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faktor Sommer 2019

faktor - Das Entscheider-Magazin für die Region Göttingen

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leben<br />

Die Vorführerin<br />

Telke Reeck hat sich bereits früh dem Film verschrieben.<br />

Bei einem Besuch im Lumière erzählt die Geschäftsführerin, warum Kino nie<br />

aussterben wird und wie sie nostalgische Erlebnisse im neuen<br />

Lichtspielhaus in der Baptistenkirche schaffen will.<br />

TEXT ANJA DANISEWITSCH FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Kurze Haare, selbstbewusstes Auftreten<br />

und eine gute Stimmung verbreitend<br />

– das ist Telke Reeck. Sie sitzt im<br />

Büro in der ersten Etage über dem<br />

Lumière hinter einem voll gepackten<br />

Schreibtisch. Es herrscht einiger Betrieb.<br />

Das Telefon klingelt, eine Mitarbeiterin<br />

betritt das Büro, jemand anderes sucht etwas<br />

zwischen den Papieren auf dem Schreibtisch. Es gibt viel<br />

zu organisieren und zu planen. Zumal das Projekt Baptistenkirche,<br />

in welcher im Herbst ein Kino und Bistro – ganz<br />

anders als das Lumière – aber unter derselben Leitung,<br />

seine Türen öffnen wird. Lange diskutiert und geplant,<br />

geht es mit dem Umbau der über Jahre leer stehenden Kirche<br />

nun in die letzten Runden der Baumaßnahmen. Am<br />

4. Mai wurde Bergfest gefeiert. Und im Büro läuft bereits<br />

die Planung für die Bespielung der Spielstätten. „Kino machen,<br />

heißt Programm machen, aber eben nicht nur das“,<br />

sagt Reeck, die als Geschäftsführerin ihre Aufgabe auch<br />

darin sieht, eine gute Atmosphäre zu schaffen und neben<br />

Geschäftsberichten vor allem den Gestaltungspielraum<br />

ihrer neuen Position zu nutzen.<br />

FÜR DAS INTERVIEW ziehen wir uns in den Kinosaal des<br />

Lumière zurück. Hier ist es ruhig. Die samtroten Sitze<br />

scheinen die Hektik des Alltags einfach in sich aufzunehmen<br />

und geben stattdessen eine wohltuende Ruhe ab.<br />

Hier setzen sich die Besucher nicht einfach hin und<br />

schauen sich bei überteuertem Bier und Popcorn einen<br />

Hollywood-Blockbuster an. Nein, das hier ist das Lumière.<br />

Hierher kommen Menschen, die eine andere Art von<br />

Filmen mögen, Arthouse-Filme, die auf süßes Popcorn<br />

verzichten können und die nach dem Filmeschauen miteinander<br />

reden. Über den Film. „Wir haben hier die<br />

Möglichkeit, auch Werke zu zeigen, die eben nicht<br />

kommer ziell erfolgreich sind, sondern von denen wir<br />

sagen: Die sind inhaltlich wichtig“, sagt Reeck mit einem<br />

gewissen Nachdruck, aber nicht dogmatisch. Es gilt, die<br />

Waage zwischen Kommerz- und Programmkino zu halten.<br />

Das Lumière ist zwar kein kommunales Kino,<br />

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