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Bahnsport 07/2019

Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer- ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei- chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer- loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge- sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver- schiedenen Gründen ... umso schöner waren da die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe- suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi- schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun- den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge- weint und zusammen gelacht, die Motoren haben gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch, der mich schon als Kind eingefangen und seither nie mehr losgelassen hat...

Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer-
ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei-
chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer-
loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge-
sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver-
schiedenen Gründen ... umso schöner waren da
die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so
sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe-
suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi-
schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun-
den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge-
weint und zusammen gelacht, die Motoren haben
gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag
und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch,
der mich schon als Kind eingefangen und seither
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Und wenn der Stadionsprecher von sage und schreibe<br />

4800 Zuschauern (!) sprach, so müssen es nach meinen<br />

Berechnungen neben mir wohl noch 4799 weitere gewesen<br />

sein, die diesem Klassiker beiwohnten. Im Vergleich zu<br />

dieser Zahl ist eine weitere, nämlich die magische Drei,<br />

verschwindend gering. Aber genau um diese Drei ging es<br />

hier und heute und damit verbunden um den Einzug in den<br />

Challenge und in Folge um den Einzug in die Speedway-Königsklasse,<br />

den Grand Prix. Grund genug also, Vollgas zu<br />

geben und, ach ja, „beim Start ned zu zucken“. Das bedeutet/e,<br />

nicht nur körperlich topfit zu sein, sondern auch<br />

mental zu 100 Prozent fokussiert. Und genau von dieser<br />

mehr als beeindruckenden „Speed Performance“ durften<br />

wir schließlich Zeuge werden. Und das hat so was von Laune<br />

gemacht! Und was auch Laune gemacht hat, waren die<br />

äußeren Bedingungen. Perfektes Rennwetter, tolle Leute<br />

und ein top Bahnumbau durch den engagierten MSCA aufgrund<br />

der Tatsache, dass die hübsche alte Traditionstribüne<br />

ja leider dem Bau von neuen Wohnungen auf Seite der<br />

früheren Start-/Zielgerade weichen musste. Und so kam<br />

es, dass dieses Jahr erstmals seitenverkehrt gestartet wurde.<br />

Also natürlich schon noch links herum ;-), aber halt<br />

eben von der früheren Gegengerade aus. Und das pünktlich.<br />

Um 14:00 Uhr also nahmen die Festspiele ihren Lauf ...<br />

Und das sogleich mit einem souveränen Smoli-Auftakt. Unter<br />

anderem einem Vaclav Milik blieb da nur das Nachsehen.<br />

Tobias Busch, zweiter Deutsche im Geschehen, startete<br />

schließlich in Heat 3 mit 2 Zählern ebenfalls solide ins<br />

Rennen. Und mit einem Sieg vom Polen Pawel Przedpelski<br />

in Lauf 4 endete schließlich ein reibungslos verlaufener<br />

erster Durchgang. Das Ehrenmitglied des MSCA Josef<br />

„Wack“ Hofmeister sowie Karl Maier lobten derweil in der<br />

ebenso flotten Bahnpause im Interview den hervorragenden<br />

Zustand der Bahn. The Show could go on ... Und weiterhin<br />

vorne Martin Smolinski, Kenneth Bjerre aus Dänemark<br />

sowie der Pole Przedpelski als auch der Ukrainer Aleksandr<br />

Loktaev. Einziger Wermutstropfen des zweiten<br />

Durchgangs war derweil der Ausfall von Tobi Busch direkt<br />

nach dem Start in Heat 6. Insgesamt lief’s aber wie am<br />

Schnürchen. Es passte wirklich alles. Auch außen herum<br />

nebst gut gelauntem Vorstand und einem Lokalmatador,<br />

der sich zwischen seinen Rennläufen außerdem auch noch<br />

Zeit für Interviewfragen nahm. Einfach der Hammer! Was<br />

