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STAHL + TECHNIK 01/2019

- Stahlindustrie: thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen für zukünftige Unternehmen bekannt - Stahltechnik: Ultradünnes Warmband mit nur 0,6 mm Dicke hergestellt - Stahlhandel: Klöckner & Co schließt strategische Partnerschaft mit Axel Springer - Additive Fertigung: German Design Award für einen 3D-Sprühkopf für das Gesenkschmieden

- Stahlindustrie: thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen für zukünftige Unternehmen bekannt
- Stahltechnik: Ultradünnes Warmband mit nur 0,6 mm Dicke hergestellt
- Stahlhandel: Klöckner & Co schließt strategische Partnerschaft mit Axel Springer
- Additive Fertigung: German Design Award für einen 3D-Sprühkopf für das Gesenkschmieden

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Ausgabe März 2<strong>01</strong>9<br />

thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen<br />

für zukünftige Unternehmen<br />

bekannt<br />

Ultradünnes Warmband mit<br />

nur 0,6 mm Dicke hergestellt<br />

Klöckner & Co schließt strategische<br />

Partnerschaft mit Axel<br />

Springer<br />

German Design Award für einen<br />

3D-Sprühkopf für das Gesenkschmieden


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EDITORIAL | 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

vor Ihnen liegt die erste Ausgabe der neuen Fachzeitschrift <strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong>, mit der der<br />

Fachverlag DVS Media sein Medienangebot um den Bereich „Stahl“ erweitert. Inhaltliche<br />

Schwerpunkte der ab jetzt monatlich erscheinenden Publikation sind Nachrichten und<br />

Fachinformationen aus Stahlproduktion, Stahldistribution und Stahlanwendung. Flankiert<br />

wird die Zeitschrift von umfassenden digitalen Medien. Schon bald werden eine App,<br />

die redaktionelle B2B-Plattform HOME OF STEEL sowie Social-Media-Aktivitäten die<br />

Berichterstattung in <strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> thematisch begleiten.<br />

Stahl ist ein ewig junger, innovativer Werkstoff, der beinahe täglich eine Weiterentwicklung<br />

erfährt. Neu entwickelte Stähle leisten einen unverzichtbaren Beitrag, um die Herausforderungen<br />

in den Feldern Mobilität, Infrastruktur, Engineering und nicht zuletzt beim<br />

Klimaschutz bewältigen zu können. Die industrielle Stahlbranche – vom Hüttenwerk über<br />

den Stahlhändler bis zum Stahlverarbeiter – ist geprägt von Ideenreichtum und Kreativität.<br />

Geniale Köpfe forschen, konstruieren und gestalten mit Stahl. Tag für Tag gibt es eine<br />

Fülle an Neuigkeiten, über die es zu berichten gilt. <strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> wird ab jetzt die<br />

Entwicklungen der Stahlbranche begleiten und abbilden – als gedruckte Zeitschrift und<br />

ergänzt durch ein reichhaltiges digitales Informationsangebot.<br />

Arnt Hannewald, Dipl.-Ing.<br />

verantwortlicher Redakteur<br />

Als renommierter Fachverlag verfügt DVS Media über jahrzehntelange Erfahrungen im<br />

Printbereich, die in den vergangenen Jahren um zahlreiche digitale Angebote erweitert<br />

wurden. Vom Knowhow des Verlages im Print-, Online- und Mobile-Sektor kann künftig<br />

auch die Stahlbranche profitieren. <strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> wird zu einem Eckpfeiler der Fachinformation<br />

rund um das Thema Stahl ausgebaut – mit dem Anspruch, durch fachlich<br />

fundierte Akzente das neue Leitmedium für die Stahlbranche zu sein. Zur deutschsprachigen<br />

Fachzeitschrift <strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> wird es übrigens auch ein internationales Pendant<br />

STEEL + TECHNOLOGY in englischer Sprache geben.<br />

Tauchen Sie ein in ein vielfältiges Angebot an Nachrichten und Informationen rund um<br />

Stahl. Falls Sie Interessantes aus dem Stahlbereich zu berichten haben, zögern Sie nicht,<br />

mit uns in Kontakt zu treten.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


4 | INHALT<br />

Neues aus der Industrie<br />

28 Düsseldorfer Messequartett:<br />

GIFA, METEC, THERMPROCESS,<br />

NEWCAST 2<strong>01</strong>9<br />

30 thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen<br />

für zukünftige<br />

Unternehmen bekannt<br />

32 Innovationsprojekt<br />

„Windwasserstoff Salzgitter“<br />

34 Nachhaltig produzierter<br />

Wasserstoff für kommerzielle<br />

Großprojekte<br />

35 Indischer Feuerfestkonzern<br />

wächst weiter<br />

38 German Design Award für<br />

einen 3D-Sprühkopf für das<br />

Gesenkschmieden<br />

44<br />

Technik<br />

Roheisen/Rohstahl<br />

40 Russisches Stahlunternehmen<br />

erneuert Hochofen in<br />

Nischni Tagil<br />

42 Outokumpu investiert am<br />

finnischen Standort Tornio<br />

44 Acciaieria Arvedi hat neuen<br />

Schmelzofen in Betrieb<br />

genommen<br />

Digitalisierung<br />

45 Pulsweitenmoduliertes Kühlsystem<br />

für die Strangkühlung<br />

46 Online-Überwachung<br />

der Brammentemperatur<br />

beim Warmtransport<br />

51 Neue Sensorgeneration für<br />

die präzise Längen- und<br />

Geschwindigkeitsmessung<br />

52 Ultradünnes Warmband<br />

mit nur 0,6 mm Dicke<br />

53 Weber Metals weiht neue<br />

Gesenkschmiedepresse für<br />

Al- und Ti-Werkstoffe ein<br />

56 Kontinuierliche optische<br />

Bandpositionsmessung<br />

Bandbehandlung<br />

57 Ilsenburger Grobblech<br />

beginnt mit dem Bau der<br />

neuen Wärmebehandlung<br />

58 Neues Sicherheitskonzept<br />

für die Bandinspektion<br />

60 Hausmesse bei Heinrich<br />

Georg: Innovationskraft<br />

und Veränderungsfähigkeit<br />

64 Marcegaglia investiert<br />

im Kaltbandsegment<br />

am Standort Ravenna<br />

Rohre<br />

65 Präzise Messung der Innenkontur<br />

mit dem Laser<br />

Stahlverarbeitung<br />

66 „Massiver Leichtbau“ –<br />

Forschungsnetzwerk präsentiert<br />

Innovationspotenzial für<br />

massivumgeformte Automobilteile<br />

68 ArcelorMittal startet neue<br />

Initiative für Spundwandlösungen<br />

70 Niederländischer Stahlbaupreis<br />

für Eisenbahnbrücke<br />

aus Stahl<br />

71 Erweitertes Anwendungsspektrum<br />

für Betonstahl im<br />

Tiefbau<br />

72 Komplexe Stahlbauteile aus<br />

dem 3D-Drucker<br />

73 Bimetall-Sägeband aus<br />

effizientem Spezialstahl<br />

74 Prozesssicheres Schweißen<br />

von Stahl und Aluminium<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


INHALT | 5<br />

46<br />

68<br />

Stahlhandel<br />

77 Digitale Transformation:<br />

Klöckner & Co schließt<br />

strategische Partnerschaft<br />

78 Stahlhändler Kicherer investiert<br />

in effizientes Langgutlager<br />

86 Weiterbildung und<br />

Wissensmanagement<br />

durch Microlearning<br />

88 Technik spielerisch<br />

umgesetzt: Ein Hochofen<br />

als Lego-Modell<br />

80 Günther + Schramm<br />

vermeldet Höchstumsatz<br />

und steigende Nachfrage<br />

81 Gabelhubwagen wurde für<br />

den Logistikpreis IFOY Award<br />

nominiert<br />

82 Leichter Elektrokettenzug vereinfacht<br />

das Handling der Teile<br />

Panorama<br />

84 Digitale Schulungsräume –<br />

Wissensvermittlung mithilfe<br />

von Virtual und Augmented<br />

Reality<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

8 Kurznachrichten<br />

16 Personalien<br />

17 Internationale News<br />

89 Terminkalender<br />

90 Inserentenverzeichnis<br />

90 Vorschau, Impressum<br />

Titelbild: © SMS group GmbH<br />

Ganzheitlicher Ansatz der additiven Fertigung<br />

durch die SMS group: Von der Entwicklung<br />

und Herstellung von Metallpulver<br />

über die funktionsoptimierte Konstruktion<br />

bis hin zum Einsatz von 3D-gedruckten<br />

Bauteilen bietet das additive Verfahren revolutionäre<br />

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• SMS group GmbH, Düsseldorf<br />

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<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


680<br />

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STRIP<br />

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FINISHING LINES<br />

DRAWING<br />

AND PEELING<br />

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8 | KURZNACHRICHTEN<br />

thyssenkrupp als führend im Klimaschutz ausgezeichnet<br />

Die Nichtregierungsorganisation CDP<br />

(ehemals Carbon Disclosure Project) hat<br />

thyssenkrupp zum dritten Mal in Folge<br />

als eines der besten Unternehmen weltweit<br />

im Klimaschutz ausgezeichnet.<br />

Das Klimaschutz-Ranking des CDP bewertet,<br />

ob Unternehmen eine schlüssige<br />

Strategie formulieren, wie sie ihre eigene<br />

Klimabilanz, aber auch die ihrer Kunden<br />

und Zulieferer weiter verbessern können.<br />

thyssenkrupp wurde dabei erneut mit der<br />

höchsten Note bewertet und in der globalen<br />

„A List“ geführt. Die Liste umfasst<br />

weltweit etwa 130 Unternehmen und nur<br />

fünf DAX-Konzerne.<br />

An der Bewertung haben mehrere<br />

tausend Unternehmen teilgenommen.<br />

CDP führt das Ranking im Auftrag von<br />

mehr als 650 institutionellen Investoren<br />

mit Anlagen im Wert von knapp 90 Billionen<br />

US Dollar durch. Die Organisation<br />

verfügt über die weltweit umfang reichste<br />

Sammlung unternehmensbezogener Klimadaten<br />

und gilt als Maßstab an den<br />

Kapitalmärkten.<br />

Mit Oxyfuel hat thyssenkrupp zum Beispiel<br />

eine Lösung entwickelt, mit der CO 2<br />

bei der Zementherstellung sehr wirkungsvoll<br />

eingefangen werden kann. Ein weiteres Beispiel<br />

ist die Stahlproduktion. Dort verfolgt<br />

thyssenkrupp zur nachhaltigen Senkung der<br />

Emissionen eine Zwei-Säulen-Strategie – die<br />

Verwertung von in der Produktion entstehenden<br />

Treibhausgasen sowie Strategien zu<br />

deren grundsätzlichen Vermeidung.<br />

• thyssenkrupp<br />

Primetals Technologies startet neues Online-Serviceportal<br />

Primetals Technologies stellt über eine<br />

neue Web-Plattform diverse eServices<br />

für die Metallindustrie bereit.<br />

Mit dem neuen m.space Webportal bietet<br />

Primetals Technologies Anwendern<br />

die Möglichkeit, eService-Lösungen zu<br />

suchen, zu konfigurieren und zu nutzen.<br />

m.space stellt eine wachsende Anzahl<br />

innovativer Online-Dienste auf einem<br />

einzigen Webportal zur Verfügung. Bald<br />

wird auch eine Zahlungsfunktion zur<br />

Verfügung stehen. Die neue Web-Plattform<br />

bietet einen Ersatzteile-Shop,<br />

eTraining- und eCoaching-Lösungen, Online-<br />

Dokumentation mit Augmented-Reality-Unterstützung<br />

für Anlagen sowie<br />

Online-Support für die Aktualisierung und<br />

Überarbeitung der Dokumentation.<br />

Darüber hinaus<br />

umfasst sie weitere datenbasierte<br />

Komponenten und<br />

Services: m.academy, eine<br />

Online-Trainingsplattform<br />

mit eLearning- Angeboten;<br />

m.doc, ein Dokumenten-<br />

Management-System mit<br />

Markierungs-Services; m.<br />

buy, ein Online-Ersatzteilkatalog;<br />

sowie m.crane,<br />

ein Online-Service für den<br />

parametrischen Entwurf von<br />

Kran-Hubtrommeln.<br />

• Primetals Technologies<br />

Ein neues Webportal bietet zahlreiche<br />

eServices für die Metallindustrie an<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

Brammenstranggießanlage CC8 bei voestalpine Stahl erreicht nominale<br />

Produktionskapazität<br />

Am Standort Linz hat voestalpine Stahl<br />

die neue Brammenstranggießanlage CC8<br />

in das LD-Stahlwerk Nr. 3 integriert.<br />

Die von Danieli gelieferte Brammenstranggießanlage<br />

CC8 ersetzt die ehemalige<br />

Stranggießanlage CC3 der voestalpine<br />

Stahl am Standort Linz. Die im Oktober<br />

in Betrieb genommene Anlage hat Anfang<br />

Januar ihre nominale Produktionskapazität<br />

von 100.000 t/Monat erreicht. In diesen<br />

ersten Monaten hat die Anlage ihre Zuverlässigkeit<br />

unter Beweis gestellt, indem<br />

1<strong>01</strong> Schmelzen in einer Sequenz vergossen<br />

wurden, mit 16 fliegenden Wechseln der<br />

Verteilerpfanne. Die Qualität und Zuverlässigkeit<br />

der mechanischen Komponenten<br />

und Technologiepakete von Danieli in Verbindung<br />

mit der Erfahrung und dem Knowhow<br />

des Betreibers voestalpine Stahl<br />

ermöglichten eine schnelle und genaue<br />

Abstimmung des Betriebsmodus, so dass<br />

die internen Qualitätsstandards des Unternehmens<br />

problemlos erreicht werden<br />

konnten. Die Brammengießanlage CC8 ist<br />

jetzt vollständig in den Produktionsbetrieb<br />

des Stahlwerks 3 integriert.<br />

• Danieli<br />

Brammenproduktion der Stranggießanlage<br />

CC8 bei voestalpine Stahl in Linz erreichte<br />

nach wenigen Monaten ihre nominale Kapazität<br />

(Foto: Danieli)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


KURZNACHRICHTEN | 9<br />

ORC-Anlage bei Bilstein nutzt Prozesswärme zur<br />

Stromerzeugung<br />

Am 13. November 2<strong>01</strong>8 besichtigten<br />

Vertreter des Umweltbundesamtes<br />

und des Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministeriums<br />

die vollautomatische<br />

Haubenglühe sowie die in<br />

den Betrieb integrierte Organic Rankine<br />

Cycle (ORC)-Anlage im Stammhaus der<br />

Bilstein Group in Hagen-Hohenlimburg.<br />

In der Haubenglühe wird das Kaltband unter<br />

einer Schutzhaube mit Temperaturen zwischen<br />

500 und 800 °C behandelt. Dies kann<br />

bis zu fünf Tage und länger dauern. Dabei<br />

entsteht in herkömmlichen Anlagen lediglich<br />

Abwärme. Diese wird bei Bilstein in der<br />

Abkühlungsphase für die Stromerzeugung<br />

und Wärmerückgewinnung über den Betrieb<br />

der Organic Rankine Cycle (ORC)-Anlage<br />

genutzt. Durch gezielte Abführung der<br />

Prozesswärme über einen Bypass-Kühler<br />

wird dem Stahl nach Abschluss des Glühvorgangs<br />

die Wärme entzogen und an ein<br />

Thermalöl abgegeben. Das Thermalöl wird<br />

dann der ORC-Anlage zugeführt und verstromt.<br />

Ab einer bestimmten Temperatur<br />

reicht die Exergie der Abwärme nicht mehr<br />

zur Stromerzeugung. Hier beginnt dann der<br />

Prozess der Wärmerückgewinnung zur<br />

Beheizung der Produktionshalle und der<br />

Walz emulsion, um die technischen Möglichkeiten<br />

zur Energieeffizienzsteigerung<br />

maximal zu nutzen. Der in der eigenen Anlage<br />

erzeugte Strom wie auch die Wärme<br />

gehen auf kurzen Wegen in die eigenen<br />

Versorgungsnetze des Betriebs.<br />

Das Haubenglühen ist ein wichtiger<br />

Schritt bei der Herstellung von Kaltband.<br />

Entscheidend ist daher, dass sich aus dem<br />

Energiekonzept keine negativen Auswirkungen<br />

auf den Glühprozess ergeben.<br />

Ausschließliches Ziel der ORC-Anlage ist<br />

es, über die Stromerzeugung und Wärmerückgewinnung<br />

die ohnehin produktionsbedingt<br />

anfallende Prozesswärme nutzbar zu<br />

machen. Entsprechend reduziert sich der<br />

CO 2<br />

-Ausstoß. Außerdem wird die Verbrennung<br />

von Erdgas eingespart.<br />

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Hydro Walzwerk erhält DanJoint-Antriebsspindeln<br />

Dank neuer von Danieli gelieferter Antriebsspindeln<br />

kann Hydro Aluminium<br />

Hamburg den Kraftübertragungsfaktor<br />

für das Warmwalzen deutlich erhöhen.<br />

Ende 2<strong>01</strong>7 erteilte Hydro Aluminium Hamburg,<br />

eine Tochtergesellschaft der Hydro<br />

Norsk Group, Danieli Service den Auftrag, die<br />

beiden fettgeschmierten Antriebsspindeln des<br />

dortigen Warmwalzwerks zu analysieren und<br />

den Antrieb zu modernisieren. Hydro erhielt<br />

zwei neue DanJoint-Spindeln, jeweils rund 35<br />

t schwer und erstmals mit einer voll integrierten<br />

Online-Drehmomentmessung sowie mit<br />

einer neuen Temperaturregelung ausgestattet.<br />

Diese neuen Spindeln werden mit einem<br />

Luft-Öl- System geschmiert, das ein um bis zu<br />

30 % längeres Wartungsintervall und signifikant<br />

niedrigere Betriebskosten bietet. Auch die<br />

Umweltbelastung ist geringer, da die Schmierstoffverluste<br />

deutlich reduziert werden.<br />

• Danieli<br />

Vertreter von Hydro Aluminium Hamburg bei der Inspektion der neuen Spindeln<br />

(Foto: Danieli)<br />

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10 | KURZNACHRICHTEN<br />

Handelsblatt Jahrestagung Zukunft Stahl<br />

Am 20. und 21. März 2<strong>01</strong>9 findet die diesjährige<br />

Handelsblatt Jahrestagung unter<br />

dem Dachthema „Zukunft Stahl“ im Van<br />

der Valk Airporthotel in Düsseldorf statt.<br />

Trotz der sich zuletzt wieder erholenden<br />

Nachfrage steht die Stahlbranche vor<br />

großen Herausforderungen. Während europäische<br />

Hersteller mit deutlich steigenden<br />

Ausgaben für CO 2<br />

-Zertifikate belastet<br />

werden, bedroht der Zollstreit zwischen den<br />

USA und China das weltweite Wirtschaftswachstum.<br />

Wie darauf reagieren? Darüber<br />

werden auf der diesjährigen Handelsblatt<br />

Jahrestagung zahlreiche Experten aus Wirtschaft,<br />

Industrie, Politik und Wissenschaft<br />

diskutieren.<br />

Eine Antwort auf die wachsenden Bedrohungen<br />

liegt in der Technologie: Immer<br />

mehr Hersteller forschen an klimaneutralen<br />

Prozessen in der Stahlproduktion, ersetzen<br />

Kokskohle mit Wasserstoff oder verarbeiten<br />

die Emissionen zu anderen Produkten weiter.<br />

Zumeist handelt es sich zwar um Versuchsprojekte<br />

– doch der Weg zur CO 2<br />

-freien Stahlproduktion<br />

scheint bereits vorgezeichnet.<br />

Folgende Themen stehen dieses Jahr<br />

im Mittelpunkt:<br />

• Globale Entwicklungen und regionale<br />

Perspektiven<br />

• Digitale Transformation im Stahlhandel<br />

• Innovationen für den Mittelstand<br />

• Stahl in der Elektromobilität<br />

• Energieeffizienz in der Stahlindustrie<br />

Zu den Vortragenden zählen Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl; Frank Koch, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung, Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH; Sigmar Gabriel,<br />

Bundesminister a.D.; Prof. Dr.-Ing. Katja<br />

Windt, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der SMS group GmbH, und Dr. Gunar<br />

Ernis, Data Scientist am Fraunhofer-<br />

Institut für Intelligente Analyse- und<br />

Informations systeme IAIS. Das detaillierte<br />

Programm der Handelsblatt Jahrestagung<br />

Zukunft Stahl ist abrufbar unter:<br />

bit.ly/Stahl2<strong>01</strong>9Programm<br />

• Euroforum Deutschland GmbH<br />

AMAG Rolling modernisiert Banddurchzugsofen<br />

Der Aluminiumproduzent AMAG Rolling<br />

GmbH hat Primetals Technologies damit<br />

beauftragt, den Banddurchzugsofen Nr. 2<br />

am österreichischen Standort Ranshofen<br />

zu modernisieren.<br />

Im Rahmen dieses Projektes werden die<br />

Elektro- und Automatisierungstechnik erneuert<br />

sowie Komponenten von Mess- und<br />

Steuereinrichtungen ausgetauscht und ergänzt.<br />

Auch die Sicherheitstechnik wird auf<br />

den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Ziel der Modernisierung ist es, durch den<br />

Einsatz standardisierter Lösungen die Instandhaltung<br />

zu vereinfachen und die Verfügbarkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Der Banddurchzugsofen von AMAG<br />

Rolling in Ranshofen besteht im Wesentlichen<br />

aus Bundvorbereitung, Bandeinlauf<br />

mit Abhaspel, Heftmaschine und Bandspeicher,<br />

einem Bandschwebeofen, dem Bandauslauf<br />

mit Bandspeicher, Inspektion und<br />

Aufhaspel. Die Ende der 1990er Jahre von<br />

Primetals Technologies errichtete Anlage<br />

enthält obsolete Komponenten, die hinsichtlich<br />

Verfügbarkeit und Ersatzteilbeschaffung<br />

eine optimale Instandhaltung<br />

erschweren.<br />

Primetals Technologies wird nun die Steuerungen<br />

und Regelungen für Bandlauf und<br />

Ofen, Schaltanlagen, Kabel und Sensorik<br />

austauschen und die Anlage mit neuen Visualisierungs-<br />

und Diagnoseausrüstungen<br />

ausstatten. Des Weiteren werden Schaltcontainer,<br />

Hydraulikkomponenten, Zäune<br />

Der Banddurchzugsofen Nr. 2 des Aluminiumproduzenten AMAG Rolling GmbH am Standort<br />

Ranshofen, Österreich, wird von Primetals Technologies modernisiert (Foto: Primetals<br />

Technologies)<br />

und Türen mit Zuhaltungen ergänzt. Die<br />

umfassende Erneuerung der Elektrik und<br />

Automation mittels standardisierter Lösungen<br />

ermöglicht eine signifikant vereinfachte<br />

Instandhaltung. Auch die Sicherheitstechnik<br />

wird erneuert und erweitert. Zum Einsatz<br />

kommt ein modular aufgebautes Standard-Automatisierungssystem<br />

mit separaten<br />

Prozessoren für Prozess- und Sicherheitsfunktionen.<br />

Zum Auftrag gehören auch das<br />

Erstellen der Risikoanalyse, das Hard- und<br />

Software-Engineering sowie Fertigung,<br />

Dokumentation, Systemtest, Montage,<br />

Schulung und Inbetriebsetzung. Der Realisierungszeitraum<br />

ist mit 17 Monaten vereinbart.<br />

Die Modernisierung des Ofens soll<br />

im vierten Quartal 2<strong>01</strong>9 abgeschlossen sein.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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12 | KURZNACHRICHTEN<br />

Tata Steel Europe IJmuiden verschiebt Hochofenmodernisierung<br />

Tata Steel Europe hat beschlossen,<br />

die Modernisierung des 1986 erbauten<br />

Hochofens Nr. 6 in IJmuiden bis nach<br />

2021 zu verschieben.<br />

Die Hochöfen 6 und 7 bei Tata Steel Europe zeichnen sich durch sehr lange Ofenreisen aus<br />

(Foto: Danieli Corus)<br />

Der Hochofen Nr. 6, der bei Tata Steel Europe<br />

in IJmuiden bereits über 30 Jahre in<br />

Betrieb ist, soll erst nach 2021 modernisiert<br />

werden. Ermöglicht wird dies durch den<br />

guten Zustand der Hochofenkonstruktion<br />

mit Kupferkühlern und hochleitfähigen<br />

Feuerfestmaterialien, die von Danieli Corus<br />

stammt. Bis zur Modernisierung wird der<br />

Hochofen eine Kampagnenlaufzeit von<br />

mehr als 35 Jahren erreichen und dabei<br />

mehr als 80 Mio. t Roheisen produziert<br />

haben.<br />

Hochofen Nr. 7 bei Tata Steel in IJmuiden<br />

weist die gleiche Konstruktion auf.<br />

Seine aktuelle Hochofenreise begann<br />

im Jahr 1992. Auch hier ist eine Neuzustellung<br />

nicht vor 30 Jahren Betriebszeit<br />

geplant.<br />

Besonders vor dem Hintergrund, dass<br />

die Hochöfen mit wenig Koks (nur 250 kg<br />

Koks pro Tonne Roheisen) und hohen Produktivitätsraten<br />

(3,5 t RE/m³WV.24h) betrieben<br />

werden, sind diese langen Ofenreisen<br />

sehr beeindruckend. Erreicht wird dies<br />

durch die hohen Kohleeinblasraten von 250<br />

kg/t RE und eine Sauerstoffanreicherung<br />

von 15 Prozent. Die Verfügbarkeit der Anlagen<br />

liegt bei über 98 Prozent.<br />

• Danieli Corus<br />

Salzgitter-Konzern adressiert Baubereich mit der Initiative Construction<br />

Mit seiner Initiative Construction bündelt<br />

Salzgitter die Kompetenzen seiner<br />

baubezogenen Tochtergesellschaften<br />

und unterstreicht damit die Bedeutung<br />

des Werkstoffes Stahl in der Baubranche.<br />

Auf der Fachmesse Bau 2<strong>01</strong>9 hat der Salzgitter<br />

Konzern auf dem Gemeinschaftsstand des<br />

bauforumstahl seine Initiative Construction<br />

vorgestellt. Erstmals präsentierten sich dort<br />

die baubezogenen Tochtergesellschaften des<br />

Stahl- und Technologie-Konzerns mit einem<br />

einheitlichen Marketingauftritt. „Die Initiative<br />

Construction zeigt, wie wichtig die Baubranche<br />

als Zielmarkt für den Salzgitter-Konzern<br />

ist. Die innovativen Anwendungen unserer<br />

Gesellschaften zeigen, dass Stahl auch im<br />

Baubereich der Werkstoff Nummer eins ist“,<br />

erklärt Frank Seinsche, Leiter Corporate Design<br />

und Events der Salzgitter AG.<br />

Die Peiner Träger GmbH bietet ein Vollsortiment<br />

an Formstahl und Breitflanschträgern.<br />

Die auf Schrottbasis hergestellten<br />

Qualitätsstähle und Bauteile sind besonders<br />

ressourceneffizient und wirtschaftlich und eignen<br />

sich für den Leichtbau ebenso wie für<br />

Offshore-Bauwerke. Der Geschäftsbereich<br />

Handel der Salzgitter AG sorgt mit einem<br />

dichten Netz lagerhaltender Standorte in Europa<br />

sowie Tradinggesellschaften und -büros<br />

weltweit für die internationale Präsenz der<br />

Produkte und Leistungen des Salzgitter-Konzerns.<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

verfügt über 17 Standorte in Deutschland<br />

mit einem breit gefächerten Angebot an<br />

Produkten, Anarbeitungsmöglichkeiten und<br />

Dienstleistungen. Im Sommer 2<strong>01</strong>9 wird die<br />

Salzgitter Bauelemente GmbH eine neue Produktionslinie<br />

in Betrieb nehmen.<br />

• Salzgitter AG<br />

stahlnews-ExpertenTreff zum Thema „Die Stahlindustrie in Zeiten von Globalisierung und<br />

Industrie 4.0“<br />

Vom 5. bis 8. November 2<strong>01</strong>9 findet in<br />

Stuttgart die 14. Blechexpo statt. Zu diesem<br />

Anlass wird die stahlnews.de GmbH<br />

& Co. KG am Abend des ersten Messetages<br />

ihren 4. stahlnews-ExpertenTreff<br />

organisieren.<br />

Auf der Veranstaltung werden unter dem<br />

Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten von<br />

Globalisierung und Industrie 4.0“ Vorträge<br />

von Branchenexperten gehalten und Gelegenheit<br />

zum Informationsaustausch und<br />

Networking geboten.<br />

Unter anderen wird Prof. Dr. Matthias<br />

Liewald, Leiter des Instituts für Umformtechnik<br />

an der Universität Stuttgart, einen<br />

Überblick über aktuelle Forschungsschwerpunkte<br />

zum Umformen von Stahl und über<br />

neue Prozessansätze zu Industrie 4.0<br />

geben. Norbert Thumfart, CEO Weyland<br />

GmbH und Vorstand ARGE Stahl- und Metalldistribution,<br />

wird über die Zukunft der<br />

Stahlindustrie und ihrer Zulieferer in Osteuropa<br />

referieren. Dr. Markus Reifferscheid,<br />

Vice President, R&D bei der SMS Group,<br />

macht das “Lernende [Stahl] Werk” zum<br />

Thema seines Vortrags. Weiter hat Tim<br />

Milde, Geschäftsführer und COO bei XOM<br />

Materials GmbH, seine Teilnahme als Vortragender<br />

zugesagt.<br />

• stahlnews.de<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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14 | KURZNACHRICHTEN<br />

Broschüre informiert über verlängerte<br />

Feuerwiderstandsdauer von Stahl durch Feuerverzinken<br />

Bei einer Fülle von Stahlbauten werden<br />

zukünftig durch Feuerverzinken deutlich<br />

wirtschaftlichere Brandschutzlösungen<br />

möglich werden. Das Institut Feuerverzinken<br />

hat zu diesem Thema eine neue<br />

Informationsbroschüre herausgebracht.<br />

Nicht selten verfehlen Stahlkonstruktionen<br />

ohne zusätzliche Brandschutzmaßnahmen<br />

eine geforderte Feuerwiderstandsklasse<br />

von R30 (früher F30), die im Brandfall für<br />

mindestens 30 Minuten eine funktionierende<br />

Tragfähigkeit fordert. Die Folge sind<br />

erhöhte Baukosten, da passive Brandschutzmaßnahmen<br />

wie Verkleidungen,<br />

Spritzputze oder Brandschutzbeschichtungen<br />

für Stahlbauteile eingesetzt werden<br />

müssen.<br />

Dass der Korrosionsschutz durch<br />

Feuer verzinken die Feuerwiderstandsdauer<br />

von Stahl verbessert, belegt unter<br />

anderem ein aktuelles Forschungsprojekt<br />

der Technischen Universität München.<br />

Durch eine im Werk aufgebrachte Feuerverzinkung<br />

erreichen Stahlbaukonstruktionen<br />

nun häufig die geforderte Feuerwiderstandsklasse<br />

von R30. Zusätzliche passive<br />

Brandschutzmaßnahmen sind nicht mehr<br />

erforderlich.<br />

• Institut Feuerverzinken<br />

Die Broschüre ist kostenlos beim Institut<br />

Feuerverzinken in Düsseldorf sowie unter<br />

www.feuerverzinken.com/brandschutz erhältlich<br />

(Foto: Institut Feuerverzinken)<br />

Musashi Europe gibt 5.000-t-Exzenterpresse in Auftrag<br />

Die SMS group wird eine Gesenkschmiedepresse<br />

vom Typ MT 5000 für<br />

großformatige rotationssymmetrische<br />

Schmiedeteile für Personenkraftwagen<br />

und Lkw-Anwendungen in Bockenau,<br />

Deutschland, installieren.<br />

Die neue Exzenterschmiede für Musashi Europe soll im vierten Quartal 2<strong>01</strong>9 in Betrieb gehen<br />

(Bild: SMS group)<br />

Die neue 5.000-t-Exzenterschmiedepresse<br />

MT 5000 für das Werk Bockenau von Musashi<br />

Europe gehört zur neuen Exzenterpressengeneration<br />

der SMS group. Die mit<br />

MEERtorque ® -Servo drive-<br />

Technik ausgerüstete Presse<br />

schmiedet vollautomatisch,<br />

präzise und zuverlässig. Die Exzenterwelle<br />

und das Schwungrad<br />

werden mit dynamischen<br />

Torquemotoren direkt angetrieben.<br />

Diese Antriebsart trennt<br />

die reine Stößelbewegung von<br />

der Bereitstellung der Umformenergie<br />

und vereint die Vorteile<br />

von Servopressen mit jenen<br />

von Pressen mit Schwungrad<br />

und konventioneller Kupplungsbremskombination.<br />

Die während der<br />

Abbremsphase generierte Energie steht zur<br />

Wiederbeschleunigung des Schwungrades<br />

zur Verfügung.<br />

Dank der reduzierten Anzahl von mechanischen<br />

Komponenten profitiert Musashi<br />

Europe von deutlich geringerem Wartungsund<br />

Inspektionsaufwand. Die MT-Presse<br />

bietet darüber hinaus einen bestmöglichen<br />

Zugang durch leicht zu öffnende Verkleidungsteile.<br />

Die Medienversorgung erfolgt<br />

über eine zentrale Energiesäule, die ebenfalls<br />

einen sehr wartungsfreundlichen Zugang<br />

ermöglicht.<br />

Der solide FEM-optimierte Pressenständer<br />

ist in bewährter geteilter Zugankerkonstruktion<br />

ausgeführt. Die großen<br />

Pressenfenster ermöglichen perfekte Automatisierbarkeit<br />

und vereinfachen den<br />

Gesenk- und Halterwechsel. Zum Tausch<br />

einzelner Gesenke ist bei der MT 5000 ein<br />

am Pressenständer montierter Werkzeugwechselarm<br />

vorgesehen. Die integrierte<br />

Gesenksprüheinrichtung reinigt, kühlt und<br />

trocknet die Gesenke exakt dosiert, um<br />

höchste Schmiedequalität zu erzielen und<br />

die Standzeit der Gesenke zu erhöhen.<br />

• SMS group<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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16 | KURZNACHRICHTEN, PERSONALIEN<br />

Schutzmaßnahmen für die EU-Stahlindustrie für 2½ Jahre verlängert<br />

Anfang Februar sind endgültige Schutzmaßnahmen<br />

für die EU-Stahlindustrie in<br />

Kraft gesetzt worden. Diese endgültigen<br />

Safeguard-Maßnahmen haben eine Laufzeit<br />

bis Juli 2021.<br />

„Es ist ein richtiger und wichtiger Schritt der<br />

Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten,<br />

die EU-Stahlindustrie durch endgültige<br />

Schutzmaßnahmen vor den massiven Handelsumlenkungen<br />

in Folge der protektionistischen<br />

Handelspolitik der USA zu schützen. Die Verlängerung<br />

der am 23. Juli 2<strong>01</strong>8 in Kraft getretenen<br />

Maßnahmen war dringend notwendig, dies<br />

zeigt der massive Anstieg von EU-Stahlimporten<br />

im vergangenen Jahr“, kommentiert Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. 2<strong>01</strong>8 stiegen die Stahlimporte<br />

trotz der vorläufigen Schutzmaßnahmen um elf<br />

Prozent an. „Es muss sichergestellt werden,<br />

dass traditionelle Lieferströme in die EU erhalten<br />

bleiben. Die Einführung länderspezifischer<br />

Quoten für die größten Stahlimportländer ist<br />

dafür ein wichtiger Schritt“, so Kerkhoff weiter.<br />

Problematisch sei allerdings, dass eine jährliche<br />

Erhöhung der zollfreien Einfuhrkontingente<br />

um fünf Prozent vorgesehen sei: „Ob die Maßnahmen<br />

ihre Schutzaufgabe erfüllen, hängt nun<br />

von ihrer Anwendung durch die Europäische<br />

Kommission ab. Vor dem Hintergrund einer<br />

sich abkühlenden Konjunktur muss zeitnah<br />

geprüft werden, ob eine Erhöhung der Quoten<br />

verantwortbar ist, ohne ihre Wirksamkeit<br />

entscheidend zu verwässern. Die neu eingeführte<br />

„Revisionsklausel“, die vorsieht, dass die<br />

Zollkontingente entsprechend der EU-Stahlnachfrage<br />

angepasst werden können, muss<br />

dafür konsequent genutzt werden.“<br />

Hintergrund: In Folge der Einführung eines<br />

pauschalen Wertzolls von 25 Prozent auf alle<br />

Stahlimporte durch die US-Regierung am 8.<br />

März 2<strong>01</strong>8 war es zu massiven Handelsumlenkungen<br />

in den freien und ungeschützten EU-<br />

Markt gekommen. Um die EU vor einer Schädigung<br />

zu schützen, hatte die EU-Kommission<br />

am 23. Juli 2<strong>01</strong>8 vorläufige Schutzmaßnahmen<br />

eingeführt. Diese stehen im Einklang mit den<br />

Regeln der Welthandelsorganisation (WTO)<br />

und haben das alleinige Ziel, die Verwerfungen<br />

aus den US-Maßnahmen im europäischen<br />

Markt einzugrenzen.<br />

• Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

KSK GmbH bestellt Andreas Höwedes zum Geschäftsführer<br />

KSK Kuhlmann-System-Kühltechnik GmbH<br />

hat zum 1. Januar 2<strong>01</strong>9 Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Andreas Höwedes zu einem weiteren Geschäftsführer<br />

bestellt. Mit dieser Personalentscheidung<br />

hat das Halterner Familienunternehmen<br />

frühzeitig den Grundstein für<br />

eine Unternehmensnachfolge gelegt.<br />

Der gebürtige Halterner Andreas Höwedes<br />

(32) wird neben Carsten Oberhag (54) und<br />

Dipl.-Ing. Olaf Huscher (56) die Geschäfte<br />

der KSK GmbH, Spezialist für Anlagen- und<br />

Wärmetechnik, Abgasbehandlung und Wärmerückgewinnung,<br />

führen.<br />

Andreas Höwedes war nach seinem Studium<br />

des Wirtschaftsingenieurwesens an der<br />

RWTH Aachen zunächst drei Jahre lang als<br />

Unternehmensberater tätig. Es folgten weitere<br />

drei Jahre als Projektleiter bei der Firma<br />

KSK GmbH. „Die persönliche Nähe zu Haltern<br />

am See in Kombination mit der beruflichen<br />

Perspektive bei einem Hidden Champion im<br />

Mittelstand war damals ausschlaggebend für<br />

meinen Wechsel zur KSK“, so Andreas Höwedes.<br />

Die beiden langjährigen Geschäftsführer<br />

Oberhag und Huscher freuen sich nun über<br />

den Zuwachs in der Geschäftsleitung. „Durch<br />

die frühe Berufung von Herrn Höwedes zum<br />

Geschäftsführer erhoffen wir uns zum einen<br />

neue Impulse für das Unternehmen, zum anderen<br />

bleibt uns so ausreichend Zeit für eine<br />

geregelte Unternehmensnachfolge“, kommentiert<br />

Carsten Oberhag.<br />

Rund 80 Mitarbeiter aus drei Unternehmen<br />

bündeln an zwei Fertigungsstandorten<br />

in Deutschland das interdisziplinäre Know-how<br />

V.l.n.r.: Carsten Oberhag, Andreas Höwedes<br />

und Olaf Huscher, die drei Geschäftsführer<br />

der KSK Kuhlmann-System-Kühltechnik<br />

GmbH (Foto: KSK GmbH)<br />

der kleinen familiengeführten KSK Firmengruppe.<br />

Hauptsitz der Gruppe ist in Haltern am See.<br />

• KSK GmbH<br />

Wechsel an der Logistikspitze bei thyssenkrupp Steel<br />

Ingo Brauckmann (48) ist neuer CEO der<br />

Business Unit Logistics bei thyssenkrupp<br />

Steel. Er löst auf dieser Position die langjährige<br />

Logistikchefin Ulrike Höffken ab,<br />

die zum Ende des Jahres 2<strong>01</strong>8 in den<br />

Ruhestand gegangen ist.<br />

Ingo Brauckmann war zuletzt als Chief Supply<br />

Chain Officer bei der Berner Group in<br />

Köln tätig. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

bringt umfangreiche Erfahrung in Positionen<br />

auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene<br />

mit Schwerpunkt auf Logistikthemen<br />

und Supply Chain Management mit.<br />

Der Logistikbereich von thyssenkrupp<br />

Steel gehört mit einer Transportleistung<br />

von rund 200 Mio. t/a und mit über 1.300<br />

Mitarbeitern zu den größten industriellen<br />

Logistikern in Europa.<br />

• thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

Ingo Brauckmann ist neuer Logistikchef<br />

bei thyssenkrupp Steel (Foto: thyssenkrupp<br />

Steel)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


PERSONALIEN, INTERNATIONALE NEWS | 17<br />

Neuer CEO bei thyssenkrupp Schulte<br />

Martin Stillger hat zum 1. Februar 2<strong>01</strong>9<br />

den Vorsitz der Handelsorganisation<br />

thyssenkrupp Schulte übernommen. Seine<br />

Vorgängerin Ilse Henne ist Anfang des<br />

Jahres als Chief Operating Officer in den<br />

Vorstand von Materials Services gerückt.<br />

Der 55-jährige Maschinenbauer bringt<br />

über zehn Jahre Führungserfahrung bei<br />

thyssenkrupp Materials Services mit: So<br />

leitete er unter anderem seit 2<strong>01</strong>2 die osteuropäischen<br />

Ländergesellschaften des<br />

Werkstoffhändlers. Zudem verantwortet<br />

er seit 2<strong>01</strong>8 die Geschäftseinheiten in der<br />

Region Westeuropa und ist CEO von Technical<br />

Services. Diese Positionen wird er auch<br />

weiterhin ausüben. Vor seinem Eintritt bei<br />

thyssenkrupp war Stillger 17 Jahre lang bei<br />

der Barmag AG tätig, davon jeweils fünf<br />

Jahre als Vertriebsvorstand und Vorstandsvorsitzender.<br />

• thyssenkrupp Schulte<br />

Martin Stillger ist der neue Chef bei thyssenkrupp<br />

Schulte (Foto: thyssenkrupp Steel)<br />

Martina Merz leitet Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG<br />

Der Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG hat<br />

Martina Merz (55) zur neuen Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrats gewählt. In dieser Rolle<br />

folgt sie auf Prof. Dr. Bernhard Pellens, der<br />

das Amt nach dem Rücktritt von Prof. Dr.<br />

Ulrich Lehner übernommen hatte und sich<br />

nun wieder auf seine Rolle als Vorsitzender<br />

des Prüfungsausschusses konzentriert.<br />

„Es geht jetzt darum, die neue strategische<br />

Ausrichtung von thyssenkrupp<br />

erfolgreich umzusetzen. Gleichzeitig müssen<br />

die Geschäfte mit ihren herausragenden<br />

Produkten und Services dauerhaft<br />

wettbewerbsfähig bleiben – im Interesse<br />

von Mitarbeitern, Kunden und Aktionären“,<br />

sagte Martina Merz im Anschluss<br />

an ihre Wahl.<br />

Martina Merz verfügt über jahrzehntelange<br />

Management-Erfahrung in der Industrie,<br />

u.a. als Vorstandsmitglied der Division<br />

Chassis System Brakes beim Autozulieferer<br />

Bosch. Seit 2<strong>01</strong>5 nimmt die Maschinenbau-Ingenieurin<br />

als selbstständige Unternehmensberaterin<br />

verschiedene Aufsichtsratsmandate<br />

wahr, u.a. bei der Lufthansa<br />

und dem schwedischen Lastwagenbauer<br />

Volvo.<br />

• thyssenkrupp<br />

Argentinien<br />

Ternium Argentina erteilt Abnahme<br />

für modernisierte Gasreinigung<br />

Ternium Argentina, San Nicolas, hat der SMS<br />

group die Abnahme für die modernisierten<br />

Konverter-Gasreinigungsanlagen im Werk San<br />

Nicolas erteilt. Im Rahmen einer geplanten<br />

Produktionserhöhung der drei 190-t-Konverter<br />

wurden die Gasreinigungsanlagen aus den<br />

1970er Jahren auf den heutigen Stand der<br />

Technik gebracht und damit die Reinigungseffizienz<br />

deutlich erhöht. Die Emissionen konnten<br />

auf unter 25 mg/Nm³ Abgas gesenkt werden,<br />

gesetzlich vorgeschrieben sind 50 mg/Nm³.<br />

Die SMS group lieferte wesentliche Komponenten<br />

für den Umbau der drei Wäscher sowie<br />

zwei Hauptfördergebläse für die Gasreinigung.<br />

Die von der SMS group entwickelte Venturi-<br />

Kehle zeichnet sich durch eine neuartige Düsengeometrie<br />

und -anordnung aus, die dafür<br />

sorgt, dass eine größere Menge Staubpartikel<br />

abgeschieden wird. Weiter im Lieferumfang<br />

enthalten waren die Messtechnik für den Venturi-Wäscher<br />

und die gesamte Gasreinigung<br />

inklusive Kühlkamin sowie die Überwachung<br />

der Montage und der Inbetriebnahme.<br />

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18 | INTERNATIONALE NEWS<br />

