DMG-informiert 3/2019, Thema: Voraus glauben
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<strong>informiert</strong><br />
Berichte aus der weltweiten Mission | www.<strong>DMG</strong>int.de | Nr. 3/<strong>2019</strong><br />
<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong><br />
<strong>DMG</strong>-PROJEKT:<br />
Medien für Millionen ............. S.4<br />
WAS BLEIBT,<br />
wenn alles endet?................. S.11
EDITORIAL<br />
Liebe Freunde!<br />
in dieser Ausgabe geht es ums Planen und Nachhaltigkeit;<br />
uns als Christen ist das wichtig. Manchmal<br />
jedoch verwechseln wir nachhaltig mit langlebig.<br />
Maschinen, Bauten und Projekte „Made in Germany“<br />
sollen werthaltig und noch von der übernächsten Generation<br />
nutzbar sein. Wie unsere Wälder. Eine Eiche<br />
lebt locker 300 Jahre. Der Förster pflanzt, damit seine<br />
Enkel ernten. Ein Weizenhalm dagegen ist kurzlebig. Ist<br />
er deswegen weniger nachhaltig?<br />
Während ich diese Zeilen schreibe, sind die ersten<br />
Halme gerade grün und einige Zentimeter aus der<br />
Erde gesprossen. Wenn Sie diese Zeilen lesen, wird das<br />
Weizenfeld fast schon abgeerntet. Ist das nachhaltig?<br />
Wenn der Weizen nur in Biotreibstoff verwandelt wird,<br />
eher weniger – er verpufft sozusagen. Wenn er in Brot<br />
und Lebensenergie für Menschen umgewandelt wird;<br />
und wenn aus den reifen Körnern am Ende Saatgut fürs<br />
nächste Jahr wird; und wenn das neue Weizenkorn „in<br />
die Erde fällt und stirbt“ – dann „bringt es viel Frucht“,<br />
sagt Jesus in Johannes 12,24. Dann kann sich sein<br />
Ertrag laufend mehren und der kurzlebige Weizen wird<br />
nachhaltig.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam über<br />
Nachhaltigkeit, wie Jesus sie meint,<br />
nachdenken. Vielleicht entsteht ja etwas<br />
daraus, über das man in Jahren<br />
noch spricht.<br />
Theo Volland<br />
Chefredakteur<br />
Veranstaltungen<br />
auf dem Buchenauerhof<br />
74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0<br />
WEITER<br />
<strong>DMG</strong> und TSA PRÄSENTIEREN:<br />
<strong>DMG</strong> und TSA Präsentieren:<br />
<strong>2019</strong><br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
20. und 21. Juli <strong>2019</strong><br />
<strong>DMG</strong> und TSA Präsentieren:<br />
<strong>DMG</strong> und TSA PRÄSENTIEREN:<br />
<strong>2019</strong> <strong>2019</strong><br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
20. und 21. Juli <strong>2019</strong><br />
Buchenauerhof<br />
www.jumi.online<br />
<strong>2019</strong><br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
22. September <strong>2019</strong><br />
„Der Mensch im toten Winkel“<br />
INHALT<br />
BIBELARBEIT.......................S.11–14<br />
MEDIEN FÜR MILLIONEN......... S.4–5<br />
PORTRAIT: PETER FUSS........... S.6–7<br />
MISSIONARE UNTERWEGS...........S.9<br />
GEBETSANREGUNGEN............... S.24<br />
BERICHTE<br />
AFRIKA................. S.10–11,14–16<br />
AMERIKA........................S.16–17<br />
ASIEN.............................S.6–10<br />
EUROPA........................ S.18–23<br />
Kennen Sie unsere Gebetssonntage?<br />
In allen Monaten ohne <strong>DMG</strong>-Großveranstaltung treffen<br />
wir uns am 3. Sonntag zum Gebet für Missionare und ihre<br />
Einsatzländer. Alle Gäste sind herzlich zum Mittagessen eingeladen.<br />
Außer einem fröhlichen Gottesdienst mit Kinderprogramm<br />
und verschiedenen Gebetsgruppen erwartet Sie<br />
ein kurzer, spannender Vortrag mit Einblicken in die weltweite<br />
Arbeit der <strong>DMG</strong>.<br />
AM TELEFON MITHÖREN<br />
Sie können nicht kommen, wollen aber den Gebetssonntag<br />
nicht verpassen? Übers Telefon können sie den Gottesdienst<br />
künftig mithören. Bleiben Sie Teil unserer Gemeinschaft und<br />
rufen einfach sonntagmorgens (18.08.; 20.10.; 17.11.; 15.12.<br />
ab 10 Uhr) hier an:<br />
(Außer den üblichen Telefongebühren entstehen<br />
Ihnen keine zusätzlichen Kosten)<br />
07265 6649-123<br />
2<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong>
Seminare<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Seminare<br />
12.–16.08.<strong>2019</strong> <br />
auf dem Buchenauerhof<br />
VISUELLE VERKÜNDIGUNG DURCH THEATER<br />
Dieser Kurs vermittelt, wie man gutes Schauspiel mit relevanter,<br />
biblischer Aussage kombinieren kann. Entdecken Sie einen spannenden<br />
Weg, um Menschen mit Gottes Botschaft bekannt zu machen.<br />
(Schauspielerische Erfahrung ist nicht nötig).<br />
21.–28.08.<strong>2019</strong> <br />
DIE BIBEL HÖREN UND ERLEBEN<br />
Wir sind es gewohnt, die Bibel zu lesen. Aber wie kommt Gottes<br />
Wort zu Menschen, die nicht lesen können oder wollen? In diesem<br />
Seminar lernen wir, biblische Inhalte zu erzählen und gemeinsam mit<br />
den Zuhörern zu entdecken.<br />
Theatertheologin Birte Papenhausen war mit ihrem Stück „Sag ja!“<br />
beim Frühlingsmissionsfest, sie gestaltet die beiden o.g. interaktiven<br />
Seminare.<br />
17.–28.09.<strong>2019</strong> <br />
ARMUT<br />
Wie entsteht Armut? Und wie kann man sie bekämpfen, ohne Abhängigkeiten<br />
zu schaffen? Seminar mit unseren Direktoren Günther<br />
Beck und Andrew Howes, die Erfahrungen aus zahlreichen Projekten<br />
teilen. Inspirierende Einsichten für einen neuen Umgang mit Armut!<br />
07.–10.10.<strong>2019</strong> <br />
TRAUMATISIERTE MENSCHEN BEGLEITEN<br />
Ein gemeinsames Seminar mit Missionarin Ruth Waweru (<strong>DMG</strong>), Mitautorin<br />
des Buches „Traumatisierte Menschen begleiten“. Sie stellt mit<br />
Gerhard Burbach (<strong>DMG</strong>) und Tatjana Tschorny ein Programm vor, das<br />
Sie und Ihre Gemeinde in Ihrem Umfeld praktisch anwenden können.<br />
Andere<br />
einladen!<br />
Wir freuen uns, wenn Sie unsere<br />
Einladungsflyer weitergeben,<br />
um in Ihrer Gemeinde für <strong>DMG</strong>-Feste<br />
(Frühlingsmissionsfest, JuMi, Herbstmissionsfest)<br />
einzuladen. Damit wir die<br />
Mengen richtig planen, bitten wir Sie um<br />
kurze Rückmeldung per Post oder über<br />
Internet: www.<strong>DMG</strong>int.de/Einladungen<br />
Vielen Dank!<br />
Ja, ich möchte vor den nächsten <strong>DMG</strong>-<br />
Festen Einladungen zum Verteilen erhalten!<br />
Gewünschte<br />
Anzahl Handzettel:<br />
Name:<br />
Versandadresse:<br />
Privat oder<br />
Name und Anschrift der Gemeinde:<br />
29.10.–03.11.<strong>2019</strong><br />
KAIROS-KURS<br />
Interaktive Schulung für Christen, die sich an Gottes Handeln in<br />
der Welt beteiligen wollen.<br />
Es geht um Mission in der Bibel, Geschichte, Strategie und kulturelle<br />
Barrieren. Finde deine Berufung in Gottes globalem Auftrag!<br />
Wir möchten die Feste der <strong>DMG</strong> in<br />
unserem Gemeindebrief ankündigen. Bitte<br />
schicken Sie die Anzeige dafür per E-Mail an:<br />
Treffen Sie uns in Ihrer Nähe<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Gemeinde-Events<br />
31.07.–04.08.<strong>2019</strong> Allianzkonferenz in 07422 Bad Blankenburg<br />
01.09.<strong>2019</strong> Missionstag in 84529 Tittmoning<br />
01.09.<strong>2019</strong> Missionstag in 35232 Buchenau<br />
07.–08.09.<strong>2019</strong> Missionswochenende in 38442 Wolfsburg<br />
15.09.<strong>2019</strong> Missionstag in 67433 Neustadt/Weinstraße<br />
Datum und Unterschrift:<br />
Bitte ausschneiden und einsenden an:<br />
<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Buchenauerhof 2<br />
74889 Sinsheim<br />
DEUTSCHLAND<br />
Oder online ausfüllen:<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Einladungen
NAHER OSTEN<br />
Den Nahen Osten im Blick:<br />
Günther Beck (<strong>DMG</strong>-Direktor) mit<br />
Jolita Paton von Middle East Media<br />
<strong>DMG</strong>-Projekt:<br />
Medien für Millionen<br />
Wie Partner der <strong>DMG</strong> im Nahen Osten, Nordafrika und Zentralasien die Botschaft der Bibel<br />
in jedes Wohnzimmer tragen – über Radio, Fernsehen, Web und Soziale Netze:<br />
TRANS WORLD RADIO<br />
Ein schattiger Hinterhof, irgendwo<br />
im Nahen Osten. Uns gegenüber sitzt<br />
eine dynamische Christin, die strahlend<br />
ihr Medienprojekt „Women of Hope“<br />
beschreibt. Mit viel Elan erklärt sie,<br />
wie ihr Team von „Trans World Radio“<br />
benachteiligten Frauen in der Arabischen<br />
Welt über Radio, Filme und Soziale<br />
Medien eine Stimme gibt und sie mit<br />
Hoffnung beschenkt. Die Aufgabe bereitet<br />
ihr sichtlich Freude. Sie zeigt uns die<br />
Studios und Büros ihrer Kollegen, die<br />
meisten wie sie Araber, die hier, mitten<br />
im Nahen Osten, christliches Radio<br />
produzieren. Bedeutung gewinnt derzeit<br />
ihre Android-App „TWR Arabic“, über<br />
die Arabischsprachige in aller Welt von<br />
Jesus hören.<br />
Einer davon ist Zacharias, dem wir<br />
am Abend danach in seiner Gemeinde in<br />
derselben orientalischen Stadt begegnen.<br />
Der raue, muskulöse Mann um die 30 ist<br />
ein Flüchtling aus Bagdad. „Vor ein paar<br />
Jahren hatte ich eine Vision“, erzählt er.<br />
Jesus sei ihm erschienen und habe gesagt,<br />
er solle ihm folgen. „Seither lese ich<br />
die Bibel“, lächelt der Iraker. Zacharias<br />
floh vor dem Krieg nach Griechenland.<br />
Dort hörte er TWR-Sendungen über die<br />
Bibel. „Es traf mich mitten ins Herz“,<br />
schildert der Mann mit Basecap seine<br />
Gefühle. „Ich wollte, dass auch meine<br />
Familie von Jesus hört“, also kehrte er in<br />
seine Heimat zurück. An diesem Abend<br />
in der Gemeinde im Nachbarland sind<br />
sein Bruder und seine Mutter mit in der<br />
Kirche – und sie <strong>glauben</strong> inzwischen an<br />
Jesus.<br />
Von den 105 Partnerwerken der <strong>DMG</strong><br />
ist TWR das älteste. Schon unser erster<br />
Missionar, Helmut Gaertner, reiste 1953<br />
zu TWR nach Spanien aus. Heute sind<br />
die Sendungen von Trans World Radio in<br />
230 Ländern zu hören, das hat Wirkung:<br />
Eine Frau aus Portugal meldete sich und<br />
schilderte, wie die Programme ihr Leben<br />
verändern. „Ihr seid meine Kirche!“,<br />
dankte sie den Mitarbeitern am Telefon.<br />
In ihrer Stadt kenne sie keine Christen<br />
sonst.<br />
Auf Zypern besuche ich ein anderes<br />
Büro von TWR. Hier haben sie 15 Mitarbeiter,<br />
darunter <strong>DMG</strong>-Missionar Peter<br />
Fuss (siehe Seite 6). Sie unterstützen<br />
Partner im Nahen Osten, Nordafrika<br />
und entlang der Seidenstraße – wo<br />
es Millionen Menschen gibt, die Jesus<br />
nicht kennen. „Besonders wichtig ist<br />
unsere Arbeit für verfolgte Christen,<br />
das bauen wir aus“, erklärt mir Evelyn,<br />
eine Kollegin von Peter. „Wir ermutigen<br />
sie übers Radio durch Sendungen über<br />
die Bibel und durch Lebensberichte von<br />
Brüdern und Schwestern weltweit, die<br />
ähnliches durchmachen.“ Christliches<br />
Radio für Tadschikistan gibt es bisher nur<br />
von TWR. Eine Frau dort habe zufällig<br />
die Sendungen gefunden. „Seit ich euch<br />
höre, habe ich wieder Hoffnung“, schrieb<br />
sie dem Sender.<br />
4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong>
MIDDLE EAST MEDIA<br />
Jüngster Partner der <strong>DMG</strong> ist Middle<br />
East Media (MEM) – seit April <strong>2019</strong>, als<br />
Europadirektorin Jolita Paton (London)<br />
den Buchenauerhof besuchte. MEM ist<br />
gut etabliert in der Arabischen Welt<br />
und möchte jungen Deutschen über die<br />
<strong>DMG</strong> Kurzeinsätze ermöglichen, betonte<br />
sie. 1975 von einem arabischen Pastor<br />
gegründet, geben sie das Evangelium auf<br />
kulturell einfühlsame Weise im Nahen<br />
Osten und Nordafrika weiter. 30 Jahre<br />
haben sie ein erfolgreiches Jugendmagazin<br />
in Arabisch herausgegeben. Später<br />
produzierten sie Videos und schulten<br />
mehr als 12.000 Araber in diesem Sektor.<br />
Daraus entstand der Fernsehsender<br />
SAT-7, heute eine eigenständige Organisation<br />
