Gepäckträger und<br />
Lenkerhörnchen sind montiert. Alles natürlich<br />
passend zum Gesamtbild und wie<br />
man es von Specialized gewohnt ist.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Die Assoziation mit den Attributen<br />
schnell, hochwertig und durchgestylt<br />
kommt beim Sirrus voll zum Tragen. Das<br />
Rad lässt sich ausschließlich mit Muskelkraft<br />
schnell beschleunigen, das Fahrverhalten<br />
ist direkt und ungefiltert. Verschiedene<br />
Griffpositionen ermöglichen,<br />
das Rad auch mal an den „Hörnern“<br />
zu packen und kräftig im Wiegetritt den<br />
Berg hochzukurbeln. Ausreichend Gänge<br />
stehen dank der 2x10-Schaltung immer<br />
zur Verfügung. Die Schaltfunktion ist einwandfrei,<br />
das Bedienen des vorderen<br />
Umwerfers mit dem Micro-Shift-Schalthebel<br />
erfordert aber etwas Übung. Die<br />
Position auf dem Rad ist angenehm,<br />
aber dennoch sportlich.<br />
1 Zweifach-Kurbel mit Kettenschutzring:<br />
Damit hat man immer den richtigen Gang<br />
parat, zudem bleibt die Hose sauber.<br />
2 Wer einmal bei starkem Regen gefahren<br />
ist, weiß das lange Schutzblech des Specialized-Bikes<br />
zu schätzen.<br />
3 Beim Sirrus Elite EQ sorgen diverse reflektierende<br />
Schriftzüge in der Nacht für mehr<br />
Sichtbarkeit.<br />
FAZIT<br />
Schnell, hochwertig, durchgestylt –<br />
das Sirrus Elite EQ macht der Marke<br />
Specialized alle Ehre und kann sich<br />
auch in der City bei jeder Gelegenheit<br />
sehen lassen. Ein Rad für den sportlichen<br />
Pendler.<br />
42 Fahrrad News
URBAN BIKES <strong>2019</strong> // TEST<br />
GIANT FASTTOUR SLR RS1<br />
Tipp: Sporttourer<br />
Gewicht, kg<br />
12,15<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
lebenslang<br />
Gabel<br />
Giant Carbon<br />
Schaltung<br />
N°2.19<br />
Shimano RS700/105, Kettenschaltung 2x11<br />
Bremsen<br />
Shimano MT500, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Giant CrossCut Metro 2 Reflex, 32-622<br />
Lichtanlage<br />
B&M Lumotec/Giant by B&M<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
M, L, XL<br />
Preis<br />
UVP 1.599,- €<br />
Web<br />
www.giant-bicycles.com<br />
1 2 3<br />
DER NAME IST PROGRAMM<br />
DAS RAD<br />
Das Fasttour ist eine Mischung aus Rennund<br />
Tourenrad. Das Design ist schlicht,<br />
die Ausstattung für schnelles Vorwärtskommen<br />
optimiert und doch auch für<br />
den täglichen Einsatz komplett. So verfügt<br />
das Rad über einen Seitenständer<br />
und einen Minimal-Gepäckträger, an<br />
dem sich Packtaschen einhängen lassen.<br />
Auf eine Federung wird verzichtet,<br />
man verbaut eine Gabel aus Carbon<br />
und drückt das Gewicht auf lediglich<br />
12,15 Kilo. Rennradtypisch ist die Schaltung:<br />
Die Shimano 105 stellt 2x11 Gänge<br />
zur Verfügung und punktet mit einer<br />
feinen Gangabstufung. Wer am Wochenende<br />
längere Ausfahrten plant, kann<br />
zwei Flaschenhalter montieren.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Das Giant spielt in der Premiumliga,<br />
wenn es um Effizienz und Geschwindigkeit<br />
geht. Das zeigen der knackige Gangwechsel,<br />
das Beschleunigen, das Berghochfahren<br />
und das direkte, zielgenaue<br />
Steuern bergab, das man so ansonsten<br />
nur von Rennrädern gewohnt ist. Bergab<br />
verzögert die Scheibenbremse zuverlässig.<br />
Wer jedoch mit Gepäck reist und<br />
längere Abfahrten meistern muss, sollte<br />
über eine größere Scheibe an der Front<br />
nachdenken. Der Frontscheinwerfer am<br />
Schutzblech muss fest angezogen werden,<br />
sonst neigt er sich beim Betätigen<br />
des Ein-/Ausschaltknopfes nach vorne.<br />
Die Standlichtfunktion sorgt für gute<br />
Sichtbarkeit, auch bei Stillstand.<br />
1 50 Lux und dazu eine Standlichtfunktion:<br />
Der Scheinwerfer sitzt direkt auf dem<br />
Schutzblech.<br />
2 Alles gerade? Die Giant-Stütze passt genau<br />
auf den Rahmen und kann wegen ihres<br />
Profils nicht verdreht montiert werden.<br />
3 2x11 Gänge – die Shimano-105-Gruppe<br />
bietet kleine Gangsprünge und eine große<br />
Übersetzungsbandbreite.<br />
FAZIT<br />
Fitte und sportliche Fahrer werden das<br />
Giant Fasttour SLR RS1 lieben. Das<br />
Rad spielt in der Premiumliga, wenn<br />
es um Effizienz und Geschwindigkeit<br />
geht, und erinnert durchaus an flotte<br />
Rennräder.<br />
Fahrrad News 43
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
BERGAMONT GRANDURANCE RD7<br />
Gewicht, kg<br />
12,3<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
5 (bei jährlichem Service)<br />
Gabel<br />
Bergamont<br />
Schaltung<br />
Shimano 105, Kettenschaltung 2x11<br />
Bremsen<br />
Shimano R505/785, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe G-One Allround, 35-622<br />
Lichtanlage<br />
B&M IQ-XS N Plus/Herrmans H-Trace Mini<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
49, 53, 55, 57, 61<br />
Preis<br />
UVP 1.799,- €<br />
Web<br />
www.bergamont.com<br />
1 2 3<br />
PENDELN ODER TOUREN<br />
DAS RAD<br />
Man kann mit dem Grandurance schnell<br />
zur Arbeit pendeln, aber auch eine Bikepacking-Tour<br />
unternehmen. Alleine in optischer<br />
Hinsicht ist das Rad wegen des<br />
Rennlenkers das schnellste im Test. Dennoch<br />
übertreibt es Bergamont nicht und<br />
spendiert dem Bike 35 Millimeter breite<br />
Schwalbe-Reifen mit einem Mikroprofil.<br />
So erhält man auch abseits asphaltierter<br />
Wege noch etwas Traktion. Serienmäßig<br />
wird es ohne Seitenständer geliefert,<br />
der Rahmen besitzt aber entsprechende<br />
Aufnahmen zum Nachrüsten. Ansonsten<br />
ist die Ausstattung komplett: Nabendynamo,<br />
Schutzbleche, Gepäckträger<br />
und eine 2x11-Kettenschaltung für eine<br />
große Übersetzungsbandbreite.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Beim Grandurance heißt es nicht „Kopf<br />
hoch“, sondern „Kopf runter“. Aufgrund<br />
des Rennlenkers ist die Sitzposition auf<br />
dem Rad immer sportlich. Windschnittig<br />
nimmt man mit diesem Modell schnell<br />
Fahrt auf bzw. hält diese. Der Rahmen<br />
wirkt verwindungssteif und trotzt auch<br />
mühelos kräftigen Pedaltritten im Wiegetritt.<br />
Auf unebenen Abschnitten wie<br />
Kopfsteinpflaster machen sich die Leitungen/Züge<br />
im Rahmeninneren durch<br />
ein leichtes Klappern bemerkbar, stabil<br />
und erschütterungsfest geben sich dagegen<br />
die Schutzbleche. Der Komfort<br />
ist minimalistisch und das bevorzugte<br />
Einsatzgebiet sind ganz klar asphaltierte<br />
Straßen bzw. Radwege.<br />
1 Der Schwalbe G-One besitzt ein Minimalprofil.<br />
So ist er schnell auf Asphalt und<br />
ebenso für Sandwege geeignet.<br />
2 Ein Gepäckträger sorgt dafür, dass man auf<br />
längeren Ausfahrten auch problemlos Sachen<br />
transportieren kann.<br />
3 Bekannt aus dem Rennradbereich: die Shimano-105-Schaltung.<br />
Entsprechend fein ist<br />
die Gangabstufung und groß die Bandbreite.<br />
FAZIT<br />
Schneller kommt man nur mit einem<br />
Rennrad vorwärts: Auf dem Bergamont<br />
Grandurance RD7 nimmt man<br />
eine windschnittige Position ein, und<br />
ein stabiler Rahmen wandelt jede<br />
Umdrehung in Vortrieb um.<br />
44 Fahrrad News
URBAN BIKES <strong>2019</strong> // TEST<br />
CORRATEC E-POWER 28 SPORT CX5 10S<br />
DAS RAD<br />
Optisch betrachtet ist das E-Power 28<br />
Sport ein klassisches City-/Trekkingrad.<br />
Der Lenker ist für eine entspannte Sitzposition<br />
recht hoch, eine Federgabel und<br />
eine gefederte Sattelstütze sollen für<br />
Komfort sorgen. Die Überraschung steckt<br />
im Antrieb: So ist der starke Bosch Performance<br />
CX verbaut. Versorgt wird dieser<br />
durch einen 500-Wattstunden-Akku, der<br />
sich unauffällig im Unterrohr versteckt.<br />
Diese Kombination macht das E-Power –<br />
bei entsprechender Unterstützungsstufe<br />
– zum starken Bergfahrer. Corratec bietet<br />
das Modell mit Trapez- und Diamantrahmen<br />
sowie mit Nuvinci-Nabenschaltung<br />
(dann mit Bosch Performance) zum identischen<br />
Preis an.<br />
1 2 3<br />
WOLF IM SCHAFSPELZ<br />
IN BEWEGUNG<br />
Das Rad mit den zwei Gesichtern. Optisch<br />
ist das E-Power eines der komfortabelsten<br />
seiner Kategorie. Der hohe Lenker<br />
und die somit aufrechte Sitzposition<br />
lassen gewiss keine Nackenschmerzen<br />
aufkommen. Die Federgabel und die gefederte<br />
Sattelstütze leisten einen weiteren<br />
Beitrag zum Fahrkomfort, auch wenn<br />
die Stütze erst bei härteren Schlägen<br />
anspricht. Seine andere Seite zeigt das<br />
Rad, wenn man die Unterstützung des<br />
Bosch-Antriebes auf Sport oder gar Turbo<br />
stellt: Damit wird das Rad zum Bergkönig.<br />
Durchzugsstark zieht es einen,<br />
auch mit Einkäufen bepackt, steile Berge<br />
hoch – so, wie man es eigentlich nur von<br />
sportlichen Mountainbikes kennt.<br />
Gewicht, kg<br />
25,35<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
6 Jahre<br />
Gabel<br />
SR Suntour NEX-E25P<br />
Antrieb, Akku<br />
Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />
Schaltung<br />
Shimano Deore/XT, Kettenschaltung 1x10<br />
Bremsen<br />
Shimano MT200, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Continental Contact, 47-622<br />
Lichtanlage<br />
Axa Compact Line/Blueline-E<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
45, 48, 51, 54<br />
Federweg v/h, mm<br />
63/–<br />
Preis<br />
UVP 3.199,- €<br />
Web<br />
www.corratec.com<br />
1 Designelement, Hingucker und Sicherheitsfeature<br />
zugleich: Das Standlicht ist beim<br />
E-Power schön im Steuerrohr integriert.<br />
2 Hoch oder lieber doch höher? Der Vorbau<br />
bzw. die Lenkerhöhe lassen sich einfach<br />
