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Bahnsport 07/2019

Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer- ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei- chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer- loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge- sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver- schiedenen Gründen ... umso schöner waren da die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe- suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi- schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun- den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge- weint und zusammen gelacht, die Motoren haben gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch, der mich schon als Kind eingefangen und seither nie mehr losgelassen hat...

Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer-
ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei-
chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer-
loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge-
sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver-
schiedenen Gründen ... umso schöner waren da
die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so
sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe-
suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi-
schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun-
den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge-
weint und zusammen gelacht, die Motoren haben
gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag
und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch,
der mich schon als Kind eingefangen und seither
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Güstrow<br />

Pfingstevent<br />

Pfingstchallenge ging nach Lettland<br />

Die Freude war riesig beim jungen Letten Artjom<br />

Trofimov, als er nach dem Gewinn des Finals des<br />

Pfingstchallenge in Güstrow auf die oberste Podeststufe<br />

springen durfte und ihm zu Ehren die<br />

Nationalhymne gespielt wurde.<br />

Dabei ging er nicht unbedingt als Favorit in diesen<br />

entscheidenden letzten Lauf des Tages. Die<br />

vier besten Fahrer der Veranstaltung trafen schon<br />

im 20. Lauf aufeinander, drei von ihnen waren bis<br />

dahin ungeschlagen, nur Trofimov musste vorher<br />

schon einen Punkt abgeben. Diesen Lauf gewann<br />

in einem spannenden Fight Michael Härtel, der einen<br />

sehr starken Eindruck hinterließ, vor dem Dänen<br />

Mads Hansen und eben Trofimov. Entscheidend<br />

dafür, dass nicht Härtel, der schon einmal<br />

die Challenge gewonnen hatte, am Ende nicht<br />

ganz oben stand, war wohl sein 2. Platz im Halbfinale.<br />

So durfte er erst als Dritter seinen Startplatz<br />

für den Endlauf wählen und kam dann im Finale<br />

nicht mehr am Letten vorbei, konnte aber vor Hansen<br />

bleiben. Es war sicher keine Entschuldigung,<br />

als Härtel nach dem Rennen erklärte, dass er<br />

noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. „Ich<br />

hatte vor kurzem einen schweren Sturz in Polen<br />

und habe mich schwer an der Hüfte verletzt. So<br />

bin ich froh, dass ich das Rennen jetzt durchfahren<br />

konnte und am Ende hat es dadurch eben<br />

nicht ganz gereicht“, sagte der deutsche Juniorenmeister.<br />

Michael Härtel, Artjom Trofimov und Mads Hansen (v.l.)<br />

Die jungen Wilden zeigten wieder tollen Sport<br />

und herausragenden Kampfgeist. So war schon<br />

allein der vierte Lauf das Eintrittsgeld wert. Hier<br />

sahen die 1300 Zuschauer über vier Runden eine<br />

enge Auseinandersetzung zwischen Dominik Möser,<br />

der lange Zeit seine Führung behaupten<br />

konnte, vor Lukas Fienhage und Lukas Baumann.<br />

Während der eine außen angriff, versuchte der<br />

andere innen eine Lücke zu finden. Schließlich<br />

schafften es beide, an Möser vorbeizugehen.<br />

Große Beachtung vonseiten des MC Güstrow,<br />

aber natürlich auch von vielen Zuschauern, fand<br />

der Auftritt von Norick Blödorn in seinem ersten<br />

500-ccm-Rennen. Der junge Nachwuchspilot hatte<br />

soeben das Mindestalter erreicht und brachte<br />

eine Leistung auf die Bahn, die so nicht zu erwarten<br />

war. Gleich in seinem ersten Lauf holte er<br />

2 Punkte und musste sich nur hinter dem späteren<br />

Sieger einreihen. Sehenswert war auch seine<br />

rundenlange Führung vor Hansen, bevor der wesentlich<br />

erfahrenere Däne eine kleine Lücke zum<br />

Überholen nutzte. Mit dieser Performance qualifizierte<br />