während des gesamten Verlaufs außerdem sehr zur Freude<br />

bei allen Beteiligten beitrug, dürfte wohl auch die gute<br />

Sicht gewesen sein, sprich kaum Staubentwicklung und<br />

das beim Speedway und das bei sonnigen +/- 28 Grad. Der<br />

Verlauf so perfekt, dass es schon fast „unheimlich“ war.<br />

Mir gehen die Superlative aus.<br />

Es folgte Lauf 13 und damit einhergehend der erste Patzer<br />

vom bis dato mit Smolinski gleichauf liegenden Przedpelski,<br />

was ihn in Folge wohl auch seine Qualifikation gekostet<br />

haben dürfte. Bitter, aber der seit dem Vorjahr neue und<br />

komprimierte Qualiverlauf verzeiht einfach keine Fehler,<br />

Punkt.<br />

Nach dem dritten Durchgang präsentierten sich schließlich<br />

im Rahmenprogramm erstmals an diesem Tag die FIM<br />

Women in Motorcycling auf der Bahn. Initiiert maßgeblich<br />

von Susanne Neuhäuser (FIM). Eine Flattrack-Demonstration<br />

verbunden mit der klaren Botschaft, dass auch Mädels<br />

richtig Gas geben können, und zwar egal in welcher Disziplin<br />

oder Position (und nicht nur wahnsinnig gut kochen ;-)).<br />

Auch der weitere Verlauf verlief wie im Bilderbuch. Ich<br />

kann’s nicht anders sagen. Ganz große Werbung für diesen<br />

schönen Sport. Warum an diesem Tag alle so brav fuhren<br />

(dem Aneinanderreihen einer Perlenkette gleichend), ich<br />

weiß es nicht. Ich weiß nur, spannend war’s trotzdem und<br />

Genuss pur. Und da ich mir infolgedessen nicht das halbe<br />

Rennen die Augen zuhalten musste, habe ich sogar auch<br />

alles gesehen.<br />

Derweil bewegte sich das Renngeschehen auf die Zielgerade<br />

zu. Und Smoli setzte seinen Siegeszug unbeirrt fort, gefolgt<br />

von Loktaev und Bjerre. Diese mussten zwar zum Ende<br />

hin noch ein Stechen fahren, der Form halber um Platz 2<br />

und 3. Aber da hierbei ja unterm Strich die Platzierung egal<br />

war, war es eher ein Schaufahren und Bjerre überließ direkt<br />

nach dem Start seinem Kontrahenten kampflos die<br />

Führung. Es gab hier auch keinen Grund mehr, noch irgendein<br />

unnötiges Risiko einzugehen. Das Ziel an diesem<br />

Tag lautete einzig und allein: Weiterkommen in den Challenge!<br />

Und das war geschafft. Während der Rest des Fah-<br />

FIM Women in Motorcycling (v.l.): Mariuxi Taranto, Yasmin<br />

Poppenreiter, Tanja Schlosser, Sabine Kroneisl,<br />

Susanne Neuhäuser, (vorne) Michelle Kroneisl und Jenny<br />

Lehmann<br />

rerfeldes an diesem Tag etwas unter „ferner liefen“<br />

lief, hatten dafür die drei Erstplatzierten<br />

umso mehr Grund zur Freude. Mit einem lupenreinen<br />

Maximum und geknackten 80 km/h Geschwindigkeit<br />

führt die Reise jetzt für einen beflügelten<br />

Martin & Co. nach Gorican, Kroatien.<br />

Und wer am 24. August noch nichts anderes vor,<br />

Lust und Zeit hat, darf sich diesen Termin jetzt<br />

gerne auch schon mal in seinem individuellen<br />

Rennkalender ergänzen. Denn es gibt nichts<br />

Besseres als Rückendeckung.<br />

Fazit: Mit dem Einzug des einzigen Deutschen in<br />

den GP-Challenge und einer Top Veranstaltung<br />

durch den MSC Abensberg nahm dieser Renntag<br />

einen sehr glücklichen und erfolgreichen Verlauf!<br />

Weiter so!<br />

PS: Ich meinerseits wurde kürzlich (von Steve<br />

Hartley) am Rande der Rennbahn nach meinen<br />

GP-Plänen 2020 gefragt und ich habe lächelnd<br />

geantwortet: Cardiff, und zwar in Kombi<br />

mit Martin Smolinski bitte. Wenn schon,<br />

denn schon! in diesem Sinne, #84 good Luck!<br />

... You can get it if you really want! ...<br />

• Text: Nadine Pfeiffer; Fotos: Klaus Goffelmeyer<br />

Speedway-WM - Qualifikationsrunde 4 - Abensberg/D<br />

10.6.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

Qualifiziert für Challenge in Gorican/KRO am 24.8.: 1. Martin<br />

Smolinski, D, 15 Punkte; 2. Aleksandr Loktaev, UKR, 13+3;<br />

3. Kenneth Bjerre, DK, 13+A.<br />

Ausgeschieden: 4. Timo Lahti, FIN, 11; 5. Pawel Przedpelski,<br />

PL, 10; 6. Jurica Pavlic, KRO, 10; 7. Vaclav Milik, CZ, 9; 8. Linus<br />

Sundström, S, 9; 9. Mikkel Bech Jensen, DK, 6; 10. Paco Castagna,<br />

I, 5; 11. Tobias Busch, D, 5; 12. Charles Wright, GB, 5;<br />

13. Matic Ivacic, SLO, 4; 14. Lasse Madland Fredriksen, N, 3;<br />

15. Roland Kovacs, H, 2; 16. Ricards Ansviesulis, LV, 0.

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