KÜCHENPLANER Ausgabe 5/6-2019

Foto: Haier
Will den chinesischen Konzern
Haier auch in Deutschland und
Euro pa ganz nach vorn bringen:
Thomas Wittling, Geschäftsführer
der Haier Deutschland GmbH
und verantwortlich für die Geschäft
von Candy und Hoover in
Deutschland und Österreich.
(Stand Anfang Mai 2019) getrennt von ein ander organisiert
werden. Das soll die Gefahr der subjektiven Bevorzugung
einer Marke minimieren. Neue Mitarbeiter
werden dafür aktiv gesucht und bereits in den nächsten
Wochen sollen neue Teams in den einzelnen Bereichen
starten.
Stark auf Messen
„Deutschland ist nicht nur eines der größten Länder
und der größte Markt in Europa, sondern auch
das, mit dem größten Wachstumspotential“, so Thomas
Wittling. 2018 sei zwar kein gutes Jahr für den Hausgerätemarkt
gewesen, 2019 steige das Wachstum aber
wieder leicht an. Allerdings sei diese Entwicklung auf
den Online-Handel begrenzt. Die Tendenz ist laut Haier
jedoch „durchaus positiv“. Vor allem für die Produkte
im Premiumsegment sieht Haier gute Chancen.
Zur Strategie eines dauerhaften Markterfolgs gehört
eine starke Messepräsenz. „Wir werden alle wichtigen
Messen belegen, die sich für uns anbieten“, kündigt
Thomas Wittling an. Auf der LivingKitchen im Januar
setzte das Unternehmen bereits eine erste Duftmarke
mit hochwertiger Kühltechnik im anspruchsvollen
Design. Auf der IFA im September 2019 werden mehr
als 3000 m 2 Fläche belegt und alle drei Marken präsentiert,
und auch für die area30 im Rahmen der Küchenmeile
2019 wurde bereits gebucht.
Präsent im Sport
Im Bereich Marketing ist ebenfalls einiges geplant.
Unter anderem wurde ein TV-Spot produziert.
Ein wichtiger Baustein ist das Sportsponsoring. Im
Fokus steht besonders der Skisport. Dieses Engagement
soll genutzt und ausgebaut werden. Ein wichtiger
Werbepartner ist Sven Hannawald. Der populäre
Skisprung-Olympiasieger und Grand-Slam-Gewinner
der Vierschanzentourne von 2002 bestätigt, dass Werbung
besonders gut bei Wintersportevents zur Geltung
kommt. „WMs haben einen besonders großen Stellenwert
weltweit, so dass eine hohe Sichtbarkeit fast garantiert
ist“, so Hannawald. Als Markus Eisenbichler
jüngst bei der Vierschanzentournee 2018/2019 auf das
Treppchen der Gesamtwertung flog, lag die Zahl der
Kontakte laut Haier bei über 100 Millionen.
Von Kooperation bis Übernahme
Angedacht sei auch die Zusammenarbeit mit der europäischen
Küchenmöbelindustrie. Und das in sehr unterschiedlicher
Ausprägung. Die Überlegungen reichen
von exklusiven Lieferanten-Kooperationen bis
zum Kauf eines solchen Unternehmens. Die Mittel dafür
scheinen im Konzern zur Verfügung zu stehen. Der
weltweite Umsatz belief sich 2018 auf 39 Mrd. US-Dollar.
Das sind fast 35 Mrd. Euro. Haier prüfe aktuell die
Möglichkeiten, die sich hier bieten. „Vielleicht kommt
es zu einer Allianz mit einem Top-Player im europäischen
Küchenmöbelmarkt, die nächsten Monate werden
es zeigen“, sagt Thomas Wittling dazu. Konkreter
will er aber nicht werden. In einem solchen Plan sieht
er eine Win-win-Situation enthalten. Einerseits erhielte
Haier zusätzliche Aufmerksamkeit und Ad hoc
deutliche Absatzmengen in Europa, andererseits könne
der Küchenmöbelproduzent im wichtigen asiatischen
Markt schneller Fuß fassen.
Kontakte zum Handel knüpfen
Parallel zu solchen Überlegungen gilt es für die
Haier- Verantwortlichen, Händler in Deutschland und
Österreich von den Geräten aller Marken zu überzeugen.
Die aktuellen Listings können sich laut Wittling
bereits sehen lassen. Neben positiven Verhandlungen
mit Otto und Karstadt finden sich auch prominente
Namen auf Seiten des Elektrohandels wie Expert,
Euronics, EK und Telering. Besonders tief reicht die Zusammenarbeit
mit Euronics. So engagiert sich Haier
als Sponsor beim „Euronics Gaming Team“ der E-Sport
Welt. Zudem wird das Management von Euronics bei einigen
Roadshows von Haier anwesend sein. Diese Veranstaltungen
finden in den nächsten Wochen in fünf
deutschen Großstädten statt und sind weniger als Produktshows
angelegt, sondern als Gedankenaustausch
zwischen Haier und den Händlern. Die Idee: Im gemeinsamen
Gespräch recherchieren, was der Handel
will und braucht, um Haier-Produkte positiv zu vermarkten.
Exklusivprogramme für den Fachhandel
seien bereits aufgelegt.
Jacqueline Koch
5/6/2019 KÜCHENPLANER 67