sich Norick für das Semifinale und landete<br />

damit gleich in seinem ersten Rennen in der besseren<br />

Hälfte des Starterfeldes. Sichtlich erfreut<br />

zeigte sich der junge Pilot anschließend auf der<br />

Ehrenrunde, auf der er vom Publikum, das ein gutes<br />

Gespür für die besondere Bedeutung dieses<br />

Moments hatte, entsprechend gefeiert wurde.<br />

8000 Besucher machen Pfingstpokal zum Fest<br />

Noch am Tag zuvor waren der Franzose David<br />

Bellego und der Brite Robert Lambert in ihren<br />

Heimatländern in der GP-Qualifikation unterwegs.<br />

Belego reiste aus Lamothe-Landerron und<br />

Lambert aus Glasgow nach Güstrow an. Beide<br />

schafften es nicht nur pünktlich anzukommen,<br />

sondern standen am Ende auch noch punktgleich<br />

nebeneinander auf dem Siegerpodest.<br />

Bis die Marseillaise für den Sieger des Pfingstpokals<br />

<strong>2019</strong> gespielt werden konnte, erlebten<br />

die 8000 Besucher ein mitreißendes und stimmungsvolles<br />

Speedwayfest. Im Feld der 18 Fahrer<br />

des Hauptereignisses waren auch vier Teammitglieder<br />

der Güstrow Torros. Aber auch die anderen<br />

Piloten sind stets wieder angetan von der<br />

besonderen Atmosphäre des Pfingstpokals,<br />

kommen darum immer wieder gern nach Güstrow<br />

und sind auf diesem Oval auch erfolgreich.<br />

Das trifft auf jeden Fall auf die beiden Dänen Nicolai<br />

Klindt und Rasmus Jensen zu. Beide begannen<br />

den Wettbewerb mit je einer Null-Punkte-<br />

Fahrt, steigerten sich dann enorm und hatten jeweils<br />

ihren Anteil daran, dass es keinen Maximumsieger<br />

gab. Zunächst sah es so aus, als würden<br />

die beiden GP-Piloten Artem Laguta und Robert<br />

Lambert den Sieg unter sich ausmachen.<br />

Nach zwei Durchgängen verfügten beide noch<br />

über die volle Punktzahl, dann nahm jedoch<br />

Klindt dem russischen Teamweltmeister einen<br />

Zähler ab und im letzten Lauf des Tages siegte<br />

Rasmus Jensen vor Lambert und Laguta. Vorher<br />

hatte Klindt auch den späteren Sieger David Bellego<br />

geschlagen. Nach den 20 Wertungsläufen<br />

zum Pfingstpokal hatten Laguta und Klindt je<br />

12 Punkte und Bellego und Lambert je 13 Zähler<br />

gesammelt. Zunächst musste der Russe auf ein<br />

Stechen verzichten, da er Probleme mit seiner<br />

Maschine hatte. Auch die beiden Erstplatzierten<br />

traten nicht zu einem Extralauf an und so wurde<br />

der Franzose zum Sieger des Pfingstpokals ausgerufen.<br />

Den Abschluss der Veranstaltung bildet aber immer<br />

der Lauf um den Fritz-Suhrbier-Pokal, in dem<br />

die besten drei des Rennens und der beste Deutsche<br />

startberechtigt sind. Dies war Michael Härtel,<br />

der sich mit seinem Kampfgeist wieder in die<br />

Herzen der Zuschauer gefahren hatte. Gefeiert<br />

wurde aber auch Tobias Busch, der irgendwie<br />

keinen guten Tag erwischt hatte und seine für<br />

das Güstrower Oval übliche Performance nicht<br />

zeigen konnte. Lukas Baumann, der den Startplatz<br />

im Pfingstpokal nach seiner tollen Leistung<br />

in der Challenge am Freitag erhalten hatte, ließ<br />

sein Talent aufblitzen, kämpfte bestens mit und<br />

freute sich zurecht über jeden erstrittenen<br />

Punkt.<br />

Im Rahmenprogramm des Pfingstpokals gewann<br />

Tyler Haupt die 50er-Konkurrenz vor Joel Schuck<br />

und Johannes Ebel. In der 250er-Klasse, die in einer<br />

gemeinsamen Wertung mit dem am Vortag in<br />

Teterow ausgetragenen Auerhahnpokal gewertet<br />

wurde, war Erik Bachhuber vor Mathias Pollestad<br />

und Patrick Skaarup erfolgreich.<br />

Bei der Wahl der Startplätze zum Fritz-Suhrbier-<br />

Pokal entschied sich der Franzose überraschend<br />

für Blau. Lambert wählte Gelb und Klindt Weiß.<br />

Der Däne hatte den besten Start und ließ sich<br />

nicht mehr von der Spitze verdrängen, auch<br />

wenn er vehement von Lambert attackiert wurde.<br />

Danach ließen sich alle vom Publikum feiern und<br />

das konnte Lambert besonders gut mit Donuts<br />

vor der Haupttribüne. Den Ausklang des Abends<br />

bildete ein Feuerwerk, das den würdigen Rahmen<br />

für die Ehrung der Sieger bildete und bestens<br />

zur Stimmung der Veranstaltung passte.<br />

• Text: Gunnar Mörke; Foto: Daniel Sievers<br />

Int. Speedwayrennen Pfingstchallenge Güstrow - 7.6.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Artjom Trofimov, LV; 2. Michael Härtel; 3. Mads Hansen, DK;<br />