(siehe rechts). MEM hat zwei<br />
Produktionsstätten im Nahen Osten und<br />
zwei Büros im Westen, sie beschäftigen<br />
knapp 70 Mitarbeiter.<br />
„Wir produzieren christliche Filme,<br />
Fernsehserien, Clips für Soziale Medien,<br />
Online-Magazine und Apps“, berichtete<br />
Jolita Paton. Als einzige christliche<br />
Organisation im Nahen Osten haben<br />
sie ein Team, das 3D-Animationsfilme<br />
herstellen kann. Ihre Produkte werden<br />
von 250 Organisationen verbreitet.<br />
„Wir vermitteln zahllosen Menschen<br />
in der Arabischen Welt über Medien<br />
christliche Wahrheiten wie Vergebung,<br />
Hoffnung und Gnade“, erklärte sie. Ein<br />
neues Aufgabenfeld sei Flüchtlingshilfe.<br />
MEM hat arabischsprachige Filme „Life<br />
in the Desert“ (Leben in der Wüste) für<br />
traumatisierte Kinder produziert, mit<br />
Begleitmaterial für Helfer. 2018 sahen<br />
2.000 Kinder in 24 Flüchtlingslagern im<br />
Nahen Osten diese Filme. Partner vor<br />
Ort helfen ihnen, traumatische Erfahrungen<br />
zu verarbeiten.<br />
2015 gründete MEM eine Online-Plattform,<br />
die jährlich 100.000 Jugendliche im<br />
Nahen Osten erreicht. Sie schulen junge<br />
Leute, wie man Kurzvideos aufnimmt,<br />
die sie zur Diskussion auf die Plattform<br />
hochladen. Ein Clip ihrer Schüler ist bei<br />
einem wichtigen Kurzfilmfestival mit<br />
vier Preisen ausgezeichnet worden. Ein<br />
Online-Magazin richtet sich an arabische<br />
Frauen. Geschichten daraus sind als<br />
Buch zum Bestseller geworden. „Wir<br />
zeigen Mädchen, wie wertvoll sie sind,<br />
und ermutigen sie, über ihre Gefühle zu<br />
reden.“ Dabei sprechen die arabischen<br />
Medienmacher Themen wie Missbrauch,<br />
Genitalverstümmelung, häusliche Gewalt<br />
und Scheidung an und hinterfragen<br />
falsche Rollenbilder über Frauen in der<br />
arabischen Gesellschaft.<br />
Jolita Paton erzählte von Basma, die<br />
sich für Jesus entschieden hatte und aus<br />
ihrer Familie verstoßen worden war:<br />
„Jahrelang durfte Basma ihre Kinder<br />
nicht sehen, weil ihr Mann, ein muslimischer<br />
Geistlicher, es nicht erlaubte. Sie<br />
konnte nur beten.“ Durch Basma sind<br />
15 Angehörige Christen geworden, auch<br />
ihr Sohn. Seither wird der junge Mann<br />
massiv unter Druck gesetzt: „Eines Verbrechens<br />
angeklagt, das er nie begangen<br />
hat, wartet er im Gefängnis auf seinen<br />
Prozess!“, berichtete die Europadirektorin.<br />
Basma ist Mitarbeiterin von MEM,<br />
sie produziert Medien für Suchende und<br />
Gläubige aus muslimischem Hintergrund<br />
und bildet Mitarbeiter aus. „Durch ihre<br />
schweren Erfahrungen kann sie arabischen<br />
Christen und am Glauben Interessierten,<br />
denen Verfolgung droht, helfen.“<br />
Ein Beispiel, wie der ganzheitliche Ansatz<br />
von Middle East Media wirkt.<br />
FERNSEHPROJEKT SAT-7<br />
Der Satellitenfernsehsender SAT-7 ist<br />
1995 gegründet worden und hat seine<br />
Zentrale im griechischen Teil Zyperns.<br />
Sie senden auf vier Kanälen in drei Sprachen<br />
(Arabisch, Persisch und Türkisch)<br />
Christliches in den Nahen Osten und<br />
nach Nordafrika hinaus. Ihr Repertoire<br />
reicht von <strong>glauben</strong>sfördernden Bibelprogrammen<br />
über Telenovelas (wie Jesus<br />
Leben verändert), Musik (Traditionelles<br />
und Lobpreis) bis hin zu Schulfernsehen<br />
für Flüchtlingskinder. Der Gründer, Dr.<br />
Terence Ascott, sagte bei der SAT-7<br />
Konferenz Ende März: „Nach unabhängigen<br />
Gutachten haben 2018 bis zu 28<br />
Millionen Menschen SAT-7 geschaut –<br />
alle Generationen, viele regelmäßig.“<br />
Größte Resonanz erreichte ihr arabischer<br />
Kanal mit 21 Millionen Zuschauern.<br />
Für die 2,4 Millionen in Algerien ist<br />
der Sender besonders wichtig. Algerien<br />
hat trotz des massiven Drucks auf<br />
Christen die am schnellsten wachsende<br />
Kirche der Arabischen Welt, erklärte<br />
Ascott. Erstaunlich auch die Zuschauerzahl<br />
für Saudi Arabien: hochgerechnet<br />
1,16 Millionen! In einem Land, das als<br />
verschlossen gilt. – Man bedenke, bei<br />
der Umfrage sagten die Leute offen am<br />
Telefon, dass sie christliches Fernsehen<br />
schauen. Der Kinderkanal ist ebenfalls<br />
ein Erfolg; 2018 hatte „SAT-7 Kids“ 2,5<br />
Millionen Zuschauer in Ägypten, 777.000<br />
in Algerien, 337.000 in Saudi Arabien<br />
und so fort. Die Schulsendungen „SAT-7<br />
Academy“ werden auch von erstaunlich<br />
vielen Erwachsenen geschaut.<br />
Die frühere Programmchefin Rita<br />
El-Mounayer (49) hat dieses Jahr die<br />
Leitung von SAT-7 übernommen. Damit<br />
rückt SAT-7 näher an sein Selbstverständnis<br />
heran – sie sehen sich nämlich<br />
als Fernsehsender „von arabischen<br />
Christen für die Arabische Welt“. Um<br />
Christen zu ermutigen, Bibelinhalte zu<br />
lehren und sachlich richtige Informationen<br />
über Kirchen und Christen im<br />
Orient und den Glauben an Jesus zu<br />
verbreiten, in einer Weltregion, wo es<br />
von Falschinformationen und Vorurteilen<br />
nur so wimmelt. Mit der libanesischen<br />
Leiterin aus maronitischem Hintergrund<br />
wird diese Vision Realität.<br />
Wie die Programme von SAT-7 wirken,<br />
zeigen Zuschauerreaktionen: Selbst<br />
tief im Jemen, wo ein blutiger Krieg<br />
Tausende in Tod und Verzweiflung treibt,<br />
finden Menschen Hoffnung und Halt.<br />
Vor zwei Jahren hat sich ein Jemenit für<br />
Jesus entschieden. Trotz Gefahr und<br />
religiöser Verfolgung erzählt er in seiner<br />
Heimat begeistert von Jesus. Durch ihn<br />
sind neun weitere Menschen Christen<br />
geworden. Ein Zuschauer aus dem Iran<br />
schrieb: „Vor einem Jahr habe ich mich<br />
für Jesus entschieden, ich schaue eure<br />
Programme jeden Tag. Ich habe keine<br />
Gemeinde und keinen Pastor, nur euch.<br />
Ich liebe eure Bibelsendungen, die mir<br />
helfen, im Glauben zu wachsen.“<br />
Das Motto von SAT-7 heißt: „Making<br />
God’s Love Visible“ (Gottes Liebe sichtbar<br />
werden lassen). Ihre 237 Mitarbeiter<br />
produzieren in Studios auf Zypern, in<br />
der Türkei, dem Libanon, Ägypten und<br />
England. Ihr christliches und pädagogisches<br />
Fernsehen soll „Menschen das<br />
Evangelium zugänglich machen und Kirchen<br />
in ihrem Leben, Werk und Zeugnis<br />
für Christus unterstützen“.<br />
SIE WOLLEN HELFEN?<br />
Wir danken Ihnen für Ihre Spenden<br />
zum <strong>DMG</strong>-Projekt „Medien für Millionen!“<br />
Von Marokko bis Usbekistan<br />
und vom Libanon bis Indonesien hören<br />
Menschen auf allen Kanälen moderner<br />
Kommunikation die Botschaft, dass<br />
Jesus Christus lebt!<br />
P50258 Medien für Millionen<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
5
NAHER OSTEN<br />
Peter Fuss kam durch einen „Knall“ in die Mission.<br />
Ein Motorradunfall veränderte alles.<br />
Petrus, der Fels<br />
Über Peter Fuss auf Zypern – Portrait eines Mitarbeiters im Hintergrund<br />
An der Küste Zyperns: Unter uns<br />
schmiegt sich leuchtendweiß<br />
ein altgriechisches Amphitheater in<br />
die Felsen, umwuchert von duftendem<br />
Thymian und gelber Arnika, davor die<br />
Unendlichkeit: das Meer. Missionar<br />
Peter Fuss reibt mir schmunzelnd<br />
seine Philosophie unter die Nase. Kein<br />
Fleck der Erde wäre passender dafür,<br />
als der 31-Jährige aus dem Allgäu<br />
sagt: „Immer wenn bei uns ein System<br />
ausfällt, lächle ich und bete. Bleibe ich<br />
nicht ruhig, wer dann?“ Peter arbeitet<br />
seit zwei Jahren als Senior IT-Administrator<br />
mit der <strong>DMG</strong> bei unserer<br />
Partnerorganisation Trans World<br />
Radio (TWR) auf der Insel Zypern. Er<br />
hat die Ruhe weg, nicht nur in freier<br />
Natur. Dabei ist jeder Tag, den er hier<br />
arbeitet, ein Wunder:<br />
Gelernt hat Peter Fuss Fachinformatik<br />
Systemintegration. Mit Schalk im Blick<br />
erklärt er, was dieser Begriff seinen<br />
Kollegen bedeutet: „Ich bin zuständig für<br />
alles, was einen Stecker hat und ausfällt:<br />
sei es Telefon, Rechner oder Kaffeemaschine!“<br />
Peter kümmert sich von Zypern<br />
aus um 80 Computerarbeitsplätze, verteilt<br />
über ganz Europa, – das ist möglich<br />
dank Skype und E-Mail.<br />
Er ist das erste Mal bei den antiken<br />
Ruinen, obwohl er schon ein Dreivierteljahr<br />
hier am Ende Europas lebt. Er<br />
kommt selten weg von seinen Rechnern,<br />
eingebunden in das weltweite Netz von<br />
TWR: „In unserer IT herrscht ständig<br />
Mangel“, zuckt er die Schultern.<br />
Er muss oft abends verfügbar sein,<br />
wenn die Kollegen in North Carolina<br />
(bei ihnen morgens) den ersten Becher<br />
Kaffee schlürfend ihre Computer<br />
hochfahren. Peter hält sich dann lieber<br />
müde an seiner Halblitertasse „Türkischer<br />
Apfel-Feige“-Tee fest, wenn sie<br />
miteinander Probleme lösen, manchmal<br />
bis in die Nacht. Heute sind Radiosendungen<br />
für Afrika gefährdet, weil eine<br />
Sendeanlage in Swasiland ohne Internet<br />
nur noch verloren in der Landschaft<br />
rumsteht. Dasselbe gilt für Kollege John<br />
vom Marketing im Büro direkt nebenan,<br />
der auch nicht mehr ins Web kommt.<br />
Peter geht zu ihm, lächelt wie immer,<br />
und zeigt dem Fehler, wo’s lang geht.<br />
Dann macht er sich ans Budget für 80<br />
Kollegen, die er mit Geräten versorgt,<br />
und telefoniert mit Großhändlern: „Es ist<br />
nicht einfach, in Zypern einzukaufen. Es<br />
gibt keinen Laden für unseren speziellen<br />
Bedarf“, erklärt er. Danach geht’s an ein<br />
Softwareupdate; und er zeigt per Skype<br />
einem Kollegen in Bratislava, wie er<br />
seine Druckertrommel wechseln kann.<br />
Parallel setzt Peter einen Laptop neu auf;<br />
nicht hier auf seinem Schreibtisch, übers<br />
Web in den Niederlanden natürlich.<br />
„Unser Zweig von TWR ist zuständig<br />
für Europa, den Nahen Osten, Zentralasien<br />
und Nordafrika.“ Ein riesiger<br />
Bereich, denke ich. Und das mit den<br />
paar Büros, Mitarbeitern und nur einem<br />
Studio? Ich überlege laut: „Kann man so<br />
christliches Radio für die halbe Welt machen?“<br />
Geduldig erklärt mir Peter: „Wir<br />
tun unseren Dienst im Hintergrund,<br />
damit Leute in anderen Teilen der Welt<br />
Sendungen produzieren und ausstrahlen.<br />
Die wunderschönen Programme von<br />
‚Women of Hope‘ zum Beispiel werden<br />
von arabischen Mitarbeitern in einem<br />
6<br />
Peter Fuss<br />
P10170
Studio im Nahen Osten hergestellt. Sie<br />
geben unterdrückten arabischen Frauen<br />
eine Stimme.“<br />
Ich komm immer noch nicht mit:<br />
„Was tun dann eure 15 Leute im Büro<br />
hier?“ Jetzt grinst Peter wirklich über<br />
meine Begriffsstutzigkeit: „Wir in Zypern<br />
arbeiten im Hintergrund. Wir kümmern<br />
uns um Material, Technik, EDV, Strategie,<br />
Planung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das ist wichtig, damit unsere Partner<br />
in anderen Ländern christliches Radio<br />
produzieren können. Ohne meine<br />
Arbeit mit Computern und Systemen<br />
würde manche Radiosendung, durch<br />
die Menschen Jesus kennenlernen, nie<br />
ausgestrahlt!“<br />
Davon ist auch Dirk Müller (bei TWR<br />
der Leiter für Europa) überzeugt. Und<br />
von Peter! „Er macht einen super Job“,<br />
sagt er. Was er als Chef so an Peter<br />
schätzt? Seine direkte, ehrliche, freudige<br />
Art. Eigentlich typisch Deutsch,<br />
aber irgendwie doch nicht, weil Peter<br />
bittere Wahrheiten, wenn was nicht<br />
funktioniert, immer mit Humor serviert.<br />
Kollege Lukas sagt: „Geben wir Peter ein<br />
Problem, dann arbeitet er durch, bis es<br />
gelöst ist.“ Carol aus der Personalabteilung<br />
fleht förmlich: „Schickt uns mehr<br />
Leute wie Peter.“ Und Nate, ein Techniker,<br />
ergänzt: „Peter hat eine feine Art<br />
und ist beständig, der einzige IT-Experte,<br />
den ich kenne, der extrovertiert ist.“<br />
Peters 15 Kollegen sind sich einig: Trans<br />
World Radio wäre ärmer ohne ihn.<br />
