wissen Die Lizenz zum Nachmachen Franchise ist angesagt, auch bei Gebern und Nehmern in Südniedersachsen. Für das Mutterhaus bedeutet dieses Konzept ein schnelles Wachstum mit hoch motivierten Selbstständigen – diese profitieren von einer großen Sicherheit und erprobten Rezepten. <strong>faktor</strong> fragt regionale Akteure auf beiden Seiten nach ihren Erfahrungen. TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA ILLUSTRATIONEN STOCK.ADOBE.COM 74 2 |<strong>2019</strong>
wissen In Deutschland sind derzeit rund 1.000 Unternehmen in Form eines Franchise systems organisiert – die Zahl ist konstant, allerdings nehmen nach Auskunft des Deutschen Franchiseverbands die Zahl der Franchisenehmer und auch deren Umsätze zu. Entsprechend gibt es auch Konzepte, die aus unserer Heimat stammen und ihren Weg über die Stadtgrenze hinaus gemacht haben. Das Aushängeschild der lokalen Franchisegeber war lange Zeit Contigo, bis sich das Fair-Trade-Unternehmen jedoch aus verschiedenen Gründen vom Franchise abgewandt hat und heute auf Filialen setzt – aber dazu später mehr. Filialen oder Franchises – was steckt hinter den verschiedenen Unternehmenskonzepten? Von außen ist der Unterschied kaum zu erkennen, denn beide arbeiten mit einer einheitlichen Coporate Identity. Der Unterschied wird erst hinter den Kulissen sichtbar: Filialen gehören zum Mutterunternehmen, die Mitarbeiter und Geschäftsführer sind dort als Angestellte tätig. Das Franchise hingegen stellt eine Form der Selbstständigkeit dar, der Franchisenehmer ist auf eigenes Risiko tätig, operiert aber unter teils engen, teils lockeren Vorgaben des Mutterunternehmens, das wiederum eine Umsatzbeteiligung erhält. „In seiner Ausgestaltung hat jedes Franchisesystem eine eigene Philosophie, und entsprechend groß ist die Vielfalt“, erklärt Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Franchiseverbands. Doch zwei Dinge haben alle gemein: „Einen einheitlichen Markenauftritt und die Arbeitsteilung – der Geber unterstützt bei der Weiterentwicklung des Unternehmens, schult, ist Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, während der Nehmer dafür zuständig ist, den Markt vor Ort auszurollen.“ Entsprechend langfristig können die vertraglichen Beziehungen zwischen beiden Seiten sein. Die Verträge laufen häufig über fünf, zehn oder in der Gastronomie auch über 20 Jahre. „In diesem Zeitraum vereinbaren die Parteien eine Arbeitsteilung“, so Brodersen. „Für die Unterstützung des Franchisegebers zahlt der Nehmer eine anteilige Gebühr. Die bewegt sich je nach Branche zwischen ein bis zehn Prozent vom Nettoumsatz.“ Aus Unternehmenssicht spreche für ein Franchise, dass durch den hoch motivierten Selbstständigen, der sich vor Ort auskennt, eine schnelle Ausbreitung und Bekanntheit der Marke und eine gute lokale Platzierung möglich werden. Anders ist es insbesondere im Einzelhandel. Aufgrund der Verschiebung von Marktanteilen zwischen dem stationären Handel hin zum Onlinehandel stellt sich für viele Franchisenehmer die Frage der Rentabilität, da die Kunden wegbleiben. „Diese Frage muss vom Franchisegeber dahingehend geklärt werden, den Nehmer an den Onlineumsätzen partizipieren zu lassen. Sonst gefährdet das letztlich dessen Existenz“, erklärt der Experte. Ganz besonders stark sind Franchises im Dienstleistungsbereich, wie etwa Fitnessstudios, Nachhilfeinstitute, Reisebüros oder in der Physiotherapie. Stark vertreten sind natürlich auch Gastronomieunternehmen. Aber auch im Handwerksbereich tummeln sich schon einige Franchisekonzepte. „Bekannte Marken sind beispielsweise Portas oder Treppenmeister“, sagt Brodersen, der gerade viel künftiges Potenzial sieht, „wenn man kleine Unternehmen zusammenschließt, eine professionelle Struktur einzieht und Dienstleistungsstandards gegenüber dem Kunden vereinheitlicht. Man kann über solche Kooperationen den Anforderungen der heutigen Märkte besser begegnen.“ Natürlich ist das Prinzip von Copy und Paste auch im Südniedersächsischen in Vielfalt vorhanden: vom jungen Start-up direkt von der Hochschule bis hin zu alten Hasen im Geschäft. Von Franchisegebern – getrieben vom schnelleren Expansionsgedanken und Markenstärkung – und Franchisenehmern, die die andere Seite der Medaille vertreten – mit anderen Ansichten. Was sie alle eint? Ein starker Unternehmergeist. 2 |<strong>2019</strong> 75
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