anpassen.<br />
3 Da steckt E-Power drin: Der Bosch Performance<br />
Line CX leistet, wenn gewünscht, viel<br />
Unterstützung.<br />
FAZIT<br />
Komfort trifft Power: Das Corratec<br />
E-Power 28 Sport CX5 10S ist auf der<br />
einen Seite ein komfortables City-/<br />
Trekkingrad, auf der anderen Seite<br />
aber auch ein starker Bergkönig, der<br />
vor Anstiegen nicht zurückschreckt.<br />
Fahrrad News 45
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
SIMPLON KAGU BOSCH UNI, XT<br />
Tipp: Multitalent<br />
1 2 3<br />
Gewicht, kg<br />
24,75<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
2 Jahre (+4 bei Registrierung)<br />
Gabel<br />
Simplon<br />
Antrieb, Akku<br />
N°2.19<br />
Bosch Active Line Plus, 500 Wh<br />
Schaltung<br />
Shimano XT, Kettenschaltung 1x11<br />
Bremsen<br />
Shimano Deore, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe Big Ben, 60-559<br />
Lichtanlage<br />
B&M Lumotec IQ-X/B&M Toplight<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
XS, S, M, L<br />
Preis<br />
UVP 3.969,- €<br />
Web<br />
www.simplon.com<br />
VERNÜNFTIG UND MODERN<br />
DAS RAD<br />
Simplon bringt mit dem neuen Kagu<br />
ein Rad, auf das viele gewartet haben:<br />
ein Rad mit tiefem Einstieg, das aber<br />
kompromisslos in Stabilität, Design und<br />
Fahreigenschaften ist. Eine Zuladung bis<br />
160 Kilo sollte ein Beweis dafür sein,<br />
die 60 Millimeter breiten Schwalbe-Big-<br />
Ben-Reifen ebenso und das makellose<br />
Design spricht für sich selbst. Schöne<br />
und sinnvolle Details wie den Lenkanschlagbegrenzer<br />
oder die innen verlegten<br />
Leitungen findet man am Rad einige,<br />
Optionen bei der Ausstattung gibt<br />
es Simplon-typisch viele. Selbst mit der<br />
Reichweite kann man spielen, und das<br />
Rad lässt sich außerdem mit einem<br />
zweiten Akku bestücken.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Es wäre nicht Simplon, wenn man irgendetwas<br />
dem Zufall überlassen würde.<br />
Trotz des kräftigen Bosch-Antriebs<br />
vom Typ Active Line Plus wird eine<br />
11-fach-XT-Schaltung verbaut. Die Übersetzungsbandbreite<br />
ist damit groß, und<br />
wer mit wenig Unterstützung fährt, kann<br />
trotzdem gut den Berg hochtreten. Die<br />
dicken Reifen können zwar keine Federung<br />
ersetzen, doch steigt die Fahrsicherheit<br />
enorm. Wenn man zum Beispiel<br />
von der Straße aufs Bankett abkommt,<br />
braucht man nicht gleich ein Wegrutschen<br />
des Reifens zu befürchten. Ebenso<br />
ein Sicherheitsplus sind die Bremsen<br />
mit den großen 180-Millimeter Scheiben,<br />
die bei längeren Abfahrten sicherer sind.<br />
1 Optisch ein Highlight, Motorschutz vom<br />
Feinsten: die umschlingende Rahmenform<br />
des Kagu.<br />
2 Smartes Detail: Der Rahmen kann an der<br />
Sitzstrebe geöffnet werden, damit man den<br />
Riemen einlegen kann.<br />
3 Stoppt den Lenker vor dem Überdrehen:<br />
Der integrierte Lenkanschlag ist eines der<br />
vielen sinnvollen Details des Bikes.<br />
FAZIT<br />
Simplon ist beim Kagu Bosch Uni XT<br />
darauf bedacht, dem Fahrer möglichst<br />
viel Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
an die Hand zu geben – und diese<br />
Mission haben die Österreicher mit<br />
Bravour erfüllt!<br />
46 Fahrrad News
URBAN BIKES <strong>2019</strong> // TEST<br />
KTM MACINA GRAN 8 BELT P5<br />
DAS RAD<br />
Wer KTM kennt, verbindet die österreichische<br />
Marke mit der Farbe Orange.<br />
Beim Macina Gran 8 Belt P5 hat man<br />
bewusst auf die Signalfarbe verzichtet,<br />
stattdessen setzt man auf die unauffällige<br />
Farbkombi Schwarz und Braun. Edel<br />
und hochwertig wirkt das Rad, was zur<br />
Ausstattung passt. Das Modell hat zwei<br />
Besonderheiten zu bieten: Der Antriebsstrang<br />
besteht nicht wie üblich aus Kette<br />
und Ritzel, sondern aus Riemenscheiben<br />
und Gates-Carbon-Riemen. Dieser soll<br />
laut Hersteller wartungsfrei und langlebiger<br />
als eine Kette sein. Die zweite<br />
Besonderheit: Im Steuerrohr steckt eine<br />
Federgabel, die 25 Millimeter Federweg<br />
für mehr Komfort bietet.<br />
1 2 3<br />
SCHWARZ STATT ORANGE<br />
IN BEWEGUNG<br />
Nahezu geräuschlos gleitet man mit dem<br />
Macina durch die Straßen. Lediglich das<br />
typische Surren des Bosch-Antriebs ist<br />
zu hören. Der Antriebsriemen ist lautlos,<br />
der Gangwechsel ebenso. Hier sollte jedoch<br />
der Druck von den Pedalen genommen<br />
werden, sodass die Gänge sauber<br />
einrasten können. Der nach hinten gezogene<br />
Lenker und der breite Gelsattel<br />
tragen zur gemütlichen Sitzposition bei.<br />
Die Lenkerhöhe kann am verstellbaren<br />
Vorbau einfach angepasst werden. Der<br />
Komfortgewinn durch die Gabel macht<br />
sich erst bei größeren Schlägen bemerkbar,<br />
bei kleineren Unebenheiten bleibt<br />
diese in Ruhestellung. Zwei Flaschenhalteraufnahmen<br />
erfreuen Tourenfahrer.<br />
Gewicht, kg<br />
24,7<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
5 Jahre<br />
Gabel<br />
Postmodern AlloyFork, Federgabel<br />
Antrieb, Akku<br />
Bosch Performance Line, 500 Wh<br />
Schaltung<br />
Shimano Alfine, Nabenschaltung 8s<br />
Bremsen<br />
Shimano Deore, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe Energizer Plus, 47-622<br />
Lichtanlage<br />
B&M Lumotec IQ-XS/XelTec Mini<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
46, 51, 56, 60<br />
Federweg v/h, mm<br />
25/–<br />
Preis<br />
UVP 3.399,- €<br />
Web<br />
www.ktm-bikes.at<br />
1 Fällt auf den ersten Blick gar nicht auf:<br />
die eigens entwickele Gabel mit 25 Millimeter<br />
Federweg.<br />
2 Edel und farblich passend zum dezenten<br />
Gesamtdesign sind die Ritchey-Ledergriffe<br />
des Macina Gran.<br />
3 Mit oder ohne: Das KTM-Bike ist mit Kette<br />
oder, wie bei unserem Testrad, mit Gates-Riemen<br />
erhältlich.<br />
FAZIT<br />
Es muss nicht immer Orange sein.<br />
KTM hat mit seinem Macina Gran<br />
8 Belt P5 ein edles Citybike im<br />
Programm, das zudem mit ein paar<br />
interessanten Innovationen ausgestattet<br />
ist.<br />
Fahrrad News 47
TEST // URBAN BIKES <strong>2019</strong><br />
BH BIKES ATOMX CROSS PRO<br />
1 2 3<br />
DIE ZUKUNFT LÄSST GRÜSSEN<br />
DAS RAD<br />
Die Idee für das Cross Pro wurde in einem<br />
Arbeitskreis mit Händlern geboren.<br />
Diese wünschten sich für ihre Kunden<br />
ein „All for one“-Bike, mit dem sich Fahrten<br />
in der Stadt genauso gut absolvieren<br />
lassen wie Touren am Wochenende.<br />
Die Grundlage für das Rad bildete das<br />
AtomX-Mountainbike. So konnte man<br />
breite Reifen einsetzen und eine Federgabel<br />
verbauen. Die ungewöhnliche Rahmenform<br />
hat einen besonderen Grund:<br />
Per Schlüssel oder Smart-Key-Armband<br />
lässt sich am Oberrohr ein Deckel öffnen<br />
und der Akku aus dem Rahmenrohr<br />
ziehen. Interessant ist auch: Am Display<br />
lassen sich die Unterstützungsstufen individualisieren.<br />
IN BEWEGUNG<br />
Während die Kategorie SUV bei Autos im<br />
städtischen Einsatz oft negativ behaftet<br />
ist, bieten die Räder dieser Gattung einige<br />
Vorteile. Mit dem AtomX Cross Pro<br />
spielt es keine Rolle, ob der Weg durch<br />
den Park, mal eine Treppe runter oder<br />
eben auf der Straße entlangführt. Neben<br />
den fetten Reifen und der Federgabel besitzt<br />
das Rad einen breiten Lenker und<br />
die Sitzposition ist identisch zum Mountainbike.<br />
Bei den Fahreigenschaften zeigt<br />
sich das Rad auch mehr als Sportler: Die<br />
Lenkung ist leichtgängig und direkt, man<br />
kann schnell auf Situationen reagieren.<br />
Das Mehrgewicht für die voluminösen<br />
Reifen, die großen Bremsen oder die Federung<br />
wird vom Antrieb kompensiert.<br />
Gewicht, kg<br />
25,4<br />
Rahmenmaterial<br />
Aluminium<br />
Garantie (Rahmen)<br />
10 Jahre (nach Registrierung)<br />
Gabel<br />
SR Suntour XCR34 LO, Federgabel<br />
Antrieb, Akku<br />
Brose Drive S, 700 Wh<br />
Schaltung<br />
Shimano Deore/XT, Kettenschaltung 1x10<br />
Bremsen<br />
Shimano XT, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe G-One, 60-584<br />
Lichtanlage<br />
B&M Avy/B&M Toplight<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
MD, LA, XL<br />
Federweg v/h, mm<br />
100/–<br />
Preis<br />
UVP 3.999,90 €<br />
Web<br />
www.bhbikes.com<br />
1 Gut versteckt, trotzdem aber schnell<br />
entnommen: der im Unterrohr des Rades<br />
platzierte Akku.<br />
2 Perfekt im Blickfeld, stabil im Alugehäuse:<br />
Das Farbdisplay informiert über alle notwendigen<br />
Daten während der Fahrt.<br />
3 Breite 60-Millimeter-Reifen und noch breitere<br />
Schutzbleche gehören zur Ausstattung<br />
des AtomX.<br />
FAZIT<br />
Tipp: Innovation<br />
N°2.19<br />
Das BH AtomX Cross Pro ist ein<br />
Allrounder, dem man seine Mountainbike-Gene<br />
deutlich anmerkt. Entsprechend<br />
empfiehlt sich dieses Bike klar<br />
für sportliche Fahrer. Herausragend ist<br />
der große 700-Wattstunden-Akku.<br />
48 Fahrrad News
URBAN BIKES <strong>2019</strong> // TEST<br />
M1 SPORTTECHNIK ZELL GT<br />
DAS RAD<br />
M1 Sporttechnik hat eine lange Tradition.<br />
Die oberbayerische Firma gehört der Fritzmeyer<br />
Gruppe an und hat in der Vergangenheit<br />
schon Skier und Surfbretter für<br />
Weltmeister gebaut. In der Radbranche<br />
ist das Unternehmen für extravagante<br />
und kompromisslose Lösungen bekannt.<br />
Das Zell GT ist ein Vollcarbon-Rahmen, als<br />
Mountainbike, schnelles S-Pedelec und,<br />
wie hier gezeigt, als Pedelec erhältlich.<br />
Im Rahmen integriert ist ein 500-Wattstunden-Akku.<br />
Ein Ausbau des Akkus erfordert<br />