4. Lukas Fienhage; 5. Dominik Möser; 6. Lukas Baumann;<br />

7. Christian Thaysen, DK; 8. Norick Blödorn; 9. Brayden McGuiness,<br />

AUS; 10. Jack Smith, GB; 11. Henrik Bergström, S;<br />

12. Emil Breum, DK; 13. Leon Arnheim; 14. Niklas Säyriö, FIN;<br />

15. Max Kruth; 16. Pascal Peters; 17. David Pacalaj, SK; 18. Liam<br />

May, AUS.<br />

Int. Speedwayrennen Pfingstpokal - 9.6.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

I-Solo: 1. David Bellego, F, 13 Punkte; 2. Robert Lambert,<br />

GB, 13; 3. Nicolai Klindt, DK, 12; 4. Artem Laguta, RUS, 12;<br />

5. Adrian Cyfer, PL, 11; 6. Rasmus Jensen, DK, 10; 7. Michael<br />

Härtel, 10; 8. Vaclav Milik, CZ, 7; 9. Tobias Busch, 7; 10. Tomas<br />

H. Jonasson, S, 6; 11. Frederik Jakobsen, DK, 6; 12. Rune Holta,<br />

N, 5; 13. Lukas Baumann, 4; 14. Vladimir Borodulin, RUS, 3;<br />

15. Ricky Wells, USA, 1; 16. Roman Lahbaum, RUS, 0; 17. Norick<br />

Blödorn, 0; 18. Leon Arnheim, 0.<br />

250 ccm: 1. Erik Bachhuber, 20 Punkte; 2. Mathias Pollestad,<br />

N, 19; 3. Patrick Skaarup, DK, 16; 4. Jonny Wynant, 13; 5. James<br />

Pearson, AUS, 11; 6. Lukas Wegner, 10; 7. Mathias Karlsen, DK,<br />

10; 8. Tom Finger, 1.<br />

50 ccm: 1. Tyler Haupt, 12 Punkte; 2. Joel Schuck, 8; 3. Johannes<br />

Ebel, 4; 4. Alexander Hagen, 0.<br />

Teterow<br />

Auerhahnpokal<br />

geht nach England<br />

Adam Ellis – so heißt der erste britische Gewinner<br />

des Teterower Auerhahnpokals. Nach einer<br />

soliden Vorstellung in den Vorläufen gewann<br />

der Brite das Halbfinale sowie den großen Endlauf.<br />

Ihm folgte auf das Podest der Norweger<br />

Rune Holta. Auf dem 3. Platz landete, etwas<br />

überraschend, der Schwede Filip Hjelmland.<br />

Grand-Prix-Fahrer Artem Laguta schied in Halbfinale<br />

2 als Letzter aus. In diesem Lauf, der<br />

zweimal gestartet werden musste, wurde Laguta<br />

nach Bandberührung 15 Meter strafversetzt.<br />

Hier war eindeutig zu sehen, dass dem Russen<br />

die Motivation fehlte, als er dem Feld mit Wheelies<br />

hinterherfuhr.<br />

Aus deutscher Sicht war Martin Smolinski der<br />

Beste an diesem Abend. Mit 10 Punkten aus seinen<br />

Vorläufen und Rang 2 in Halbfinale 1 schaffte<br />

er es ins Finale. Hier kam er allerdings nicht<br />

über Rang 4 hinaus.<br />

Michael Härtel stand ebenfalls im Halbfinale,<br />

schied aber auf dem 4. Platz aus.<br />

Für die restlichen deutschen Fahrer Lukas Fienhage,<br />

René Deddens und Dominik Möser war<br />

bereits nach der Vorrunde Schluss.<br />

• Text: Daniel Becker; Foto: Daniel Sievers<br />

Int. 16. Auerhahnpokal-Flutlicht-Speedwayrennen - Teterow<br />

8.6.<strong>2019</strong><br />

Ergebnisse:<br />

I-Solo (nach zwei Semifinals, kleinem Finale + Finale): 1. Adam<br />

Ellis, GB; 2. Rune Holta, N; 3. Filip Hjelmland, S; 4. Martin Smolinski;<br />

5. Rasmus Jensen, DK; 6. Pawel Hlib, PL; 7. Nikolai Klindt,<br />

DK; 8. Michael Härtel; 9. Artem Laguta, RUS; 10. Andreas Lyager,<br />

DK; 11. Mathias Thörnblom, S; 12. Vladimir Borodulin, RUS;<br />

13. René Deddens; 14. Lukas Fienhage; 15. Roman Lahbaum,<br />

RUS; 16. Dominik Möser.<br />

Rune Holta, Adam Ellis und Filip Hjelmland (v.l.)<br />

Juli '19 BAHNSPORT AKTUELL 25

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