02.07.2019 Aufrufe

Festspielprogramm 2019

Programmheft der Scherenburgfestspiele 2019

Programmheft der Scherenburgfestspiele 2019

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wilhelm Jacoby<br />

Wilhelm Jacoby wurde am 8. März 1855 als Sohn eines Verlagsbuchhändlers in<br />

Mainz geboren. Er arbeitete zunächst im Buchhandel, begann eine Buchhändlerlehre,<br />

die er abbrach und wurde bereits im Alter von 20 Jahren Redakteur des Niederschlesischen<br />

Anzeigers in Glogau.<br />

Pension Schöller<br />

1878 übernahm er die Redaktion des Mainzer Tageblatts. In Mainz war Jacoby als<br />

Karnevalist tätig, war Mitglied des Mainzer Carneval-Vereins und 1884 bis 1889 sogar<br />

dessen Präsident. Im MCV lernte er auch Carl Laufs kennen, mit dem zusammen<br />

er in den Folgejahren eine Reihe karnevalistischer Texte und Stücke schrieb. Aus dieser<br />

Zusammenarbeit entstand auch Jacobys bekanntestes Stück „Pension Schöller“.<br />

„Voll eigenartiger, abstruser Ideen“ ist er: Großgrundbesitzer Philipp Klapproth. Er will „Leben“<br />

auf seinen Gutshof in Kyritz bringen, ein Kurhaus für Verrückte dort eröffnen. Und vor allem am<br />

Stammtisch mit verrückten Geschichten brillieren.<br />

Von der Idee besessen, die Soirée einer Irrenanstalt zu erleben, reist er nach Berlin. Dort trifft<br />

er sich im Café der Pension Schöller mit seinem Neffen Alfred, den er bittet, ihn in ein solches<br />

Haus einzuführen. Als Gegenleistung würde er ihm das Geld borgen, das Alfred zur Eröffnung<br />

eines eigenen Cafés benötigt. Nur leider kennt Alfred keine Irrenanstalt. Die raffinierte Kellnerin<br />

Hanna hilft ihm. Kurzerhand geben sie die Soirée der Pension Schöller als Soirée eines Privatsanatoriums<br />

aus.<br />

Klapproth amüsiert sich zunächst prächtig über die illustren Bewohner der angeblichen „Klapse“:<br />

einem Großwildjäger, einem Major, einer erfolgsgierigen Schriftstellerin und dem Neffen<br />

der Pensionsdirektorin, der sich trotz eines Sprachfehlers einbildet, Schauspieler zu werden.<br />

Der Spaß wandelt sich indes bald zu einem bizarren und beängstigenden Panoptikum. Klapproth<br />

reist ab. Heilfroh wieder daheim in Kyritz zu sein, hält das Chaos gänzlich Einzug in die scheinbar<br />

„heile“ bürgerliche Welt, als die „Irren“ ihn zuhause aufsuchen.<br />

Carl Laufs<br />

Carl Lauf wurde am 20. Dezember 1858 in Mainz geboren. Er arbeitete als Autor von<br />

Lustspielen und Schwänken und war damit sehr erfolgreich.<br />

Gemeinsam mit Wilhelm Jacoby war er im Mainzer Carneval-Verein tätig und vollendete<br />

1889 die überaus erfolgreiche Posse „Pension Schöller“, die nach einer Idee von<br />

Jacoby entstanden war und 1890 in Berlin uraufgeführt wurde. Zum Text selbst hatte<br />

Jacoby nichts beigetragen, dennoch überließ ihm Laufs die Hälfte der laufenden<br />

Einnahmen.<br />

Hier tummeln sich Irre, die normal sind und Normale, die kurz davor sind, irre zu werden.<br />

Die „Pension Schöller“ gehört seit ihrer Uraufführung 1890 zu den komödiantischen Dauerbrennern.<br />

20 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!