Dabei ist es ein Wunder, dass Peter<br />
Fuss überhaupt nach Zypern kam. Wir<br />
sitzen in seiner kleinen Mietwohnung in<br />
einem Neubaugebiet zwischen Bananenplantagen,<br />
wildem Kaktus und Olivenbäumen,<br />
während er typisch zypriotisch<br />
den Grill anfeuert und Souvlaki mit<br />
Halloumi und Kürbisscheiben brutzelt.<br />
Kochen ist seine Leidenschaft. Es<br />
schmeckt lecker, als er mir seine „Story<br />
mit Jesus“ auftischt:<br />
„Ich kam mit einem Knall in die Mission!“,<br />
erzählt er. Einige Tage vor einem<br />
geplanten Kurzeinsatz mit OM auf dem<br />
Missionsschiff „Logos Hope“, die Koffer<br />
waren so gut wie gepackt, hatte er<br />
nochmal schnell eine Runde mit seinem<br />
geliebten Motorrad drehen wollen.<br />
Da hat es geknallt. Ein Auto hatte das<br />
Stoppschild übersehen und war ihm direkt<br />
vors Motorrad gefahren. Statt zwei<br />
Jahre in die Mission hieß es zwei Jahre<br />
Krankenhaus und Reha; Schmerzen, im<br />
Bett liegen, und er musste neu laufen<br />
lernen. Wahnsinn. Der junge Metallbauer<br />
hielt plötzlich nicht mal mehr vier<br />
Stunden Arbeit aus. Nichts war wie vor<br />
dem Unfall. Was sollte er anfangen mit<br />
seinem Leben?<br />
Nach langem Ringen und<br />
viel Gebet begann er seine<br />
Umschulung zum Fachinformatiker.<br />
Peter bekam Spaß<br />
am neuen Beruf und blieb<br />
offen für Mission. Doch<br />
was sollte ein gebrochener<br />
Mensch wie er schon groß<br />
leisten für Jesus? „Eine gute Freundin riet<br />
mir zur theologischen Ausbildung, das<br />
war genial“, nippt er an seiner riesigen<br />
Teetasse, von der er auch eine zu Hause<br />
hat. „Bei den Fackelträgern in Deutschland<br />
und Schweden durfte ich Jesus tiefer<br />
kennenlernen. Er heilte meine Seele!“<br />
Damals erkannte Peter, wie sehr Jesus<br />
ihn liebt. „Und dass er mich einsetzen<br />
wollte, genau wie ich bin – in allem Leid,<br />
all meiner Unvollkommenheit, hat Jesus<br />
mir immer das Richtige geschenkt.“ Oft<br />
nicht, was Peter wollte – schon gar nicht<br />
nach dem eigenen Zeitplan – aber immer<br />
passend: gute Ärzte und Heilung, bei der<br />
die Mediziner von Wundern sprachen.<br />
Und Menschen, die ermutigten. Das ist<br />
die Grundlage von Peters besonnener<br />
Art bis heute: „Jesus ist größer als jede<br />
Situation. Ich musste auf die ganz harte<br />
Tour lernen, dass ich Jesus gehöre“, resümiert<br />
er. Dass Peter nicht aufgibt, sondern<br />
in Schwachheit – oft mit Schmerzen<br />
– einen genialen Job tut, ist für seine<br />
Kollegen ein Riesenvorbild. „Gott gibt<br />
mir, was nötig ist, dass ich heute tun<br />
kann, was heute dran ist, – nicht mehr,<br />
nicht weniger“, und er strahlt mich an,<br />
als er diesen einmaligen Satz vom Stapel<br />
lässt.<br />
Peters Team hatte es schwer die<br />
vergangenen Monate. Die 15 Mitarbeiter<br />
sind 2018 von Wien nach Zypern<br />
umgezogen – komplett, das ganze<br />
TWR-Büro. „Es war ein Kampf“, sagt<br />
Unser Team dachte,<br />
wir sind in Europa,<br />
weil Zypern ja zur<br />
EU gehört, aber wir<br />
leben hier mitten im<br />
Nahen Osten.<br />
Peter. Eigentlich eine gute Idee, weil sie<br />
Radio für den Nahen Osten, Nordafrika<br />
und die Seidenstraßenstaaten produzieren<br />
und auf Zypern mitten in einem<br />
Teil ihrer Zielgruppe leben. Aber die<br />
Umsetzung lief holprig: „Wir dachten,<br />
wir sind in Europa, weil Zypern ja zur<br />
EU gehört, aber wir leben hier im<br />
Nahen Osten – eindeutig.“ Es dauerte<br />
Monate, bis sie Bankkonto, Internet- und<br />
Telefonanschluss hatten.<br />
Ohne Konto waren die<br />
Visa einiger Mitarbeiter<br />
gefährdet.<br />
Dank Peters Ruhe<br />
und Ausdauer haben sie<br />
zumindest die technischen<br />
Hürden inzwischen<br />
überwunden. Jetzt gilt es,<br />
mit den Herzen anzukommen.<br />
„Wir sind schon am richtigen Ort“,<br />
erklärt Peters Büroleiter. Eines ihrer<br />
Ziele ist, geistliche Leiter und verfolgte<br />
Christen aus dem ganzen Nahen Osten,<br />
der bei ihnen ja direkt vor der Haustüre<br />
liegt, einzuladen, zu vernetzen und zu ermutigen.<br />
Zypern liegt ideal, mittendrin.<br />
Für Peter wünscht er sich auf Dauer<br />
einen IT-Kollegen. Jemanden, der Peter<br />
unter die Arme greift. Damit er mit<br />
seinen vom Unfall damals verursachten<br />
gesundheitlichen Hürden nicht immer so<br />
hart am Limit lang arbeiten muss. Leider<br />
ist es schwer, technische Mitarbeiter für<br />
Mission zu finden. IT-ler, die ihr das lest,<br />
meldet euch bei der <strong>DMG</strong>!<br />
Beim Abschied nach zwei intensiven<br />
Tagen stehe ich wieder mit Peter am<br />
Strand. Er lacht und zeigt, wo Ägypten<br />
sein soll, hinterm Horizont. Dort leben<br />
viele Hörer der Sendungen von TWR<br />
Arabic, die auch dank Peters Team<br />
ausgestrahlt werden. Ich betrachte die<br />
Kalkfelsen der Bucht – dann schau ich in<br />
Peters fröhliches Gesicht. Da kommen<br />
mir die Worte aus Matthäus 16 in den<br />
Sinn: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen<br />
werde ich meine Kirche bauen und<br />
die Pforten der Unterwelt werden sie<br />
nicht überwältigen.“ So einer ist Peter,<br />
dort in Zypern.<br />
Theo Volland<br />
Chefredakteur<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
7
NAHER OSTEN<br />
Christen aus Bethlehem helfen!<br />
Im Februar machte sich ein Team<br />
unseres Beit Al Liqa (Haus der Begegnung)<br />
aus Bethlehem nach Jordanien auf,<br />
um in einer Kleinstadt an der syrischen<br />
Grenze Flüchtlingen zu helfen. Mit von<br />
der Partie unser Vorstandsmitglied Pastor<br />
Atallah und seine Frau Hilda, Andres,<br />
unsere Mitarbeiter Jane und Issa sowie<br />
sieben Frauen aus unserem Frauenkreis.<br />
Pastor Atallah hatte schon mehrere<br />
solche Einsätze in Zusammenarbeit<br />
mit einer christlichen Gemeinde an der<br />
jordanisch-syrischen Grenze durchgeführt.<br />
Jeden Tag besuchten sie Flüchtlingsfamilien<br />
in ihren Unterkünften. Was<br />
sie vorfanden war herzzerreißend. Die<br />
Wohnungen kalt, nur dünne Matratzen<br />
als Sitzmöglichkeiten, ganz zu schweigen<br />
von den Küchen und sanitären<br />
Anlagen. Und doch waren die Familien<br />
dankbar, nicht mehr im Flüchtlingslager<br />
zu wohnen; für die Unterstützung einer<br />
internationalen Hilfsorganisation, auch<br />
wenn es kaum zum Leben reicht; dankbar<br />
für jeden Dinar, den der Vater illegal<br />
dazuverdient; für die Gemeinde, die sie<br />
mit dem Nötigsten versorgt; und für<br />
unser Team, das Lebensmittel, Decken,<br />
Gasheizer und anderes mitbrachte.<br />
Die Liebe und Freundlichkeit öffneten<br />
vielen das Herz. Obwohl die meisten<br />
der Flüchtlinge Muslime waren, ließen<br />
sie es zu, dass ihre Gäste mit ihnen<br />
beteten, aus der Bibel vorlasen und sie<br />
ermutigten. Da war eine hochschwangere<br />
Frau mit vier Kindern, deren Mann<br />
sie verlassen hatte. Sie erzählte, dass<br />
niemand ihr half, als die Wehen einsetzten.<br />
Sie sei rausgegangen an die Straße,<br />
um ein Taxi anzuhalten. Noch bevor sie<br />
das Krankenhaus erreichten,<br />
brachte sie<br />
ihr Kind im Fahrzeug<br />
zur Welt. Sie weiß<br />
nicht, wie sie ihre<br />
Familie ernähren soll.<br />
Sie war so glücklich<br />
über unsere Gaben.<br />
Einer anderen Alleinerziehenden<br />
schenkte unser Team eine<br />
Nähmaschine, weil die Frau nähen kann.<br />
Nun hat sie Arbeit und kann ein wenig<br />
Geld verdienen.<br />
Andres kam in eine Familie, deren<br />
Wohnung schrecklich aussah, die Wände<br />
verschimmelt, in der Ecke lief der<br />
Fernseher. Unser Team stellte sich als<br />
Gäste aus Bethlehem vor: „Wisst ihr, wo<br />
Bethlehem liegt?“ Die Familie hatte keine<br />
Ahnung. „Wisst ihr, dass der Messias<br />
in Bethlehem geboren ist?“ Die junge<br />
Mutter strahlte: „Den Messias kenne ich,<br />
den habe ich im Fernsehen gesehen!“ Sie<br />
erzählte, was Jesus alles gemacht hat und<br />
wie er gekreuzigt wurde. Eine Stunde<br />
lang erklärte Andres ihr das Evangelium,<br />
die Frau hörte interessiert zu ...<br />
Jeden Tag besuchten<br />
sie Flüchtlingsfamilien in<br />
ihren Unterkünften.<br />
Was sie vorfanden war<br />
herzzerreißend.<br />
Viele Flüchtlinge besuchen gerne die<br />
christliche Gemeinde am Ort. Die Gemeinde<br />
bietet ihnen Kinderstunden an,<br />
führt Workshops durch und treibt mit<br />
Jugendlichen Sport. Bei allem half unser<br />
Team und hatte wertvolle Begegnungen.<br />
In die Frauenstunde mit Jane als Gastrednerin<br />
kamen größtenteils<br />
muslimische<br />
Frauen.<br />
Für unseren Frauenkreis<br />
war der Einsatz<br />
eine lebensverändernde<br />
Erfahrung. Die Schicksale<br />
der Flüchtlinge<br />
berührten sie tief.<br />
Den meisten war der Gedanke an<br />
Missio n neu. Mit jedem Besuch wuchs<br />
ihr Wunsch, den Menschen von Jesus<br />
zu erzählen. Sie öffneten ihre Herzen<br />
und Portemonnaies. Je mehr sie gaben,<br />
umso mehr beteten sie auch: „Herr, ich<br />
möchte anderen ein Zeugnis sein!“<br />
Es war eine unvergessliche Zeit: Die<br />
Gemeinschaft, der Austausch bis spät in<br />
die Nacht, die intensiven Gebetszeiten<br />
und der gemeinsame Dienst schweißten<br />
zusammen. Sie kamen glücklich<br />
und von Gott gestärkt nach Hause! Im<br />
September werden wieder zwei Einsätze<br />
stattfinden.<br />
8<br />
Andres und Melissa Zorob<br />
P10870
THAILAND<br />
Bine fliegt<br />
nach Thailand :)<br />
„Ich darf in die Mission?!“<br />
Zu diesen Menschen gehöre ich<br />
auch: „… und als sie ihn (Jesus)<br />
sahen, warfen sie sich anbetend vor ihm<br />
nieder; etliche aber zweifelten“ (Matth.<br />
28,17). Dieser Bibelvers steht direkt vor<br />
dem Missionsbefehl und Jesus gibt uns<br />
allen diesen Auftrag. Auch denen, die<br />
zweifeln!<br />
Seit Jahren habe ich den großen<br />
Wunsch Mission auf dem Herzen. Doch<br />
ich dachte: Gott sendet nur, die nicht<br />
wollen. Die wollen, behält er zu Hause.<br />
Gott sei Dank, hat sich diese Aussage<br />
nicht bestätigt. Mein himmlischer Vater<br />
liebt mich wie ich bin: weltoffen, kontaktfreudig,<br />
sprachbegeistert, reiselustig,<br />
musikalisch, unsicher und kinderlieb. Ich<br />
darf dieses Jahr nach Thailand ausreisen,<br />
um Kindern und Familien von Jesus zu<br />
erzählen. Das habe ich immer schon<br />
gerne gemacht. Als Erzieherin habe ich<br />
viele wertvolle Erfahrungen mit Kindern<br />
und Jugendlichen gesammelt, beispielsweise<br />
durfte ich mit einer Freundin<br />
evangelistische Kinderstunden an meiner<br />
Arbeitsstelle gestalten. Oft bin ich auch<br />
an meine Grenzen gestoßen, doch Jesus<br />
war in meiner Schwachheit stark.<br />
Vor sechs Jahren habe ich bei einem<br />
Missionseinsatz Thailand und die Leute<br />
dort kennen- und liebengelernt. Es hat<br />
Spaß gemacht, das Land zu erkunden,<br />
Menschen kennenzulernen und im<br />
Kindergarten mitzuarbeiten. Ich habe<br />
Kindern aus buddhistischem Hintergrund<br />
die Bibel erzählt. Durch Gebet und<br />
Gottes klare Führung war ich in Thailand<br />
gelandet, obwohl mein Wunschkontinent<br />
eigentlich Afrika war. Ich habe erlebt,<br />
wie Jesus die besten Pläne für mich hat.<br />
Jetzt führt sein Weg durch viele offene<br />
Türen zurück nach Thailand. Meine<br />
Gemeinde, Familie und Freunde stehen<br />
hinter mir, dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Nach einem Jahr Sprach- und Kulturstudium<br />
werde ich im Team in einem Slum<br />
der Millionenstadt Bangkok arbeiten. Ich<br />
möchte mir Zeit für Kinder nehmen und<br />
ihnen die Liebe von Jesus weitergeben,<br />
so sollen auch Familien erreicht werden.<br />
Wenn Gott die Arbeit wachsen lässt,<br />
wird eine Gemeinde dort entstehen.<br />
Ich mache Ihnen Mut: Gottes Wille<br />
ist nicht immer das Gegenteil unserer<br />
Wünsche! Ich bin so dankbar für seine<br />
