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Das Franchise im Anfangsstadium –<br />

Timberjacks<br />

Das jüngste Mitglied der Franchisefamilie ist das Steakund<br />

Grill-Restaurant Timberjacks von Thomas Kemner.<br />

Das riesige Blockhaus an der Kasseler Landstraße kurz<br />

vor der Autobahn wurde vor gut drei Jahren eröffnet.<br />

Als Alternative zu seiner Tätigkeit im Modevertrieb<br />

suchte Kemner nach einem Plan B. Den fand er zunächst<br />

als Franchisenehmer im Gastobetrieb Vapiano. „Irgendwann<br />

habe ich aber den Drang verspürt, etwas Eigenes<br />

zu machen“, erzählt Kemner. Das heutige Timberjacks-Konzept<br />

geht komplett auf seine eigenen Ideen zurück:<br />

Ein Blockhaus sollte es werden. Rustikal sollte es<br />

aussehen. Es sollte sich thematisch alles um Barbecue<br />

und eine Bullriding- Maschine drehen. „Für das eigene<br />

Wachstum gab es dann nur zwei Optionen“, so Kemner.<br />

„Entweder das Konzept funktioniert mittel mäßig, dann<br />

bleibt es bei einem Betrieb. Oder es funktio niert ziemlich<br />

gut. Dann muss man sich entscheiden, ob und wie man<br />

weitermacht.“<br />

ES LÄUFT GUT, UND KEMNER IST MOTIVIERT – gerade<br />

hat ein zweites Restaurant in Kassel eröffnet. Allerdings<br />

zunächst als eine klassische Filiale. „Bei mir ist ein starker<br />

Partner eingestiegen, der ein Drittel der Gesellschaft<br />

übernommen hat. Gemeinsam wollen wir das Konzept<br />

über eigene Betriebe in die Breite tragen.“ Gleichzeitig<br />

soll das Wachstum auch über Franchisebetriebe vorangetrieben<br />

werden – aber passiv. „Wenn ich jemanden proaktiv<br />

überzeugen muss, habe ich den Falschen“, erklärt<br />

der Gastronom. Kommunikation sei da ein wichtiges<br />

Stichwort: „Eine Franchise beziehung ist eine Partnerschaft<br />

für 20 Jahre. Da muss die Chemie stimmen, aber<br />

vor allem auch die sachliche Konfliktlösungsfähigkeit.<br />

Zu viele Leute sind nicht ergebnisorientiert.“ Mit drei<br />

Franchiseinteressenten ist Kemner schon seit rund einem<br />

Jahr im Gespräch, um neue Standorte zu eröffnen. Allerdings<br />

gestalten sich die Standortsuche und auch die<br />

Höhe der Investitionen noch schwierig. Die Vorgaben<br />

für die Franchisenehmer werden eng sein: Natürlich ist<br />

da der Name, die über zwei Jahre durchoptimierte Karte,<br />

die Architektur, die Innenausstattung. „Aber mit Holz<br />

kann man anders arbeiten, das gibt einem Spielräume.<br />

Außerdem möchte ich, dass nicht jedes Timberjacks<br />

gleich aussieht“, sagt Kemner. Auch wenn ein Franchisenehmer<br />

ein Special anbieten möchte, und sei es mit<br />

Straußenfleisch oder mit lokalen Spezialitäten, solle er<br />

die Freiräume dazu haben.<br />

Den Seitenwechsel vom Franchisenehmer zum baldigen<br />

Franchise geber bereut er nicht, auch wenn der<br />

Unterschied brutal sei. „Man hat niemanden, den man<br />

fragen kann. Da muss man sich schon von seiner Work-<br />

Life- Balance verabschieden.“<br />

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