18.06.2019 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 5/6-2019

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Kontakt Redaktion: Dirk Biermann | d.biermann@strobel-verlag.de Kontakt Anzeigen: Stefan Schütte | s.schuette@strobel-verlag.de www.kuechenplaner-magazin.de

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Kontakt Redaktion:
Dirk Biermann | d.biermann@strobel-verlag.de

Kontakt Anzeigen:
Stefan Schütte | s.schuette@strobel-verlag.de

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<strong>Ausgabe</strong> 5/6 / <strong>2019</strong><br />

STROBEL VERLAG<br />

interzum –<br />

Viel Komfort auf<br />

kleinstem Raum<br />

▶ 6<br />

AMK –<br />

Küchenmarkt stagniert<br />

auf hohem Niveau<br />

▶ 30<br />

Haubentrends –<br />

Ab in die<br />

Platte<br />

▶ 56


Nur, wer aus der Reihe<br />

tanzt, findet eigene Wege.<br />

DER KÜCHENRING zählt aktuell annähernd<br />

600 Gesellschafter. Unsere Aufgabe sehen wir<br />

vor allem darin, unsere Gesellschafter mit kreativen<br />

Ideen, erfolgsorientierten Konzepten und<br />

erstklassigen Konditionen auszustatten, die in<br />

ihrer Gesamtheit Maßstäbe setzen.<br />

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft<br />

von zufriedenen und erfolgreichen<br />

Gesellschaftern von DER KÜCHENRING.<br />

Informieren Sie sich. Heute noch.<br />

Wir sind für Sie da.<br />

DER KÜCHENRING GmbH & Co. KG Marie-Curie-Straße 6 · 53359 Rheinbach<br />

Telefon Herr Töpert: 02226-904-127 · www.kuechenring.de


Impulse/Ansichten<br />

Wo ist die<br />

Schmerzgrenze?<br />

Der Hausgerätemarkt ächzt und stöhnt und lässt bewährte<br />

Marken um ihren Einfluss ringen. Geräte mit Premiumlabel zu<br />

Aktionspreisen erhöhen den Druck, parallel verteilt der Erfolg der<br />

Muldenlüfter den Umsatz im lukrativen Geschäft mit Kochfeldern<br />

neu. Hinzu kommen neue, ambitionierte Akteure. Allen voran Haier.<br />

„Haier will hoch hinaus und nimmt die Marktführerschaft<br />

ins Visier. Erst in Deutschland, dann in Europa.“<br />

Das ist eine von diesen Meldungen der vergangenen<br />

Wochen, die mehr als einen flüchtigen Blick verdienen.<br />

Es gibt manche in der Branche, die den Expansionsplänen<br />

des chinesischen Konzerns ungewöhnlich gelassen<br />

begegnen. Was ihnen unter anderen Umständen<br />

meist gar nicht so ähnelt, doch in diesem Fall schwingt<br />

als Unterbotschaft mit: „Ja, ja, das haben andere aus<br />

Fernost auch schon versucht.“ Einschätzungen wie diese<br />

lassen fachspezifische Buchstabenfolgen durch die<br />

Nervenzellen des Stammhirns surren. Panasonic zum<br />

Beispiel. Und LG.<br />

Panasonic, der renommierte Technologiekonzern<br />

aus Japan, hat kürzlich kleinbeigegeben und das Kapitel<br />

„Einbaugerätegeschäft in Deutschland“ geschlossen.<br />

Nach nicht ganz vier Jahren. Trotz wahrnehmbarer Investitionsbereitschaft,<br />

bemerkenswerten technischen<br />

Lösungen und personell fundierter Marktexpertise.<br />

Ähnlich ambitioniert wollte der südkoreanische<br />

LG-Konzern vor einigen Jahren den Einbaugerätemarkt<br />

in Deutschland aufrollen. Oder der US-Multi Whirlpool:<br />

international eine ganz große Nummer, aber hierzulande<br />

mit der Muttermarke bevorzugt als Ikea-Erstausrüster<br />

auffällig. Selbst Samsung dürfte sich trotz der<br />

gemeldeten positiven Entwicklung im Einbaugerätegeschäft<br />

(die hier ausdrücklich erwähnt sein soll) wohl<br />

mehr von der Strahlkraft des Namens versprochen haben.<br />

Vor allem deutlich schnellere Ergebnisse.<br />

Und jetzt Haier. Was soll das chinesische Unternehmen<br />

haben, was andere nicht haben? Oder offensichtlich<br />

zu wenig haben oder zu geben bereit sind, um im<br />

lukrativen deutschen Markt Fuß zu fassen? Die Antwort<br />

klingt profan: Geld. Sehr viel Geld. Und die Bereitschaft<br />

es einzusetzen. Und dazu ein Selbstverständnis,<br />

das auf der Stärke eines Weltmarktführers basiert und<br />

schier mit Händen zu greifen ist. Doch genügt das, um<br />

damit beim Fachhandel zu punkten? Denn wollen wir<br />

realistisch sein: Mit den großen stationären Ketten<br />

und den Idealos dieser Welt mag man schnell mit Menge<br />

glänzen, aber nur bedingt mit Profitabilität. Auch<br />

wenn es mancherorts eine arg verstaubte Schublade<br />

sein mag: eine ansprechende Marge verspricht eher<br />

der Fachhandel. Zumal das gestiegene Qualitätsdenken<br />

der Konsumenten den Spezialisten im Markt einen<br />

Energieschub beschert. „Weniger Menge, mehr Wert“,<br />

resümierte kürzlich die GfK. Während der Fachhandel<br />

davon an vielen Stellen profitiert, schaut die mengenfixierte<br />

Großfläche in die Röhre und ruiniert die Branchenstatistik.<br />

Doch Haier denkt im großen Stil und hat mit seinen<br />

drei Marken alle im Blick. Die Ketten, die Online-Marktplätze,<br />

den Fachhandel. Und selbst die Industrie!<br />

So teilte Thomas Wittling, Geschäftsführer<br />

von Haier in Deutschland, vor einigen Wochen mit<br />

Fachjournalisten Ideen zu möglichen Kooperationsmöglichkeiten.<br />

Sich bei einem auf Blockvermarktung<br />

spezialisierten Küchenmöbelhersteller ins Programm<br />

einzukaufen, wäre keine Überraschung. Doch Thomas<br />

Wittling deutete an, dass auch der Kauf eines Küchenmöbelherstellers<br />

seinen Reiz habe. Haier hätte kurzfristig<br />

einen wahrnehmbaren Marktanteil – und der<br />

Küchenmöbelhersteller einen exklusiven Zugang zum<br />

chinesischen Markt. Win-win sagt man dazu.<br />

Gedankenspiele wie diese lassen Spekulationen ins<br />

Kraut schießen. Wen könnte Haier mit viel Geld ködern<br />

wollen und können? Hersteller mit einem klangvollen<br />

Namen aber vergleichsweise übersichtlichem Umsatz<br />

bringen den chinesischen Hausgerätekonzern auf<br />

den Weg an die Spitze nicht weiter. Es müsste schon einer<br />

der europäischen Mengen-Marktführer sein. Nolte,<br />

Häcker, Schüller, Schmidt, bauformat oder gar nobilia?<br />

Unvorstellbar. Docher wer weiß das schon. Im internationalen<br />

Fußball ist oft von „Schmerzgrenze“ die<br />

Rede, wenn exorbitant hohe Ablösesummen selbst die<br />

überzeugtesten Widersacher einer ausufernden Kommerzialisierung<br />

schwach werden lassen. Wie viel ist<br />

der schnelle Markterfolg der globalen Nr. 1 Haier wohl<br />

wert? Wer steigt darauf ein? Oder könnte auch ein Einkaufsverband<br />

mit ansprechenden Außenumsätzen hilfreich<br />

sein? Wie gesagt: Alles Spekulation.<br />

Dirk Biermann<br />

Was meinen Sie?<br />

meinemeinung@kuechenplaner-magazin.de<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Franke<br />

6 56<br />

„Viel Komfort auf kleinstem Raum“ haben wir unseren Bericht<br />

von der interzum überschrieben. Das gilt auch für die<br />

Beschlagtechnik. Die wird immer filigraner.<br />

Muldenlüfter, also die Kombination von Kochfeld und<br />

Dunstabzug, begeistert immer mehr Planer und Kunden.<br />

So lautet der Haubentrend <strong>2019</strong> schlicht: Ab in die Platte.<br />

Messe<br />

6 interzum: Viel Komfort auf kleinstem Raum<br />

20 interzum: Die wichtigsten Messethemen<br />

22 interzum: Matt mit Kratzern<br />

48 küchenwohntrends: Die Messe für den Süden<br />

Küchenverbände<br />

30 AMK: Küchenmarkt stagniert auf hohem Niveau<br />

34 DER KREIS: Rauschendes Fest zum 40. Geburtstag<br />

40 DER KÜCHENRING knackt die halbe Milliarde<br />

Spülen + Armaturen<br />

44 Blanco: Das Gesamtpaket zählt<br />

Küchenplanung<br />

52 Vorsicht, Schimmel<br />

Hausgeräte<br />

56 Haubentrends <strong>2019</strong>: Ab in die Platte<br />

60 Dunstabzug: neue Produkte<br />

61 Gutmann lässt die Insolvenz hinter sich<br />

62 Elica: Kochfeldabzüge in großer Vielfalt<br />

66 Haier will die Marktführerschaft<br />

Zum Titelbild<br />

Bei Auszugsystemen werden<br />

Möglichkeiten zur Individualisierung<br />

und damit zur<br />

Differenzierung zunehmend<br />

Standard. Besonders hohen<br />

Ansprüchen an ein individuelles<br />

Design wird der Beschlägespezialist<br />

Blum mit dem<br />

Boxsystem „Legrabox“ gerecht.<br />

Die zweischaligen Zargen<br />

bietet der Hersteller nun<br />

auch bedruckt, beschichtet<br />

oder geprägt an – auch als<br />

Farb- und Materialmix.<br />

Foto: Blum<br />

Management<br />

68 Hoch hinaus bei KITCHENCAMP#3<br />

Betriebsführung<br />

70 Wie kommt der Kunde ins Küchenstudio?<br />

Diverses<br />

3 Ansichten: Wo ist die Schmerzgrenze?<br />

74 Partner des Fachhandels<br />

75 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Weshalb die besten Ideen nichts taugen,<br />

wenn sie nicht in die Tat umgesetzt werden?<br />

Weil sie im Kopf bleiben, statt die Welt zu bewegen. Wir geben<br />

unser Bestes für Ihre Ideen: unsere Technik und unser Know-how.<br />

Dazu Mitarbeiter, die selbst bewegende Ideen haben. Für Lösungen,<br />

die weit über das Öffnen und Schließen von Möbeln hinausgehen.<br />

Für die Erfüllung von Kundenwünschen. Für mehr Wohnqualität.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.<br />

blum.com/movingideas


Messe<br />

Beschläge und Licht auf der interzum<br />

Viel Komfort auf kleinstem Raum<br />

Von Dirk Biermann<br />

Individuelle Vielfalt im Design, reduzierte und unsichtbare Technik, Komfort<br />

auf kleinstem Raum, zusammenwachsende Wohnwelten, Nachhaltigkeit und<br />

Projektstudien zu Smart Living. Das waren die prägenden Beschläge- und Licht-<br />