Führung und Vorbereitung die vergangenen<br />
Jahre.<br />
NEU: Christine (Bine) Seifert<br />
P10921<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
9
ASIEN<br />
THAILAND<br />
AFRIKA<br />
BOTSWANA<br />
Nachhaltigkeit im<br />
Rollstuhlprojekt<br />
Ein Bürgermeisteramt bat uns um<br />
Hilfe: In seiner Provinz Songkla,<br />
tief im Süden, sollte eine Rollstuhlfabrik<br />
entstehen. Thailänder vor Ort hatten<br />
erkannt, wie wichtig es ist, Menschen<br />
mit Behinderung in ihrer Provinz mit<br />
Rollstühlen zu versorgen. Ihre enthusiastische<br />
Bitte freute Johannes Janzen<br />
(<strong>DMG</strong>), den stellvertretenden Leiter des<br />
Rollstuhlprojekts, und uns als Team sehr.<br />
Um die Grundlage für eine solche<br />
Kooperation zu schaffen, nahmen er und<br />
drei Mitarbeiter im vorigen Jahr in den<br />
USA an einem Training der Weltgesundheitsorganisation<br />
teil; seither dürfen wir<br />
Ausbilder lizensieren. So konnten Ende<br />
Februar vier Langzeitmitarbeiter zu der<br />
Initiative nach Südthailand fliegen, um<br />
100 Technikern die einwöchige Grundausbildung<br />
für die Wartung und Pflege<br />
von Rollstühlen zu geben. Sie machten<br />
sie mit der Vielfalt an Rollstühlen<br />
vertraut und wie diese den tatsächlichen<br />
Anforderungen gerecht werden.<br />
Das neue Zentrum ist am 5. April<br />
zunächst als Reparaturwerkstatt<br />
eröffnet worden. Dort bekommen jetzt<br />
körperlich behinderte Menschen eine<br />
Festanstellung – ein großer Schritt zu<br />
mehr Akzeptanz. Einige haben angefangen<br />
zu weinen, als sie hörten, dass sie<br />
einen richtigen Arbeitsplatz bekommen.<br />
Das gibt ihnen Unabhängigkeit, Würde,<br />
Hoffnung und verändert ihr Leben nachhaltig.<br />
Johannes und seine thailändischen<br />
Kollegen wünschen sich mehr Partner<br />
wie diese Initiative im Süden.<br />
Sie wollen ein thailandweites Qualitätsnetzwerk<br />
aufbauen und medizinisches<br />
und technisches Personal ausbilden.<br />
Wenn dieses Netzwerk steht, können<br />
sie Partnern kostenlos Rollstühle und<br />
Mobilitätshilfen senden, die diese in ihren<br />
Regionen an Bedürftige ausgeben. So<br />
übernehmen Einheimische Verantwortung<br />
und es entstehen Anlaufstellen vor<br />
Ort, an die sich<br />
Menschen mit<br />
Behinderung<br />
wenden können.<br />
Es ist super, bei<br />
so etwas im<br />
Kurzeinsatz mitzuarbeiten.<br />
„<br />
„Ihr seid wie<br />
Schokolade für uns!“<br />
Wenn ich älter bin, will ich auch so<br />
ein Projekt auf die Beine stellen,<br />
das Kindern und Jugendlichen hilft, die<br />
von anderen nicht beachtet werden“,<br />
sagt Kultwano dankbar strahlend auf der<br />
Bühne zum Ende des Alphakurses. Seine<br />
Worte machen mir Gänsehaut. Eines<br />
der Erlebnisse, das ich nicht vergessen<br />
möchte.<br />
Eigentlich hatte ich nie Botswana<br />
im Blick. Mein Plan war, Jesus ein Jahr<br />
zu dienen, in einer Schule im Ausland.<br />
Es kam anders: Ich<br />
landete nicht an einer<br />
Schule, sondern sollte<br />
mehrere Projekte<br />
unterstützen. Vor<br />
meiner Ausreise wusste<br />
ich nur wenig. Nur<br />
eines war klar: Ich<br />
wollte die Liebe von Jesus weitergeben.<br />
Genau das tue ich jetzt. An wen?<br />
An staunende Augen, die von meinen<br />
Haaren fasziniert sind. An Hände, die<br />
meine Haut anfassen. An hüpfende<br />
Kinder, die ich an die Hand nehme. Wie<br />
sehr sich die Kleinen nach Liebe sehnen.<br />
Verzweifelt sucht ein Junge meine<br />
Aufmerksamkeit. Er stupst mich an und<br />
ärgert andere. Als ich ihn auf den Schoß<br />
nehme, wird er ruhig. Egal, wie aufgedreht<br />
ein Kind ist, am Ende brauchen sie<br />
Egal in welchem Projekt –<br />
ob Vorschule, Kindergarten,<br />
Nachhilfe, Alpha-Kurs oder<br />
Jungschar – ich kann hier<br />
wirklich Glauben leben.<br />
Lena und Sophie haben Spaß<br />
bei der Arbeit mit Kindern<br />
alle: LIEBE! Leider ist es genau das,<br />
was den Kindern in Erziehung und<br />
Kindergärten hier zu wenig geschenkt<br />
wird. So bleibe ich geduldig. Als der<br />
Bub auf meinem Schoß einschläft, ist<br />
das mein größtes Geschenk.<br />
Egal in welchem Projekt – ob<br />
Vorschule, Kindergarten, Nachhilfe,<br />
Alpha-Kurs oder Jungschar – ich kann<br />
hier wirklich Glauben leben. Ich bin<br />
Trösterin und „weiße Schokolade“. Ja,<br />
so sagen sie zu meiner Kollegin Lena<br />
(auch <strong>DMG</strong>) und<br />
mir: „Ihr seid wie<br />
Schokolade für<br />
uns, weil ihr so gut<br />
tut.“ Das hat uns<br />
ein Lächeln aufs<br />
Gesicht gezaubert.<br />
Drei Monate<br />
kam ich einmal die Woche, vollbepackt<br />
mit Essen, Spiel und Spaß, mit<br />
einem Alpha-Team zu Jugendlichen,<br />
um mit ihnen über Gott und die Welt<br />
zu philosophieren. Manchmal frage ich<br />
mich, nehmen sie wirklich etwas mit,<br />
außer dem vollen Bauch? Ja! Denn wir<br />
erleben mit, wie sie sich verändern. So<br />
wie Kultwano (oben). Die Teilnehmer<br />
sind gewachsen – und auch ich wurde<br />
beschenkt. Botswana war eindeutig<br />
Gottes Plan!<br />
10<br />
Lukas Klein-Nöh,<br />
Kurzeinsatz P29900<br />
Sophie Gabel, Kurzeinsatz<br />
P29900
ELFENBEINKÜSTE<br />
<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong><br />
| THEMA<br />
Aufgrund der sich verschlechternden<br />
Sicherheitslage haben wir beschlossen,<br />
alle Missionare aus eurem Einsatzort<br />
abzuziehen.“ Diese Nachricht der<br />
Missionsleitung schlug bei uns in Burkina<br />
Faso ein wie der Blitz. Natürlich hatten<br />
wir mitbekommen, dass es mehr Terroranschläge<br />
in unserem Landesteil gab,<br />
aber hier in der Stadt schien alles ruhig<br />
und normal. Weder ich noch meine Mitmissionare<br />
waren beunruhigt. Familien<br />
mit Kindern blieb zwei Wochen Zeit,<br />
sich auf die Abreise vorzubereiten;<br />
wir Singles konnten noch sechs Wochen<br />
bleiben.<br />
Ich war dankbar, zumindest bis zum<br />
Ende des Semesters an unserer theologischen<br />
Ausbildungsstätte weiter unterrichten<br />
zu können. Aber ich hatte mir so<br />
viel für die Ferien vorgenommen: endlich<br />
Zeit, Freunde besuchen, mit Studenten<br />
Material für ihr Gemeinden entwickeln,<br />
einen Ehemaligentreff organisieren, einen<br />
neuen Kurs vorbereiten ... Gleichzeitig<br />
meldete sich eine innere Stimme: „Und<br />
wenn du gar nicht mehr zurück darfst?“<br />
Ich hatte einiges erreicht in den 13<br />
Jahre an diesem Einsatzort: mehr als<br />
100 Studenten unterrichtet, einen<br />
ehemaligen als Bibliothekar und Lehrer<br />
ausgebildet, mit anderen einen Schriftendienst<br />
für Kirchen und Gemeinden<br />
begonnen und viele Freundschaften mit<br />
„<br />
Was bleibt, wenn alles endet?<br />
Christen wie Nichtchristen geknüpft.<br />
Genügte das? Vieles blieb unvollendet.<br />
Eben erst hatte ich den Unterricht einer<br />
neuen Klasse begonnen; die Begleitung<br />
ehemaliger Studenten steckte noch in<br />
den Kinderschuhen; zwei neue Schriften<br />
blieben in Bearbeitung zurück; Freunde<br />
hatten das Evangelium gehört, aber noch<br />
keine Entscheidung getroffen. Konnte ich<br />
so vieles halbfertig zurücklassen?<br />
Als auch noch ein Polizeiposten in der<br />
Nähe unserer Ausbildungsstätte überfallen<br />
worden ist, stand fest, dass mein<br />
Dienst dort zu Ende<br />
ging. Der Abschied<br />
fiel sehr schwer! Ich<br />
dachte nach, was ich<br />
meinen Studenten und<br />
Kollegen als ermutigendes<br />
Wort noch<br />
sagen könnte. Ein Vers<br />
aus dem Philipperbrief<br />
fiel mir ein, wo Paulus schreibt: „Der<br />
in euch angefangen hat das gute Werk,<br />
der wird’s auch vollenden bis an den<br />
Tag Christi Jesu“ (Philipper 1,6). Paulus<br />
musste die Stadt Philippi auch vorzeitig<br />
verlassen. Er vertraute, dass Gott<br />
sorgt. Dass Gottes Werk auch ohne die<br />
physische Präsenz von Paulus weiterwächst.<br />
Das war auch mein Gebet, als<br />
ich meinen Haushalt auflösen und mich<br />
von allen verabschieden musste.<br />
Als auch noch ein<br />
Polizeiposten in der<br />
Nähe überfallen worden<br />
ist, stand fest, dass mein<br />
Dienst in Burkina Faso zu<br />
Ende ging.<br />
Inzwischen hat Gott mir einen neuen<br />
Einsatzort im Nachbarland Elfenbeinküste<br />
zugewiesen, wieder bin ich als<br />
theologische Lehrerin aktiv. Ich freue<br />
mich, dass mein Dienst in Afrika weitergehen<br />
darf, und versuche, mit meinen<br />
ehemaligen Kollegen, Studenten und<br />
Freunden in Burkina Faso in Kontakt zu<br />
bleiben. Leider darf Samson, den ich als<br />
Lehrer ausgebildet habe, an der Bibelschule<br />
nicht mehr unterrichten, weil er<br />
kein weiterführendes Diplom hat. Umso<br />
mehr freue ich mich, dass er einen der<br />
Kurse, die wir zusammen<br />
entwickelt haben,<br />
an anderen Schulen<br />
und in Gemeinden<br />
unterrichtet.<br />
Sehr ermutigend<br />
war auch der Anruf<br />
eines anderen früheren<br />
Studenten. Er sagte:<br />
„Immer wenn ich mich auf einen Dienst<br />
vorbereite, erinnere ich mich an deine<br />
Andachten. Du hast uns anhand eines<br />
kleinen Koffers gezeigt, was wir ‚einpacken‘<br />
sollen, um auf schwere Situationen<br />
und Verfolgung vorbereitet zu sein. Ich<br />
wünschte mir, du wärst noch hier und<br />
ich könnte dich öfters um Rat fragen. Du<br />
bist nicht vergessen.“<br />
Martina Bastian<br />
P10027 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong> 11
Plötzlich standen direkt vor mir drei<br />
ausgewachsene Rehböcke. Die<br />
braungrauen Tiere waren erstaunlich<br />
groß, als sie mich mit ihren dunklen<br />
Augen erschrocken durch die Frontscheibe<br />
des Kleinbusses anstarrten. Mit dem<br />
Dienstauto war ich spätabends auf einer<br />
gut ausgebauten Bundesstraße unterwegs.<br />
Die Scheinwerfer hatten die trockene<br />
Straße gut ausgeleuchtet. Schon<br />
mein Fahrlehrer hatte mir beigebracht,<br />
wie wichtig vorausschauendes Fahren<br />
ist. Die Straße war frei, kein Gegenverkehr,<br />
ich fuhr knapp die erlaubten 100.<br />
Dann war es wie eine innere Stimme,<br />
die sagte: „Detlef, fahr langsam – brems<br />
ab!“ Ich tat es, fuhr langsamer weiter,<br />
als plötzlich die Rehböcke hinter einer<br />
leichten Bodenwelle mitten auf der Straße<br />
standen. Einen Meter vor den Tieren<br />
kam mein Kleinbus zum Stehen; ich blieb<br />
bewahrt.<br />
WAS BRINGT DIE ZUKUNFT?<br />
<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong><br />
Können wir vorausschauen? Jein! Wir<br />
können weit vorausschauen, aber immer<br />
nur so weit, wie unsere Augen reichen.<br />
Weiter sehen wir nicht! Unser Blickfeld<br />
ist meistens sehr begrenzt. Das Wort<br />
„vorausschauen“ hat aber noch eine tiefere<br />
Bedeutung. <strong>Voraus</strong>schauen meint:<br />
„kommende Entwicklungen einschätzen<br />
und die eigenen Planungen danach einrichten“<br />
(Duden). Dieses <strong>Voraus</strong>schauen<br />
haben wir in unserer Kultur stark<br />
verinnerlicht. Gerade bei Bauprojekten<br />
wird das deutlich. Von der Planung einer<br />
Straße bis zu ihrer Fertigstellung können<br />
in Deutschland schon Mal 20 Jahre<br />
vergehen. In Ankara, wo ich etliche Jahre<br />
gearbeitet habe, wurde in siebzig Tagen<br />
eine stets verstopfte Kreuzung in eine<br />
moderne Verkehrsführung mit Brücke<br />
und Tunnel umgewandelt. In vielen nichtwestlichen<br />
Kulturen wird<br />
Wo keine Offenbarung<br />
ist, verwildert das Volk;<br />
aber wohl dem, der auf<br />
die Weisung achtet!<br />
nicht so langfristig wie<br />
bei uns geplant, weil sie<br />
wissen: Wir können nur<br />
begrenzt vorausschauen.<br />
Ein Freund war<br />
über die Feiertage des<br />
islamischen Opferfestes<br />
zu Besuch. Wegen des<br />
Fests war Hochbetrieb<br />
auf den Straßen. Er rief<br />
beim Busbahnhof an, um seine Rückfahrkarte<br />
für den nächsten Tag zu kaufen.<br />