aber das Entfernen des Brose-Antriebes.<br />
Die Räder lassen sich individuell<br />
zusammenstellen, werden erst nach Kundenbestellung<br />
aufgebaut und haben eine<br />
Lieferzeit von rund ein bis drei Wochen.<br />
1 2 3<br />
VON GELÄNDE BIS STRASSE<br />
IN BEWEGUNG<br />
Das Zell ist nicht nur optisch ein besonderes<br />
Rad, es hebt sich auch bei den<br />
Fahreigenschaften ab. Kurz gesagt: Es<br />
ist das Sport-Urban-Bike. Alleine die<br />
sportlich orientierte Sitzposition mit dem<br />
breiten Lenker lässt Mountainbike-Gefühle<br />
aufkommen. Der üppige Federweg<br />
der Fox-Gabel kann im städtischen<br />
Einsatz nicht ausgenutzt werden, doch<br />
die Funktion ist überragend und kleinste<br />
Schläge werden gefiltert. Zusammen mit<br />
den breiten Reifen ergibt dies ein sehr<br />
sicheres Fahrgefühl. Das ist auch gut so,<br />
denn mit dem kräftigen Antrieb und dem<br />
steifen Rahmen ist man schnell auf Geschwindigkeit.<br />
Die Bremse reagiert sehr<br />
direkt – hier ist Feingefühl notwendig.<br />
Gewicht, kg<br />
23,45<br />
Rahmenmaterial<br />
Carbon<br />
Garantie (Rahmen)<br />
5 Jahre<br />
Gabel<br />
Fox 34 Float, Federgabel<br />
Antrieb, Akku<br />
Brose Drive T, 500 Wh<br />
Schaltung<br />
Shimano XT, Kettenschaltung 1x10<br />
Bremsen<br />
Magura MT5/MT4, Scheibenbremse<br />
Reifen, Dimension<br />
Schwalbe SuperMotoX, 27,5x2,4<br />
Lichtanlage<br />
B&M IQ-X/B&M Toplight<br />
Verfügbare Rahmengrößen<br />
M, L<br />
Federweg v/h, mm<br />
130/–<br />
Preis<br />
UVP 5.199,- €<br />
Web<br />
www.m1-sporttechnik.de<br />
1 Dicke Gabel, große Bremsen: Diese<br />
Bauteile werden auch ohne Einschränkung<br />
im MTB-Bereich verbaut.<br />
2 Voll integriert, voll Carbon: Der 500-Wattstunden-Akku<br />
sitzt fest im Unterrohr des<br />
Carbonrahmens.<br />
3 Das doppelte Oberrohr ist ein Designelement<br />
und trägt zu einer hohen Rahmensteifigkeit<br />
bei.<br />
FAZIT<br />
Das Zell von M1 Sporttechnik ist das<br />
Sport-Urban-Bike schlechthin. Dieses<br />
Rad hat von allem eine gewisse Portion<br />
mehr – sei es bei der Ausstattung<br />
oder der Stabilität, aber eben<br />
auch beim Preis.<br />
Fahrrad News 49
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
KLEIDER<br />
MACHEN LEUTE<br />
URBANE RADBEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
Text Johannes Haidn & Caspar Gebel Fotos Andreas Meyer<br />
Das Thema „Urbane Mobilität“ spielt in dieser Fahrrad News eine große Rolle. Wer per Auto,<br />
Bus und Bahn mobil ist, macht sich bei seiner Kleidung höchstens über Style und Temperatur Gedanken.<br />
Wer sich jedoch auf das Fahrrad setzt, hat höhere Ansprüche. Radbekleidung muss funktionell sein.<br />
Beim Helm ist der Schutz das wichtigste Kriterium. Und auch Stauraum spielt für den städtischen<br />
Radfahrer eine große Rolle. Deshalb stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten Produkte vor,<br />
mit denen Sie in der Stadt nicht nur sicher, sondern auch stylisch unterwegs sind.<br />
Modell<br />
X7 Partial Gore<br />
Windstopper Jacke<br />
Preis<br />
UVP 249,95 €<br />
Modell<br />
R5 Shorts<br />
Preis<br />
UVP 79,95 €<br />
JOHANNES<br />
TRÄGT GORE<br />
Die X7 Partial Gore<br />
Windstopper Jacke ist<br />
maximal atmungsaktiv,<br />
winddicht und wasserabweisend.<br />
Kombiniert<br />
ist sie hier mit der leichten<br />
R5 Shorts, die über<br />
abriebfestes Material an<br />
der Innenseite verfügt.<br />
Web<br />
www.gorewear.com<br />
50 Fahrrad News
Modell<br />
Men’s Cyclist<br />
T-Shirt IV<br />
Preis<br />
UVP 35,- €<br />
Modell<br />
Men’s Cyclist AM<br />
Shorts<br />
Preis<br />
UVP 100,- €<br />
Modell<br />
C5 Damen Windstopper<br />
Trail Camo Kapuzenjacke<br />
Preis<br />
UVP 199,95 €<br />
Modell<br />
C5 Damen Trail Trikot<br />
Langarm<br />
Preis<br />
UVP 99,95 €<br />
Modell<br />
R5 Damen Shorts<br />
Preis<br />
UVP 79,95 €<br />
HOLGER<br />
TRÄGT VAUDE<br />
Flagge zeigen – mit<br />
dem Cyclist T-Shirt<br />
trägt man offen zur<br />
Schau, dass man mit<br />
Radfahren verbunden<br />
ist. Die Shorts sind<br />
speziell für den Einsatz<br />
in der Stadt gemacht,<br />
sie sind atmungsaktiv<br />
und trocknen schnell.<br />
Web<br />
www.vaude.com<br />
MIRJAM<br />
TRÄGT GORE<br />
Gore klassifiziert<br />
seine Produkte einfach<br />
durch Buchstaben und<br />
Zahlen – je höher die<br />
Zahl (3, 5 oder 7), desto<br />
spezialisierter für den<br />
jeweilige Einsatzbereich.<br />
C steht für Cycling, R für<br />
Running.<br />
Web<br />
www.gorewear.com<br />
Fahrrad News 51
Modell<br />
AWA Hybrid Jacket<br />
Preis<br />
UVP 179,90 €<br />
Modell<br />
AWA Black Pants<br />
Preis<br />
UVP 139,90 €<br />
HOLGER<br />
TRÄGT DAINESE<br />
Die drei Buchstaben<br />
AWA stehen für All<br />
Weather Activity. Somit<br />
sind die Klamotten des<br />
italienischen Herstellers<br />
Dainese perfekt für<br />
Holger, der täglich bei<br />
Wind und Wetter auf<br />
sein Rad steigt und die<br />
zehn Kilometer (oder<br />
auch gerne mehr) zur<br />
Arbeit auf seinem Rad<br />
zurücklegt.<br />
Web<br />
www.dainese.com<br />
52 Fahrrad News
BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />
Modell<br />
Logo Zip Up Track top<br />
Preis<br />
UVP 70,- €<br />
Modell<br />
Logo T-Shirt<br />
Preis<br />
UVP 35,- €<br />
Modell<br />
Randonnee Trousers<br />
Preis<br />
UVP 135,- €<br />
JOHANNES<br />
TRÄGT RAPHA<br />
Rapha ist Modelabel und<br />
Hersteller von Funktionsbekleidung<br />
in einem.<br />
Dieses Outfit zeigt die<br />
hoch elastische und<br />
knitterfreie Randonnee<br />
Trousers, das T-Shirt<br />
mit Kettenstichlogo und<br />
das locker geschnittene<br />
Baumwoll-Jacket mit<br />
durchgehendem Reißverschluss.<br />
Web<br />
www.rapha.cc<br />
EDITH<br />
TRÄGT VAUDE<br />
Vaude ist nicht nur<br />
wegen seiner hochwertigen<br />
Produkte im<br />
Outdoorbereich bekannt,<br />
sondern auch, weil<br />
man Themen wie faire<br />
Arbeitsbedingungen,<br />
Nachhaltigkeit oder<br />
umweltfreundliche<br />
Produktion anpackt,<br />
umsetzt und transparent<br />
macht. Jacke,<br />
T-Shirt sowie Hose sind<br />
Green-Shape-zertifiziert.<br />
Web<br />
www.vaude.com<br />
Modell<br />
Women’s Cyclist Jacket II<br />
Preis<br />
UVP 150,- €<br />
Modell<br />
Women’s Cyclist T-Shirt IV<br />
Preis<br />
UVP 35,- €<br />
Modell<br />
Krusa Pants II<br />
Preis<br />
UVP 100,- €<br />
Fahrrad News 53
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
HOLGER TRÄGT GORE<br />
Wer möchte schon verschwitzt<br />
zur Arbeit kommen?<br />
Die R5 Gore-Tex Infinium<br />
Jacke ist ideal für die<br />
wechselhafte Übergangszeit,<br />
winddicht und wasserabweisend<br />
– und das Wichtigste:<br />
Sie ist hoch atmungsaktiv.<br />
Web<br />
www.gorewear.com<br />
Modell<br />
R5 Gore-Tex Infinium Soft<br />
Lined Kapuzenjacke<br />
Preis<br />
UVP 299,95 €<br />
HOLGER & MIRIAM<br />
HALTEN CHROME<br />
Bike, Bar, Office – die Leute<br />
hinter Chrome wissen aus<br />
eigener Erfahrung, welche<br />
Eigenschaften für so ein breites<br />
Spektrum vorhanden sein<br />
müssen. Die Seneca Chino<br />
Pant ist daher aus 4-Wege-<br />
Stretch Material gefertigt,<br />
wasser- und windabweisend<br />
und man ist damit auch gut<br />
für die Bar gekleidet.<br />
MIRJAM TRÄGT CHROME<br />
Es gibt kein schlechtes Wetter,<br />
nur schlechte Kleidung.<br />
Und wenn die Kleidung dann<br />
auch noch die optischen<br />
Hürden hinter sich lässt,<br />
dann heißt es raus, ohne<br />
Wenn und Aber. Die Storm<br />
Signal Jacket erfüllt dies<br />
alles, Ausreden gibt es dann<br />
aber keine mehr.<br />
Web<br />
www.chromeindustries.com<br />
Modell<br />
Seneca Chino Pant<br />
Preis<br />
UVP 110,- €<br />
Modell<br />
Women’s Storm Signal Jacket<br />
Preis<br />
UVP 160,- €<br />
54 Fahrrad News
Modell<br />
Damen Bike Jacke<br />
WPM-3<br />
Preis<br />
UVP 169,99 €<br />
Modell<br />
Damen Trägertop<br />
Rainbow<br />
Preis<br />
UVP 54,99 €<br />
Modell<br />
Herren Bike Shirt<br />
Rainbow HZ<br />
Preis<br />
UVP 64,99 €<br />
Modell<br />
Herren Bike Shorts<br />
Romano ASL<br />
Preis<br />
UVP 149,99 €<br />
MICHAELA<br />
TRÄGT LÖFFLER<br />
Anfangs waren es<br />
Feinstrumpfhosen,<br />
mittlerweile sind es<br />
Bekleidungsstücke für<br />
Outdoor-Sportarten,<br />
die Löffler überwiegend<br />
im oberösterreichischen<br />
Ried im Innkreis<br />
herstellt. Die WPM-<br />
3-Jacke ist körperbetont<br />
geschnitten, das<br />
Trägertop leicht und<br />
hochelastisch.<br />
JOHANNES<br />
TRÄGT LÖFFLER<br />
Der Sommer kann<br />
kommen: Die Bike Shorts<br />
sind mit herausnehmbarer<br />
Innenhose ausgestattet,<br />
Reflektoren sorgen<br />
für bessere Sichtbarkeit.<br />
Der Stehkragen und die<br />
Brusttasche machen das<br />
Rainbow HZ Shirt zum<br />
eleganten Funktionsshirt.<br />
Web<br />
www.loeffler.at<br />
Fahrrad News 55
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
ABUS PEDELEC 1.1<br />
Im Vergleich zu bekannten Abus-<br />
Modellen ist der neue Pedelec<br />
noch glattflächiger und hat weniger<br />
Belüftungsöffnungen – auf<br />
dem E-Bike schwitzt man eben<br />
nicht so stark. Der Kopfschutz verfügt<br />
über praktische Details wie<br />
die Regenhaube in einem kleinen<br />
Fach an der Rückseite, eine Rückleuchte<br />
sowie einen Magnetverschluss.<br />
Ebenfalls an Bord sind<br />
ein kurzes Visier und das integrierte<br />
Insektengitter an den vorderen<br />
Öffnungen.<br />
Größen<br />
2<br />
Gewicht<br />
395 g<br />
Preis<br />
UVP 119,95 €<br />
Web<br />
www.abus.de<br />
UVEX CITY LIGHT<br />
Der Uvex gleicht äußerlich einem<br />