Chile<br />

CAP Acero setzt Stahlwerksmodernisierung fort<br />

Nach der Modernisierung und erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme von Konverter 2 im Mai<br />

2<strong>01</strong>8 hat Compañía Siderúrgica Huachipato<br />

S.A. (CAP Acero) nun auch den Modernisierungsauftrag<br />

für den LD-Konverter 1 am<br />

Standort Talcahuano an Primetals Technologies<br />

vergeben. Die Anlage wird nach der<br />

Modernisierung ein Abstichgewicht von 100<br />

t und ein vergrößertes Reaktionsvolumen<br />

haben. Für Konvertergefäß und Tragring<br />

wird die wartungsfreie Aufhängung Vaicon<br />

Link 2.0 verwendet. Der Kippantrieb wird<br />

mit neuen Lagern ausgestattet. Primetals<br />

Technologies ist außerdem für die Planung<br />

und Auslegung der neuen Anlagenkomponenten,<br />

für die Lieferung des Aufhängungssystems,<br />

des Tragrings und der Lager und<br />

für die Montage verantwortlich. Das Projekt<br />

wird unter der Führung von Primetals<br />

Der Konverter 2 bei CAP Acero im chilenischen<br />

Talcahuano wurde bereits erfolgreich<br />

modernisiert (Foto: CAP Acero)<br />

Technologies gemeinsam mit VAPOR Industrial<br />

S.A., Santiago de Chile, ausgeführt,<br />

das die Herstellung und den Transport der<br />

Anlagenkomponenten übernimmt. Der modernisierte<br />

Konverter 1 soll im März 2020<br />

in Betrieb gehen.<br />

CAP Acero hat darüber hinaus auch die<br />

Installation des von Primetals Technologies<br />

entwickelten Schlackenrückhaltesystems<br />

Vaicon Stopper an Konverter 2<br />

in Auftrag gegeben. Der Lieferumfang<br />

hierfür umfasst die Infrarotkamera des<br />

Schlacken detektionssystems, das eine<br />

frühe und zuverlässige Erkennung von<br />

Schlacke am Ende des Abstichs ermöglicht,<br />

den pneumatisch betätigten<br />

Schlackenstopper für die pneumatische<br />

Abdichtung des Abstichlochs und das Medienversorgungssystem.<br />

Der Vaicon Stopper<br />

wird über eine Schnellwechseleinrichtung<br />

mit dem Konverter verbunden. Die<br />

Installation des Systems ist für das zweite<br />

Quartal 2<strong>01</strong>9 geplant.<br />

China<br />

Beiman Special Steel baut neue Drahtstraße<br />

Beiman Special Steel Co. Ltd. hat<br />

Primetals Technologies mit dem Bau einer<br />

Hochgeschwindigkeitsdrahtstraße in<br />

Qiqihar, Provinz Heilongjiang, beauftragt.<br />

Mit dem neuen Drahtwalzwerk erweitert<br />

Beiman Special Steel seine Kapazitäten<br />

für hochwertige Automobilstähle. Die<br />

wesentlichen Komponenten der einsträngigen<br />

Walzstraße sind ein Hochgeschwindigkeitsdrahtauslauf<br />

mit Vorfertigstraße,<br />

eine No-Twist-Walzstraße, ein Reduzier-/<br />

Maßwalzwerk und ein Hochgeschwindigkeitswindungsleger<br />

(alles Morgan-Systeme).<br />

Ein Stelmor-Kühlförderer, eine<br />

neuartige Bundkompaktierstation (stepless<br />

reform station) sowie ein vertikales<br />

Coil-Handhabungssystem komplettieren<br />

die Anlage, die für eine Jahreskapazität<br />

von 500.000 t und Auslaufgeschwindigkeiten<br />

von 115 m/s ausgelegt wird. Der<br />

Betriebsstart ist für Mitte 2<strong>01</strong>9 vorgesehen.<br />

Die neue Drahtstraße wird eine Morgan-<br />

Treibrolle und einen Morgan-Hochgeschwindigkeitswindungsleger<br />

enthalten<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

Langxi County Hongtai installiert Lichtbogen- und Pfannenofen<br />

Langxi County Hongtai Steel Co., Ltd. hat<br />

bei Primetals Technologies einen Elektrolichtbogenofen<br />

vom Typ EAF Quantum und<br />

einen Pfannenofen für das Werk am Standort<br />

Xuancheng in der Provinz Anhui bestellt. Die<br />

neuen Öfen sollen im dritten Quartal 2<strong>01</strong>9 in<br />

Betrieb genommen werden. Für die neuen<br />

Elektrolichtbogenöfen EAF Quantum und den<br />

in Zwillingsbauweise ausgeführten Pfannenofen<br />

wird Primetals Technologies die gesamte<br />

mechanische und elektrische Prozessausrüstung<br />

und die Automatisierungstechnik liefern.<br />

Der EAF Quantum ist für die Verarbeitung<br />

von Stahlschrott in sehr unterschiedlicher<br />

Zusammensetzung und Qualität ausgelegt.<br />

Er arbeitet mit Schrottvorwärmung, die sich<br />

positiv auf den Energieverbrauch, die Betriebskosten<br />

und CO 2<br />

-Emissionen auswirkt.<br />

Jiangsu Shagang erweitert Pfannenofenkapazität<br />

Primetals Technologies hat von Jiangsu<br />

Shagang Group Company Ltd den Auftrag<br />

erhalten, für das Konverterstahlwerk<br />

am Standort Zhangjiagang einen dritten<br />

Doppelpfannenofen zu liefern. Zu den<br />

schon bestehenden beiden ebenfalls<br />

von Primetals Technologies gelieferten<br />

120-t-Doppelpfannenöfen kommt nun<br />

ein neuer 140-t-Doppelpfannenofen hinzu.<br />

Das Projekt soll Ende des zweiten Quartals<br />

2<strong>01</strong>9 abgeschlossen sein. Primetals<br />

Technologies ist für die Projektierung des<br />

Doppelpfannenofens und die Lieferung der<br />

Schlüsselkomponenten verantwortlich. Die<br />

zugehörige Elektro- und Automatisierungstechnik,<br />

wie beispielsweise die Elektrodenregelung<br />

Melt Expert und dazugehörige<br />

Level-2-Modelle, sind ebenfalls Teil des<br />

Lieferumfangs. Außerdem überwacht<br />

Primetals Technologies Montage und Inbetriebnahme<br />

und schult die Bediener.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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20 | INTERNATIONALE NEWS<br />

Changzhou Eastran nimmt neue VD-Anlage und Vorblockstranggießanlage in Betrieb<br />

Bei Changzhou Eastran Special Steel Co. Ltd.<br />

sind eine von Primetals Technologies gelieferte<br />

Doppel-Vakuumentgasungsanlage (VD) sowie<br />

eine Vorblockstranggießanlage in Betrieb gegangen.<br />

Primetals Technologies projektierte die<br />

gesamte mechanische und elektrische Ausrüstung<br />

für die 75-t-VD-Anlage und lieferte Kernkomponenten<br />

einschließlich Vakuumpumpe,<br />

Filter und Gaskühler. Die Vakuumpumpe selbst<br />

wurde von Leybold in Deutschland hergestellt<br />

und in einer Leybold-Werkstatt in Tianjin in das<br />

System integriert. Durch die Vakuumbehandlung<br />

wird der Wasserstoffanteil auf weniger<br />

als 1,3 ppm reduziert, der Stickstoffanteil auf<br />

weniger als 50 ppm.<br />

Die fünfsträngige Vorblockgießanlage ist<br />

für eine jährliche Produktion von 800.000<br />

t für Anwendungen in der Automobilindustrie<br />

ausgelegt. Sie vergießt Vorblöcke<br />

für Röhren-, Feder- und Lagerstähle. Die<br />

Anlage ist mit einer gebogenen Rohrkokille<br />

ausgestattet. Der Maschinenradius beträgt<br />

10 m, die metallurgische Länge rund 20<br />

m. Mit Geschwindigkeiten zwischen 1,05<br />

und 1,5 m/min vergießt sie hochgekohlte<br />

Stähle. Die aktuell erzeugten Vorblöcke haben<br />

einen quadratischen Querschnitt von<br />

200 mm x 200 mm. Eine Erweiterung auf<br />

andere rechteckige und runde Querschnitte<br />

ist möglich. Primetals Technologies war für<br />

das Basis- und Detailengineering sowie<br />

für die Fertigung von Kokillen, Oszillatoren<br />

und Segmenten verantwortlich. Für<br />

einen reibungslosen Gießprozess sowie<br />

eine hohe Oberflächen- und Innenqualität<br />

der Vorblöcke installierte Primetals Technologies<br />

mehrere Technologiepakete,<br />

darunter den DynaFlex-Kokillenoszillierer<br />

sowie Treibrichteinheiten mit DynaGap Soft<br />

Reduction. Primetals Technologies lieferte<br />

zudem die Systeme für die Basisautomatisierung<br />

(Level 1) und Teile der Prozessautomatisierung<br />

(Level 2) und überwachte<br />

die Montage- und Inbetriebnahme der<br />

Stranggießanlage.<br />

Chengde Steel bestellt Prozesslinien für neuen Kaltbandkomplex<br />

Chengde Steel Vanadium Titanium Cold-<br />

Rolled Sheets Co., Ltd. plant den Bau eines<br />

neues Kaltwalz- und Verarbeitungswerks am<br />

Recalibration samples<br />

Spectrometer check samples<br />

Certified check samples<br />

Standort des Unternehmens in Chengde in<br />

der Provinz Hebei. Hierfür wird Primetals<br />

Technologies eine Kontibeizlinie und eine<br />

Kontiverzinkungslinie<br />

liefern. Die Beizlinie<br />

wird für die Verarbeitung<br />

von 1 Mio. t/a<br />

Kaltband ausgelegt,<br />

die Verzinkungslinie<br />

für 410.000 t/a. Beide<br />

Linien werden Band<br />

mit hoher Dicke behandeln<br />

können.<br />

Zum Lieferumfang<br />

der Beizlinie<br />

zählen eine Besäumschere,<br />

ein<br />

Schrottschneider sowie<br />

ein Dressier gerüst mit einer maximalen<br />

Walzkraft von 1.500 t. Es kann Band mit einer<br />

Dicke zwischen 1 und 8 mm bei einer Breite<br />

bis zu 1.630 mm verarbeitet werden. Primetals<br />

Technologies ist auch für das Engineering, die<br />

Lieferung, die Montage und Überwachung<br />

der Inbetriebnahme der elek trischen und der<br />

Automatisierungssysteme verantwortlich.<br />

Zu den für die Verzinkungslinie gelieferten<br />

Anlagen gehören auch ein Dressier gerüst<br />

mit einer Walzkraft von bis zu 1.200 t und<br />

eine Streckrichtmaschine. Die Linie kann<br />

Warmband mit einer Dicke zwischen 1 und<br />

6 mm sowie Kaltband mit einer Dicke zwischen<br />

0,5 und 2,5 mm und einer ebenfalls<br />

maximalen Breite von 1.630 mm verarbeiten.<br />

Beide Linien sollen im dritten Quartal 2<strong>01</strong>9<br />

die Produktion aufnehmen.<br />

Chengdu Changfeng erteilt Auftrag für neuen<br />

Elektrolichtbogenofen und Pfannenofen<br />

Moulds and machine accescoires<br />

Production and distribution:<br />

Customs specifically<br />

sample production<br />

Chengdu Changfeng<br />

Steel Group Co., Ltd.<br />

hat bei Primetals<br />

Technologies einen<br />

Elektrolichtbogenofen<br />

und einen Pfannenofen<br />

für das Werk in<br />

Dujiayan City, Provinz<br />

Sichuan, in Auftrag<br />

gegeben. Für den<br />

neuen Elektrolichtbogenofen<br />

des Typs<br />

EAF Quantum und<br />

den in Zwillingsbauweise<br />

ausgeführten<br />

Pfannenofen wird Primetals Technologies<br />

die gesamte mechanische und elektrische<br />

Prozess ausrüstung und die Automatisierungstechnik<br />

liefern. Sie umfasst automatisierte<br />

Systeme für die Schrottzuführung, den Chargierungsprozess,<br />

die Sauerstoffeinblasung und<br />

Sandbefüllung sowie die Level-2- Automatisierung.<br />

Die neuen Öfen sollen im dritten Quartal<br />

2<strong>01</strong>9 in Betrieb genommen werden. Der<br />

von Primetals Technologies entwickelte EAF<br />

Quantum kombiniert bewährte Elemente der<br />

Schachtofentechnologie mit einer innovativen<br />

Schrottchargierung, effizienten Vorwärmung,<br />

einem neuen Kippkonzept für das Untergefäß<br />

und einem optimierten Abstichsystem.<br />

SUS.indd 1 30.07.12 11:40<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


INTERNATIONALE NEWS | 21<br />

Rizhao Baohua installiert Warmdressierlinie für Schwarzblech-Coils<br />

Am Produktionsstandort in Rizhao, Provinz<br />

Shandong, wird Rizhao Baohua New<br />

Material eine kontinuierliche Dressierlinie<br />

mit Streckrichter installieren. Den<br />

Auftrag für die Lieferung der Prozessausrüstung<br />

hat Primetals Technologies erhalten.<br />

Ziel ist es, Schwarzblech-Coils<br />

mit guten Planheitseigenschaften zu<br />

verarbeiten und die nachgelagerte Herstellung<br />

und Verschweißung von Rohrmaterial<br />

für Anwendungen in der Bauund<br />

Röhrenindustrie zu erleichtern. Die<br />

Linie ist für die Behandlung von 1,2 Mio.<br />

t/a ausgelegt.<br />

Primetals Technologies ist für die prozesstechnische<br />

Ausrüstung der kontinuierlichen<br />

Dressierlinie verantwortlich und<br />

übernimmt das Engineering, die Fertigung<br />

und die Inbetriebnahme. Auch die komplette<br />

Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

der Linie ist Teil des Projekts.<br />

Die Linie besteht aus einem doppelten<br />

Lade- und Einlaufbereich für die angelieferten<br />

schweren Schwarzblech-Coils,<br />

einem 6-Lagen-Horizontalspeicher, einem<br />

Dressier gerüst mit einer maximalen Walzkraft<br />

von 1.500 t, einem 60-t-Streckrichter,<br />

Prüf einrichtungen sowie einem Auslaufund<br />

Coil-Verteilsystem. Die Anlage ist für<br />

die Verarbeitung von Bandmaterial mit<br />

Dicken von 0,6 bis 4 mm und Breiten<br />

zwischen 900 und 1.600 mm bei einer<br />

Prozessgeschwindigkeit von 370 m/min<br />

ausgelegt. Das maximale Coil-Gewicht beträgt<br />

35 t. Die Inbetriebnahme der Linie<br />

ist für Februar 2<strong>01</strong>9 vorgesehen.<br />

Shougang Jingtang bestellt Durchlaufbeizlinie<br />

für zweite Bauphase in Caofeidian<br />

Für Shougang Jingtang United Iron & Steel<br />

Co., Ltd. wird Primetals Technologies eine<br />

Durchlaufbeizlinie für die Verarbeitung von<br />

rund 1,5 Mio. t/a Warmband liefern. Die Linie<br />

gehört zur zweiten Bauphase des neuen<br />

Produktionswerks am Standort Caofeidian<br />

in der Provinz Hebei. Konzipiert ist die Linie<br />

für ultrahochfeste Stahlprodukte mit hoher<br />

Wertschöpfung, die in der Automobilfertigung<br />

und für sämtliche Anwendungen in<br />

der Schwerindustrie eingesetzt werden.<br />

Die Durchlaufbeizlinie von Primetals<br />

Technologies wird Warmband mit einer<br />

Dicke von 0,8 bis 6,0 (zukünftig 7,0) mm<br />

und einer Breite von 750 bis 1.650 mm in<br />

Coils mit einem Gewicht von maximal 33,6<br />

t verarbeiten können. Der Beizvorgang wird<br />

mit einer Geschwindigkeit von 320 m/min<br />

ablaufen. Primetals Technologies ist für das<br />

Engineering und die Lieferung der gesamten<br />

Kernausrüstung für die Linie zuständig.<br />

Vor der Beizstation mit fünf flachen Turbulenzbeiztanks<br />

wird ein leistungsstarker Zunderbrecher<br />

installiert.<br />

Nachgeschaltet<br />

sind ein Spültank<br />

mit fünf Kammern,<br />

eine Wasserumwälzanlage<br />

und ein<br />

Bandtrockner. Das<br />

Band wird dann durch ein Dressiergerüst<br />

und einen Streckrichter geführt. Im Anschluss<br />

wird das Band seitlich besäumt<br />

und geprüft. Primetals Technologies liefert<br />

zudem die Elektro- und Automatisierungstechnik<br />

und überwacht die von Shougang<br />

Jingtang ausgeführte Errichtung und die Inbetriebnahme,<br />

die für Ende 2<strong>01</strong>9 geplant ist.<br />

Nanjing Iron and Steel modernisiert<br />

Vorblock-Stranggießanlage<br />

Die Nanjing Iron and Steel Group Co., Ltd.,<br />

hat der SMS Concast AG den Auftrag erteilt,<br />

die vier Stränge der Vorblockstranggießanlage<br />

CCM4 im Nanjing Werk Nr. 2 zu modernisieren.<br />

Ziel des Projekts ist eine Steigerung<br />

der Produktion auf mehr als 800.000 t/a<br />

Vorblöcke bei gleichzeitiger Verbesserung<br />

der Produktqualität und Produktivität.<br />

Die Vierstrang-Gießanlage mit einem<br />

Nennradius von 12 m produziert die Vorblockformate<br />

250 mm x 300 mm und 320<br />

mm x 420 mm. Sie wird mit moderner<br />

Technik für eine dynamische mechanische<br />

Soft-Reduktion ausgestattet. Ein<br />

Echtzeit-Erstarrungsmodell berechnet<br />

dynamisch das Temperaturprofil entlang<br />

des gesamten Strangs sowie die entsprechenden<br />

Rollenabstände und Anstellkräfte<br />

in den Segmenten der Richteinheit.<br />

Die Sprühkühlung wird entsprechend<br />

dem berechneten<br />

Kühlprofil ebenfalls<br />

dynamisch<br />

nachgeregelt. Die<br />

Modernisierung<br />

umfasst weitere<br />

technologische und<br />

digitale Lösungen<br />

wie den Conflow-<br />

Tundish- Stopper-<br />

Mechanismus, die<br />

INVEX ® -Kokillentechnologie<br />

und<br />

ein hydraulisches<br />

Tandem-Oszillationssystem.<br />

Der<br />

Abschluss des Modernisierungsprojektes<br />

ist für Ende<br />

2<strong>01</strong>9 vorgesehen.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


22 | INTERNATIONALE NEWS<br />

Fuzhou Wuhang führt thermomechanisches Walzen ein<br />

Fuzhou Wuhang wird eine Betonstahlstraße<br />

modernisieren und hat bei der<br />

SMS group die technische Ausrüstung für<br />

thermomechanisches Walzen bestellt. Die<br />

Walzstraße wird für eine Produktion von<br />

700.000 t/a Betonstahl ausgelegt. Die<br />

SMS group wird die gesamte Hauptausrüstung<br />

einschließlich Elektrik und Automatisierungspaket<br />

liefern. Die Anlage soll<br />

Mitte 2<strong>01</strong>9 in Betrieb gehen. Zum Einsatz<br />

kommen die bewährte Loop-Technologie,<br />

die es erlaubt, einen optimalen Temperaturbereich<br />

einzuhalten. Außerdem wird<br />

die Anlage über MEERdrive ® -Fertigblöcke<br />

mit Einzelantrieben und robuster<br />

Kassettenbauweise verfügen, sowie das<br />

HSD ® -(High Speed Delivery-)System der<br />

SMS group.<br />

Sichuan Liuhe Forging gibt Freiformschmiede mit Radialschmiedewerkzeug in Auftrag<br />

Sichuan Liuhe Forging Co., Ltd. in Jiangyou,<br />

Provinz Sichuan, hat der SMS group den<br />

Auftrag zur Lieferung einer schnell laufenden<br />

50/55-MN-Freiformschmiedepresse<br />

erteilt. Die Presse wird im Zweisäulen-<br />

Oberflur-Design mit Tischverschiebung<br />

und Sattelverschiebung ausgeführt und<br />

mit einer Presskraft bis 50 MN und einer<br />

Stauchkraft bis 55 MN arbeiten. Sie eignet<br />

sich zum Schmieden von hochwertigen<br />

Produkten mit Fertigabmessungen im Toleranzbereich<br />

von ± 1 mm.<br />

Der Auftrag an die SMS group beinhaltet<br />

zudem ein neu entwickeltes, als X-Forging<br />

Box 650/50 MN bezeichnetes Radialschmiedewerkzeug<br />

für Freiformschmiedepressen.<br />

Hiermit wird die Bewegung des Oberwerkzeugs<br />

der Freiformschmiedepresse in eine<br />

radiale Bewegung der vier Werkzeuge der<br />

X-Forging Box transformiert. Die maximal<br />

zulässige Kraft von 50 MN verteilt sich<br />

gleichmäßig auf die vier Werkzeuge. Der<br />

maximale Anstich beträgt 650 mm. Durch<br />

Die 50/55-MN-Freiformschmiedepresse<br />

im Zweisäulen-Oberflur-Design<br />

für<br />

Sichuan Liuhe Forging wird<br />

mit einer X-Forging Box<br />

ausgerüstet<br />

(Bild: SMS group)<br />

den Einsatz der X-Forging Box kann Liuhe<br />

Forging seine Produktpalette erweitern und<br />

schnell zwischen verschiedenen Produkttypen<br />

wechseln. Der Einbau erfordert keine<br />

Änderungen im Werkzeugraum oder an<br />

den hydraulisch-elektrischen Anschlüssen.<br />

Die Inbetriebnahme der 50/55-MN-Freiformschmiedepresse<br />

und der 650/50 MN<br />

X-Forging Box ist für das letzte Quartal 2<strong>01</strong>9<br />

geplant.<br />

Sichuan Liuhe Forging ist ein spezialisierter<br />

Hersteller von geschmiedeten Halbzeugen,<br />

Verstärkungsringen, Wellen, Teilen<br />

für Turbinenschaufeln und sicherheitsrelevanten<br />

Komponenten für Gasturbinen aus<br />

hochwarmfestem, korrosionsbeständigem<br />

Edelstahl sowie Superlegierungen.<br />

Zhejiang Huayuan Copper nimmt Kaltwalzanlage für Kupferband vorzeitig in Betrieb<br />

Am 29. Dezember 2<strong>01</strong>8 hat die neue von<br />

der SMS group gelieferte Kaltwalzanlage<br />

für Kupferband bei Zhejiang Huayuan<br />

Mit unseren<br />

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Werden MessWerte<br />

zu ergebnissen.<br />

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Copper Co., Ltd. erfolgreich ihren Betrieb<br />

aufgenommen. Damit fand die Inbetriebnahme<br />

nach einer Projektlaufzeit<br />

von nur 15 Monaten 34 Tage vor dem<br />

vertraglich vereinbarten Termin statt. Auf<br />

der in Sexto-Bauweise ausgeführten und<br />

mit CVC ® plus-Technologie (Continuously<br />

Variable Crown) ausgestatteten Anlage<br />

wird Zhejiang Huayuan Copper Band bis<br />

1.350 mm Breite und minimalen Enddicken<br />

bis 0,15 mm herstellen. Die SMS group<br />

war mit der Komplettlieferung beauftragt<br />

worden, die neben dem Engineering,<br />

den mechanischen Komponenten, der<br />

X-Pact ® - Elektrik und -Automation auch Baustelleneinsätze<br />

und die Inbetriebnahme<br />

umfasste. Die Federführung des Auftrags<br />

lag in den Händen der chinesischen SMS<br />

Siemag Technology Co., Ltd., einem Unternehmen<br />

der SMS group. Aus Deutschland<br />

stellte die SMS group Kernkomponenten<br />

der CVC ® plus-Technik für die Walzenverschiebung<br />

bei.<br />

Die neue Kaltwalzanlage bei Zhejiang<br />

Huayuan Copper walzt bis zu 1.350 mm<br />

breites Kupferband (Foto: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


INTERNATIONALE NEWS | 23<br />

Indien<br />

Mukand Sumi Special Steel installiert neue SBQ-Walzstraße<br />

Mukand Sumi Special Steel Ltd. (MSSSL),<br />

ein Joint Venture zwischen Mukand Ltd., Indien,<br />

und der Sumitomo Corporation, Japan,<br />

hat der SMS group einen Auftrag über die<br />

Lieferung einer SBQ-Walzstraße (Special<br />

Bar Quality) zur Produktion von Rund- und<br />

Sechskantstäben, Draht und gehaspeltem<br />

Stabstahl erteilt. Die neue Straße wird in der<br />

Nähe von Hospet in Karnataka errichtet und<br />

grenzt an Mukands bestehende Anlagen.<br />

Die Anlage wird für eine Jahreskapazität<br />

von 400.000 t in der ersten Phase<br />

ausgelegt. Eine Kapazitätserweiterung<br />

auf 600.000 t/a in einer zweiten Phase ist<br />

vorbereitet. Die Walzstraße umfasst im Wesentlichen<br />

einen Hubbalkenaufwärmofen,<br />

18 ständerlose Duo-Walzgerüste in H/V-Anordnung,<br />

eine Präzisionsmaßwalzlinie, Kühllinien,<br />

Kühlbett mit Adjustageeinrichtungen,<br />

eine Drahtlinie, Bundtransporteinrichtungen<br />

und eine Bundpresse. Die Drei-Walzen-<br />

Präzisions maßwalzstraße (PSM ® ) ermöglicht<br />

die hydraulische Walzenanstellung<br />

unter Last. Im Layout des Drahtauslaufs<br />

ist bereits eine spätere Aufrüstung mit<br />

einem MEERdrive ® PLUS-Maßwalzblock<br />

berücksichtigt. Eine Haspellinie mit zwei<br />

Haspeln, die speziell zur kratzfreien Führung<br />

der fertigen Produkte konzipiert wurden,<br />

komplettiert die Walzstraße.<br />

Japan<br />

JFE Chita bestellt weitere Gewindeschneidemaschine für Großrohre<br />

Die SMS group hat von der JFE Steel Corporation<br />

einen weiteren Auftrag für eine<br />

Hochleistungs-Gewindeschneidemaschine<br />

erhalten. Die Maschine soll im Werk Chita,<br />

in der Industrial Zone Chukyo, Japan, eingesetzt<br />

werden. Die neue Rohrgewindeschneidemaschine,<br />

die zweite, die die SMS<br />

group an JFE liefert, kann Rohre im Durchmesserbereich<br />

von 139,7 bis 406,4 mm mit<br />

Wanddicken zwischen 7,0 und 50,8 mm und<br />

Längen bis 15 m bearbeiten. Die Maschine<br />

des Typs TCG 43/4 arbeitet nach dem Prinzip<br />

„stationäres Werkzeug/rotierendes Rohr“.<br />

Hiermit können Standard-Gewinde innen<br />

und außen und Premium-Gewinde geschnitten<br />

werden. Dank neuester Fehler- und Einflussanalyse-Technik<br />

und einer zuverlässigen<br />

Temperaturregelung verfügt die Maschine<br />

über eine hohe Stabilität für das Schneiden<br />

von Premium-Gewinden und chromhaltigen<br />

Hochleistungswerkstoffen. Die Rohrgewinde<br />

erfüllen die Produktions standards für alle<br />

API 5CT- und JFE-Stahlsorten sowie andere<br />

internationale Standards.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


24 | INTERNATIONALE NEWS<br />

Pakistan<br />

Naveena Steel baut Kompaktstahlwerk<br />

Eine PQS-Inline-Vergütungslinie ist Teil des neuen Kompaktstahlwerks für Bewehrungsstähle.<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

Naveena Steel (Private) Mills Limited hat<br />

Primetals Technologies beauftragt, eine<br />

Knüppel stranggießanlage und ein Stabwalzwerk<br />

für ein neues Kompaktstahlwerk in<br />

Port Qasim, Karatschi, zu liefern. Mit dem neuen<br />

Werk kann die 2<strong>01</strong>8 gegründete Naveena<br />

Steel den Wachstumsmarkt für regionale<br />

Infrastrukturprojekte erschließen. Das Kompaktstahlwerk<br />

soll etwa 270.000 t/a Bewehrungsstahl<br />

in einem Durchmesserbereich von<br />

8 bis 40 mm produzieren. Die Inbetriebnahme<br />

ist für das zweite Quartal 2<strong>01</strong>9 vorgesehen.<br />

Die Knüppelgießanlage wird von Concast<br />

(India) Ltd. geliefert, einem Unternehmen<br />

von Primetals Technologies. Sie wird als<br />

Zweistrang-Anlage ausgeführt. Eine spätere<br />

Erweiterung um einen dritten Strang<br />

wird vorbereitet. Die Gießanlage verfügt<br />

über eine Bogenkokille und unterstützt<br />

mehrere Radien. Concast (India) ist für das<br />

Design, das Engineering und die Fertigung<br />

der Pfannenträger, Verteilerrinnen und Verteilerrinnenträger,<br />

Kokillen und Oszillatoren,<br />

Richtanlagensegmenten, Sekundärkühlung,<br />

Anfahrstücksystem sowie Ausdrückmaschine<br />

und Kühlbett zuständig. Das Unternehmen<br />

liefert zudem die Basisautomatisierung<br />

(Level 1) und das HMI-System. Die Gießanlage<br />

wird Knüppel aus Stahl mit niedrigem<br />

bis mittlerem Kohlenstoffgehalt und einem<br />

Querschnitt von 130 mm x 130 mm produzieren,<br />

die im heißen Zustand in das Walzwerk<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Walzlinie besteht aus einem Ofenauslaufbereich,<br />

einer sechs-gerüstigen<br />

Vorstraße, einer sechs-gerüstigen Zwischenwalzstraße<br />

und einer vier-gerüstigen<br />

Fertigstraße. Bei allen Walzgerüsten<br />

kommen Red-Ring-Gerüste der fünften<br />

Generation zum Einsatz. Die Walzstraße<br />

umfasst darüber hinaus eine PQS-Inline-Vergütungslinie<br />

und ein 54 m langes Kühlbett,<br />

das später auf eine Gesamtlänge von 66 m<br />

erweitert werden kann.<br />

Russland<br />

MMK installiert Qualitätsmanagementsystem<br />

Magnitogorsk Iron & Steel Works (MMK)<br />

hat MET/Con, einem Unternehmen der<br />

SMS group, den Auftrag zur Implementierung<br />

des Qualitätsmanagementsystems<br />

PQA ® (Product Quality Analyzer) erteilt.<br />

MMK produziert am Standort Magnitogorsk<br />

jährlich rund 10 Mio. t Qualitätsstahl, unter<br />

anderem für die Bau- und Automobilindustrie<br />

sowie den Einsatz im Pipeline- und<br />

im Maschinenbau. Im Rahmen einer unternehmensweiten<br />

Industrie 4.0-Initiative<br />

will MMK durch das neue Qualitätsmanagementsystem<br />

am gesamten Standort des<br />

integrierten Hüttenwerks prozessübergreifend<br />

das Qualitätsniveau weiter verbessern,<br />

die Produktionsprozesse stabilisieren, die<br />

Liefertreue erhöhen und damit letztlich seine<br />

Wettbewerbsfähigkeit sichern.<br />

Das PQA ® -System ist eine ganzheit liche<br />

IT-Systemlösung unter Einbeziehung eines<br />

Know-how-basierten Expertenregelwerks.<br />

Zum Einsatz kommt unter anderem<br />

die Software- und Datenbanklösung der<br />

QuinLogic GmbH aus Aachen, ebenfalls ein<br />

Unternehmen der SMS group. Die modulare<br />

Softwarestruktur des Systems umfasst<br />

einen LogicDesigner für eine flexible Regelanpasssung,<br />

ein Qualitätsbewertungsmodul<br />

und ein webbasiertes Reporting. Herzstück<br />

des Qualitäts managementsystems<br />

ist das Softwaremodul DataCorrelator,<br />

das auch aktuelle Themen wie „Big Data“-Analyse<br />

und künstliche Intelligenz (KI)<br />

abdeckt. Über verschiedene intelligente,<br />

mathematische Auswertemethoden inklusive<br />

Mustererkennungsoptionen werden<br />

Zusammenhänge aufgezeigt, die direkt für<br />

eine Prozessoptimierung genutzt werden<br />

können.<br />

Mechel führt Online-Shop ein<br />

Mechel hat für die Vermarktung der<br />

Produkte des Unternehmens einen Online-Shop<br />

gegründet. Das von Mechel<br />

Service geführte Verkaufsportal bietet<br />

ein breites Sortiment an, darunter über<br />

40.000 Artikel in 49 Kategorien. Die Website<br />

enthält außerdem aktualisierte Informationen<br />

zu allen Tochtergesellschaften<br />

von Mechel Service Sales. Die Struktur<br />

des Stores über einen interaktiven Katalog<br />

ist einfach und intuitiv. Der Service steht<br />

allen in Russland ansässigen Kunden zur<br />

Verfügung. Die Website des Handelsportals<br />

lautet http://www.mechelservice.ru/<br />

catalog.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


INTERNATIONALE NEWS | 25<br />

Spanien<br />

Fives erweitert Portfolio an Bandbearbeitungslösungen durch Übernahme von Aktivitäten<br />

der RDI-Met<br />

Fives hat einen Teil der Aktivitäten der<br />

spanischen RDI-Met erworben, einer Tochtergesellschaft<br />

von Fagor Arrasate, einem<br />

Lieferanten von Anlagen zur Stahl- und<br />

Aluminiumverarbeitung sowie Pressen für<br />

die Metallindustrie. Zu den erworbenen<br />

Aktivitäten gehören Kaltwalzanlagen und<br />

Bandverarbeitungslinien für die Stahl- und<br />

Aluminiumindustrie. Sie komplettieren das<br />

Angebot von Fives im Maschinenbau und<br />

bei Wärmebehandlungslinien, Farbbeschichtungslinien<br />

sowie Entfettungs- und Beizanlagen.<br />

Der Kern des RDI-Met-Teams wird in<br />

die Fives-Steel-Tochtergesellschaft in Spanien<br />

integriert, die auf ein breites Spektrum an<br />

Wärmebehandlungstechnologien für Stahl<br />

spezialisiert ist, einschließlich der Endbehandlung<br />

von beschichtetem Stahlband.<br />

Südkorea<br />

Hyundai Steel erteilt Endabnahme für<br />

neue Horizontalrichtmaschine<br />

Nach erfolgreicher Inbetriebnahme<br />

hat Hyundai Steel der SMS group die<br />

Endabnahme für die in der Mittelstraße<br />

am Standort Incheon installierte Richtmaschine<br />

erteilt, die eine bestehende<br />

Richtanlage aus dem Jahr 1995 ersetzt.<br />

Die neue horizontale Rollenrichtmaschine<br />

ermöglicht es Hyundai Steel, größere<br />

Spundwandprofile und Träger mit einer<br />

Steghöhe von bis zu 450 mm zu bearbeiten.<br />

Neben der Erweiterung des<br />

Produktspektrums trägt die neue Richtmaschine<br />

zu einer Verbesserung der Toleranzen<br />

und der Qualität der Profile bei.<br />

Die neue Richtmaschine für Hyundai Steel<br />

zeichnet sich durch hohe Prozesszuverlässigkeit<br />

und reduzierten Wartungsaufwand<br />

aus (Foto: SMS group)<br />

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24.07.2008 17:39:22 Uhr


26 | INTERNATIONALE NEWS<br />

Ulsan Aluminium modernisiert Walzwerke mit neuer Automatisierungstechnik<br />

Der koreanische Aluminiumproduzent Ulsan<br />

Aluminum Ltd. modernisiert das Warmwalzwerk<br />

und das Kaltwalzwerk Nr. 2 in<br />

Ulsan mit neuer Automatisierungstechnik.<br />

Die Aufträge hierfür wurden Primetals Technologies<br />

erteilt. Ulsan Aluminum Ltd. wurde<br />

2<strong>01</strong>7 als Gemeinschaftsunternehmen von<br />

Novelis und Kobe Steel gegründet. Im Werk<br />

Ulsan werden gewalzte Aluminiumbleche<br />

für die Getränke- und Elektronikindustrie,<br />

den Transportsektor und die Bauwirtschaft<br />

produziert. Primetals Technologies liefert<br />

ein neues Automatisierungssystem für das<br />

Warmwalzwerk, unter anderem die Automatisierungsplattform,<br />

technologische Regelungen<br />

sowie die Datenerfassung und<br />

das dazugehörige Bedien- und Beobachtungssystem.<br />

Das Kaltwalzwerk Nr. 2 im Werk Ulsan<br />

wird von Primetals Technologies<br />

ebenfalls mit einem neuen technologischen<br />

Regelsystem ausgerüstet. Auch<br />

hier sind die Datenerfassung und das<br />

dazugehörende Bedien- und Beobachtungssystem<br />

Teile des Lieferumfangs.<br />

Bei beiden Walzwerken ist Primetals<br />

Technologies für die Montage-, Inbetriebnahme<br />

und die Feineinstellung<br />

der neuen Automatisierungstechnik<br />

verantwortlich.<br />

Tschechische Republik<br />

Trinecké Železárny erteilt Endabnahme für modernisiertes Blockwalzgerüst<br />

Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

des modernisierten Blockwalzwerkes<br />

hat Trinecké Železárny (früher: Trzynietzer<br />

Stahlwerke) der SMS group das<br />

Endabnahmezertifikat (FAC) erteilt.<br />

Ziele der Modernisierung waren die<br />

Aufrechterhaltung und Sicherstellung<br />

der Betriebssicherheit und Anlagenverfügbarkeit,<br />

die Schaffung der erforderlichen<br />

Prozessstabilität und die Verbesserung<br />

von Qualität, Toleranzen und<br />

Ausbringung.<br />

Die Modernisierung beinhaltete ein<br />

neues, hochstabiles Duo-Reversier-<br />

Blockgerüst mit Verschiebe- und Kanteinrichtung.<br />

Das Blockwalzwerk wird<br />

zum Vorformen von stranggegossenen<br />

Halbzeugen – auch aus hochlegierten<br />

Stählen – mit einem Durchmesser von<br />

bis zu 525 mm und mit bis zu 5,3 t Gewicht<br />

eingesetzt. Darüber hinaus liefert<br />

es auch das Ausgangsmaterial für die<br />

bei Trinecké Železárny vorhandenen<br />

Anlagen zur Produktion von Schienen,<br />

Stäben und Draht. Ein weiteres Kernelement<br />

des Auftrags war die hydraulische<br />

Blockschere mit einer Scherkraft<br />

von rund 1.000 t. Die Schere wird durch<br />

eine energieeffiziente, drehzahlvariable<br />

Pumpe angetrieben.<br />

Das neue Duo-Reversier-Blockgerüst mit<br />

Verschiebe- und Kanteinrichtung für<br />

Trinecké Železárny (Foto: SMS group)<br />

Türkei<br />

Yildiz Lar nimmt Tandemstraße erfolgreich in Betrieb<br />

Yildiz Lar hat die Tandemkaltwalzstraße,<br />

die Teil des von Danieli errichteten Kaltwalzkomplexes<br />

in Izmit, Kocaeli, ist,<br />

erfolgreich in Betrieb genommen. Die<br />

zu dem Komplex gehörende Beizlinie,<br />

Feuerverzinkungsanlage, Haubenglühe<br />

und das Dressierwalzwerk sind bereits<br />

in Betrieb.<br />

Das neue Tandemwalzwerk besteht<br />

aus fünf Sexto-Gerüsten mit Danieli-Walzentechnologie<br />

(OSRT) und wird mit einem<br />

Prozessleitsystem von Danieli Automation<br />

gesteuert. Der Algorithmus zur automatischen<br />

Kompensation der Exzentrizität<br />

gewährleistet eine präzise und einfache<br />

Kontrolle der Banddicke. Produziert werden<br />

Bänder mit einer Enddicke von 0,2 mm<br />

und Breiten bis zu 1.550 mm in einem Produktmix<br />

aus DP600, DP1000, IF und HSLA.<br />

Von Beginn an waren die Qualitäts- und<br />

Produktivitätsergebnisse deutlich besser<br />

als die vertraglichen Werte. Das vorläufige<br />

Abnahmezertifikat wurde bereits nach zwei<br />

Wochen unterzeichnet.<br />

Die neue fünfgerüstige Tandemstraße ist<br />

Teil des neuen Kaltwalzkomplexes von<br />

Yildiz Lar (Foto: Danieli)<br />

Kardemir verlängert Koksliefervertrag mit Mechel<br />

Der Koksliefervertrag zwischen Mechel und<br />

der türkischen Stahlholding Kardemir wird 2<strong>01</strong>9<br />

fortgesetzt. Der Vereinbarung zufolge wird<br />

Mechel von Januar bis Dezember 2<strong>01</strong>9 das<br />

türkische Unternehmen mit 200.000 t Hüttenkoks<br />

beliefern. Im Vergleich zu dem bisherigen<br />

Vertrag ist dies eine Steigerung um fast 70 %.<br />

Der Lieferpreis wird vierteljährlich ausgehandelt.<br />

Türkische Stahlhersteller verarbeiten jährlich<br />

rund 6 Mio. t Koks. Davon werden rund 5<br />

Mio. t in türkischen Kokereien produziert. Der<br />

Rest wird aus dem Ausland importiert.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


INTERNATIONALE NEWS | 27<br />

USA<br />

California Steel modernisiert Warmbandwalzwerk und Kontiverzinkungslinie<br />

Halle mit Antrieben der Fertigwalzstraße bei California Steel in Fontana, Kalifornien<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

California Steel Industries (CSI) hat<br />

Primetals Technologies mit zwei Modernisierungsprojekten<br />

für elektrische Anlagen<br />

und Automatisierungssysteme beauftragt:<br />

für das 2.180-mm-Warmbandwalzwerk<br />

und die Kontiverzinkungslinie Nr. 2 in Fontana,<br />

Kalifornien. Nach vorausgegangener<br />

Level-1- und Level-2-Modernisierung sieht<br />

der Projektumfang für das Warmbandwalzwerk<br />

einen detaillierten Migrationsplan<br />

für neue Motoren, Antriebe und die Energieverteilung<br />

für sechs Fertigwalzgerüste<br />

vor. Primetals Technologies liefert Mittelspannungsmotoren,<br />

Mittelspannungsantriebe,<br />

Transformatoren sowie Schaltanlagen<br />

und wickelt das Engineering und die<br />

Inbetriebnahme ab. Nach der Fertigstellung<br />

ist CSI mit dem modernisierten Werk in der<br />

Lage, das Produktspektrum zu erweitern,<br />

Verzögerungen zu minimieren und die Auslastung<br />

des Werks zu verbessern.<br />

Die elektrischen Anlagen und das Automatisierungssystem<br />

für die Kontiverzinkungslinie<br />

Nr. 2 von CSI werden in mehreren<br />

Phasen modernisiert. Hierunter fallen<br />

Wechselstrom- und Gleichstromantriebe,<br />

Basis- und Prozessautomatisierung sowie<br />

das Bedien- und Beobachtungssystem. Im<br />

Projektumfang sind zudem das Engineering<br />

und die Inbetriebnahme enthalten. Die Modernisierung<br />

des Warmbandwalzwerks soll<br />

Mitte 2020, die der Kontiverzinkungsanlage<br />

Mitte 2022 abgeschlossen sein.<br />

Setting The Standards For Highest<br />

Efficiency In Thermal Processing<br />

Halle 10<br />

Stand A11<br />

Spänetrockner (Trommel), Kapazität 3 t/h<br />

mit 2,25 MW Regenerativ-Brennersystem<br />

JASPER<br />

Gesellschaft für Energiewirtschaft und Kybernetik mbH / Bönninghauser Str. 10 / D-59590 Geseke<br />

Telefon: +49 2942 9747 0 / Fax: +49 2942 9747 47 / www.jasper-gmbh.de / info@jasper-gmbh.de<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


28 |<br />

The Bright World of Metals – Termin: 25. bis 29. Juni 2<strong>01</strong>9 in Düsseldorf<br />

Düsseldorfer Messequartett: GIFA, METEC,<br />

THERMPROCESS, NEWCAST 2<strong>01</strong>9<br />

Theorie und Praxis gehen Hand in Hand bei den Düsseldorfer Fachmessen GIFA, METEC, THERMPROCESS,<br />