Alles war ausgebucht. Nur wenn er<br />
gleich zum Busbahnhof käme, wäre noch<br />
ein Platz frei. Spontan packte er seine<br />
sieben Sachen, ich düste mit ihm zum<br />
Busbahnhof. Wir hatten noch kurz Zeit<br />
für einen Tee zum Abschied. Ich sagte:<br />
„Hättest du vorher geplant, dann hättest<br />
Du dir einen Platz reservieren können.<br />
Du wusstest doch, dass Feiertage sind.“<br />
Seine entwaffnende Antwort: „Wieso,<br />
was machst du dir denn Gedanken? Ich<br />
habe doch einen Sitzplatz bekommen!“<br />
Sprüche 29,18<br />
WIE ARBEITEN WIR?<br />
WIE PLANEN WIR?<br />
Welchen Aufgaben geben wir den Vorzug?<br />
Das sind Fragen, die uns auch in der<br />
Missionsarbeit beschäftigen. Als <strong>DMG</strong> ist<br />
es uns wichtig, dass unsere Missionare in<br />
Dienstbereichen stehen, wo nachhaltig<br />
gearbeitet wird. Das heißt, die Missionare<br />
sollten vorausschauend handeln: Ist<br />
die Arbeit so angelegt, dass sie später<br />
ohne den Dienst der Missionare auf längere<br />
Sicht bestehen kann? Oder ist das<br />
Projekt vom Missionar abhängig und fällt<br />
in sich zusammen, sobald er nicht mehr<br />
da ist? Wenn wir in die nächste Generation<br />
hineinwirken wollen, gilt es vor allem,<br />
in Menschen zu investieren. Weniger<br />
in Projekte, Bauten oder Strukturen.<br />
Denn gerade Letztere tragen oft zu<br />
stark die Handschrift unseres Denkens<br />
und nicht das der Einheimischen.<br />
Investieren wir in Menschen, wird unser<br />
Einsatz bei manchen fruchtlos bleiben –<br />
aber bei anderen wird es etwas bewirken,<br />
was bleibenden Wert hat.<br />
In Ankara hatten wir Anfang der<br />
Jahrtausendwende einen christlichen<br />
Buchladen. Hunderttausende Euros sind<br />
in dieses Projekt geflossen. War es das<br />
wert? Nach nur sieben Jahren wurde der<br />
Laden von den Behörden geschlossen.<br />
Plötzlich waren alle Pläne zunichte.<br />
Das ganze Material war bedeutungslos<br />
geworden. Okay, wir hatten mehr als<br />
5.000 Bibeln verkauft;<br />
Gott wird daraus etwas<br />
wachsen lassen. Doch<br />
noch dankbarer bin ich,<br />
dass wir in Menschen<br />
investieren konnten.<br />
Von den sechs Mitarbeitern<br />
ist vor allem eine junge<br />
Frau entscheidend geprägt<br />
worden. Heute steht sie<br />
gemeinsam mit ihrem Mann<br />
in einer fruchtbaren Arbeit unter jungen<br />
Erwachsenen und darf Landsleute zu Jesus<br />
führen. Damals war sie die Unscheinbarste<br />
unserer Mitarbeiter – wenn ich an<br />
sie denke, staune ich über Gott.<br />
ES GEHT UM<br />
GOTTES OFFENBAREN<br />
Was brauchen wir nun, um vorausschauen<br />
zu können? Wir benötigen Offenbarung.<br />
Der lebendige Gott muss zu<br />
uns reden, damit wir unser Denken und<br />
Handeln auf seinen Weg ausrichten kön-<br />
12<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong>
<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong><br />
| THEMA<br />
nen. Der Vers aus Sprüche 29,18 wird<br />
oft übersetzt mit: „Wo keine Vision ist,<br />
verwildert das Volk; aber wohl dem, der<br />
auf die Weisung achtet!“ Also nach dem<br />
Motto: Wenn du einem Volk oder deiner<br />
Gemeinde eine Vision oder ein Ziel vor<br />
Augen stellst, dann geht es voran. Doch<br />
genau das ist hier eben nicht gemeint,<br />
denn zu schnell steht meine Vision, mein<br />
Ziel im Vordergrund. Durch die Propheten<br />
lässt Gott immer wieder ausrichten,<br />
achtet darauf, dass ihr nicht den menschlichen<br />
Visionen nachlauft, sondern achtet<br />
auf meine Offenbarung. Gottes Offenbarung<br />
ist gebunden an sein Wort, an<br />
seine Weg-Weisung. Und die benötigen<br />
wir mehr denn je. Unsere Gesellschaft<br />
verwildert, wenn sie Gott nicht folgt.<br />
Aber sie verwildert auch dann, wenn<br />
Gott keine Offenbarungen mehr<br />
schenkt. Das geschah in erschreckender<br />
Weise zur Zeit des Priesters Eli als<br />
der Prophet Samuel geboren wurde. Es<br />
heißt dort: Es gab kaum noch Offenbarung<br />
(1. Sam 3,1).<br />
Wo stehen wir heute, welche Tendenzen<br />
können wir beobachten: Trotz<br />
globalem Handel wird die Visasituation<br />
für Missionare schwieriger. Die Freiheiten<br />
im Internet und zu reisen nehmen<br />
zu, gleichzeitig werden wir mehr denn je<br />
überwacht und eingeschränkt. Medizinische<br />
und humanitäre Hilfe haben enorme<br />
Fortschritte gebracht. Der weltweite<br />
Hunger und die Säuglingssterblichkeit<br />
wurden reduziert, doch gleichzeitig<br />
wird menschliches Leben vorgeburtlich<br />
erstickt und aussortiert. Und was wird<br />
mit überalternden Gesellschaften wie<br />
China und Deutschland geschehen?<br />
Wird einer aktiven Sterbehilfe der<br />
Weg gebahnt?<br />
STATT TEMPO<br />
MEHR HÖREN AUF GOTT<br />
Gingen die Entwicklungen in den<br />
früheren Jahrhunderten eher in der<br />
Geschwindigkeit eines Pferdewagens voran,<br />
so gleicht unsere Welt heute einer<br />
Achterbahn. Während meines Studiums<br />
erwähnte ein Professor den Satz eines<br />
Philosophen aus den 1970er-Jahren: „Wir<br />
werden eines Tages Dinge schaffen, die<br />
nicht mehr wir beherrschen, sondern sie<br />
uns.“ Wie Recht er hatte. E-Mails sind<br />
so eine Erfindung, die uns inzwischen<br />
beherrscht. Diese rasanten Veränderungen<br />
führen uns in die Hilflosigkeit. Und<br />
genau dort möchte Gott uns haben.<br />
Dann sind wir offen für sein Reden.<br />
Oder wie es der Norweger Ole Hallesby<br />
ausdrückte: „Es sind sicher nur die<br />
Hilflosen, die wirklich beten können.“ Im<br />
Gebet reden wir mit Gott und hören auf<br />
seine Wegweisung. Damit beginnt alles<br />
<strong>Voraus</strong>schauen.<br />
Der kinderlose Abraham sah nur Sand<br />
und Sterne. Gott sagte zu ihm: „Ich sehe<br />
deine Nachkommen, mach dich auf.“<br />
Der Prophet sah nur ein Totenfeld voller<br />
Skelette. Gott sagte zu Hesekiel:<br />
„Ich sehe eine Armee,<br />
gehe hin und rede.“ Der<br />
flehende Verbrecher am<br />
Kreuz sah sich zurecht zum<br />
Tode verurteilt. Und Jesus<br />
sagt: „Noch heute wirst du<br />
mit mir im Paradies sein.“<br />
Das ist Offenbarung. Die<br />
Apostel erlebten wachsende<br />
Gemeinden. Paulus<br />
erinnerte sie: „Wir müssen durch viel<br />
Bedrängnis ins Reich Gottes eingehen“<br />
(Apg. 14,22).<br />
Gott investiert in Menschen. In einen<br />
Abraham, in sein Volk Israel, in einen<br />
zum Tode verurteilten Verbrecher, seine<br />
Apostel und die Gemeinde. Als Teil<br />
seiner Gemeinde wollen wir als <strong>DMG</strong><br />
auch in Zukunft in Menschen investieren.<br />
Das ist nachhaltig. Was wir dazu benötigen<br />
ist Liebe, Opferbereitschaft und<br />
Leidenschaft. Diese drei Eigenschaften<br />
entdecke ich in unserer Gesellschaft und<br />
Kultur. Vielleicht sind es die Erfahrungen<br />
des Krieges, das Überleben zu sichern<br />
und wieder Neues aufzubauen, was uns<br />
in Deutschland so geprägt hat. Wir sind<br />
sehr gut darin, Rettungsprogramme<br />
zu entwickeln. Als Gesellschaft versuchen<br />
wir uns für den sterbenden Wald,<br />
sterbende Insekten und schmelzende<br />
Polkappen einzusetzen.<br />
Glaube ist, den ersten<br />
Schritt zu gehen,<br />
obwohl man nicht die<br />
ganze Treppe sieht.<br />
Martin Luther King<br />
CHRISTEN SCHAUEN<br />
ANDERS VORAUS<br />
Was brauchen wir als Gemeinde?<br />
Ebenso: Liebe, Opferbereitschaft und<br />
Leidenschaft! Wofür? Für die<br />
Menschen. Wissen Sie,<br />
wo Ihr Nachbar einmal<br />
die Ewigkeit verbringen<br />
wird? Wir sehen<br />
Menschen – doch<br />
wie nehmen wir sie<br />
wahr? Jesus sieht sie<br />
als verlorene und<br />
verschmachtete<br />
Schafe, die ihn als Retter lebensnotwendig<br />
brauchen (Matth. 9,36). Der<br />
Mensch ohne Jesus Christus ist auf ewig<br />
verloren. Das ist die Offenbarung, die er<br />
uns zeigt. Deswegen sendet er uns und<br />
sagt: „Geht zu ihnen hin“ (Matth. 9,38<br />
und 28,19)!<br />
Wir stehen in der Gefahr, in unseren<br />
Gemeinden diese Liebe zu den Verlorenen<br />
zu verlieren. Weil wir die Offenbarung<br />
Gottes – diese <strong>Voraus</strong>schau – nicht<br />
mehr erkennen (wollen).<br />
Die Mehrzahl der Missionare<br />
arbeitet in mit dem<br />
Evangelium bereits erreichten<br />
Volksgruppen.<br />
Deswegen wollen wir<br />
als <strong>DMG</strong> uns in Zukunft<br />
entscheidend dafür einsetzen,<br />
dass die noch unerreichten<br />
Volksgruppen<br />
von Jesus hören. Wie<br />
das im Einzelnen aussehen wird, müssen<br />
und dürfen wir von Gott erbitten. Wem<br />
es an Weisheit mangelt, der suche Hilfe<br />
bei Strategen und Vordenkern. Nein,<br />
so heißt es eben nicht in Gottes Wort.<br />
„Wem es an Weisheit mangelt, der<br />
bitte Gott und er wird Weisheit geben“<br />
(Jak. 1,5). Wir mögen eine Weltkarte<br />
mit den unerreichten Volksgruppen vor<br />
Augen haben. Gott zeigt uns eine große<br />
Menschenmenge aus allen Völkern und<br />
Nationen vor seinem Thron (Offb. 7,9).<br />
Wir wollen unsere Ressourcen, Kräfte<br />
und Ideen einsetzen. Wir können planen<br />
und entwickeln – aber nicht vorausschauen.<br />
Was Gott daraus machen wird,<br />
wissen wir nicht.<br />
Doch er sagt: „Sende dein Brot über<br />
das Wasser, und du wirst es wiederfinden<br />
nach langer Zeit“ (Prediger 11,1).<br />
Was für ein Versprechen! Wir leben im<br />
Glauben und nicht im Schauen. Doch der<br />
Glaube ist dem Schauen immer einen<br />
Schritt voraus! Deswegen wagen wir den<br />
nächsten Schritt.<br />
Detlef Garbers<br />
Referent für Gebet und Mission<br />
Detlef Garbers (geb. 1967) hat Ev. Theologie u.a.<br />
in Erlangen und den USA studiert. Mit der <strong>DMG</strong><br />
war er acht Jahre in der Türkei, seit 2007 ist er<br />
in unserer Öffentlichkeitsarbeit tätig und leitet<br />
den Arbeitskreis Gebet der Ev. Allianz. Er ist<br />
verheiratet und hat drei Kinder.<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
13
AFRIKA<br />
SENEGAL<br />
<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong><br />
| THEMA<br />
Der „Wasserhahn<br />
des Streits“<br />
Wir leben mitten unter vier Völkern<br />
(Fulani, Lebu, Serer und Wolof),<br />
bei denen Jesus noch weitgehend unbekannt<br />
ist. Durch Kleinprojekte versuchen<br />
wir, den Ärmsten konkret zu helfen und im<br />
Miteinander von Jesus weiterzusagen. Wir<br />
probieren Ideen aus – manches Projekt ist<br />
nachhaltig, andere nicht:<br />
In einem Dorf, bestehend aus zehn Familien,<br />
bekam jede Frau von Lydia und mir je<br />
ein Huhn und einen Hahn. Sie sollten Küken<br />
heranziehen und eine Hühnerzucht aufbauen.<br />
Abgemacht war, dass sie uns nach einem Jahr<br />
je zwei Küken zurückgeben, mit denen wir<br />
wieder anderen helfen. Nach ein paar Monaten<br />
gab uns eine (!) Frau ein Küken, alle anderen<br />
erklärten, die Hunde hätten die Hühner<br />
gefressen. Als wir ein Jahr später diese Frau<br />
nach Küken fragten, zeigte sie uns den leeren<br />
Stall und meinte, sie brauche Nachschub. So<br />
ein Projekt hat im Kongo funktioniert, bei<br />
uns im Senegal nicht – die Menschen hier sind<br />
anders.<br />
Ein Dorf hatte nur einen Wasseranschluss<br />
mit Zähler. Im täglichen Wechsel führte je<br />
eine Frau Buch über die gezapften Eimer,<br />
um am Ende des Monats abzurechnen. Der<br />
Anschluss hieß bei den Frauen „Wasserhahn<br />
des Streits“, weil immer die Frau, die Buch<br />
führte, ihren Bedarf den anderen unterjubelte.<br />
Ich ging hin und installierte jeder Familie<br />
eine Zapfstelle mit Zähler. Seither wird, wenn<br />
Besuch kommt, beim Tee peinlichst genau<br />
darauf geachtet, dass auch jede Familie ihren<br />
Wasseranteil zur Zubereitung liefert.<br />
Die Leute eines Orts mussten vier Kilometer<br />
zu Fuß ins Nachbardorf gehen, um<br />
ihre Hirse mahlen zu lassen. Der Dorfchef<br />
kam auf uns zu, sie hätten Geld für eine<br />
eigene Mühle gesammelt. Das Dorf baute ein<br />