typischen Sporthelm, birgt aber<br />
ein Geheimnis: Wird es dunkel,<br />
lassen sich unsichtbar in den<br />
Helm integrierte LED-Ketten aktivieren<br />
– rot hinten, blau an der<br />
Vorderseite. Zusätzlich sind die<br />
Gurtbänder mit reflektierenden<br />
Materialien versehen, sodass der<br />
City Light bei Nacht anderen<br />
Verkehrsteilnehmern deutlich ins<br />
Auge fällt. Praktisch: Der Akku<br />
der Beleuchtung lässt sich per<br />
Mini-USB aufladen.<br />
Größen<br />
1<br />
Gewicht<br />
362 g<br />
Preis<br />
UVP 169,95 €<br />
Web<br />
www.uvex-sports.com<br />
CASCO ROADSTER<br />
Der Roadster erinnert an Cascos<br />
Reithelme und dürfte sich mit seiner<br />
glatten Form viele Freunde machen.<br />
Der massiv wirkende, preiswerte<br />
Kopfschutz ist mit großen<br />
Belüftungsöffnungen vorne ausgestattet<br />
und relativ leicht. Interessant<br />
ist das großflächige Visier,<br />
das nachgerüstet werden kann<br />
und die Augen sehr gut schützt.<br />
Außerdem gibt es farbige Bänder,<br />
mit denen sich der Helm optisch<br />
individualisieren lässt, sowie eine<br />
transparente Regenhaube.<br />
Größen<br />
4<br />
Gewicht<br />
370 g (inkl. Visier)<br />
Preis<br />
UVP 100,- €<br />
(zzgl. Visier, ab 50,- €)<br />
Web<br />
www.casco-helme.de<br />
56 Fahrrad News
BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />
SPECIALIZED AMBUSH COMP E-BIKE MIT ANGI<br />
Viel Sicherheit bietet der Ambush,<br />
der in drei Farben erhältlich<br />
ist: Die integrierte „ANGi“-Sensorik<br />
kann einen Sturz erkennen<br />
und mit der dazugehörigen App<br />
vorher eingegebene Notfallkontakte<br />
alarmieren sowie eine<br />
Positionsmeldung absetzen. Die<br />
MIPS-Innenschale reduziert außerdem<br />
das Verletzungsrisiko bei<br />
Drehbewegungen des Kopfes.<br />
Der gut belüftete Helm lässt sich<br />
dank des starren Gurtdreiecks<br />
leicht justieren.<br />
Größen<br />
4<br />
Gewicht<br />
380 g<br />
Preis<br />
UVP 134,90 €<br />
Web<br />
www.specialized.com<br />
NUTCASE TRACER<br />
Der Tracer nimmt die glattflächige<br />
Optik von Skaterhelmen auf,<br />
ist dafür aber vergleichsweise<br />
leicht. Mit Polycarbonat-Außenschale<br />
ist der Helm zudem recht<br />
unempfindlich und damit auch<br />
für Jugendliche gut geeignet. Die<br />
Belüftung ist eher aufs E-Bike<br />
zugeschnitten, der Mützenschirm<br />
sieht gut aus und ist praktisch.<br />
Die Gurtbänder reflektieren, und<br />
zu guter Letzt ist der Helm in<br />
zahlreichen frischen Farben zu<br />
haben.<br />
Größen<br />
2<br />
Gewicht<br />
328 g<br />
Preis<br />
UVP 99,90 €<br />
Web<br />
eu.nutcasehelmets.com<br />
www.cosmicsports.de<br />
KED B-VIS X-LITE<br />
Beim in Deutschland gefertigten<br />
B-Vis X-Lite sorgt das selbst abdunkelnde<br />
Visier situationsweise<br />
für vollen Durchblick und guten<br />
Sonnenschutz. Die von neun<br />
Belüftungsöffnungen durchbrochene<br />
Außenschale ist rundum<br />
mit großflächigen Reflektoren<br />
versehen; für feinfühlige Anpassung<br />
sorgt ein BOA-Verschlusssystem,<br />
wie man es von teuren<br />
Radschuhen kennt. Ebenfalls<br />
gut ist der Fidlock-Magnetverschluss.<br />
Größen<br />
2<br />
Gewicht<br />
484 g<br />
Preis<br />
UVP 169,95 €<br />
Web<br />
www.ked-helmsysteme.de<br />
Fahrrad News 57
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
CRATONI COMMUTER<br />
Mit der nach unten gezogenen<br />
Nackenpartie erfüllt der Commuter<br />
die Norm NTA 8776 für schnelle<br />
E-Bikes und bietet zusätzlichen<br />
Schutz. Die Belüftungsöffnung an<br />
der Oberseite (eine von neun) lässt<br />
sich per Schieber verschließen;<br />
das Insektengitter kann entfernt<br />
werden. Der Helm ist zwecks optimaler<br />
Anpassung auch höhenverstellbar;<br />
für bessere Sichtbarkeit<br />
sorgen reflektierende Gurtbänder<br />
und Applikationen. Andere Visiere<br />
sind als Zubehör erhältlich.<br />
Größen<br />
2<br />
Gewicht<br />
452 g<br />
Preis<br />
UVP 149,95 €<br />
Web<br />
www.cratoni.com<br />
CONTEC VENT.22<br />
22 Belüftungsöffnungen geben<br />
dem Vent.22 seinen Namen. Der<br />
leichte, günstige Allrounder ist<br />
damit kein reiner Pedelec-Helm,<br />
sondern auch im Sport zu Hause.<br />
In jedem Fall gut ist die nach<br />
unten gezogene Nackenpartie.<br />
Mit Fidlock-Magnetschloss und<br />
dreifacher Höhenverstellung ist<br />
er bequem zu bedienen. Diverse<br />
frische Farbvarianten stehen zur<br />
Auswahl, wobei sich der Hersteller<br />
sogar die Mühe macht, das<br />
Visier farblich abzustimmen.<br />
Größen<br />
2<br />
Gewicht<br />
254 g<br />
Preis<br />
UVP 79,95 €<br />
Web<br />
www.contec-parts.de<br />
SMITH FOREFRONT 2<br />
Beim Forefront 2 fallen die 20 großen<br />
Belüftungsöffnungen auf, die<br />
den Blick auf die Wabenstruktur<br />
der Innenschale freigeben. Sinn<br />
der Sache ist eine gleichmäßige<br />
Kühlung des Kopfes. Zum Ausstattungsumfang<br />
des Helms gehören<br />
ein dreifach verstellbares Visier<br />
sowie eine Befestigungsbasis für<br />
Zubehör wie Helmkamera oder<br />
-lampe. Der auch mit MIPS-Innenschale<br />
verfügbare Helm ist in teils<br />
recht ungewöhnlichen Farbvarianten<br />
zu haben.<br />
Größen<br />
3<br />
Gewicht<br />
360 g<br />
Preis<br />
UVP 200,- €<br />
Web<br />
www.smithoptics.com<br />
58 Fahrrad News
BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />
BELL ANNEX SHIELD MIPS<br />
Bei diesem E-Bike-Helm ist das<br />
abnehmbare Visier schon im Lieferumfang<br />
enthalten. Der mit<br />
MIPS-Innenschale für zusätzlichen<br />
Schutz bei Rotationsbewegungen<br />
ausgestattete Annex verfügt über<br />
zahlreiche kleine Belüftungsöffnungen<br />
entlang des Kopfes, die<br />
per Schieber verschlossen werden<br />
können. Zusätzlich zum üblichen<br />
Kopfring ist der Helm höhenverstellbar.<br />
Sichtbarkeit bringen<br />
Reflex-Applikationen sowie eine<br />
Leuchtenhalterung.<br />
Größen<br />
3<br />
Gewicht<br />
463 g<br />
Preis<br />
UVP 179,99 €<br />
Web<br />
www.bellhelmets.com<br />
www.grofa.com<br />
GIRO CAMDEN MIPS<br />
Beim Camden sorgt die MIPS-Innenschale<br />
für Sicherheit, außerdem<br />
ein extrem großflächiges<br />
Rücklicht, das per USB aufgeladen<br />
wird. Der solide Polycar bonat-<br />
Helm verfügt über zehn Belüftungsöffnungen,<br />
präsentiert sich<br />
aber im typisch glattflächigen Urban-Look.<br />
Eine Besonderheit ist<br />
die Zertifizierung nach NTA 8776,<br />
einer strenge Norm für S-Pedelec-Helme<br />
– deshalb auch das<br />
im Vergleich zur Konkurrenz etwas<br />
höhere Gewicht.<br />
Größen<br />
3<br />
Gewicht<br />
664 g<br />
Preis<br />
UVP 149,99 €<br />
Web<br />
www.giro.com<br />
www.grofa.com<br />
HÖVDING AIRBAG 2.0<br />
In einem Kragen versteckt, sorgt<br />
der Airbag 2.0 für ultimativen<br />
Schutz, da er den Kopf komplett<br />
umschließt – von Kinn und Nacken<br />
bis zum Scheitel. Am Reißverschluss<br />
an der Vorderseite wird<br />
der Airbag aktiviert; die integrierte<br />
Sensorik misst 200-mal pro<br />
Sekunde die Bewegungen des<br />
Trägers und erkennt, wann es gefährlich<br />
wird – dann öffnet sich die<br />
schützende Hülle in Sekundenbruchteilen.<br />
Als Zubehör sind farbige<br />
Überzüge erhältlich.<br />
Größen<br />
3<br />
Gewicht<br />
647 g<br />
Preis<br />
UVP 299,- €<br />
Web<br />
www.hovding.de<br />
www.sportimport.de<br />
Fahrrad News 59
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
ORTLIEB RACK PACK URBAN<br />
In der klassische „Weekender“-Form gehalten,<br />
lässt sich die in Deutschland gefertigte<br />
Reisetasche vielseitig verwenden – ob im Alltag,<br />
beim Sport oder unterwegs. Der durchgehende<br />
Reißverschluss erleichtert das Einund<br />
Auspacken, mit dem Schultergurt ist die<br />
Tasche gut tragbar. Das robuste, wahlweise<br />
in Grau, Blau oder Dunkelgrün gefärbte Cordura-Material<br />
ist PVC-frei. Ortlieb bietet die<br />
Rack Pack Urban in zwei Größen – 24 bzw.<br />
31 Liter – an. Per Rollverschluss und Steckverschlüssen<br />
an den Seiten kann das Volumen<br />
angepasst werden. Zwei Innentaschen erlauben<br />
den Transport kleinerer Gegenstände.<br />
Typ<br />
Weekender<br />
Volumen<br />
24 l<br />
Gewicht<br />
483 g<br />
Preis<br />
UVP 119,99 €<br />
Web<br />
www.ortlieb.com<br />
BASIL BOHEME CARRY ALL<br />
Die vergleichsweise geräumige Schultertasche<br />
im Retro-Look weist zahlreiche praktische<br />
Merkmale auf: Handgriffe und Gurt<br />
erleichtern das Tragen und innen gibt es ein<br />
Extrafach für Handy, Schlüssel etc. Dezent<br />
hinter einer Klappe verborgen ist das Hookon-System,<br />
mit dem sich die Tasche am Gepäckträger<br />
fixieren lässt – und zwar ohne<br />
dass man einen Adapter benötigt. Reflex-Applikationen<br />
verbessern die Sichtbarkeit; das<br />
Polyester-Material hält gelegentliche Regenschauer<br />
ab, ist aber nicht völlig wasserdicht.<br />
Die praktische und stilvolle Boheme Carry<br />
All ist in mehreren Farbvarianten erhältlich.<br />
Typ<br />
Schultertasche<br />
Volumen<br />
18 l<br />
Gewicht<br />
986 g<br />
Preis<br />
UVP 54,99 €<br />
Web<br />
www.basil.com<br />
BROOKS STRAND SHOULDER BAG<br />
Die Strand Shoulder Bag wird aus Nylon<br />
und Cordura gefertigt und ist ausgesprochen<br />
robust, wozu die soliden Aluminiumverschlüsse<br />
beitragen. Zur Innenausstattung<br />
gehört ein gepolstertes Notebook-Fach; außen<br />
sitzt eine elastische Einschubtasche. Die<br />
Reißverschlüsse sind wie das Obermaterial<br />
wasserdicht. Der breite Schultergurt wird um<br />
einen Hüftgurt ergänzt, der gerade bei sportlicher<br />