NEWCAST. Internationale Kongresse, Symposien und Sonderschauen bereichern auch in diesem Jahr wieder<br />

das Messequartett. Einen besonderen Stellenwert hat dabei das Thema Additive Fertigung.<br />

Mit 2.000 Ausstellern und rd. 78.000<br />

erwarteten Metall-Profis aus der<br />

ganzen Welt wird Düsseldorf vom<br />

25. bis 29. Juni 2<strong>01</strong>9 wieder zum Hotspot<br />

der internationalen Gießerei- und Metallurgietechnik.<br />

Unter dem Motto „The Bright World<br />

of Metals“ deckt das Messequartett GIFA,<br />

NEWCAST, METEC und THERMPROCESS<br />

das gesamte Spektrum von Gießereitechnik,<br />

Gussprodukten, Metallurgie und Thermoprozesstechnik<br />

in umfassender Tiefe und<br />

Breite ab. Doch was wäre das internationale<br />

Messequartett ohne das umfangreiche fachliche<br />

Rahmenprogramm? Die internationalen<br />

Kongresse, Symposien und Branchentreffs<br />

sind einzigartige Know-how-Plattformen,<br />

bringen Theorie und Praxis zusammen und<br />

bieten eine hervorragende Gelegenheit zum<br />

Netzwerken und Austauschen.<br />

Metallurgiemesse METEC mit<br />

hochkarätigem Rahmenprogramm<br />

Ein unschlagbares Erfolgs-Trio ist die METEC<br />

mit dem flankierenden Kongress ESTAD –<br />

Euro pean Steel Technology and Application<br />

Days und der European Metallurgical Conference<br />

(EMC). Vom 24. bis 28. Juni dreht sich<br />

auf der ESTAD alles um den Werkstoff Stahl,<br />

dessen Herstellung und Anwendungen sowie<br />

umwelttechnische und energetische Aspekte.<br />

Für Stahlhersteller, Zulieferer und Anwender<br />

ist der fünftägige Kongress ein absolutes<br />

Muss. Im Detail gliedert sich der englischsprachige<br />

Kongress in fünf Themenbereiche:<br />

• Eisenproduktion<br />

• Stahlproduktion<br />

• Walzen und Schmieden<br />

• Stahlwerkstoffe und ihre Anwendung,<br />

additive Fertigungstechniken, Oberflächentechnologien<br />

• Umweltschutz und Energieaspekte<br />

Veranstaltet wird die 4. ESTAD in bester<br />

Tradition vom Stahlinstitut VDEh in Kooperation<br />

mit seinen Partnern in Österreich<br />

und Italien: Austrian Society for Metallurgy<br />

and Materials und Associazione Italiana di<br />

Metallurgia. Detaillierte Informationen und<br />

Tickets gibt es online unter: www.metecestad2<strong>01</strong>9.com.<br />

Die vier internationalen Technologiemessen GIFA, METEC, THERMPROCESS und<br />

NEWCAST präsentieren sich vom 25. bis 29. Juni 2<strong>01</strong>9 in 14 Hallen (Bild: Messe Düsseldorf)<br />

Zum zehnten Mal findet nicht nur die<br />

METEC statt – auch die EMC feiert im<br />

nächsten Jahr ihre zehnte Auflage. Die Europäische<br />

Metallurgische Konferenz ist die<br />

wichtigste Konferenz für NE-Metallurgie in<br />

Europa und startet schon zwei Tage vor der<br />

METEC. Ihr Leitthema ist die optimale Nutzung<br />

von Ressourcen und Recycling für eine<br />

nachhaltige Lösung. Die ausschließlich englischsprachige<br />

Konferenz ist eine Einladung<br />

der GDMB – Gesellschaft der Metallurgen<br />

und Bergleute e. V. – und richtet sich an Metallproduzenten,<br />

Anlagenbauer und Dienstleister<br />

sowie an Universitäten und Ingenieurbüros.<br />

Tickets und Registrierung sind ab<br />

Januar 2<strong>01</strong>9 unter folgendem Link erhältlich:<br />

https://emc.gdmb.de/registration.<br />

THERMPROCESS mit<br />

Symposium und Sonderschau<br />

Theorie und Praxis gehen auch bei den zwei<br />

THERMPROCESS-Events – der Sonderschau<br />

der Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />

e. V. (FOGI) im VDMA und dem<br />

THERMPROCESS-Symposium des VDMA<br />

Metallurgy – Hand in Hand. Das Symposium<br />

beleuchtet in zahlreichen Fachvorträgen<br />

aktuelle Aspekte rund um die Thermoprozesstechnik.<br />

Im Mittelpunkt werden hier<br />

vor allem folgende Themen stehen:<br />

• Neue Brennertechnologien<br />

• Ressourcenschonung und Energieeffizienz<br />

unter Berücksichtigung der CO 2<br />

und<br />

NO x<br />

-Reduktion<br />

• Herausforderungen bei schwankender<br />

Gasqualität, unter anderem bei Einspeisung<br />

von alternativen Brennstoffen<br />

• Aktuelle und zukünftige Anforderungen<br />

für wärmebehandelte Automotive-Werkstoffe<br />

• Erwärmungskonzepte in der Thermoprozesstechnik<br />

• Industrie 4.0 und ihre Umsetzung in der<br />

Thermoprozesstechnik<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


| 29<br />

Ergänzend zu den Vorträgen präsentieren<br />

In der FOGI-Sonderschau in Halle 10 namhafte<br />

Forschungsinstitute aus dem Bereich<br />

Thermoprozesstechnik ihre Themenfelder<br />

und aktuelle Forschungsarbeiten.<br />

GIFA und NEWCAST: Feuerwerk<br />

für die Gießerei-Industrie<br />

Ein Feuerwerk zünden der Verein Deutscher<br />

Gießereifachleute e.V. und der<br />

Bundesverband Deutsche Gießerei-Industrie<br />

auf der GIFA und NEWCAST. Der<br />

neugestaltete Gießer-Treff in Halle 13<br />

(Stand D 04) dient während der gesamten<br />

Messelaufzeit mit seinen verschiedenen<br />

Themenbereichen als Hauptanziehungspunkt.<br />

Im Bereich „Technik in Guss“ stellen<br />

BDG-Mitgliedsunternehmen die gesamte<br />

Bandbreite der Gießerei-Werkstoffe vor.<br />

Gegossene Bauteile lassen sich in der<br />

angrenzenden „World of Castings“ bestaunen.<br />

Begleitend dazu werden an den<br />

fünf Messetagen im BDG-Forum hochwertige<br />

und spannende Vorträge geboten. Der<br />

Mittwoch gehört den Gießereien, die auf<br />

dem NEWCAST-Forum in Halle 13 über<br />

Innovationen der Gießereibranche informieren<br />

sowie praktische Lösungen für den<br />

Gießereialltag skizzieren. Abgerundet wird<br />

der 26. Juni mit dem NEWCAST-Award für<br />

innovative Gussteile. Eingerahmt wird diese<br />

Vortragsveranstaltung durch das zweitägige<br />

GIFA-Forum (25. und 27. Juni), auf<br />

dem die Gießereizulieferer neueste Trends<br />

und Techniken vorstellen.<br />

Zwei Sonderschauen, organisiert vom<br />

Haus der Gießerei-Industrie (Düsseldorf),<br />

stellen zwei hoch aktuelle Themen in den<br />

Fokus: Zum einen das Thema Digitalisierung<br />

und deren Auswirkungen auf den Gießbetrieb,<br />

zum anderen innovative Lösungen für<br />

die CO 2<br />

-Vermeidung. Hier bieten vor allem<br />

die immer noch ungenutzten Potenziale zur<br />

Abwärmenutzung Gießereien erhebliche<br />

Chancen, Energiekosten und den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

zu senken.<br />

Auf dem erstmals eingerichteten europäischen<br />

CAEF-Forum erwarten die Besucher<br />

am Freitag, 28. Juni, Präsentationen<br />

zu erfolgreichen Leuchtturmprojekten und<br />

länderspezifischen Herausforderungen in<br />

den CAEF-Mitgliedsländern.<br />

Die Gießerei-Industrie zwischen<br />

Tradition und Moderne<br />

Erwartet werden über 2.000 Aussteller und rund 78.000 Besucher (Bild: Messe Düsseldorf)<br />

Der Verein Deutscher Gießereifachleute<br />

(VDG) feiert 2<strong>01</strong>9 sein 150-jähriges Bestehen.<br />

Passend dazu dreht sich im BDG-Forum<br />

am Samstag, 29. Juni, alles um die<br />

Entwicklung der Gießerei-Industrie in den<br />

letzten 150 Jahren. Als Kontrastprogramm<br />

dazu wird im großen Nachwuchsbereich<br />

(Halle 13, Stand C 38) während der gesamten<br />

Messe ein Blick in die Zukunft geworfen<br />

und folgende Aspekte thematisiert:<br />

• Was erwartet Schüler, Auszubildende<br />

und Studenten zukünftig in einer Gießerei?<br />

Hierzu werden auf der Ausstellungsfläche<br />

verschiedene Projekte vorgestellt,<br />

beispielsweise wie viel Guss tatsächlich<br />

in einem Automobil steckt, wenn man<br />

dieses auseinander baut<br />

• Was bieten die zahlreichen Universitäten<br />

und Gießerei-Institute in der angegliederten<br />

„Institute-Schau“?<br />

• Wo findet man in Deutschland Ausbildungsstandorte<br />

für Gießereimechaniker?<br />

Mehr Informationen zum gesamten Programm<br />

sind online unter www.bdguss.de<br />

verfügbar.<br />

Premiere: Konferenz und<br />

Sonderschau Additive Fertigung<br />

Premiere haben die Sonderschau in Halle<br />

13 und Fachkonferenz zum Thema Additive<br />

Manufacturing auf der GIFA. Ob im Modellund<br />

Formenbau, in der Kernherstellung oder<br />

im direkten Metalldruck – Gießereien und<br />

ihren Zulieferern erschließen sich durch<br />

die additive Fertigung neue Potenziale.<br />

Dieser Tatsache tragen die beiden Events<br />

Rechnung. Die Fachkonferenz „Metall-3D-<br />

Druck“ am 26. Juni thematisiert in Form<br />

von Fachvorträgen folgende Top-Themen:<br />

• Wie Gießereien vom 3D-Druck profitieren<br />

• Innovationen bei Metall-3D-Druck<br />

• Digitale Prozesskette<br />

• Qualitätssicherung<br />

• Blick über den Tellerrand<br />

Konferenzleiter und Moderator ist Sebastian<br />

Bremen, Leiter des Aachener Zentrums<br />

für 3D-Druck und Group Manager Laser<br />

Powder Bed Fusion am Fraunhofer-Institut<br />

für Lasertechnik (ILT). Veranstalter ist<br />

Süddeutscher Verlag Veranstaltungen; aktuelle<br />

Informationen gibt es unter: www.<br />

sv-veranstaltungen.de/de/event/3d-druckmetall.<br />

The Bright World of Metals<br />

Die vier internationalen Technologiemessen<br />

GIFA (Internationale Giesserei-Fachmesse),<br />

METEC (Internationale Metallurgie-Fachmesse),<br />

THERMPROCESS<br />

(Internationale Fachmesse für Thermoprozesstechnik)<br />

und NEWCAST (Internationale<br />

Fachmesse für Gussprodukte) präsentieren<br />

sich vom 25. bis 29. Juni 2<strong>01</strong>9 in 14 Hallen.<br />

Erwartet werden über 2.000 Aussteller<br />

und rd. 78.000 Besucher. Dann stehen in<br />

der Rheinmetropole fünf Tage lang die Themen<br />

Gussprodukte, Gießereitechnologie,<br />

Metallurgie und Thermoprozesstechnik im<br />

Fokus der Weltöffentlichkeit. Begleitet werden<br />

die Messen von einem hochkarätigen<br />

Rahmenprogramm mit Seminaren, internationalen<br />

Kongressen und Vortragsreihen.<br />

Weitere Informationen gibt es im Internet<br />

unter www.gifa.de, www.metec.de, www.<br />

thermprocess.de und www.newcast.de<br />

bzw. unter www.tbwom.com.<br />

• Messe Düsseldorf - GIFA, METEC,<br />

THERMPROCESS, NEWCAST 2<strong>01</strong>9<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


30 | NEUES AUS DER INDUSTRIE<br />

Nächster Meilenstein für die Teilung des Konzerns<br />

thyssenkrupp gibt Führungsstrukturen für<br />

zukünftige Unternehmen bekannt<br />

Effiziente Führungsstrukturen werden mit klarer Orientierung an die Geschäftsanforderungen beider<br />

Unternehmen entwickelt. Die neuen thyssenkrupps sollen schlanker werden. Die Vorbereitungen zur<br />

Teilung des Konzerns liegen voll im Plan.<br />

t<br />

hyssenkrupp hat den nächsten Schritt<br />

auf dem Weg zur geplanten Teilung des<br />

Unternehmens gemacht. Der Konzern<br />

hat jetzt die Führungsstrukturen der beiden<br />

künftigen Unternehmen bekanntgegeben<br />

und damit den Rahmen für die<br />

konkrete Ausgestaltung von thyssenkrupp<br />

Industrials und thyssenkrupp Materials<br />

gesteckt.<br />

Guido Kerkhoff, Vorstandsvorsitzender<br />

der thyssenkrupp AG: „Mit der Teilung<br />

schaffen wir strategische Klarheit und<br />

ermöglichen es den Geschäften, sich dynamischer<br />

zu entwickeln. Die neuen Führungsstrukturen<br />

sind dafür eine wichtige<br />

Voraussetzung. Die neue Aufstellung ist auf<br />

die jeweiligen Geschäftsanforderungen zugeschnitten<br />

und trägt den unterschiedlichen<br />

Marktlogiken Rechnung. Damit werden<br />

beide thyssenkrupps schlanker, schneller<br />

und besser.“<br />

Matrixstruktur wird aufgelöst<br />

Die beiden thyssenkrupps sollen effizienter<br />

sein und besser am Markt agieren können.<br />

Ziel ist eine schnellere Umsetzung von Projekten<br />

und Innovationen. Zudem sollen sie<br />

besser auf Marktentwicklungen reagieren<br />

können und näher an den Kunden sein.<br />

Dafür werden beide Unternehmen ihren<br />

Geschäften möglichst große Entscheidungsfreiheit<br />

geben. Zugleich werden sie<br />

– insbesondere bei thyssenkrupp Industrials<br />

– auch gemeinsame Stärken über die<br />

Geschäftsbereiche hinweg bestmöglich<br />

nutzen. Das heißt: Beide Unternehmen<br />

werden schlanker. In beiden zukünftigen<br />

Unternehmen werden die Führungsstrukturen<br />

deutlich vereinfacht.<br />

Bei beiden Unternehmen werden die<br />

Vorstandressorts auf jeweils drei reduziert<br />

und zentrale Funktionen zusammengelegt.<br />

Von den heute 17 Konzern- und Servicefunktionen<br />

wird es bei thyssenkrupp Industrials<br />

künftig nur noch 14, bei thyssenkrupp<br />

Materials nur noch 10 geben. Die bisherige<br />

Matrixstruktur wird aufgelöst. Künftig<br />

wird es neben den Geschäftsbereichen auf<br />

Headquarter-Ebene keine Regionalstruktur<br />

geben. Die Aufgaben in den Regionen<br />

werden die operativen Einheiten oder die<br />

zentralen Funktionen erfüllen. Auch die Shared-Service-Einheiten<br />

werden geschäftsnah<br />

zugeordnet und stärker fokussiert.<br />

Der Konzern rechnet mit vergleichsweise<br />

geringen Dissynergien durch die<br />

Teilung. Durch gegenläufige Maßnahmen<br />

sollte ein Kostenaufbau weitestgehend<br />

vermieden werden können. Die bereits<br />

geplanten Maßnahmen zur Reduzierung<br />

der Verwaltungskosten werden fortgeführt.<br />

Im Geschäftsjahr 2020/2021 sollen<br />

die Verwaltungskosten für beide Unternehmen<br />

insgesamt bei unter 300 Mio. € liegen<br />

(Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8: rd. 380 Mio. €).<br />

Wie mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart,<br />

wird es aufgrund der Teilung keine<br />

betriebsbedingten Kündigungen geben.<br />

Differenzierte Struktur bei<br />

Industrials<br />

Guido Kerkhoff verspricht, dass beide thyssenkrupps schlanker, schneller und besser werden<br />

(Archivbild: thyssenkrupp AG)<br />

Bei thyssenkrupp Industrials werden die<br />

Aufzüge, das Automobilzuliefergeschäft<br />

und der Anlagenbau gebündelt – also die<br />

Geschäfte, die von Megatrends getrieben<br />

werden. Was hier zählt, ist vor allem Innovationsstärke.<br />

Das „Engineering“ in thyssenkrupp<br />

macht da den Unterschied. Das ist der<br />

Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen und zu<br />

langfristigem Wachstum: In den Großstädten,<br />

bei der Mobilität und der Infrastruktur<br />

der Zukunft. Hier kommt es deshalb<br />

darauf an, die Stärken von thyssenkrupp<br />

zu stärken. Auch gilt es gerade in diesen<br />

Geschäften, die Performance konsequent<br />

zu steigern. Beide Ziele werden in einer<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


NEUES AUS DER INDUSTRIE | 31<br />

deutlich fokussierten Aufstellung von Industrials<br />

einfacher möglich sein als heute. Alle<br />

drei Geschäftsbereiche von thyssenkrupp<br />

Industrials folgen ähnlichen Marktlogiken.<br />

Die zukünftige Führungsstruktur wird daher<br />

ein differenziertes Modell. Einerseits<br />

wird Verantwortung in die Organisation<br />

delegiert. Andererseits werden bestimmte<br />

Themen auch zentralisiert, wo gezielt Synergien<br />

zu heben sind – zum Beispiel im Bereich<br />

Recruiting, Talent Management oder<br />

Innovation. Die Zentrale und die Business<br />

Areas werden künftig zum Teil in integrierten<br />

Teams zusammenarbeiten.<br />

Schlanke Zentrale für Materials<br />

Mit der thyssenkrupp Materials AG entsteht<br />

ein Unternehmen, das führende<br />

Marktpositionen in den Werkstoffgeschäften<br />

einnimmt. Hier werden Materials<br />

Services, die Beteiligung am Stahl-<br />

Joint-Venture und das Marinegeschäft<br />

zusammengefasst. Dazu kommen die<br />

Schmiedeaktivitäten und die Großwälzlager.<br />

Diese Geschäfte eint, dass sie in<br />

reifen Märkten tätig sind, in denen wir<br />

uns durch unsere langjährigen Kundenbeziehungen<br />

und durch hohe Qualitätsund<br />

Technologiestandards differenzieren.<br />

Die Geschäfte innerhalb von thyssenkrupp<br />

Materials sind allerdings recht unterschiedlich<br />

in ihren Anforderungen. Hier<br />

gibt es weniger Synergien. Die Geschäfte<br />

sind eigenständig und können sich unabhängig<br />

voneinander entwickeln.<br />

„Die neue Aufstellung ist auf die jeweiligen<br />

Geschäftsanforderungen zugeschnitten und trägt<br />

den unterschiedlichen Marktlogiken Rechnung.“<br />

Daher wird es hier nur eine sehr schlanke<br />

Zentrale geben. Wir beschränken das<br />

Headquarter zum einen auf die wesentlichen,<br />

rechtlich erforderlichen Tätigkeiten<br />

und darauf, mit einem konsequenten<br />

Performance- Controlling eine weiterhin<br />

gute Entwicklung der Geschäfte sicherzustellen.<br />

Darüber hinaus ist es die Aufgabe<br />

der Zentrale, das Portfolio von Materials<br />

weiterzuentwickeln. Daher werden wir hier<br />

zum Beispiel die Funktionen Strategie und<br />

M&A zusammenlegen.<br />

Weiterer Fahrplan für die Teilung<br />

Für die Teilung des Konzerns hatte sich thyssenkrupp<br />

einen ehrgeizigen Zeitplan gegeben.<br />

Die Hauptversammlung soll im Januar<br />

2020 final über die Pläne abstimmen. Mit<br />

der Verkündung der Führungsstrukturen<br />

kommen die Vorbereitungen zügig und<br />

planmäßig voran. Über die Besetzung der<br />

beiden Vorstandsteams soll im Frühjahr 2<strong>01</strong>9<br />

entschieden werden. Im Mai werden die Details<br />

zu Finanzstruktur, Markenauftritt und<br />

Strategie der beiden neuen Unternehmen<br />

bekanntgegeben. Zum Start des nächsten<br />

Geschäftsjahres am 1. Oktober 2<strong>01</strong>9 sollen<br />

beide Unternehmen ihre operative Arbeit<br />

aufnehmen.<br />

Guido Kerkhoff, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG<br />

Prognose 2<strong>01</strong>8/2<strong>01</strong>9: Bereinigtes<br />

EBIT soll auf mehr als 1 Milliarde<br />

Euro steigen<br />

thyssenkrupp hat die Prognose für das laufende<br />

Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>8/2<strong>01</strong>9 bestätigt,<br />

gleichzeitig nehmen aber konjunkturelle und<br />

politische Unsicherheiten zu. Für das Bereinigte<br />

EBIT der fortgeführten Aktivitäten strebt<br />

der Konzern einen Wert über 1 Mrd. € an<br />

(Vorjahr: 706 Mio. €). Der Free Cash Flow<br />

vor M&A der fortgeführten Aktivitäten sollte<br />

sich infolge der Ergebnissteigerung deutlich<br />

gegenüber dem Vorjahr verbessern, wird<br />

insgesamt jedoch weiter negativ erwartet<br />

(Vorjahr: - 678 Mio. €). Die Entwicklung wird<br />

dabei insbesondere vom Auftragseingang<br />

und Zahlungsprofil einzelner Großprojekte<br />

bei Marine Systems abhängen.<br />

Der Jahresüberschuss soll gegenüber dem<br />

Vorjahr deutlich steigen (2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8: 60 Mio.<br />

€). Es wird erwartet, dass die Aufwendungen<br />

aus der Vorbereitung zur Teilung des Konzerns<br />

durch die Ergebnissteigerungen der fortgeführten<br />

Aktivitäten sowie durch die positiven<br />

Effekte zum Closing des Stahl-Joint-Ventures<br />

deutlich überkompensiert werden.<br />

• thyssenkrupp AG<br />

Brennkammer<br />

...oder Staubkammer? Hauptsache: kSk!<br />

www.k-s-k.de<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


32 | NEUES AUS DER INDUSTRIE<br />

Innovationsprojekt „Windwasserstoff Salzgitter“<br />

Salzgitter Flachstahl, Avacon und Linde<br />

unterzeichnen Vertrag für wegweisendes<br />

Energieprojekt<br />

Im Oktober 2<strong>01</strong>8 haben Salzgitter Flachstahl GmbH, Linde AG und Avacon Natur GmbH einen Kooperationsvertrag<br />

für das gemeinsame Innovationsprojekt „Windwasserstoff Salzgitter“ unterzeichnet und damit einen bedeutenden<br />

Schritt in Richtung einer wasserstoffbasierten Industrie vollzogen.<br />

Ziel dieses Energieprojektes ist es, in<br />

Salzgitter Wasserstoff mittels Elektrolyse<br />

und Strom aus Windkraft zu erzeugen.<br />

Damit soll eine wichtige Grundlage für<br />

den zukünftigen Einsatz größerer Mengen<br />

an Wasserstoff zur Verringerung direkter<br />

CO 2<br />

-Emissionen bei der Stahlherstellung<br />

geschaffen werden.<br />

Salzgitter Flachstahl plant den Bau und<br />

Betrieb einer PEM-Elektrolyseanlage (PEM:<br />

Protonen Exchange Membran) mit einer Kapazität<br />

von rund 400 m³/h (m³ unter Normbedingungen).<br />

Avacon, größter Verteilnetzbetreiber<br />

in Deutschland, beabsichtigt, auf<br />

dem Gelände des Salzgitter-Konzerns sieben<br />

Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30<br />

MW zu errichten und zu betreiben, von denen<br />

sich drei auf dem Areal des Hüttenwerks<br />

befinden werden. Der Industriegaslieferant<br />

Linde wird die kontinuierliche Versorgung<br />

des Wasserstoffbedarfs absichern. Die Kosten<br />

für das gesamte Projekt (Aufbau der<br />

Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen<br />

inklusive deren Einbindung in die bestehenden<br />

Leitungsnetze) belaufen sich auf rund<br />

50 Mio. €. Zur Finanzierung dieses zukunftsweisenden<br />

industriellen Klimaschutzprojektes<br />

werden auch Fördermittel benötigt. Bei<br />

einem reibungslosen Projektablauf könnte<br />

die Wasserstofferzeugung auf dem Werksgelände<br />

2020 beginnen.<br />

Know-how für klimafreundliche<br />

Wasserstofferzeugung<br />

Vertragsunterzeichnung des Projekts „Windwasserstoff Salzgitter“ (v. l.): Dr. Stephan<br />

Tenge, Technikvorstand Avacon AG; Ulrich Grethe, Mitglied Konzerngeschäftsleitung<br />

Salzgitter AG; Jens Waldeck, Geschäftsleiter Region Zentral Europa (Foto: Salzgitter AG)<br />

Im Rahmen dieses Projektes wollen die<br />

Partner Know-how für eine klimafreundliche<br />

Wasserstofferzeugung aufbauen sowie<br />

Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von<br />

Wasserstoff und dessen Einbindung in ein<br />

integriertes Hüttenwerk mit seinen komplexen<br />

Produktionsprozessen sammeln.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


NEUES AUS DER INDUSTRIE | 33<br />

„Wasserstoff wird zukünftig in der Mobilität,<br />

der Energiegewinnung und -speicherung<br />

sowie vielen weiteren industriellen Prozessen<br />

maßgebliche Bedeutung erlangen.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG<br />

Schon heute wird in der Stahlverarbeitung<br />

bei Glühprozessen Wasserstoff<br />

verwendet, den Linde anliefert. Darüber<br />

hinaus bietet der Einsatz von Wasserstoff<br />

in Hüttenwerken das Potenzial, die<br />

prozessbedingten CO 2<br />

-Emissionen der<br />

Stahlerzeugung künftig signifikant zu<br />

verringern. Zur Erreichung dieses Ziels<br />

hat die Salzgitter AG das Projekt SALCOS<br />

(Salzgitter Low CO 2<br />

Steelmaking) konzipiert,<br />

das einen realistischen Weg zu<br />

einer schrittweisen CO 2<br />

-Reduzierung,<br />

langfristig sogar zu einer fast CO 2<br />

-freien<br />

Stahlherstellung aufzeigt. Dabei soll auf<br />

Basis regenerativer Energien erzeugter<br />

Wasserstoff den bislang für die Verhüttung<br />

von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff<br />

ersetzen.<br />

Mit diesem Projekt will Salzgitter<br />

Flachstahl Betriebserfahrung in dem<br />

für SALCOS wichtigen Themenbereich<br />

„Wasserstoff aus erneuerbaren Energien“<br />

sammeln, auf der später eine<br />

Umsetzung in großindustrielle Maßstäbe<br />

fußen könnte. Obwohl die heutigen<br />

Rahmenbedingungen noch keinen<br />

wirtschaftlichen Betrieb einer direkten<br />

Kopplung von Windstromerzeugung<br />

und Elektrolysebetrieb ohne Förderung<br />

ermöglichen, sind die drei Partner entschlossen,<br />

diese für die Zukunft bedeutsame,<br />

klimaschonende Technologie weiterzuentwickeln.<br />

• Salzgitter AG, Avacon AG, Linde AG<br />

Avacon AG<br />

Die Avacon AG ist der größte<br />

Verteilnetzbetreiber in<br />

Deutschland. Das Unternehmen<br />

betreibt Strom- und Gasnetze<br />

in den Ländern Sachsen-Anhalt,<br />

Niedersachsen, Hessen und<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Avacon Natur GmbH<br />

ist eine 100-prozentige<br />

Tochter der Avacon AG. Das<br />

Unternehmen entwickelt<br />

Energieversorgungslösungen<br />

auf Basis erneuerbarer<br />

Energien und innovativer<br />

effizienter Technologien<br />

für Industrieunternehmen,<br />

Gewerbe- und Privatkunden.<br />

Die Avacon Natur GmbH ist<br />

im Projekt „Windwasserstoff<br />

Salzgitter“ das ausführende<br />

Unternehmen der Avacon AG.<br />

Kurznachricht<br />

Primetals Technologies bietet Abonnement-Lizenzen für Systeme<br />

zur Optimierung von Stranggießprozessen<br />

Primetals Technologies hat damit begonnen,<br />

Betreibern von Stranggießmaschinen<br />

Abonnement-Lizenzen für<br />

Prozessoptimierungssysteme anzubieten.<br />

Die Betreiber können so von laufenden<br />

Entwicklungen, Verbesserungen<br />

und Erfindungen profitieren.<br />

Darstellung des Stranggießprozesses mit einem Prozessoptimierungssystem (Foto:<br />

Primetals Technologies)<br />

Im Rahmen dieser Lizenzen werden in<br />

regelmäßigen Abständen neue Releases,<br />

Upgrades und Updates implementiert. Die<br />

Anwendung bleibt somit auf dem neuesten<br />

Stand. Die Modularität des Systems erlaubt<br />

es, einzelne Funktionen und Modelle<br />

je nach Bedarf zu abonnieren oder wieder<br />

zu kündigen. Neu entwickelte Features und<br />

Funktionen, die im Laufe der Zeit verfügbar<br />

werden, können auf Wunsch zusätzlich<br />

implementiert werden.<br />

Das im Lieferumfang enthaltene Servicepaket<br />

bietet Remote-Support in Fragen der<br />

Fehlersuche, Beratung, Training, Feinabstimmung<br />

und Optimierung. Für den Lizenznehmer<br />

ist es attraktiv, dass nur für die abonnierten<br />

Funktionalitäten gezahlt werden<br />

muss. Die Kapitalbindung ist entsprechend<br />

geringer. Transparente und attraktive Jahresentgelte<br />

erleichtern die Finanzierung als Teil<br />

der Betriebsaufwendungen (OPEX) für die<br />

Stranggießanlage und eine Vorhersage der<br />

Kosten von Jahr zu Jahr. Ein US-basierter<br />

Stahlerzeuger hat als erster Kunde eine<br />

Abonnement-Lizenz erworben.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


34 | NEUES AUS DER INDUSTRIE<br />

Paul Wurth steigt als Lead-Investor und Technologiepartner bei Sunfire ein<br />

Nachhaltig produzierter Wasserstoff für<br />

kommerzielle Großprojekte<br />

Die Sunfire GmbH, Entwickler und Hersteller von hocheffizienten Elektrolyseuren und Brennstoffzellen, hat<br />

sich in einer Series-C-Finanzierungsrunde 25 Mio. Euro Venture Capital gesichert. Neuer Lead-Investor ist das<br />

luxemburgische Technologie-Unternehmen Paul Wurth S.A., ein Unternehmen der SMS group.<br />

M<br />

it dem frischen Kapital und Paul<br />

Wurth an der Seite wird Sunfire<br />

ab 2<strong>01</strong>9 kommerzielle Multi-<br />

Mega watt-Großprojekte unter Einsatz<br />

der Hochtemperatur-Elektrolyse und der<br />

Power-to-Liquid-Technologie realisieren.<br />

Für Paul Wurth ist diese Partnerschaft ein<br />

wesentlicher Schritt im Hinblick auf technologische<br />

Neuentwicklungen auf dem Weg<br />

hin zu grüner Stahlerzeugung und eine<br />

Möglichkeit, in den wachsenden Markt für<br />

e-Fuels einzutreten.<br />

Sunfire stellt mit seinen Technologien<br />

klimaneutrale Kraftstoffe und Gase für<br />

Sektoren her, die heute kaum auf fossile<br />

Energieträger verzichten können, wie<br />

Schwerlasttransport, Luftfahrt, Stahlproduktion<br />

oder Chemie. Grüner Wasserstoff wird<br />

auf Basis von Ökostrom in der effizienten<br />

Hochtemperatur-Elektrolyse durch Nutzung<br />

von Abwärme etwa aus Industrieprozessen<br />

erzeugt.<br />

CO 2<br />

-neutraler Erdölersatz<br />

In der neuesten Produktvariante kann die<br />

Hochtemperatur-Elektrolyse nicht nur Wasser,<br />

sondern auch CO 2<br />

reaktivieren und so<br />

auf dem direktesten Weg die Abgase der Verbrennung<br />

wieder in einen sauberen Rohstoff<br />

zurückverwandeln, der Erdöl oder Erdgas ersetzt.<br />

Der erzeugte Wasserstoff kann direkt<br />

genutzt oder über weitere Prozessschritte<br />

zum CO 2<br />

-neutralen Erdölersatz e-Crude gewandelt<br />

werden. In Raffinerien kann dieser zu<br />

e-Benzin, e-Diesel und insbesondere e-Kerosin<br />

für die Luftfahrt weiterverarbeitet werden.<br />

Derzeit baut Sunfire die erste Hochtemperatur-Elektrolyse<br />

im Megawatt-Maßstab.<br />

„Mit unserer bislang größten Finanzierungsrunde<br />

stellen wir die Weichen auf Industrialisierung<br />

unserer in Pilotanlagen validierten<br />

Technologie. Wir spüren tagtäglich,<br />

wie das Interesse an unseren Lösungen<br />

für die Energiewende zunimmt“, sagt Carl<br />

„Unsere Zusammenarbeit mit Sunfire ist<br />

Ausdruck unserer Strategie, eine führende<br />

Rolle in der anstehenden Transformation<br />

der Stahlindustrie hin zu einer CO 2<br />

-freien<br />

Stahlerzeugung zu spielen.“<br />

Berninghausen, CEO von Sunfire. So setze<br />

beispielsweise die Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH in einem gelungenen Pilotprojekt<br />

auf grünen Wasserstoff. „Damit haben wir<br />

in der Stahlbranche schon ein Ausrufezeichen<br />

gesetzt. Mit dem Einstieg von Paul<br />

Wurth werden wir ein wertvoller Partner für<br />

die energieintensive Industrie. Mit diesem<br />

Meilenstein machen wir den konsequenten<br />

Schritt zum Industrieunternehmen und können<br />

neben dem reinen Produktgeschäft nun<br />

auch als Dienstleister im Projektgeschäft<br />

agieren.“<br />

Für Georges Rassel, CEO Paul Wurth,<br />

„ist unsere Zusammenarbeit mit Sunfire<br />

Ausdruck unserer Strategie, eine führende<br />

Rolle in der anstehenden Transformation der<br />

Hochtemperatur-Elektrolyse<br />

Georges Rassel, CEO Paul Wurth<br />

Stahlindustrie hin zu einer CO 2<br />

-freien Stahlerzeugung<br />

zu spielen. Paul Wurth plant und<br />

baut Hochofen-Gesamtanlagen, Kokereien<br />

sowie Reststoffaufbereitungsanlagen für<br />

die Primärphase der Stahlerzeugung. Wir<br />

möchten unsere Kunden auch auf dem Weg<br />

zu einer wasserstoffbasierten Roheisenproduktion<br />

begleiten und dabei unterstützen,<br />

Klimaschutzziele zu erfüllen.“<br />

Die bisherigen Sunfire-Investoren INVEN<br />

Capital, Idinvest Partners, Total Energy<br />

Ventures und der „Sunfire Entrepreneurs<br />

Club“ haben sich an der neuerlichen Finanzierungsrunde<br />

beteiligt.<br />

• Paul Wurth S.A., Sunfire GmbH<br />

Die im Jahr 2<strong>01</strong>0 gegründete Sunfire GmbH entwickelt und produziert<br />

Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC) und Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

(SOFC). Die Hochtemperatur-Elektrolyse erzeugt wertvollen Wasserstoff<br />

aus Wasser. Sie ist besonders effizient und wird mit erneuerbarem Strom<br />

betrieben. In der neuesten Variante kann die Hochtemperatur-Elektrolyse<br />

nicht nur Wasser sondern auch CO 2<br />

reaktivieren und so auf dem direktesten<br />

Weg die Abgase der Verbrennung wieder in einen sauberen Rohstoff<br />

zurückverwandeln, der Erdöl oder Erdgas ersetzt. Damit können der gesamte<br />

Transportsektor und viele Industrieprozesse, die heute auf Öl, Gas oder Kohle<br />

angewiesen sind, nachhaltig und CO 2<br />

-neutral gemacht werden.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


NEUES AUS DER INDUSTRIE | 35<br />

Indischer Feuerfestkonzern wächst weiter<br />

GSB Group schließt sich der<br />

Dalmia Bharat Group an<br />

Die GSB Group hat sich mit dem indischen Feuerfestriesen Dalmia OCL zusammengeschlossen. Dalmia OCL gehört<br />

zu der 1,7 Milliarden US Dollar umsatzstarken Unternehmensgruppe Dalmia Bharat.<br />

Als Ergebnis des Zusammenschlusses<br />

haben die Kunden der<br />

GSB Group nun Zugang zu einer<br />

noch viel breiteren Palette an Feuerfestprodukten<br />

wie Silikasteine und verschiedene<br />

basische und nicht-basische<br />

Steine und Stranggussprodukte.<br />

Für die GSB Group<br />

bietet dieser Zusammenschluss<br />

ein großes Potential,<br />

insbesondere<br />

im Hinblick auf ein<br />

beschleunigtes<br />

Wachstum des<br />

Unternehmens,<br />

ermöglicht durch<br />

das breitere Produktportfolio.<br />

„Die GSB Group ist mit<br />

ihrem Know-how im Bereich monolithischer<br />

Lanzen und RH-Schnorchel<br />

einer der weltweit führenden Nischenanbieter<br />

in der Feuerfestindustrie. Die<br />

Marke GSB hat einen hervorragenden<br />

Gittersteine<br />

Ruf insbesondere bei den europäischen<br />

und indischen Stahlherstellern, der auf<br />

jahrzehntelanger qualitativ hochwertiger<br />

Produktion an den Standorten Bochum<br />

Isostatische Produkte (Bilder: GSB Group)<br />

Lanze (Bild: GSB Group)<br />

Schnorchel (Bild: GSB Group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


36 | NEUES AUS DER INDUSTRIE<br />

(Deutschland) und Bhilai (Indien) basiert.<br />

Die strategische Akquisition der GSB-<br />

Gruppe durch die Dalmia Bharat Group<br />

macht uns auf dem Weltmarkt noch bekannter“,<br />

sagt Sameer Nagpal, CEO von<br />

Dalmia OCL Refractories.<br />

Die GSB Group war der erste Hersteller<br />

von monolithischen feuerfesten Lanzen in<br />

Kontinentaleuropa und ist weiterhin führend<br />

in dieser Branche. Aktuell ist die GSB Group<br />

eine etablierte Größe im Bereich innovativer<br />

und qualitativ hochwertiger feuerfester Spezialprodukte<br />

für die weltweite Stahl- und<br />

Roheisenindustrie.<br />

Die GSB Group bietet ein umfassendes<br />

Sortiment an Premium-Qualitätsprodukten<br />

an, darunter gegossene Feuerfestbauteile,<br />

komplette RH-Rüssel, CAS-OB-(HALT-)<br />

Glocken, Abschlack bleche, monolithische<br />

Pfannen randsteine, Spül- und Lochsteine,<br />

Wechselausgüsse für Pfannenschieber,<br />

FF-Brandschutzwände, diverse Verteilereinbauten<br />

sowie flexible, verschleiß feste<br />

Rohrleitungskrümmer. Daher bietet die<br />

GSB Group „Lösungen – komplett aus einer<br />

Hand“ für alle Arten und Anforderungen von<br />

monolithischen Lanzen und anderen Produkte<br />

in der Stahlfertigung. Die kontinuierliche<br />

Erweiterung der Produktpalette gehört<br />

zum Markenzeichen des Unternehmens.<br />

Die GSB Group ist bekannt für ihre Flexibilität,<br />

höchste Qualität, Innovation, zuverlässigen<br />

technischen Support und Service<br />

für ihre Kunden. Als Teil von Dalmia OCL<br />

wird die GSB Group den Fokus weiter darauf<br />

richten, maßgeschneiderte Lösungen<br />

und Dienstleistungen zu liefern. Außerdem<br />

kann das Unternehmen jetzt auch eine komplette<br />

Palette weiterer Feuerfestlösungen<br />

für die verschie densten Anwendungen<br />

anbieten.<br />

Dalmia Bharats Feuerfestsparte umfasst<br />

Dalmia Refractories (für den Zementsektor)<br />

und OCL Refractories (für die<br />

Eisen- und Nichteisen- Industrien). Dalmia<br />

OCL verfügt über vier Produktions stätten<br />

in Indien und eine in China. Die Kernproduktlinien<br />

umfassen Alumina-, Silika- und<br />

basische Steine.<br />

• GSB Group<br />

Coil-Hochregaltechnik wird auf Hafenlogistik übertragen<br />

Joint Venture zwischen DP World und SMS<br />

group baut neues Container-Lagersystem<br />

Ein neues Container-Lagersystem auf Basis der Hochregallagertechnik soll zum ersten Mal am Terminal 4 in Jebel<br />

Ali umgesetzt und rechtzeitig zur Messe Expo 2020 in Dubai fertiggestellt werden.<br />

Hochregallagersysteme wurden von<br />

AMOVA, einer Tochter der SMS<br />

group, ursprünglich entwickelt, um<br />

rund um die Uhr bis zu 50 t schwere Metallbunde<br />

in bis zu 50 m hohe Regale zu transportieren<br />

und zu lagern. Diese bewährte<br />

Technologie überträgt AMOVA nun auf die<br />

Hafenwirtschaft.<br />

Anstatt die Container wie seit Jahrzehnten<br />

weltweit üblich direkt aufeinander<br />

zu stapeln, wird bei diesem System<br />

jeder einzelne Container in einem eigenen<br />

Fach in einem elfstöckigen Regal<br />

untergebracht. Das bedeutet 200 %<br />

mehr Kapazität als ein konventionelles<br />

Container terminal oder, bei gleicher Kapazität,<br />

weniger als ein Drittel der benötigten<br />

Fläche. Das Design des Regals bietet<br />

freien Zugang zu jedem Container, ohne<br />

dass ein anderer dafür bewegt werden<br />

muss, und erlaubt somit eine 100-prozentige<br />

Ausnutzung des Terminalgeländes.<br />

Das System bietet große Vorteile im<br />

Hinblick auf Geschwindigkeit, Energieeffizienz,<br />

erhöhte Sicherheit und erheblich reduzierte<br />

Kosten. Darüber hinaus kann eine<br />

weitere Kostensenkung durch die deutliche<br />

Verkürzung der Be- und Entladezeiten erreicht<br />

werden.<br />

Dr. Mathias Dobner, CEO des Joint<br />

Ventures, sagt: „Diese neue Containerumschlagtechnologie<br />

erlaubt es den<br />

Städten, ihre teuren und empfindlichen<br />

Landareale und Hafengebiete effizienter<br />

zu nutzen. Unser System wird die Produktivität<br />

in der Schiffsabfertigung am Kai<br />

erheblich steigern, so dass die Kaimauern<br />

um ein Drittel verkürzt werden können.“<br />

Hochregallager für Container (Foto: SMS group)<br />

• SMS group<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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38 | NEUES AUS DER INDUSTRIE<br />

Rat für Formgebung prämiert erstmalig ein Maschinenteil<br />

German Design Award für<br />

einen 3D-Sprühkopf für das<br />

Gesenkschmieden<br />

SMS group ist beim German Design Award 2<strong>01</strong>9 als „Winner“ in der<br />