Themen der interzum <strong>2019</strong> in Köln.<br />

Vor allem international ist die Urbanisierung eine<br />

Entwicklung, die das Wohnen vor grundlegend neue<br />

Herausforderungen stellen wird. Und bereits stellt.<br />

Denn immer mehr Menschen leben auf diesem Planeten<br />

und immer mehr von ihnen zieht es in die großen<br />

Ballungsgebiete. Dort wird Wohnraum knapp und<br />

teurer. Diese Entwicklung erfordert eine optimale Ausnutzung<br />

vorhandener Flächen und Komponenten für<br />

mehr Raum pro Quadratmeter. Die interzum zeigte<br />

gleich mehrfach, wie das umgesetzt werden kann. Mit<br />

bereits erhältlichen Standardprodukten.<br />

Und immer öfter mit Unterstützung<br />

von Sprachassistenten<br />

und weiteren „Smart Living“-Komponenten. Zwar haben<br />

gerade diese „Smart Living“ Umsetzungen in weiten<br />

Teilen noch den Charakter von Konzeptstudien,<br />

doch in ein, spätestens zwei Jahren, so die Initiatoren<br />

unternehmensübergreifend, dürfte dem Serieneinsatz<br />

nichts mehr im Wege stehen. Auch<br />

die Messeveranstalter der<br />

Koeln messe beteiligten<br />

Foto: Biermann<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


sich an der Präsentation realitätsnaher Zukunftsszenarien<br />

rund um die Urbanisierung und stellten die<br />

Sonderfläche „Tiny Spaces - Living in compact homes“<br />

auf dem Messeboulevard zur Verfügung. Hier zeigten<br />

Hettich und Blum auf zwei Kleinstflächen inspirierende<br />

Ideen zum Thema „Tiny House“.<br />

Alles drin auf 6 m 2<br />

Weitere Lösungen zum Wohnen der Zukunft steuerte<br />

Kesseböhmer mit der „urban smart kitchen“ bei. „Dabei<br />

geht es darum, mit intelligenter und smarter Beschlagtechnik<br />

Stauraum auf kleinen Grundrissen optimal auszunutzen<br />

und Übersicht und komfortablen Zugriff auf<br />

den Inhalt zu schaffen, optional auch per Sprachsteuerung“,<br />

sagt Kesseböhmer-Geschäftsführer<br />

Burkhard Schreiber.<br />

Und Holger Schmitz,<br />

Marketingleiter<br />

des Unternehmens, ergänzt: „Mit der ‚smart urban<br />

kitchen‘ zeigen wir, dass wir den Trend zur Digitalisierung<br />

mitgehen können und dass selbst auf kleinstem<br />

Raum niemand auf Komfort verzichten muss.“ Konkret<br />

umgesetzt wurde dieser Anspruch in einem Küchenszenario<br />

auf gerade mal 6 m 2 Fläche. Darin verbaut waren 11<br />

Produkte des Unternehmens, unter anderem der platzsparende<br />

„ Tandem Diagonal“ für 30 cm breite Schränke<br />

sowie der Prototyp eines Klapptischs mit<br />

integriertem Regal, der im Handumdrehen<br />

zusätzliche<br />

Arbeitsfläche<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7


Messe<br />

„Alexa, Frühstück“:<br />

in der „smart urban<br />

kitchen“ von Kesseböhmer<br />

zieht auf<br />

Wunsch auch ein<br />

Sprachassistent ein.<br />

In diesem Fall öffnet<br />

die programmierte<br />

Technik den Oberschrank<br />

und schaltet<br />

Licht und Kaffeemaschine<br />

ein.<br />

Fotos: Biermann<br />

Das fast unsichtbare<br />

Scharnier:<br />

Die Grass-Neuheit<br />

„ Kinvaro T-Slim“<br />

macht sich schlank<br />

und erlaubt so<br />

elegante Möbeldesigns.<br />

„Individuell kann so einfach sein“ steht auf der<br />

Wand hinter Hettich-Geschäftsführer Dr. Andreas<br />

Hettich. Doch was im Ergebnis so spielerisch leicht<br />

wirkt, ist für die Zulieferindustrie eine Herausforderung.<br />

Plattformkonzepte werden deshalb immer<br />

ausgefeilter, „um das Massenprodukt möglichst<br />

spät zu individualisieren“.<br />

bietet. Für den „smarten“ Anteil zeichnet die Amazon-<br />

Sprachsteuerung Alexa verantwortlich. Unter anderem<br />

werden beim Befehl „Frühstück“ automatisch Licht und<br />

Kaffeemaschine aktiviert und der Oberschrank mit dem<br />

Kaffeegeschirr geöffnet. Weitere programmierte Szenarien<br />

für „Abfall“ und „Abwasch“ gibt es auch. Und „Polizei“<br />

– dann ist alles aus und gesperrt.<br />

Überhaupt wurde auf der interzum viel mit Sprachassistenten<br />

experimentiert. Mit Alexa und darüber hinaus.<br />

So stellte Hailo eine sprachgesteuerte Version<br />

des „Libero 3.0“ vor, Wesco eine Alexa-Version für seine<br />

Abfalltrennsysteme, Rehau das „Future Apartment“,<br />

und bei Häfele dreht sich seit geraumer Zeit ohnehin<br />

viel um die Digitalisierung der Wohnwelten. Einer der<br />

Pioniere (schon seit 2014 mit dem ganzheitlich konzipierten<br />

Wohn- und Lebensprojekt KogniHome in Bielefeld)<br />

ist auch Hettich. Auf weitere sprachbasierte Steuerungen<br />

seiner Auszüge verzichtet das Unternehmen<br />

derzeit zwar bewusst, widmet sich dem Thema „Smart<br />

Living“ aber intensiv in einer Kooperation mit Rehau.<br />

Auf Basis von „Servo-Drive“<br />

Eine weitere Konzeptstudie kommt von Blum.<br />

„Servo- Drive smart“ lautet der programmatische Titel.<br />

Auch beim Blum-Konzept lassen sich Klappen, Auszüge,<br />

Geschirrspüler und Kühlschränke per Sprache<br />

bedienen. In anpassbaren Szenen wie beispielsweise<br />

„Einkäufe verstauen“ öffnen sich so komfortabel alle<br />

notwendigen Klappen und Auszüge. „In Verbindung<br />

mit Sprachassistenten verschiedener Anbieter entstehen<br />

zukünftig Möbelkonzepte, die dank moderner<br />

Technologien den Wohnkomfort steigern“, betont das<br />

Unternehmen. Denn: „Intelligente Geräte sind aus dem<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken und Smart Home hält<br />

in immer mehr Haushalte Einzug. Im Mittelpunkt steht<br />

dabei vor allem, den Menschen und die Dinge um ihn<br />

herum zu vernetzen – zum Beispiel durch das gesprochene<br />

Wort. Mit „Servo-Drive smart“ macht Blum den<br />

zukunftsweisenden Schritt, diese Konzepte auf Möbel<br />

zu übertragen.“ Dabei nutzt das Unternehmen eine<br />

Technik, die längst im Markt verankert ist: die elek-<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Fotos: Biermann<br />

Funktionaler Wohnkomfort auf kleinstem<br />

Raum. Den setzte die Sonderfläche „Tiny<br />

Spaces“ in Szene mit Präsentationen<br />

von Hettich und Blum. Das kam bei den<br />

interzum-Be suchern an. Die Flächen waren<br />

meist dicht umlagert.<br />

Vorne ist hinten und hinten vorn:<br />

den Dreh teller „ ComfortSpin“<br />

bietet Hettich für Kühlgeräte und<br />

Möbel an. Das Bauteil kann auch<br />

einfach nachträglich montiert<br />

werden. Im Ersatzbedarf läuft der<br />

Vertrieb erstmals über Amazon.<br />

Das neue Schub kasten sys tem<br />

„AvanTech YOU“: damit lassen<br />

sich laut Hettich individuelle Lösungen<br />

in unterschiedlichen<br />

Preislagen realisieren. Auch die<br />

Führungsplattformen sind wählbar:<br />

„ Quadro“ und „Actro“.<br />

trische Öffnungsunterstützung „Servo-Drive“ für Klappen<br />

und Auszüge. In Verbindung mit dem Schließ system<br />

„Cabloxx“ lässt sich sogar eine sprachgesteuerte<br />

Kindersicherung schaffen. Den Müllauszug ohne Berührung<br />

zu öffnen ist ein weiteres nützliches Szenario.<br />

Mit „Servo-Drive smart“ will der Beschlägehersteller<br />

seinen Partnern aus der Möbelbranche nun ermöglichen,<br />

smarte Konzepte in der Küche und in anderen<br />

Wohnbereichen umzusetzen. Ein wahrer Publikumsmagnet<br />

am Messestand war auch die Verbindung der<br />

Konzeptstudie „Servo-Drive smart“ mit dem neuen Sockelauszug<br />

„Space Step“. Mit dem Sprachbefehl „ Alexa,<br />

mach mich größer“ fährt diese multifunktionale Sockellösung<br />

aus dem Korpus fährt. Der Möbelnutzer hat<br />

so eine Tritterhöhung und erreicht sicher und einfach<br />

auch hohe Stauraum-Ebenen. Zusätzlichen Stauraum<br />

bietet der „Space Step“ auch. Das ist in allen Wohnbereichen<br />

nützlich, in der Küche und darüber hinaus.<br />

Herkömmlich durch Muskelkraft bedienen lässt sich<br />

der „Space Step“ aber auch.<br />

Individualisierung wird zum Standard<br />

Wie ein roter Faden zog sich der Megatrend Individualisierung<br />

durch die Präsentationen der interzum.<br />

Der Wunsch der Konsumenten nach möglichst individuellen<br />

Lösungen verändert viel. Der Handel zum Beispiel<br />

ist aufgefordert, Produkte auf eine ganz neue Art<br />

zu präsentieren. „Erlebniseinkauf“ lautet das dazugehörige<br />

Stichwort. Auch die Möbelzulieferer stellt der<br />

Wunsch nach dem individuellen Möbel vor Herausforderungen.<br />

„Es ist ein gewisser Konflikt, einem Massenprodukt<br />

eine persönliche Note zu verleihen und<br />

gleichzeitig eine schlanke Wertschöpfungskette zu realisieren“,<br />

beschreibt Hettich-Chef Dr. Andreas Hettich<br />

die Situation. Die Herausforderung sei, die Individualisierung<br />

so spät wie möglich im Fertigungsprozess umzusetzen.<br />

Das fordert zum Beispiel bei Auszug sys temen<br />

eine zentrale technische Plattform als Basis für unterschiedlichste<br />

Gestaltungen. Mit dem neuen Schubkastensystem<br />

„AvanTech YOU“ will Hettich nun die Individualisierbarkeit<br />

auf ein neues Level heben. Das<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9