Sitzhaltung auf dem Rad dafür sorgt,<br />
dass die Tasche nicht verrutschen kann. Reflektierende<br />
Details verbessern die Sichtbarkeit<br />
der dunklen Tasche und das Innenfutter<br />
besteht aus Recycling-Material.<br />
Typ<br />
Kuriertasche<br />
Volumen<br />
15 l<br />
Gewicht<br />
1.167 g<br />
Preis<br />
UVP 170,- €<br />
Web<br />
www.brooksengland.com<br />
60 Fahrrad News
BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN // NAHAU<strong>FN</strong>AHME<br />
BASIL NOIR BUSINESS BAG<br />
Aus wasserdichtem Material gefertigt und<br />
mit einem Rollverschluss versehen, wird<br />
diese vergleichsweise schwere Tasche den<br />
Ansprüchen von Alltagsradlern gerecht; der<br />
dezente Schlangenprint der Noir Business<br />
Bag bringt bürotaugliche Optik ins Spiel. Griffige<br />
Henkel und ein Schultergurt erleichtern<br />
die Handhabung; per Hook-on-System kann<br />
die Tasche zudem am Gepäckträger angebracht<br />
werden. Ein pfiffiges Detail ist die reflektierende<br />
Quaste; für bessere Sichtbarkeit<br />
sorgen auch reflektierende Details. Mehrere<br />
Fächer innen und an der Außenseite vereinfachen<br />
die Organisation.<br />
Typ<br />
Schultertasche<br />
Volumen<br />
17 l<br />
Gewicht<br />
1.085 g<br />
Preis<br />
UVP 69,99 €<br />
Web<br />
www.basil.com<br />
EVOC MISSION<br />
Der als Toploader mit oben angebrachter<br />
Klappe konzipierte, eher kompakte und<br />
leichte Reiserucksack ist auch für Radfahrer<br />
gut nutzbar. Formstabiler als herkömmliche<br />
Rucksäcke, lässt er sich leicht beladen und<br />
handhaben; die Organisation wird durch die<br />
zahlreichen Fächer erleichtert: Schlüsselclip,<br />
Brillenfach, gepolstertes Notebook-Fach und<br />
Handytasche sorgen dafür, dass alles seinen<br />
Platz hat. Die Klappe an der Vorderseite verbirgt<br />
unter anderem Stiftfächer. Der Mission<br />
wird aus solidem, PU-beschichtetem Polyester<br />
gefertigt und ist wasserabweisend; vier<br />
Farbvarianten stehen zur Wahl.<br />
Typ<br />
Rucksack<br />
Volumen<br />
22 l<br />
Gewicht<br />
628 g<br />
Preis<br />
UVP 95,- €<br />
Web<br />
www.evocsports.com<br />
VAUDE AUGSBURG III M<br />
Die in mehreren Größen erhältliche Augsburg<br />
III M ist auf den Einsatz in Alltag und<br />
Freizeit zugeschnitten. Sie wird – typisch<br />
Vaude – fair und nachhaltig in Deutschland<br />
gefertigt und besteht aus wasserdicht<br />
verschweißtem, PVC-freiem Material. Zur<br />
Ausstattung gehört ein Notebook-Fach für<br />
13,3-Zoll-Geräte sowie Netz- und Reißverschlusstaschen;<br />
der Deckel ist höhenverstellbar,<br />
was das Ladevolumen vergrößert. Am<br />
Schultergurt sorgt ein abnehmbares Polster<br />
für Tragekomfort. Per verstellbarer „Plug and<br />
Ride“-Befestigungsschiene kann die Tasche<br />
am Gepäckträger montiert werden.<br />
Typ<br />
Citytasche<br />
Volumen<br />
14 l<br />
Gewicht<br />
904 g<br />
Preis<br />
UVP 130,- €<br />
Web<br />
www.vaude.com<br />
Fahrrad News 61
NAHAU<strong>FN</strong>AHME // BEKLEIDUNG, HELME & TASCHEN<br />
VAUDE CLUBRIDE II<br />
Der geräumige, feste Rucksack ist eigens<br />
auf Alltagsfahrer abgestimmt und eignet sich<br />
ebenso für die Tour ins Büro wie zum Einkaufen<br />
oder für die professionelle Nutzung als Radkurier.<br />
Breite Gurte, die gepolsterte Rückseite<br />
sowie ein Hüftriemen sorgen für Komfort und<br />
guten Sitz. Der Rucksack ist, typisch für Vaude,<br />
wasserdicht – das verschweißte Material ebenso<br />
wie der Wickelverschluss. Ausgestattet ist<br />
der Clubride II mit einer Reißverschlusstasche<br />
an der Vorderseite, einem Lichthalter sowie<br />
reflektierenden Elementen. Das Zusatzfach im<br />
Inneren ist in auffälliger Kontrastfarbe gehalten,<br />
was das Suchen bzw. Finden erleichtert;<br />
für den Schultergurt gibt es eine Handytasche.<br />
Typ<br />
Rucksack<br />
Volumen<br />
27 l<br />
Gewicht<br />
825 g<br />
Preis<br />
UVP 100,- €<br />
Web<br />
www.vaude.com<br />
NEW LOOXS SANTOS LEATHER<br />
Elegant und gediegen wirkt die gewichtige<br />
Ledertasche des niederländischen Herstellers,<br />
die vor allem durch ihre Langlebigkeit<br />
und die mit der Zeit entstehende Patina zur<br />
Lieblingstasche werden könnte. Die geräumige<br />
Bürotasche ist mit einem gepolsterten<br />
Fach für 15-Zoll-Notebooks ausgestattet,<br />
dazu kommen eine Tablet-Schutzhülle und diverse<br />
Zusatzfächer. Zum fahrradspezifischen<br />
Behältnis wird die Santos Leather dank ihres<br />
Befestigungssystems, das hinter einem<br />
Reißverschluss verborgen ist. Neben dem<br />
klassischen Cognac-Ton ist die Tasche auch in<br />
Schwarz und Dunkelbraun erhältlich.<br />
Typ<br />
Schultertasche<br />
Volumen<br />
13,5 l<br />
Gewicht<br />
1.604 g<br />
Preis<br />
UVP 219,95 €<br />
Web<br />
www.newlooxs.nl<br />
www.paul-lange.de<br />
CHROME URBAN EX ROLLTOP 18<br />
An alle Alltagsfahrer richtet sich der US-amerikanische<br />
Hersteller Chrome mit dem Urban<br />
Ex Rolltop 18, der groß genug für alles ist,<br />
was man üblicherweise dabei hat. Das Material<br />
wird wasserdicht verschweißt, und auch<br />
der Rollverschluss hält den Inhalt trocken.<br />
An der Rückseite findet sich ein zusätzliches<br />
Fach mit wasserdichtem Reißverschluss, in<br />
dem sich etwa ein Telefon oder die Geldbörse<br />
unterbringen lässt. Die Schlaufen an der<br />
Vorderseite dienen zur Befestigung eines Bügelschlosses.<br />
Der Boden besteht aus abriebfestem<br />
Synthetikgummi, die Gurte sind mit<br />
reflektierenden Garnen ausgestattet.<br />
Typ<br />
Rucksack<br />
Volumen<br />
18 l<br />
Gewicht<br />
1.<strong>02</strong>6 g<br />
Preis<br />
UVP 160,- €<br />
Web<br />
www.chromeindustries.com<br />
62 Fahrrad News
ALLES ÜBER DIE WELT DES MOUNTAINBIKENS<br />
TESTABO<br />
2 AUSGABEN<br />
FÜR<br />
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PORTRÄT // WINGWHEELS<br />
DER E-BIKE-PAPST<br />
WINGWHEELS IN BERLIN<br />
E-Mobilität als Zukunftsvision – seit 2014 betreibt Matthias Lingner im Berliner<br />
Stadtteil Prenzlauer Berg seinen Fahrrad-Concept-Store WingWheels. Das Besondere:<br />
Im Sortiment finden sich ausschließlich Elektroräder. Denn Lingner ist davon überzeugt,<br />
dass E-Bikes langfristig die bessere Alternative für den städtischen Verkehr<br />
sind als Autos – dafür steht auch sein eigener Lebensweg.<br />
Text Werner Müller-Schell Fotos WingWheels/Urban Ruths<br />
64 Fahrrad News
WINGWHEELS // PORTRÄT<br />
„Ich möchte abends mit meinem<br />
Rad durch die Stadt fahren, ohne<br />
mich durch den Verkehr zu quetschen.<br />
Kein Stau, keine Autos.“<br />
Mit einer ausholenden Armbewegung<br />
zeigt Matthias Lingner auf<br />
drei Fotos im Eingangsbereich<br />
seines Geschäfts WingWheels.<br />
Gerahmt und komplett in Schwarz-<br />
Weiß, zeigen sie genau das,<br />
was sich der Fahrradenthusiast<br />
wünscht: leere Straßen. Selbst<br />
die Parkstreifen sind auf den Sujets<br />
autofrei. „Wir müssen uns<br />
hier in Berlin nur umsehen: Die<br />
Stadt nimmt eine riesige Fläche<br />
ein, es gibt viel Platz. Aber trotzdem<br />
versinken wir im Verkehrschaos“,<br />
sagt er kopfschüttelnd.<br />
E-BIKES STATT AUTOS<br />
Lingner will das ändern. Sein Mittel:<br />
E-Bikes. Seit 2014 betreibt er<br />
in der Kastanienallee im Stadtteil<br />
Prenzlauer Berg, ansonsten vor<br />
allem bekannt für ihre noblen Modegeschäfte,<br />
ein Fahrradgeschäft,<br />
das sich komplett dem Thema Urban<br />
Mobility verschrieben hat. Auf<br />
140 Quadratmetern findet man<br />
moderne Elektroräder, Accessoires<br />
und Bekleidung. Exklusiv,<br />
modisch, stilvoll. E-Bikes – das sei<br />
für ihn ein Lebensgefühl, betont<br />
der Inhaber, während er durch<br />
das Ladenlokal führt. Stilvoll sind<br />
die Fahrräder auf Holztribünen<br />
präsentiert, jedes für sich als kostbares<br />
Einzelstück. „Wir sind davon<br />
überzeugt, dass die Zukunft in der<br />
E-Mobilität liegt – dass E-Bikes<br />
eine echte Alternative zum Auto<br />
sind. Und diesem Lebensgefühl<br />
möchten wir durch WingWheels<br />
Ausdruck verleihen“, erzählt er.<br />
Wie sehr ihm sein Anliegen<br />
auf dem Herzen liegt, merkt man<br />
Lingner sofort an. Es ist eine Überzeugung,<br />
die über Jahre gewachsen<br />
ist. Denn ursprünglich kommt<br />
der heutige E-Bike-Papst eigentlich<br />
aus der Automobilindustrie.<br />
Ein Designstudium, anschließend<br />
mehrere lukrative Beschäftigungen<br />
bei namhaften Automobilherstellern.<br />
„Doch letztlich kam ich<br />
zu dem Schluss, dass das Auto<br />
im urbanen Raum einfach keinen<br />
Sinn macht. Und auch das Elekt-<br />
1 Ein Blick in den WingWheels-Store im Berliner Stadtteil<br />
Prenzlauer Berg. Auf den ersten Blick fühlt man sich mehr<br />
an eine Designerboutique erinnert als an einen klassischen<br />
Fahrradladen.<br />
2 E-Bikes liegen im Trend. Zu den Kunden von Matthias<br />
Lingner (rechts) zählen mittlerweile auch zahlreiche Prominente<br />
wie zum Beispiel die Schauspieler Jürgen Vogel<br />
(Mitte) oder Till Schweiger.<br />
1<br />
2<br />
Fahrrad News 65
PORTRÄT // WINGWHEELS<br />
3<br />
OBWOHL ICH ALS AUTODESIGNER EIN FAIBLE<br />
FÜR SCHNELLE, SPORTLICHE AUTOS HABE,<br />
BIN ICH DAVON ÜBERZEUGT, DASS DIE ZUKUNFT<br />
IN DER E-MOBILITÄT LIEGT UND WIR UMDENKEN<br />
UND EINEN SCHRITT WEITER GEHEN MÜSSEN.<br />
roauto ist nicht die Lösung. Das<br />
Fahrrad spart Platz, ist gesünder,<br />
in der Stadt einfach die bessere<br />
Wahl“, erinnert er sich, warum er<br />
WingWheels eröffnet hat. Nicht<br />
ohne Hindernisse: „Als ich angefangen<br />
habe, haben mir viele<br />
