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faktor Sommer 2019

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mensch<br />

KIRSTEN WEBER<br />

Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbands<br />

Mitte e. V.<br />

„Jede Frau, die das Können hat, kann auf eine<br />

Frauenquote verzichten – die Einführung bzw.<br />

Ausweitung einer Frauenquote ist der falsche<br />

Weg! Das besonders häufig bemühte Argument<br />

für die Frauenquote ist, dass eine Frau bei gleicher<br />

Eignung die gleiche Chance haben soll wie<br />

ein männlicher Bewerber. Dumm nur, dass eine<br />

Quotenregelung genau dem (Leistungsprinzip)<br />

widerspricht. Die Entscheidung für oder gegen<br />

einen Bewerber darf sich nur nach objektiven<br />

Kriterien – Eignung hinsichtlich Stellen- und<br />

Persönlichkeitsprofil, Befähigung hinsichtlich<br />

Leistung und Qualifikation – richten.<br />

Zu befürchten ist zudem, dass viele Unternehmen<br />

eine Auseinandersetzung um die Quote<br />

dadurch zu vermeiden suchen, dass sie –<br />

auch bei vielleicht nicht gleicher Eignung –<br />

die Bewerberin einstellen. Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass eine Frauenquote nicht hilft,<br />

sondern es nur schlimmer macht. Jede Frau,<br />

die Jahre gebraucht hat, um sich ihre Führungsposition<br />

und den zugehörigen Respekt zu<br />

erarbeiten, darf sich dann wieder den Stempel<br />

,Quotenfrau‘ aufdrücken lassen. “<br />

»Frauen, die aufgrund einer Quotenregelung in eine<br />

Führungsposition gelangen, werden es schwer haben,<br />

sich durchzusetzen und sich den Respekt und die<br />

Wertschätzung der Kollegen zu verschaffen.«<br />

SUSANNE HELLER<br />

Inhaberin Betten Heller<br />

„Natürlich bin ich dafür, dass Frauen bei gleicher<br />

Qualifikation auch die gleichen Chancen auf<br />

Führungspositionen haben wie Männer. Allerdings<br />

glaube ich nicht, dass eine Frauenquote<br />

das geeignete Instrument ist, dies durchzusetzen.<br />

Frauen, die aufgrund einer Quotenregelung in<br />

eine Führungsposition gelangen, werden es<br />

schwer haben, sich durchzusetzen und sich den<br />

Respekt und die Wertschätzung der Kollegen zu<br />

verschaffen. Ich möchte keine Quotenfrau sein!<br />

Vielmehr müssen die Hindernisse beseitigt<br />

werden, die Frauen bisher davon abhalten, Führungspositionen<br />

zu übernehmen: Flexible<br />

Kinder betreuung, Karrierechancen auch in Teilzeit,<br />

weibliche Vorbilder, starke berufliche Netzwerke,<br />

die Anerkennung der Qualifikation von<br />

Frauen und das Wissen, dass heterogene Teams<br />

in der Regel bessere Entscheidungen treffen,<br />

können Frauen ermutigen und ermächtigen,<br />

auch im Beruf mehr Verantwortung zu<br />

übernehmen. “<br />

SUSANNE HELLER<br />

2 |<strong>2019</strong> 111

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