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Ziehmesser schärfen Juli 2019

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Bogenbauschule.at


Impressum<br />

Herausgeber, Eigentümer und Verleger:<br />

Matthias Wiltschko, 3920 Gross Gundholz 25, Österreich<br />

www.bogenbauschule.at<br />

Herausgeber und Medieninhaber übernehmen keine Haftung.<br />

Alle Rechte, das Recht auf Vervielfältigung, Verbreitung und<br />

Übersetzung liegen beim Eigentümer und Herausgeber.<br />

Text, Fotos und Layout: Matthias Wiltschko<br />

Es wird keine Haftung für Verletzungen und Sachschäden des Kunden/Lesers<br />

und Dritter durch die angebotenen Informationen und<br />

durch die daraus hergestellten Gegenstände (z.B.: Bogen, Pfeile,...)<br />

und geschärften Werkzeugen übernommen. Jeder Kunde/Leser ist für<br />

seine eigene Sicherheit und die Sicherheit Anwesender im Umgang<br />

mit seinen eigenen Bogen, Pfeilen und Werkzeugen verantwortlich.<br />

Es liegt im Ermessen des Kunden/Lesers, gefährliche Situationen<br />

selbst einzuschätzen und zu vermeiden.


Druckversion<br />

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Am Schärfblock<br />

Die 90cm lange und 12cm breite nutzbare Schärffläche des Schärfblocks,<br />

erlaubt ein sehr schnelles Anbringen einer neuen Schneidengeometrie.<br />

Der größte Vorteil des Schärfblocks ist die Erzeugung einer<br />

geraden Schneidkante. Mit kleinen Steinen ist dies nicht realisierbar.<br />

Neue Zugmesser oder Messer mit starken Beschädigungen können<br />

innerhalb weniger Minuten auf eine durchgehende und fehlerfreie<br />

Schneidkante abgearbeitet werden.


Frisch aus der Produktion ist bei <strong>Ziehmesser</strong>n zwar die Schneidengeometrie<br />

vorgegeben, aber die Schneidkante ist stark schartig. Am<br />

unteren Bild ist der grobe Schleifgrat zu erkennen.


Mit beiden Daumen wird das Schleifleinen gespannt und zwischen den<br />

Backen positioniert. Beim Spannen sollten die Backen noch nicht gegen<br />

das Leinen gedrückt werden, damit es in den Spalt rutschen kann.


Beginne die Fase mit Papier Körnung 180 zu <strong>schärfen</strong>. Die Bewegung<br />

beginnt mit der linken Außenkante in der Mitte der Schärffläche und<br />

endet mit der rechten Kante genauso in der Mitte des Schleifleinens.


Nach dem Schärfen der Fase bildet sich ein Grat an der Schneidkante.<br />

Auch der Spiegel wird mit Körnung 180 vorgeschliffen. Hier muss der<br />

Winkel muss so flach wie möglich gehalten werden (Bild unten). Die<br />

Fotoperspektive täuscht einen sehr stumpfen Winkel vor.


Schliff mit Körnung 180. Je geringer der Anpressdruck beim Schärfen,<br />

umso feiner wird der Grat. Jetzt werden Fase und Spiegel mit Körnung<br />

400 geschärft - der Grat wird kleiner und die Schneidkante schärfer.


Hier endet die Arbeit am<br />

Schärfblock. Die leicht ballige<br />

Schneidengeometrie ist<br />

geformt und die Schneidkante<br />

ist frei von Scharten<br />

und groben Schleifspuren.


Die scharfen Kanten müssen noch gerundet werden. Sie sind ein Verletzungsrisiko<br />

für Bogenbauer und Bogen. Nimm Schleifpapier Körnung<br />

120 auf einem kleinen Schleifblock. Handschuhe nicht vergessen!


Fachgerecht rerundete Kante. Obwohl die Schneidkante optisch schon<br />

einen guten Eindruck macht, braucht sie noch einen Feinschliff.


Mit Schraubzwingen wird<br />

das <strong>Ziehmesser</strong> so fixiert,<br />

dass die Schneidkante<br />

frei zugänglich ist.


Beidhändig werden, mit einem Wasserstein Körnung 1000, Fase und<br />

Spiegel fein ausgeschliffen. Lege den Stein ins Wasser bis er sich vollgesogen<br />

hat. Sobald er zu trocken ist, wird er wieder eingetaucht.


Die Schneide wird mit der anderen Seite des Steins (Körnung 6000)<br />

abgezogen. Behalte auch hier die leicht ballige Form der Fase bei und<br />

achte darauf, dass du den Spiegelwinkel so flach wie möglich hältst.


Am Rotierenden Wasserstein<br />

Wie bei jedem neuen <strong>Ziehmesser</strong> ist hier die stumpfe Schneidkante zu<br />

erkennen. Die Lichtreflexion zeigt den stumpfen Abfall der Schneidengeometrie<br />

an. Alte Messerschmiede sagen: „Das Weiße muss weg!“


Ich arbeite auch gewerblich an der kleinen Tormek T4. Bei vielen Messern<br />

und Scheren ist ein schmälerer Stein von Vorteil. Der Ventilator<br />

saugt die Dämpfe des warm werdenden Gummiantriebsrades ab.


In einem Winkel von cirka 45 Grad beginne ich die Fase mit Körnung<br />

220 auszuarbeiten. Würde das Messer senkrecht zur Schärfrichtung<br />

stehen, könnte es zu hüpfen beginnen und dies würde ein ungleichmäßiges<br />

Schliffbild erzeugen. An der Schneidkante soll sich nach diesem<br />

Arbeitsschritt ein durchgehender, gleichmäßiger Grat bilden.


Die Scharfen Kanten der Klinge werden auf der Außenseite des 220er<br />

Steins großzügig gerundet.


Nach der Bearbeitung der Fase ist der Schleifgrat auf die gegenüberliegende<br />

Seite gebogen. Jetzt wird der Spiegel mit Körnung 1000 in<br />

einem so flach wie möglichen Schneidkantenwinkel bearbeitet. Der<br />

Werkzeugwinkel bleibt aber auch hier bei etwa 45 Grad.


Richte den Wasserstein regelmäßig mit dem Dressierstein ab, um die<br />

Rattermarken zu entfernen und ein gleichmäßiges Schliffbild zu erreichen.<br />

Nur die Schneidkante des Spiegels wurde bearbeitet. Nach diesem<br />

Arbeitsschritt wird auch die Fase mit Körnung 1000 geschärft.


Der feine Grat wird nicht weggeschärft, sondern an der rotierenden<br />

Lederscheibe so nahe wie möglich an der Schneidkante gebrochen.<br />

Nach mehreren Durchgängen löst sich der Grat vollständig.


Oben Werkszustand, unten balliger Feinschliff am Wasserstein.


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