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STAHL + TECHNIK 01/2019

- Stahlindustrie: thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen für zukünftige Unternehmen bekannt - Stahltechnik: Ultradünnes Warmband mit nur 0,6 mm Dicke hergestellt - Stahlhandel: Klöckner & Co schließt strategische Partnerschaft mit Axel Springer - Additive Fertigung: German Design Award für einen 3D-Sprühkopf für das Gesenkschmieden

- Stahlindustrie: thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen für zukünftige Unternehmen bekannt
- Stahltechnik: Ultradünnes Warmband mit nur 0,6 mm Dicke hergestellt
- Stahlhandel: Klöckner & Co schließt strategische Partnerschaft mit Axel Springer
- Additive Fertigung: German Design Award für einen 3D-Sprühkopf für das Gesenkschmieden

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<strong>TECHNIK</strong> | 49<br />

Bild 4a. Warmhaltegrube ohne Abdeckung (Bild: SMS group)<br />

Bild 4b. Simulation des 3D-Temperaturfelds (in °C) von<br />

60 Brammen in einer Grube mit Abdeckung (Bild: SMS group)<br />

oder Simulation der Brammentemperaturen<br />

nach einer definierten Verweilzeit.<br />

• Ermittlung der minimal notwendigen<br />

Verweilzeit, bis die γ → α-Umwandlung<br />

abgeschlossen ist. Ziel: Maximierung<br />

der Lagerkapazität des vorhandenen<br />

Brammenlagers mit einer beschleunigten<br />

Kühlung der Brammen nach der<br />

Umwandlung.<br />

• Aufdecken von Fehlerursachen bei<br />

Beschädigungen der Bramme in der<br />

Adjustage oder dem anschließenden<br />

Abkühlprozess.<br />

Werkstoffmodell. Voraussetzung für die<br />

Temperaturfeldberechnungen sind die<br />

thermophysikalischen Eigenschaften der<br />

Stähle. Zur Bereitstellung der thermophysikalischen<br />

Eigenschaften ist im STT ein<br />

Werkstoffmodell integriert, dass für kohlenstoff-,<br />

niedrig- und hochlegierte Stähle<br />

die Enthalpie, die Wärmeleitfähigkeit und<br />

die Dichte, entsprechend der chemischen<br />

Zusammensetzung der Stahlsorte, berechnet.<br />

Zur Bewertung der Rissgefährdung steht<br />

zusätzlich ein Werkstoffmodell zur Darstellung<br />

des ZTU-Schaubilds zur Verfügung. Alle<br />

Werkstoffmodelle berücksichtigen dabei die<br />

chemische Zusammensetzung des Stahles.<br />

Darüber hinaus sind auch Duktilitätskurven<br />

für die Bewertung der Temperaturverläufe<br />

enthalten.<br />

STT-Einsatzvariante „Process“<br />

Die Überwachung des Prozesses mittels des<br />

STT erfolgt durch:<br />

• gleichzeitige Temperatursimulation aller im<br />

Brammenlager befindlichen Brammen,<br />

• 2D-Temperaturfeldberechnung im Querschnitt<br />

der Bramme bei halber Brammenlänge,<br />

• grafische Darstellung der Positionsänderungen<br />

der Brammen im Verlauf eines<br />

Transportes,<br />

• grafische Darstellung des Temperaturverlaufs<br />

der Brammen,<br />

• Speicherung der Prozessroute und der<br />

berechneten Temperaturen in einer Datenbank<br />

für jede Bramme,<br />

• Ausgabe von Warnmeldungen bei Erreichen<br />

von kritischen Zieltemperaturen oder<br />

kritischen Verweilzeiten für den weiteren<br />

Brammentransport.<br />

Die grafische Benutzeroberfläche (HMI)<br />

zeigt die Brammen unter einer Haube<br />

im Warmtransportwagen während des<br />

Warmtransportes. Zu jedem Zeitpunkt<br />

sind die Temperaturen bekannt. Der Einfluss<br />

unplanmäßiger Verzögerungen auf<br />

die Temperaturentwicklung der Brammen<br />

ist sofort zu erkennen. Diese berechneten<br />

Temperaturen können in Verbindung mit<br />

einem Lagerverwaltungssystem für eine<br />

optimierte Prozesssteuerung verwendet<br />

werden (zum Beispiel zur Definition von<br />

Abgabezeiten für das Warmschleifen und<br />

den Warmeinsatz). Zur Dokumentation<br />

und für die Qualitätskontrolle werden die<br />

simulierten sowie die an definierten Stellen<br />

gemessenen Brammentemperaturen mit<br />

Zeitstempel in einem Datenerfassungssystem<br />

gespeichert.<br />

Mit der gemessenen Brammentemperatur<br />

erfolgt ein Abgleich des Start-Temperaturprofils<br />

der Bramme für die nachfolgende<br />

Simulation mit dem STT-„Process“.<br />

STT-Einsatzvariante „Replay“<br />

Mit dieser Variante lassen sich abgeschlossene<br />

Prozessabläufe nachvollziehen. Das<br />

Ziel ist es, mit Hilfe des Replay den Qualitätsingenieur<br />

bei der Suche nach möglichen<br />

Ursachen auftretender Unregelmäßigkeiten<br />

an Brammen zu unterstützen.<br />

Mit dem Replay werden bereits abgeschlossene<br />

Prozessabläufe nachträglich simuliert,<br />

um Auffälligkeiten zu untersuchen.<br />

Das Ziel dieser Variante ist die Online-Überwachung<br />

der Temperaturführung der Brammen<br />

nach dem Verlassen der Gießmaschine<br />

in der Brammenadjustage, im Brammenlager<br />

und beim Warmtransport oder bei einer<br />

forcierten Kühlung. Unter Einbeziehung der<br />

im Prozesstracking hinterlegten Informationen<br />

zu den Ablageplätzen der Brammen und<br />

den jeweiligen Verweilzeiten werden die<br />

Temperaturverläufe in Echtzeit berechnet.<br />

Bild 5. Temperatursimulation der Bramme vom Brennschnitt bis zum Einsatz in den<br />

Wiedererwärmungsofen verglichen mit gemessenen Temperaturen. Grün: Oberfläche,<br />

rot: Kern (Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe

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