Selber Wiesenfest 2019
Sondermagazin zum Selber Wiesenfest 2019 von www.selb-live.de
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S eit 70 Jahren ununterbrochen wird<br />
das <strong>Selber</strong> <strong>Wiesenfest</strong> nunmehr gefeiert.<br />
Das in aller Selbstverständlichkeit.<br />
Während und nach den Kriegsjahren<br />
musste die Bevölkerung auf sein Fest<br />
allerdings verzichten. Umso mehr mit<br />
großem Stolz wurde im Jahr 1949<br />
wieder auf dem Goldberg gefeiert.<br />
Eine Zeit, die in Erinnerungen schwelgen<br />
lässt. So auch in einer kleinen<br />
Gesprächsrunde im Paul-Gerhardt-<br />
Haus. Ursula Netzsch macht aber zugleich<br />
deutlich, dass sie einst enttäuscht<br />
gewesen war. Elf Jahre war<br />
sie damals jung. Nur aus Erzählungen<br />
kannte sie da die Reigen der Schulmädchen.<br />
Ihr selbst und einer ganzen<br />
Schülergeneration blieb das verwehrt.<br />
Doch umso erfreulicher, dass sie dann<br />
zumindest im Festzug mitmarschieren<br />
durfte. „Dieser war eine Schau“, erinnert<br />
sich Friedrich Jehnes, der als 19-<br />
Jähriger das Treiben als Zuschauer<br />
verfolgte. Auch in den Folgejahren<br />
nahm seine Begeisterung am Umzug<br />
Für 50 Pfennig konnte zwei Mal<br />
Karussell gefahren werden<br />
nicht ab. Ein im Festzug mitgezogener<br />
Bollerwagen, in dem ein Mädchen mit<br />
einem Porzellanglockenspiel musizierte,<br />
bewunderte er ebenso, wie er bis<br />
heute bei den Klängen der Spielmannszüge<br />
noch Gänsehaut bekommt.<br />
Da scheint er nicht der einzige<br />
zu sein. Gerne hören die Senioren<br />
die Marschmusik. So erfreut auch das<br />
alljährliche Konzert des <strong>Selber</strong> Spielmanns-<br />
und Fanfarenzug am Paul-<br />
Gerhardt-Haus.<br />
Vor 70 Jahren war es dagegen noch<br />
die Kapelle Pleyer,<br />
die den am Turnergarten<br />
in der Jahnstraße<br />
startenden<br />
Festzug anführte.<br />
„Dahinter folgten die<br />
Schulklassen. Alle<br />
waren ordentlich<br />
gekleidet. Und auch<br />
wurde in Reih und<br />
Glied marschiert,<br />
das hatte ein Bild“,<br />
bedauert es Marianne<br />
Hippmann, dass