Messe<br />

Auch wenn auf dieser Auf nahme<br />

alle Varianten farblich einheitlich<br />

gestaltet sind: „Merivobox“,<br />

das neue Box-System von Blum für<br />

die gehobene Mitte ist besonders<br />

montagefreundlich und einfach zu<br />

individualisieren.<br />

Auch den Sockelauszug „Space<br />

Step“ zeigte Blum auf der interzum<br />

2017 noch als Idee. Und<br />

die ist extrem gut angekommen.<br />

Das System erleichtert<br />

den Zugriff auf das Staugut im<br />

Oberschrank und bietet parallel<br />

weiteren Stauraum unter der<br />

Trittstufe.<br />

Fotos: Biermann<br />

Vor zwei Jahren zeigte Blum das „ Pocket<br />

System“ noch als Studie, jetzt ist es reif<br />

für den Markt. Der Wunsch, nicht gebrauchte<br />

Küchenareale hinter großen Einschubtüren<br />

zu verbergen, ist ein Thema,<br />

wenn Wohnraum knapp und multifunktional<br />

genutzt werden soll. Doch auch darüber<br />

hinaus, wenn z. B. ein besonders<br />

elegantes Ambiente geschaffen werden<br />

soll. Oder für „Themenschränke“. Es gibt<br />

ein- und zweiflügelige Umsetzungen, für<br />

Gestaltungen mit und ohne Griffe.<br />

„Moving ideas – bewegende Ideen“.<br />

Unter diesem Motto lud das österreichische<br />

Unternehmen Blum seine<br />

Kunden in eine Art Ideenwerkstatt<br />

ein, um gemeinsam neue Lösungen<br />

zu finden oder bestehende Produkte<br />

individuell zu entwickeln. Hier wurde<br />

ein Office-Modul auf kleinstem<br />

Raum realisiert. Und das komplett<br />

mit Serienprodukten.<br />

System ermöglicht ein schlankes, puristisches Design,<br />

das ohne sichtbare Schraubenköpfe oder Abdeckkappen<br />

auskommt. „Über Designprofile, DesignCapes oder<br />

AvanTech YOU Inlay lässt sich eine enorme Vielfalt an<br />

individuellen Akzenten auf der Zargen-Oberkante und<br />

-Außenseite setzen“, erläutert Dr. Andreas Hettich. Dies<br />

eröffne Küchen- und Möbelherstellern ein großes Potenzial,<br />

sich vom Wettbewerb abzuheben: „Durch ein<br />

eigenes Möbeldesign in unterschiedlichen Preissegmenten,<br />

durch gezieltes Eingehen auf Kundenwünsche<br />

und durch die hohe Wirtschaftlichkeit des Systems.“<br />

Denn alle Bauteile innerhalb des Plattformkonzepts<br />

werden auf identischen Führungen eingesetzt. Grifflose<br />

Lösungen seien ebenfalls einfach zu realisieren.<br />

Eine Plattform, viele Lösungen<br />

Eine neue, besonders variable Box-Plattform präsentiert<br />

auch Blum. „Merivobox“ wird zukünftig die<br />

bewährte „Tandem-Box“ (bereits seit 1993 am Markt)<br />

und das High-End-System „Legra-Box“ ergänzen. Angesiedelt<br />

ist die neue Linie in der gehobenen Mitte. Sie<br />

bietet ein vielfältiges Auszug-Programm, auf der Basis<br />

eines einzigen Boxsystems. „Ob mit geschlossenen<br />

oder offenen Seiten, ob durchgehend metallisch oder<br />

mit Einschubelementen – alles ist möglich“, erläutert<br />

der Hersteller und lenkt die Aufmerksamkeit auf<br />

den konsequent umgesetzten Plattformgedanken. Bei<br />

„ Merivobox“ kommt nur eine Korpusschiene mit nur<br />

einer Anschraubposition für alle Anwendungen zum<br />

Einsatz. Das gilt auch für die Front mit nur einem Bohrbild<br />

für alle Anwendungen. Dabei sorge das Führungssystem<br />

durch seine besondere L-Form für hohe vertikale<br />

Stabilität und Belastbarkeit.<br />

Die Plattformschnittstelle von „Merivobox“ ermöglicht<br />

unterschiedliche Aufbauten: mit Reling, mit Reling<br />

und Einschubelement, als „Boxcover“ mit Glas oder metallisch<br />

geschlossen mit „Boxcap“. Für einen hochwertigen<br />

geschlossenen Look gibt es auch eine Variante<br />

mit einer durchgehenden metallischen Zarge.<br />

Auf der interzum <strong>2019</strong> wurde „Merivobox“ erstmals<br />

präsentiert. Nun baut Blum komplett neue Fertigungsanlagen<br />

für das neue Boxsystem auf.<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Etwas minimalistischer und angelehnt an die<br />

Apple-Formensprache: das neue Grass- Logo<br />

am Empfangstresen auf der interzum.<br />

Einfräsprofil I 24mm<br />

Superflaches asymmetrisches Profil<br />

für LED Streifen<br />

Innovative Erweiterung des Profil- und<br />

Zubehörsortiments für Linienleuchten!<br />

Fotos: Biermann<br />

Grass hat seinen kompletten<br />

Unter nehmens auf tritt modernisiert.<br />

Das wirkte sich auch auf<br />

den Messestand aus. Grün ist<br />

von nun an nicht mehr die allein<br />

domminierende Farbe wie<br />

dieses satte Rot dokumentiert.<br />

Die Kunst des Weglassens<br />

Während Möbel flexibler und multifunktionaler werden, steigt gleichzeitig<br />

der Anspruch an das Design der technischen Lösungen. „Ein Bewegungs-System<br />

muss das Gesamtdesign des Möbels aufwerten“, sagt zum Beispiel Albert<br />

Trebo, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb von Grass aus Österreich. Wie<br />

das umgesetzt werden kann, demonstrierte das österreichische Unternehmen<br />

auf der interzum natürlich auch: mit dem neuen Klappenscharnier „Kinvaro<br />

T-Slim“, das vom Stefan Ambrozus aus Köln gestaltet wurde. Laut Albert Trebo<br />

ist dem Industriedesigner damit ein „zeitlos schönes Designobjekt gelungen, dessen<br />

elegante, puristische Ästhetik das Wesen von Klappenschränken nachhaltig<br />

verändern wird.“ Das Highlight unter den Grass-Neuheiten auf der interzum<br />

setzt auf die Idee des unsichtbaren Beschlags. „Kinvaro T-Slim“ fügt sich unauffällig<br />

in das Möbelstück ein und eröffnet so neue Möglichkeiten für die Gestaltung<br />

von Oberschränken in Küche, Bad oder Wohnbereichen. Dabei ist es den<br />

Ingenieuren von Grass gelungen, die komplexe Mechanik des Dreh-Beschlags<br />

auf eine Baugröße von 12 mm zu reduzieren und ihn eingefräst in der Seitenwand<br />

des Möbels „verschwinden“ zu lassen. Gängig sind 16 mm starke Platten.<br />

Damit lassen sich Oberschränke mit Klappengewichten von etwas unter<br />

sechs Kilo besonders ästhetisch gestalten. Zudem benötigt das elegante Klappen-System<br />