Gebäude, wir kauften ihnen eine Schälmaschine<br />
und Mühle. Außerdem statteten wir die<br />
neue Mühle mit einem Stromanschluss aus<br />
und schulten die Leute in der Bedienung der<br />
Maschinen. Mit den Einnahmen vom Hirsemahlen<br />
bezahlen sie heute den Strom und<br />
haben noch Überschuss.<br />
Weitermachen<br />
Doppelblatt zum Heraustrennen für Ihren Hauskreis,<br />
zur Predigt vorbereitung oder für den Austausch.<br />
FRAGE ZUM EINSTIEG<br />
Wo wurden Ihre Pläne durch Umstände,<br />
Ereignisse oder von Gott durchkreuzt?<br />
Wie sind Sie damit umgegangen?<br />
Welche neuen Ideen sind daraus entstanden?<br />
FRAGEN ZUM WEITERDENKEN<br />
Was tut Ihre Gemeinde oder Ihre Gruppe,<br />
um eine Vision für ihren Auftrag zu erhalten?<br />
Welche Rolle nimmt das Hören auf Gott ein, wenn<br />
es um Pläne und Ziele für die nächsten Jahre geht?<br />
Wie würden Sie diesen Satz weiterführen:<br />
„Mit Gottes Hilfe wollen wir bis 2022 …“<br />
FRAGEN ZUR PRAXIS<br />
Wählen Sie fünf Aktivitäten Ihrer Gemeinde oder<br />
Gruppe und bewerten Sie diese von „kurzlebig“ (0)<br />
bis „nachhaltig“ (5).<br />
Was müsste geschehen, damit die kurzlebigen<br />
Aktivitäten nachhaltig werden?<br />
Warum nicht jetzt schon damit aufhören<br />
und frei werden für Anderes?<br />
„In unserem Leben ...<br />
ist nie passiert, was wir geplant hatten. Als wir<br />
frisch verheiratet waren, hatten wir so viele Pläne<br />
– stattdessen bin ich unschuldig im Gefängnis gelandet.<br />
Danach hat uns Gott nach Deutschland und<br />
Jahre später zurück nach Ostafrika in die Mission<br />
geführt. Nichts davon hatten wir geplant. Eines<br />
Tages entschieden meine Frau Zufan und ich: Wir<br />
machen keine Pläne mehr. Wir folgen dem Herrn,<br />
er zeigt uns den Weg. Das ist unser Plan!“<br />
Marcos Habtetsion, ehem. <strong>DMG</strong>-Missionspilot<br />
Wir beten, dass der Herr unsere Hilfe<br />
gebraucht, um seine Liebe und freimachende<br />
Botschaft in dieser Gegend zu verbreiten.<br />
Danke für Ihre Unterstützung und Gebete.<br />
14<br />
Johann und Lydia Isaak<br />
P10280<br />
Habtetsions<br />
beeindruckende<br />
Geschichte im Film:<br />
youtu.be/MPYcJmEwJ5E
MOSAMBIK<br />
Nach Zyklon Idai haben<br />
unsere Partner vielen<br />
Menschen geholfen<br />
Wie Nothilfe den Glauben fördert<br />
2015 kamen Isac und Lávuness für<br />
die theologische Ausbildung zu uns<br />
nach Beira. Sie hatten beide einen klaren<br />
Ruf, Gott zu dienen. Die Kirchenleitung<br />
erkannte bald, wie begabt das junge<br />
Ehepaar ist. Es folgten ein Gemeindepraktikum<br />
und eine Weiterbildung. 2017<br />
kam, nach zwei Fehlgeburten, ihr kleiner<br />
Matias zur Welt.<br />
Der erste Einsatzort des jungen Paares<br />
sollte in Dombe sein, einem Dorf weit<br />
draußen. Die Kirche baute ein Haus für<br />
sie, 2018 zogen sie ein. Sonntags machten<br />
sie sich früh auf, um in der Nachbarschaft<br />
von Jesus weiterzusagen und<br />
zum ersten Gottesdienst einzuladen.<br />
Die Nachbarin mit ihren Kindern kam.<br />
Sie hatte schon den Maurern gesagt,<br />
dass sie das erste Gemeindeglied sein<br />
wollte. Als „Kirche“ dient ein Nussbaum<br />
auf dem Grundstück. In den Wochen<br />
darauf wuchs die kleine Gemeinde auf 50<br />
Besucher allen Alters.<br />
Viele nahmen dankbar<br />
Gottes Vergebung<br />
an und wollten Jesus<br />
folgen.<br />
Am 14. März verwüstete<br />
Wirbelsturm<br />
Idai unsere Gegend.<br />
Das neue Haus und<br />
der Nussbaum hielten<br />
stand. Doch der nahegelegene Fluss trat<br />
über die Ufer, das Dorfzentrum wurde<br />
zur Insel. Hilflos erlebten sie und ihre<br />
Nachbarn mit, wie Menschen in der<br />
Jeden Mittwochabend<br />
haben sie nun Bibelstudium,<br />
reihum bei<br />
ihren Nachbarn, und<br />
samstags treffen sie sich<br />
zum Jüngerschaftskurs.<br />
Strömung mitgerissen<br />
wurden und ums<br />
Leben kamen. Wer<br />
sich auf einen Baum<br />
retten konnte, musste<br />
Tage ausharren, bis ein<br />
Kanu ihn abholte. Fast<br />
alle im Dorf verloren<br />
Angehörige in den<br />
Fluten. Als der Pegel<br />
langsam sank, fanden<br />
sie 200 Leichen. Auch<br />
heute noch findet man<br />
manchmal im Gestrüpp<br />
und Müll menschliche<br />
Gebeine.<br />
Isac und Lávuness<br />
kümmern sich um ihre traumatisierten<br />
Nachbarn. Es kommen immer mehr in<br />
ihren Gottesdienst, besonders junge<br />
Leute. Die Felder sind zerstört. Die<br />
Menschen hungerten.<br />
Kollegen von mir merkten,<br />
dass keine Hilfsorganisation<br />
die Gegend um<br />
Dombe im Blick hatte.<br />
Das hat sich nun geändert.<br />
Isac und Lávuness<br />
haben die Verteilung von<br />
Nahrung und Saatgut vor<br />
Ort übernommen. Die<br />
Menschen staunen nicht schlecht, dass<br />
die Gemeinde wirklich an alle verteilt,<br />
die bedürftig sind, nicht nur an Christen.<br />
Aus Dankbarkeit kamen rund um Ostern<br />
viele Neue zum Gottesdienst und<br />
hörten von Gottes Liebe.<br />
Jeden Mittwochabend haben sie nun<br />
Bibelstudium, reihum bei ihren Nachbarn,<br />
und samstags treffen sie sich mit<br />
jungen Leuten zum Jüngerschaftskurs.<br />
Nachmittags wechseln sie sich mit Kinderstunde<br />
und Jugendarbeit ab. „In der<br />
ganzen Gemeinde gab es nur eine Bibel,<br />
unsere“, erzählte Isac. Im Mai ist er hier<br />
in Beira zum Pastor ordiniert worden.<br />
Auf dem Rückweg war ihr Gepäck um<br />
eine Kiste Bibeln schwerer!<br />
Was momentan das Wichtigste ist?<br />
„Eine provisorische Kirche zu bauen“,<br />
erklärt das junge Ehepaar. „Und dann<br />
die Dörfer in der Umgebung, auch dort<br />
wollen wir von Jesus weitersagen.“<br />
Claudia Middendorf<br />
P10450<br />
Nothilfe Zyklon Idai<br />
P50412<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
15
AFRIKA SAMBIA AMERIKA MEXIKO<br />
Was ist 70<br />
Kilometer lang,<br />
hat 72.800 Räder<br />
und steht still?<br />
Seit Tagen steht eine Riesenschlange<br />
Lastwagen an der Grenze zum<br />
Kongo. Ein Fahrer ist von Einheimischen<br />
getötet und seine Ware gestohlen<br />
worden, danach gingen die Fahrer auf die<br />
Barrikaden. Es kamen politische Aspekte<br />
dazu, nichts geht mehr. Die Grenze ist<br />
geschlossen, der Stau zu den Kupferminen<br />
und anderen wichtigen Betrieben<br />
wird immer länger.<br />
Warum schreibe ich das? Hier in<br />
Sambia gibt es keine Tank- und Rastplätze.<br />
Die Fahrer sitzen an der Straße<br />
fest, ohne Wasser und Essen. Wir haben<br />
Wasser verteilt und von der Quelle des<br />
Lebens erzählt. Ich verschenkte 200<br />
Bibeln, dazu christliche Schriften in Französisch<br />
und Englisch. Mit den tansanischen<br />
Fahrern, die nur Suaheli sprechen,<br />
redeten wir mit Händen und Füßen von<br />
Gott. Es war genial.<br />
Einer erzählte, dass er schon im<br />
Gefängnis saß. Andere klagten über ihr<br />
Leben, immer auf Achse, weit weg von<br />
der Familie, von Namibia nach Tansania,<br />
Südafrika, Sambia oder in den Kongo.<br />
Es gibt keine Gewerkschaft, keinen<br />
Mindestlohn. Afrikanische Brummifahrer<br />
müssen froh sein, überhaupt Arbeit zu<br />
haben.<br />
Auch wenn wir nur auf ein paar der<br />
70 Kilometer Stau den Menschen dienen<br />
konnten – wir beten für jeden, dem wir<br />
eine Bibel gaben, dass er sie liest und<br />
den Weg zu Jesus findet. Lassen Sie sich<br />
ermutigen, liebe Leser: Nehmen Sie jede<br />
Gelegenheiten wahr, um Gottes Wort<br />
weiterzugeben.<br />
Nicht wie der<br />
Priester, der an<br />
der Not vorbeigeht<br />
(Lukas 10,<br />
25–37). Lasst<br />
uns barmherzige<br />
Samariter sein.<br />
Eine super Gelegenheit, zu<br />
helfen! Wir haben Wasser<br />
verteilt und von der Quelle<br />
des Lebens erzählt.<br />
Was wäre aus den<br />
Kindern geworden?<br />
Es ist schwül und ich bin müde von<br />
einem langen Tag im Kinderheim<br />
„El Faro de Esperanza“ (Leuchtturm<br />
der Hoffnung). Wir betreuen 30 Kinder<br />
und Jugendliche aus schlimmsten Verhältnissen.<br />
Auf unserer Farm sind sie<br />
beschützt und versorgt.<br />
Kurz vor fünf hat mich eine besorgte<br />
Jugendliche geweckt, damit wir nicht zu<br />
spät nach Tuxtla abfuhren. Ein Mädchen<br />
musste wegen ihrer Kinderlähmung<br />
untersucht werden. Als wir um sieben<br />
ins Krankenhaus kamen, teilte man uns<br />
mit, die Ärztin habe den Termin nicht<br />
eingetragen. Zum Glück ließen sie uns<br />
doch in die Sprechstunde, sodass wir<br />
um die Mittagszeit wieder den Heimweg<br />
antreten konnten.<br />
Im Kinderheim gab ich dem Mädchen<br />
ihr verspätetes Mittagessen und<br />
umarmte ein paar liebesbedürftige<br />
Kinder. In der glühenden Hitze setzten<br />
wir uns zur Teambesprechung zusammen.<br />
Meine Chefs baten um Hilfe bei<br />
einem dringenden Projekt. Eigentlich<br />
hätte ich stattdessen den Hühnerstall<br />
versorgen müssen. Dann untersuchte<br />
ich die verbeulte Nase eines Kindes<br />
und half unseren Freiwilligen Luca und<br />
Pia Kaufmann erlebt,<br />
wie Jesus Kinderherzen heilt<br />
Djamila (<strong>DMG</strong>), ihren Rundbrief zu<br />
überarbeiten. Ich goss den Garten und<br />
räumte auf.<br />
Jetzt sollte ich noch … unfertige<br />
Aufgaben fielen mir ein. Die Schulandacht<br />
morgen. Röntgenbilder der<br />
Kinder ausdrucken, die Weisheitszähne<br />
operiert bekommen. Es fällt schwer,<br />
zwischen all den Alltagsaufgaben den<br />
Sinn unserer Arbeit zu sehen.<br />
Was wäre aus unseren Kindern<br />
geworden? Manche kommen aus Alkoholikerfamilien<br />
und haben keine Schule<br />
besucht. Heute können sie lesen und<br />
schreiben, sogar Englisch. Das gelähmte<br />
Mädchen war extrem vernachlässigt.<br />
Inzwischen knüpft sie selbstbewusst<br />
Kontakte und strahlt Freude aus.<br />
Abends höre ich staunend, wie ein<br />
früher unfreundlicher, ichbezogener<br />
Junge, heute 17-jährig, einen Zwölfjährigen<br />
zum Bibellesen auffordert und dem<br />
Kleinen erzählt, wie Gott sein Leben<br />
verändert hat. Ein Mädel, das von der<br />
eigenen Mutter misshandelt worden<br />
ist, verändert sich Schritt für Schritt.<br />
Unsere Hilfe wirkt, die Liebe von Jesus<br />
erreicht Kinder. Was wäre sonst aus<br />
ihnen geworden?<br />
16<br />
Tobias und Carola<br />
Schempp P10647<br />
Pia Kaufmann<br />
P10317
PERU<br />
Der mobile<br />
Laden von<br />
Lucrecia<br />
Beichtstuhl auf drei Rädern<br />
Es ist 7.30 Uhr in der Früh. Lucrecia<br />
steht gegenüber der Schule an der<br />
Straßenecke ihres „Barios“ (Dorfviertels).<br />
Sie ist die letzte Rettung für alle<br />
Fälle, wenn Kugelschreiber, Bleistift und<br />
Spitzer fehlen oder ein<br />
Bonbon noch schnell<br />
„Ich schwänz den<br />
für die Pause in der Tasche<br />
verschwindet. Ihr Unterricht“, beichtet<br />
fahrbarer Laden gleicht sie Lucrecia und nimmt<br />
einem Kompaktkiosk schluchzend auf dem<br />
auf drei Rädern. Auf kleinen Hocker neben<br />
der Ladefläche finden dem Straßenladen Platz.<br />
sich Stifte, Radiergummis,<br />
Büroklammern,<br />
Schreib- und Rechenhefte, Klebestift,<br />
Tesa und Tintenkiller, Stickerbögen<br />
für Sachkunde, Reli- und Erdkundeunterricht.<br />
Als Zugabe fürs Pausenbrot<br />
verkauft Lucrecia peruanische Süßwaren,<br />
Joghurt, Traubenzucker, Schokicreme,<br />
sie hat Kinderpflaster mit Alkohol und<br />
Tupfer für die Ersthilfe und gegen Langeweile<br />
Kleinspielzeug, angeblich farbechtes<br />
Kaugummi und Mäusespeck.<br />
Heute versteht die zehnjährige<br />
Carmen ihre Matheaufgaben nicht: „Ich<br />
schwänz den Unterricht“, beichtet sie<br />
Lucrecia und nimmt schluchzend auf<br />
dem kleinen Hocker neben dem Straßenladen<br />
Platz. Lucrecia ist gerne Seelsorgerin<br />
für Kinderherzen. Als Mutter von elf<br />
eigenen Kindern hat sie mit ihrem Mann<br />
Juan einen reichen Schatz an Erfahrungen<br />
gesammelt. Der Nachwuchs ihrer<br />
Nachbarschaft spürt das. Sie wissen, bei<br />
Lucrecia ist guter Rat nicht teuer.<br />
