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faktor Sommer 2019

faktor - Das Entscheider-Magazin für die Region Göttingen

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mensch<br />

BIRGITT WITTER-WIRSAM<br />

geschäftsführende Gesellschafterin HolzLand Hasselbach,<br />

Vizepräsidentin der IHK Hannover, Vorsitzende<br />

des Wirtschaftsausschusses Göttingen sowie Präsidentin<br />

des Arbeitgeberverbands Mitte e.V.<br />

»Ob in der Forschung oder in Unternehmen<br />

– wir sollten eine ausgewogene<br />

Mischung aus Frauen und Männern<br />

anstreben, die das Beste aus beiden Kulturen<br />

vereint. Wenn wir dieses Ziel erreichen,<br />

wäre dies wohl einer der bedeutendsten<br />

Kultur wandel der vergangenen 50 Jahre.«<br />

„Für mich persönlich ist das Thema ein rotes<br />

Tuch. Sie ist nicht nötig! Warum? Ehrlicherweise<br />

gibt es einfach noch zu wenig erfahrene<br />

Frauen, die es wirklich wollen.<br />

Den meisten ist der Preis einfach zu hoch.<br />

Denn dieser lautet häufig: fast kein Familienleben<br />

und/oder keine Kinder, und der Partner<br />

bleibt meistens auch noch auf der Strecke.<br />

Zudem sind in den Führungspositionen noch<br />

immer Machtspielchen und Ellenbogen gefragt.<br />

Frauen mit zu viel Herz – und Verstand – haben<br />

es da schwer und müssten ihr Verhalten anpassen.<br />

Denn letzten Endes sollte immer der oder<br />

die Geeignetste für den Job gewinnen.<br />

Dass dies auch ohne Quote funktioniert,<br />

dafür ist die IHK selbst das beste Beispiel:<br />

Im September 2020 tritt Maike Bielfeldt ihren<br />

Posten als Hauptgeschäftsführerin der IHK<br />

Hannover an. Sie hat sich aus 120 Bewerbern<br />

durchgesetzt, weil sie einfach die besten Qualifikationen<br />

hat und damit alle überzeugen konnte!<br />

In Zukunft werden sich die Führungspositionen<br />

auch automatisch weiter unter den<br />

Geschlechtern aufteilen. Denn inzwischen<br />

studieren ebenso viele Mädchen wie Jungen<br />

und haben damit die gleichen Voraussetzungen.<br />

Noch ein Beweis, dass wir die Quote nicht<br />

brauchen? Aus dem Titel ,Frauenbeauftragte‘<br />

ist inzwischen der ,Gleichstellungsbeauftragte‘<br />

geworden. Die Zeiten haben sich geändert.<br />

Und welche Frau möchte nur wegen der Quote<br />

schon einen Posten haben! “<br />

ULRIKE BEISIEGEL<br />

Präsidentin der Georg­August­Universität Göttingen<br />

„Ich glaube nicht, dass die Frauenquote eine<br />

adäquate Lösung darstellt – vielmehr brauchen wir<br />

einen echten Kulturwandel im Wissenschaftssystem.<br />

Die Diskussionskultur in Männerkreisen ist eine<br />

andere als unter Frauen, es herrschen andere Spielregeln<br />

und Codes. Diese gegenseitig zu erkennen<br />

und anzuerkennen, ist wichtig. Und dazu müssen<br />

wir uns alle unserer unbewussten geschlechtsspezifischen<br />

Vorurteile im Kopf bewusst werden und diese<br />

abbauen.<br />

Ob in der Forschung oder in Unternehmen –<br />

wir sollten eine ausgewogene Mischung aus Frauen<br />

und Männern anstreben, die das Beste aus beiden<br />

Kulturen vereint. Wenn wir dieses Ziel erreichen,<br />

wäre dies wohl einer der bedeutendsten Kulturwandel<br />

der vergangenen 50 Jahre. “<br />

ULRIKE BEISIEGEL<br />

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