nur wenig Platz, sodass der vorhandene Stauraum optimal genutzt<br />

werden kann.<br />

5/6/<strong>2019</strong><br />

Die wesentlichen Vorteile auf einem Blick:<br />

› Minimale Aufbauhöhe von 0,6 mm<br />

› für innenliegende asymmetrische Ausleuchtung<br />

› gezielte und gleichmäßige Ausleuchtung ohne<br />

Reflektion<br />

› kombinierbar mit sämtlichen LED Tapes<br />

› in alu eloxiert und schwarz erhältlich<br />

› optional mit Stirndeckeln sowie mattierten<br />

Abdeckungen verfügbar<br />

› Ton-in-Ton-Farbkombination schwarz mit schwarzer<br />

Abdeckung möglich<br />

› Alle Profile und Linienleuchten können individuell<br />

konfektioniert werden<br />

Hera GmbH & Co. KG · Dieselstraße 9 · 32130 Enger<br />

Tel. +49 (0) 5224 911-0 · Fax +49 (0) 5224 911-215<br />

®<br />

mail@hera-online.de · www.hera-online.de


Messe<br />

Als platzsparende Lösung für kleine<br />

Küchen empfiehlt sich der neue<br />

„Tandem diagonal“ für 30er-Schränke.<br />

Im Herbst wird er in diversen Ausstellungen<br />

der Küchenmöbelhersteller<br />

zu sehen sein. Bei Nolte Küchen ist er<br />

schon im Programm.<br />

Die optimale Nutzung vorhandenen Stauraums<br />

ist ein Kernanliegen von Kesseböhmer. Das<br />

wurde auch auf der interzum kommuniziert.<br />

Und das außerordentlich praktisch. Der gesamte<br />

Inhalt des XL-Einkaufswagens passt in den hier<br />

ausgestellten „Tandem“.<br />

Mit dem Leiterregal „YouK“ feierte<br />

Kesseböhmer in Köln Premiere.<br />

Fotos: Biermann<br />

Nur zwei fingerbreit Platz benötigt<br />

der neue Klappenbeschlag<br />

„FREEspace“ von Kesseböhmer.<br />

Das erweitert den Stauraum im<br />

Schrank und wirkt unauffällig<br />

elegant. Zum aktuellen Marktstart<br />

sind fünf Typologien im<br />

Programm, im Herbst kommen<br />

zwei weitere dazu. Damit deckt<br />

Kesseböhmer das klassische<br />

Frontenspektrum ab.<br />

Noch eleganter: der Klappenbeschlag<br />

„FREEslim“ ist noch eine<br />

Studie. In einer zweiten Variante<br />

lässt sich die gesamte Technik in<br />

die 16 mm starke Möbelwand einfräsen.<br />

Kesseböhmer liftet filigran<br />

Die Miniaturisierung der Beschlagtechnik hatten<br />

sich auch die Entwickler von Kesseböhmer vorgenommen.<br />

Konkret beim neuen Klappenbeschlag „FREEspace“,<br />

der sich in Größe, Design und Funktion von<br />

bisher marktüblichen Lösungen unterscheidet. Charakteristisch<br />

für den neuen Klappenbeschlag sind die<br />

Aspekte minimale Einbautiefe, schlanke Frontanbindung<br />

und unsichtbare Technik. So wurde die Feder in<br />

den Hebelarm integriert. Das wirkt nicht nur elegant,<br />

es schafft auch zusätzlichen Raum im Schrankinnern,<br />

weil kein Schwenkradius mehr Raum beansprucht.<br />

„FREEspace“ gibt es in den drei Standardfarben<br />

Schwarz, Weiß und Anthrazit. Sonderfarben lassen<br />

sich ebenso gestalten. Inklusive der bis zum Jahresende<br />

angekündigten Ergänzungen (15 Kilo bei 600 mm<br />

Fronthöhe) eignet sich der Beschlag für Fronten von<br />

200 bis 650 mm Höhe und damit für „nahezu alle<br />

marktrelevanten Klappen“. In einer „Push-to-open“-Variante<br />

gibt es „FREEspace“ auch.<br />

Mit der Konzeptstudie „FREEslim“ ging Kesse böhmer<br />

in der Kunst des Weglassens sogar noch einen Schritt<br />

weiter. Dieser Beschlag präsentiert sich ultradünn und<br />

erinnert von der Gestaltung und den Dimensionen an<br />

ein iPad. Die Technik lieg entweder auf der Seitenwand<br />

auf oder wird komplett in die Möbelplatte eingefräst.<br />

Möbel und Beschlag sind eins<br />

Eine ganz neue Produktkategorie wollte das Herforder<br />

Start-Up Ambigence auf der diesjährigen<br />

inter zum präsentieren. Das Prinzip: Möbelseite und<br />

Beschlag werden nicht länger als zwei getrennte Komponenten<br />

betrachtet, sondern zur Einheit. „Das Möbel<br />

wird von einschränkenden Beschlägen befreit, indem<br />

der Raum innerhalb einer Möbelplatte für die<br />

Integration von Funktionen genutzt wird“, erläutert<br />

Norbert Poppenborg, Director Marketing & Business<br />

Development. An Ambigence sind 29 verschiedene Unternehmen<br />

als Netzwerkpartner beteiligt, darunter<br />

auch Hettich.<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Zusammen mit dem Unternehmen Rietberger Möbelwerke<br />

(RMW) stellte Vauth-Sagel im Herbst<br />

2018 einen Beschlag für Wohnmöbel vor, der den<br />

Zugang zu den tief gelegenen Stauraumebenen<br />

erleichtert. Diese Lösung wurde nun unter der<br />

Bezeichnung „VS SUB Comfort“ auf den Einsatz in<br />

der Küche erweitert. Das untere Tablar fährt automatisch<br />

mit dem Öffnen der Möbeltür heraus.<br />

Fotos: Biermann<br />

Als Neuheit für den Einsatz in der Küche präsentierte Vauth-Sagel den Unterschrankauszug<br />

„VS SUB Flex“, der über ein beidseitig getrenntes, höhenverstellbares<br />

Ablageelement in zwei versetzten Ebenen verfügt. Die Einbaubreiten<br />

bewegen sich zwischen 30 und 60 cm. Kombinieren lässt sich das System<br />

mit dem neuen Ordnungssystem „VS Elements Orgabox“.<br />

Ein Systemrahmen<br />

für<br />

zahlreiche individuelle<br />

Stauraumlösungen.<br />

Die<br />

Neuheit „VS<br />

Elements“ von<br />

Vauth-Sagel<br />

eignet sich für<br />

Möbel in jedem<br />

Wohnbereich.<br />

Auf<br />

der inter zum<br />

nahm das Unternehmen<br />

die Botschaft<br />

„Wir öffnen uns“ wörtlich und setzte eine Küche,<br />

ein Bad, ein Schlafzimmer mit Ankleide und einen<br />

Hauswirtschaftsraum in Szene.<br />

Die unsichtbare Leuchte<br />

Auch der Hersteller von Lichtsystemen Hera setzt<br />

maßgeblich auf die Verkleinerung von Leuchten, damit<br />

diese fast unsichtbar in Möbel integriert werden können.<br />

Als Erweiterung des umfangreichen Profil- und<br />

Zubehörsortiments für Linienleuchten hat das Unternehmen<br />

zum Beispiel das Einfräsprofil „I 24mm“ für<br />

LED Streifen um einen IR-Schalter erweitert. Dieser<br />

ist unauffällig in dem Einfräsprofil integriert. Der Vorteil:<br />

Neben der minimalen Aufbauhöhe von 0,6 Millimetern<br />

des Profils ermöglicht der neue IR-Schalter<br />

die senkrechte Montage im Schrankinneren zum berührungslosen<br />

Ein- und Ausschalten des Lichts im<br />

Schrank.<br />

Minimal und elegant: Dieses Prinzip übertrug das<br />

Engeraner Unternehmen Elektra nun auf lineares<br />

Licht und präsentierte zur interzum drei neue Miniprofile,<br />

die sich kaum sichtbar im Möbel integrieren<br />

lassen. Ergänzt wird das Angebot von einer Vielzahl<br />

von schwarzen Profilen, die dem Trend der dunklen<br />

Möbel gerecht wird. Auch im ausgeschalteten Zustand<br />

sind die Profile im puristischen Design nahezu<br />

unsichtbar.<br />

Für Küche darüber hinaus<br />

Schon seit einiger Zeit löst sich die Trennung zwischen<br />

verschiedenen Wohnbereichen immer weiter auf.<br />

Die Übergänge werden fließend und das hat – wie geschildert<br />

– Auswirkungen auf Systeme, Beschläge und<br />

Licht. Viele Aussteller der interzum <strong>2019</strong> beschäftigen<br />

sich daher mit flexibel einsetzbaren Gestaltungselementen,<br />

die eine durchgängige Wohnarchitektur<br />

ermöglichen. So bietet zum Beispiel das neue System<br />

„Schüco Openstyle“ die Möglichkeit, Räume je nach Anforderung<br />

und Wohnsituation flexibel zu verbinden<br />

oder auch zu unterteilen.<br />

Mit dem Messemotto „OpenUp“ proklamiert auch<br />

der Stauraumspezialist Vauth-Sagel eine neue Offenheit<br />

und präsentiert auf der Messe erstmals Lösungen<br />

für alle Bereiche des Wohnens. Mit dem neuen System<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 13


Messe<br />

Besteckeinsätze aus Holz („Mill“) und Behälter für den<br />

heimischen Kräutergarten: Agoform bedient den Trend zur<br />

„ grünen Küche“. Die Pflanz- und Kräuterschalen können<br />

individuell für Nischen, Arbeitsplattenausschnitten oder<br />

hängende Regalsysteme angepasst werden und bieten<br />

damit eine platzsparende, elegante und hochwertige Lösung<br />

für den Koch- oder Wohnbereich.<br />

„Blum Inspirations“ heißt die neue Online-Plattform des österreichischen<br />

Beschlägeherstellers. Damit will Blum seinen Kunden kreative<br />

Impulse für neue Möbelideen liefern. In Videos, Bildstrecken<br />

und Berichten zeigt der österreichische Beschlägespezialist konkrete<br />

Anwendungen seiner Beschläge. Clevere Stauraumlösungen stehen<br />

dabei im Fokus – für die Küche wie auch für andere Wohnbereiche.<br />

Nachhaltigkeit ist einer der aktuellen Themen im Möbelbau.<br />

Kesseböhmer-Tochter Rockenhausen als Spezialist<br />

für hochwertige Holz-Innenausstattungen erfüllt diesen<br />

Wunsch von Haus aus. Zusätzlich wurde jetzt ein neues Material<br />

vorgestellt. Das Organisationssystem „ OrganiQline“<br />

basiert auf schnell nachwachsenden Bastfasern von regionalen<br />

Lieferanten und einem auf Wasserbasis hergestellten,<br />

formaldehyd- und phenolfreien Bindemittel.<br />

Fotos: Biermann<br />

Mit dem Hochschrankauszug „Classic Motion Basic“, hier präsentiert<br />

von Gina Müller, rundet Schock Metall sein Angebot mit einer preiswerten<br />

Variante nach unten ab. Die Tragkraft beträgt 80 Kilo.<br />

„VS Elements“ will der Hersteller sogar die Raumnutzung<br />

neu definieren. Kernidee dieser für Vauth-Sagel<br />

„zentralen Messeneuheit“ ist ein Systemrahmen, der<br />

mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen und Innenkomponenten<br />

kombiniert werden kann. Ausgestattet<br />

werden kann der Rahmen mit diversen Systemeinsätzen<br />

und Submodulen – wahlweise für liegende, hängende<br />

und stehende Aufbewahrung. Die Systemeinsätze<br />

und Submodule lassen sich wiederum beliebig in<br />

Tiefe und Breite konfigurieren, erweitern und auch zur<br />

separaten Verwendung entnehmen. Im Ergebnis entstehe<br />

maximale Flexibilität für Anwendungen in allen<br />

Wohnbereichen. Vauth-Sagel: „Die Möbelindustrie,<br />

Weiterverarbeiter oder auch Schreiner können sämtliche<br />

Komponenten mit einem einzigen Rahmen als Basis<br />

beliebig individualisieren.“<br />

Als weitere Neuheit für den Einsatz in der Küche<br />

präsentierte Vauth-Sagel den Unterschrankauszug „VS<br />

SUB Flex“, der über ein beidseitig getrenntes, höhenverstellbares<br />

Ablageelement in zwei versetzten Ebenen<br />

verfügt. Die Einbaubreiten bewegen sich zwischen<br />

30 und 60 cm. Kombinieren lässt sich das System mit<br />

dem neuen Ordnungssystem „VS Elements Orgabox“.<br />

Die Schalen in je drei verschiedenen Höhen und Breiten<br />

können individuell in einer Ablagewanne angeordnet<br />

werden. Für breite Auszüge bietet der Hersteller<br />

seit der interzum den „VS SUB Basket“ in neuer 900er-<br />

Breite an.<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Der neue Klappenbeschlag „FREEspace“ präsentiert<br />

sich mit minimaler Einbautiefe, schlanker<br />

Frontanbindung und in den Hebelarm<br />

integrierter Feder deutlich<br />

abgespeckt.<br />

Foto: Kesseböhmer<br />

Mehr Platz im Hängeschrank<br />

Die Miniaturisierung der Beschlagtechnik nimmt Fahrt auf. Ein Beispiel dafür ist der<br />

neue Klappenbeschlag „FREEspace“, den Kesseböhmer auf der interzum präsentierte.<br />