maximal ein Jahr gegeben. Heute<br />
sind wir aber immer noch da – weil<br />
immer mehr Menschen erkennen,<br />
dass die Zukunft in der E-Mobilität<br />
liegt und wir umdenken und einen<br />
Schritt weiter gehen müssen.“<br />
Sein Erfolg gibt ihm recht: In<br />
fünf Jahren hat sich WingWheels<br />
zu einer der ersten Adressen der<br />
Hauptstadt entwickelt, wenn es<br />
um Elektroräder geht. Prominen-<br />
te wie Daniel Brühl, Jürgen Vogel<br />
oder Till Schweiger zählen genauso<br />
zur Kundschaft wie Familien,<br />
die sich für ein Lastenrad interessieren.<br />
„Wir stellen definitiv fest,<br />
dass sich draußen etwas verändert.<br />
Als ich eröffnet habe, meinten<br />
noch viele, E-Bikes seien nur<br />
etwas für ältere Menschen. Heute<br />
ist unsere jüngste Kundin 16“,<br />
sagt er und fährt fort: „Das Fahrrad<br />
und insbesondere das E-Bike<br />
wird mehr und mehr zum Statussymbol.<br />
Und wir wollen Teil dieser<br />
Entwicklung sein.“ Stolz präsentiert<br />
er eines seiner Räder: ein<br />
E-Bike der Marke Desiknio: Grünmatt<br />
schimmert der Rahmen, der<br />
Motor ist komplett versteckt. „Voll<br />
integriert“, wie Lingner es nennt.<br />
„Unser absoluter Verkaufsschlager<br />
– weil es ein richtig schönes<br />
Bike ist.“<br />
3 Auf Messen,<br />
wie hier abgebildet<br />
im vergangenen<br />
Jahr auf der Berliner<br />
Fahrradschau,<br />
hat WingWheels<br />
regelmäßig viele<br />
Besucher.<br />
66 Fahrrad News
WINGWHEELS // PORTRÄT<br />
INFRASTRUKTUR ALS<br />
PROBLEM<br />
Lingner glaubt, dass es Fahrräder<br />
wie das Desiknio-Modell sind,<br />
die der Mobilitätswende weiter<br />
Aufschwung verleihen könnten.<br />
Der Grund: Moderne Elektrofahrräder<br />
bieten genau das, was sich<br />
die Menschen wünschen.„Praktische,<br />
innovative E-Bikes, die<br />
gut aussehen, die man aber auch<br />
einmal über das Treppenhaus in<br />
die Wohnung hinauftragen kann,<br />
weil sie weniger als 15 Kilogramm<br />
wiegen. Wir merken ja jeden Tag,<br />
für welche Modelle hier im Laden<br />
sich die Kunden interessieren –<br />
und genau das sind die Trends“,<br />
sagt er.<br />
Ein großes Problem sei derzeit,<br />
so der Geschäftsführer, allerdings<br />
noch immer die Infrastruktur<br />
in den Städten. „Berlin ist das<br />
beste Beispiel – auch wenn hier<br />
gerade einiges passiert. Im Moment<br />
fühlen sich viele Radfahrer<br />
auf den Straßen einfach noch zu<br />
unsicher. Radwege müssen zum<br />
Beispiel eine Abgrenzung zum<br />
Autoverkehr besitzen“, mahnt er<br />
an. Während er das sagt, zeigt<br />
Matthias Lingner wieder auf die<br />
Schwarz-Weiß-Fotos im Eingangsbereich.<br />
Die Bilder mit den leeren<br />
Straßen, seiner Vision. „Es gibt<br />
Untersuchungen, die sagen, dass<br />
man zweispurige Straßen durchaus<br />
auf eine Spur verjüngen und<br />
den freigewordenen Streifen den<br />
Radfahrern überlassen könnte<br />
– und trotzdem würde es nicht<br />
mehr Stau geben. Der Grund: Viele<br />
Autofahrer würden dann auf ein<br />
E-Bike umsteigen.“<br />
4 Neben Rädern<br />
findet man auch<br />
schicke Streetwear<br />
im Sortiment von<br />
WingWheels.<br />
5 Lastenräder<br />
vor dem Shop.<br />
Cargo Bikes liegen<br />
in Berlin gerade<br />
sehr im Trend.<br />
4 5<br />
Fahrrad News 67
PORTRÄT // JBS<br />
DIE MACHER IM<br />
HINTERGRUND<br />
ZU BESUCH BEIM GROSSHÄNDLER JBS<br />
Schon mal etwas von JBS gehört? Viele Fahrradfahrer werden diese Frage wohl mit<br />
einem kräftigen Kopfschütteln beantworten. Dabei ist es gar nicht so unwahrscheinlich,<br />
dass der ein oder andere schon einmal mit den Produkten der Firma in Berührung<br />
gekommen ist. Ein Blick hinter die Kulissen der Fahrradindustrie.<br />
Text Werner Müller-Schell Fotos Dennis Stratmann<br />
Mehr als 6.000 Quadratmeter, gefüllt mit unterschiedlichsten<br />
Komponenten. Ein großer Industriekomplex<br />
im Nordwesten von Eschweiler entpuppt<br />
sich als Paradies für Technikliebhaber. Egal<br />
ob Parts für Schaltgruppen, Reifen, Laufräder oder<br />
sogar komplette Räder: „Hier warten alle Einzelteile<br />
für unsere Fahrräder darauf, zusammengeführt<br />
zu werden“, erklärt Carolin Ifländer. Sie ist<br />
Pressesprecherin bei JBS, einem Unternehmen,<br />
dessen Name bei den meisten Radfahrern keine<br />
geläufige Größe ist. „Als Großhändler agieren wir<br />
oft im Hintergrund und treten für den Endkunden<br />
ALS GROSSHÄNDLER AGIEREN WIR OFT<br />
IM HINTERGRUND. GROB GESAGT<br />
IST JBS EIN BINDEGLIED ZWISCHEN<br />
HERSTELLERN UND HÄNDLERN.<br />
meistens gar nicht so sehr in Erscheinung. Grob<br />
gesagt ist JBS ein Bindeglied zwischen den Herstellern<br />
von Fahrradkomponenten und den einzelnen<br />
Fachhandelsgeschäften“, erzählt sie.<br />
Rund 40 Mitarbeiter arbeiten für JBS, hier, am<br />
Standort in der Ernst-Abbe-Straße. Das Sortiment<br />
des Großhändlers umfasst dabei mehr als 4.000<br />
Artikel von über 25 Marken. So gibt es unter anderem<br />
Schaltungen und Bremsen von Shimano,<br />
Ketten von KMC oder Reifen von Panaracer. Diese<br />
landen alle früher oder später bei klassischen<br />
Radgeschäften. Warum der Großhandel als Bindeglied<br />
zwischen dem Radladen um die Ecke und<br />
dem Hersteller so wichtig ist, erklärt uns JBS-<br />
Geschäftsführer Mike Kun: „Einen Knackpunkt<br />
in der Radindustrie stellen die langen Wege dar,<br />
denn der Großteil der Komponenten stammt aus<br />
Fernost. Vom Schaltwerk bis zum Pedal sind alle<br />
Einzelteile wochenlang auf Containerschiffen unterwegs.<br />
Damit der Verbraucher sein Wunschprodukt<br />
im Laden vorfindet, beginnt unsere Arbeit<br />
Monate vorher, denn der Großhandel sorgt dafür,<br />
dass die Produkte im Fachhandel verfügbar sind,<br />
und übernimmt neben der Finanzierungsfunktion<br />
auch die gesamte Abwicklung – bis hin zum Zoll.“<br />
1 Bei JBS findet man im<br />
Sortiment sämtliche Teile<br />
eines Fahrrades – von der<br />
Kurbelgarnitur bis hin zum<br />
Flaschenhalter.<br />
68 Fahrrad News
JBS // PORTRÄT<br />
1<br />
Die Idee zum Großhandel entstand<br />
beim Firmengründer Jürgen Drössiger<br />
vor mehr als 20 Jahren aus genau jener<br />
Problematik heraus: „Er hatte damals<br />
selbst ein Einzelhandelsgeschäft und<br />
musste erleben, mit welchen Problemen<br />
man als Fachhändler konfrontiert wird,<br />
wenn man Teile benötigt. Dank Jürgens<br />
Macher-Mentalität war der Ausweg klar:<br />
das Problem selbst in die Hand nehmen<br />
und den Fachhandel mit einem besseren<br />
Service unterstützen“, berichtet Kun.<br />
Nachdem JBS nach der Gründung 1998<br />
schnell gewachsen war, brauchte man<br />
Platz für Lagerhallen, Laderampen und<br />
Büroräume. Das moderne Industriegebiet<br />
in Eschweiler bot dafür die idea -<br />
len Grundvoraussetzungen. Seit 2006 ist<br />
man hier beheimatet.<br />
DER WEG ZUM HÄNDLER<br />
Die Reise eines Produktes, von der Herstellung<br />
ins Radgeschäft, ist dabei hoch<br />
komplex: „Wenn ein Kunde etwa einen<br />
neuen Satz Panaracer-Reifen kauft, hatten<br />
wir mit exakt diesem Paar Reifen<br />
jede Menge Berührungspunkte. Unsere<br />
Produktmanager erfahren von Panaracer<br />
einige Monate vor dem Launch des Produkts<br />
alle Infos über die Spezifikationen<br />
und Preise, danach werden die passenden<br />
Produkte für den deutschen Markt<br />
ausgesucht und kalkuliert. Der Einkauf<br />
ist dann dafür zuständig, die entsprechenden<br />
Mengen zu bestellen. Dabei<br />
müssen auch Besonderheiten beachtet<br />
werden, die in keinem Lehrbuch stehen<br />
– zum Beispiel, dass Containerschiffe<br />
deutlich langsamer fahren, wenn der<br />
Rohölpreis steigt und man mindestens<br />
eine Woche länger für den Transport einrechnen<br />
muss“, so Kun.<br />
Hat das Produkt schließlich das Lager<br />
in Eschweiler erreicht, erfolgt der Weiterverkauf<br />
an die Fachhandelspartner,<br />
damit der Endverbraucher es schließlich<br />
im Laden vorfindet. „Dabei sind unsere<br />
Mitarbeiter aber nicht nur für besagte<br />
Panaracer-Reifen, sondern für mehrere<br />
Tausend Artikel verantwortlich, was jede<br />
Fahrrad News 69
PORTRÄT // JBS<br />
2 Nach dem Startschuss im<br />
Vertrieb landet jedes Fahrrad<br />
in der Dekorabteilung.<br />
3 JBS wird von einem Geschäftsführer-Duo<br />
geleitet: Michael<br />
Simon und Mike Kun (Foto).<br />
2<br />
Menge Produktkenntnis und Leidenschaft<br />
für Fahrräder voraussetzt. Nicht zu<br />
vergessen, dass ohne die entsprechende<br />
Infrastruktur bei Warenannahme, Lager<br />
und Versand bei uns gar nichts funktionieren<br />
würde. Während also die meisten<br />
beim Begriff Fahrradindustrie sofort Bilder<br />
von Natur- und Outdoor-Abenteuern<br />
im Kopf haben, spielt sich bei uns viel<br />
hinter Computerbildschirmen und Containern<br />
voller Ware ab“, schmunzelt Kun.<br />
3<br />
DIE EIGENE RADMARKE<br />
JBS ist dabei aber nicht nur Großhändler<br />
für Fahrradteile. Mit Drössiger Bikes<br />
führt man seit 2004 auch eine eigene<br />
Radmarke. „Der Großhandel bot dafür<br />
die perfekte Ausgangsposition, denn<br />
man war dadurch bereits bestens in der<br />
Branche vernetzt. Da lag es einfach nahe,<br />
das gesammelte Know-how in eine eigene<br />
Marke einfließen zu lassen und damit<br />
auch die ganz eigenen Vorstellungen von<br />
Fahrrad zu realisieren“, erzählt Kun. Heute<br />
gehen Drössiger Bikes und der „klassische“<br />
Großhandel Hand in Hand, wobei<br />
am Standort in Eschweiler ein ständiger<br />
Know-how-Austausch zwischen beiden<br />
Welten erfolgt. Das zeigte nicht zuletzt<br />