Kategorie Industry ausgezeichnet worden. Prämiert wurde das Unternehmen<br />

für einen innovativ konzipierten Sprühkopf für Schmiedeanlagen, entwickelt<br />

und hergestellt über das additive Verfahren (3D-Druck).<br />

Es ist schon ein Novum und eine Besonderheit,<br />

dass ein kleines Maschinenbauteil<br />

zu den Gewinnern des German<br />

Design Awards zählt. Genauer gesagt: ein<br />

Sprühkopf zur Kühlung der Gesenke in<br />

Schmiedepressen. Der Anlagen- und Maschinenbauer<br />

SMS group erhält für dieses<br />

Bauteil den begehrten Preis in der Kategorie<br />

Excellent Product Design Industry.<br />

Entsprechend groß war die Freude bei allen,<br />

die im Teamwork an diesem völlig neuartig<br />

konstruierten und produzierten Bauteil mitgewirkt<br />

haben. Nicht nur das Bauteil alleine<br />

war für die Jury wichtig. Hinter dem Bauteil<br />

steht das gesamte Thema der additiven Fertigung,<br />

welches vollkommen neue Möglichkeiten<br />

für Design und Funktion bietet. Die Stiftung<br />

„Rat für Formgebung“ (German<br />

Design Council) vergibt jährlich den<br />

German Design Award, der zu<br />

den renommiertesten Design-Wettbewerben<br />

weltweit<br />

zählt. Der German<br />

Design Award zeichnet<br />

innovative Produkte und<br />

Projekte, ihre Hersteller<br />

und Gestalter aus.<br />

Neues Denken für<br />

funktionsoptimierte Bauteile<br />

Projektleiter Axel Roßbach, Technology Forging<br />

Presses + Extrusion Presses, Forging<br />

Plants der SMS group: „Wir freuen uns sehr<br />

über den Gewinn des Design Awards. Er ist<br />

eine Auszeichnung für viele Teams der SMS<br />

group, die interdisziplinär zusammenarbeiten.<br />

Der Sprühkopf ist eine Innovation und<br />

stellt einen Wendepunkt in der Gestaltung<br />

von Anlagen- und Maschinenteilen durch<br />

die zukunftsweisenden Möglichkeiten des<br />

3D-Drucks und der funktionsoptimierten<br />

Konstruktion dar. Die Form wird hierbei nicht<br />

mehr länger durch herkömmliche – also fertigungsoptimierte<br />

– Bearbeitungsmethoden<br />

eingeschränkt, sondern ist mit modernster<br />

Computerunterstützung optimal auf die<br />

Funktion ausgelegt. Hinzu kommt, dass<br />

neue Materialien eingesetzt werden. Mit<br />

dem Preis wird also nicht nur ein neues<br />

Design ausgezeichnet, sondern vor allem<br />

das neue Denken der SMS group, welches<br />

sich mit dem Gesamtthema Additive Manufacturing<br />

(AM) befasst.“ Der neue Sprühkopf<br />

ist nach Aussage von Axel Roßbach exemplarisch<br />

dafür, wie die unterschiedlichen<br />

Disziplinen in der digitalen Ära zusammenwirken<br />

und welche neuen Möglichkeiten<br />

das Additive Manufacturing bietet. Der<br />

Fachbereich Schmiedeanlagen, das<br />

Projektteam Additive Manufacturing<br />

und die Experten für<br />

Simulationstechnologien<br />

der SMS group haben gemeinsam<br />

die neue Sprühkopf-Lösung<br />

entwickelt,<br />

die im 3D-Druck hergestellt<br />

wird.<br />

Die Jury findet, der 3D-Sprühkopf<br />

besitzt „eine eigene,<br />

unverwechselbare technische<br />

Ästhetik“ (Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


Ein Zehntel des Gewichts<br />

herkömmlicher Bauteile<br />

Erdem Karakas, Technologie-Ingenieur im<br />

Bereich Produktentwicklung: „Aufgrund der<br />

nicht existierenden Fertigungsrestriktionen in<br />

der additiven Fertigung fanden wir einen Weg,<br />

das Form-Follows-Function-Prinzip in dieses<br />

besondere Design umzusetzen.“ Die bisherigen<br />

Sprühköpfe waren schwere Bauteile<br />

mit aufwändiger Herstellung. Durch ihr hohes<br />

Eigengewicht limitierten sie die Produktivität<br />

einer Schmiedepresse. Das neue Bauteil ist<br />

optimal auf seine Funktion hin konstruiert. Es<br />

ist signifikant leichter. Dank strömungsoptimierter<br />

Kanäle wird die gezielte Kühlung der<br />

Gesenke individuell angepasst. Bereiche mit<br />

hoher Erwärmung erhalten präzise eine entsprechend<br />

höhere Kühlleistung als weniger<br />

temperaturbelastete Stellen. Zudem können<br />

diese Bauteile zeitnah hergestellt werden.<br />

Axel Roßbach von der SMS group: „Obwohl<br />

der Sprühkopf ein kleines Bauteil ist, zeigt er<br />

auf, welche Möglichkeiten in dem Thema Additive<br />

Manufacturing stecken. Die innovativen<br />

Fertigungsmethoden des 3D-Drucks bilden<br />

die Basis für Industrie 4.0. Das wird an dem<br />

Sprühkopf aus Kunststoff sichtbar und belegbar.<br />

Er wiegt gerade einmal ein Zehntel eines<br />

konventionellen Sprühkopfes. Bei Metall ist<br />

der 3D-Sprühkopf bis zu 70 Prozent leichter. Er<br />

ist kostengünstiger, wirksamer und individuell<br />

nach Bedarf herstellbar.“<br />

Reduzierte Kosten, gesteigerte<br />

Produktivität<br />

German Design Award<br />

Der German Design Award wird vom Rat für<br />

Formgebung verliehen und zeichnet innovative<br />

Produkte und Projekte, ihre Hersteller und<br />

Gestalter aus, die in der deutschen und<br />

internationalen Designlandschaft wegweisend<br />

sind. Dies garantiert die hochkarätig besetzte<br />

internationale Jury. Der German Design<br />

Award entdeckt und präsentiert einzigartige<br />

Gestaltungstrends: ein Wettbewerb, der die<br />

designorientierte Wirtschaft voranbringt.<br />

• Rat für Formgebung<br />

NEUES AUS DER INDUSTRIE | 39<br />

Jurybegründung: „Die besondere Anordnung<br />

der Düsen verspricht eine ausgezeichnete<br />

Sprühperformance und verleiht dem neuartigen<br />

3D-Sprühkopf eine eigene, unverwechselbare<br />

technische Ästhetik.“<br />

Für die Gesenkschmiedepressen hat das viele<br />

Vorteile. Die Anlagen sind auf hohe Taktraten<br />

im Sekundenbereich optimiert, aber gleichzeitig<br />

auch auf lange Standzeiten der Gesenke.<br />

Damit die Gesenke diesen permanent hohen<br />

Belastungen standhalten können, besitzt der<br />

Sprühkopf mit seiner Kühl- und Schmieraufgabe<br />

eine Schlüsselfunktion. Er wird zwischen<br />

den Schmiedeoperationen direkt in die geöffneten<br />

Gesenke eingefahren. Die innovative<br />

Lösung von der SMS group reduziert nicht<br />

nur das Gewicht und ist deutlich kostengünstiger<br />

für die Anlagenbetreiber, sie senkt auch<br />

signifikant den Verschleiß der Tragarme, welche<br />

die Sprühköpfe zwischen die Gesenke<br />

einführen. Da die beschleunigte Masse des<br />

neuen Sprühkopfes deutlich geringer ist, ermöglicht<br />

sie im Endeffekt kürzere Taktzeiten<br />

der meist automatisierten Prozesse. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die neue Technologie<br />

die Herstellung individueller Sprühköpfe „on<br />

demand“, das heißt für die Kunden: höchste<br />

Verfügbarkeit der Teile auch ohne kostenintensives<br />

Ersatzteillager.<br />

Auch die Umwelt profitiert, da zur Herstellung<br />

der Sprühköpfe nur so viel Material<br />

eingesetzt wird wie nötig. Zukünftig sollen<br />

auch stromleitende Elemente und Sensoren<br />

eingedruckt werden, die das elektrische<br />

Schalten der Ventile und Zustandsmeldungen<br />

der Systeme ermöglichen. Mit dieser Fülle<br />

an neuartigen Mehrwerten und Prozessoptimierungen<br />

wird das 3D-Sprühsystem für<br />

Gesenkschmieden fit für Industrie 4.0. „Für<br />

komplexe AM-Bauteile ist jedoch auch ein<br />

neues Denken erforderlich. Es ist von großer<br />

Bedeutung, diese neue Denkweise bei den<br />

Der QR-Code verlinkt<br />

auf ein Video: German<br />

Design Award 2<strong>01</strong>9<br />

– Konferenz der Jury<br />

https://youtu.be/mdd_<br />

pu87g6o<br />

Kolleginnen und Kollegen weiter zu verankern.<br />

Diese Technologie wird in Zukunft das Gesicht<br />

der SMS-Produkte immer mehr prägen“, sagt<br />

Sarah Hornickel aus dem Forschungs- und Entwicklungsprojektteam<br />

der SMS group.<br />

Filigrane Form im harten<br />

Praxiseinsatz bewährt<br />

Zu den ersten Kunden, die die neuen<br />

Sprühköpfe im harten Produktionsalltag<br />

einsetzen, zählt Bharat Forge in Ennepetal.<br />

Speziell für Bharat Forge wurde der Sprühkopf<br />

so ausgelegt, dass eine Schaltung von<br />

Wasser und einem grafitbasierten Sprühmittel<br />

wechselnd möglich war. Betreiber<br />

und die SMS group sind hochzufrieden mit<br />

den Resultaten des Sprühkopfes. Bharat<br />

Forge: „Das Sprühbild ist wesentlich homogener.<br />

Die Gesenke sind sauberer und der<br />

Sprühmittelverbrauch ist dementsprechend<br />

geringer. Das Handling ist den konventionell<br />

gefertigten Teilen überlegen. Ablagerungen<br />

im Inneren, die bei konventionellen Sprühköpfen<br />

oft anfallen, konnten wir aufgrund<br />

der strömungsoptimierten Leitungsführung<br />

zu den Düsen nicht feststellen.“<br />

Nur die Spitze des<br />

Gesamtkonzeptes Additive<br />

Manufacturing<br />

Der mit dem German Design Award ausgezeichnete<br />

Sprühkopf zieht aufgrund seines<br />

besonderen Designs alle Blicke und alle Aufmerksamkeit<br />

auf sich, er stellt aber nur die<br />

Spitze der umfassenden Aktivitäten des Anlagen-<br />

und Maschinenbauers im Bereich Additive<br />

Manufacturing dar. Als „Leading Partner<br />

in the World of Metals“ gehen die Zukunftspläne<br />

und Strategien der SMS group weit<br />

darüber hinaus. Das Unternehmen konstruiert<br />

und fertigt nicht nur neuartige Maschinenbauteile<br />

im Additive-Manufacturing-Verfahren,<br />

sondern wird selbst als Anbieter ganzheitlicher<br />

Lösungen dieser hochmodernen Fertigungsmethode<br />

in den Markt eintreten.<br />

• axel.rossbach@sms-group.com<br />

Axel Roßbach, Projektleiter Technology<br />

Forging Presses + Extrusion Presses,<br />

Forging Plants, SMS group, Düsseldorf<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


40 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Leitstand des von Primetals Technologies mit Elektro- und Automatisierungstechnik ausgerüsteten Hochofens 7 bei Evraz NTMK<br />

in Nischni Tagil, Russland. Bis Mitte 2020 wird auch der modernisierte Hochofen 6 von Primetals Technologies mit Elektro- und<br />

Automatisierungstechnik ausgestattet. (Bild: Primetals Technologies)<br />

Russisches Stahlunternehmen erneuert einen weiteren Hochofen in Nischni Tagil<br />

Evraz NTMK setzt auch beim Neubau des<br />

Hochofens 6 auf neueste Automationslösungen<br />

Wie schon ein Jahr zuvor beim Hochofen 7, wird auch dieses Mal wieder die Automation von Primetals<br />

Technologies eingebaut. Die neue Prozessautomatisierung optimiert die Betriebsparameter und reduziert den<br />

Koksverbrauch. Das vollständig virtualisierte Automatisierungssystem spart außerdem Servicekosten.<br />

Primetals Technologies hat vom russischen<br />

Stahlerzeuger Evraz den<br />

Auftrag erhalten, die Automatisierungs-<br />

und Elektrotechnik für den neu zu<br />

errichtenden Hochofen 6 des Hüttenwerks<br />

in Nischni Tagil (NTMK) zu liefern. Sowohl<br />

die Basisautomatisierung (Level 1) als auch<br />

die Prozessoptimierung (Level 2) werden als<br />

virtualisiertes Automatisierungssystem auf<br />

zentralen, redundanten Servern ausgeführt,<br />

wodurch Servicekosten, insbesondere bei<br />

zukünftigen Upgrades, stark reduziert werden.<br />

Mithilfe der neuen Prozessautomatisierung<br />

lassen sich die Betriebsparameter des<br />

Ofens optimieren und der Koksverbrauch<br />

reduzieren. Das Auftragsvolumen beträgt<br />

mehrere Millionen Euro. Die Inbetriebnahme<br />

des neuen Hochofens 6 ist für Mitte<br />

2020 geplant. Für Evraz Nischni Tagil hatte<br />

Primetals Technologies zuvor ebenfalls die<br />

elektrotechnische Ausrüstung und die Automatisierung<br />

für den Hochofen 7 geliefert,<br />

der seit Anfang März 2<strong>01</strong>8 in Betrieb ist.<br />

Der Hochofen 6 wurde nach einer<br />

Betriebszeit von 15 Jahren Anfang 2<strong>01</strong>8<br />

stillgelegt. Der Hochofen wird komplett<br />

abgetragen, inklusive der Nebenanlagen<br />

wie Möllergebäude, Winderhitzer, Gasreinigung<br />

und Entstaubung. Er wird komplett<br />

neu errichtet und soll ab Mitte 2020 die<br />

Roheisenversorgung für das Werk in Nischni<br />

Tagil sichern, gemeinsam mit dem 2<strong>01</strong>8 in<br />

Betrieb genommenen Hochofen 7.<br />

Mit einer Jahresproduktion von 4,9 Millionen<br />

Tonnen Roheisen und 4,2 Millionen<br />

Tonnen Stahl pro Jahr ist Evraz NTMK eines<br />

der größten Stahlwerke in Russland. Das<br />

integrierte Eisen- und Stahlwerk, in der<br />

Stadt Nischni Tagil im Ural in der Region<br />

Swerdlowsk gelegen, produziert vornehmlich<br />

Eisenbahnräder, Schienen, Baustahl<br />

und Rohrrohlinge sowie Halbzeuge. Der<br />

Standort Nischni Tagil zählt zu den ältesten<br />

russischen Stahlerzeugungs- und Bergbauzentren.<br />

Ein wesentlicher Grund für den<br />

Auftragserhalt waren die guten Erfahrungen<br />

mit der von Primetals Technologies am<br />

Hochofen 7 installierten Automatisierungsund<br />

Elektrotechnik. In den vergangenen<br />

zwei Jahren hatte Primetals Technologies<br />

außerdem Aufträge für die Implementierung<br />

von Automatisierungstechnik an insgesamt<br />

fünf Hochöfen in Brasilien, Europa<br />

und Indien erhalten.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 41<br />

Schnelles, kompetentes Handeln gefragt<br />

Hochofen bei Tata Steel Kalinganagar nach<br />

Störfall erfolgreich wieder angeblasen<br />

Ein Team aus Spezialisten von Danieli Corus und Tata Steel IJmuiden stellt durch Vor-Ort-Einsatz<br />

Roheisenversorgung für die Stahlproduktion in Kalinganagar wieder her.<br />

Bei Tata Steel Kalinganagar zwang das<br />

Zusammentreffen von Störungen in<br />

den Nebenanlagen des Hochofens<br />

Nr. 1 und die Entgleisung eines Torpedopfannenwagens<br />

mit den entsprechenden<br />

Problemen bei der Roheisenlogistik den<br />

Betreiber dazu, den Hochofen herunterzufahren,<br />

auszublasen und erkalten<br />

zu lassen. Da die nachgelagerte Stahlherstellung<br />

am Standort Kalinganagar<br />

ausschließlich von diesem Hochofen mit<br />

Roheisen versorgt wird, war dringendes<br />

Handeln gefordert.<br />

Ein Team aus Spezialisten von Danieli<br />

Corus und erfahrene Betriebsleute von Tata<br />

Steel in IJmuiden reiste nach Indien, um<br />

den Hochofen nach Behebung der Probleme<br />

wieder anzublasen. Hierbei setzte das<br />

Team auf den Einsatz von Sauerstoff-Brennstofflanzen<br />

(Oxy-Fuel-Lanzen) und auf seine<br />

hochspezialisierte Betriebserfahrung in<br />

diesem Bereich.<br />

Die Lanzen konnten nach 16-stündigem<br />

Bohren eingesetzt und gezündet werden,<br />

um die Verbindung zwischen den Stichlöchern<br />

und der Blasformebene wieder<br />

herzustellen – eine Voraussetzung für das<br />

Wiederanblasen des Hochofens. Nach 95<br />

Stunden befand sich in dem Ofengestell ausreichend<br />

Wärme, um das Heißwindsystem<br />

wieder zuzuschalten. Am vierten Tag erfolgte<br />

der erste Abstich und nach neun Tagen<br />

waren 60 % der Blasformen wieder offen.<br />

Zwei Wochen nach dem ersten Abstich war<br />

die Qualität des Roheisens wieder so gut,<br />

dass es im Konverterstahlwerk eingesetzt<br />

werden konnte. Somit konnte Danieli Corus<br />

in Kalinganagar sein bisher 37. Projekt dieser<br />

Art erfolgreich abschließen.<br />

• Danieli Corus<br />

Das gemeinsame Danieli Corus- und Tata Steel-Team nach dem Wiederanblasen des Hochofens<br />

(Bild: Danieli Corus)<br />

Kurznachricht<br />

Aachener Stahl-Kolloquium – ASK Umformtechnik 2<strong>01</strong>9<br />

Unter dem Motto „Ideen Form geben“<br />

lädt das Institut für Bildsame Formgebung<br />

(IBF) der RWTH Aachen im März<br />

zum 33. Aachener Stahl-Kolloquium ein.<br />

Das diesjährige Aachener Stahl-Kolloquium<br />

– ASK Umformtechnik findet am 28. und<br />

29. März statt. Das Institut für Bildsame<br />

Formgebung (IBF) lädt zu einem intensiven<br />

Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der<br />

Umformtechnik ein, bei dem neben den<br />

Plenarvorträgen die Entwicklung umformtechnischer<br />

Prozesse, Maschinen, Produkte<br />

und Simulationsmethoden für Stahl und<br />

NE-Metalle in parallelen Gruppen und im<br />

Messeforum vertieft werden. Dabei werden<br />

Themen behandelt wie die effiziente Kombination<br />

betrieblicher Daten mit maschinellen<br />

Lernverfahren und schnellen Simulationsmodellen,<br />

skalenübergreifende integrierte<br />

Werkstoff- und Prozesssimulation, die Herstellung<br />

von Werkstoffverbunden durch Stoffund<br />

Formschluss und die variantenflexible<br />

Massivumformung. In die Veranstaltung sind<br />

zwei Symposien zu den Themen „Verlustarme<br />

Elektrobleche für energieeffiziente Antriebe“<br />

und „Commercial Application of Incremental<br />

Sheet Forming” integriert.<br />

In der begleitenden Fachausstellung haben<br />

Firmen die Möglichkeit, ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen vor fachspezifischem<br />

Publikum zu präsentieren.<br />

• Institut für Bildsame Formgebung<br />

(IBF) der RWTH Aachen<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


42 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Outokumpu investiert in den finnischen Standort Tornio<br />

Modernisierter AOD-Konverter geht beim<br />

Edelstahlhersteller wieder in Betrieb<br />

Primetals Technologies hat einen neuem Kippantrieb und einen neuen Tragring geliefert und eingebaut. Ein<br />

neues Dämpfungssystem reduziert die Schwingungen aus dem Blasprozess um über 50 Prozent und senkt<br />

damit Verschleiß und Wartungskosten.<br />

I<br />

m Dezember 2<strong>01</strong>8 wurde der von Primetals<br />

Technologies modernisierte AOD-Konverter<br />

Nr. 1 im Werk Tornio des finnischen Edelstahlproduzenten<br />

Outokumpu Stainless Oy in<br />

Betrieb genommen. Im Rahmen des Projekts<br />

wurde der Konverter mit einem neuen Kippantrieb,<br />

einem Tragring und weiterer dazugehöriger<br />

Ausrüstung einschließlich elektrischer<br />

Anlagen und Automatisierungstechnik ausgestattet.<br />

Das von Primetals Technologies entwickelte<br />

Vaicon Drive Damper-System wurde<br />

ebenfalls im Kippantrieb verbaut. Es reduziert<br />

die durch den Blasprozess entstehenden<br />

Schwingungen und somit auch die mechanische<br />

Last, die auf das gesamte System vom<br />

Konverter bis auf die Fundamente einwirkt.<br />

Das patentierte System verringert Verschleiß<br />

und Wartungskosten und verlängert somit die<br />

Lebensdauer der Anlage. Es kann in neue<br />

Anlagen integriert und bei bestehenden Konvertern<br />

nachgerüstet werden.<br />

Outokumpu ist einer der weltweit führenden<br />

Edelstahlproduzenten. Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Helsinki, Finnland,<br />

hat rund 10.000 Beschäftigte in über 30<br />

Ländern. Das Werk in Tornio, Lappland, ist<br />

ein integrierter Produktionskomplex mit<br />

einer Kaltwalzkapazität von 1,2 Millionen<br />

Tonnen pro Jahr. Das im Werk verwendete<br />

Chromeisenerz wird in einer ebenfalls von<br />

Outokumpu betriebenen Bergbauanlage in<br />

der Nähe von Kemi abgebaut.<br />

Primetals Technologies war für die Planung,<br />

Herstellung und Lieferung der neuen<br />

Konverterausrüstung verantwortlich. Zu dieser<br />

Ausrüstung gehören der Tragring, der<br />

Kippantrieb, das Dämpfungssystem, die<br />

Dreheinführung und die Leitungen. Zudem<br />

zählten die Level-1-Software und -Hardware<br />

für den Kippantrieb und das Dämpfungssystem<br />

zum Lieferumfang. Sicherheits-SPS,<br />

Fernperipherie, Frequenzumrichter, lokale<br />

Steuerbühnen, Engineering-Station und<br />

Prozessdaten-Aufzeichnungssystem bilden<br />

die Hauptkomponenten der Automatisierung.<br />

Die für die Visualisierung erforderlichen<br />

Prozessbilder wurden in das bestehende<br />

Steuersystem integriert. Primetals<br />

Technologies überwachte und koordinierte<br />

darüber hinaus die gesamte Installation und<br />

die Inbetriebnahme des AOD-Konverters.<br />

Neues Dämpfungssystem<br />

reduziert den Verschleiß<br />

Der AOD-(Argon-Oxygen-Decarburization-)<br />

Frisch prozess wird für die Produktion von<br />

Edelstahl und hochlegierten Stählen genutzt.<br />

Dazu werden große Mengen Sauerstoff, Argon<br />

und Stickstoff in das Bad eingeblasen, um<br />

Kohlenstoff zu entfernen, das Bad zu durchmischen<br />

und die unerwünschte Verschlackung<br />

von Legierungselementen zu minimieren. Die<br />

prozessbedingte seitliche Einblasung während<br />

des Frischprozesses versetzt das Bad und den<br />

mehrere Tonnen schweren AOD-Konverter<br />

in Schwingung. Dies verursacht dynamische<br />

Beanspruchungen, welche die Lebensdauer<br />

der mechanischen Anlagenkomponenten verkürzen<br />

und den Wartungsaufwand erhöhen,<br />

insbesondere durch vorzeitigen Verschleiß der<br />

Lager und Getriebeteile des Kippantriebs.<br />

Das von Primetals Technologies entwickelte<br />

und patentierte Vaicon Drive Damper-System<br />

reduziert die induzierten Schwingungen<br />

und die damit verbundenen dynamischen<br />

Spannungszustände des Konverters um mehr<br />

als 50 Prozent. Das Dämpfungssystem besteht<br />

aus zwei gemeinsam mit dem österreichischen<br />

Unternehmen Hainzl entwickelten<br />

hydraulischen Dämpfern sowie Messsystemen,<br />

Auswertungs- und Steuerungssoftware.<br />

Die Dämpfer sind parallel zur Drehmomentstütze<br />

des Konverter-Kippantriebs installiert<br />

und werden von diesem unabhängig angetrieben.<br />

Diese Konstruktion gewährleistet eine<br />

hohe Verfügbarkeit und vereinfacht zudem<br />

die Nachrüstung in bestehenden Anlagen.<br />

Jeder Dämpfer verfügt über einen<br />

geschlossenen Hydraulikkreis, wodurch<br />

Neues Dämpfungssystem senkt Verschleiß und<br />

Wartungskosten (Bild: Primetals Technologies)<br />

auf ein zusätzliches externes Hydrauliksystem<br />

verzichtet werden kann. Die<br />

Dämpfungswirkung wird durch ein elektrohydraulisches<br />

Proportional-Drosselventil<br />

erreicht und kann somit kontinuierlich<br />

angepasst werden. Die durch die<br />

Dämpfung erzeugte Wärmeenergie wird<br />

über ein integriertes Wasserkühlsystem<br />

abgeführt. Die Dämpfer sind mit einem<br />

Positionsmesssystem sowie mit Druckund<br />

Temperatursensoren ausgestattet.<br />

Sämtliche Prozessdaten – beispielsweise<br />

Schwingweg, Temperatur, Druck und<br />

Dämpfkraft – werden von einer von Primetals<br />

Technologies entwickelten Software<br />

aufgezeichnet und ausgewertet. Dies<br />

erleichtert eine schnelle und effektive<br />

Reaktion auf den jeweiligen Schwingungsstatus<br />

des Konverters.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 43<br />

Staubbelastung am Arbeitsplatz<br />

Sichere Erfassung von einatembaren und<br />

alveolengängigen Staubfraktionen<br />

Das neue stationäre Prüfgerät VC 25 JI von Jung Instruments erfasst den Fein- und den Gesamtstaub am<br />

Arbeitsplatz. Ein neuer, exklusiv für das Unternehmen aus Viersen hergestellter Sensor erhöht die Präzision der<br />

Durchflussmessung. Das Gerät arbeitet mit den bewährten, vom IFA lizensierten Staubköpfen und erfüllt so die<br />

anerkannten Normen.<br />

Grundlage für das Einhalten der<br />

Grenzwerte für die Staubbelastung<br />

am Arbeitsplatz ist die präzise Erfassung<br />

der Staubkonzentration in unmittelbarer<br />

Nähe der Mitarbeiter oder direkt<br />

an der Emissionsquelle. Im Gegensatz zu<br />

mobilen Systemen hat die 2008 in Viersen<br />

gegründete Jung Instruments GmbH das<br />

neue Staubsammelgerät VC 25 JI für die<br />

stationäre Probenahme von Stäuben am<br />

Arbeitsplatz entwickelt – zum Beispiel an<br />

Arbeitsplätzen für Schweißer, an Mischern<br />

oder Abfüllanlagen in unterschiedlichsten<br />

Industrien. Es erfasst die einatembaren<br />

(E-Stäube nach IFA 7284) und alveolengängigen<br />

(A-Stäube nach IFA 6068) Staubfraktionen<br />

gemäß EN 481 mit den vom IFA<br />

(Institut für Arbeitsschutz der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung) lizensierten<br />

Staubköpfen für Grob- und Feinstaub.<br />

Herzstücke des neuen Gerätes sind<br />

ein präziser, robuster Durchflussmesser,<br />

der speziell für Jung Instruments<br />

gefertigt wird, sowie eine neue, bedienerfreundliche<br />

Elektronik. Sie regelt<br />

den Volumenstrom exakt auf 22,5 m³/h<br />

– unabhängig von Umgebungstemperatur<br />

und Strömungswiderstand. Außerdem<br />

verfügt das Gerät über eine Selbstdiagnose-Software,<br />

die den Zustand der<br />

Filter überwacht: Das LCD-Display zeigt<br />

Fehlermeldungen an, zum Beispiel, wenn<br />

ein Filter belegt oder defekt ist.<br />

So vereint es neue Technologien für<br />

Durchflussregelung und Handhabung mit<br />

bewährten und anerkannten Methoden<br />

der Stauberfassung.<br />

Weiterverwendung bestehender<br />

Messköpfe<br />

Erwin Jung, der Gründer und Geschäftsführer<br />

von Jung Instruments, sieht neben<br />

der modernen Technik einen weiteren<br />

Vorteil für seine Kunden: „In vielen Unternehmen<br />

haben ältere Staubsammelgeräte<br />

das Ende ihrer wirtschaftlichen<br />

Lebensdauer erreicht, dort sind jedoch<br />

noch Staub-Messköpfe vorhanden. Hier<br />

ist das neue VC 25 JI die Lösung, auf die<br />

viele Betreiber gewartet haben: Sie können<br />

die Messköpfe weiterhin verwenden.“<br />

Die Filterkassetten für die Planfilter machen<br />

die Handhabung einfach sowie den<br />

Transport und den Versand an das Labor<br />

zur anschließenden gravimetrischen und<br />

analytischen Auswertung sicher.<br />

• Jung Instruments GmbH<br />

Staubsammelgerät VC 25 JI mit Messkopf<br />

für Gesamtstaub (Foto: Jung Instruments)<br />

Kurznachricht<br />

Jahresbilanz der Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

Die Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

ist 2<strong>01</strong>8 um 2 % gegenüber dem Vorjahr<br />

auf 42,4 Mio. t gesunken.<br />

Die 42,4 Mio. t in Deutschland produzierter<br />

Rohstahl verteilen sich auf rund 29,7 Mio. t<br />

Oxygenstahl und 12,7 Mio. t Elektrostahl. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr nahm die Oxygenstahlproduktion<br />

damit um 1,8 % und die Elektrostahlproduktion<br />

um 2,3 % ab. Auch gegenüber<br />

dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre<br />

blieb die Erzeugung unterdurchschnittlich.<br />

2<strong>01</strong>8 wurden in Deutschland rund 27<br />

Mio. t Roheisen produziert. Dies entspricht<br />

ebenfalls einem Rückgang gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum um 2 %. Bei den warmgewalzten<br />

Stahlerzeugnissen lag der Rückgang<br />

gegenüber 2<strong>01</strong>7 bei 2,5 %.<br />

• Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


44 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Mit integrierter Entstaubungs- und Wärmerückgewinnungstechnik<br />

Acciaieria Arvedi hat neuen Schmelzofen in<br />

Betrieb genommen<br />

Der italienische Stahlproduzent Acciaieria Arvedi S.p.A. hat Primetals Technologies die Endabnahmebescheinigung<br />

für einen neuen Elektrolichtbogenofen erteilt. Der Ofen wurde im Stahlwerk Cremona installiert. Die<br />

Inbetriebnahme fand innerhalb von nur 31 Tagen und zwei Wochen vor dem vereinbarten Termin statt.<br />

D<br />

er neue 150-t-Lichtbogenofen erweitert<br />

die Produktionskapazität von<br />

Acciaieria Arvedi und reduziert die<br />

Umwandlungskosten. Die Produktionskapazität<br />

liegt bei jährlich 1,4 Mio. t Rohstahl.<br />

Der Auftrag an Primetals Technologies beinhaltete<br />

auch eine Entstaubungsanlage zur<br />

Primär- und Sekundärentstaubung sowie für<br />

Zusatzabsaugstellen, kombiniert mit einer<br />

Wärmerückgewinnungsanlage. Diese nutzt<br />

die in den Ofenabgasen enthaltene thermische<br />

Energie zur Erzeugung von Dampf,<br />

der in den drei Beizanlagen des Werkes<br />

verwendet wird.<br />

Die Schmelzfolgezeit beträgt 36 Minuten,<br />

unterstützt durch Ein-Korb-Fahrweise.<br />

Damit lassen sich pro Stunde rund 200 t<br />

Rohstahl produzieren. Der elektrische Energiebedarf<br />

des Ofens liegt bei 340 bis 350<br />

kWh/t, abhängig von der Rohmaterialzusammensetzung.<br />

Die benötigte Energie<br />

wird über einen Transformator mit einer<br />

Leistung von 155 MVA bereitgestellt.<br />

Beschickt wird der Ofen in der Regel mit<br />

einer Mischung aus 65 % Schrott, 20 %<br />

Masseleisen und 15 % heißbrikettiertem<br />

Eisenschwamm (HBI).<br />

Zum Lieferumfang gehörten auch fünf<br />

Refining-Combined-Burner-(RCB-)Systeme,<br />

ein weiterer Brenner, ein neu entwickeltes<br />

Elektrodenregelsystem (Melt Expert), eine<br />

lückenlose Wasserleckagenkontrolle durch<br />

das FluidGuard-System sowie eine neuartige<br />

automatische Abstichlochverfüllung.<br />

Diese erhöht die Sicherheit, da sich keine<br />

Personen am Ofen aufhalten müssen.<br />

Neuer Elektrolichtbogenofen bei<br />

Acciaieria Arvedi in Cremona, Italien<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

Darüber hinaus lieferte Primetals Technologies<br />

auch ein Level-2-Prozessoptimierungssystem.<br />

Damit ist die Anlage für Industrie<br />

4.0 vorbereitet.<br />

Verbesserte Umweltbilanz<br />

Die bestehende Entstaubung wurde für den<br />

neuen Elektrolichtbogenofen angepasst.<br />

Die Gesamtabsaugmenge wurde durch<br />

die Installation eines zusätzlichen Filters<br />

für Sekundär- und Zusatzabsaugstellen am<br />

neuen Ofen erhöht. Dabei entspricht die<br />

Entstaubungsanlage den strengsten europäischen<br />

Umweltauflagen.<br />

Um die Energiebilanz der Anlage zu<br />

optimieren, wird die Abwärme des Elektrolichtbogenofens<br />

zur Dampferzeugung<br />

genutzt. Mithilfe der aus der Abwärme rückgewonnenen<br />

Energie werden rund 17 t/h<br />

Dampf erzeugt. Dieser Dampf wird für die<br />

drei Beizlinien im Stahlwerk verwendet. Die<br />

Energierückgewinnungsanlage ersetzt die<br />

bestehenden Gaskessel im Stahlwerk, wodurch<br />

der Gasverbrauch reduziert wird und<br />

damit die Energiekosten gesenkt werden.<br />

Acciaieria Arvedi S.p.A. gehört zur<br />

in Cremona, Italien, ansässigen Arvedi-<br />

Gruppe. Das Werk verfügt über zwei Produktionslinien<br />

für Flachprodukte. Neben<br />

dem Stahlwerk für die Produktion vom<br />

flüssigen Stahl sind zwei Gießwalzanlagen<br />

in Betrieb. Eine dieser Anlagen arbeitet<br />

nach dem innovativen Arvedi-ESP-(Endless<br />

Strip Production-)Verfahren und wurde<br />

gemeinsam mit Primetals Technologies<br />

realisiert. Die Produktion konzentriert sich<br />

im Wesentlichen auf Spezialstahl, insbesondere<br />

auf hochfeste Stähle und Dualphasenstahl<br />

(DP) sowie auf dünne und ultradünne<br />

Bleche, die in vielen Anwendungen kaltgewalzte<br />

Produkte substituieren können.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 45<br />

Hyundai Steel rüstet Stranggießanlage mit dem neuen DynaJet Flex-Spritzkühlsystem aus<br />

Pulsweitenmoduliertes Kühlsystem für die<br />

Strangkühlung von Brammen<br />

Das DynaJet Flex-System mindert die Kantenrissbildung beim Stranggießen moderner Stahlsorten durch<br />

höchste Diskretisierung der Kühlzonen in Breitenrichtung. Eine pulsweitenmodulierte Kühlung erweitert das<br />

Betriebsfenster durch einen größeren Regelbereich. Gleichzeitig werden die Betriebskosten gesenkt durch<br />

geringere Flämmverluste und reduzierten Luftverbrauch.<br />

I<br />

m November 2<strong>01</strong>8 wurde das neu<br />

eingerichtete DynaJet Flex-Spritzkühlsystem<br />

von Primetals Technologies in<br />

der zweisträngigen Brammen-Stranggießanlage<br />

CC2 im Werk Dangjin (Korea) von<br />

Hyundai Steel in Betrieb genommen. Dyna-<br />

Jet Flex bietet eine pulsweitenmodulierte<br />

Kühlung, die die höchste Diskretisierung<br />

der Kühlzonen in Breitenrichtung und eine<br />

Erweiterung des Betriebsfensters durch einen<br />

größeren Regelbereich als bei derzeit<br />

eingesetzten Kühlsystemen unterstützt.<br />

Hierdurch wird die Kantenrissbildung minimiert,<br />

insbesondere bei hochfesten unlegierten<br />

(AHSS-)Stahlsorten. Infolgedessen<br />

reduzieren sich die Flämmverluste ebenso<br />

wie der Luftverbrauch. Dieses Projekt ist die<br />

erste industrielle Anwendung der DynaJet<br />

Flex-Technologie. Der Auftrag zur Installation<br />

der neuen Anlage im ersten Strang<br />

wurde Ende November 2<strong>01</strong>7 erteilt. Nach<br />

erfolgreichem Test folgte umgehend die<br />

Bestellung des Systems für den zweiten<br />

Strang.<br />

Die Stranggießanlage CCM2 hat eine<br />

Bemessungskapazität von 2,8 Mio. t<br />

Brammen pro Jahr. Ihr Maschinenradius<br />

beträgt 9,5 m, die metallurgische Länge<br />

43,5 m. Brammen werden in einem Breitenbereich<br />

von 800 bis 1.650 mm und<br />

mit einer Dicke von 250 mm gegossen.<br />

Hyundai Steel produziert Sonderstähle,<br />

beispielsweise AHSS-Stähle der zweiten<br />

und dritten Generation, für die Automobilindustrie,<br />

so z. B. für Hyundai Motors.<br />

Derartige rissempfindliche Stahlsorten<br />

brauchen eine breitenvariable Sekundärkühlung,<br />

um eine Unterkühlung der<br />

Brammenkanten zu vermeiden. Um<br />

die Spritzkühlung in der Biegezone für<br />

Brammen breiten von 800 bis 1.650 mm<br />

anzupassen, wurde eine vierstufige Streifenkühlung<br />

mit DynaJet Flex an der CCM2<br />

installiert.<br />

Im Biegemaschinenbereich montiertes DynaJet Flex-Kühlsystem mit<br />

Pulsweiten modulation von Primetals Technologies (Bild: Primetals Technologies)<br />

Wasserdüsen werden mit<br />

pulsweitenmodulierten Signal<br />

angesteuert<br />

Heute wird die Sekundärkühlung von Stranggießmaschinen<br />

in der Regel mit Zweistoffdüsen<br />

ausgestattet, um einen großen Regelbereich<br />

– d. h. einen großen Verhältniswert<br />

zwischen dem größten und dem geringsten<br />

Wasserdurchfluss – zu erzielen, ohne die<br />

Gleichförmigkeit des Spritzmusters zu gefährden.<br />

Um Kantenrissbildung zu verhindern,<br />

werden die Zonen zusätzlich in Mitten- und<br />

Randstreifen quer zur Gießrichtung unterteilt.<br />

Mit dem neuen Kühlsystem DynaJet Flex eröffnet<br />

sich eine neue Dimension der Diskretisierung<br />

der Kühlzonen in Stranggießanlagen.<br />

Durch den Einsatz reiner Wasserdüsen, die<br />

mit einem pulsweitenmodulierten Signal angesteuert<br />

werden, kann der Regelbereich im<br />

Vergleich zu Zweistoffsystemen vergrößert<br />

werden, wobei sich gleichzeitig die Betriebskosten<br />

durch den verringerten Luftverbrauch<br />

deutlich reduzieren. Das System kann in einem<br />

Segment während eines planmäßigen<br />

Instandhaltungszyklus montiert werden. Nach<br />

dem Wiedereinbau des Segments in die Maschine<br />

wird Dyna Jet Flex sofort aktiviert. Das<br />

Segment ist dann unverzüglich betriebsbereit<br />

und ermöglicht eine drastisch verbesserte<br />

Kühlsteuerung, die sowohl in Längs- als auch<br />

Querrichtung eine optimale Brammentemperatur<br />

erzielt.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


46 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Digitalisierung im Stahl- und Walzwerk<br />

Online-Überwachung der<br />

Brammentemperatur beim Warmtransport<br />

In einem integrierten Hüttenwerk wurden die Brammentemperaturen während des Warmtransports mit einem<br />

Online-Temperatur-Modell überwacht. Dadurch wurde die Prozesssicherheit des Warmtransportes erhöht. Dies<br />

ermöglicht die durchgängige modellgestützte Überwachung des Brammenzustandes und ist ein wichtiger<br />

Schritt zur Digitalisierung eines Hüttenwerks.<br />

Warmtransport von Brammen<br />

Für den Brammentransport zwischen<br />

Stahlwerk und Walzwerk gelten werkstoffspezifische<br />

Regeln. Liegen das Stahl- und<br />

das Walzwerk weit auseinander, erfolgt der<br />

Brammentransport unter Warmhaltehauben<br />

(Bild 1). Aus rein werkstoffkundlicher<br />

Sicht ist zu beachten, dass zum Beispiel<br />

bei:<br />

• Kohlenstoffstählen die Brammen bei zu<br />

schneller Abkühlung brechen,<br />

• ferritischen Chromstählen die Brammen<br />

warm einzusetzen sind,<br />

• Hoch-Si-Stählen (Dynamo-, Trafogüten)<br />

die Brammen sehr grobkörnig sind (rein<br />

ferritische Erstarrung). Diese Brammen<br />

sind ähnlich wie die ferritischen Chromstähle<br />

einzuordnen,<br />

• mechanischer Belastung der Brammen<br />

(z. B. Kran-Transport), die Brammentemperaturen<br />

nicht im Bereich des zweiten<br />

und dritten Duktilitätsminimums liegen,<br />

• intensiv gekühlten Brammen kein martensitisches<br />

Gefüge entsteht,<br />

• ferritischen Stählen (im Gegensatz zu<br />

den austenitischen Stählen) ein höherer<br />

Abfall der Kerbschlagarbeit auftritt.<br />

Online-Überwachung des<br />

Warmtransportes von Brammen<br />

Bild 1. Warmtransportwagen mit Brammen (Bild: SMS group)<br />

Im integrierten Hüttenwerk werden Brammen<br />

aus nichtrostendem, titanstabilisiertem<br />

ferritischen Stahl vom Stahlwerk zur<br />

Weiterverarbeitung an das Warmwalzwerk<br />

geliefert. Damit die Brammen im fehlerfreien<br />

Zustand gewalzt werden können,<br />

sind diese mit definierten Temperaturen<br />

in den Wiedererwärmungsofen einzusetzen.<br />

Der Transport der Brammen erfolgt<br />

unter Warmhaltehauben, um eine zu starke<br />

Abkühlung der Brammenoberfläche zu<br />

vermeiden.<br />

Zur Überwachung des Warmtransportes<br />

kommt das Online-Temperatur-Modell STT<br />

(Slab Temperature Tracking) zum Einsatz,<br />

das den Temperaturverlauf jeder Bramme<br />

vom Brennschnitt an der Stranggießanlage<br />

über den Warmtransport bis zum Stapeln<br />

vor dem Wiedererwärmungsofen vor dem<br />

Walzwerk simuliert. So sind die Brammentemperaturen<br />

unter den Warmhaltehauben<br />

Dr.-Ing. Uwe Grafe, Grundlagen Werkstofftechnologie; Dr. rer. nat. Michael Hönig, Technologie Schmelzen und<br />

Gießen; Uwe Plociennik, Technologie Schmelzen und Gießen; Dr.-Ing. Markus Reifferscheid, Leiter Entwicklung;<br />

Ronald Wilmes, Vertrieb EA Stranggießen; SMS group GmbH, Düsseldorf<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 47<br />

während des Transportes und im Brammenlager<br />

bekannt, ohne diese messen zu<br />

müssen [1].<br />

Das Temperaturprofil aller Brammen<br />

kann jederzeit für die weitere Planung des<br />

Produktionsprozesses abgerufen werden.<br />

Zusätzlich hinterlegt das STT die berechneten<br />

Temperaturen zur durchgängigen<br />

Qualitätskontrolle im Datenerfassungssystem<br />

des Stahlwerks. Verletzungen von<br />

vorgegebenen Grenzwerten werden gemeldet<br />

und abgelegt. Zusätzlich werden<br />

Meldungen für Brammen generiert, wenn<br />

kritische Zeiten bzw. Temperaturen für die<br />

Weiterleitung zum nächsten Prozessschritt<br />

erreicht sind. So können Warmtransportwagen<br />

mit Brammen, deren Temperaturen<br />

schon weiter abgesunken sind, vorgezogen<br />

und kann auf unvorhergesehene Ereignisse<br />

reagiert werden. Durch den Einsatz des STT<br />

wird die Prozesssicherheit des Warmtransportes<br />

erhöht.<br />

Das Prozessmodell STT hat drei<br />

Einsatzvarianten<br />

Das STT simuliert ein Temperaturfeld für<br />

jede einzelne Bramme unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Randbedingungen, d. h.<br />