Er wirkt elegant und schenkt dem Hängeschrank Platz für weiteren kostbaren Stauraum.<br />

Die interzum machte deutlich: Zukunft<br />

ist, wenn sich Technik zugunsten eines<br />

wohnlichen und puristischen Designs unauffällig<br />

zurücknimmt. Wie weit sich dieses<br />

Prinzip der Miniaturisierung der Möbelbeschlagtechnik<br />

vorantreiben lässt,<br />

demonstrierte Kesseböhmer mit seinem<br />

neuen Klappenbeschlag „FREEspace“. Der<br />

Hersteller wertet diese Neuheit als Start<br />

in eine Zukunft, in der man in kleinen<br />

Dimensionen denkt, dabei aber das Optimum<br />

an Kraft und Stauraum herausholt.<br />

Die damit einhergehende Botschaft: „Kleiner<br />

kann stärker, stärker kann einfacher,<br />

einfacher kann besser und besser kann<br />

wirtschaftlicher sein.“<br />

Minimale Einbautiefe<br />

Bei der Entwicklung der neuesten Generation<br />

Klappenbeschlägen schöpften<br />

die Bad Essener aus 20 Jahren Erfahrung<br />

in Sachen Frontlifttechnik. „FREEspace“<br />

präsentiert sich mit minimaler Einbautiefe,<br />

schlanker Frontanbindung und in den<br />

Hebelarm integrierter Feder deutlich abgespeckt<br />

als herkömmliche Klappenbeschläge.<br />

Die Technik basiert auf dem Zusammenspiel<br />

aus Kurvenscheibe und einer<br />

druckbelasteten gesetzten Stahlfeder.<br />

Letztere gewährleiste, dass der Mechanismus<br />

wartungsfrei sei. „Elf Kilogramm<br />

bei einer Referenzhöhe von 400 mm meistert<br />

der Beschlag mit integrierter Schließdämpfung<br />

problemlos“, betont das Unternehmen.<br />

Bis zum Jahresende wird<br />

die Range auf 15 Kilogramm bei 600 mm<br />

Fronthöhe erweitert. „FREEspace“ bietet<br />

so für eine breite Fronthöhenrange (200<br />

bis 650 mm) und für „nahezu alle marktrelevanten<br />

Klappen“ den Komfort der leichten<br />

Bedienung und eines signifikant ruhigen<br />

Laufverhaltens. Zudem gibt es den<br />

Beschlag als „Push­to­open“­Varianten.<br />

Einfache Montage<br />

Die aufs Wesentliche reduzierte Technik<br />

soll auch die Montage erleichtern<br />

und beschleunigen. Eine vormontierte<br />

Spezialschraube sichert dabei die Befestigung<br />

an der Korpusseite. Die Frontmontage<br />

und ­demontage erfolgt laut<br />

Hersteller werkzeuglos, wobei das Einrasten<br />

akustisch und optisch bestätigt<br />

wird. Kesseböhmer: „Die Front lässt sich<br />

präzise dreidimensional justieren, die<br />

von vorn leicht zugängliche Kraftsteuerung<br />

auf das Frontgewicht einstellen.<br />

Der integrierte Öffnungswinkelbegrenzer<br />

gewährleistet die Anpassung an die individuelle<br />

Körpergröße oder bauliche Gegebenheiten.“<br />

Erste Auszeichnung<br />

„Das kleine, kompakte Kraftwunder<br />

unterscheidet sich in Größe, Design und<br />

Technologie deutlich von bisher marktüblichen<br />

Lösungen, bietet dennoch ein Plus<br />

an praktischer Funktion.“ Mit dieser Begründung<br />

und für die hohe Produktqualität<br />

nahm Kesseböhmer am Vorabend der<br />

Messe bereits den „interzum award: intelligent<br />

material & design <strong>2019</strong>“ entgegen,<br />

für die Designqualität vergibt das Design<br />

Zentrum Nordrhein­Westfalen im Juli den<br />

„Red Dot Award: Product Design <strong>2019</strong>“.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 15


Messe<br />

Neu: Mauerkasten „Compair flow Turbo 150“<br />

mit integrierter Thermobox.<br />

Das modulare Umluftfiltersystem „GREENflow“ eignet sich für<br />

Kochfeldabzüge und wandhängende Dunstabzugshauben.<br />

Nur eigene Sachen. Ausschließlich Eigenentwicklungen hatte Naber<br />

zur interzum mitgebracht. Und das für die Bereiche Spülen, Armaturen,<br />

Abfalltrennung und Licht. Und natürlich Lüftungstechnik. Denn bei der<br />

Auswahl des passenden Küchenlüftungssystems seien Kunden ganz besonders<br />

auf die Expertise von Planungsprofis des Küchenfachhandels angewiesen,<br />

lautet die Überzeugung in Nordhorn. Die im Raum sichtbaren<br />

und verborgenen Komponenten gelte es optimal miteinander zu verknüpfen<br />

und auf die bauseitigen Gegebenheiten abzustimmen. In Köln<br />

thematisiert wurden zum Beispiel das Metall-Luftkanalsystem „Compair<br />

Stell flow“ und die die neuen „Compair flow Turbo 150“ Mauerkästen. „Sie<br />

können nicht nur – wie bislang üblich – in Deckenhöhe in die Außenmauer<br />

eingebaut werden, sondern auch nahe dem Fußboden“, berichtet Firmenchef<br />

Hans-Joachim Naber. Die Luftdichtheit und Energieeffizienz versprechende<br />

„Thermobox“ ist integriert. Ein weiteres wichtiges Thema der<br />

Lüftungstechnik ist derzeit das modulare Umluftfiltersystem „Compair<br />

GREENflow“ Es eignet sich für Kochfeldabzüge und auch für wandhängende<br />

Dunstabzugshauben. Kombiniert mit Downdrafthauben, schützt das geschlossene<br />

Umluftfiltersystem den Möbelkorpus vor möglichen Feuchtigkeitsschäden.<br />

Die<br />

Filterboxen werden<br />

im Sockelbereich<br />

des Unterschranks<br />

platziert<br />

und können mit<br />

Stützfüßen ergänzt<br />

werden. Im<br />

zweiten Anwendungsfall,<br />

also zusammen<br />

mit einer wandhängenden Haube, werden die Filterboxen in einer abgehängten<br />

Decke platziert, wo sie den von Fett und Schmutzpartikeln gereinigten Kochdunst zurück<br />

in den Raum leiten. Grundsätzlich plädiert Naber aber für den Abluftbetrieb. Bei einer<br />

Küchenlüftung per Abluft wird auch die Feuchtigkeit aus dem Raum geführt.<br />

Fotos: Biermann<br />

Für alle Räume. Schüco zeigte das neue Raumgestaltungssystem<br />

„Openstyle“ als durchgängiges Gestaltungselement in verschiedenen<br />

Lebenswelten, in der Küche, im Bad, im Arbeits- und Wohnzimmer.<br />

Integriert in der Küchennische (Foto) oder an der Kochinsel will das<br />

System gestalterische und zugleich praktische Impulse setzen. Denn<br />

zur Unterteilung der Elemente und Türen werden Sprossen eingesetzt,<br />

die über beidseitige Einhängemöglichkeiten für diverses Zubehör wie<br />

Holzboxen oder für das Regalsystem „Smartcube“ verfügen. Darüber<br />

hinaus besteht die Möglichkeit,<br />

Felder innerhalb eines Elementes<br />

offen zu lassen. Konzipiert<br />

ist „Openstyle“ für 16 Millimeter<br />

starkes Dekor-Plattenmaterial. So<br />

sei auch die farbliche Durchgängigkeit<br />

der verschiedenen Lebensräume<br />

problemlos möglich.<br />

Weiter ausgebaut wurde zudem<br />

das erfolgreiche Regal sys tem<br />

„Smartcube“. Nun kann es mit<br />

neuen Profilen als Nischensystem<br />

eingesetzt werden. Das gesamte<br />

Zubehör der Einhängeschiene<br />

Schüco „Groove“ ist mit diesem<br />

System ebenfalls kompatibel.<br />

Neu im Angebot der Griffeis ten ist<br />

die Aufschraubgriffeiste „ Denza“,<br />

die die Optik einer Griffeiste mit<br />

der klassischen Befestigung eines<br />

Aufschraubgriffs vereint. Es gibt<br />

sie in verschiedenen Breiten in<br />

den Farben Schwarz und Edelstahl<br />

finish.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Hört aufs Wort. Das Ab fall trenn sys tem ist<br />