die jüngst erfolgte Vorstellung des Gravel<br />
Bikes Pit: Für 1.799 Euro bekommen<br />
Gravel-Fans so einen sportlichen Einsteigerrenner<br />
fürs Gelände. „Als Basis<br />
für das Rad setzt Drössiger auf einen<br />
Aluminiumrahmen, um auch Gravel-Fans<br />
die individuelle Pulverbeschichtung in<br />
Wunschfarbe ermöglichen zu können“,<br />
erklärt Pressesprecherin Carolin Ifländer.<br />
Gerade die individualisierte Lackierung<br />
ist eine weitere Stärke von JBS.<br />
In der hauseigenen Pulverei stehen<br />
mehrere Brennöfen bereit, die die Fahrradrahmen<br />
bei circa 200 Grad Celsius<br />
durchbacken. „Wir sind Experten für die<br />
Pulverbeschichtung von Rahmen“, erklärt<br />
Ifländer. Wie der Name bereits vermuten<br />
lässt, werden dabei Farbpartikel in Pulverform<br />
auf das Aluminium aufgetragen.<br />
70 Fahrrad News
JBS // PORTRÄT<br />
Der Gang durch den Ofen sorgt dafür,<br />
dass das Granulat zu einer gleichmäßigen<br />
Farbschicht verschmilzt. „Diese<br />
Pulverlackierung ist nicht nur widerstandsfähig,<br />
es lassen sich auch sehr außergewöhnliche<br />
Designs verwirklichen –<br />
beispielsweise ein Rad, das im Dunkeln<br />
leuchtet“, so die Pressesprecherin. Abgerundet<br />
wird das Angebot von JBS durch<br />
den hauseigenen Laufradbau: Auf einer<br />
extra Fertigungslinie werden so einzelne<br />
Komponenten zu Laufrädern vereint.<br />
Großhandel, Radmarke, Laufräder<br />
und Pulverei – auch in Zukunft will man<br />
sich weiterhin so vielfältig aufstellen.<br />
„Durch die vielen Kompetenzen kön-<br />
nen wir maßgeschneiderte Services<br />
anbieten. Viele Händler ordern die Artikel<br />
des täglichen Bedarfs unkompliziert<br />
im Web-Shop, mit anderen arbeiten wir<br />
Custom-Laufradprogramme aus, die wir<br />
nach Wunschtermin produzieren. Wiederum<br />
andere profitieren davon, dass wir<br />
Drössiger Bikes nach Bedarf bauen und<br />
sie dadurch nicht gezwungen sind, ihre<br />
eigenen Lagerflächen mit Hunderten Rä -<br />
dern vollzustellen. Aber auch Hersteller<br />
arbeiten gerne mit uns – egal, ob es um<br />
Pulverbeschichtungen geht oder die<br />
Montage von Kompletträdern. Wir bieten<br />
alles aus einer Hand und können so auch<br />
komplexe Projekte angehen“, erklärt Kun.<br />
Der Großhandel, da ist sich der Geschäftsführer<br />
sicher, werde als Bindeglied<br />
zwischen Herstellern und Radhändlern<br />
um die Ecke auch weiterhin eine<br />
wichtige Rolle in der Radindustrie spielen.<br />
„Ein schönes Beispiel dafür sind unsere<br />
Kompletträder. Um Drössiger Bikes<br />
nach dem individuellen Farbwunsch des<br />
Kunden bauen zu können, müssen wir<br />
natürlich alle Einzelteile vor Ort haben.<br />
Bis es so ein Fahrradrahmen in unser<br />
Lager schafft, waren mehrere Mitarbeiter<br />
mehrere Jahre damit beschäftigt. Unsere<br />
Produktmanager stecken so nicht<br />
umsonst schon bis über beide Ohren im<br />
Jahr 2<strong>02</strong>2.“<br />
6<br />
4<br />
5<br />
4 In der Pulverei: Hier wer -<br />
den die Designs der Rahmen<br />
umgesetzt.<br />
5 Ein Blick ins Lager: Mehr<br />
als 4.000 Artikel von über<br />
25 Marken finden sich hier.<br />
6 Im Großhandelssortiment<br />
bietet JBS Laufräder für alle<br />
Standards und Einsatzgebiete.<br />
Fahrrad News 71
Panorama-<br />
Momente<br />
AUF BIKE-TOUR IM VINSCHGAU<br />
Die landschaftliche Vielfalt und die kulturellen Höhepunkte machen den<br />
Ober- und Untervinschgau einzigartig. Ob Rennrad oder MTB, für beide Disziplinen ist diese<br />
Gegend wahrscheinlich eine der beeindruckendsten Destinationen in den Alpen.<br />
Text Benjamin Bente Fotos Andreas Meyer
VINSCHGAU // REISE<br />
Die Bergkulisse, die Natur, die Geschichte<br />
– es gibt mit Sicherheit nur ganz wenige<br />
Regionen in den Alpen, die so sehr<br />
für Fahrradfahrer geeignet sind wie der<br />
Vinschau. Und das liegt nicht nur in der<br />
guten Infrastruktur begründet: Auch<br />
landschaftlich ist diese Gegend wahrscheinlich<br />
eine der beeindruckendsten<br />
Destinationen in den Alpen. Wer sein<br />
Mountainbike dabei hat, den erwarten<br />
einige der schönsten Trails im Alpenraum.<br />
Von technisch sehr anspruchsvollen<br />
Downhills bis hin zu gemütlichen<br />
E-Mountainbike-Touren ist hier für jeden<br />
Fahrertyp etwas dabei. Zudem befinden<br />
wir uns wieder einmal in Südtirol, das<br />
uns sein kulturelles und kulinarisches<br />
(Über-)Angebot täglich vor Augen führt.<br />
Kulturelle Höhepunkte findet man<br />
hier in jedem kleinen Dorf; zunächst<br />
entlang der Reschenpassstraße und<br />
ab Schluderns dann an der Etsch, dem<br />
zweitlängsten Fluss Italiens. Die vielen<br />
malerischen Örtchen zeigen sich stets<br />
von ihrer schönsten Seite und laden<br />
dazu ein, anzuhalten und ihren fast schon<br />
mediterranen Charme in sich aufzusaugen.<br />
Das trockene Klima mit weniger als<br />
500 Millimeter Jahresniederschlag begünstigt<br />
den Weinbau. Bekannt sind aber<br />
auch Äpfel und Aprikosen aus der Region.<br />
schnellen Trailabenteuern ist. Eine asphaltierte<br />
Straße bringt uns zum Parkplatz<br />
Schartegg. Ab hier gilt: Sattel runter,<br />
Federelemente auf. Stets kreuzt der<br />
Fontana-Trail die Zubringerstraße und<br />
bietet steile, verblockte Passagen, enge<br />
Serpentinen und jede Menge weiterer<br />
spannender Abschnitte. Wir sind mit<br />
E-Mountainbikes unterwegs, die uns<br />
viel Spaß bereiten und uns sicher ins Tal<br />
bringen. Der Vorteil: Wem der Akku noch<br />
reicht, der katapultiert sich gemütlich<br />
wieder hinauf und kann seine Lieblingsabschnitte<br />
beliebig wiederholen.<br />
Auf der Hochebene<br />
angekommen, erwartet<br />
uns mit den zahllosen<br />
stoarnernen Mandln<br />
eine wahrlich mystische<br />
Atmosphäre.<br />
ZAHLREICHE<br />
ROUTENOPTIONEN<br />
Viele Trails im Vinschgau sind ideal über<br />
Forstwege oder sogar asphaltierte Straßen<br />
erreichbar. Die Höhenmeter lassen<br />
sich dann je nach Motivation gemütlich<br />
oder weniger gemütlich überwinden.<br />
Der Vinschgau bietet die ganze Bandbreite<br />
technischer Anforderungsprofile.<br />
Ein Beispiel: der Fontana-Trail. Hier wird<br />
jeder fündig, der auf der Suche nach<br />
1 Im Vinschgau finden wir Trails<br />
der Extraklasse. Sie führen uns über<br />
1.300 Höhenmeter und unterschiedliche<br />
Vegetationsstufen Richtung Tal. Oben<br />
noch sehr alpin, mit Moosen und Farnen,<br />
wird es nach unten hin zunehmend staubiger. 1<br />
Fahrrad News 73
REISE // VINSCHGAU<br />
2 Weite Hochalmen gepaart mit Traumkulisse:<br />
Wer einmal im Vinschgau beim Biken<br />
war, kommt wieder dorthin zurück.<br />
ZU BESUCH IM MITTELALTER<br />
Das Mittelalter ist im Vinschgau noch<br />
sehr präsent, zumindest optisch. Im vierten<br />
und fünften Jahrhundert, während<br />
der Christianisierung Rätiens, prägte das<br />
Bistum Chur die Region. Es umfasste<br />
ein riesiges Gebiet, das vom heutigen<br />
Kanton Graubünden in der Schweiz über<br />
das Urserntal, das Fürstentum Liechtenstein,<br />
die südlichen Teile Vorarlbergs<br />
und das gesamte Obere und Untere<br />
Vinschgau bis nach Meran reichte.<br />
Ein außergewöhnlicher Ort mit einer<br />
dramatischen Geschichte ist die offiziell<br />
kleinste Stadt Südtirols, Glurns: Wer Zeit<br />
findet, sollte unbedingt einen Abstecher<br />
in dieses mittelalterliche Örtchen machen.<br />
An der ehemaligen Römerstraße<br />
Via Claudia Augusta gelegen, einst eine<br />
der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen<br />
Europas, war Glurns schon früh ein<br />
wichtiger Handelsplatz. Im Laufe der<br />
Zeit wurde das Städtchen wiederholt<br />
von Schlachten, Kriegen und Plünderern<br />
heimgesucht, aber auch mehrfach von<br />
der Etsch überschwemmt. Ungefähr ab<br />
dem 16. Jahrhundert kam es zum wirtschaftlichen<br />
Niedergang. Die Via Claudia<br />
Augusta verlor als Transitstrecke an Bedeutung;<br />
daraufhin verflossen allmählich<br />
auch die Handelsbeziehungen von<br />
Glurns. Während des Dreißigjährigen<br />
Krieges wurde der Ort dann mehrfach<br />
von Söldnern heimgesucht, die mutmaßlich<br />
den um 1635 grassierenden ungarischen<br />
Flecktyphus einschleppten. In den<br />
darauffolgenden Jahrhunderten brannte<br />
Glurns mehrfach nieder, bis es schließlich<br />
1970 umfassend saniert und revitalisiert<br />
wurde. Bis heute kann man die intakt<br />
gebliebene Stadtmauer bestaunen.<br />
2<br />
74 Fahrrad News
VINSCHGAU // REISE<br />
Fahrrad News 75
REISE // VINSCHGAU<br />
3<br />
DIE STOANERNEN MANDLN<br />
Mindestens genauso viel zu bieten haben<br />
Meran und der Untere Vinschgau.<br />
Ein absolutes Highlight ist die Merano-<br />
2000-Bergbahn, die größte Seilbahn<br />
Südtirols und die Gegend am Tschöggelberg<br />
von Meran 2000 bis zu den<br />
Stoarnernen Mandln. Hier bieten sich<br />
Möglichkeiten zu unzähligen Mountainbike-Touren.<br />
Verschiedene Wege<br />
führen von der Bergstation zur Meraner<br />
Hütte, wo sich eine malerische<br />
Hochebene mit atemberaubendem Panorama<br />
öffnet, in der man ein wahres<br />
E-MTB-Paradies vorfindet. Der E5-Sentiero-Europeo-Wanderweg<br />
führt uns<br />
mit überwiegend leichter Steigung und<br />
einigen kurzen und knackigen Anstiegen<br />
in Richtung Kreuzjoch. Mit unseren<br />
E-MTBs lassen sich die kleinen Stufen<br />
und die steinigen Passagen problemlos<br />
meistern und der Spaßfaktor schießt in<br />
die Höhe. Ein perfekt für E-MTBs präparierter<br />
Weg, denken wir uns, als wir<br />
ca. eine Dreiviertelstunde nach Start<br />
an der Meraner Hütte das Kreuzjoch<br />