Stapelung, Warmtransport, Wasserkühlung<br />

usw. Es ermöglicht die Temperaturverfolgung<br />

von der Brammenadjustage über<br />

das Brammenlager bis zum Einsatz in den<br />

Wiedererwärmungsofen. Bei der Simulation<br />

werden berücksichtigt:<br />

• thermophysikalische Materialeigenschaften<br />

basierend auf der chemischen<br />

Zusammensetzung für niedrig- und hochlegierte<br />

Stähle,<br />

• Brammengeometrie,<br />

• Anordnung der Brammenplätze und<br />

Lage der Bramme im Stapel,<br />

Tabelle 1. Modellvarianten des STT<br />

Variante Aufgabenstellung Datenversorgung<br />

Simulation<br />

Process<br />

Replay<br />

Planung der Temperaturführung von<br />

Brammen nach dem Brennschnitt bis<br />

zur Wiedererwärmung<br />

Darstellung des aktuellen Abkühlprozesses<br />

während des Brammentransports<br />

mit Unterstützung der Brammenlogistik<br />

und Temperaturüberwachung<br />

Nachträgliche Kontrolle des Abkühlprozesses<br />

(z. B. bei Auffälligkeiten)<br />

• Geometrie von Abdeckhauben, isolierten<br />

Rollgängen oder Wasserbecken,<br />

• Prozessdaten wie Transportgeschwindigkeit,<br />

Tertiärkühlung (Sprühkühlung,<br />

verzögerte Kühlung usw.) und andere,<br />

die zur Beschreibung der Prozessroute<br />

notwendig sind.<br />

Für die einzelnen Schritte in der Prozesskette<br />

[2], werden die sich zeitlich ändernden<br />

Randbedingungen für die Berechnungen<br />

festgelegt.<br />

Das Simulationsmodell X-Pact ® Solid Control<br />

der SMS group ermittelt das Starttemperaturprofil<br />

für das STT (Bild 2). X-Pact ®<br />

Solid Control ist eine Weiterentwicklung<br />

des DSC-Modells [3] mit den Prozessparametern<br />

aus dem Stranggießprozess. Die<br />

Übergabe des Temperaturfeldes zwischen<br />

den beiden Modellen erfolgt über eine<br />

Schnittstelle zum Zeitpunkt des Brennschnitts.<br />

Das STT kommt in drei Modellvarianten<br />

zum Einsatz, die sich durch die Aufgabenstellung<br />

und die Datenversorgung<br />

unterscheiden (Tabelle 1). Das mathematisch-physikalische<br />

Modell ist in allen drei<br />

Varianten identisch.<br />

Vorgaben durch den<br />

Anwender<br />

Daten vom aktuellen<br />

Brammentransport<br />

Gespeicherte<br />

Prozessdaten<br />

STT-Einsatzvariante „Simulation“<br />

Diese Variante unterstützt den Qualitätsingenieur<br />

bei der Planung und Festlegung<br />

der Temperaturführung der Brammen durch<br />

Temperatur- und Werkstoffsimulationen.<br />

Die Variante „Simulation“ ist eine Weiterentwicklung<br />

des früheren TMCP-Modells<br />

(Temperature and Microstructure for Cast<br />

Products) der SMS group.<br />

Für eine Vielzahl von Brammen können<br />

Temperatursimulation innerhalb der<br />

Brammenadjustage oder Brammenlager<br />

durchgeführt und gleichzeitig werkstoffspezifische<br />

Aspekte wie Umwandlungen<br />

und Ausscheidungen berücksichtigt werden.<br />

Die Temperaturfeldberechnungen der<br />

Brammen können je nach Aufgabenstellung<br />

zwei- oder dreidimensional erfolgen. Sind<br />

Warmhaltegruben oder -hauben involviert,<br />

werden diese als Mehrkörpersystem simuliert.<br />

Die Eingabe der Prozessdaten erfolgt<br />

durch den Qualitätsingenieur mit Dateien<br />

oder durch Logistikmodelle, mit denen der<br />

Prozessablauf simuliert wird. Zudem besteht<br />

die Möglichkeit, Brammenlager mit<br />

Bild 2a. Temperaturverlauf für Kern, mittlere Temperatur und Oberfläche<br />

des Stranges innerhalb der Stranggießanlage (Bild: SMS<br />

group)<br />

Bild 2b. Temperaturprofil in der Bramme am Ende der Gießmaschine<br />

(Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


48 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Wiedererwärmungsofen. Die beim<br />

Warmeinsatz an das Warmwalzwerk angelieferten<br />

Brammen müssen mit einer<br />

festgelegten Minimaltemperatur in die<br />

Wiedererwärmungsöfen eingesetzt werden.<br />

Durch diesen Warmeinsatz werden<br />

Brammenbrüche vor dem Eintrag oder während<br />

der Wiedererwärmung in den Öfen<br />

vermieden (Bild 5). Die Mindesttemperatur<br />

für den kritischen titan-stabilisierten ferritischen<br />

Stahl bei Eintritt in die Wiedererwärmungsöfen<br />

ist mit 200 °C festgelegt. Wird<br />

diese Temperatur unterschritten, kann es<br />

beim Warmwalzen zu Defekten am Vorband<br />

kommen. Ursache ist die eingeschränkte<br />

Umformbarkeit, die sich auch im Abfall der<br />

Umwandeln der Brammenoberfläche.<br />

Teilumgewandelte Brammen aus niedrig gekohltem<br />

Stahl bekommen Oberflächenrisse<br />

beim Warmeinsatz bei der Wiedererwärmung,<br />

welche durch folgende Fahrweisen beim Einbringen<br />

der Brammen in den Wiedererwärmungsofen<br />

vermieden werden können:<br />

• Halten der Oberflächentemperaturen<br />

der Brammen (auch der Kanten) oberhalb<br />

der A r3<br />

-Umwandlungstemperatur<br />

(Austenit-Ferrit)<br />

• Kühlen der Brammenoberfläche, bis diese<br />

vollständig in Ferrit umgewandelt ist<br />

• Dies kann z. B. durch eine gezielte Abkühlung<br />

der Oberflächentemperatur der<br />

Bramme in einer Wasserkühlstrecke erfolgen<br />

Wasserkühlung. Bei der Stapelabkühlung<br />

werden die Brammen mit Temperaturen im<br />

Bild 3a. Brammenlager mit 14 Feldern für die Brammenstapel. Über<br />

die Farben wird der Temperaturzustand der Brammen für den weiteren<br />

Transport angezeigt (Bild: SMS group)<br />

Bild 3b. Darstellung für einen einzelnen Brammenstapel mit Temperaturzuständen<br />

der Brammen für den weiteren Transport, Isothermendarstellung<br />

in Brammenmitte (Breite x Dicke) und der zeitliche<br />

Temperaturverlauf. (Bild: SMS group)<br />

einer Kapazität von mehr als 2.000 Brammen<br />

zu simulieren und für die Logistik die<br />

notwendigen Verweilzeiten der Brammen<br />

im Brammenstapel bis zu deren Abtransport<br />

zu ermitteln (Bild 3). Arbeitsvorgaben<br />

können so definiert werden, dass vorgegebene<br />

Temperaturfenster der Bramme beim<br />

Flämmen, Schleifen und für das Verladen<br />

eingehalten werden.<br />

Durch die Planung mit der Variante „Simulation“<br />

können im Vorfeld zeitliche Vorgaben<br />

oder Zieltemperaturen festgelegt,<br />

Fehler an der Bramme vermieden und der<br />

Prozess sicher gestaltet werden. Dies hat<br />

wirtschaftliche Vorteile, da es zu weniger<br />

Ausschuss von Brammen kommt.<br />

Warmhaltegrube. Für Fragestellungen, bei<br />

denen werkstoffkundliche Aspekte wie Ausscheidungsbildung,<br />

Zeit-Temperatur-Umwandlungsverhalten<br />

und Wasserstoffeffusion<br />

analysiert werden müssen, ermöglicht<br />

das Modell eine zwei- sowie dreidimensionale<br />

Simulation von mehreren Brammen,<br />

beispielsweise in einer Warmhaltegrube<br />

(Bild 4). Damit lassen sich Vorgaben an die<br />

Logistik der Brammenadjustage festlegen,<br />

um die Sicherheit der Prozessführung zu<br />

erhöhen und die Fehlerkosten zu verringern.<br />

Kerbschlagarbeit mit abnehmender Temperatur<br />

ausdrückt (Bild 6).<br />

Verweilzeiten. Beim Warmeinsatz der<br />

Brammen entstehen Temperaturverluste<br />

während des Warmtransports und im Stapel<br />

vor dem Wiedererwärmungsofen. Die Fragestellung<br />

„Wie lange dürfen die Brammen<br />

unter der Haube des Warmtransportwagens<br />

und anschließend im Stapel verweilen, bis<br />

die minimal zulässige Temperatur erreicht<br />

wird?“ konnte mit Offline-Simulationen beantwortet<br />

werden (Bild 7). Dies erhöht die<br />

Prozesssicherheit.<br />

Kern von ca. 980 °C in Stapeln abgelegt und<br />

benötigen für die Abkühlung auf 80 °C, je<br />

nach Lage im Stapel, ca. 150 Stunden. Soll<br />

die Abkühlzeit der Brammen verkürzt werden,<br />

lässt sich dies durch eine Abkühlung<br />

in einem Wasserbecken erreichen. Dabei<br />

werden die Brammen im Stapel 30 Stunden<br />

bis auf 400 °C im Kern abgekühlt und<br />

anschließend ins Wasserbecken abgelegt.<br />

Bereits nach einer Stunde im Wasserbecken<br />

wird die angestrebte Abtransporttemperatur<br />

von 80 °C erreicht.<br />

Weitere Anwendungsfälle sind:<br />

• Ermittlung der maximal möglichen Verweilzeit<br />

der Brammen bis zum Warmschleifen.<br />

Um Risse durch das Schleifen<br />

von Lufthärtern zu vermeiden, muss der<br />

Schleifprozess bei Temperaturen oberhalb<br />

der werkstoffabhängigen Martensit-<br />

Start-Temperatur erfolgen.<br />

• Ermittlung der Verweilzeiten bei einer<br />

verzögerten Kühlung von Brammen unter<br />

Warmhaltehauben bzw. in der Grube<br />

bis zum Erreichen der Solltemperatur<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 49<br />

Bild 4a. Warmhaltegrube ohne Abdeckung (Bild: SMS group)<br />

Bild 4b. Simulation des 3D-Temperaturfelds (in °C) von<br />

60 Brammen in einer Grube mit Abdeckung (Bild: SMS group)<br />

oder Simulation der Brammentemperaturen<br />

nach einer definierten Verweilzeit.<br />

• Ermittlung der minimal notwendigen<br />

Verweilzeit, bis die γ → α-Umwandlung<br />

abgeschlossen ist. Ziel: Maximierung<br />

der Lagerkapazität des vorhandenen<br />

Brammenlagers mit einer beschleunigten<br />

Kühlung der Brammen nach der<br />

Umwandlung.<br />

• Aufdecken von Fehlerursachen bei<br />

Beschädigungen der Bramme in der<br />

Adjustage oder dem anschließenden<br />

Abkühlprozess.<br />

Werkstoffmodell. Voraussetzung für die<br />

Temperaturfeldberechnungen sind die<br />

thermophysikalischen Eigenschaften der<br />

Stähle. Zur Bereitstellung der thermophysikalischen<br />

Eigenschaften ist im STT ein<br />

Werkstoffmodell integriert, dass für kohlenstoff-,<br />

niedrig- und hochlegierte Stähle<br />

die Enthalpie, die Wärmeleitfähigkeit und<br />

die Dichte, entsprechend der chemischen<br />

Zusammensetzung der Stahlsorte, berechnet.<br />

Zur Bewertung der Rissgefährdung steht<br />

zusätzlich ein Werkstoffmodell zur Darstellung<br />

des ZTU-Schaubilds zur Verfügung. Alle<br />

Werkstoffmodelle berücksichtigen dabei die<br />

chemische Zusammensetzung des Stahles.<br />

Darüber hinaus sind auch Duktilitätskurven<br />

für die Bewertung der Temperaturverläufe<br />

enthalten.<br />

STT-Einsatzvariante „Process“<br />

Die Überwachung des Prozesses mittels des<br />

STT erfolgt durch:<br />

• gleichzeitige Temperatursimulation aller im<br />

Brammenlager befindlichen Brammen,<br />

• 2D-Temperaturfeldberechnung im Querschnitt<br />

der Bramme bei halber Brammenlänge,<br />

• grafische Darstellung der Positionsänderungen<br />

der Brammen im Verlauf eines<br />

Transportes,<br />

• grafische Darstellung des Temperaturverlaufs<br />

der Brammen,<br />

• Speicherung der Prozessroute und der<br />

berechneten Temperaturen in einer Datenbank<br />

für jede Bramme,<br />

• Ausgabe von Warnmeldungen bei Erreichen<br />

von kritischen Zieltemperaturen oder<br />

kritischen Verweilzeiten für den weiteren<br />

Brammentransport.<br />

Die grafische Benutzeroberfläche (HMI)<br />

zeigt die Brammen unter einer Haube<br />

im Warmtransportwagen während des<br />

Warmtransportes. Zu jedem Zeitpunkt<br />

sind die Temperaturen bekannt. Der Einfluss<br />

unplanmäßiger Verzögerungen auf<br />

die Temperaturentwicklung der Brammen<br />

ist sofort zu erkennen. Diese berechneten<br />

Temperaturen können in Verbindung mit<br />

einem Lagerverwaltungssystem für eine<br />

optimierte Prozesssteuerung verwendet<br />

werden (zum Beispiel zur Definition von<br />

Abgabezeiten für das Warmschleifen und<br />

den Warmeinsatz). Zur Dokumentation<br />

und für die Qualitätskontrolle werden die<br />

simulierten sowie die an definierten Stellen<br />

gemessenen Brammentemperaturen mit<br />

Zeitstempel in einem Datenerfassungssystem<br />

gespeichert.<br />

Mit der gemessenen Brammentemperatur<br />

erfolgt ein Abgleich des Start-Temperaturprofils<br />

der Bramme für die nachfolgende<br />

Simulation mit dem STT-„Process“.<br />

STT-Einsatzvariante „Replay“<br />

Mit dieser Variante lassen sich abgeschlossene<br />

Prozessabläufe nachvollziehen. Das<br />

Ziel ist es, mit Hilfe des Replay den Qualitätsingenieur<br />

bei der Suche nach möglichen<br />

Ursachen auftretender Unregelmäßigkeiten<br />

an Brammen zu unterstützen.<br />

Mit dem Replay werden bereits abgeschlossene<br />

Prozessabläufe nachträglich simuliert,<br />

um Auffälligkeiten zu untersuchen.<br />

Das Ziel dieser Variante ist die Online-Überwachung<br />

der Temperaturführung der Brammen<br />

nach dem Verlassen der Gießmaschine<br />

in der Brammenadjustage, im Brammenlager<br />

und beim Warmtransport oder bei einer<br />

forcierten Kühlung. Unter Einbeziehung der<br />

im Prozesstracking hinterlegten Informationen<br />

zu den Ablageplätzen der Brammen und<br />

den jeweiligen Verweilzeiten werden die<br />

Temperaturverläufe in Echtzeit berechnet.<br />

Bild 5. Temperatursimulation der Bramme vom Brennschnitt bis zum Einsatz in den<br />

Wiedererwärmungsofen verglichen mit gemessenen Temperaturen. Grün: Oberfläche,<br />

rot: Kern (Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


50 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Bild 6a. Schematischer Verlauf der Kerbschlagarbeit<br />

über die Temperatur für den Werkstoff<br />

1.4520 (Bild: SMS group)<br />

Bild 6b. Vorband mit Querrissen hinter<br />

der Vorstraße. Die Brammen wurden mit<br />

Raumtemperatur eingesetzt (Bild: SMS group)<br />

Dabei greift das Replay auf die in der Datenbank<br />

gespeicherten Prozessdaten zurück.<br />

Das Replay simuliert schneller als Echtzeit.<br />

So wird kontrolliert, ob für alle Brammen<br />

die Festlegung der Temperaturführung eingehalten<br />

wurde und die Abweichungen bei<br />

den Temperaturen quantifiziert. Die gespeicherten<br />

Warnmeldungen bei Abweichungen<br />

von der Temperaturführung erleichtern die<br />

fokussierte Betrachtung potenziell auffälliger<br />

Brammen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Bild 7. Maximale Verweilzeiten im Stapel<br />

nach bestimmter Verweilzeit unter Hauben<br />

zum Einhalten der minimal möglichen<br />

Ofen eintrittstemperatur (Bild: SMS group)<br />

Literatur<br />

[1] M. Hoenig, U. Plociennik, M. Reifferscheid, U. Kerp,<br />

M. Nuellmann, TMCP – Temperature and microstructure<br />

for cast products, Proceedings 8th European<br />

continuous casting conference, 2<strong>01</strong>4, pp 878<br />

[2] H.-P. Jung, D. Leuverink, U. Grafe, M. Hönig, U.<br />

Plociennik, M. Reifferscheid, Simulation der Prozesskette<br />

für einen Ventilstahl, Stahl und Eisen 138<br />

(2<strong>01</strong>8) Nr. 1, S 48<br />

[3] T. Reip, A. Barani, F. Stevermuer, U. Plociennik, U.<br />

Grafe, H. Reifferscheid, A. Wessely, Utilization of the<br />

DSC® model to expand the material portfolio for<br />

Outokumpu Nirosta. 8th European Stainless Steel<br />

& Duplex Stainless Steel Conference 2<strong>01</strong>5, Graz,<br />

Austria, pp 157<br />

Das Online-Temperatur-Modell STT (Slab<br />

Temperature Tracking) der SMS group GmbH<br />

erlaubt die Temperatursimu lation des Warmtransportes<br />

von Brammen vom Gießprozess<br />

bis in den Wiedererwärmungsofen vor dem<br />

Warmwalzwerk. Diverse Abkühlprozesse<br />

(Stapel, Gruben, Warmhaltehauben, Wasserbecken<br />

usw.) können beliebig kombiniert und<br />

in Echtzeit als Mehrkörpersystem berechnet<br />

werden. Durch den Einsatz wird die Prozesssicherheit<br />

des Warmtransportes erhöht. Dies<br />

ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung<br />

eines Hüttenwerks.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 51<br />

Mit Abstand mehr rausholen<br />

Neue Sensorgeneration für die präzise<br />

Längen- und Geschwindigkeitsmessung<br />

Um heute wettbewerbsfähig zu produzieren, müssen Prozesse konsequent optimiert werden. Dafür ist die<br />

genaue Kenntnis von Prozessparametern wie Länge und Geschwindigkeit unerlässlich.<br />

I<br />

n rauer Fertigungsumgebung müssen<br />

Messgeräte einerseits robust und unempfindlich<br />

gegenüber Umgebungsbedingungen<br />

wie Hitze, Staub und Vibration<br />

sein. Andererseits sind eine leichte und<br />

flexible Prozessintegration sowie Zuverlässigkeit<br />

und gar Wartungsfreiheit gefordert.<br />

Die neue Sensorgeneration ProSpeed von<br />

Polytec steht für Prozessgenauigkeit durch<br />

hochpräzise Längen- und Geschwindigkeitsmessung<br />

in Produktionsprozessen.<br />

ProSpeed Lasersensoren bestechen<br />

durch ein erweitertes Konnektivitätskonzept,<br />

das überall und jederzeit Zugang<br />

und damit Transparenz und Flexibilität<br />

gewährleistet: Durch die komfortable<br />

Parametrierung via Web Interface sowie<br />

dem Multi-User-Zugang per Ethernet,<br />

serieller Schnittstelle und Feldbussen,<br />

wodurch gleichzeitig bis zu vier Nutzer<br />

auf das Messsystem zugreifen können.<br />

Das ProSpeed LSV-2100 bietet zudem<br />

Stillstands- und Richtungserkennung und<br />

misst zuverlässig selbst in rauer Umgebung<br />

– mit bis zu drei Meter langen Arbeitsabständen.<br />

Durch maßgeschneiderte<br />

Zubehör lösungen passen sich Polytec<br />

ProSpeed LSV jeder Prozessumgebung<br />

perfekt an. Das robuste Kühl-Schutzgehäuse<br />

verhindert ein Verschmutzen des<br />

Sensors durch Staub, Dunst oder Flüssigkeiten<br />

und ermöglicht den Einsatz selbst<br />

bei sehr heißen Umgebungstemperaturen<br />

bis zu 200 °C. Freiblasvorrichtungen mit<br />

Luftstromverstärkung reduzieren einerseits<br />

den Druckluftverbrauch und sorgen<br />

andererseits zudem auch bei Dampf, Nebel<br />

oder Staub für stets klare Sicht auf das<br />

Messgut – getreu dem Motto: Transparenz<br />

im Fertigungsprozess. Umlenksysteme<br />

lenken die Messstrahlen des ProSpeed<br />

LSV nach oben oder unten ab und ermöglichen<br />

so den Einbau selbst in beengten<br />

Platzverhältnissen, wie beispielsweise in<br />

Messbügeln von Dickenmessgeräten.<br />

Durch den einzigartigen optischen Aufbau<br />

der Laser Surface Velocimeter verfügen<br />

auch die Varianten mit kurzen Arbeitsabständen<br />

über eine sehr große Messfeldtiefe.<br />

Damit werden selbst produktionsbedingte<br />

Schwankungen der Messgutoberfläche von<br />

120 mm bei einem Arbeitsabstand von 30<br />

cm ohne Signalverlust kompensiert. Dank<br />

der herausragenden optischen Empfindlichkeit<br />

bietet das ProSpeed LSV-2100 ebenso<br />

bei langen Arbeitsabständen von bis zu 3 m<br />

eine optimale Messperformance.<br />

• Polytec GmbH<br />

Laserpräzise Längen- und Geschwindigkeitsmessung<br />

speziell in rauen und anspruchsvollen<br />

Produktionsprozessen wie<br />

der Stahl-, Metall- und Aluminiumindustrie<br />

(Bild: Polytec GmbH)<br />

Kurznachricht<br />

EMG und SIBRE erhalten Auftrag für Kranausrüstung im Containerhafen Abu Dhabi<br />

EMG Automation und SIBRE Siegerland<br />

Bremsen werden für zahlreiche<br />

Krane im Khalifa Hafenterminal die<br />

Ausrüstung der Betriebsbremsen liefern.<br />

Der Auftrag wurde von ADT, Betreiber des<br />

Containerhafens Abu Dhabi, im Rahmen<br />

der zweiten Bauphase des Khalifa Hafenterminals<br />

erteilt. Der Containerhafen wurde<br />

2006 eröffnet und weist mittlerweile<br />

eine Jahreskapazität von 2,5 Mio. TEU auf.<br />

Es handelt sich hierbei um eine halbautomatisierte<br />

Hafenanlage.<br />

Die Aufträge für die Krane selbst gingen<br />

einmal an den finnischen Kranhersteller<br />

Konecranes, der 54 ARMG-(Automated<br />

Rail Mounted Gantry-)Krane liefern wird,<br />

und nach China an ZPMC für 10 + 2 Shipto-Shore-Krane.<br />

Die Ausrüstung der Betriebsbremsen für<br />

beide Krantypen werden von SIBRE und<br />

EMG bereitgestellt. Dabei kommen bei den<br />

ARMGs insgesamt 108 EMG-ELDRO ® -Systeme<br />

und bei den STS-Kranen 192 dieser<br />

Systeme mit den entsprechenden Scheibenbremsen<br />

von SIBRE zum Einsatz.<br />

• EMG Automation<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


52 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Erweitertes Produktspektrum beim Kaltbandersatz<br />

Ultradünnes Warmband mit 0,6 mm Dicke<br />

auf Arvedi-ESP-Anlage hergestellt<br />

Nach zehnjähriger Weiterentwicklung des Endloskonzeptes wurde bei Rizhao Steel dieser jüngste<br />

Produktionsrekord während eines Tests erreicht, in dessen Verlauf insgesamt acht Bunde mit Banddicken<br />

unter 0,8 mm produziert wurden.<br />

I<br />

m Oktober 2<strong>01</strong>8, sechs Monate nach<br />

der Inbetriebnahme, wurde auf einer<br />

Arvedi-ESP (Endless Strip Production),<br />

die beim chinesischen Stahlproduzenten<br />

Rizhao Steel Group Co., Ltd (Rizhao Steel)<br />

installiert ist, erstmals ultradünnes Warmband<br />

mit einer Dicke von 0,6 mm erzeugt.<br />

Dieser Wert wurde bei Warmband weltweit<br />

noch nie zuvor erreicht. Mit dieser<br />

geringen Dicke lassen sich mehr als 80 %<br />

der handelsüblichen Kaltwalzdicken abdecken.<br />

Dies erweitert das Produktspektrum<br />

von Rizhao Steel, insbesondere beim<br />

Kaltbandersatz.<br />

Erreicht wurde diese geringe Banddicke<br />

während eines Tests, in dessen<br />

Verlauf insgesamt acht Bunde mit Banddicken<br />

unter 0,8 mm produziert wurden.<br />

In dieser Produktionssequenz wurden zunächst<br />

absteigend Banddicken von 0,75<br />

mm, 0,7 mm und 0,6 mm erzeugt, bevor<br />

die Sequenz mit ansteigenden Dicken fortgeführt<br />

wurde. Dicken von 0,8 mm sind<br />

auf ESP-Anlagen garantierte Werte, die<br />

auch industriell umgesetzt und am Markt<br />

für Direktanwendungen gehandelt werden.<br />

Während sich mit einer Banddicke<br />

von 0,8 mm rund 50 % der Kaltwalzdicken<br />

abdecken lassen, sind bei einer Banddicke<br />

von 0,6 mm mehr als 80 Prozent der Kaltwalzdicken<br />

erreichbar. Bei herkömmlicher<br />

Warmbanderzeugung liegt die Untergrenze<br />

bei 1,8 mm Dicke beziehungsweise 1,2<br />

mm für spezielle Verfahren.<br />

Ultradünnes Warmband-Coil<br />

bei Rizhao Steel, China<br />

(Foto: Primetals Technologies)<br />

Weiterentwicklung von<br />

Regelkonzepten aus der<br />

Kaltwalztechnik<br />

Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch die<br />

bekannten Eigenschaften des ESP-Verfahrens,<br />

wie sehr hohe Prozessstabilität,<br />

sowie gleichbleibende Geschwindigkeiten<br />

und Temperaturen. Gleichzeitig wurden<br />

Technologien weiterentwickelt, die in ihrer<br />

ursprünglichen Form nur für hochwertige<br />

Produkte im Kaltwalzwerk eingesetzt wurden.<br />

So wird für die Regelung „Ultra-thin<br />

rolling technology“ genutzt, die auf Regelkonzepten<br />

der Kaltwalztechnik basiert.<br />

In einer verbundenen Gießwalzanlage<br />

produziert das Arvedi-ESP-System das<br />

Warmband direkt aus dem flüssigen Stahl in<br />

einem kontinuierlichen und unterbrechungsfreien<br />

Produktionsprozess. Bei Anlagen dieser<br />

Art liegen der Energieverbrauch und die<br />

damit verbundenen Kosten um bis zu 45<br />

% niedriger als bei herkömmlichen Anlagen<br />

mit gesonderten Gieß- und Walzprozessen.<br />

Dadurch fallen auch die CO 2<br />

-Emissionen<br />

deutlich geringer aus. Mit nur 155 m Länge<br />

ist die Anlage sehr kompakt. Die Steuerung<br />

der Gießwalzstraße erfolgt über eine<br />

einheitliche und integrierte Basis- (Level<br />

1) und Prozessautomatisierung (Level 2),<br />

wodurch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel<br />

des Gieß- und Walzprozesses<br />

sichergestellt wird.<br />

Die Arvedi-ESP-Anlage Nr. 4 ist eine<br />

von insgesamt fünf Gießwalzanlagen, die<br />

Rizhao Steel bei Primetals Technologies<br />

bestellt hatte. Sie ist für eine jährliche<br />

Erzeugung von 1,7 Mio. t qualitativ hochwertigem,<br />

ultradünnem Warmband mit<br />

Breiten von 900 bis zu 1.300 mm ausgelegt.<br />

Die Gießgeschwindigkeit beträgt<br />

maximal 7 m/min, das Bundgewicht 28 t.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 53<br />

Neue Perspektiven für Konstrukteure der Luft- und Raumfahrttechnik<br />

Weber Metals weiht neue Gesenkschmiedepresse<br />

für Aluminium- und Titanwerkstoffe ein<br />

An ihrem US-Standort Weber Metals in Paramount, Kalifornien, feierte die Otto Fuchs Gruppe im Oktober<br />

2<strong>01</strong>8 die Einweihung ihrer neuen Gesenkschmiedepresse. Die von der SMS group gelieferte Anlage gilt<br />

mit ihrer Presskraft von 54.000 t derzeit als die weltweit stärkste hydraulische Gesenkschmiedepresse in<br />

Unterflurbauweise.<br />

Weber Metals wird auf der Gesenkschmiedeanlage,<br />

die auch<br />

als 60k-Presse bezeichnet wird<br />

(umgerechnet 60.000 Short Tons Presskraft),<br />

hauptsächlich Produkte für die Luftund<br />

Raumfahrtindustrie aus Aluminiumund<br />

Titanwerkstoffen schmieden. Bauteile<br />

aus diesen Hochleistungswerkstoffen werden<br />

im Rumpf, an Tragflächen und Triebwerken<br />

eingesetzt. Durch die Leistungsdaten<br />

der neuen Gesenkschmiedepresse<br />

eröffnen sich Konstrukteuren und Herstellern<br />

in der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

völlig neue Perspektiven für größere, gewichtsoptimierte,<br />

aber auch strukturoptimierte<br />

Bauteile, die eine höhere Sicherheit<br />

bei weniger Gewicht ermöglichen. Aus solchen<br />

Teilen können zukünftig Flugzeuge<br />

mit höheren Transportkapazitäten, mehr<br />

Sicherheit und minimiertem Kraftstoffverbrauch<br />

entstehen. Diese neuen, größeren<br />

und leichteren Bauteile sind der Schlüssel<br />

zur Mobilität der Zukunft. Dies wird auch<br />

von Dr.- Ing. Klaus Welschof, Head of Aerospace<br />

Division, Otto Fuchs KG, bestätigt:<br />

„Die neue Schmiedeanlage ist unser Flaggschiff.<br />

Sie wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und auch die technologische Führungsposition<br />

von Otto Fuchs in den nächsten 30<br />

Jahren sichern“.<br />

Eine schwergewichtige Anlage<br />

für hochpräzise Schmiedeteile<br />

Dank der hohen Presskraft können auf der<br />

Anlage auch neue hochfeste und ultrahochfeste<br />

Werkstoffe umgeformt werden. Unternehmen,<br />

die diese Schmiedeteile liefern<br />

können, öffnen sich Märkte, die zuvor nicht<br />

bedient werden konnten.<br />

Die SMS group war verantwortlich<br />

für die Mechanik, die Elektrik und Automation,<br />

die Hydraulik sowie für die<br />

komplette Montage der Anlage inklusive<br />

der Inbetriebnahme. Insgesamt wurden<br />

rund 9.000 t Stahl verbaut. Die riesigen<br />

Feierliche Vorstellung der neuen von der SMS group gelieferten 60k-Gesenkschmiedepresse bei Weber Metals in Paramount, Kalifornien<br />

(Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


54 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Der QR-Code verlinkt<br />

auf ein Video über<br />

die Einweihungsfeier<br />

(www.t1p.de/j9xm)<br />

Eines der ersten auf der neuen hydraulischen Presse geschmiedeten Teile (Bild: SMS group)<br />

Schema der von der SMS<br />

group gelieferten Unterflur-<br />

Schmiedepresse mit einer<br />

Presskraft von 540 MN<br />

(Bild: SMS group)<br />

Bauteile, darunter 34 Guss- und Schmiedeteile<br />

mit einem Gewicht zwischen 100<br />

und 330 t, wurden in Europa und Asien<br />

gefertigt. Für die Lieferung in die USA<br />

waren außergewöhnliche logistische Planungen<br />

und Leistungen gefordert. Auch<br />

die Bau- und Montagearbeiten sowie die<br />

dazu eigens konstruierten Montagehilfsmittel<br />

machten dieses Projekt zu einer<br />

besonderen Herausforderung.<br />

Ein besonderes Leistungsmerkmal der<br />

Presse ist die hohe Genauigkeit beim<br />

Schmieden. Hierzu trägt nicht zuletzt die<br />

Balancierfunktion der Presse bei, die das<br />

Ergebnis neuester und optimal auf die<br />

hochsensible Elektronik abgestimmter<br />

Ventiltechnik ist. Schmiedeteile können<br />

warm und auch kalt umgeformt werden.<br />

Die Werkzeugaufspannfläche beträgt<br />

6.000 mm x 3.000 mm, der Arbeitshub<br />

2.000 mm. Zum Leistungsumfang der<br />

SMS group gehörte auch das Schmieden<br />

erster Referenzteile. Dass bereits<br />

die ersten Schmiedeergebnisse überzeugend<br />

waren, ist ein Resultat der detaillierten<br />

Planung zwischen Weber Metals<br />

und der SMS group und dem sich ideal<br />

ergänzenden Know-how beider Firmen.<br />

• SMS group<br />

Kurznachricht<br />

SSAB erweitert 1.110-MPa-Serie für Hebe- und erweiterte Konstruktionen<br />

Ein neuer warmgewalzter, hochfester<br />

Bandstahl, Strenx ® 1100 Plus, bietet<br />

dank seiner optimalen Kombination<br />

von Festig keit und Zähigkeit des geschweißten<br />

und wärmebehandelten<br />

Bereichs große Vorteile bei der Konstruktion<br />

von Hebe- und Transportlösungen.<br />

SSAB hat den Strenx Hochleistungsstählen<br />

der 1.100-MPa-Serie ein neues Produkt<br />

hinzugefügt. Strenx 1100 Plus ist ein neuer<br />

warmgewalzter, hochfester Bandstahl, der<br />

über hervorragende Schweiß- und Biegeeigenschaften<br />

verfügt. Dank seiner verbesserten<br />

Schweißnahtstärke trägt er außerdem zu<br />

leichterer, stärkerer und umweltfreundlicherer<br />

Ausrüstung mit besseren Leistungen in<br />

der Transport- und Hebebranche bei.<br />

Traditionell können Schweißnähte<br />

schwache Glieder in den höchsten Konstruktionsstahlsorten<br />

darstellen. Doch mit Strenx<br />

1100 Plus werden solche Schwächen der<br />

Schweißnaht praktisch beseitigt, da die<br />

Festigkeits-, Dehnungs- und Schlagzähigkeitseigenschaften<br />

des Schweißbereichs<br />

den Mindestgarantien des Grundmaterials<br />

entsprechen. Die optimale Kombination von<br />

Festigkeit und Zähigkeit des ge schweißten<br />

und wärmebehandelten Bereichs bietet<br />

zahlreiche Vorteile für den Bauprozess.<br />

Strenx 1100 Plus ist ideal für Hebezeuge wie<br />

Krane sowie für leichtere Transport lösungen<br />

und anspruchsvolle Konstruktionen geeignet,<br />

die eine gleichmäßige Festigkeit der<br />

Schweißnähte erfordern. Das Produkt ist in<br />

Dicken von 4,0 – 8,0 mm, Breiten bis 1.600<br />

mm und Längen bis 13.000 mm erhältlich.<br />

Das Schweißen kann bei Raumtemperatur<br />

durchgeführt werden<br />

• SSAB<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


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56 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Automation im Warmwalzwerk<br />

Kontinuierliche optische<br />

Bandpositionsmessung<br />

Seit gut einem halben Jahr ist das von EMG Automation gelieferte Messsystem EMG hotCAM bei Baosteel<br />

Meishan, China, in Betrieb. Durch die genaue Messung der Bandlage, über mehrere Walzgerüste hinweg,<br />

kann die Walzstraße sicher betrieben und Ausschuss reduziert werden.<br />

I<br />

n Warmwalzwerken ist die Einhaltung einer<br />

definierten Position des Bandes zwischen<br />

den Walzgerüsten eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die Prozesssicherheit.<br />

EMG hotCAM, ein von EMG Automation<br />

entwickeltes System zur kontinuierlichen<br />

optischen Bandpositionsmessung, erlaubt<br />

dem Walzwerksbetreiber eine optimierte<br />

Einstellung von Walzkraft und Walzspalt<br />

und liefert gleichzeitig die notwendigen<br />

Grundlagen für eine automatische oder<br />

semi-automatische Regelung.<br />

Im Juli 2<strong>01</strong>8 wurde bei der Baosteel<br />

Shanghai Meishan Iron & Steel Co., Ltd. ein<br />

Bandpositionsmesssystem dieses Typs in<br />

Betrieb genommen. Die Gesamtinstallation<br />

besteht aus drei Kameras auf drei Walzgerüsten.<br />

Die Dicke des laufenden, glühenden<br />

Bandes wird hier von etwa 20 bis 30 mm<br />

auf 1 bis 6 mm herunter gewalzt. Dabei<br />

beträgt die Bandtemperatur rund 1.100 °C.<br />

Messung im NIR-Spektrum<br />

Die CMOS-Kameratechnologie von EMG<br />

hotCAM nutzt die Strahlung des glühenden<br />

Materials im nahen Infrarotspektrum<br />

(NIR), um über den starken Kontrast im<br />

Vergleich zur kälteren Umgebung die<br />

Bandkanten zu detektieren. Mittels der<br />

kontinuierlichen Verfolgung der Bandmittenposition<br />

über mehrere Walzgerüste<br />

können Abweichungen von der Solllage<br />

des Bandes frühzeitig erkannt werden, so<br />

dass der Bediener korrigierend eingreifen<br />

kann.<br />

Die Kameramontage- und Verstelleinheit<br />

ist durch eine Ummantelung<br />

geschützt. Auch nach einer längeren<br />

Betriebs zeit kann die Kamera bei Bedarf<br />

über die Verstelleinheit noch nachjustiert<br />

werden. Eine Verschmutzung des Kameraobjektives<br />

selbst wird durch eine effiziente<br />

Druckluftspülung sicher vermieden,<br />

sodass das System monatelang wartungsfrei<br />

arbeitet.<br />

Das System verwendet CMOS-Flächenkameras,<br />

die im Unterschied zu Zeilenkameras<br />

den Vorteil bieten, dass die<br />

Bandkanten nicht aufwendig rekonstruiert<br />

werden müssen und die Echtzeit-Bildverarbeitung<br />

hierdurch deutlich stabiler wird. Im<br />

Zusammenspiel mit den kontrastreichen<br />

NIR-Bildern ergibt sich eine sichere kontinuierliche<br />

Bestimmung der Bandkanten<br />

und daraus abgeleitet die Bandmittenposition<br />

mit einer Genauigkeit von ± 1,5 mm.<br />

Außerdem können die bei Walzwerkern so<br />

gefürchteten Bandhochgeher, so genannte<br />

„Cobbles“, in den allermeisten Fällen vermieden<br />

werden.<br />

• EMG Automation<br />

Gesamtinstallation bei Baosteel Meishan,<br />

bestehend aus drei Kameras auf drei Walzgerüsten<br />

(Bild: EMG Automation)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 57<br />

Größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />

Ilsenburger Grobblech GmbH beginnt mit<br />

dem Bau der neuen Wärmebehandlung<br />

Am 19. September 2<strong>01</strong>8 erfolgte der erste Spatenstich für das Projekt „Neue Wärmebehandlungslinie“<br />

der Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG) – einer Tochtergesellschaft der Salzgitter AG. Die neue Linie ist<br />

Hauptbestandteil des Projektes, mit dem die Salzgitter AG die Grobblechaktivitäten der ILG in Ilsenburg<br />

konzentriert.<br />

I<br />

m Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff und Wirtschaftsminister<br />

Prof. Dr. Armin Willingmann<br />

erfolgt am 19. September 2<strong>01</strong>8 der<br />

erste Spatenstich für das Projekt „Neue<br />

Wärmebehandlungslinie“. Mit mehr als 150<br />

Mio. Euro Investitionsvolumen ist dies die<br />

größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />

der Ilsenburger Grobblech<br />

GmbH (ILG) – einer Tochtergesellschaft der<br />

Salzgitter AG – und Hauptbestandteil des<br />

Projektes, mit dem die Salzgitter AG die<br />

Grobblechaktivitäten der ILG in Ilsenburg<br />

konzentriert.<br />

Der Salzgitter-Konzern hat seit der Übernahme<br />

des Standorts im Jahr 1992 mehr<br />

als 400 Mio. Euro in Ilsenburg investiert.<br />

Zum Projekt „Neue Wärmebehandlungslinie“<br />

erklärt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg<br />

Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der<br />

Salzgitter AG: „Diese richtungsweisende<br />

Investition ist ein klares Bekenntnis des<br />

Salzgitter- Konzerns zur Grobblechproduktion<br />

in Ilsenburg und belegt, dass Restrukturierung<br />

und Zukunftssicherung bei uns<br />

Hand in Hand gehen. Es ist auch Ausdruck<br />

der Wertschätzung und des Vertrauens,<br />

das Vorstand, Konzerngeschäftsleitung<br />

und Aufsichtsrat in Motivation, Qualifikation<br />

und Loyalität der Belegschaft in Ilsenburg<br />

setzen.“<br />

Mit der neuen Anlage können jährlich<br />

mehr als 200.000 t Grobblech geglüht und<br />

anschließend weiterverarbeitet werden. Sie<br />

umfasst zwei Rollenherdöfen, eine Multi-<br />

Flex-Quench ® , eine Richtmaschine, eine<br />

Strahlanlage, eine Konservierungslinie und<br />

eine Wasseraufbereitungsanlage. Ilsenburger<br />

Grobblech GmbH hatte die SMS group<br />

im vergangenen Jahr mit der Lieferung der<br />

Anlagentechnik beauftragt.<br />

Die neue Wärmebehandlungslinie ist für<br />

Bleche mit Dicken zwischen 5 und 175 mm<br />

bei Breiten zwischen 600 und 3.500 mm<br />

„Diese richtungsweisende Investition ist ein<br />

klares Bekenntnis des Salzgitter-Konzerns zur<br />

Grobblechproduktion in Ilsenburg.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG<br />

ausgelegt. Bei Längen zwischen 4 und 24<br />

m haben die Bleche ein Maximalgewicht<br />

von 28 t. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr<br />

2020 geplant.<br />

Die energieeffiziente Wärmebehandlungslinie<br />

erfüllt höchste Anforderungen<br />

an Qualität und Energieeffizienz. Die<br />

integrierte MultiFlex-Quench ® ermöglicht<br />

aufgrund extrem flexibler Abkühlstrategien<br />

die Produktion eines breiten<br />

Produktportfolios inklusive besonders<br />

anspruchsvoller Grobblechgüten. Das<br />

Werkstoffspektrum umfasst unter anderem<br />

hochfeste Kohlenstoffstähle, verschleißfeste<br />

Stähle, Nickel-legierte Stähle,<br />

Stähle für Offshore- Konstruktionen<br />

der Windkraftanlagen, Stahlsorten für<br />

den Druckbehälterbau sowie Einsatzund<br />

Vergütungsstähle.<br />

• Ilsenburger Grobblech GmbH<br />

Erster Spatenstich (v. l. n. r.): Dr.-Ing. Roger Schlim, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Peiner Träger GmbH; Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />

Salzgitter AG; Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt;<br />

Prof. Dr. Armin Willingmann, Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt;<br />

Burkhard Becker und Michael Kieckbusch, Mitglieder des Vorstands Salzgitter AG<br />

(Foto: Salzgitter AG)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


58 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Einheitliches Sicherheitskonzept umgesetzt<br />

Modernisierte Bandinspektionsanlage verfügt<br />

jetzt über innovative Sicherheitstechnik<br />

In seiner Inspektionsanlage 2 in Dortmund überprüft thyssenkrupp Stahlcoils für die Automobilindustrie und<br />

gewährleistet damit die maximale Qualität der ausgelieferten Werkstoffe. Im Rahmen einer umfangreichen<br />

Modernisierung hat die Unitechnik Automatisierungs GmbH jetzt ein einheitliches Sicherheitskonzept<br />

umgesetzt, das alle Gewerke umfasst. Die Maßnahmen erfolgten auf der Basis einer detaillierten<br />

Gefährdungsanalyse.<br />

Die Bandinspektionsanlage in Dortmund<br />

hat eine hohe strategische<br />

Bedeutung für thyssenkrupp Steel<br />

Europe: Jedes Stahlband wird hier einer<br />

eingehenden Kontrolle unterzogen. Die Anlage<br />

dient dazu, das Band auf Fehler und<br />

Mängel zu untersuchen sowie Fehlstellen<br />

zu detektieren und zu entfernen. Weiterhin<br />

kann das Stahlband besäumt, eingeölt<br />

und geschnitten werden. Dazu kommen<br />

unterschiedliche Maschinen zum Einsatz:<br />

Die Auf- und Abwicklung der bis zu 40 Tonnen<br />

schweren Stahlcoils erfolgt mithilfe von<br />

Haspeln. Von dort gelangt der Bandanfang<br />

zur Schweißmaschine, wo der Bandanfang<br />

mit dem Ende des vorherigen Coils verschweißt<br />

wird. In der Inspektionskabine<br />

wird das bis zu ca. 1.700 Millimeter breite<br />

Band von geschultem Personal inspiziert<br />

sowie durch umfangreiche Messtechnik geprüft.<br />

Die hochentwickelte Automatisierung<br />

gewährleistet hierbei eine lückenlose Materialverfolgung<br />

und Fehlererkennung. Den<br />

Zuschnitt des Bands übernehmen Schopf-<br />

und Besäumscheren. Weiterhin ist in die<br />

Anlage eine Einölmaschine sowie Gerätetechnik<br />

zum automatischen Kennzeichnen<br />

und Abbinden der Coils integriert.<br />

Als die Anlage Anfang der 70er Jahre<br />

in Betrieb genommen wurde, waren die<br />

Sicherheitsrichtlinien anders als heute:<br />

Dies erforderte eine kontinuierliche Weiterentwicklung,<br />

um die Anlage stets auf<br />

dem neuesten Stand der Technik zu halten<br />

und langfristig einen sicheren Betrieb zu<br />

ermöglichen.<br />

Auslaufbedienpult der Einölmaschine und Inspektionskabine<br />

der Inspektionsanlage 2 (Bild: Unitechnik)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 59<br />