in der Küche ein besonders nützliches Anwendungsgebiet<br />

für die Integration eines<br />

Sprachassistenten. „Denn gerade dort, wo<br />

man alle Hände für andere Tätigkeiten benötigt,<br />

ist die Aktivierung von Technik durch<br />

Sprache enorm praktisch“, sagt Martin Mies,<br />

Geschäftsbereichsleiter Hailo Einbautechnik.<br />

Deshalb hat das Unternehmen seinen<br />

elektronischen Schranköffner „ Libero 3.0“<br />

entsprechend ausgestattet. Neben der einfachen<br />

Öffnung des Müllschrank-Auszuges<br />

per Fußbedienung öffnet sich der Libero 3.0<br />

nun auch per Sprachbefehl. Eine App gibt es<br />

auch.<br />

Darüber hinaus hat Hailo die Vollauszugsschienen<br />

des „Cargo Synchro“ auf weitere<br />

Produkte übertragen, so auf den „Laundry<br />

Carrier“ und die „Euro-Cargo“-Modelle. Der<br />

„Laundry Carrier“, der Einbauwäschesammler<br />

für Haushaltsräume und Waschküchen,<br />

verfügt ab sofort ebenfalls über die voll synchronisierten<br />

Auszugsschienen.<br />

Ergänzungen für die Ausstattung des Hauswirtschaftsraums.<br />

Apropos Hauswirtschaftsraum. Für diese Anwendung stehen bei Hailo jetzt weitere Ordnungsmodule<br />

zur Verfügung. Neu sind ein Besen-/Wischerhalter, eine Multifunktionshalterung<br />

für z. B. Leitern sowie ein Universaltablar für unterschiedlichste Anwendungen wie Staubsauger<br />

oder schwere Getränkekisten. Der Auszug ist mit bis zu 35 Kilo belastbar. Ein weiteres Aufbewahrungsmodul<br />

beantwortet die Frage: „Wohin mit den Schuhen?“ Diese Lösung verfügt über einen<br />

ganz besonderen Zusatznutzen: die „Refreshing-Box“. Dabei handelt es sich um eine hermetisch<br />

abgeriegelte Einbau-Box mit integriertem Aktiv-Sauerstoff-Modul. Gerüche, die im Schuh<br />

entstehen, z. B. nach dem Sport, werden per Aktiv-Sauerstoff neutralisiert. „Keime, Pilze und<br />

Geruchsmoleküle werden direkt dort, wo sie entstehen, nahezu vollständig eliminiert.“ Vorgestellt<br />

wurde die „Refreshing-Box“ als Studie. Was auch für die Anwendung der Technik im Abfalltrennsystem<br />

gilt. Auch diese Möglichkeit für Grünabfall und Restmüll zeigte Hailo auf der<br />

interzum.<br />

Und schließlich: Solo, Mono und Tandem, die Hailo-Klassiker für die Abfalltrennung, wurden<br />

zur interzum im neuen Design vorgestellt. Der „Tandem“ und der „Mono“ in „slate grey“, und<br />

der „Solo“ ist neben der Basisversion für Drehtürschränke jetzt auch mit mechanischer Ausfahrautomatik<br />

erhältlich.<br />

Fotos: Biermann<br />

Noch eine Studie: die „Refreshing Box“ für<br />

die geruchsneutrale Aufbewahrung von<br />

Schuhen.<br />

Das Aktiv-Sauerstoff-Modul kann auch Gerüche<br />

aus dem Abfalltrennsystem reduzieren.<br />

Auch dieser Anwendungsfall hat noch<br />

Studiencharakter.<br />

Foto: Biermann<br />

Neu in Oreongrau. Anthrazit, Grau<br />

oder Schwarz – dunkle Farben liegen im<br />

Küchen- und Möbelbau im Trend. Auch<br />

Wesco hat sich darauf eingestellt und<br />

Produkte um die Farbe „Oreongrau“ erweitert.<br />

Gleichzeitig wurden diese modernisiert.<br />

„Beispielsweise wurden die<br />

Einsätze überarbeitet, sind nun bündiger<br />

und auch die Montage haben wir vereinfacht“,<br />

sagt Alexandra Büth von Wesco.<br />

Dazu lassen sich die Abfallsysteme jetzt<br />

auch per Sprachsteuerung Alexa öffnen.<br />

Oder per Lichtschranke. Eine weitere<br />

Neuheit bei Wesco ist das Inselregal<br />

(Foto) mit integrierter Beleuchtung.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Messe<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Eigene Möbel. Häfele zeigte erstmals eigene Küchen. Die drei Modelle decken den<br />

Einstiegsbereich, das mittlere Preissegment und den Premiumbereich ab. Zur interzum<br />

zeigte das Unternehmen zudem, wie ganzheitliche Lichttechnik in der Küche heute<br />

funktionieren kann. Individuelle Wünsche lassen sich mit einfacher und intelligenter<br />

Montagemöglichkeit und Standardisierung der Verkabelung berücksichtigen. In<br />

Entwicklungs- und Produktionspartnerschaft mit Kesseböhmer hat Häfele das Thema<br />

Klappenbeschlag konsequent weitergedacht. Der Klappenbeschlag „FREEspace“ und die<br />

Studie einer neuen Klappenbeschlagfamilie („FREEslim“) bedeuten laut Unternehmenssprecher<br />

Peter Courtin „die Demokratisierung des Klappenbeschlags“. Weitere Details<br />

zu diesen Produkten lesen Sie im Haupttext auf den vorderen Seiten in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Mobil. Der „Caddy“ von Elco ist<br />

ein mobiler und flexibler Helfer:<br />

Das universell einsetzbare Möbel<br />

kann in der Küche beispielsweise<br />

als Kräutergarten dienen, im Büro<br />

als Aufbewahrungselement und im<br />

Wohnbereich oder auf der Terrasse<br />

als Barwagen. Der „ Caddy“ ist<br />

mit Rollen ausgestattet und kann<br />

mit bis zu fünf Tablaren bestückt<br />

werden. Diese sind ausziehbar und<br />

auf leichtlaufenden Führungen gebettet.<br />

Das Möbel ist in drei Basisvarianten<br />

sowie ausgewählten<br />

Oberflächen- und Farbgestaltungen<br />

erhältlich, beispielsweise auch in<br />

Carbon- oder Lederoptik.<br />

Foto: Biermann<br />

Ganz individuell. Die Innenauszugs blende<br />

„ Facia ID“ von Ninka ist für alle Arten von Innen-Schubkästen<br />

geeignet. Der Einsatz verschiedener<br />

Dekore im Griffbereich ermöglicht<br />

eine individuelle Anpassung der Blende<br />

zur Küchen aus stat tung. Somit ist es möglich,<br />

die Blende individuell zu gestalten – es lassen<br />

sich sogar eigene Bilder auf Acrylglas drucken.<br />

„Wir folgen damit dem Trend der offenen Küche<br />

und dem der Individualisierung“, sagt Produktmanager<br />

Benjamin Oehls. Erweitert wurde<br />

zudem das Tablarsystem „Qanto“ für den Unterschrank.<br />

Es verfügt nun in einer neuen Variante<br />

über ein weiteres ausziehbares Tablar. So<br />

können Küchenmaschinen mühelos in die optimale<br />

Arbeitsposition bewegt werden. Dazu gibt<br />

es eine neue Adapterplatte, die das Arbeitsplattendekor<br />

fortführt.<br />

Schluss mit Kabelsalat. Ritterwerk hat jetzt den kabellosen Stabmixer<br />

„stilo 7+“ auf den Markt gebracht. Die Entwicklung hat mehr<br />

als zwei Jahre gedauert. „Der Stabmixer ist multifunktional und hat<br />

zwei Vorteile. Zum einen ist er ohne lästiges Kabel schnell und flexibel<br />

einsetzbar und aufgrund seines austauschbaren Akkus nachhaltig und<br />

langlebig“, erklärt Geschäftsführer Michael Schüller. Die Ladestation<br />

des „stilo 7+“ wird im Schubkasten fest montiert. Das Zubehör besteht<br />

aus vier verschiedenen Edelstahlaufsätzen, die Drehzahlstufen können<br />

von 12 000 Umdrehungen die Minuten auf 9000 oder 6000 variiert<br />

werden. Das Gehäuse ist aus Aluminium, der Griff aus Kunststoff. Bei<br />

Überlastung oder Überhitzung schaltet sich das Gerät automatisch aus,<br />

das Zwei-Finger-Einschaltsystem sorgt für weitere Sicherheit.<br />

Foto: Biermann<br />

18 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Einfach laden. Die<br />

Einbaulösungen von<br />

EVOline lassen sich in<br />

nahezu jedes Möbeldesign<br />

integrieren. Die<br />

Strom- und Datenanschlüsse<br />

verschwinden<br />

unter der Möbeloberfläche,<br />

bleiben jedoch<br />

immer in Reichweite.<br />

In geschlossenem Zustand<br />

ist von den Einbaulösungen<br />

lediglich<br />

die Abdeckung zu<br />

sehen, die sich nahezu<br />

flächenbündig in Küchenarbeitsflächen oder Schreibtische einfügt.<br />

Dazu sind die Elektrifizierungslösungen individuell konfigurierbar<br />

und lassen sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen. Auch<br />

das Smartphone wird künftig immer häufiger kabellos geladen. Das<br />

Prinzip der drahtlosen Energieübertragung ist vom Induktionsherd<br />

oder der elektrischen Zahnbürsten bekannt: Objekt einfach auflegen,<br />

schon fließt Energie. Ähnlich funktioniert induktives Laden bei<br />

Smartphones. Das Handy wird auf einer speziellen Ladestation platziert<br />

– und es lädt. Ganz ohne Kabel.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Alles in schwarz. Hera bietet ab sofort diverse Unter- und Einbauleuchten<br />

sowie entsprechendes Zubehör in Schwarz an. Hierzu<br />

gehören die Unterbauleuchte „LED ModuLite F“, die Unterbauleuchten<br />

„LED Sky“ (Foto), „Slim-Pad F“, die LED Einbauleuchte „FR 55-<br />

LED“ sowie „FR-/FQ 68/78 LED“. Alle Leuchten sind auch in Dynamic-Versionen<br />

angeboten. Ebenfalls in Schwarz erhältlich sind für<br />

Linienleuchten entsprechende Profile und Funkfernbedienungen.<br />

Als Erweiterung des umfangreichen Profil- und Zubehörsortiments<br />

für Linienleuchten hat Hera das Einfräsprofil „I 24mm“ für<br />

LED Streifen um einen IR-Schalter erweitert. Der Schalter ist mit<br />

einer Aufbauhöhe von lediglich 0,6 mm in das Einfräsprofil integriert.<br />

Möglich ist die senkrechte Montage im Schrankinneren zum<br />

berührungslosen Ein- und Ausschalten des Lichts im Schrank.<br />

Minimalismus transportiert auch „ED „Tape FN“: Es bietet homogenes<br />

Flächenlicht ohne sichtbare Lichtpunkte in einer nur 4 mm<br />

breiten Fräsnut und hat nur eine geringe Einbautiefe von 8 mm.<br />

Das „Tape FN“ ist auf einer Fünf-Meter-Rolle lieferbar oder kann<br />

wahlweise konfektioniert in der gewünschten Länge über den<br />

Hera-Konfigurator bestellt werden.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Minimal und elegant. So kommen die filigranen Licht- und Beleuchtungssysteme<br />

