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Festspielprogramm 2019

Programmheft der Scherenburgfestspiele 2019

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Molly zu suchen und so reisen sie zurück nach Lummerland, wo Herr Tur Tur seine<br />

Stelle als lebender Leuchtturm antritt.<br />

Jim Knopf und die Wilde 13<br />

Dann trifft ein Brief der Wilden 13 ein. Die Piratenbande hat Molly mitgenommen, in<br />

der falschen Annahme, dass die Lokomotive die – höchst unerwünschte – Bezahlung<br />

für die entführten Kinder sei. Eigentlich erwarteten sie die Bezahlung mit Schnaps.<br />

Jim und seine Freunde müssen die Piraten finden, um Molly zurück zu bekommen.<br />

Doch wo sollen sie suchen? Der Ozean ist riesig. Möglicherweise ist die Verwandlung<br />

von Frau Mahlzahn zum Goldenen Drachen der Weisheit der Wendepunkt der<br />

Geschichte, denn „er weiß einfach alles.“ Vielleicht weiß er ja sogar die Antwort auf<br />

die quälende Frage, wo Jim wirklich herkommt und wer seine Eltern sind ...<br />

Auf der kleinen Insel Lummerland wohnen neben König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften auch<br />

der Lokomotivführer Lukas mit seiner Dampflok Emma sowie Frau Waas, Herr Ärmel und Jim<br />

Knopf. Jim wurde allerdings nicht auf Lummerland geboren, sondern per DHL Paket von der<br />

rätselhaften Piratenbande „die Wilde 13“ geschickt. Das Waisenkind wird kurzerhand von Frau<br />

Waas großgezogen.<br />

Als eines Tages ein Briefträger mit seinem Postschiff an die Küste von Lummerland stößt,<br />

beschließt König Alfons einen Leuchtturm zu installieren. Doch die Insel ist dafür zu klein. Die<br />

Lösung: Ein Leuchtturm, der gleichzeitig riesengroß ist und trotzdem kaum Platz einnimmt, soll<br />

her. Nur der Scheinriese Herr Tur Tur erfüllt genau diese widersprüchlichen Eigenschaften. So<br />

machen sich Jim und Lukas auf den Weg, um den Scheinriesen nach Lummerland zu bringen.<br />

Die beiden Abenteurer begegnen unterwegs der Meerjungfrau Sursulapitschi, die sie bittet,<br />

das Meeresleuchten zu reparieren. Allerdings kann das Leuchten nicht dauerhaft eingeschaltet<br />

sein, weil die magnetischen Felsen dadurch Schiffe und auch die Lokomotiven Emma und Molly<br />

anziehen würden. Das Meeresleuchten muss also wieder abgeschaltet werden und Lukas verspricht<br />

im Gegenzug einen Magnetwächter zu organisieren. Die Freunde müssen Molly auf dem<br />

Magnetfelsen zurücklassen und reisen weiter.<br />

Schließlich landen sie in der Wüste beim Scheinriesen Herrn Tur Tur. Dieser ist aus seinem Zelt<br />

geflüchtet, da ihn ein angeblicher „Unhold“ von dort vertrieben hat. Das angebliche Ungeheuer<br />

entpuppt sich als der gesellige Halbdrache Nepomuk. Da Nepomuk nicht allein in der Wüste<br />

zurückbleiben will, beschließen die Freunde, dass der liebe Halbdrache der geeignete Wärter<br />

für die Magnetfelsen sei. Sie reisen gemeinsam mit Herrn Tur Tur und Nepomuk zurück zu den<br />

Felsen.<br />

Nepomuk wird in seine neue Tätigkeit eingewiesen, während Jim mit Schrecken feststellt, dass<br />

Molly verschwunden ist. Die Freunde können jedoch nicht länger verweilen, um weiter nach<br />

Von vielen Kindern, Blackfacing und neuen<br />

Inhalten<br />

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (1960) und „Jim Knopf und die Wilde 13“<br />

(1962), geschrieben von Michael Ende, gehören zu den erfolgreichsten und beliebtesten<br />

Kinderbüchern im deutschsprachigen Raum. Von beiden Büchern gibt es sehr bekannte<br />

Adaptionen durch die Augsburger Puppenkiste und 2018 kam der erste Teil mit<br />

hochkarätiger Besetzung sogar in die Kinos. Die Fortsetzung wird für 2020 erwartet.<br />

Für die diesjährigen Scherenburgfestspiele haben sich zahlreiche Kinder aus der Region<br />

bei einem Theaterworkshop für die wenigen begehrten Rollen beworben. Da in<br />

der ursprünglichen Fassung nicht genügend Rollen zur Verfügung standen und keines<br />

der begabten Kinder enttäuscht nach Hause geschickt werden sollte, haben wir den<br />

Stoff aus vergangenen Zeiten kurzerhand umgeschrieben. Da wir nun dabei waren,<br />

den Inhalten ein wenig den Staub „abzuwischen“, spielte die Hautfarbe vom, in der<br />

Vorlage noch farbigen Jim keine Rolle mehr. „Die Farbe der Haut trägt für mein Gefühl<br />

nichts zur eigentlichen Geschichte bei,“ begründet unsere Regisseurin Julia Kiefer die<br />

Entscheidung.<br />

Michael Ende lässt sein Buch damit enden, dass Prinzessin Li-Si und Jim Knopf als<br />

Kinder verheiratet werden. Diesen Handlungsstrang gönnen wir zwei anderen Charakteren<br />

im Stück. Lassen Sie sich überraschen.<br />

Mit diesen vorgenommenen Änderungen dürfen wir mit<br />

Stolz sagen, dass „Jim Knopf und die Wilde 13“ nur das<br />

Prädikat „frei nach Michael Ende“ trägt.<br />

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