faktor Sommer 2019
faktor - Das Entscheider-Magazin für die Region Göttingen
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unternehmen<br />
»Trinkwasser aus dem Hahn ist aufbereitetes und gereinigtes<br />
Wasser und enthält keine wertvollen Mineralstoffe. Und außerdem<br />
schmeckt unser Mineralwasser ja auch anders. Besser.«<br />
INZWISCHEN IST DIE GRAFENQUELLE zu einem kleinen,<br />
soliden mittelständischen Unternehmen mit 16 Mitarbeitern<br />
und einem Jahresumsatz von einer Million<br />
heran gewachsen, das sich in der Region etabliert hat.<br />
Rund acht Millionen Flaschen verkauft Grafenquelle pro<br />
Jahr und hat sich einen Kundenstamm aufgebaut, der<br />
vom Getränkefachgroßhändler über Einzelhändler, Rewe,<br />
Edeka bis hin zu Kantinen-Firmenkunden reicht. Auch<br />
Altenheime und Krankenhäuser der Region werden<br />
mit Wasser aus der Grafenquelle versorgt. Vor fünf<br />
Jahren übernahm Melanie Peinemann nach dem Tod des<br />
Vaters die Geschäftsführung. „Ich war zwar nicht bis ins<br />
Letzte darauf vorbereitet, die gesamte Leitung zu übernehmen,<br />
aber in den vergangenen zwanzig Jahren habe<br />
ich vom Außendienst bis zum Innendienst alles mitgemacht“,<br />
sagt sie.<br />
Der Getränkemarkt sei ein umkämpfter Markt, der sich<br />
teilweise einen harten Preiskampf liefere. „Man denke nur<br />
an die Sonderangebote der Supermärkte“, sagt die Geschäftsführerin,<br />
die, dank ihrer Ausbildung zur Fi nanzkauffrau,<br />
ganz genau die Zahlen im Blick hat. „Da muss<br />
man sich manchmal überlegen, ob es sich für diese Preise<br />
lohnt, die Getränke überhaupt noch abzufüllen.“<br />
Darum unterstützt Peinemann sehr gern Bestrebungen<br />
wie die des regionalen Erzeugerverbandes Niedersachsen<br />
‚Kostbares Südniedersachsen‘, der die eigene Heimat mit<br />
regionalen und saisonalen Produkten zu stärken versucht.<br />
„Es ist in meinen Augen gut, das Bewusstsein für<br />
die Produkte und auch für Produktionsprozesse zu<br />
schärfen“, sagt sie. Und tatsächlich lässt sich im Konsumverhalten<br />
ein Wandel beobachten. In einigen Bevölkerungsschichten<br />
wächst die Nachfrage nach regionalen<br />
Erzeugnissen zusehends, und eigens gekennzeichnete<br />
Verkaufsregale in den Supermärkten machen inzwischen<br />
gezielt auf Regionales aufmerksam. „Bei unserer Produktpalette<br />
ist dies leider nicht so einfach wie bei Gemüse.<br />
Denn Getränkekisten stehen nun mal gestapelt in<br />
Reihen zum Verkauf – aber es wird auch in dieser Richtung<br />
Neues entwickelt und ausprobiert“, erklärt Peinemann<br />
und wirkt zuversichtlich, als sie zufrieden ihren<br />
Blick über ihren Quellteich steifen lässt.<br />
Aber warum sollte man überhaupt Wasser im Supermarkt<br />
kaufen, wenn es doch in jedem Haushalt permanent<br />
verfügbar ist? „Trinkwasser aus dem Hahn ist aufbereitetes<br />
und gereinigtes Wasser und enthält keine wertvollen<br />
Mineralstoffe. Und außerdem schmeckt unser Mineralwasser<br />
ja auch anders. Besser“, sagt Peinemann überzeugt.<br />
DASS WASSER JE NACH REGION anders schmeckt, ist<br />
erklärbar: Mineralwasser ist ein Naturprodukt und ein<br />
Spiegelbild der geologischen Gegebenheiten. Geschützt<br />
vor Umwelteinflüssen lagern Mineralwasservorkommen<br />
unter der Erde und werden vom langsam durchsickernden<br />
Regen gespeist. Dabei durchströmt das Wasser die<br />
unterschiedlichen Boden- und Gesteinsschichten. So<br />
wird es auf natürliche Weise gereinigt und gefiltert und<br />
nimmt außerdem wertvolle Mineralstoffe auf. Schiefervorkommen<br />
machen Wasser weicher, und vulkanische<br />
Gebiete geben eine leicht herbe Note. Die Vielfalt in<br />
Deutschland macht es einem im Übrigen nicht leicht,<br />
24 2 |<strong>2019</strong>