von Elektra seit mehr als 40 Jahren daher. Dieses<br />

Prinzip übertrug das Engeraner Unternehmen nun auf lineares<br />

Licht und präsentierte zur Interzum drei neue Miniprofile, die sich<br />

kaum sichtbar im Möbel integrieren lassen. Für Kücheninseln oder<br />

Essplätze hat Elektra filigrane Pendel- und Tischleuchten in sein<br />

Portfolio aufgenommen. Dazu hält die Sprachsteuerung über Alexa<br />

Einzug. „Uns zeichnet aus, dass wir auf zahlreiche verschiedene<br />

Spielarten Licht ins Möbel bringen können“, sagt Marketingleiterin<br />

Kirsten Kauss.<br />

Wie Tageslicht.<br />

In einer fiktiven<br />

Strandumgebung<br />

zeigte Hera die Neuheit<br />

„Sky window“.<br />

Es ist ein fenstergroßes<br />

Flächenlicht,<br />

das Tageslicht in die<br />

Wohnung bringt.<br />

Möglich sind verschiedene<br />

Szenarien<br />

vom gedämpften<br />

Morgenlicht bis<br />

zum hellen Sonnenschein.<br />

Wer hineinschaut,<br />

sieht<br />

blauen Himmel mit<br />

weißen Wolken und<br />

somit auch ein ungewöhnliches<br />

Gestaltungselement.<br />

Denkbar ist es beispielweise<br />

das „Sky<br />

window“ über eine<br />

Kochinsel anzubringen,<br />

wenn diese mit<br />

einem Kochfeldabzug<br />

ausgestattet ist.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 19


Messe<br />

Interzum <strong>2019</strong><br />

Die wichtigsten Messethemen<br />

Arpa (Fenix)<br />

• Nachhaltige Technologie „Bloom“ für HPL und Fenix<br />

• Vier exklusive „Ad hoc“-Farben für Fenix<br />

Blum<br />

• Box-System „Merivobox“<br />

• individuelle Designs für „Legrabox“<br />

• „Pocketsystem“, „SpaceStep“, Studie „Smart Living“<br />

D-Beschlag<br />

• Neue Stangengriffe<br />

• Neue Oberflächen für Alu-Griffleisten<br />

Egger<br />

• Compactarbeitsplatten<br />

• Arbeitsplatten in PerfectSense Topmatt<br />

• PerfectSense-Platten in beidseitiger Beschichtung<br />

Elektra<br />

• Minimalisierung<br />

• Pendel- und Tischleuchten<br />

• Vielfalt bei Steuerungssystemen / Sprachassistenten<br />

Elco<br />

• Modulmöbel „Caddy“<br />

• Besteckkastensystem „Flexline“<br />

Grass<br />

• „Kinvaro T-Slim“ im minimalistischen Design<br />

• „Nova Pro Scala“ mit Überauszug<br />

• modernisierter Unternehmensauftritt<br />

Häfele<br />

• Licht in der Küche<br />

• Demokratisierung des Klappenbeschlags<br />

• Drei Häfele-Küchen<br />

Hailo<br />

• Libero 3.0 mit Sprachsteuerung<br />

• Ergänzungen für den Hauswirtschaftsraum<br />

• Studie: Aktiv-Sauerstoff-Modul für Abfalltrennung<br />

Hawa<br />

• „EKU Combino“ mit Komfort-Rolle<br />

Hettich<br />

• Schubkasten-Plattform „AvanTech YOU“<br />

• Schiebebeschlag „TopLine XL“<br />

• Drehteller „ComfortSpin“<br />

Hera<br />

• Flächenlicht „Sky window“<br />

• Trendfarbe Schwarz<br />

• Infrarotsteuerung<br />

Hornschuch (Continental)<br />

• Holzoptiken, insbesondere Eiche<br />

in verschiedenen Varianten<br />

• Natürlichkeit: Authentizität der Materialität<br />

• Grün als trendige Akzentfarbe<br />

• Material-Mix<br />

Kesseböhmer<br />

• minimalistischer Klappenbeschlag „FREEspace“<br />

• „Smart Living“-Studie „urban smart kitchen“<br />

• Optimierung von Stauraum<br />

Naber<br />

• Mauerkasten „Compair flow Turbo 150“<br />

• modulares Umluftfiltersystem „Compair GREENflow“<br />

• Eigenentwicklungen<br />

Ninka<br />

• individualisierbare Auszugsblende „Facia“<br />

• „Qanto“ mit Arbeitsplattendekor<br />

Pfleiderer<br />

• Stein- und Materialoptiken mit<br />

authentischer Haptik<br />

• Natürlich und elegant wirkende Holzdekore<br />

• Farbiger Kern<br />

Rehau<br />

• „Future Apartment“<br />

• Kooperation mit Hyundai<br />

• Schrankrollläden<br />

• „Passion for color“: drei neu Grautöne<br />

Resopal<br />

• Schichtstoff mit farbigem Kern<br />

20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Ritter<br />

• Kabelloser Einbau-Stabmixer „stilo 7+“<br />

• Sockelstaubsauger<br />

Schüco<br />

• Raumgestaltungssystem „Openstyle“<br />

• Weiterentwicklung Regalsystem „Smartcube“<br />

• Neue Griffkollektion<br />

Schulte (EVOline)<br />

• Strom-, Daten- und Medienanschlüsse in Möbeln<br />

• Arbeitsplatzelektrizität<br />

• Modulare Systeme<br />

Sonae Aureco<br />

• „Innovus Kollektion“: Dekore aus dem Leben<br />

• Haptik und Optik des Dekors harmonieren<br />

• „3DF“: formbare Faserplatte<br />

Surteco<br />

• „Wir sind eins“: Stärke durch Systemverbund<br />

• Matt und Ultramatt an Fläche, Front und Kante<br />

• Unifarben mit Struktur<br />

Swiss Krono<br />

• Vier Themenwelten<br />

• One World Global Collection<br />

• Bio-Möbelplatte „BE.YOND“<br />

Vauth-Sagel<br />

• Messemotto „Open Up“<br />

• Systemrahmen „VS Elements“<br />

• Unterschrankauszug „VS SUB Comfort“<br />

Wesco<br />

• Dunkle Farben<br />

• Sprachassistenz über Alexa<br />

• Modernisierung bestehender Produkte<br />

So individuell wie du.<br />

Individualisierbares Design – immer mehr Möbelkäufer<br />

legen Wert darauf. Doch wie lassen sich individuelle<br />

Varianten markttauglich und wirtschaftlich realisieren?<br />

Auch für diese Herausforderung hat Hettich Lösungen,<br />

die begeistern. Entdecken Sie, wie individualisierbares<br />

Möbeldesign mühelos zum Standard werden kann. Auch<br />

in Ihrer Produktion.<br />

Lassen Sie sich von Hettich ganz persönlich faszinieren.<br />

5/6/2017


Messe<br />

Oberflächen auf der interzum<br />

Matt mit Kratzern<br />

Unis in matt oder supermatt, Optiken in kreativer Materialität – die Vielfalt<br />

an Dekoren und Oberflächen, die auf der interzum vorgestellt werden, scheint<br />

nahezu grenzenlos. Die Bandbreite der aktuellen Neuheiten reicht von Metall, das<br />

wirkt wie in die Jahre gekommen, bis zu verbranntem Holz. Die Resistenz gegen<br />

Fingerabdrücke wird immer wichtiger.<br />

Ein Rundgang durch die Welt der Holzwerkstoffhersteller<br />

auf der interzum zeigt: Der Digitaldruck ermöglicht<br />

einzigartige Dessins, parallel dazu versprechen<br />

Soft-Touch oder Anti-Fingerprint-Effekte eine dauerhaft<br />

gute Haptik und Optik. Aussteller in diesem Segment<br />

zeigen nicht nur eine große Designvielfalt, sondern<br />

auch vielfältige funktionale Features.<br />

Bei beschichteten Oberflächen bleiben Reproduktionen<br />

von Materialien besonders beliebt. So ist zum Beispiel<br />

die Nachbildung unterschiedlichster Steine, Metalle<br />

und Hölzer ein starker Trend, der sich vielfältig<br />

zeigt wie nie. „Wir sehen zurzeit, dass Trends in unterschiedliche<br />

Richtungen gehen“, erläutert Klaus Monhoff,<br />

Leiter Dekor- und Designmanagement der Egger<br />

Gruppe. Entsprechend flexibel hat sich der Holzwerkstoffhersteller<br />

aufgestellt und begrüßte das Messepublikum<br />

in Köln im „Zeitalter der Gleichzeitigkeit“. Was<br />

heißen soll: „Es gibt kein Entweder-oder, sondern die<br />

Akzeptanz von mehreren Trends nebeneinander, die<br />

auch miteinander funktionieren.“ Über die zur Hausmesse<br />

Eggerzum in Brilon und St. Johann präsentierte<br />

Kollektion hinaus zeigte das Unternehmen im Köln<br />

Foto: Kluge<br />

„Metalspin“ heißt dieses Design von Hornschuch (Continental) mit angedeuteten Gebrauchsspuren.<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Neuheiten aus allen Bereichen von Holz bis Uni. Dazu<br />

