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faktor Sommer 2019

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leben<br />

Illustration ,Der TrumPeter‘ Marion VINA, 2017<br />

Illustration anlässlich des Attentats auf den Weihnachtsmarkt<br />

am Breitscheidplatz/Berlin Marion VINA, 2016<br />

mermann äußerte sich hier besorgt darüber, „dass die<br />

Kunstfreiheit infrage gestellt werde. Hochschulen seien<br />

öffentliche Räume, in denen die grundgesetzlich verbriefte<br />

Kunstfreiheit gelte“. Er fordere deshalb diejenigen<br />

auf, die das Abhängen der Bilder durchgesetzt haben,<br />

ihre Haltung zu überdenken. „Debattieren, ja. Zensieren,<br />

nein!», so Zimmermann.<br />

VINA IST KÜNSTLERIN. Aber sie ist auch Grafikerin,<br />

Illustratorin, Wandzeichnerin, Satirezeichnerin und<br />

Schauspielerin. Bis zur Geburt ihres Sohnes vor 23 Jahren<br />

arbeitete sie als Art-Direktorin in einer großen Agentur<br />

in Halle/Westfalen und betreute Kampagnen der<br />

Storck-Marken wie Knoppers, Super Dickmann’s, Schokoladen<br />

Riesen, Campino und andere. Als alleinerziehende<br />

Mutter änderte sich ihr Leben komplett – eine<br />

halbtags angestellte Art-Direktorin mit einem Kleinkind<br />

zu Hause? „Ich bin eher aus der Not heraus in die Selbstständigkeit<br />

gegangen. Es war nicht einfach, aber ich denke<br />

heute, dass dieser Weg notwendig war, damit ich werden<br />

konnte, was ich heute bin.“<br />

Große Dankbarkeit schwingt mit, während sie das<br />

sagt. Vina ist eine lebensfrohe Frau, heute selbstbewusst<br />

und zufrieden. Sie wohnt, nachdem sie 2016 von Norderstedt<br />

nach Göttingen zog, in einer kleinen Wohnung<br />

am Stadtrand, die Atelier, Büro und Lebensraum gleichermaßen<br />

ist. Wohl auch, weil sich für sie als kreativer<br />

Mensch das eine nicht von dem anderen trennen lässt.<br />

Durch die große Fensterfront lässt sie ihren Blick immer<br />

wieder über die Felder direkt vor ihrer Haustür schweifen.<br />

„Ich brauche diesen Blick in die Natur“, erklärt sie<br />

und schenkt grünen Tee nach. Ihre Wände sind voll mit<br />

Skizzen und Sekundenzeichnungen, wie sie sie nennt.<br />

„Solche Zeichnungen entstehen zum Beispiel, wenn ich<br />

fernsehe und Dinge auf mich einströmen, die mich bewegen.<br />

Das muss dann einfach raus“, sagt die Wahl-Göttingerin<br />

und zeigt auf eine Zeichnung mit einem Totenkopf<br />

Diese entstand, als sie von dem Anschlag auf dem Berliner<br />

Weihnachtsmarkt 2016 erfuhr. Oder eine Zeichnung:<br />

Sie ist eine Satire auf Donald Trump als Trompete.<br />

„Es gibt viele Beispiele, da bin ich sehr politisch. Ich habe<br />

eine starke Meinung zu Trump und Erdoğan“, sagt sie,<br />

„und die tue ich auch kund, ob die Menschen es hören<br />

wollen oder nicht.“<br />

IN DIE SATIRE IST DIE STUDIERTE GRAFIKDESIGNERIN<br />

eher reingerutscht. Erst kam 2012 die Anfrage von dem<br />

Göttinger Ausstellungsmacher, Kurator und Gründer des<br />

,Göttinger Elch‘ W.P. Fahrenberg zu dem Lichtenberg-<br />

Zeichenzyklus, der stetig wächst und inzwischen auf über<br />

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