Sie selbst ging<br />
nur fünf Jahre zur<br />
Schule, mehr war<br />
für sie als Mädchen<br />
und Hochlandkind<br />
nicht vorgesehen.<br />
Als Erwachsene und<br />
Mutter holte sie auf<br />
der Abendschule<br />
noch etwas nach.<br />
Wir lernten sie als intelligente und<br />
lernhungrige Studentin eines theologischen<br />
Fünfjahreskurses kennen. Unsere<br />
Begegnungen in Mutter-Kind-Kreisen<br />
waren von Wertschätzung geprägt, war<br />
doch damals gerade unser viertes Kind<br />
in Arequipa geboren.<br />
Ob Carmen am Ende wirklich geschwänzt<br />
hat bleibt ein Beichtgeheimnis,<br />
versteht sich. Kein Geheimnis ist, dass<br />
Carmen nachmittags zur Hausaufgabenhilfe<br />
der christlichen Gemeinde am Ort<br />
kommt. Lucrecia und Juan geben die<br />
Nachhilfe bei sich zu Hause. Ihre eigenen<br />
Kinder sind längst alle in Studium<br />
und Beruf, verheiratet und selbst als<br />
Hausaufgabenhelfer engagiert. Darum<br />
sitzen auch schon mal die Enkel mit am<br />
Tisch.<br />
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin unserer<br />
Kinderhilfe Arequipa tischt Lucrecia<br />
gemeinsam mit anderen aus ihrer Gemeinde<br />
morgens für notleidende Kinder<br />
ein echtes Powerfrühstück mit Milch,<br />
Haferflocken, Kakao, Zimt, Nelken und<br />
zwei Brötchen auf. Sie ist dankbar, dass<br />
die extreme Armut laut Statistik in Peru<br />
rückläufig ist, dennoch brauchen viele<br />
Kinder das kostenlose Zusatzessen. Die<br />
Gemeinde weiß um die rechte Balance.<br />
Jeden Morgen um sechs Uhr sitzt die<br />
kleine Carmen unter den 25 Kindern<br />
und schlürft genüsslich aus ihrem Becher.<br />
Außerdem erfahren alle Kinder im<br />
Frühstücksprogramm von ihrem ersten<br />
Menschenrecht: „Sag’s … vor den Ohren<br />
deiner Kinder und Kindeskinder: Ich bin<br />
der Herr … und wenn dich dein Sohn<br />
morgen fragt … was das für Mahnungen,<br />
Gebote und Rechte sind, die euch der<br />
Herr unser Gott, geboten hat … sollst<br />
du es deinem Sohn sagen!“ (2. Mose<br />
10.2,3 / 34,7 / 5. Mose 4,9.25 / 6,21).<br />
Für die Gemeinde von Lucrecia und Juan<br />
ist klar, ohne Jesus Christus und ohne<br />
Kinder sind weder Gegenwart noch<br />
Zukunft zu haben.<br />
Siegfried und Dorothee Reuter<br />
P10558<br />
Kinderhilfe Arequipa<br />
P30541<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2019</strong><br />
17
EUROPA<br />
DEUTSCHLAND<br />
DEUTSCHLAND<br />
Wer plant gut?<br />
„<br />
Lass dein Brot übers Wasser fahren; du wirst es finden<br />
nach langer Zeit. Teile aus unter sieben und acht; denn<br />
du weißt nicht, was für Unglück auf Erden kommen wird“,<br />
heißt es in Prediger 11. Bei diesem Bibelwort fällt mir meine<br />
Mutter ein. Aus der christlichen Buchhandlung kam sie meist<br />
mit einem Stapel Bücher zurück, die sie gezielt verschenkte.<br />
Sie ist vielen zum Segen geworden.<br />
Wir arbeiten unter unseren internationalen Nachbarn,<br />
weil wir überzeugt sind: Muslimen von Jesus weiterzusagen<br />
ist gute Vorsorge für die Zukunft! Als wir noch in Niedersachsen<br />
tätig waren, begegneten wir einem Mann und seiner<br />
Großfamilie, der vor 20 Jahren zum Glauben gekommen ist.<br />
Mit seiner Begeisterung und Aufrichtigkeit steckte er viele<br />
an. Seine Kinder haben sich für Jesus entschieden. Die Gruppe<br />
wuchs. Sie bauten ihre eigene Kirche. Es begeistert, wie<br />
sie überall in Deutschland<br />
evangelisieren. Bei<br />
jedem Einsatz führen<br />
sie Deutsche und Migranten<br />
zu Jesus.<br />
Auch in Sachsen<br />
erleben wir, wie sich<br />
Flüchtlinge für Jesus<br />
entscheiden und andere<br />
Wir arbeiten unter<br />
Migranten, weil Muslimen<br />
von Jesus weiterzusagen<br />
gute Vorsorge für die<br />
Zukunft ist!<br />
aus der Asylunterkunft zu unseren Treffen mitbringen. In<br />
Zukunft werden unsere Gemeinden nicht mehr nur deutsch<br />
sein. Diese neuen Christen sind geeignete Werkzeuge, um<br />
Muslimen das Evangelium zu erklären.<br />
Wer plant gut? Jemand, der so viel Geld wie möglich<br />
verdient? Nein! Wer einsetzt, was er hat, um den Himmel zu<br />
bevölkern, damit die Engel jubeln, darf gute Ernte erwarten.<br />
Lasst uns die beste Investition tätigen. Dass das Ende gut<br />
wird, ist uns sicher vorausgesagt. Also senden wir unser Brot<br />
übers Wasser. Gott wird mit uns sein.<br />
Internationaler Gottesdienst in Sachsen<br />
Sie hat nie<br />
aufgegeben!<br />
Vor 20 Jahren haben wir G. in Kapstadt (Südafrika)<br />
kennengelernt. Wir waren in der Konvertitenarbeit<br />
tätig. Sie war eine der Frauen, die sich<br />
von ihrer alten Religion lossagten und Jesus folgten.<br />
Deswegen bekam sie große Schwierigkeiten mit<br />
ihrem Mann. Er schikanierte sie, verachtete sie, wollte<br />
sie rauswerfen und stachelte die Kinder gegen sie auf.<br />
Sie kam in unseren Hauskreis für konvertierte Frauen.<br />
Weil sie es schwer hatte, betreuten wir sie seelsorgerlich.<br />
Unsere Älteste suchte damals einen Job, um ihr<br />
Taschengeld aufzubessern. Die Mutter ihrer besten<br />
Freundin war Floristin und hatte sich mit Blumenschmuck<br />
für Hochzeiten selbständig gemacht. Unsere<br />
Tochter konnte ihr helfen, Kirchen zu verschönern.<br />
Weil G. kreativ war, fragten wir an, ob auch sie mit<br />
einsteigen könne. Sie bekam die Zusage. Leider<br />
war G. durch ihre Depression nicht zuverlässig und<br />
erschien mehrfach nicht zur Arbeit. So verlor sie den<br />
schönen Job wieder.<br />
Vor zwei Wochen schrieb sie übers Smartphone<br />
aus Kapstadt: „Hallo Monika, erinnerst du dich noch<br />
an mich? Ihr habt mir damals so geholfen, ich vermisse<br />
euch.“ Natürlich erinnerte ich mich und freute<br />
mich sehr über ihre Nachricht. Inzwischen hat sie am<br />
College ihre Ausbildung absolviert, um Brautsträuße<br />
und Blumenschmuck herzustellen. Sie ist selbstständig,<br />
hat Führerschein und ein Auto, was für ihren Job<br />
wichtig ist.<br />
Phasenweise hat sie noch Probleme mit ihrem<br />
Mann und nimmt Medikamente. Doch sie steht fest<br />
im Glauben und folgt Jesus. Es freut mich, dass unser<br />
missglückter Versuch, einen Job für sie zu finden,<br />
der Anstoß für ihr heutiges Leben als Geschäftsfrau<br />
war, die mit beiden Beinen im Leben steht. G. hat nie<br />
aufgegeben!<br />
18<br />
Gerhard und Bettina Denecke<br />
P10102<br />
Monika Pietzsch<br />
P10520
DEUTSCHLAND<br />
EUROPA<br />
ITALIEN<br />
Emanuela und<br />
Susanne<br />
Heute ist sie eine<br />
verwandelte Frau<br />
Wollen Sie eine Legostadt mit unserem kids-team bauen? www.kids-team.de<br />
Das<br />
Seit 2018 arbeite ich als Kinderreferentin<br />
bei kids-team,<br />
dem Kinderarbeitszweig der <strong>DMG</strong>,<br />
in Karlsruhe und staune, wie Gott<br />
mich gebraucht. Kindern von Jesus<br />
erzählen und für sie da sein, dafür<br />
schlägt mein Herz:<br />
BIBEL-ENTDECKER-AG<br />
Jeden Freitag sind wir in einer<br />
christlichen Schule in Lomersheim,<br />
erzählen biblische Geschichten und<br />
machen Programm mit den Schülern.<br />
Letztes Mal saß ein Mädchen traurig<br />
dabei, das sonst immer fröhlich ist.<br />
Sie erzählte mir, dass sie an dem Tag<br />
in der Schule richtig geärgert worden<br />
ist. Ich hörte zu und machte ihr Mut.<br />
Am Ende betete ich mit ihr. Sie ging<br />
sichtlich erleichtert aus der AG, das<br />
hat mich total gefreut.<br />
LEGO ® -EINSATZ<br />
bringt’s!<br />
Beim Lego-Wochenende in der Freien<br />
ev. Gemeinde Ettlingen haben vier<br />
Kinder ein Leben mit Jesus gestartet,<br />
es war genial! Ich durfte die Geschichte<br />
von Nehemia erzählen, eine wertvolle<br />
Erfahrung. Ein Neunjähriger kam<br />
immer wieder zu mir und suchte<br />
das Gespräch. Seinen Vater kennt<br />
er nicht, das war ergreifend. Ich<br />
bete, dass er Gott als Vater erlebt.<br />
Bei unserem Lego-Einsatz in Bruchsal<br />
lernten wir mit den Kindern<br />
1. Korinther 3,11 auswendig. Am<br />
zweiten Tag kam ein Sechsjähriger<br />
und meinte, er wolle ihn vor allen<br />
anderen aufsagen. Gesagt, getan! Es<br />
ist ein Same, der in ihren Herzen<br />
aufgehen wird.<br />
MÄDELS-JUNGSCHAR<br />
Zusammen mit FSJ-lerin Damaris<br />
gestalte ich 14-tägig eine Mädels-<br />
Jungschar in Ispringen. Es ist krass,<br />
was sie in ihrem jungen Alter<br />
schon alles erlebt haben: Drogen,<br />
Alkohol, Männergeschichten. Eine<br />
Teilnehmerin öffnete mir ihr Herz.<br />
Ich wurde neu daran erinnert, wie<br />
behütet ich aufwachsen durfte. Bitte<br />
beten Sie, dass die Mädels Jesus<br />
mehr in ihrem Leben erfahren.<br />
Soweit Erlebnisse aus meiner<br />
Arbeit mit Kindern, die mir sehr<br />
viel Spaß macht. Dankbar bin ich<br />
für Ihre Gebete, aber auch für jede<br />
Spende. Herzlichen Dank.<br />
Emanuela kenne ich seit 2005.<br />
Damals leitete sie einen kreativen<br />
Kindertreff, genau das Richtige für<br />
mich. Ich begann mitzuarbeiten. Eines<br />
Tages fragte sie, ob ich den Müttern der<br />
Kinder Frauen aus aller Welt vorstellen<br />
könne. Gerne sagte ich zu und sprach<br />
über vorbildliche Christinnen aus Bibel<br />
und Mission.<br />
Unsere Freundschaft wuchs. Emanuela<br />
begann, unseren Hauskreis zu besuchen.<br />
Ich investierte Zeit und Kraft in sie. Als<br />
sie mit Vereinen am Ort eine Ausstellung<br />
zum <strong>Thema</strong> „Frieden“ organisierte,<br />
bauten wir Missionare das Versteck von<br />
Corrie ten Boom (1892–1983) nach, in<br />
dem sie in den Niederlanden Juden vor<br />
den Nazis beschützt hatte. Damals konnten<br />
wir vielen Interessierten, vor allem<br />
Schülern, den Glauben erklären.<br />
Emanuela war zu aktiv; bald fand sie<br />
nicht mehr die Zeit für den Hauskreis.<br />
Innerlich rang ich im Gebet um sie und<br />
ihre große Familie. Ich wusste: Gott<br />
hat seinen Weg mit ihnen. Vor ein paar<br />
Jahren kam sie wieder. Sie besuchte<br />
eine Weile einen anderen Hauskreis und<br />
knüpfte Freundschaften zu anderen in<br />
der Gemeinde. Nach dem Lesen des<br />
Buchs „Bedingungslos geliebt“ von Timothy<br />
Keller rief sie mich an: „Ich muss<br />
dich unbedingt sprechen.“ Es war der<br />
Durchbruch! Heute ist Emanuela eine<br />
verwandelte Frau.<br />
Seit Jahren bete ich, dass Künstler zum<br />
Glauben finden. Emanuela ist begabt und<br />
hat Organisationstalent. Wir ergänzen<br />
uns prima! Bitte beten Sie, dass Emanuela<br />
trotz Krankheit und Nöten in ihrer<br />
Familie ihre Begabungen einsetzen kann.<br />
Sie wünscht es sich so sehr! Heute dankte<br />
sie mir, dass meine Kollegen und ich<br />
so langen Atem haben. Sie selber sagt,<br />
dass Macherio ein schwer zu erreichender<br />
Ort sei.<br />
Lisa Betz, kids-team Karlsruhe<br />
P49560<br />
Susanne Stoehr<br />
P10738<br />
19
EUROPA ITALIEN ÖSTERREICH<br />
Radio aus?<br />
Nein, Radio ein!<br />
Wie Jesus<br />
Leben schenkt<br />
Maria* (Mitte) folgt Jesus<br />
Jung und voller Enthusiasmus traf uns 1989 beinah<br />
der Schlag, als unsere Missionsarbeit eingestellt<br />
wurde. Unser internationales Team hatte große Pläne<br />
und Visionen. Mit neuen Technologien wollten wir<br />
Italien die Gute Nachricht bringen; die Finanzierung<br />
war bereits angelaufen. Dann das Aus! Unser Team<br />
wurde aufgelöst. Alle waren frustriert, enttäuscht und<br />
verletzt.<br />
Der damalige Leiter der <strong>DMG</strong>, Bruno Herm,<br />
ermutigte uns, trotzdem in Italien zu bleiben und die<br />
christliche Medienarbeit weiter voranzutreiben. Das<br />
tun wir nunmehr 30 Jahre mit einem italienischen Verein.<br />
Zunächst strahlten wir Radio über UKW aus, dann<br />
via Satellit. Heute verbreiten wir den Großteil unserer<br />
Sendungen übers Internet und neue Medien. So hören<br />
tausende Italiener übers Radio von Jesus.<br />
Unser Hauptaugenmerk lag von Anfang an darauf,<br />
Italiener zu motivieren, ihren Glauben zu leben und<br />