erreichen. Oben angekommen, erwar-<br />
Mit unseren E-MTBs<br />
lassen sich die kleinen<br />
Stufen und die steinigen<br />
Passagen problemlos<br />
meistern.<br />
76 Fahrrad News
VINSCHGAU // REISE<br />
tet uns mit den zahllosen „Stoanernen<br />
Mandln“ (südtirolerisch für „Steinerne<br />
Männchen“) eine wahrlich mystische<br />
Atmosphäre. Steinformationen dieser<br />
Art finden sich nicht selten im Hochgebirge<br />
– meist werden sie von Hirten<br />
oder Wanderern auf der Rast angelegt<br />
und dienen als Wegweiser. Die „Stoanernen<br />
Mandln“ des Sarntals sind allerdings<br />
etwas ganz Besonderes: Ihre<br />
Ursprünge gehen vermutlich bis in die<br />
Steinzeit zurück. Hierauf verweisen Eingravierungen<br />
in den Fels und Werkzeuge<br />
aus Feuerstein, die in der Gegend<br />
3 Im Vinschgau gibt es zahlreiche Bikerouten<br />
für alle Schwierigkeitsgrade –<br />
von der ausgedehnten Panorama-Tour<br />
bis hin zum anspruchsvollen Downhill-<br />
Trail ist alles dabei. Und hochalpine<br />
Ausblicke sind garantiert.<br />
gefunden wurden. So wunderschön<br />
und mysteriös diese Steinskulpturen<br />
wirken, so furchteinflößend ist die<br />
Sage um sie: Es wird erzählt, dass sich<br />
hier einst Hexen und der Teufel trafen,<br />
um Kannibalismus zu betreiben, Orgien<br />
zu feiern oder Unwetter auszulösen.<br />
Zum Glück begegnen wir aber nur<br />
der ein oder anderen Ziege, die sich ans<br />
Kreuzjoch verirrt hat. Wir genießen die<br />
wunderschöne Aussicht, bevor wir uns<br />
auf einem der unzähligen Trails schließlich<br />
wieder in Richtung Talstation Merano<br />
2000 aufmachen.<br />
INFORMATIONEN<br />
Lange bevor der Apfelanbau kultiviert<br />
wurde, war der Vinschgau die<br />
Kornkammer Südtirols. Erst mit dem<br />
Aufkommen der Eisenbahn und den<br />
damit verbundenen Billigimporten,<br />
vor allem aus Osteuropa, fand der<br />
Getreideanbau ein Ende.<br />
Reisezeit<br />
April bis Oktober<br />
Guiding + Verleih<br />
Ötzi Bike Academy<br />
www.oetzi-bike-academy.com<br />
Unterkunft<br />
Bikefreundliche Hotels finden Sie<br />
unter www.bikehotels.it.<br />
Fahrrad News 77
REISE // PFÄLZERWALD<br />
TYPISCH PFALZ<br />
MIT DEM MTB IM PFÄLZERWALD<br />
Wald. Eine Handvoll Burgen und Aussichtstürme, die uns einen Blick<br />
über das Blätterdach gewähren, ragen aus dem dichten Grün. In weiten Kurven<br />
schlängelt sich der Trail durch den lichten, von Buchen, Kiefern und unzähligen<br />
Grüntönen dominierten Mischwald. Erlebnisse wie diese sind an der<br />
Tagesordnung, wenn man im Mountainbikepark Pfälzerwald unterwegs ist.<br />
Text Werner Müller-Schell Fotos Andreas Meyer<br />
1<br />
78 Fahrrad News
PFÄLZERWALD // REISE<br />
1 20 abwechslungsreiche Routen sind im<br />
Mountainbikepark Pfälzerwald perfekt ausgeschildert.<br />
2 Auch abseits des Fahrradsattels bietet der<br />
Pfälzerwald mit seiner Natur viel Abwechslung<br />
– etwa für Kletterer.<br />
3 Morgenstimmung an der Burg Lemberg<br />
im Südwesten der Pfalz. Die vielen Hügel<br />
markieren ein vielseitiges Bikerevier.<br />
3<br />
Mehr als 900 Kilometer umfasst das<br />
vielverzweigte Streckennetz, das nicht<br />
nur „typisch Pfalz“ ist, sondern auch das<br />
Herz eines jeden Mountainbikers höherschlagen<br />
lässt – das ganze Jahr. Artenreiche<br />
Mischwälder, sonnige Wiesentäler,<br />
verschlungene Pfade, der schnelle<br />
Wechsel von Anstiegen und flowigen<br />
Abfahrten, Bikeparks für die Gravity-<br />
Fraktion sowie entspannte Touren für<br />
E-Biker und Familien zeichnen die Vielfalt<br />
des riesigen Bikereviers im Pfälzerwald<br />
aus, das im Bundesland Rheinland-Pfalz<br />
in einem der größten zusammenhängenden<br />
Waldgebiete Deutschlands liegt und<br />
seit 1992 sogar ein von der UNESCO anerkanntes<br />
Biosphärenreservat ist.<br />
WEGE FÜR PFADFINDER –<br />
SÜDLICHE WEINSTRASSE<br />
Wie vielfältig das Biken im Mountainbike<br />
park Pfälzerwald ist, zeigt bereits<br />
ein Aus flug an die Südliche Weinstraße.<br />
Grenznah zu Frankreich und am Über-<br />
2<br />
gang zu den Vogesen gelegen, prägen<br />
Burgen, Weinbau und Kulinarik die Szenerie.<br />
In einer der sonnenreichsten Regionen<br />
Deutschlands lässt sich südliches<br />
Flair wie fast nirgendwo sonst in der<br />
Bundesrepublik genießen. Dazu gibt es<br />
abwechslungsreiche Strecken: Auf dem<br />
Grenztrail zum französischen Elsass<br />
etwa reichen sich lange, schnelle Abfahrten<br />
und anspruchsvolle Anstiege die<br />
Hand. Und die Burg Landeck bietet, so<br />
sagt man, den schönsten Weitblick über<br />
die Südliche Weinstraße, der über die<br />
Vorderpfalz bis zum Odenwald und zum<br />
Schwarzwald reicht.<br />
Von entspannten E-Bike-Touren bis<br />
zu technischen Singletrails mit Wurzeln<br />
und verblockten Felspassagen für<br />
sportlich Ambitionierte gibt es die volle<br />
Bandbreite an Mountainbike-Terrain mit<br />
einem Hauch französischem Flair.<br />
Fahrrad News 79
REISE // PFÄLZERWALD<br />
Eine Runde rund um Hochspeyer eröffnet einen<br />
interessanten Technikparcours mit schnellen und<br />
spritzig fahrbaren Passagen. Dazu gibt es fotogene<br />
Burgruinen und Ausflugslokale.<br />
wie gemacht – egal ob mit oder<br />
ohne E-Antrieb. In Bundenthal<br />
gibt es in der Nähe der berühmten<br />
Fladensteine eine wasch echte<br />
Cross-Country-Strecke – integriert<br />
in die felsige Natur. Und das Dahner<br />
Felsenland lockt als Singletrail-Hotspot<br />
alle Trailbiker.<br />
IM ZENTRUM<br />
PFÄLZERWALD<br />
4 Willkommen in einer der größten<br />
Weinbauregionen Deutschlands<br />
– auch das ist die Pfalz.<br />
5 Die angebotenen Strecken<br />
reichen von sanften Feldwegtouren<br />
bis hin zu sportlichen Trails.<br />
6 Warum nicht einmal durch ein<br />
mittelalterliches Burgtor biken?<br />
Auch das ist in der Pfalz möglich.<br />
DAS FELSENLAND<br />
WASGAU<br />
Geniale Trails sind auch das Motto<br />
des nicht weit entfernt liegenden<br />
felsenreichen Wasgaus. Hier, in der<br />
Südwestpfalz, dominieren jahrhundertealte<br />
Trockenwälder mit<br />
urigen Eichen die Szenerie sowie<br />
Buntsandsteinfelsen, spektakuläre<br />
Burgruinen und urige Hütten. In<br />
Sachen Strecken ist etwas für alle<br />
Leistungsklassen dabei: Die Lemberg-Tour<br />
etwa ist für Einsteiger<br />
Ein hoher Singletrailanteil ist auch<br />
das Motto des Zentrums des<br />
Pfälzerwalds in der Region rund<br />
um Johanniskreuz. Die Gegend<br />
ist dünn besiedelt und ruhig, hier<br />
findet man viele dichte Buchenmischwälder.<br />
Eine Runde rund um<br />
Hochspeyer beispielsweise eröffnet<br />
einen interessanten Technikparcours<br />
mit schnellen und spritzig<br />
fahrbaren Passagen. Dazu gibt es<br />
für Reisefans fotogene Burgruinen<br />
und Ausflugslokale. Denn auch das<br />
ist der Pfälzerwald: Das Erlebnis,<br />
in die Natur einzutauchen, trifft auf<br />
die Gastfreundlichkeit der Pfälzer<br />
und ihre lokale Kulinarik. Typisch<br />
Pfalz eben.<br />
5<br />
6<br />
4<br />
80 Fahrrad News
PFÄLZERWALD // REISE<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />
Kaiserslautern<br />
Gebirge<br />
Biosphärenreservat Pfälzerwald<br />
Regionale Küche<br />
Saumagen und Wurstsalat<br />
Mitbringsel<br />
Pfälzer Wein<br />
Veranstaltungen<br />
Gäsbock-Marathon Lambrecht,<br />
Wasgau Bikemarathon Lemberg,<br />
MTB Frauencamp Kloster Esthal,<br />
Schlaflos im Sattel Weidenthal,<br />
Höllenberg Trailtrophy Spirkelbach,<br />
Rock The Castle Burg Landeck<br />
Einzigartig<br />
Der Pfälzerwald, seit 1992 ein<br />
Biosphärenreservat, ist das größte<br />
zusammenhängende Waldgebiet<br />
Deutschlands. Hier leben die sagenhaften<br />
Elwetritschen, ein vogelähnliches<br />
Fabelwesen.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Ortskundige qualifizierte Guides mit<br />
ihren vielfältigen Angeboten in jeder<br />
der drei Regionen findet man unter:<br />
www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de/guiding.<br />
Kartenmaterial<br />
Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />
Tourenkarte online bestellen:<br />
www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.mtb-travel.de<br />
Fahrrad News 81
Die nächste<br />
erscheint am<br />
12. Juni <strong>2019</strong><br />
Foto Stephan Peters<br />
VORSCHAU<br />
Fokus<br />
Gravel Bikes –<br />
die Räder für jedes Abenteuer<br />
Test<br />
E-Mountainbikes –<br />
zehn heiße Boliden fürs Gelände<br />
Report<br />
E-Bike Days München –<br />
die neuesten E-Bike-Trends<br />
Foto BOSCH<br />
IMPRESSUM<br />
Fahrrad News erscheint in der<br />
WOM Medien GmbH<br />
Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf<br />
info@wom-medien.de<br />
Herausgeber Dieter Steiner<br />
Chefredaktion Werner Müller-Schell<br />
Redaktion Benjamin Bente, Caspar Gebel,<br />
Johannes Haidn, Maike Kammermeier,<br />
Ann-Katrin Luh, Andreas Meyer<br />
Cover Stefan Schopf,<br />
Cyclingworld/Nils Laengner<br />
Lektorat Helga Peterz<br />
Layout Saskia Funke<br />
Druck Mayr-Miesbach, Miesbach<br />
Disposition & Abo Michaela von Sturm,<br />
abo@wom-medien.de, Tel. 0991/99 13 80 19<br />
Industrie- und Testkoordination<br />
Maximilian Seidl,<br />
m.seidl@wom-medien.de<br />
Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste <strong>2019</strong>,<br />
die Sie unter www.wom-medien.de zum<br />
Download finden.<br />
Vertrieb Stella, Hamburg<br />
Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />
Der Preis eines Einzelheftes beträgt<br />
2,95 Euro.<br />
Zahlreiche Aboangebote finden Sie unter:<br />
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