Das Ziel: höhere Sicherheit bei<br />

maximaler Leistung<br />

Die Unitechnik Automatisierungs GmbH,<br />

ein Unternehmen der Unitechnik Group<br />

mit Sitz in Eisenhüttenstadt, zählt seit 25<br />

Jahren zu den führenden Anbietern von Industrie-Automatisierung<br />

und Robotik. Das<br />

Familienunternehmen plant und realisiert<br />

in zweiter Generation maßgeschneiderte<br />

Systeme für die Produktionsautomation und<br />

die Verfahrenstechnik.<br />

Zur Ermittlung des konkreten Modernisierungsbedarfs<br />

an der Inspektionsanlage<br />

2 führte Unitechnik zusammen mit den<br />

thyssenkrupp-Unternehmensbereichen<br />

Produktion, Instandhaltung und Arbeitsschutz<br />

sowie der Berufsgenossenschaft<br />

Holz und Metall eine sicherheitstechnische<br />

Analyse der Anlage durch. Je nach<br />

Gefährdungspotenzial sowie technologischen<br />

Notwendigkeiten wurde die Anlage<br />

in unterschiedliche Sicherheitsbereiche<br />

unterteilt. Darauf aufbauend erstellte<br />

Unitechnik ein Modernisierungskonzept<br />

für die Inspektionsanlage 2. Zusammen<br />

mit dem zu erzielenden hohen Sicherheitsstandard<br />

gab ein weiterer Parameter den<br />

Rahmen für den Lösungsvorschlag vor: Die<br />

Modernisierungsmaßnahmen durften die<br />

Leistungswerte der Anlage nicht negativ<br />

beeinflussen.<br />

Das Konzept umfasste neben der Implementierung<br />

von elektrischen, mechanischen<br />

und hydraulischen Sicherheitseinrichtungen<br />

auch die Modernisierung der<br />

gesamten Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

inklusive einer neuen Anlagenvisualisierung.<br />

Aufhaspel, Bundhubwagen und Bundumreifung sind wirksam abgesichert (Bild: Unitechnik)<br />

Automatisierung: ein wichtiger<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

In ihrer 45-jährigen Geschichte wurde<br />

die Inspektionsanlage regelmäßig modernisiert<br />

und mit neuen Maschinen<br />

ausgestattet. Die Herausforderung an<br />

Unitechnik war demzufolge, Komponenten<br />

von verschiedenen Herstellern und<br />

mit unterschiedlichen Schnittstellen in<br />

das Sicherheitskonzept zu integrieren.<br />

Die Automatisierung ehemals manueller<br />

Arbeitsschritte war dabei ein wichtiger<br />

Schlüssel zum Erfolg. So ermöglicht eine<br />

neue Messtechnik mit Laserlichtschranken<br />

das automatische Aufbringen der Coils auf<br />

die Haspel. Durch Überleiteinrichtungen,<br />

wie Tische und Förderbänder, gelangt das<br />

Band nun ohne manuelle Eingriffe bis zur<br />

Sicherheitszuhaltung an einer Schutzzauntür (Bild: Unitechnik)<br />

Schweißmaschine. Auch das Ausrichten<br />

des jeweiligen Bandanfanges und Bandendes<br />

in der Schweißmaschine erfolgt jetzt<br />

automatisiert.<br />

Durch die Modernisierung profitiert<br />

thyssenkrupp Steel Europe neben einer<br />

modernen Sicherheitstechnik von kürzeren<br />

Rüstzeiten und einer deutlichen Reduzierung<br />

der manuellen Arbeitsschritte.<br />

Ein effizienter Betrieb der Anlage ist damit<br />

langfristig gesichert.<br />

• karsten.boldt@unitechnik.com<br />

Karsten Boldt, Unitechnik<br />

Automatisierungs GmbH,<br />

Eisenhüttenstadt<br />

www.unitechnik.com<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


60 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Digitalisierung im Sondermaschinenbau<br />

Innovationen rund um Stahlbänder<br />

und viele Impulse dank Digitalisierung<br />

Mit einer Hausmesse beweist die Heinrich Georg GmbH Innovationskraft und Veränderungsfähigkeit.<br />

Am 30. Oktober hat Georg im Werk<br />

Kreuztal die „Tech Fair“ veranstaltet,<br />

an der über 150 Kunden aus aller<br />

Welt teilgenommen haben. Die zentralen<br />

Themen waren die Digitalisierung und ihre<br />

Auswirkungen auf die Produktionsprozesse<br />

der Kunden. Mit Vorführungen an mehreren<br />

Maschinen – unter anderem an einer<br />

neuen Längsteilanlage für Band und einer<br />

CBN- Walzenschleifmaschine der „ultragrind“-Serie<br />

– hat das Unternehmen gezeigt,<br />

dass es auch in Bezug auf Digitalisierung<br />

und „Industrie 4.0“ bestens aufgestellt ist.<br />

Bei der ganztägigen Veranstaltung am<br />

Firmensitz in Kreuztal hörten die Besucher<br />

nicht nur Vorträge über neue Technologien;<br />

in den Werkshallen konnten sie sich live davon<br />

überzeugen, in welch hohem Maße hier<br />

digitale Technik bereits in den Anlagen integriert<br />

ist und an welchen Zukunftstechnologien<br />

derzeit gearbeitet wird. Da Themen<br />

wie „Digitale Transformation“, „Automatisierungstechnik“,<br />

„Vorbeugende Wartung“,<br />

„Condition Monitoring“ oder „autonome<br />

Transportsysteme“ alle Kunden gleichermaßen<br />

interessieren, waren zum ersten<br />

Mal alle drei Geschäftsbereiche – „Bandanlagen“,<br />

„Werkzeugmaschinen“ und „Trafoanlagen“<br />

– gemeinsam Gastgeber.<br />

An mehreren Anlagen zeigte Georg, wie<br />

hohe Automatisierungsgrade und die Vernetzung<br />

von Einzelaggregaten innerhalb von<br />

Produktionslinien und mit übergeordneten<br />

Systemen Produktionsabläufe optimieren.<br />

Unter anderen an einer Längsteilanlage<br />

für bis zu 2.150 mm breites Band, die in<br />

Kürze an einen Kunden in China geliefert<br />

wird, führten Mitarbeiter von Georg vor,<br />

wie das Condition Monitoring die Verfügbarkeit<br />

von Anlagen steigert. An einer Walzenschleifmaschine<br />

demonstrierten sie unter<br />

dem Motto „Life Cycle Management“,<br />

wie beispielsweise die Georg „plantapp“<br />

Produktionsüberwachung, Wartung und<br />

Troubleshooting vereinfacht.<br />

Mit der Analyse von Maschinendaten<br />

(Big Data und Künstliche Intelligenz) reduzieren<br />

die Georg-Produkte Wartungsinter-<br />

Die Walzenschleifmaschinen der Serie<br />

ultragrind nutzen umfangreiche Sensorik<br />

für die Optimierung des Prozesses<br />

(Bild: Heinrich Georg Maschinenfabrik)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 61<br />

valle und mit aktuellen Kommunikationstechnologien<br />

unterstützen Spezialisten von<br />

Kreuztal ihre Kunden in aller Welt „live“.<br />

Fortschritte bei der digitalen<br />

Transformation<br />

Für Mark Georg, geschäftsführenden Gesellschafter,<br />

ist die Digitalisierung mehr als<br />

ein Modetrend: „Als Familienunternehmen<br />

denken wir langfristig und haben schon vor<br />

Jahren entschieden, die Chancen der digitalen<br />

Transformation früh und konsequent zu<br />

nutzen. Obwohl wir noch bei Weitem nicht<br />

am Ziel sind, produzieren unsere Kunden<br />

mit unseren vernetzten Systemen, aufwändiger<br />

Datenanalyse und weltumspannender<br />

Kommunikation schon heute effizienter und<br />

sichern sich damit langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.“<br />

Wie weit Georg die Digitalisierung schon<br />

umgesetzt hat, zeigten Vorführungen an<br />

mehreren Maschinen:<br />

• Komplexe Algorithmen werten große<br />

Mengen von Maschinendaten aus und<br />

leiten daraus Empfehlungen für die optimale<br />

Betriebsweise und die vorbeugende<br />

Wartung ab.<br />

• Mit dem „Connected Service“ haben<br />

Mitarbeiter in Kreuztal direkten Zugang<br />

zu Maschinen überall auf der Welt und<br />

unterstützen Kunden bei deren Arbeit<br />

mit Chatfunktionen, während ihre Ansprechpartner<br />

vor Ort mit ihren Tablets<br />

Live-Videos von der aktuellen Situation<br />

an der Anlage senden.<br />

• Über die Georg-App kann der Kunde jederzeit<br />

den Produktions- und Produktivitätsstatus<br />

seiner Maschine nachverfolgen.<br />

• Handling-Roboter stapeln vollautomatisch<br />

Bleche für Transformatoren, bei<br />

denen es auf höchste Präzision und hohen<br />

Materialdurchsatz ankommt.<br />

• Autonom fahrende Transportplattformen<br />

für Lasten bis 120 t orientieren sich mit<br />

Laserscannern in ihrer Umgebung; sie<br />

benötigen weder Schienen noch im Boden<br />

verlegte Drähte.<br />

In den letzten Jahren ist Georg auf dem Weg<br />

vom reinen Maschinenbauer zum digitalen<br />

Unternehmen weit vorangeschritten. Dabei<br />

hat es die meisten Innovationen aus eigener<br />

Kraft realisiert. Auch die Kooperationen mit<br />

der Universität Siegen, der RWTH Aachen,<br />

dem Fraunhofer Institut sowie anderen Partnerunternehmen<br />

sind zukunftweisend. So<br />

diskutierten Experten unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen im Georg- Denkwerk, dessen<br />

Konzept seit 2<strong>01</strong>5 besteht, über die<br />

Mark Georg (rechts) während der Podiumsdiskussion zur digitalen Transformation. Links<br />

neben ihm: Dr. René Gissinger, Mitglied des Vorstandes der Knauf Interfer SE (Bild: Heinrich<br />

Georg Maschinenfabrik)<br />

Herausforderungen der Zukunft sowie über<br />

mögliche Zukunftstechnologien und neue<br />

Geschäftsmodelle.<br />

In der sich anschließenden Podiumsdiskussion<br />

mit Teilnehmern aus der Stahlindustrie<br />

sah Mark Georg besonders in der<br />

Organisationsentwicklung seines hoch<br />

diversifizierten Unternehmens gute erste<br />

Erfolge: “Neben den enormen Chancen unserer<br />

neuen Technologien sind wir in den<br />

letzten Jahren auch darin gut vorangekommen,<br />

Strukturen und Prozesse in unserem<br />

Unternehmen sowie insbesondere unsere<br />

Art des Zusammenarbeitens flexibel an den<br />

dynamischen gesellschaftlichen und technologischen<br />

Wandel anzupassen.“<br />

Die Tech Fair bot einen weiteren Blick<br />

über den Tellerrand: Dr. Eric Klemp, Leiter<br />

der voestalpine Additive Manufacturing<br />

Center GmbH, zeigte Chancen und Grenzen<br />

einer weiteren Zukunftstechnologie<br />

auf, die zurzeit im Maschinenbau intensiv<br />

diskutiert wird: Die additive Fertigung wird<br />

in Kürze die Herstellung komplex geformter<br />

Werkstücke revolutionieren.<br />

Erste Walzenschleifmaschine mit<br />

CBN-Schleifmitteln<br />

Als weltweit erste Maschine in der Stahlindustrie<br />

arbeitet eine Walzenschleifmaschine<br />

Georg ultragrind 25 in der Walzenschleiferei<br />

der Warmbandstraße der Salzgitter AG mit<br />

der CBN-Technologie. Im Vergleich mit der<br />

Maschine, die sie ersetzt, erzielt sie eine dreifach<br />

höhere Schleifleistung. Gleichzeitig senkt<br />

sie Rüst-, Prüf- und Nebenzeiten drastisch.<br />

Während die CBN-Technologie sich in<br />

Branchen wie der Automobilindustrie etabliert<br />

hat, ist im Bereich der Walzen für<br />

Warmbandstraßen noch Entwicklungsarbeit<br />

zu leisten. Hier stehen vor allem die hohe<br />

Verschleißfestigkeit und kurze Schleifzeiten<br />

im Vordergrund, weniger die Oberflächengüte<br />

des Bandes.<br />

Die Walzenschleifmaschinen der Baureihe<br />

Georg ultragrind erreichen bereits<br />

mit der Kombination von Bearbeiten und<br />

Messen in derselben Aufspannung im<br />

Vergleich mit konventionellen Maschinen<br />

Mit CBN-Schleifmitteln reduziert die neue<br />

Walzenschleifmaschine die Schleifzeit um<br />

mehr als 50 Prozent (Bild: Heinrich Georg<br />

Maschinenfabrik)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


62 | <strong>TECHNIK</strong><br />

eine deutliche Verkürzung der Bearbeitungsdauer<br />

und insgesamt eine<br />

hohe Wirtschaftlichkeit. Jetzt hat das<br />

Unternehmen mit dem Einsatz von<br />

CBN-Schleifmitteln einen weiteren Innovationssprung<br />

gemacht – diese Technologie<br />

wurde bisher für das Schleifen von Walzen<br />

für Warmbreitband in der Stahlindustrie<br />

nicht angewendet. Sie ermöglicht es, auch<br />

Walzen aus hochfesten Werkstoffen – zum<br />

Beispiel aus HSS-Stahl mit einer Härte von<br />

83 bis 87 Shore C – präzise und effizient<br />

zu bearbeiten.<br />

Die neue Maschine, die im Juni 2<strong>01</strong>8 alle<br />

Abnahmetests bestanden hat, kann HSS-<br />

Arbeitswalzen mit einem Gewicht von bis<br />

zu 25.000 kg und einem Durchmesser bis<br />

zu 1.000 mm vollautomatisch bearbeiten.<br />

Es können konventionelle und CBN-Schleifmittel<br />

verwendet werden. Michael Kotzian,<br />

der Leiter der Walzenwerkstatt der Warmbandstraße<br />

im Werk Salzgitter, sieht in der<br />

CBN-Technologie hohes Potenzial für das<br />

wirtschaftliche Schleifen von Walzen: „Mit<br />

Investition in die Walzenschleifmaschine<br />

von Georg haben wir bewusst die Vorreiterrolle<br />

in der Stahlindustrie übernommen.<br />

Dass die Technik funktioniert, zeigen die<br />

Ergebnisse der Abnahmetests sehr überzeugend.<br />

Jetzt werden wir das Verfahren<br />

gemeinsam mit Georg und den Herstellern<br />

der Schleifmittel weiterentwickeln und die<br />

Technologie vorantreiben. Im Vordergrund<br />

steht dabei die Wirtschaftlichkeit.“<br />

Allein schon aufgrund der höheren<br />

Schleifleistung der CBN-Technologie reduziert<br />

die Maschine die Bearbeitungszeiten<br />

drastisch. Sie senkt die Schleifzeit im Mittel<br />

um mehr als 30 Prozent. Wenn auch die<br />

Zeit ersparnis durch die Online-Messung<br />

und die Rissprüfung einbezogen wird, beträgt<br />

die Reduktion der Schleifzeit mehr als<br />

50 Prozent: Im Vergleich mit dem herkömmlichen<br />

Schleifen von HSS-Walzen, bei dem<br />

die Bearbeitungszeit im Schnitt bei 40 bis<br />

45 Minuten liegt, dauert das Schleifen mit<br />

der neuen Maschine nur noch 20 Minuten.<br />

Eine wichtige Rolle spielt dabei der Einsatz<br />

des Georg Messsystems. Es misst<br />

Form und Rundlauf der Walze während des<br />

Schleifens automatisch. Auch Vorgänge wie<br />

die Rauheitsmessung, die Rissprüfung und<br />

das Entmagnetisieren sind integriert und<br />

laufen automatisch ab. Mit der Kombination<br />

von CBN-Schleifen, dem Messen<br />

während des Schleifens und einer an die<br />

CBN-Technologie angepassten CNC-Steuerung<br />

erzielt die Maschine im Vergleich mit<br />

konventionellen Systemen außerdem eine<br />

höhere Präzision<br />

beim Schleifen und<br />

eine deutlich bessere<br />

Oberflächenqualität.<br />

Neben dem CBN-<br />

Schlei fen ist ein weiteres<br />

besonderes Merkmal<br />

der ultragrind 25, dass die Maschine<br />

auch Walzen mit Einbaustücken sowie alle<br />

Treibrollen in Baustücken bearbeiten kann.<br />

So macht sie das häufige, mit hohem Zeitaufwand<br />

verbundene Abziehen der Baustücke<br />

überflüssig.<br />

Neue Vakuum-Bremsrolle für<br />

Längsteilanlagen<br />

Bereits auf der Fachmesse Aluminium hat<br />

Georg im vergangenen Jahr erstmals die<br />

neue Vakuum-Bremsrolle für Längsteilanlagen<br />

präsentiert. Sie wurde speziell für<br />

Bänder entwickelt, deren Oberflächenqualität<br />

höchste Anforderungen erfüllen<br />

muss. Mit neuer Vakuumtechnologie<br />

reduziert die Rolle den Energiebedarf<br />

deutlich. Gleichzeitig ermöglicht sie hohe<br />

Bandgeschwindigkeiten und optimiert das<br />

Aufwickeln von schwierig zu verarbeitenden<br />

Bändern.<br />

In Längsteilanlagen werden die Bremsgerüste<br />

vor der Aufwickelhaspel oft mit Rollen,<br />

Filzplatten oder Riemen ausgestattet,<br />

die von oben und unten an das Band gepresst<br />

werden. Speziell beim Längsteilen<br />

von Band, an dessen Oberflächengüte<br />

höchste Anforderungen gestellt werden,<br />

besteht dabei jedoch das Risiko, dass die<br />

Oberfläche der „Gutseite“ beschädigt wird.<br />

Außerdem sind Filzeinleger intensivem Verschleiß<br />

unterworfen und müssen häufig<br />

gewechselt werden. All dies reduziert die<br />

Produktivität der Linie.<br />

Im weiterentwickelten Vakuum-Bremsgerüst<br />

wird die Unterseite des Bandes<br />

durch Unterdruck an die Bremsrolle gesaugt.<br />

Die Oberseite hat keinerlei Kontakt<br />

mit mechanischen Komponenten, die beispielsweise<br />

Beschädigungen verursachen<br />

könnten.<br />

Eine der Innovationen ist, dass der<br />

Öffnungswinkel der Ansaugung über<br />

den Umfang der Rolle hinweg in weiten<br />

Neue Vakuumtechnik sichert hohe Oberflächenqualität an<br />

Längsteilanlagen (Bild: Heinrich Georg Maschinenfabrik)<br />

Grenzen verstellt werden kann: Je nach<br />

Umschlingungswinkel kann er zwischen<br />

60 und 180 Grad des Rollenumfangs betragen.<br />

So kann der Bandzug flexibel an<br />

die Anforderungen jedes einzelnen Bandes<br />

angepasst werden. Im Verbund mit<br />

der präzisen Regelung des Unterdruckes<br />

erzielt die Rolle so unter unterschiedlichsten<br />

Randbedingungen ein optimales<br />

Wickelergebnis. Außerdem werden quer<br />

zur Bandlaufrichtung immer nur diejenigen<br />

Sektoren der Rolle aktiviert, die vom Band<br />

überdeckt werden. Das reduziert den Energiebedarf<br />

im Vergleich mit herkömmlichen<br />

Vakuum-Bremssystemen deutlich.<br />

Georg hat das Vakuumsystem speziell<br />

für Band mit einer Dicke zwischen 0,08 und<br />

0,8 mm entwickelt. Es ist für die bei kaltgewalztem<br />

Aluminium gängigen Bandbreiten<br />

geeignet. Eine Anlage, die zurzeit für ein<br />

Aluminiumwerk in Asien gefertigt wird, ist<br />

für bis zu 2.150 mm breites Band ausgelegt.<br />

Die Längsteilanlage wird Spaltbänder mit<br />

Streifenbreiten zwischen 15 und 2.140 mm<br />

und bis zu einem maximalen Außendurchmesser<br />

von 2.800 mm verarbeiten. Das<br />

speziell dafür entwickelte Gerüst ermöglicht<br />

das Aufwickeln mit Geschwindigkeiten von<br />

bis zu 600 m/min. Ein Überführungswagen<br />

führt die einzelnen Streifen automatisch zur<br />

Aufwickelhaspel. Er vereinfacht das Überführen<br />

und Einfädeln der geschnittenen<br />

Streifen und führt zu äußerst kurzen Coilzu-Coil-Zeiten.<br />

Die Vakuumtechnik wird im Keller der<br />

Längsteilanlage neben der Schlingengrube<br />

in einem schallgeschützten Raum installiert,<br />

sodass die Aggregate auf dem Hüttenflur<br />

kaum zu hören sind.<br />

• thomas.kleb@georg.com<br />

Thomas Kleb, Leiter Marketing &<br />

Kommunikation, Heinrich Georg<br />

GmbH Maschinenfabrik, Kreuztal<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 63<br />

Neu entwickelte integrierte Automatisierungslösung für Behandlungslinien<br />

Innovative elektrolytische Weißblechanlage<br />

bei Baosteel<br />

Im August wurde eine elektrolytische Bandbeschichtungsanlage mit einer von Primetals Technologies entwickelten<br />

integrierten Automatisierungslösung bei Baoshan Iron and Steel Co Ltd. (Baosteel) in Shanghai in Betrieb<br />

genommen. Es handelt sich um die erste Anwendung eines neuen Automatisierungskonzepts, das speziell für<br />

Behandlungslinien entwickelt wurde.<br />

Die ersten Coils, hergestellt auf der elektrolytischen Metallbeschichtungsanlage bei Baoshan<br />

Iron and Steel Co Ltd. (Baosteel) in Shanghai (Foto: Primetals Technologies)<br />

D<br />

ie neue von Primetals Technologies<br />

gelieferte elektrolytische Bandbeschichtungsanlage<br />

für Baoshan Iron<br />

and Steel Co Ltd. (Baosteel) in Shanghai hat<br />

im August – zwei Wochen früher als geplant<br />

– das erste Coil produziert. In Verbindung<br />

mit den leistungsfähigen High-End-SPS-<br />

Steuerungen bewirkt es eine erhebliche<br />

Leistungssteigerung der technischen Systeme.<br />

Das innovative Konzept der Bedieneroberfläche<br />

(HMI) erleichtert zudem die<br />

Bedienung und Diagnose.<br />

Baoshan Iron and Steel Co Ltd. ist Teil<br />

der China Baowu Steel Group Corp Ltd.,<br />

die mit einer Jahresproduktion von 65,4<br />

Mio. t (2<strong>01</strong>7) zweitgrößter Stahlproduzent<br />

der Welt ist. Um den steigenden Bedarf<br />

an verzinnten und verchromten Produkten<br />

decken zu können, entschied sich Baosteel<br />

für den Bau einer neuen kombinierten Linie<br />

für elektrolytisches Verzinnen und das Erzeugen<br />

von zinnfreiem Stahlband.<br />

Zum Lieferumfang von Primetals Technologies<br />

gehörte das Leitsystem mit Basisautomatisierung<br />

(Level 1) und Prozessautomatisierung<br />

(Level 2) sowie das HMI-System<br />

der kompletten vollautomatisierten Linie,<br />

bestehend aus Einlaufbereich, Einlaufspeicher,<br />

elektrolytischer Verzinnungsbereich,<br />

Streckrichter und Auslaufbereich mit magnetischem<br />

Bandtransport. Zusätzlich wurden 347<br />

Antriebe und 251 Getriebemotoren geliefert.<br />

Eine separate Sicherheitssteuerung wurde<br />

installiert. Bei der Einführung des von Primetals<br />

Technologies entwickelten innovativen<br />

Automatisierungskonzepts für Behandlungslinien<br />

liegt besonderes Augenmerk auf den<br />

neuesten Hardwareentwicklungen, die eine<br />

Vereinheitlichung der Automatisierungskomponenten<br />

ermöglichen. Das trägt zur Standardisierung<br />

der Hardware, zur Vereinfachung<br />

der Instandhaltung und zur Verbesserung der<br />

Systemdiagnose bei. Die Linie ist hochgradig<br />

automatisiert und verwendet Roboter im Einlauf-<br />

und Auslaufbereich. Durch den hohen<br />

Automatisierungsgrad ist kein Personal am<br />

Einlauf und damit auch keine entsprechende<br />

Steuerbühne mehr erforderlich.<br />

Die Auslegungskapazität beträgt<br />

200.000 t/a. Bei einer Prozessgeschwindigkeit<br />

von 450 m/min kann Material<br />

mit Dicken von 0,12 bis 0,36 mm und<br />

Breiten zwischen 700 und 1.230 mm<br />

verarbeitet werden. Die elektrolytische<br />

Bandbeschichtungsanlage bei Baosteel<br />

ist eine kombinierte Behandlungslinie für<br />

elektrolytisches Verzinnen und das Erzeugen<br />

von zinnfreiem Stahl (ETL/TFSL). Die<br />

Produkte sind in erster Linie für Verpackungsdosen<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

bestimmt.<br />

• Primetals Technologies<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


64 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Digitales Assistenzsystem für verbesserte Ausbringung<br />

Marcegaglia investiert im Kaltbandsegment<br />

und ordert neue Anlage für das Werk in<br />

Ravenna<br />

Der italienische Stahlhersteller Marcegaglia wird am Standort Ravenna eine neue Hochleistungskaltbandanlage<br />

installieren. Das Unternehmen beauftragte die SMS group mit der Komplettlieferung einer zweigerüstigen<br />

Reversierkaltwalzanlage des Typs CCM ® (Compact Cold Mill).<br />

Marcegaglias Hauptsitz befindet sich<br />

in Gazoldo degli Ippoliti, in der norditalienischen<br />

Provinz Mantua. Am<br />

Standort Ravenna produziert Marcegaglia<br />

kaltgewalzte Bleche und Bänder aus Kohlenstoffstahl<br />

für vielfältige industrielle Anwendungen.<br />

Hier laufen bereits die Planungen<br />

für den Aufbau einer neuen Kaltwalzanlage,<br />

die im Frühjahr 2020 ihren Betrieb aufnehmen<br />

soll.<br />

Die neue Reversierkaltwalzanlage ist als<br />

Hochleistungsanlage darauf ausgelegt, ein<br />

vielfältiges Materialspektrum zu walzen, das<br />

neben hochlegierten Kohlenstoffstählen<br />

auch Duplex-, Chrom-Mangan-legierte Stähle<br />

und Siliziumstähle umfasst. Die jährliche Kapazität<br />

wird bei ca. 550.000 Tonnen liegen.<br />

Abhängig vom Produktmix sollen auf der<br />

neuen Anlage Bänder mit einem Breitenspektrum<br />

von 750 bis 1.570 Millimetern und<br />

einem Eingangsdickenbereich von 0,60 bis<br />

5,00 Millimetern gewalzt werden. Die minimal<br />

erzielbare Enddicke beträgt 0,23 Millimeter.<br />

Die CCM ® wird mit einem Abwickel- und<br />

zwei Reversierhaspeln ausgerüstet. Beide<br />

Walzgerüste werden in Quarto-Bauweise realisiert.<br />

Es ist möglich, die Anlage mit zwei unterschiedlichen<br />

Arbeitswalzendurchmessern<br />

zu betreiben. Für sehr gute Bandqualität, hohe<br />

Produktivität und einen effizienten Walzbetrieb<br />

sorgen bewährte Walztechnologien, wie<br />

beispielsweise die CVC ® plus- (Continuously<br />

Variable Crown-)Walzenverschiebetechnik, die<br />

gemeinsam mit der Arbeitswalzenbiegung<br />

einen sehr großen Planheitsstellbereich ermöglicht.<br />

Jeweils ein Dry-Strip-System pro<br />

Walzgerüst dient der Entfernung überschüssiger<br />

Emulsion von der Bandoberfläche.<br />

Die Anlage enthält ein X-Shape Planheitsmess-<br />

und -regelungssystem, das zusammen<br />

mit einer Vielzonenkühlung optimale Planheitsergebnisse<br />

des Fertigmaterials garantiert.<br />

Die CCM ® wird mit dem Automatisierungspaket<br />

X-Pact ® betrieben. Dieses bietet<br />

eine einheitliche und komplette Systemlösung<br />

für die leistungsstarken Regelungskonzepte<br />

und -strategien der SMS group.<br />

Zusätzlich zur Optimierung der<br />

Anlageneffizienz kommt das<br />

Assistenzsystem<br />

TRC ® (Total Roll Gap Control) zum<br />

Einsatz, mit dem das automatische und<br />

stabile Einfädeln des Bandes in den bereits<br />

optimiert voreingestellten Walzspalt realisiert<br />

wird. Das Assistenzsystem ermöglicht vom<br />

Bandkopf an ein stabiles Walzen, wodurch<br />

sich die Materialausbringung durch reduzierte<br />

Überdicken am Bandanfang und -ende<br />

erhöht.<br />

Durch den sehr hohen Automationsgrad<br />

der CCM ® wird ein wichtiger Schritt<br />

in Richtung Digitalisierung und Anpassung<br />

an künftige Anforderungen eingeschlagen.<br />

Die neue CCM ® von Marcegaglia Ravenna<br />

S.p.A. wird voraussichtlich im April 2020 den<br />

Betrieb aufnehmen.<br />

• SMS group<br />

Konzeptbild der neuen Hochleistungskaltbandanlage<br />

für Marcegaglia<br />

(Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>TECHNIK</strong> | 65<br />

Dimensionsmessung an Rohren aus Metall<br />

Präzise Messung der Rohrinnenkontur mit<br />

Laser<br />

Zum ersten Mal wurde ein solches Messsystem für den harten Einsatz in der industriellen Rohrfertigung<br />

konstruiert.<br />

Das neue Laser-Messsystem von<br />

Dango & Dienenthal Umformtechnik<br />

misst die Innenkontur von Rohren<br />

berührungslos mit hoher Präzision. So ermöglicht<br />

es zum einen die Messung der<br />

Form über den gesamten Umfang, zum<br />

Beispiel der Ovalität, zum anderen die Erfassung<br />

einzelner Oberflächenelemente,<br />

zum Beispiel die Ausprägung von Schweißnähten.<br />

Das kürzlich patentierte System vermisst<br />

die Innenkontur von nahtlosen oder<br />

längsnaht-geschweißten Rohren aus Metall<br />

berührungslos mithilfe der zirkularen<br />

Laser-Triangulation. Es erfasst die Kontur<br />

über ihre gesamte Länge und erzeugt<br />

so das vollständige 3D-Abbild der Rohr-<br />

Innenwand. Bei der Herstellung von längsnaht-geschweißten<br />

Rohren kann es eingesetzt<br />

werden, um vor dem Schweißen die<br />

Ausprägung des Spaltes zu erfassen. Nach<br />

dem Schweißen misst es die Ausprägung<br />

der Schweißnaht.<br />

Je nach Messbereich ist das System<br />

für Rohrdurchmesser zwischen 100 und<br />

1.000 mm geeignet. Es vermisst die Innenkontur<br />

an 2.048 lückenlos über den<br />

gesamten Umfang des Rohres verteilten<br />

Punkten, was einer Winkelauflösung von<br />

0,2 Grad entspricht. Die Abstandsmessung<br />

erfolgt mit einer Auflösung von 1 Promille<br />

des Messbereiches.<br />

Das neue Messsystem arbeitet nach<br />

dem Laser-Triangulationsprinzip: Ein im<br />

Messkopf angebrachter Laser projiziert<br />

eine Linie über den gesamten Umfang.<br />

Die Kamera, die sich ebenfalls im Messkopf<br />

befindet, erfasst die Linie mit 2.000<br />

über den Rohrumfang verteilten Punkten,<br />

die Software berechnet den Abstand von<br />

der Achse und setzt daraus die Innenkontur<br />

des Rohres zusammen.<br />

Während der Messung wird der Messkopf<br />

an einem Tragarm entlang der Achse<br />

durch das Rohr bewegt. Dabei misst das<br />

System bis zu 90 Profile pro Sekunde. Aus<br />

ihnen entsteht die vollständige 3D-Innenkontur.<br />

Denis Albayrak, Vertriebsleiter bei<br />

Dango & Dienenthal Umformtechnik, sieht<br />

hohen Nutzen für die Hersteller und Verarbeiter<br />

von Rohren: „Zum ersten Mal ist es<br />

möglich, die Innenkontur von Rohren mit einem<br />

System zu messen, das für den harten<br />

Einsatz in der industriellen Rohrfertigung<br />

konstruiert ist. Mit einem Messbereich von<br />

bis zu 500 mm Radius und hoher Messgenauigkeit<br />

erfüllt es die Anforderungen der<br />

Rohrindustrie perfekt.“<br />

• Dango & Dienenthal Umformtechnik<br />

GmbH<br />

Messprinzip: Der Zirkular-Laser projiziert eine<br />

Linie auf die Innenwand des Rohres, eine<br />

Kamera erfasst deren Verlauf (Bild: Dango<br />

& Dienenthal Umformtechnik)<br />

Das neue Laser-Triangulationssystem ist<br />

für Rohrdurchmesser zwischen 100 und<br />

1.000 mm geeignet (Bild: Dango & Dienenthal<br />

Umformtechnik)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


66 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Abschlussveranstaltung des IGF-Forschungsverbundes „Massiver Leichtbau“<br />

Forschungsnetzwerk präsentiert<br />

Innovationspotenzial für<br />

massivumgeformte Automobilbauteile<br />

Die Initiative „Massiver Leichtbau“, eine Kooperation von Unternehmen aus der Stahlbranche und der<br />

Massivumformung, hat über mehrere Jahre erarbeitet, welche noch unbekannten Leichtbaupotenziale für den<br />

Automobilbau bei massivumgeformten Stahlbauteilen im Prozess-, Bauteil- und Werkstoff-Design liegen. Die<br />

wesentlichen Ergebnisse wurden im Rahmen eines Abschlusskolloquiums mit den Kooperationspartnern der<br />

Initiative präsentiert.<br />

Bei der Forschungsvereinigung Stahlanwendung<br />

e. V. (FOSTA) in Düsseldorf<br />

wurden am 11. Oktober 2<strong>01</strong>8<br />

die Ergebnisse des Forschungsverbundes<br />

„Massiver Leichtbau“, einer im Programm<br />

der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) des BMWi geförderten Kooperation<br />

des Stahlinstituts VDEh und des Industrieverbandes<br />

Massivumformung, vorgestellt.<br />

Die eintägige Abschlussveranstaltung fand<br />

unter Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen<br />

„Otto von Guericke“ e. V. (AiF), Köln, dem<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi), Berlin, und Vertretern aus Industrie<br />

und Wissenschaft sowie den eingebundenen<br />

Forschungsvereinigungen statt.<br />

In sechs Teilprojekten hatten Forscherinnen<br />

und Forscher aus zehn Instituten neue<br />

Stahl- und Stahlhybridlösungen für den<br />

Leichtbau im Fahrwerks- und Antriebsstrang<br />

erarbeitet. Werkstoffkonzepte und Fertigungstechniken<br />

für Hochleistungszahnräder,<br />

gebaute Zahnräder aus Schmiedeteilen mit<br />

unterschiedlichen Stählen sowie aus tiefgezogenen<br />

Blechen und Blechpaketen, neuartig<br />

konzipierte Kolbenbolzen, geschmiedete<br />

Radnaben in Hybridbauweise waren Themen<br />

der Projekte. Wichtige Bestandteile der<br />

Arbeiten waren zudem die Betrachtung des<br />

Von links: Dr. Thomas Kathöfer, Hauptgeschäftsführer der AiF e. V.; Werner Loscheider, Referatsleiter Bauwirtschaft, Ressourceneffizienz<br />

und Leichtbau des BMWi; Prof. Hans-Werner Zoch, IWT Bremen, als Sprecher des Forschungsverbundes und Dr. Hans-Joachim Wieland,<br />

Geschäftsführer des FOSTA e. V., bei der Abschlussveranstaltung des IGF-Forschungsverbundes „Massiver Leichtbau“. (Foto: Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e. V.)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG | 67<br />

„Die Initiative möchte den Austausch über Leichtbau<br />

entlang der kompletten Lieferkette Stahlherstellung<br />

– Massivumformung – Komponentenherstellung bis<br />

hin zum Einsatz im Automobil befördern und neue<br />

Leichtbaulösungen auf Basis der Massivumformung<br />

in die Anwendung bringen.“<br />

Dr. Hans-Willi Raedt, Sprecher der Initiative und Vice President Advanced Engineering der<br />

Hirschvogel Automotive Group (Foto: Industrieverband Massivumformung)<br />

Die Initiative Massiver Leichtbau<br />

Seit 2<strong>01</strong>3 haben sich insgesamt 54 Stahlhersteller sowie<br />

Umformunternehmen und ein Ingenieurdienstleister unter dem Dach des<br />

Industrieverbands Massivumformung e. V. und des Stahlinstituts VDEh zur<br />

Initiative Massiver Leichtbau zusammengeschlossen. Ziel dieser weltweit<br />

einzigartigen Initiative sind Gewichtseinsparungen in Automobilen und<br />

leichten Nutzfahrzeugen mit innovativen Komponenten aus Stahl. In Phase<br />

I, die 2<strong>01</strong>3 und 2<strong>01</strong>4 mit 24 Unternehmen startete, wurde ein Mittelklasse-<br />

Pkw untersucht und Leichtbaupotenziale massivumgeformter Komponenten<br />

identifiziert. Insgesamt wurde ein Einsparpotenzial des Gewichts von 42 kg<br />

im Antriebsstrang und Fahrwerk erzielt.<br />

Die Initiative ging 2<strong>01</strong>5 und 2<strong>01</strong>6 mit 28 Unternehmen in Phase II und<br />

beschäftigte sich mit einem leichten Nutzfahrzeug bis 3,5 t als Fahrzeugtyp.<br />

Phase II konnte an die Erfolge anknüpfen und stellte umsetzbare<br />

Leichtbaupotenziale von 99 kg im Antriebsstrang und Fahrwerk heraus.<br />

Die Phase III der Initiative ist 2<strong>01</strong>7 auf internationaler Ebene mit 39<br />

Unternehmen aus den USA, Japan und Westeuropa gestartet. Sie hat sich mit<br />

Leichtbaupotenzialen im Antriebsstrang und Fahrwerk eines Hybrid-Pkw sowie<br />

im Getriebe eines konventionellen Lkw beschäftigt und stellte umsetzbare<br />

Leichtbaupotenziale von 93 kg im Antriebsstrang und Fahrwerk eines Hybrid-<br />

Pkw und 124 kg im Antriebsstrang eines schweren Nutzfahrzeugs heraus.<br />

Lebenszyklus unter den Gesichtspunkten<br />

Ressourceneffizienz und CO 2<br />

-Bilanz sowie<br />

die Ermittlung von Innovationshemmnissen<br />

bei der Umsetzung neuer Technologien in<br />

die wirtschaftliche Praxis.<br />

Knapp 1.000<br />

Leichtbauvorschläge<br />

Die Untersuchungen in vorwettbewerblichen<br />

Projekten wurden in enger Zusammenarbeit<br />

der Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler mit mehr als 60 Unternehmen<br />

aus den projektbegleitenden Ausschüssen<br />

durchgeführt. Organisiert und getragen<br />

wurde der Forschungsverbund durch<br />

vier Forschungsvereinigungen der AiF: Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung und<br />

Werkstofftechnik e. V., Bremen (AWT), Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.,<br />

Frankfurt (FVA), Forschungsgesellschaft<br />

Stahlverformung e. V., Hagen (FSV), und<br />

federführend FOSTA – Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e. V., Düsseldorf.<br />

Eröffnet wurde die Abschlussveranstaltung<br />

nach der Begrüßung durch Herrn<br />

Dr. Hans-Joachim Wieland, Geschäftsführer<br />

des FOSTA e. V., und durch Professor<br />

Hans-Werner Zoch, IWT Bremen, als<br />

Sprecher des Forschungsverbundes. Die<br />

Vorstellung der Ergebnisse erfolgte durch<br />

die Bearbeiterinnen und Bearbeiter der<br />

einzelnen Teilprojekte, orientiert an den<br />

untersuchten Bauteilen.<br />

Insgesamt erbrachte diese weltweit<br />

einmalige Initiative mit Unternehmen aus<br />

der Stahlindustrie und der Massivumformung<br />

knapp 1.000 Leichtbauvorschläge<br />

für Fahrwerk, Antriebsstrang, Getriebe<br />

und antriebsspezifische Elektronik eines<br />

Hybrid-Pkw und für den Antriebsstrang eines<br />

konventionellen Lkw. Die gemeinsam<br />

erarbeiteten Ideen beziehen sich auf den<br />

stofflichen und konstruktiven sowie auf den<br />

Fertigungs- und Konzeptleichtbau. Stahl behält<br />

dabei eine zentrale Rolle dank seiner<br />

Leichtbauqualitäten durch moderne Stahlwerkstoffe.<br />

Potenzial für signifikante<br />

Gewichtsreduzierung<br />

identifiziert<br />

Die nun beendete Phase III der Initiative startete<br />

im Juli 2<strong>01</strong>7 mit 39 Kooperationspartnern<br />

aus Westeuropa, USA und Japan mit<br />

der Demontage und Dokumentation eines<br />

hybridisierten Allrad-SUVs mit Split-Axle-Antrieb<br />

durch die fka Forschungsgesellschaft<br />

Kraftfahrwesen mbH, Aachen. In gleicher<br />

Weise wurden Getriebe, Kardanwelle und<br />

Hinterachse eines schweren Nutzfahrzeugs<br />

demontiert. In einem Workshop Ende Januar<br />

2<strong>01</strong>8 beim fka in Aachen konnten 80<br />

Vertreter der projektbeteiligten Unternehmen<br />

die über 4.000 ausliegenden Bauteile<br />

selbst beurteilen und im Hinblick auf mögliche<br />

Leichtbaumaßnahmen inspizieren. Bei<br />

dem Hybrid-Pkw mit einer Referenzmasse<br />

der oben genannten Systeme von 816 kg<br />

summieren sich diese Leichtbauansätze auf<br />

eine Gewichtsreduzierung von insgesamt<br />

93 kg. Für den Lkw-Antriebsstrang mit einer<br />

Referenzmasse von 909 kg können die<br />

Experten eine Gewichtsreduzierung um insgesamt<br />

124 kg in Getriebe, Kardanwelle und<br />

Hinterachse in Aussicht stellen. Nun stehen<br />

die beteiligten Zulieferer vor der Aufgabe,<br />

ihre Lösungsvorschläge den bestehenden<br />

und potenziellen Kunden zu vermitteln sowie<br />

Überzeugungsarbeit bei Entwicklern,<br />

Konstrukteuren und Einkäufern zu leisten.<br />

• Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e. V.,<br />

Industrieverband Massivumformung e. V.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


68 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Stahlspundbohlen, mit denen zuerst die Baustelle abgesichert wurde,<br />

dienen jetzt als Außenwände der Tiefgarage in Aalst (Bild: ArcelorMittal)<br />

Schnelle, kostengünstige und umweltfreundliche Fertigstellung von Bauprojekten<br />

ArcelorMittal startet neue Initiative<br />

für Spundwandlösungen<br />

Auf der Fachmesse Bauma 2<strong>01</strong>9 enthüllt ArcelorMittal seine neue Initiative „ArcelorMittal Solutions – Think steel<br />

first!“, mit der das gesamte Potenzial von Stahlspundwandlösungen für das Baugewerbe enthüllt wird<br />