selbst ihren Landsleuten weiterzugeben. Wir bauten<br />
über die Jahre einen Pool an Ehrenamtlichen auf, haben<br />
viele motiviert und geschult, so dass sie selbst Multiplikatoren<br />
wurden.<br />
Einer ist Gino. Er hörte Anfang der 1980er-Jahre<br />
unsere Programme, seither geht er aktiv den Weg der<br />
Nachfolge. Wir stellten ihm christliche Programme<br />
zur Verfügung, die er in seiner Stadt übers Lokalradio<br />
ausstrahlte. Heute nutzt er Internetradio und leitet<br />
eine kleine christliche<br />
Gemeinde. Roberto hörte<br />
unsere Programme in<br />
einer Lebenskrise. Wir<br />
begleiteten seine Frau<br />
und ihn eine Weile seelsorgerlich.<br />
Inzwischen<br />
betreibt er einen Blog,<br />
Wir haben über die<br />
Jahre viele Christen<br />
motiviert und geschult,<br />
so dass sie Multiplikatoren<br />
wurden.<br />
durch den er Menschen mit dem Evangelium erreicht.<br />
Wir sind dankbar, dass wir die Leitung unserer Medienarbeit<br />
endlich in jüngere Hände legen dürfen. Zwei<br />
fähige Internetjournalisten aus Brasilien und Giuseppe,<br />
ein italienischer Kollege, steigen in die Arbeit ein. Dafür<br />
haben wir lange gebetet. Endlich dürfen wir in die<br />
zweite Reihe zurück. Giuseppes Einarbeitung beginnt<br />
im Mai. Ab August wird Jonny von Deutschland aus<br />
arbeiten. Danke, wenn Ihr mitbetet für eine gelingende<br />
Übergabe ans neue Team. Gott ist gut und sorgt für<br />
die Seinen!<br />
Maria* ist 66, stammt aus Wien und lebt hier im<br />
Burgenland. Eine Bekannte bringt sie vor einigen<br />
Wochen in unseren Gottesdienst mit. Sie kommt<br />
mit Hans-Georg ins Gespräch und er gibt ihr eines<br />
seiner Visitenkärtchen. Kurz darauf erhalten wir übers<br />
Smartphone eine Nachricht von ihr, dass sie gerne<br />
zu unserer Hauskreisgruppe möchte. Seither ist sie<br />
regelmäßig dabei.<br />
Auch im Ostergottesdienst: Die herzliche Gemeinschaft,<br />
die Botschaft der Auferstehung und die frohen<br />
Lieder mit Tiefe überwältigen sie. Sie bricht in Tränen<br />
aus, hinter ihrer Sonnenbrille. Daraufhin hat Margret<br />
ein tiefgreifendes Gespräch mit ihr. Spontan laden<br />
wir Maria zum Kaffeetrinken ein. Sie kommt mit und<br />
erzählt uns ihre bewegte Vergangenheit.<br />
Ihre Mutter hatte das Konzentrationslager nur<br />
knapp überlebt, ihren Vater lernte sie nie kennen.<br />
Alleinerziehend mit zwei Söhnen schlug sie sich durch.<br />
Sie lernte Sonderpädagogik, diesen schönen Beruf übt<br />
sie mit Hingabe aus. Der Tag, an dem einer ihrer Söhne<br />
durch einen Autounfall aus dem Leben gerissen wird,<br />
bleibt Maria in schrecklicher Erinnerung. Die Polizei<br />
überbrachte die Nachricht und ließ sie damit allein.<br />
Und auf der Suche nach Liebe und Halt erlebte sie mit<br />
mehreren Partnern eine Enttäuschung nach der anderen.<br />
Sie blieb leer und ausgebrannt zurück!<br />
An diesem Sonntagnachmittag betont sie, dass ihr<br />
nie jemand die Botschaft der Liebe von Jesus und der<br />
Versöhnung mit Gott erzählt hat. Schlicht und einfach<br />
laden wir sie zum Auferstandenen ein. Das versteht sie<br />
– und entscheidet sich bewusst für Jesus Christus. Wir<br />
dürfen ihr in seinem Namen Vergebung zusprechen.<br />
Unbeschreiblich, die Freude danach – und bestimmt<br />
auch im Himmel!<br />
Wir staunen, wie Jesus in ihr Leben eingreift: Noch<br />
am selben Sonntag ruft völlig überraschend ihr Sohn<br />
an. Das hat sie noch nie zuvor erlebt – was für ein Zeichen<br />
der Liebe Gottes. Jetzt beten wir für ihre ersten<br />
Schritte im Glauben. Dass sie ihre bittere Vergangenheit<br />
hinter sich lässt und befreit Jesus nachfolgt. Wenn<br />
Sie für Maria beten, denken Sie bitte mit an uns.<br />
* Name geändert<br />
20<br />
Anke und Jonny Wiegers<br />
CRC-Medienarbeit P30931<br />
Hans-Georg und Margret Hoprich<br />
P10260
ÖSTERREICH<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />
Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />
Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />
WhatsApp: 07265 959-100 • Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />
Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />
Coaching in<br />
Theorie und Praxis<br />
Ich kann es kaum <strong>glauben</strong>, dass ich meine Coachingausbildung<br />
in den nächsten Tagen abschließe! Mitte<br />
Juni fahre ich zur Prüfung nach Wien. Sieben intensive<br />
Monate liegen hinter mir, voller Input und Begegnungen,<br />
Theorie und Praxis, Gecoacht werden und selber<br />
Coachen. Ich danke Gott für seine Großzügigkeit. Zum<br />
einen kamen innerhalb weniger Wochen die gesamten<br />
Ausbildungskosten durch Spenden zusammen. Zum<br />
anderen fühlte ich mich in der Kursgemeinschaft wohl<br />
– obwohl ich die einzige Christin war und auch die<br />
einzige aus einem sozialen Beruf.<br />
Ich habe viel gelernt. Über mich selbst und fürs Gespräch<br />
mit Ratsuchenden. Wie ich gute Fragen stelle,<br />
statt sofort Ratschläge<br />
„Es ist nicht die<br />
Hebamme, die das<br />
Kind bekommt.“<br />
Sokrates<br />
anzubieten. Wie Coaching<br />
mich entlastet, denn ich<br />
muss keine Antworten<br />
parat haben oder Lösungen<br />
vorschlagen. Der „Experte“<br />
für die offene Frage oder<br />
das Problem des Gegenübers ist zuerst Gott und dann<br />
er oder sie selbst. Nicht ich.<br />
Als Coach bin ich zuständig für die Methoden, mit<br />
denen ich mein Gegenüber zu Gottes und eigenen<br />
Lösungen begleiten kann. Ich bin Expertin für den<br />
Prozess von seinem Heute zu seinen Zielen. Dafür<br />
habe ich einen „Methodenkoffer“ voller Werkzeuge<br />
mitbekommen. Das Lehrreichste an meiner Ausbildung<br />
ist das Üben mit echten Menschen. Fünf Frauen meiner<br />
Gemeinde erlauben mir, an ihnen das Gelernte auszuprobieren<br />
und sie zu coachen. Dabei lerne ich viel und<br />
staune, was sich bei ihnen tut.<br />
In Zukunft soll das Coaching junger Menschen,<br />
Mitarbeiter und Teams ein fester Bestandteil unseres<br />
Angebotes von Neues Leben Österreich sein. 2020<br />
möchte ich eine Zusatzausbildung für den sogenannten<br />
Powercheck machen: ein Berufsfindungsseminar für<br />
Jugendliche, bei dem sie ihr Potenzial entdecken. Für<br />
mich und unser Team ein Weg, um nachhaltig Gottes<br />
Reich zu bauen: Gezielt die nächste Generation Mitarbeiter<br />
und Leiter darin begleiten, gute Entscheidungen<br />
für ihr Leben zu fällen, mit ihren Talenten zu wuchern,<br />
ihre Berufung zu entdecken und ihren Platz in der<br />
Gemeinde einzunehmen. Beten Sie bitte mit, dass Gott<br />
uns zeigt, wie das am besten gelingt …<br />
Irene Schuster<br />
P10680<br />
"<br />
Direktor:<br />
Chefredakteur:<br />
Layout:<br />
Erscheinung:<br />
Titelfoto:<br />
PXXXXX<br />
Dieses Symbol nennt<br />
die Projektnummer des<br />
jeweiligen Missionars,<br />
so können Sie gezielt<br />
für die Arbeit einzelner<br />
Missionare spenden.<br />
Herzlichen Dank.<br />
Datum Datum Unterschrift(en)<br />
IBAN IBAN<br />
06 06<br />
Günther Beck<br />
Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />
David Spieth<br />
Fünfmal jährlich<br />
© vetal1983 – stock.adobe.com<br />
Bitte geben Sie im Überweisungsträger den Spendencode und den Namen<br />
eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />
Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />
Spendenkonten:<br />
Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />
IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />
BIC: GENODE61WIE<br />
Schweiz: Swiss Post, SMG<br />
Vermerk: <strong>DMG</strong><br />
IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />
BIC: POFICHBEXXX<br />
Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden im Rahmen<br />
der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für missionarische oder<br />
mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt ausreichend Mittel zur Verfügung,<br />
wird die Spende für einen ähnlichen satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />
PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders (für Spendenbestätigung)<br />
D 3<br />
Spenden-/Mitgliedsnummer Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />
ggf. Stichwort<br />
Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />
G E N O D E 6 1 W I E<br />
Danke!<br />
BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />
SPENDE<br />
SPENDE<br />
D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />
IBAN IBAN<br />
D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />
Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />
Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />
Staaten in in Euro. Euro.<br />
"<br />
SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />
Für Für Überweisungen<br />
in in Deutschland und und<br />
in in andere EU-/EWR-<br />
-
07265 959-100<br />
Querbeet<br />
Querdenken & mitbeten<br />
Ca. 100 <strong>DMG</strong>-Missionare arbeiten mit<br />
Kindern und Jugendlichen. „<strong>Voraus</strong><br />
<strong>glauben</strong>“ ist ihr tägliches Motto. Sie investieren<br />
heute in Menschen, die in 20 Jahren die<br />
Gesellschaft prägen! Liebe Leser, arbeiten<br />
Sie auch mit Kindern? Denken Sie daran: Missionare, die<br />
2040 ihren Einsatz starten, sitzen vielleicht HEUTE in<br />
Ihrer Kindergruppe!<br />
Weltweit sind über<br />
27.000<br />
koreanische Missionare im Einsatz. Zum Vergleich:<br />
Deutschland hat zur Zeit gut<br />
3.000 Missionare<br />
(über AEM Werke) im Ausland.<br />
Beten Sie mit, dass Menschen sich<br />
von Gott für Mission weltweit begeistern lassen!<br />
Zahlenquellen: jesus.ch (27.436 koreanische Missionare),<br />
AEM Jahresbericht 2018 (3.188 Missionare im Ausland über AEM-Werke)<br />
Mrd.<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Internetnutzer<br />
Zahlenquellen: 4 Mrd. Internetnutzer,<br />
1,3 Mrd. Autobesitzer (live-counter.com),<br />
749 Mio Apple Nutzer (statista.com),<br />
329 Mio. Evangelikale Christen (wikipedia.de)<br />
Autobesitzer Apple-User Evangelikale<br />
Christen<br />
Was Menschen brauchen, scheint sich in unserer Welt<br />
schnell zu verbreiten. Rund 4 Mrd. haben Internetzugang<br />
– jeden Tag werden es mehr. Milliarden Autos<br />
und Elektrogeräte erleichtern uns das Leben.<br />
Mission heißt: Die gute Botschaft von Jesus Christus<br />
verbreiten. Beten Sie, dass Menschen heute entdecken,<br />
was sie wirklich brauchen!<br />
In VATIKANSTADT leben 100% Migranten.<br />
In Deutschland ist der Prozentsatz deutlich geringer –<br />
aber die absolute Zahl viel höher.<br />
Beten Sie mit für unsere Mitarbeiter, die sich in<br />
Deutschland für Menschen verschiedener Nationalitäten<br />
einsetzen! Quelle: katapult-magazin.de<br />
48 <strong>DMG</strong>-Gebetskalender (Fotoheft mit allen<br />
Missionaren weltweit) sind bereits erschienen. 1971<br />
wurde die erste Version zusammengestellt. In dieser<br />
Zeit haben die Leiter der <strong>DMG</strong> „voraus <strong>glauben</strong>“ auch<br />
praktisch gelebt, indem sie bei damals insgesamt 87<br />
Missionaren auf ein Gelände zogen, dass eigentlich viel zu groß<br />
war. Bis heute ist der Buchenauerhof von 1 Haus auf insgesamt<br />
8 Wohn- und Nutzgebäude gewachsen. Gut, dass Leiter in den<br />
1970er-Jahren vorausgeglaubt haben! Die Zahl der Mitarbeiter<br />
weltweit ist seit 1971 um ca. 350% gestiegen, auf heute gut<br />
400. Gott sei Dank! Das hätte niemand voraussehen können …<br />
Quelle: uni-leipzig.de<br />
Karte: FreeVectorMaps.com<br />
In nur 8 Ländern der Erde werden 50% aller Sprachen<br />
gesprochen: 3.500. Insgesamt schätzt man, dass es etwa 7.000<br />
Sprachen gibt. Die meisten davon spricht man in Papua Neuguinea<br />
(832 verschiedene), gefolgt von Indonesien (729) und Nigeria<br />
(515). Viele Menschen haben das Evangelium noch nie in Ihrer<br />
Muttersprache gehört oder gelesen. Bitte beten Sie für Missionare<br />
unter unerreichten Völkern!