Ob Menschen und Land vor Überschwemmungen<br />

geschützt werden<br />

oder Brücken und Kaimauern<br />

für reibungslose Mobilität und Transport<br />

sorgen sollen: Stahlspundbohlen von<br />

Arcelor Mittal bieten intelligente und effiziente<br />

Lösungen – einfach und schnell zu<br />

installieren, lange haltend und nachhaltig<br />

über den gesamten Lebenszyklus der<br />

Infrastruktur. Auf der Bauma 2<strong>01</strong>9, der<br />

weltweit führenden Baumaschinenmesse<br />

vom 8. bis 14. April in München, wird<br />

ArcelorMittal mit seiner neuen Initiative<br />

„ArcelorMittal Solutions – Think steel<br />

first!“ seine Spundwandlösungen in<br />

Halle C5, Stand 338, vorstellen. Arcelor-<br />

Mittals einzigartige Spundwandlösungen<br />

sind auf vier Anwendungsbereiche fokussiert<br />

und bieten außergewöhnliche<br />

Vorteile, die den Alltag verbessern und<br />

eine schnelle, kostengünstige und<br />

umweltfreundliche Fertigstellung der<br />

Bauprojekte ermöglichen.<br />

Lösungen für den<br />

Wassertransport<br />

Beim Bau einer tiefen maritimen Infrastruktur<br />

wie Kaimauern und Wellenbrechern mit einzigartigen<br />

ArcelorMittal-Spundwandlösungen<br />

wie den kombinierten HZ ® -M-Wandsystemen<br />

und den AS 500 ® - Kreiszellen können<br />

die Lebenszykluskosten des Projekts drastisch<br />

reduziert werden. Korrosionsbeständige<br />

AMLoCor ® -Stahlsorten reduzieren den<br />

Effekt der Korrosion um das bis zu fünf fache<br />

und ermöglichen so eine länger haltende<br />

Infrastruktur. Stahlspundbohlen werden aus<br />

vollständig recyceltem und recycelbarem<br />

Stahl hergestellt und unterliegen einer Umweltproduktdeklaration.<br />

Damit reduzieren<br />

sie die Umweltauswirkungen der Projekte.<br />

Lösungen für den<br />

Gefahrenschutz<br />

Deich- und Hochwasserschutzbarrieren aus<br />

Stahlspundbohlen sind eine der effizientesten<br />

Möglichkeiten, um vor Überflutungen<br />

und dem Anstieg des Meeresspiegels zu<br />

schützen. Spundbohlen können mit geringem<br />

Aufwand auch an abgelegenen<br />

Standorten mit besonders kurzen Installationszeiten<br />

dank AZ ® -800, den breitesten<br />

Spundbohlen auf dem Markt, problemlos<br />

installiert werden.<br />

Die Ingenieurs- und F&E-Teams von<br />

Arcelor Mittal entwickeln in Zusammenarbeit<br />

mit Forschungseinrichtungen und Beratern<br />

kontinuierlich Software- und Designmethodiken.<br />

Sie helfen bei der Planung von<br />

Stahlspundwänden und simulieren die Auswirkungen<br />

von Erdbeben und Feuer.<br />

Lösungen für die<br />

Mobilitätsinfrastruktur<br />

Stahlspundbohlen sind eine hervorragende<br />

Option für den Bau von Brücken, Unterführungen,<br />

Tiefgaragen, Fundamenten,<br />

Stützmauern oder Lärmschutzwänden.<br />

Kurze Installationszeiten und effiziente Installationstechniken<br />

ohne Vibrationen helfen<br />

dabei, Projekte schneller zu realisieren,<br />

Kosten zu sparen und die Auswirkungen<br />

auf die Umgebung zu minimieren. Durch<br />

den Bau dauerhafter Brückenpfeiler mit<br />

Stahlspundbohlen werden beispielsweise<br />

Verkehrsbeeinträchtigungen erheblich<br />

reduziert, und es werden über die gesamte<br />

Lebensdauer des Bauwerks Kosteneinsparungen<br />

von bis zu 15 % erzielt. Die Verbindung<br />

zwischen Beton und Stahl kann<br />

mit der VLoad-Software gestaltet werden.<br />

Außerdem sind Digitale BIM-Dateien (Building<br />

Information Models) für ArcelorMittal-<br />

Spundwände verfügbar.<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG | 69<br />

metec.de<br />

tbwom.de<br />

Lösungen für den Umweltschutz<br />

Bei Verschmutzung ist Eindämmung von<br />

entscheidender Bedeutung. Spundbohlen<br />

werden vorübergehend und dauerhaft für<br />

die Deponiebereitstellung, Bodensanierung,<br />

Flussbettreinigung oder die Eindämmung von<br />

Verunreinigungen eingesetzt. Undurchlässige<br />

Einfassungen können geschaffen werden, um<br />

kontaminiertes Material sicher zurückzuhalten<br />

und einen Sanierungsplan zu erstellen,<br />

dank der zahlreichen Dichtungslösungen von<br />

ArcelorMittal, einschließlich AKILA ® , einem<br />

umweltfreundlichen Dichtungsmittel, das für<br />

den Kontakt mit Trinkwasser geeignet ist. So<br />

bietet ArcelorMittal maßgeschneiderte Lösungen,<br />

die auf die Bedürfnisse ihrer Kunden<br />

zugeschnitten sind. Hervorragender Support<br />

durch weltweit verfügbare technische Teams<br />

unterstreicht den einzigartigen Wettbewerbsvorteil<br />

von ArcelorMittal-Spundwandsystemen<br />

und führt zu der Schlussfolgerung:<br />

ArcelorMittal Solutions – Think steel first!<br />

10. INTERNATIONALE METALLURGIE-<br />

FACHMESSE MIT KONGRESSEN<br />

Der Spundwandbereich von<br />

ArcelorMittal<br />

ArcelorMittal ist der weltweit größte Her steller<br />

von warmgewalzten Stahlspundwänden,<br />

kaltgeformten Spundwänden, Tragpfählen<br />

und Fundament-Lösungen. Diese Produkte<br />

werden in den Werken Belval und Differdange<br />

in Luxemburg, Dabrowa Górnicza in Polen<br />

(für U-förmig warmgewalzte Spundwände),<br />

‚Palfroid‘ in Messempré, Frankreich (für kaltgeformte<br />

Spundwände) und Dintelmond in den<br />

Niederlanden (Stahlrohre für Fundamente) hergestellt.<br />

ArcelorMittal Belval ist das Walzwerk<br />

für warmgewalzte Stahlspundwände mit dem<br />

größten Produktportfolio und spielt seit über<br />

100 Jahren eine führende Rolle in der Entwicklung<br />

von Spundbohlen.<br />

Stahl ist für die moderne Welt unerlässlich.<br />

Stark, flexibel, anpassungsfähig sowie vollständig<br />

wiederverwendbar und recycelbar,<br />

trägt er nicht nur zur Kreislaufwirtschaft bei,<br />

sondern ist das Material der Wahl für nachhaltige<br />

Konstruktionslösungen in der heutigen<br />

Welt. Der Konzern ArcelorMittal bietet weltweit<br />

umfassende Dienstleistungen und maßgeschneiderte<br />

Unterstützung für alle, die an<br />

der Konstruktion, Spezifikation und Montage<br />

von Spundwänden und Tragpfählen beteiligt<br />

sind – wie beratende Ingenieure, Architekten,<br />

regionale Behörden, Auftragnehmer, Hochschulen<br />

und deren Studenten.<br />

Metals<br />

EFFICIENT PROCESS SOLUTIONS<br />

Schlüsseltechnologie Metallurgie<br />

Die METEC mit dem Bereich Schmiede technik<br />

ist das global führende Event für die Herstellung und<br />

Verarbeitung von Roheisen-, Stahl- und NE-Metallen.<br />

Theorie trifft Praxis<br />

Rahmenveranstaltungen wie die 4th European Steel<br />

Technology and Application Days (ESTAD) sind<br />

Diskussionsforen für neue Stahltechnologien und<br />

-anwendungen auf weltweit höchstem Niveau.<br />

Willkommen in Düsseldorf!<br />

• ArcelorMittal<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 _ 400<strong>01</strong> Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +49 211 4560-<strong>01</strong> _ Fax +49 211 4560-668<br />

www.messe-duesseldorf.de


70 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Niederländischer Stahlbaupreis 2<strong>01</strong>8<br />

Eisenbahnbrücke aus Stahl in den<br />

Niederlanden ausgezeichnet<br />

Die längste Eisenbahnbrücke der Niederlande wird für Wirtschaftlichkeit, Innovation, Konstruktion und<br />

architektonische Leistung ausgezeichnet. Möglich wurde das Bauwerk durch die Verwendung thermomechanisch<br />

gewalzten Stahls.<br />

I<br />

m Zuge einer großangelegten Erweiterung<br />

der Autobahn A1 im Osten von Amsterdam<br />

war es nötig, die bestehende Eisenbahnbrücke<br />

Muiderberg, ein Betonbahnviadukt,<br />

durch eine neue, größere Eisenbahnbrücke<br />

zu ersetzen. Die neue Brücke aus Stahl beeindruckte<br />

bereits bei ihrer Fertigstellung im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>6. Nun wurde die Brücke mit dem<br />

„Nationale Stahlprijs 2<strong>01</strong>8“ der Niederlande<br />

in der Kategorie Infrastruktur ausgezeichnet.<br />

Bei dem Bauprojekt gab es besondere<br />

Herausforderungen an Konstruktion und<br />

Stahl: Die Brücke sollte die Autobahn ohne<br />

Zwischenstütze überbrücken und gleichzeitig<br />

schlank und leicht und die Fertigteile vor<br />

Ort einfach zu montieren sein.<br />

Eisenbahnbrücke Muiderberg in den Niederlanden (Foto: Vliegveld Hilversum)<br />

Projektdaten der Eisenbahnbrücke<br />

Lage: Autobahn A1, Muiderberg, Niederlande<br />

Auftraggeber: Rijkswaterstaat/ProRail, Amsterdam/Utrecht<br />

Architekt: ZJA Zwarts & Jansma Architects, Amsterdam<br />

Konstruktionsentwurf: Iv-Infra, Haarlem<br />

Ausführung: SAAone<br />

Stahlbau: Victor Buyck, Eeklo, Belgien<br />

• www.nationalestaalprijs.nl<br />

Gewichtseinsparungen durch<br />

thermomechanisch gewalzten<br />

Stahl S460M/ML<br />

Mit einer Spannweite von 255 m, einer<br />

Breite von 17 m und einer Höhe von 55<br />

m ist die „Zandhazenbrug“, wie sie von<br />

den Niederländern genannt wird, die<br />

längste Eisenbahnbrücke des Landes<br />

und eine der größten Bogenbrücken Europas.<br />

Dillinger lieferte für die Stabbogenbrücke,<br />

die das Überbrücken der Autobahn<br />

ohne Zwischenstütze ermöglicht,<br />

mit 8.200 t von insgesamt 8.400 t Stahl<br />

den Löwenanteil – davon rund 7.000 t<br />

thermomechanisch gewalzter Stahl der<br />

Güte S460M/ML.<br />

Durch die Anwendung von Grobblechen<br />

dieser Güte konnten Gewichtseinsparungen<br />

von fast 30 % erzielt werden. Somit war<br />

es möglich, wichtige Ziele der Konstruktion<br />

hinsichtlich des Gewichts und des Transports<br />

der Brücke zu erreichen. Gleichzeitig<br />

reduzierte sich durch die Qualität des Stahls<br />

auch die verwendete Rohstoffmenge sowie<br />

das gesamte Schweißvolumen, was sich<br />

positiv auf den gesamten Energieverbauch<br />

auswirkte.<br />

Diese und weitere Aspekte hinsichtlich<br />

Wirtschaftlichkeit, Innovation und<br />

Konstruktion wurden neben der architektonischen<br />

Leistung nun mit dem niederländischen<br />

Stahlbaupreis gewürdigt.<br />

Damit reiht sich die Eisenbahnbrücke<br />

Muiderberg in die Liste preisgekrönter<br />

Projekte, für die Dillinger Stahl geliefert<br />

hat, ein: so etwa die Messehallen und<br />

das Parkhaus in Stuttgart, die Hubbrücke<br />

Gustave Flaubert in Rouen, die Pariser<br />

Fußgängerbrücke Simone de Beauvoir,<br />

das Stade Pierre Mauroy in Lille oder die<br />

Lochkov-Talbrücke bei Prag.<br />

• AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG | 71<br />

Swiss Steel zeigt Anwendungsspektrum auf der BAUMA<br />

Betonstahl in neuen Durchmessern steigert<br />

Potenzial für den Tiefbau<br />

Der Spezialstahlhersteller Swiss Steel präsentiert seinen Betonstahl Top12 auf der BAUMA 2<strong>01</strong>9, die vom<br />

8. bis 14. April in München stattfindet. Das Unternehmen der Schmolz + Bickenbach Gruppe erweitert sein<br />

Anwendungsspektrum und bietet die Werkstofflösung auch als Stabstahl in Durchmessern von 16 bis 28 mm<br />

an. Damit entfaltet Top12 besonders für den Tiefbau ganz neues Potenzial.<br />

Korrosionsschäden an Infrastrukturbauwerken<br />

treten häufig auf und sind<br />

kostspielig: Der Betonstahl „Top12“<br />

des Spezialstahlherstellers Swiss Steel ist<br />

mindestens dreimal korrosionsbeständiger<br />

als konventioneller Betonstahl. Das Material<br />

trägt dazu bei, auch bei höchsten Tausalzbelastungen<br />

die geforderten Lebensdauern<br />

von Bauwerken zu gewährleisten. Minimale<br />

Lebenszykluskosten sind das Ergebnis. Das<br />

Material eignet sich besonders dort, wo<br />

neuralgische Bereiche von Infrastrukturbauwerken<br />

extremen Tausalzbelastungen ausgesetzt<br />

sind – etwa in Tunnelwänden und<br />

-portalen sowie für Brückenmittelpfeiler und<br />

Widerlager im Brückenbau. Aktuell werden<br />

dafür noch überwiegend konventionelle Betonstähle<br />

eingesetzt. Tausalze, die in Form<br />

von Spritzwasser und Sprühnebel aus dem<br />

Straßenverkehr an die Bauteiloberflächen<br />

gelangen, dringen in den Beton ein und<br />

führen dort infolge von Korrosion (Lochfraß)<br />

zum Querschnittsverlust der Bewehrung.<br />

Die Korrosionsschäden kündigen sich meist<br />

zuerst als Risse an, später platzt der Beton<br />

ab. Das beeinträchtigt die Verkehrssicherheit<br />

stark. Große Instandsetzungsaufwände<br />

folgen – die Lebenszykluskosten der Bauwerke<br />

sind hoch.<br />

Sechsmal langlebiger, dreimal<br />

korrosionsbeständiger<br />

Der hochlegierte Betonstahl Top12 mit<br />

der Werkstoffnummer 1.4003 liefert dank<br />

seines Chromanteils von mehr als 12 Prozent<br />

einen zuverlässigen Schutz gegen<br />

Korrosion und macht Bauten im Vergleich<br />

zu herkömmlichem Betonstahl bis zu sechsmal<br />

langlebiger. Zudem weist Top12 eine<br />

mindestens dreimal höhere Beständigkeit<br />

gegenüber Chloriden auf. So bietet Swiss<br />

Steel eine kostengünstige Lösung für den<br />

Hoch- und Tiefbau, die den Gefahren von<br />

Korrosion zuverlässig standhält. Risse und<br />

Abplatzungen am Beton werden effektiv<br />

vermieden. Das Ergebnis sind minimale<br />

Lebenszykluskosten.<br />

In mehr als 1.500 Bauprojekten im Hochund<br />

Tiefbau hat sich der Top12-Stahl von<br />

Swiss Steel bereits als optimale Alternative<br />

zum unlegierten B500B bewiesen.<br />

Am Autobahnkreuz München-Ost etwa<br />

vertraut das Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur für einen<br />

Ersatzneubau auf die Werkstofflösung. Die<br />

A 94 von München nach Simbach kreuzt<br />

dort den Autobahnring München, die A 99.<br />

Bei durchschnittlich 182.000 passierenden<br />

Fahrzeugen täglich ist die Chloridbelastung<br />

hoch: Daher rüsten die Bayern ihren Neubau<br />

mit Top12-Stahl in Pfeilern, Fundamenten<br />

und Lagersockeln für die kommenden 100<br />

Jahre. Seit vergangenem Jahr ist die Werkstofflösung<br />

nicht nur in den Abmessungen 8<br />

bis 14 mm, sondern auch für Durchmesser<br />

von 16 bis 28 mm vom Deutschen Institut<br />

für Bautechnik für den deutschen Markt<br />

zugelassen.<br />

• Schmolz + Bickenbach<br />

Ersatzneubau Autobahnkreuz München-Ost: Die Swiss Steel-Werkstofflösung Top12 trägt<br />

dazu bei, die geforderten Lebensdauern von Bauwerken zu gewährleisten (Bild: Swiss Steel)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


72 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Deutsche Edelstahlwerke (DEW) forcieren additive Fertigung<br />

DEW Printdur für komplexe Stahlbauteile<br />

aus dem 3D-Drucker<br />

Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), ein Unternehmen der Schmolz + Bickenbach Gruppe, forcieren die nächste<br />

Entwicklungsstufe der additiven Fertigung mit dem Printdur-Metallpulver-Portfolio. Des Weiteren beziehen die<br />

DEW interessierte Kunden schon beim Prototyping-Prozess mit ein und entwickeln mit ihnen zusammen den<br />

kompletten Fertigungsprozess – von der Idee über das Legierungsdesign bis hin zum fertigen Produkt.<br />

Die additive Fertigung ist in aller<br />

Munde. Im Gegensatz zu mechanischen<br />

Fertigungsverfahren, wie<br />

z. B. Fräsen oder Drehen, wird bei der<br />

additiven Fertigung das Bauteil Schicht<br />

für Schicht aufgebaut. Dieses Verfahren<br />

ermöglicht eine hohe Flexibilität in der<br />

Bauteilkonstruktion. Voraussetzung ist ein<br />

hochwertiges Ausgangspulver.<br />

Als bekannter Pulverhersteller im Bereich<br />

3D-Druck gehen die Deutschen Edelstahlwerke<br />

(DEW) nun in die Offensive.<br />

Sie bieten innerhalb ihres Printdur-Portfolios<br />

ein breites Spektrum an verdüsten<br />

Metallpulvern auf Eisen-, Nickel- oder Kobaltbasis<br />

an. Dazu werden die Rohstoffe<br />

in einem Induktionsofen verflüssigt und<br />

einer Gasverdüsungsanlage zugefügt.<br />

Hierdurch werden die Partikel sphärisch<br />

eingeformt. Dies garantiert wiederum<br />

ein ausgezeichnetes Fließverhalten und<br />

„Wir definieren gemeinsam die Anforderungen,<br />

entwickeln den Werkstoff, realisieren die<br />

Pulververdüsung, erproben und optimieren den<br />

Werkstoff und unterstützen letztendlich sogar<br />

beim Recycling des Pulvers.“<br />

Dr. Horst Hill, Leiter des Bereichs Sonderwerkstoffe bei den Deutschen<br />

Edelstahlwerken<br />

eine sehr gute Dosierbarkeit des Pulvers.<br />

Somit sind die DEW-hauseigenen Pulver<br />

hervorragend für die additive Fertigung<br />

geeignet.<br />

Von der Idee über die<br />

Entwicklung zum Produkt<br />

Anwendung findet die additive Fertigung<br />

metallischer Werkstoffe vor allem in der<br />

Luftfahrt, der Medizintechnik, im Werkzeugbau<br />

und im automobilen Leichtbau.<br />

Ziel der DEW ist es, beim Herstellungsprozess<br />

so nah wie möglich mit dem Kunden<br />

zusammenzuarbeiten. Dr. Horst Hill,<br />

Leiter des Bereichs Sonderwerkstoffe bei<br />

den Deutschen Edelstahlwerken, erklärt:<br />

„Von der eigenen Legierungsidee bis zum<br />

gedruckten Endprodukt – wir helfen unseren<br />

Kunden bei der Umsetzung. Dabei<br />

gehen wir schrittweise vor: Wir definieren<br />

gemeinsam die Anforderungen,<br />

entwickeln den Werkstoff, realisieren die<br />

Pulververdüsung, erproben und optimieren<br />

den Werkstoff und unterstützen letztendlich<br />

sogar beim Recycling des Pulvers.<br />

Auch hinsichtlich der Bestellmenge agieren<br />

wir extrem flexibel: Wir liefern sowohl<br />

Kleinstmengen als auch Großmengen im<br />

Tonnenmaßstab.“<br />

Alle Produkte fertigen die Deutschen<br />

Edelstahlwerke auf modernsten Additive-Manufacturing-Anlagen<br />

– vom Pulver<br />

über das Halbzeug bis hin zum additiv<br />

gefertigten Bauteil. Insgesamt profitieren<br />

DEW-Kunden von einer hohen<br />

Produktvielfalt im Bereich der additiven<br />

Fertigung. Schon jetzt stellt das Unternehmen<br />

mehr als 200 Werkstoffe pulvermetallurgisch<br />

her.<br />

Das Printdur-Portfolio umfasst ein breites Spektrum an verdüsten Metallpulvern auf<br />

Eisen-, Nickel- oder Kobaltbasis (Foto: Deutsche Edelstahlwerke)<br />

• Deutsche Edelstahlwerke (DEW)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG | 73<br />

Innovatives Hightech-Sägeband mit Superfinish sorgt für bessere Schnittoberflächen (Bild: Wikus)<br />

Langstahl günstig, präzise und mit sauberen Schnitten zuschneiden<br />

Bimetall-Sägeband aus effizientem<br />

Spezialstahl reduziert Kosten pro Schnitt<br />

Auf der internationalen Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik INTEC<br />

stellte die Wikus-Sägenfabrik Anfang Februar in Leipzig erstmalig ihr neues Bimetall-Sägeband PRIMAR ®<br />

M42 der Öffentlichkeit vor. Aufgrund seiner variablen Zahnteilung eignet sich das neue Produkt für ein großes<br />

Spektrum an kleineren und mittleren Werkstücken. Unter den universell einsetzbaren Standard-Sägebändern<br />

überzeugt es mit einem besonders günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Das neue Bimetall-Sägeband bietet<br />

dem Anwender zahlreiche Vorteile,<br />

wie beispielsweise hohe Standzeiten<br />

und ein breit gefächertes Einsatzspektrum:<br />

So kann es sowohl bei industriellen Sägeanwendungen<br />

als auch im Werkstattbetrieb<br />

von Profilen und Vollmaterialien aller<br />

Metalle bis zu einer Festigkeit von 1.000<br />

N/mm² zum Einsatz kommen, wodurch<br />

weniger Bandwechsel benötigt werden.<br />

Die M42-Zahnschneide mit angepasstem<br />

Spanwinkel sowie die optimierte variable<br />

Zahnteilung mit Standardschränkung sorgen<br />

dabei für Präzision im Sägeprozess<br />

sowie für geringere Geräuschemissionen.<br />

Der Produktionsprozess mit Superfinish erhöht<br />

die Lebensdauer sowie die Prozesssicherheit.<br />

Damit lassen sich die Kosten pro<br />

Schnitt reduzieren und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

erzielen.<br />

Außerdem präsentierte der Hersteller<br />

auf der INTEC auch Sägebänder mit hoher<br />

Leistung, bei denen der neue Produktionsprozess<br />

mit Superfinish ebenfalls zum Einsatz<br />

kommt, darunter: MARATHON ® M42,<br />

das wirtschaftliche Sägeband für mittlere<br />

bis große Werkstücke, sowie PROFLEX ®<br />

M42, ein Sägeband speziell für Profile. Das<br />

Verfahren steigert die Leistungsfähigkeit<br />

der bewährten Bimetall-Sägebänder des<br />

Herstellers und kann zudem kundenseitig<br />

die Produktivität der Sägeprozesse<br />

erhöhen. Denn die glänzenden, glatten<br />

Bandoberflächen schonen die Bandführungen<br />

der Maschine und ermöglichen eine<br />

größere Dauerfestigkeit. Zudem verringert<br />

sich durch die reduzierte mechanische<br />

Reibung am Trägerband das Risiko eines<br />

Bandbruchs.<br />

Darüber hinaus präsentierte Wikus in<br />

Leipzig auch seine Produkte FUTURA ® ,<br />

das leistungsstarke Bestseller-Sägeband<br />

aus dem Hartmetall-Sortiment, sowie das<br />

neue Präzisionskreissägeblatt KREOS ® ,<br />

das bei der Zerspanung dünnwandiger<br />

Profile und Rohre hinsichtlich Wirtschaftlichkeit<br />

und Schnittleistung neue Maßstäbe<br />

setzt.<br />

Optimale Einstellung der<br />

Schnittparameter<br />

Die ParaMaster ® -App unterstützt den<br />

Anwender bei der optimalen Einstellung<br />

der Maschinen, wodurch der Sägeprozess<br />

verbessert sowie deutliche Kostenersparnisse<br />

erzielt werden können. Für Anwendernutzen<br />

sorgt bei allen im neuen Verfahren<br />

hergestellten Sägebändern zudem<br />

die umlaufende Bandbedruckung inklusive<br />

eines QR-Codes. Dieser ermöglicht den<br />

Kunden einen schnellen und unkomplizierten<br />

Zugriff auf das Online-Schnittdatenprogramm<br />

des Herstellers. Der Anwender<br />

kann den auf dem Sägeblatt aufgedruckten<br />

QR-Code direkt aus der App heraus<br />

abscannen. Dabei werden die Daten des<br />

Sägebandes automatisch in ParaMaster ®<br />

übertragen.<br />

• WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H.<br />

Kullmann GmbH & Co. KG<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


74 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Schweißverfahren mit reduziertem Wärmeeintrag<br />

Prozesssicheres Schweißen von Stahl und<br />

Aluminium<br />

Beim thermischen Fügen unterschiedlicher Materialien wie Stahl und Aluminium sind die verschiedenen<br />

physischen und chemischen Eigenschaften der Werkstoffe eine besondere Herausforderung. Eine Lösung<br />

bietet hier der von Fronius entwickelte Prozess Cold Metal Transfer (CMT). Der Automobilzulieferer Magna<br />

Steyr hat damit eine Technologie entwickelt, mit der es möglich ist, die Fertigung von Karosserieteilen deutlich<br />

wirtschaftlicher zu gestalten und Gewichteinsparungen zu erzielen.<br />

Die Automobilindustrie setzt beim<br />

Karosseriebau immer mehr auf die<br />

Kombination verschiedener Werkstoffe,<br />

denn hierdurch lässt sich das Gewicht<br />

der Fahrzeuge deutlich reduzieren.<br />

Der Einsatz von Materialien wie Aluminium<br />

oder faserverstärkten Kunststoffen<br />

zeichnet sich durch einen bis ins kleinste<br />

Detail ausgetüftelten Materialmix aus, mit<br />

dem jedes einzelne Teil auf optimale Funktion<br />

bei minimalem Gewicht ausgelegt<br />

werden kann.<br />

Automobiler Leichtbau setzt auf<br />

Verbindung von Stahl mit<br />

Aluminium<br />

Zu den am häufigsten genutzten Kombinationen<br />

im automobilen Leichtbau zählt<br />

die Verbindung von Stahl mit Aluminium.<br />

Um Kosten zu sparen, verschweißen<br />

Hersteller Bauteile aus Aluminium im<br />

Flanschbereich mit verzinkten Stahlblechen,<br />

so dass sie in der Rohbaulinie<br />

mit dem herkömmlichen und günstigen<br />

Punktschweißverfahren gefügt werden<br />

können. Dabei gilt es jedoch zu beachten,<br />

dass die beiden Materialien sehr<br />

unterschiedliche physische und chemische<br />

Merkmale aufweisen, zum Beispiel<br />

bei der thermischen Ausdehnung,<br />

Wärmeleitung und Korrosionsbeständigkeit.<br />

Dies wirkt sich auf die Qualität<br />

und Festigkeit der Schweißverbindung<br />

negativ aus. Auch die Umformbarkeit in<br />

anschließenden Fertigungsprozessen ist<br />

stark eingeschränkt.<br />

Mit dem CMT-Schweißprozess hergestellte Stahl-Aluminium-Verbindungen (Foto: Fronius International GmbH)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG | 75<br />

Der Grund dafür liegt in der intermetallischen<br />

Phase, die sich beim Schweißen von<br />

Stahl und Aluminium an der Stelle bildet,<br />

wo sich die beiden Materialien berühren<br />

und miteinander verschmelzen. Die Schicht<br />

ist spröde sowie anfällig für Risse und Poren<br />

– das beeinträchtigt die Stabilität der<br />

Verbindung.<br />

„Kalter“ Schweißprozess mit<br />

digitaler Prozessregelung<br />

Mit diesem Problem befasste sich auch der<br />

internationale Automobilzulieferer Magna<br />

Steyr. Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />

im österreichischen Graz entwickelt und<br />

produziert Einzelkomponenten sowie<br />

komplette Fahrzeuge und setzt bei seinen<br />

Karosserien ebenfalls auf Leichtbau. Um<br />

die Kosten für die Fertigung von Stahl-<br />

Aluminium- Schweißteilen zu senken, untersuchte<br />

Magna Steyr den Fügeprozess<br />

detailliert und kam zu dem Ergebnis, dass<br />

dabei die Temperatur einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Nahtqualität hat.<br />

Der Wärmeeintrag während des<br />

Schweißens bestimmt maßgeblich die<br />

Dicke der intermetallischen Phase. In<br />

Kostenintensive zusätzliche Fügeprozesse, wie etwa Stanznieten, können entfallen (Foto:<br />

Fronius)<br />

den Versuchen der Ingenieure stellte<br />

sich heraus, dass diese idealerweise<br />

nicht mehr als 10 µm betragen sollte, um<br />

eine stabile Verbindung sicherzustellen.<br />

Dafür mussten die Experten den Temperaturverlauf<br />

optimal steuern – oberhalb<br />

der Schmelztemperatur von Aluminium,<br />

aber unter der Verdampfungstemperatur<br />

der auf den Stahlblechen aufgebrachten<br />

Zinkschicht. Bei den meisten Lichtbogenverfahren<br />

ist dies jedoch nicht umsetzbar.<br />

Die Lösung fand Magna Steyr schließlich<br />

Der Karosseriebau nutzt die Vorteile von Werkstoffkombinationen (Foto: Fronius)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


76 | <strong>STAHL</strong>VERARBEITUNG<br />

Beim CMT-Verfahren wird die Lichtbogen -<br />

Brennphase sehr kurz gehalten und der<br />

Wärmeeintrag reduziert. Der Energieeintrag<br />

in das zu schweißende Bauteil wird stufenlos<br />

angepasst (Foto: Fronius)<br />

im Cold Metal Transfer (CMT), dem von<br />

Fronius entwickelten „kalten“ Schweißprozess.<br />

Fronius Perfect Welding, eine<br />

Business Unit der Fronius International<br />

GmbH mit Sitz in Österreich, bietet innovative<br />

Lösungen für das Lichtbogen- und<br />

Widerstandspunktschweißen sowie für<br />

robotergestütztes Schweißen.<br />

Das CMT-Verfahren reduziert den Wärmeeintrag<br />

im Vergleich zu anderen MIG-/<br />

MAG-Prozessen deutlich. Das Geheimnis<br />

liegt in der digitalen Prozessregelung, die<br />

Kurzschlüsse selbstständig erkennt und<br />

durch das Rückziehen des Drahtes die<br />

Tropfenablöse unterstützt. Beim Schweißen<br />

bewegt sich der Draht vor – und sobald<br />

der Kurzschluss erfolgt, wird er wieder<br />

zurückgezogen. Dadurch wird die Lichtbogen-Brennphase<br />

sehr kurz gehalten und der<br />

Wärmeeintrag reduziert. Das Verfahren ermöglicht<br />

zudem eine stufenlose Anpassung<br />

des Energieeintrags in das zu schweißende<br />

Bauteil. Der Anwender profitiert von einem<br />

spritzerfreien Werkstoffübergang und optimalen<br />

Schweißergebnissen. CMT eignet<br />

sich damit ideal zum Schweißen von<br />

Stahlverbindungen mit CO 2<br />

und anderen<br />

Schutzgasen. Auch für das Fügen von Stahl<br />

mit Aluminium ist es prädestiniert, weil das<br />

Stahl-Grundmaterial bei diesen Schweißlötungen<br />

nicht aufgeschmolzen, sondern<br />

nur benetzt wird. Somit bietet es für den<br />

Einsatz in der Automobilindustrie die perfekten<br />

Voraussetzungen.<br />

Intermetallische Phase dünner<br />

als zehn Mikrometer<br />

Magna Steyr hat mithilfe des CMT-Schweißprozesses<br />

sowie durch eine Optimierung des<br />

Schweißdrahtes eine Technologie entwickelt,<br />

mit der Stahl und Aluminium prozesssicher<br />

und effizient gefügt werden können. Die<br />

genau definierte Einstellung der Schweißparameter<br />

ermöglicht es, die intermetallische<br />

Phase dünner als 10 µm zu halten. Die mechanischen<br />

Eigenschaften der Verbindung<br />

entsprechen damit allen an sie gestellten<br />

Anforderungen. Im Vergleich zum bisher angewandten<br />

Verfahren bietet CMT zudem den<br />

Vorteil, dass nicht mehr beidseitig, sondern<br />

nur noch einseitig geschweißt werden muss.<br />

Das senkt die Kosten und erleichtert die Arbeit.<br />

Zusätzliche und teurere Fügeprozesse<br />

wie etwa Stanznieten können außerdem<br />

entfallen – das erhöht die Wirtschaftlichkeit.<br />

Für seine innovative Verbindungstechnik<br />

hat Magna Steyr 2<strong>01</strong>7 den<br />

AutomotiveINNOVATIONS Award erhalten,<br />

der durch das Center of Automotive Management<br />

(CAM) und Pricewaterhouse Coopers<br />

(PwC) Deutschland verliehen wird. Die<br />

Technologie konnte die Jury in der Kategorie<br />

Chassis, Karosserie und Exteriors überzeugen<br />

und ermöglichte Magna die Auszeichnung als<br />

Most Innovative Automotive Supplier.<br />

• Fronius International GmbH, Magna Steyr<br />

Kurznachricht<br />

Stahlwerk Thüringen modernisiert Profilwalzwerk mit neuem Universalgerüst U1<br />

Die Stahlwerk Thüringen GmbH, ein<br />

Unternehmen der brasilianischen CSN<br />

Gruppe, hat der SMS group den Auftrag<br />

für die Lieferung eines neuen Universalgerüsts<br />

des Typs CCS ® Compact<br />

Cartridge Stand für das Profilwalzwerk<br />

am Standort Unterwellenborn erteilt.<br />

Aufgrund der ständig erweiterten Profilpalette,<br />

insbesondere hin zu schwereren und<br />

größeren Profilen, hat Stahlwerk Thüringen<br />

beschlossen, das bisherige Gerüst U1, das<br />

bereits seit 2002 als Vorgerüst der dreigerüstigen<br />

CCS-Tandemgruppe in Betrieb ist,<br />

durch ein neues CCS-Gerüst zu ersetzen.<br />

Dieses Gerüst wird für eine nominelle Walzkraft<br />

von 6.000 kN horizontal und 4.000 kN<br />

vertikal ausgelegt. Es erhält eine stärkere<br />

Walzgutführung sowie eine optimierte Walzenkühlung.<br />

Weiterhin umfasst die Modernisierungsmaßnahme<br />

die Lieferung einer<br />

neue Steuerung (TCS) auf Basis der<br />

X-Pact ® Automation für die komplette<br />

CCS-Tandem gruppe, die Anpassung vorhandener<br />

Steuerungs systeme und eine<br />

neu entwickelte dynamische Optimierung<br />

aller Anstellsysteme. Die Inbetriebnahme<br />

ist für August 2<strong>01</strong>9 vorgesehen.<br />

• SMS group<br />

Zum Produktspektrum in Unterwellenborn<br />

gehören schwere und große Profile (Foto:<br />

Stahlwerk Thüringen)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>HANDEL | 77<br />

Digitale Transformation im Stahlhandel<br />

Klöckner & Co schließt strategische<br />

Partnerschaft mit Axel Springer hy<br />

Im Rahmen einer Kooperation stellen Axel Springer und Klöckner ihr Erfahrungswissen aus der digitalen<br />

Transformation ihrer eigenen Unternehmen künftig gemeinsam als ausgewählte Beratungsleistungen anderen<br />

Unternehmen zur Verfügung.<br />

Axel Springer und Klöckner & Co<br />

haben ihr jeweiliges Geschäft erfolgreich<br />

in die digitale Welt überführt.<br />

Ihr Erfahrungswissen stellen sie<br />

anderen Unternehmen nun gemeinsam<br />

zur Verfügung.<br />

Klöckner & Co hat durch seine Digitaleinheit<br />

kloeckner.i die digitale Transformation<br />

bereits so weit vorangetrieben,<br />

dass rund ein Viertel des Konzernumsatzes<br />

über digitale Kanäle abgewickelt<br />

wird. Bis zum Jahr 2022 soll der Anteil<br />

des Digitalumsatzes auf 60 % ansteigen.<br />

Darüber hinaus hat Klöckner die Plattform<br />

XOM Materials gestartet, die den digitalen<br />

Handel mit zahlreichen Werkstoffen<br />

ermöglicht und auch den Wettbewerbern<br />

des Unternehmens offensteht.<br />

Axel Springer hy ist ein Unternehmen<br />

der Axel Springer SE und wurde Anfang<br />

2<strong>01</strong>7 neu gegründet. Es erzielt über 80 %<br />

seines operativen Konzernergebnisses<br />

mit digitalen Angeboten. Dazu gehören<br />

zahlreiche disruptive Plattformen, die<br />

weltweit erfolgreich sind. Die Experten<br />

von Axel Springer hy helfen Unternehmen<br />

bei ihrer digitalen Transformation, beim<br />

Kulturwandel, beim Entwickeln der Strategie<br />

und bei deren Umsetzung.<br />

Bündelung digitaler<br />

Kompetenzen<br />

Beide Partner bringen ihre Stärken in<br />

die Partnerschaft ein. Axel Springer hy<br />

beschäftigt über 40 Digitalexperten, die<br />

Kunden außerhalb der Axel Springer SE<br />

bei Analyse, Strategie, Kulturwandel,<br />

Firmenbau, Investments und Venturing<br />

beraten. Seit Gründung im Februar 2<strong>01</strong>7<br />

fanden bereits 90 Projekte mit 52 Kunden<br />

statt.<br />

In Berlin arbeiten für kloeckner.i nahezu<br />

90 Mitarbeiter an der digitalen Transformation<br />

von Klöckner & Co und der Konzeption,<br />

dem Aufbau und dem Betrieb<br />

von Plattformen. Sie treiben auch den<br />

Kulturwandel innerhalb des Konzerns voran.<br />

Die Fähigkeiten dieses Teams werden<br />

nun erstmals auch dem offenen Markt zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

kloeckner.i<br />

Axel Springer hy und Klöckners Digital-Team<br />

bleiben rechtlich selbstständige<br />

Einheiten, die den Kunden ihre gemeinsamen<br />

Leistungen aus einer Hand anbieten.<br />

Christoph Keese, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Axel Springer hy: „Uns<br />

eint der unternehmerische Ansatz. Wir<br />

bei Axel Springer hy und unsere Kollegen<br />

bei Klöckner sind getrieben von Unternehmergeist<br />

und Umsetzungswillen.<br />

Alles, was wir unseren Kunden anbieten,<br />

haben wir selbst schon einmal gemacht,<br />

und wir lernen ständig dazu. Wir kennen<br />

die Schwierigkeiten der digitalen Transformation<br />

und ruhen nicht, bis wir sie für unsere<br />

Kunden gelöst haben. Wir ergänzen<br />

uns gut mit Klöckners Team und sprechen<br />

Um alle Projekte im Rahmen der konzernweiten Digitalisierungsstrategie<br />

unter einem Dach zu bündeln, hat Klöckner & Co im Jahr 2<strong>01</strong>4 mit kloeckner.i<br />

ein eigenes Group Center of Competence für Digitalisierung in Berlin<br />

gegründet. Die Hauptaufgaben von kloeckner.i sind die Entwicklung, das<br />

Testen und der konzernweite Rollout digitaler Lösungen sowie die Steuerung<br />

der Online-Marketing-Aktivitäten des Konzerns. Zukünftig werden auch<br />

digitale Beratungsdienstleistungen für externe Unternehmen angeboten.<br />

Über die Integration in den proprietären B2B-Marktplatz von Klöckner & Co<br />

ermöglicht kloeckner.i Beratungskunden zudem einen einfachen Einstieg in<br />

den E-Commerce.<br />

die Sprachen der Schwer- und der Digitalindustrie<br />

fließend. Uns geht es gemeinsam<br />

darum, Erfolge für unsere Kunden zu<br />

schaffen.“ Gisbert Rühl, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Klöckner & Co SE: „Die Fähigkeiten<br />

der beiden Unternehmen ergänzen<br />

sich optimal. Wir haben mit kloeckner.i<br />

erfolgreich B2B-Plattformen mit einem<br />

eigenen Team aufgebaut – vom Konzept<br />

über das Design bis zur Programmierung.<br />

Gleichzeitig haben wir die Integration mit<br />

dem Kerngeschäft geschafft. Dieses Pionierwissen<br />

bieten wir nun auch anderen<br />

Unternehmen an und kombinieren es<br />

mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten<br />

von Axel Springer hy. Das Team von hy<br />

ist ein führender Berater für disruptive<br />

Strategien und deren Implementierung<br />

bei Unternehmen.“<br />

• Axel Springer hy GmbH,<br />

Klöckner & Co SE<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


78 | <strong>STAHL</strong>HANDEL<br />

Hoch hinaus für schnellere Abläufe<br />

Stahlhändler Kicherer investiert in<br />

effizientes Langgutlager-Konzept<br />

Statt des geplanten Ausbaus bestehender Lager entschied sich das Unternehmen zugunsten einer deutlich<br />

schnelleren Abfertigung für ein komplett neues Gebäude mit neuem Langgutlager. Kasto lieferte dafür ein<br />

Wabenlager mit über 10.000 Kassetten und Bundverteilsystem.<br />

Beim mittelständischen Stahlhändler<br />

Kicherer in Ellwangen wurde es<br />

wieder eng. Der Ausbau des Sortiments<br />

sowie die steigenden Ansprüche an<br />

immer kürzere Lieferfristen machten ein<br />

effizienteres Warenlager unabdingbar. Nicht<br />

nur wegen der langjährigen Partnerschaft<br />

entschied sich das Unternehmen für ein<br />

flexibles Hochleistungs-Langgutlager und<br />

Distributionssystem aus dem Hause Kasto.<br />

„Wir haben ein tolles Programm, brauchen<br />

aber viel zu lange, um die Lkw zu<br />

beladen“, fasst Eberhard Frick, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Friedrich Kicherer<br />

GmbH, die Ausgangssituation zusammen.<br />

Konkret ging es um eine Anlage, die bedeutend<br />

schneller ist als die vorhandenen<br />

Stapeljoch-Systeme, sowie um die Erweiterung<br />

des bestehenden Stahlcenters. Schon<br />

während der ersten Berechnungen wurde<br />

den Beteiligten klar, dass nicht nur die Lagerkapazität,<br />

sondern auch der Warenfluss<br />

optimiert werden musste. Damit war der<br />

Neubau eines zweiten Stahlcenters sowie<br />

eines Büro- und Multifunktionsgebäudes<br />

beschlossen. Um eine optimale Lagerlösung<br />

zu erhalten, konsultierte Kicherer zwei<br />

bekannte Anbieter für Langgutlager – darunter<br />

Kasto Maschinenbau aus Achern.<br />

Die Geschichte des Traditionsunternehmens<br />

Kicherer begann vor 300 Jahren.<br />

Gegründet als Nagelschmiede in der<br />

Innenstadt von Ellwangen, übernahm 1884<br />

Friedrich Kicherer das Geschäft, baute es zu<br />

einem Eisen- und Haushaltswarengeschäft<br />

aus und übergab es seinen Töchtern Auguste<br />

und Maria. 1950 stieg Ernst Frick ein<br />

und unterstützte in der Geschäftsleitung.<br />

17 Jahre später übernahm er die „Friedrich<br />

Kicherer Eisenwarenhandlung“ komplett<br />

und entwickelte diese zum Großhandelsunternehmen<br />

weiter. 1978 sowie 1989<br />

und 1992 traten Eberhard, Hans-Jörg und<br />

Gunter in die Führung des elterlichen Unternehmens<br />

ein.<br />

Die Projektbeteiligten von Kicherer sind stolz auf das neue Wabenlager (v.l.): Günther<br />

Seibold (Projektteam), Simon Utz (Stellv. IT-Leitung), Hans-Jörg Frick (Geschäftsführer),<br />

August Ehrsam (Projektteam), Eberhard Frick (Geschäftsführer), Maximilian Utz (IT-Leitung),<br />

Paul Rieger (Technischer Betriebsleiter) (Foto: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG)<br />

Über 10.000 Kassetten fasst das neu installierte Unicompact-Wabenlager von Kasto (Foto:<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>HANDEL | 79<br />

„Einer wird gewinnen“, erinnert sich<br />

Eberhard Frick an das Motto der drei Brüder,<br />

bezogen auf die damalige Wirtschaftslage:<br />

Die neu erschlossene Anbindung an das<br />

Autobahnnetz erhöhte den Konkurrenzdruck<br />

unter den Stahlhändlern. „Zunächst sah es<br />

so aus, als ob der Wettbewerb gewinnen<br />

würde“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter.<br />

Doch durch die geschickte<br />

Erweiterung des Portfolios und die Optimierung<br />

der logistischen Prozesse wuchs<br />

das Familienunternehmen weiter zu einem<br />

führenden Anbieter von Stahl, Eisenwaren,<br />

Bauartikeln und Bauelementen. Die<br />

jüngste Firmengeschichte ist geprägt von<br />

Neubauten, Geländezukäufen, Erweiterungen<br />

und Modernisierungen. 2<strong>01</strong>4 wurde die<br />

Geschäftsleitung um die Mitgesellschafter<br />

Friederike und Daniel Frick erweitert und<br />

damit die Weichen zur Sicherung der Unternehmensnachfolge<br />

gestellt.<br />

Heute zählt Kicherer zu den größten mittelständischen<br />

Stahlhandlungen in Deutschland<br />

und beschäftigt über 350 Mitarbeiter.<br />

Moderne Logistik und Lagertechnik ermöglichen<br />

einen Umschlag von 210.000<br />

t Stahl pro Jahr. Sechs automatische Lagersysteme<br />

von Kasto und 44 Krananlagen<br />

optimieren dabei die Prozesse. Das erste<br />

hat der Lagerexperte bereits 1995 in Ellwangen<br />

installiert. Im Laufe der langjährigen<br />

Zusammenarbeit kamen Regalanlagen für<br />

Röhren, Stapeljoche für Stahlbauprofile,<br />

Winkel und Siederohre sowie ein Uniline<br />

3.0-Blechlager mit 610 Kassetten hinzu.<br />

Getrieben wurden die Investitionen meist<br />

durch das Ziel, das Sortiment auszubauen<br />

und schneller liefern zu können.<br />

Ziel: deutlich schnellere<br />

Abfertigung<br />

Den Zuschlag für das jüngste Projekt, ein<br />

Langgutlager mit zentraler Beladestation,<br />

erhielt erneut Kasto. Die innovative und flexible<br />

Lösung überzeugte Kicherer ebenso<br />

wie die Solidität, die Liefertreue und die<br />

positiven Erfahrungen, die der Ellwangener<br />

Stahlhändler sowohl auf menschlicher als<br />

auch auf technischer Ebene in den vergangenen<br />

Projekten mit dem Unternehmen<br />

aus dem badischen Achern gesammelt<br />

hatte.<br />

Weitere Anforderungen waren ein stabiler<br />

und prozesssicherer Betrieb sowie die<br />

nahtlose Anbindung an das vorhandene<br />

IT-System, da Kicherer schon seit 1995 auf<br />

ein papierloses Warenmanagement setzt.<br />

Zudem soll sich die Beladezeit deutlich<br />

Endstation für die Manipulatoren: die Verladestationen (Foto: Kasto Maschinenbau GmbH &<br />

Co. KG)<br />

reduzieren, wie Hans-Jörg Frick erklärt:<br />

„Im Moment fährt unser Lkw zum Beladen<br />

durch sieben Hallen. Wenn es optimal<br />

läuft, braucht er dafür 75 Minuten. Ziel ist,<br />

die Zeit dafür auf unter eine Stunde zu<br />

reduzieren.“<br />

Die neue Lösung basiert auf einem<br />

Unicompact-Lager, das mit einer Höhe<br />

von 15 und einer Länge von 115 m Platz für<br />

rund 10.000 Kassetten hat. Jede Kassette<br />

kann Materialien mit bis zu sechs Metern<br />

Länge und Traglasten bis 3,4 t aufnehmen.<br />

Das schnelle Ein- und Auslagern ermöglichen<br />

die fünf Regalbediengeräte (RBG),<br />

die auf drei Regalgassen verteilt sind.<br />

Dabei übernimmt das zweite RBG in einer<br />

Regalgasse als „Slave“ überwiegend<br />

Einlager- und Austauschaufträge zwischen<br />

den Wabenlager-Anlagen, Säge- und sekundäre<br />

Kommissionieraufträge. Die geringen<br />

Anfahrmaße des Regalbediengerätes<br />

sorgen dafür, dass möglichst viel<br />

Raum für Lagerzwecke genutzt wird. Die<br />

RBG fahren mit bis zu 180 m pro Minute<br />

die Lagerplätze an und stellen somit<br />

das Langgut nach dem Prinzip „Ware zur<br />

Person“ zügig an den Ausgabestationen<br />

bereit. Direkt an das System angebunden<br />

sind drei Bandsägemaschinen vom Typ<br />

Kastowin F. Um die kommissionierten Materialien<br />

automatisch an den Verladeplatz<br />

zu bringen, wurden zwei Manipulatoren<br />

auf getrennten Fahrschienen installiert.<br />

Von diesen aus gelangt das Langgut<br />

über eine Fördertechnik zu einer von 25<br />

Verladestationen. Zum Umwickeln mit<br />

Stretch folie steht ebenfalls eine Station<br />

mit einer Verpackungsmaschine bereit.<br />

Das System ist für eine extrem hohe Verfügbarkeit<br />

ausgelegt.<br />

Sämtliche Bestandteile des neuen Logistiksystems<br />

haben die IT-Abteilungen<br />

von Kicherer und Kasto gemeinsam in<br />

einer einheitlichen Software abgebildet.<br />

Dabei handelt es sich auch um eine mobile<br />

Variante des Warehouse Management<br />

Systems Kastologic. Neben der<br />

Einlagerung und Kommissionierung ist<br />

auch der Versand angebunden, inklusive<br />

einer Versandkontrolle. „Jeder Bund,<br />

der kommissioniert wurde, wird nochmal<br />

beim Beladen gescannt und automatisch<br />

in der Dispositionssoftware als geladen<br />

markiert“, erklärt der IT-Experte Maximilian<br />

Utz von Kicherer. So ist jeder einzelne<br />

Schritt, den das Material im Lager absolvieren<br />

muss, jederzeit einsehbar. Das vereinfacht<br />

die Bedienung, vermeidet Fehler<br />

und sorgt dafür, dass Kicherer seine hohe<br />

Lieferqualität und -schnelligkeit auch bei<br />

einem wachsenden Sortiment sicherstellen<br />

kann.<br />

• press@kasto.com<br />

Stephanie Riegel-Stolzer, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG, Achern<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


80 | <strong>STAHL</strong>HANDEL<br />

Die Zeichen stehen auf Erfolg<br />

Günther + Schramm vermeldet<br />

Höchstumsatz und steigende Nachfrage<br />

Der süddeutsche Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium erreichte 2<strong>01</strong>8 einen Umsatz wie nie<br />

zuvor. Darüber hinaus verzeichnet das Unternehmen eine stetig steigende Nachfrage nach Serviceleistungen.<br />

Um noch flexibler auf Anforderungen reagieren zu können, strukturierte das Unternehmen seine Standorte um<br />

und bearbeitet Aufträge nun zentral.<br />

Eine ausgefeilte Material- und Prozesslogistik gehören zum Angebotsspektrum von Günther + Schramm (Bild: Günther + Schramm GmbH)<br />

Günther + Schramm ist mehr als ein<br />

reiner Werkstofflieferant. Neben<br />

der Anarbeitung gehört eine ausgefeilte<br />

Material- und Prozesslogistik zum<br />

Angebotsspektrum des Unternehmens.<br />

Lager-Outsourcing, elektronische Datenverarbeitung<br />

und kundenspezifische Verpackungslösungen<br />

ermöglichen eine erhebliche<br />

Steigerung der Prozesseffizienz<br />

beim Kunden.<br />

Das zahlt sich aus. So stieg im Jahr<br />

2<strong>01</strong>8 nicht nur der Umsatz auf einen<br />

Spitzenwert von 112 Mio. €. Vor allem<br />

die Serviceleistungen des Unternehmens<br />

sind gefragt. Zusätzlich zur Werkstoffbearbeitung<br />

– von der einfachen Halbzeugvorbereitung<br />

bis hin zur hochpräzisen<br />

Lohnfertigung – bietet der Spezialist aus<br />

Oberkochen intelligente Lösungen im<br />

Werkstoffhandel sowie in der Materialund<br />

Prozesslogistik. Außer von der elektronischen<br />

Übermittlung von Angeboten<br />

und Daten nach EDI-Standard sowie der<br />

Materialbestellung über ein Online-Portal<br />

profitieren Kunden von der Möglichkeit,<br />

ihr eigenes Lager komplett aufzulösen und<br />

die Lagerlogistik an Günther + Schramm<br />

zu übertragen. Der hohe Automatisierungsgrad<br />

und standardisierte Prozesse<br />

im Unternehmen ermöglichen eine Justin-time-Lieferung<br />

konfektionierter Materialien<br />

zum Kunden. Das Ergebnis: verkürzte<br />

Produktionszeiten und erhebliche<br />

Kostenvorteile. Individuelle Lösungen im<br />

Bereich von Verpackung und Versand runden<br />

das Angebotsspektrum von Günther<br />

+ Schramm ab.<br />

Dabei erfolgen alle Leistungen aus einer<br />

Hand – der Kunde steht in Kontakt mit<br />

einem einzigen Ansprechpartner, der die<br />

verschiedenen Servicebereiche managt.<br />

„Wir haben die Abläufe neu strukturiert<br />

sowie Aktivitäten gebündelt und bearbeiten<br />

die Kundenaufträge nun zentral von unserem<br />

Hauptstandort in Oberkochen aus“,<br />

berichtet Bernd Seibold, Geschäftsführer<br />

von Günther + Schramm. „So gehen wir<br />

optimal auf die individuellen Kundenanforderungen<br />

ein und sehen uns auch für die<br />

Zukunft bestens aufgestellt.“<br />

Günther + Schramm ist Süddeutschlands<br />

führender Systemdienstleister für<br />

Stahl, Edelstahl und Aluminium. Das<br />

Unternehmen wurde 1930 gegründet<br />

und beschäftigt an den vier Standorten<br />

Oberkochen, Königsbronn, Stuttgart und<br />

Mannheim rund 180 Mitarbeiter. Der<br />

Stahlhändler und Systemdienstleister ist<br />

zum einen im klassischen Metallhandel<br />

tätig, zum anderen bietet das Unternehmen<br />

verschiedenste Dienst leistungen in<br />

der Lohnfertigung und realisiert komplexe<br />

Outsourcing-Projekte im Bereich der Material-<br />

und Prozess logistik. Knapp 2.000<br />

aktive Kunden aus dem Maschinen- und<br />

Werkzeugbau sowie der mechanischen<br />

Bearbeitung und Elektrotechnik versorgt<br />

Günther + Schramm mit Blank- und Walzstahl,<br />

Edelstahl, Qualitäts- und Werkzeugstahl,<br />

Guss, Aluminium, Sonderwerkstoffen<br />

u.a.<br />

• Günther + Schramm GmbH<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>HANDEL | 81<br />

Lager und Logistik<br />

Nominierung für IFOY Award<br />

Der irische Gabelstaplerhersteller Combilift wurde als Finalist für die renommierte Auszeichnung in der Logistikund<br />

Handlingbranche ausgewählt.<br />

M<br />

it ihrem Combi-PPT Gabelhubwagen<br />

mit 8.000 kg Tragfähigkeit hat<br />

die irische Firma Combilift es in die<br />

Runde der Finalisten für den IFOY Award<br />

(International Intralogistics and Fork Lift<br />

Truck of the Year) in der Kategorie “Warehouse<br />

Truck” geschafft. Als eines von drei<br />

Produkten geht er bald in die zweite Runde,<br />

wenn die Finalisten Anfang März in<br />

Hannover den gründlichen IFOY-Audit und<br />

Innovationscheck durch Branchenexperten<br />

aus verschiedenen technischen Gremien<br />

durchlaufen. Eine internationa le Jury, bestehend<br />

aus 29 renommierten Fachjournalisten<br />

führender Logistikmedien aus<br />

19 Ländern, wird die nominierten Geräte<br />

selbst testen und nach Qualitäten wie<br />

Technologie, Design, Ergonomie, Sicherheit,<br />

Marktfähigkeit, Kundennutzen und<br />

Nachhaltigkeit bewerten. Träger des IFOY<br />

Award ist der Fachverband Fördertechnik<br />

und Intralogistik im VDMA.<br />

Höchste Sicherheit und<br />

Wendigkeit<br />

Der Combi-PPT ist ein leistungsstarker<br />

Deichsel-Gabelhubwagen, erhältlich mit<br />

Tragkräften von bis zu 16.000 kg, der<br />

den sicheren und stabilen Transport von<br />

schweren Ladungen ermöglicht und den<br />

Einsatz von fahrbaren Staplern ersetzen<br />

kann. Zu den besonderen Merkmalen<br />

gehört Combilifts patentierter Mehr-<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese<br />

Anerkennung für unser neues Produkt erhalten<br />

haben und wir freuen uns ebenfalls darauf, der<br />

Jury im März die Leistungsfähigkeit des Combi-<br />

PPT vorzuführen.“<br />

Martin McVicar, Geschäftsführer Combilift<br />

Stellungs- Deichselkopf, der für eine optimale<br />

Sicht auf Ladung und Umgebung für<br />

den Bediener sorgt und höchste Sicherheit<br />

für anderes Personal garantiert. Seine Wendigkeit<br />

ermöglicht einen effizienten und<br />

produktiven Einsatz auf engstem Raum.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese<br />

Anerkennung für unser neues Produkt erhalten<br />

haben und wir freuen uns ebenfalls<br />

darauf, der Jury im März die Leistungsfähigkeit<br />

des Combi-PPT vorzuführen“, sagte<br />

Combilift Geschäftsführer Martin McVicar.<br />

Der International Intralogistics and<br />

Forklift Truck of the Year (IFOY) Award<br />

zeichnet die besten Intralogistikprodukte<br />

und Systemlösungen des Jahres aus. Ziel<br />

ist es, die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft<br />

der Intralogistik zu dokumentieren<br />

sowie zur Wettbewerbsfähigkeit und<br />

zur Imageverbesserung der gesamten<br />

Branche in der Öffentlichkeit beizutragen.<br />

Gewählt wird der IFOY Award jährlich von<br />

einer unabhängigen Jury internationaler<br />

Fachjournalisten.<br />

• Combilift<br />

Der für den Award<br />

nominierte Gabelhubwagen<br />

(Foto: Combilift)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


82 | <strong>STAHL</strong>HANDEL<br />

In der Stahlverarbeitung ist Flexibilität gefragt<br />

Leichter Elektrokettenzug vereinfacht<br />

das Handling der Teile<br />

Schnelle Lieferung, einfache Handhabung und garantierte Sicherheit sind die Faktoren, die den Kauf von Hebezeugen<br />

bestimmen. Der besonders leichte Elektrokettenzug Kito EDC punktet darüber hinaus durch seine Kompaktheit. Er<br />

lässt sich unkompliziert in bestehende Anlagen integrieren und mit anderen Systemen kombinieren.<br />

Deutschland ist einer der größten Stahlverarbeiter<br />

in der Europäischen Union<br />

– und mit knapp 42 Millionen Tonnen<br />

Rohstahl sogar der siebtgrößte Stahlproduzent<br />

der Welt (2<strong>01</strong>6). Seit jeher gilt die<br />

Stahlbranche als Rückgrat der deutschen<br />

Volkswirtschaft – durch die enge Verflechtung<br />

mit anderen Industriezweigen wird zum<br />

Beispiel der Erfolg der Automobilindustrie<br />

oder des Maschinenbaus angekurbelt.<br />

Ein großer Vorteil der Stahlindustrie und<br />

-verarbeitung ist die Flexibilität bei der Fertigung.<br />

Durch Anpassung der Betriebe und<br />

die teils kreative Ausrichtung der Maschinen<br />

kann jedes Teil präzise genau produziert<br />

werden. Unternehmen, die ihre Anlagen<br />

schnell und einfach auf aktuelle Anfragen<br />

einstellen können, zählen zu den bevorzugten<br />

Kooperationspartnern. Flexibilität und<br />

einfache aber sichere Systeme sind ein<br />

klarer Wettbewerbsvorteil.<br />

Zuverlässiger Partner in der<br />

Stahlverarbeitung<br />

Der Hebezeug-Hersteller Kito Europe hat erst<br />

kürzlich ein großes stahlverarbeitendes Unternehmen<br />

in Kassel bei der Neugestaltung<br />

seiner deutschlandweiten Niederlassungen<br />

unterstützt. Gesucht wurde eine Möglichkeit,<br />

um ca. 30 – 40 kg schwere Brennplatten in<br />

eine Schleifmaschine zu platzieren und danach<br />

von der Schleifmaschine auf eine Palette<br />

zu befördern. Weitere Kundenparameter:<br />

Ergonomie, Zeiteffizienz, einfaches Handling<br />

– und geringer Platzverbrauch.<br />

Die Lösung: Die Simon GmbH aus Kassel<br />

erarbeitete mit Komponenten von Kito Europe<br />

eine passende Handhabungslösung. Der<br />

formstabile „Herkules ST“ Knickschwenkausleger<br />

aus dem Hause Simon passte optimal<br />

an die Gegebenheiten, um trotz des geringen<br />

Platzes alle nötigen Bereiche erreichen zu können.<br />

Für die perfekte Handhabung wurde der<br />

Knickarm um den Kito EDC Elektroketten zug<br />

mit angepasstem Magnetgreifer und innovativen<br />

Features erweitert. Der Kettenzug<br />

ist schnell, zuverlässig, leicht und kompakt<br />

designt. Die perfekte Lösung für die Anlage.<br />

Leichter Elektrokettenzug im<br />

Einsatz<br />

Mit dem Elektrokettenzug Kito EDC werden die Brennplatten von der Schleifmaschine direkt<br />

auf die Palette befördert (Bild: Kito Europe)<br />

Der Kito EDC Elektrokettenzug ist zurzeit der<br />

leichteste seiner Art. Er eignet sich besonders<br />

gut zum schnellen Hantieren von jeglicher Ladung<br />

und ist deshalb die erste Wahl für den<br />

Betrieb. Über das Potentiometer sind zwei verschiedene<br />

Geschwindigkeitsstufen auswählbar.<br />

Außerdem ist der Zug mit einer präzisen<br />

Zylinderhandgriffsteuerung ausgestattet. Der<br />

Mitarbeiter kann also mit einer Hand die Last<br />

führen und mit der anderen den Hebevorgang<br />

steuern. Das ist ein deutlicher Vorteil bei solch<br />

wiederkehrenden Transportabläufen und garantiert<br />

höchste Sicherheit beim Bedienen.<br />

Bei diesem Sonderauftrag wurde jedes<br />

Element exakt auf den Kunden zugeschnitten:<br />

Der Einhandgriff am Kettenzug entfiel<br />

und wurde durch ein speziell entwickeltes<br />

Lastaufnahmemittel mit Magnetgreifern und<br />

der dafür notwendigen Zweihandbedienung<br />

von der Firma Simon GmbH ersetzt. Es ist für<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


<strong>STAHL</strong>HANDEL | 83<br />

Der Kito EDC Elektrokettenzug wird durch ein speziell entwickeltes Lastaufnahmemittel mit Magnetgreifern ergänzt (Bild: Kito Europe)<br />

den schnellen und sicheren Einsatz mit Stahlteilen<br />

prädestiniert und durch die Zweihandbedienung<br />

auch gegen versehentliches oder<br />

zu frühes Ablegen der Bauteile abgesichert.<br />

Selbst bei Stromausfall verliert es die Ladung<br />

nicht, da es sich um Elektropermanentmagnete<br />

handelt, die zum Entmagnetisieren den<br />

Impuls über die beiden Schalter am Handgriff<br />

benötigen. Der Impuls kann nur abgegeben<br />

werden, wenn die Anlage mit Strom versorgt<br />

wird.<br />

Leichter geht’s nicht<br />

Kito Europe und die Simon GmbH arbeiten<br />

bereits seit fünf Jahren als zuverlässige Partner<br />

zusammen. Kern der Zusammenarbeit<br />

ist, die leichten und einfachen Komponenten<br />

beider Unternehmen so zu kombinieren,<br />

dass die Erwartungen des Kunden in Hinblick<br />

auf Taktzeit, Frequentierung und Zuverlässigkeit<br />

vollkommen erfüllt werden. Die Kito<br />

Komponenten konnten in jeglicher Hinsicht<br />

den Anforderungen an die neue Hebehilfe<br />

gerecht werden. Für den Betrieb wurde<br />

ein leichtes, ergonomisches und sicheres<br />

System ent wickelt, das effizientes Arbeiten<br />

garantiert – sowohl für den maschinellen Ablauf<br />

als auch für die Mitarbeiter, die von nun<br />

an weniger Belastung beim Hebeprozess<br />

haben.<br />

Gemeinsam mit dem Herkules Knickarm der Simon GmbH bildet der Kito EDC ein einfach<br />

zu handhabendes System (Bild: Kito Europe)<br />

• david.rennert@kito.net<br />

David Rennert, Kito Europe GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


84 | PANORAMA<br />

Digitale Schulungsräume − die neue Art des Lernens<br />

Wissensvermittlung mithilfe von Virtual und<br />

Augmented Reality<br />

Anfang Dezember hat die SMS group ihren ersten Digital Classroom – einen digitalen Schulungsraum – in<br />

Mönchengladbach eingeweiht. Hier bietet das Unternehmen den Kunden ab jetzt eine neue und interaktive Art<br />

des Lernens an.<br />

Durch den Einsatz von Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen<br />

(VR<br />

und AR) profitieren die Trainingsteilnehmer<br />

von einem höheren Lerneffekt. Beispielsweise<br />

können komplexe Wartungsarbeiten<br />

mit einem hohen Immersionsfaktor<br />

wahrgenommen und erlebt werden. Die<br />

simulierte Umgebung sieht und fühlt sich<br />

bis zu einem gewissen Grad an wie der<br />

echte Arbeitsplatz. Solche Schulungen am<br />

virtuellen Modell stören nicht den realen<br />

Anlagenproduktionsplan und können somit<br />

zu jeder Zeit stattfinden. Darüber hinaus<br />

können Trainingsteilnehmer ganz ohne Fehler-<br />

und Schadensrisiken trainieren.<br />

Karsten Weiß, Leiter der SMS-<br />

TECademy (TEChnological Academy)<br />

der SMS group, beschreibt die neue Art<br />

des Lernens: „Die TECademy ist eine<br />

internatio nal tätige Akademie für Kundentrainings.<br />

Neben der Organisation von<br />

Neuanlagentrainings bietet die TECademy<br />

auch eine Reihe von Fachtrainings zu<br />

ausgewählten Themen aus Technologie,<br />

Instandhaltung und Anlagentechnik sowie<br />

E-Learnings an verschiedenen Terminen<br />

an. Individuelle Trainings, die speziell auf<br />

die Bedürfnisse und Wünsche unserer<br />

Kunden hin konzipiert werden, runden<br />

das Leistungsangebot ab.“<br />

Trainingsbeispiel: Instandsetzen<br />

einer Hydraulikpumpe<br />

Mittels Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen<br />

werden Kundentrainings noch<br />

interaktiver gestaltet. Dazu werden spezielle<br />

Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Brillen<br />

eingesetzt. Das Bild, das ein<br />

Teilnehmer in der AR- und VR-Brille sieht,<br />

wird parallel auch auf einen Großmonitor<br />

übertragen, damit weitere Trainingsteilnehmer<br />

den Vorgang ebenfalls live miterleben<br />

können. Über die AR-Brille werden außerdem<br />

Zusatzinfor mationen ins Blickfeld des<br />

Teilnehmers gebracht, die das Bild der Hydraulikpumpe<br />

überlagern.<br />

Jetzt können verschiedene Szenarien<br />

durchgespielt werden, wie zum Beispiel<br />

die Demontage und Montage der Pumpe<br />

in Einzelschritten. Auch eine Explosionszeichnung<br />

mit dynamischen Teilen (z. B.<br />

Drehteilen) kann näher betrachtet werden.<br />

Der Teilnehmer erhält eine Reihe von Funk-<br />

Das Bild der AR-/VR-Brille wird für die anderen Teilnehmer auf einen Großmonitor übertragen (Bild: SMS group)<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


PANORAMA | 85<br />

tionserläuterungen, die auf den Konstruktionszeichnungen<br />

oder am realen Bauteil<br />

nicht sichtbar sind.<br />

„Mithilfe der AR-/VR-Technologie erfahren<br />

unsere Trainingsteilnehmer eine<br />

computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung.<br />

Damit können Schulungen<br />

wesentlich effizienter ablaufen bzw.<br />

gestaltet werden“, erklärt Karsten Weiß. Inhalte<br />

aus 3D-Anlagenzeichnungen können<br />

abgeleitet und mit entsprechender Kinematik<br />

versehen werden. Die Hände sind<br />

bei dieser Technik „frei“ und könnten für<br />

Montagezwecke (z. B. Schrauben anziehen)<br />

genutzt werden. So kann in einer AR-Schulungsumgebung<br />

ein kompletter Wartungsablauf<br />

durchgespielt werden, ohne an die<br />

reale Anlage gehen zu müssen, was oftmals<br />

im realen Betrieb so nicht möglich ist.<br />

Weitere Vorteile sind, dass diese Brillen<br />

nicht nur im Digital Classroom, sondern<br />

auch an den Anlagen vor Ort eingesetzt<br />

werden können. Fächerübergreifende<br />

Schulungsteilnehmer (wie Mechanik, E&A,<br />

Prozesstechnik) werden viel einfacher die<br />

„andere“ Fakultät bzw. deren Aufgabenstellung<br />

verstehen können. Zudem ist die<br />

Brille als Methodengerät für neue Inhalte<br />

sehr flexibel und stets erweiterbar.<br />

„Wir freuen uns sehr darauf, schon bald<br />

die ersten Trainings mit diesem und weiteren<br />

digitalen Medien wie VR und Tablet durchzuführen“,<br />

so Karsten Weiß.<br />

AR und VR bieten viele neue Möglichkeiten, Techniken und Verfahren erlebbar zu machen<br />

(Bild: SMS group)<br />

• karsten.weiss@sms-group.com<br />

Karsten Weiß, Leiter TECademy,<br />

Technischer Service, SMS group<br />

„Digitale 3D-Schulungen laufen wesentlich effizienter ab“, sagt Karsten Weiß, Leiter<br />

TECademy (Bild: SMS group)<br />

Wenn Präzision gefragt ist!<br />

Ihr Spezialist für detailgetreue Projektierung,<br />

Konstruktion und Herstellung von Handling-,<br />

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<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


86 | PANORAMA<br />

e-Learning-Software fördert Digitalisierung<br />

Erfolgreiche Mitarbeiterweiterbildung und<br />

effizientes Wissensmanagement durch<br />

Microlearning<br />

Unter der Bezeichnung „WiseLab“ hat die Mex IT GmbH aus Dortmund ein Lernsystem zur Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern entwickelt, das in den Unternehmen darüber hinaus auch für zahlreiche andere wertschöpfende<br />

Zwecke eingesetzt werden kann.<br />

Typische Anwendungsbeispiele des<br />

von der Mex IT GmbH entwickelten<br />

WiseLab Microlearning-Systems<br />

sind, neben der Weiterbildung im Betrieb<br />

und der Einweisung neuer Mitarbeiter,<br />

Informationen zu neuen Produkten<br />

und Dienstleistungen und gesetzliche<br />

Pflichtunterweisungen. Aber auch bei der<br />

Vertriebsschulung, in Assessment-Centern,<br />

bei der Vor- und Nachbereitung von<br />

Seminaren und bei internen Zertifizierungen<br />

kann WiseLab gewinnbringend<br />

eingesetzt werden.<br />

Mex IT hat sich bewusst für die Microlearning-Methode<br />

entschieden. Das bedeutet:<br />

Lerninhalte werden in kleinen Schritten,<br />

dafür aber jeden Tag vermittelt. Vom Mitarbeiter<br />

falsch beantwortete Wissenseinheiten<br />

werden zeitnah wiederholt und so<br />

gefestigt.<br />

Individuell, benutzerfreundlich<br />

und Effizienz steigernd<br />

WiseLab nimmt dabei nur wenige Minuten<br />

täglich in Anspruch und ist auf allen<br />

Browsern, Smartphones und Tablets nutzbar.<br />

Die Präsentation der Lerninhalte kann<br />

individuell auf den einzelnen Mitarbeiter<br />

angepasst werden. Ein Autorentool ermöglicht<br />

ein einfaches Erstellen eigener Inhalte.<br />

Übersichtliche Statistiken stehen zum<br />

Controlling und Monitoring zur Verfügung.<br />

Zudem lassen sich Erklärungen zu falschen<br />

Antworten einfügen, um den Lernerfolg<br />

noch weiter zu steigern.<br />

Alle Funktionen eines klassischen<br />

Lernmanagement-Systems (LMS), ein<br />

Selbstlernmodus sowie fertig aufbereiteter<br />

Content zu Themen wie Daten- und Arbeitsschutz<br />

oder Prüfungsvorbereitung für<br />

sämtliche IHK-Berufe werden angeboten.<br />

Das Team um Mika Mex (2.v.l.), Gründer und Geschäftsführer der Mex IT GmbH<br />

(Foto: Roland Kentrup)<br />

„Lange und teure Fortbildungsveranstaltungen<br />

werden unnötig, Arbeitszeitausfälle werden<br />

minimiert. Darüber hinaus trägt unsere Software<br />

maßgeblich zur Digitalisierung deutscher<br />

Unternehmen bei.“<br />

Mika Mex, Gründer und Geschäftsführer<br />

der Mex IT GmbH, fasst die Vorteile<br />

wie folgt zusammen: „WiseLab vereinfacht<br />

die Weiterbildung von Mitarbeitern<br />

bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz<br />

und der langfristigen Erfolge. Lange und<br />

teure Fortbildungsveranstaltungen werden<br />

Mika Mex, Gründer und Geschäftsführer der Mex IT GmbH<br />

unnötig, Arbeitszeitausfälle werden minimiert.<br />

Darüber hinaus trägt unsere Software<br />

maßgeblich zur Digitalisierung deutscher<br />

Unternehmen bei.“<br />

• Mex IT GmbH<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


Lesen, was jetzt und in Zukunft wichtig ist.<br />

DAS NEUE LEITMEDIUM FÜR<br />

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88 | PANORAMA<br />

Hüttentechnik spielerisch umgesetzt<br />

Ein Hochofen als Lego-Modell<br />

Der Hochofen des ehemaligen Thyssen-Hüttenwerks im Landschaftspark Duisburg-Nord und Hochofen 1 von Altos<br />

Hornos de Vizcaya in Spanien dienten als Inspiration für den Entwurf.<br />

Legosteine. Wer kennt sie nicht!<br />

Diese Bausteine wurden 1949<br />

von dem dänischen Spielzeughersteller<br />

Lego A/S eingeführt. Für<br />

die Legosteine ist das Jahr 2<strong>01</strong>9<br />

somit ein Jubiläumsjahr. In den zurückliegenden<br />

70 Jahren haben sich<br />

neben den Lego-Grundbausteinen<br />

vielfältige Produkt- und Themenserien<br />

entwickelt, mit teilweise<br />

sehr hohem technischen Niveau<br />

und einer schier unüberschaubaren<br />

Zahl an Modellen.<br />

Kaum jemand, der die Legosteine<br />

als Kind zum Spielen benutzt<br />

hat oder auch als Erwachsener zur<br />

kreativen Freizeitbeschäftigung zu<br />

schätzen weiß, macht sich Gedanken<br />

darüber, wo die vielen Ideen<br />

für die Modelle eigentlich<br />

herkommen.<br />

Eine praktisch unerschöpfliche<br />

Quelle für neue Produktideen ist die<br />

„LEGO ® Ideas“-Plattform, auf der sich<br />

Lego -Fans über neue Produkte austauschen<br />

und eigene Produktideen für ein<br />

neues Modell vorschlagen können, die<br />

dann im Rahmen eines Wettbewerbs mit<br />

ein wenig Glück den Weg in die Produktion<br />

finden können.<br />

Detailgetreue Nachbildungen<br />

von Industrieanlagen<br />

Eine dieser „Produktentwickler“ ist<br />

Yvonne Strijbos, die unter anderem ein<br />

Faible für originalgetreue Nachbildungen<br />

von Industrie standorten hat. Auf ihre Kreativität<br />

gehen bereits Lego-Produktideen für<br />

eine Dolomitanlage, ein Bergwerk und zwei<br />

Chemieanlagen zurück.<br />

Aktuell geht es darum, ob ihre Produktidee<br />

einer Hochofenanlage genügend<br />

Unterstützer findet, um irgendwann als<br />

Bausatz oder Anleitung den Weg zu den<br />

Lego-Enthusiasten zu gehen.<br />

Als Vorlage für das Modell dienten<br />

der Hochofen im Landschaftspark<br />

Duisburg-Nord auf dem Gelände des<br />

ehemaligen Thyssen-Hüttenwerks und<br />

Hochofenanlage im Lego-Nachbau (Bild: Yvonne Strijbos)<br />

der Hochofen 1 von Altos Hornos de Vizcaya<br />

in Spanien. Detailgetreu nachgebaut<br />

finden sich in dem Modell unter anderem<br />

die wesentlichen Komponenten einer<br />

Hochofenanlage, wie der Ofen selbst,<br />

die Gießhalle, die Winderhitzer, Möllerbunker,<br />

Abgasleitungen und die – im Verhältnis<br />

zum Hochofen vielleicht etwas<br />

überdimensionierte – Torpedopfanne.<br />

Für die Teilnahme an dem Wettbewerb<br />

musste Yvonne Strijbos ihr ursprüngliches<br />

Modell aus rund 13.000 Steinen<br />

jedoch auf eine vereinfachte Variante<br />

umgestalten, die aus 3.000 Steinen<br />

besteht. (Ein einzelnes Projekt darf für<br />

diesen Wettbewerb maximal 3.000 Steine<br />

umfassen.)<br />

Das Lego-Projekt „Hochofen“ hat<br />

schon in den ersten 60 Tagen 100 Unterstützer<br />

gefunden. Dies ist ein wichtiger<br />

Meilenstein, denn diese Zahl musste<br />

Yvonne Strijbos erreichen, um eine Verlängerung<br />

des Projekts zu erhalten. Jetzt<br />

gilt es, innerhalb von einem Jahr weitere<br />

1.000 Unterstützer für diesen Entwurf zu<br />

gewinnen, damit er tatsächlich Aussicht<br />

auf Realisierung hat. Das Unternehmen<br />

beobachtet dabei, wie das Modell der<br />

Fangemeinschaft gefällt.<br />

Wenn ein Entwurf 1.000 Befürworter<br />

hat, folgt der Endspurt. In den anschließenden<br />

sechs Monaten braucht das Projekt<br />

weitere 5.000 Stimmen, danach innerhalb<br />

weiterer sechs Monate noch einmal<br />

10.000 Unterstützer. Damit ist der<br />

Wettbewerb ist beendet. Letztlich entscheidet<br />

ein Review- Board, ob aus dem<br />

Entwurf ein Lego-Produkt wird. Direkt<br />

zur Produktidee „Hoch ofen“ gelangt man<br />

über den QR-Code mit folgendem Link:<br />

https://t1p.de/1bcl<br />

• Yvonne Strijbos<br />

Der QR-Code verlinkt direkt<br />

zum Hochofenmodell bei Lego<br />

Ideas: https://t1p.de/1bcl<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


TERMINKALENDER | 89<br />

Tagungen und Konferenzen<br />

Düsseldorfer Edelstahltage<br />

Handelsblatt Jahrestagung Zukunft Stahl<br />

Aachener Stahlkolloquium<br />

Umformtechnik<br />

Werkstofftechniktagung &<br />

Härtereitagung<br />

ESTAD – European Steel Technology<br />

and Application Days<br />

ESSC & Duplex Konferenz<br />

20. – 21. März 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

20. – 21. März 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

28. – 29. März 2<strong>01</strong>9<br />

Aachen<br />

28. – 29. März 2<strong>01</strong>9<br />

Wien<br />

24. – 28. Juni 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

30. Sep. – 2. Okt. 2<strong>01</strong>9<br />

Wien<br />

Verlag Focus Rostfrei<br />

www.edelstahltage.de<br />

Euroforum Deutschland<br />

www.veranstaltungen.handelsblatt.com<br />

Institut für Bildsame Formgebung der RWTH<br />

Aachen, http://t1p.de/2lg1<br />

The Austrian Society for Metallurgy and<br />

Materials, www.ASMET.org/events<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

www.metec-estad2<strong>01</strong>9.com<br />

The Austrian Society for Metallurgy and Materials<br />

(ASMET), www.stainlesssteel2<strong>01</strong>9.org<br />

Messen und Ausstellungen<br />

aaa – all about automation<br />

Hannover Messe<br />

Made in Steel<br />

Metallurgy, Litmash, Tube Russia<br />

Stainless 2<strong>01</strong>9<br />

12. – 13. März 2<strong>01</strong>9<br />

Friedrichshafen<br />

1. – 5. April 2<strong>01</strong>9<br />

Hannover<br />

14. – 16. Mai 2<strong>01</strong>9<br />

Mailand<br />

14. – 17. Mai 2<strong>01</strong>9<br />

Moskau<br />

15. – 16. Mai 2<strong>01</strong>9<br />

Brno<br />

untitled exhibitions gmbh<br />

www.automation-friedrichshafen.com<br />

Deutsche Messe<br />

www.hannovermesse.de<br />

Made in Steel S.r.l.<br />

www.madeinsteel.it<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.tube-russia.com<br />

Verlag Focus Rostfrei<br />

www.stainless2<strong>01</strong>9.com<br />

SEAISI 2<strong>01</strong>9 17. – 20. Juni 2<strong>01</strong>9<br />

South East Asia Iron & Steel Institute<br />

www.seaisi.org<br />

GIFA, METEC, THERMPROCESS, NEWCAST<br />

25. – 29. Juni 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.metec.de<br />

Seminare<br />

Blankstahl – Herstellung<br />

und Verarbeitung<br />

Verarbeiten des Werkstoffs Stahl<br />

Nichtrostende Stähle<br />

Stahlbauseminar<br />

11. – 13. März 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

2. – 4. April 2<strong>01</strong>9<br />

Dortmund<br />

14. – 15. Mai 2<strong>01</strong>9<br />

Düsseldorf<br />

22. Mai 2<strong>01</strong>9<br />

Rheine<br />

Stahl-Akademie<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Stahl-Akademie<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Stahl-Akademie<br />

www.stahl-akademie.de<br />

FH Münster<br />

www.fh-muenster.de/bau<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


90 | VORSCHAU/IMPRESSUM/INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Inserentenverzeichnis<br />

In der April-Ausgabe lesen Sie unter anderem:<br />

Technik<br />

Neue Stranggießanlage bei Saarstahl vor der Fertigstellung<br />

Die Bauarbeiten für die neue Knüppel-<br />

Stranggießanlage im Stahlwerk von Saarstahl<br />

laufen auf Hochtouren. Das Projekt<br />

mit einer Gesamtinvestitionssumme von<br />

100 Millionen € liegt im Zeitplan und soll<br />

bis Ende 2<strong>01</strong>9 den Betrieb aufnehmen.<br />

Die neue Anlage mit der Kurzbezeichnung<br />

S1 ersetzt eine bestehende Anlage. Mit<br />

dieser Investition stärkt Saarstahl seine<br />

Position in den Geschäftsfeldern Federstahl,<br />

Kaltstauchdraht und Automatenstahl.<br />

Bandbehandlung: Neues Messsystem optimiert die Bandqualität<br />

In der Kontibeize 2 der Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH messen Laser-Messsysteme<br />

den Querbogen des Bandes<br />

sowohl am Einlauf als auch am Auslauf<br />

des eigentlichen Beizteils der Linie. Die<br />

Messergebnisse werden dazu genutzt,<br />

Stahlhandel – Stahlverarbeitung<br />

Innovatives Fernwartesystem für Lagersysteme<br />

Das System VisualAssistance bietet<br />

Anwendern per Augmented Reality<br />

Hilfe stellung bei Wartung und Instandhaltung.<br />

Herzstück ist eine interaktive<br />

App für Tablets, Smartphones oder<br />

Smart Glasses, mit dem sich der Anwender<br />

per Video- und Audiostream<br />

AIST Association for<br />

Iron & Steel Technology 50<br />

automatic Klein GmbH 23<br />

BOBE Industrie-Elektronik 22<br />

CS Additive GmbH 45<br />

Chemikalien-Gesellschaft<br />

Hans Lungmuß mbH & Co. KG 15<br />

Danieli & C. Officine Meccaniche SpA 6, 7<br />

DVS Media GmbH<br />

37, 87, U3<br />

EUROFORUM Deutschland GmbH 17<br />

GLAMA Maschinenbau GmbH 55<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 85<br />

Jasper Gesellschaft für<br />

Energiewirtschaft und Kybernetik mbH 27<br />

den Richtprozess des vor dem Beizteil<br />

angeordneten Streckbiegerichters zu<br />

optimieren. Dadurch wird eine bestmögliche<br />

Planlage sowohl für die Kontibeize 2<br />

als auch für die nachgelagerten Prozesse<br />

erreicht.<br />

mit dem Servicetechniker verbindet.<br />

Anwender und Techniker teilen in Echtzeit<br />

das gleiche Blickfeld. Das erleichtert<br />

das gegenseitige Verständnis ungemein<br />

und hilft, einzelne Anlagenkomponenten<br />

und eventuelle Störungen schnell<br />

zu identifizieren.<br />

FRIEDRICH KOCKS GmbH & Co KG 19<br />

KSK Kuhlmann System<br />

Kühltechnik GmbH 31<br />

LOI Thermprozess GmbH 11<br />

Messe Düsseldorf GmbH 69<br />

Morgårdshammar AB 13<br />

RUMP Strahlanlagen GmbH & Co. KG 21<br />

SAW-MACHINE-TRADE<br />

Maschinenhandel GmbH<br />

SMS group GmbH<br />

U4<br />

Titelseite, U2<br />

Sudamin Rohstoff GmbH 25<br />

SUS Ulrich Nell 20<br />

WOKO Magnet- und Anlagenbau GmbH 9<br />

Herausgeber/Verlag<br />

DVS Media GmbH<br />

Postfach 10 19 65, 40<strong>01</strong>0 Düsseldorf<br />

Aachener Straße 172, 40223 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 1591- 0<br />

Telefax +49 211 1591-15<br />

E-Mail media@dvs-hg.de<br />

Internet www.dvs-media.eu<br />

www.homeofsteel.de<br />

Geschäftsführung<br />

Dirk Sieben<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. Arnt Hannewald (verantwortlich)<br />

Telefon +49 211 1591-232<br />

E-Mail arnt.hannewald@dvs-media.info<br />

Hara Paliokosta<br />

Telefon +49 211 1591-148<br />

E-Mail hara.paliokosta@dvs-media.info<br />

Edith Mielke<br />

Telefon +49 211 1591-205<br />

E-Mail edith.mielke@dvs-media.info<br />

Anzeigen<br />

Markus Winterhalter (verantwortlich)<br />

Telefon +49 211 1591-142<br />

E-Mail markus.winterhalter@dvs-hg.de<br />

Katrin Küchler<br />

Telefon +49 211 1591-146<br />

E-Mail katrin.kuechler@dvs-media.info<br />

Gültig ist derzeit Preisliste Nr. 1<br />

vom 1. Januar 2<strong>01</strong>9.<br />

Vertrieb<br />

Leser-Service DVS Media GmbH<br />

Telefon +49 211 1591-148<br />

Telefax +49 211 1591-150<br />

E-Mail vertrieb@dvs-hg.de<br />

Grafik/Layout<br />

Maximilian Schmitz<br />

Telefon +49 211 1591-141<br />

E-Mail maximilian.schmitz@dvs-media.info<br />

Druck<br />

Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5 – 9<br />

76275 Ettlingen<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> wird auf chlorfrei<br />

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Abonnementbezug<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> erscheint monatlich. Jahresbezugspreis<br />

(Inland) inkl. Versandkosten<br />

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(Ausland) inkl. Versandkosten, exkl. MwSt.<br />

220,00 €. Der Abonnementpreis gilt bei einer<br />

Mindestbezugszeit von 12 Monaten, Abonnementkündigungen<br />

sind möglich mit einer<br />

Frist von 6 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums,<br />

andernfalls verlängert sich das<br />

Abonnement um weitere 12 Monate.<br />

Einzelheft:<br />

25,00 € zzgl. Versandkosten<br />

Urheber- und Verlagsrecht<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> sowie alle in dieser Zeitschrift<br />

enthaltenen Beiträge, Bilder und Tabellen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme<br />

der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

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ISSN (Print) 2627-9665<br />

ISSN (Online) <strong>STAHL</strong> + 2627-9673<br />

<strong>TECHNIK</strong> 1 (2<strong>01</strong>9) Erstausgabe


MEDIADATEN ZUM METEC - JAHR 2<strong>01</strong>9<br />

FOTO: PIXABAY<br />

Media-Informationen 2<strong>01</strong>9<br />

zur<br />

METEC +<br />

THERM PROCESS<br />

Entscheider setzen auf Qualität!<br />

AMF<br />

Hier geht es direkt zu den aktuellen Mediadaten:<br />

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Ansprechpartner:<br />

Markus Winterhalter<br />

T: +49 211 1591 142<br />

markus.winterhalter@dvs-hg.de

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