zählt auch „Metal Brushed“, eine neue Oberfläche auf<br />

beschichteter Platte im Verbund mit Kante und Schichtstoff,<br />

die haptisch und optisch fein gebürstetem Metall<br />

nachempfunden ist. „Mineral Satin“ hingegen wurde<br />

speziell für Arbeitsplatten entwickelt. Sie verleiht Dekoren<br />

eine matte und dabei samtige Haptik. Der aktuellen<br />

Nachfrage nach markanten und rustikalen<br />

Hölzern begegnet Egger mit einer neuen Synchronporen-Oberfläche<br />

in Altholz-Optik („Feelwood Vintage“).<br />

Diese Neuheit wurde synchron dem Dekorbild der rustikal<br />

wirkenden „Sherman Eiche“ angepasst. „Gerade<br />

die Optiken von gebranntem Holz oder Altholz sind<br />

derzeit stark gefragt, die optischen Gebrauchsspuren<br />

im Dekorbild werden durch die Synchronporen-Oberfläche<br />

perfekt umgesetzt“, betont das Unternehmen.<br />

Bei seinen Dekorentwicklungen steht die passende PP-<br />

Kante im Digitaldruck stets mit im Fokus. Mit Erfolg:<br />

„Für das großartige Zusammenspiel von PerfectSense<br />

Matt und Duo-Kante“ vergab die Jury des „interzum<br />

award“ die Auszeichnung „Best oft the best“. Weitere<br />

Egger-Neuigkeiten von der interzum: „PerfectSense“-<br />

Platten in den Varianten Gloss und Matt sind jetzt auch<br />

beidseitig erhältlich, und auch Arbeitsplatten gibt es<br />

in „PerfectSense Topmatt“. Ganz neu im Programm hat<br />

Egger zudem Compactarbeitsplatten in 12 mm Stärke.<br />

Wie gebrauchtes Metall<br />

Die Bedeutung von matten Oberflächen im Metallic-Look<br />

wächst. Die „Viscora-Folie Supermatt metallic<br />

coloured“ des österreichischen Ausstellers Hueck Folien<br />

ist hierfür ebenso ein Beispiel wie die erwähnte<br />

Oberfläche von Egger, die haptisch und optisch fein gebürstetem<br />

Metall nachempfunden ist. Mit „Metalspin“<br />

zeigte auch Hornschuch (Continental) eine Oberfläche<br />

mit Metal-Look mit angedeuteten Gebrauchsspuren.<br />

Die Neuheit wurde mit dem interzum award <strong>2019</strong> ausgezeichnet.<br />

Wobei Ralf Imbery, Direktor für Design<br />

und Marketing, für den Material Mix plädiert. Denn<br />

die Wirkung der Oberfläche „Metalspin“ komme besonders<br />

gut zur Geltung, wenn sie in den Kontrast mit<br />

beispielsweise einer Eichenholz-Oberfläche gebracht<br />

werde. „Material Mix ist sehr angesagt“, sagt Ralf Imbery,<br />

„es erzeugt ein harmonisches Gesamtbild.“ Neben<br />

der Kombination von Holz mit Metallen sei auch<br />

Farbe gefragt. Besonders grüne Töne. Und natürlich<br />

matte Oberflächen und bei Holz nach wie vor Eiche.<br />

„Insbesondere in Kombination mit Matt kommt Holz<br />

wieder nach vorn, Hochglanz hingegen ist rückläufig.“<br />

Haptik ist auch für Ralf Imbery ein wichtiges aktuelles<br />

Thema. So sind bei den gedruckten Oberflächen die Löcher<br />

im Holz auch zu fühlen. „Synchron geprägte Dekore“,<br />

so Imbery. Er verrät auch, was Küchenanbieter<br />

Foto: Biermann<br />

Neu bei Egger: Compactarbeitsplatten in 12 mm Stärke.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 23


Messe<br />

und Kunden schon bald erwartet: Derzeit bietet Hornschuch/Continental<br />

unter dem Titel „Skai-Design“ bereits<br />

an, Polster für Stühle oder Sessel individuell zu<br />

drucken. „In zwei bis drei Jahren“, so Imbery, „werden<br />

wir das auch für Möbeloberflächen tun.“<br />

Immer wieder anders<br />

Materialität und deren Umsetzung mit natürlichen<br />

Materialien bzw. in naturgetreuer Optik und Haptik<br />

gewinnen im Innen- und Möbelbau weiter an Bedeutung.<br />

Wegen dem Megatrend Individualisierung. Viele<br />

Aussteller zeigen daher Neuheiten, mit denen die Einrichtung<br />

an persönliche Wünsche angepasst werden<br />

kann. Gestalterische Freiheit verspricht zum Beispiel<br />

die neue Kollektion „Innovus“ des portugiesischen<br />

Holzwerkstoffherstellers Sonae Arauco. Mit fünf neuen<br />

Oberflächen und rund 100 neuen Dekoren bietet sie<br />

zahlreiche Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten.<br />

„Matching Life“ lautet der Titel unter dem sich Sonae<br />

Arauco nun zum zweiten Mal nach 2017 auf der interzum<br />

präsentierte. Innerhalb dieser zwei Jahre hat das<br />

Unternehmen, das aus einer Partnerschaft des portugiesischen<br />

Herstellers Sonae Industria und des chilenischen<br />

Unternehmens Arauco erwachsen ist, rund 100<br />

neue Dekore für seine fünf Premium-Oberflächen der<br />

Innovus-Kollektion entwickelt. „Wir sind sehr breit aufgestellt,<br />

decken im Markt die komplette Bandbreite von<br />

preisorientiert bis zum Luxus ab“, sagt Dagmar Grabolle,<br />

Kommunikationsverantwortliche für Nord- und<br />

Zentraleuropa. So verspricht die brandneue Oberfläche<br />

„Cosmos“ Exklusivität durch veredelte Stein- und<br />

Zementdekore. „Stucco“ bedient den angesagten Trend<br />

der Beton- und Keramikoberfläche, „Flow“ erzeugt mit<br />

dezenten Mustern und Wellen einen besonders natürlichen<br />

Look. „Fusion“ erinnert an handbearbeitetes<br />

Holz und „Spirit“ schließlich besticht mit Kontrasten<br />

und Farben und bringt auf diese Weise das Holz zur<br />

Geltung. „Das Besondere dabei ist“, so sagt Dagmar<br />

Grabolle, „was das Auge sieht und der Verstand somit<br />

erwartet, wird bei der Berührung der Oberfläche abso-<br />

Foto: Kluge<br />

Mehr als 100 Dekore hat Sonae Arauco aktuell für seine fünf Oberflächen entwickelt und vorgestellt.<br />

Das Unternehmen deckt damit die komplette Bandbreite ab von preisorientiert bis Luxus.<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


lut bestätigt.“ Insgesamt seien 43 % der Innovus-Oberflächen<br />

neu entwickelt worden. „Dabei wurden mutige<br />

Entscheidungen getroffen“, betont Global Design Manager<br />

Dirk Eiynck. Denn es wurden viele eigene Designs<br />

entwickelt und parallel aber nicht allein auf die Kundenvorgaben<br />

oder aktuelle Trends reagiert.<br />

Pfleiderer im Gold-Look<br />

„Steine und Materialien mit authentischer Haptik.“<br />

So bringt Ansgar Otte, Leiter Decor-Management<br />

von Pfleiderer, die interzum-Schwerpunkte auf<br />

den Punkt. Dabei verwies er insbesondere auf die<br />

Oberfläche „ Sierra gold“. Ungebrochen im Trend liegen<br />

laut Otte zudem Hölzer als Oberfläche. Der Dauerbrenner<br />

Eiche zeige sich sowohl rustikal als ruhig<br />

und zurückhaltend. Was auch für andere Hölzer gelte.<br />

„Dezent und elegant bei bleibender Natürlichkeit“, umreißt<br />

Ansgar Otte die Forderung an diese Ober flächen.<br />

Aber auch Marmordekore, insbesondere jene mit filigranen<br />

Adern durchzogene, erfreuen sich aktuell der<br />

Kundengunst. Starken Zuspruch der interzum-Besucher<br />

erhielt die Mehrschichtplatte „XTop one“. Diese<br />

Holzwerkstoff-Arbeitsplatte ist nicht nur optisch und<br />

somit von der allgemeinen Wertanmutung nah an einer<br />

Natursteinplatte, auch funktional kommt sie dieser<br />

mit der Möglichkeit eines flächenbündigen Einbaus<br />

von Kochfeldern oder Spülen sehr nah. Als erster Küchenmöbelhersteller<br />

hatte nobilia diese Platte für ein<br />

Jahr exklusiv im Programm. Nun ist sie frei verfügbar.<br />

Matt und Ultramatt<br />

„We are one“. So lautete die Kernbotschaft der<br />

Surteco GmbH für die hiesigen und internationalen Besucher<br />

der interzum. Denn wie Josi Brunner, Leiterin<br />

Marketing und Kommunikation, erläuterte, sind die<br />

Unternehmen BauschLinnemann, Dölken und Surteco<br />

Dekor unter dem Dach der Surteco GmbH vereint und<br />

bündeln ihre Stärken im Dekorverbund als Hersteller<br />

von Dekor- und Releasepapieren, von Finish- und<br />

technischen Folien sowie von Papier und Kunststoff-<br />

Foto: Kluge<br />

Foto: Biermann<br />

„Rauvisio mineral“ ist ein<br />

massiv und voll durchgefärbter<br />

Werkstoff mit steinähnlicher<br />

Optik und warmer<br />

Haptik. Auf diesem Gebiet<br />

sind die Unternehmen Rehau<br />

und Hyundai eine Kooperation<br />

eingegangen. Vermarktet wird<br />

die Kollektion unter dem Namen<br />

„Hanex Solid Surfaces“.<br />

„Sierra Gold“:<br />

Pfleiderer-Neuheit<br />

mit authentischer Note.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 25


Messe<br />

kanten. „So bringen wir unsere Kreativität gemeinsam<br />

auf den Weg.“ Bei den Trends sieht Josi Brunner<br />

die Richtung eindeutig. „Matt und Ultramatt lauten die<br />

Trends. Das können wir überall“, sagt sie, „an den Flächen,<br />

den Fronten und auch an den Kanten.“ Auch die<br />

Haptik spielt bei Surteco eine wichtige Rolle. So verweist<br />

Produktdesignerin Valentina Dedi auf die Dekorreihe<br />

„Uni+“. „Da bieten wir nicht nur einfache Uni-<br />

Farben an, diese sind mit einer haptischen Struktur<br />

versehen.“ Und das kann sich wie bei dem ausgestellten<br />

Dekor „Inka“ auch einmal in einer Art Struktur<br />

widerspiegeln. „Ando“ heißt das asymmetrische Netz,<br />

das in diesem Fall der Grundfarbe „Inka“ eine ungewöhnliche<br />

Linienstruktur verleiht. Diese Oberfläche,<br />

die zur Reihe der „haptronic surfaces“ gehört, entsteht<br />

durch hochpräzise digitale Drucktechniken, die dank<br />

komplexer Oberflächenstrukturen optisch und auch<br />

haptisch authentisch sind.<br />

Leidenschaft für Farben<br />

Mit seinem Konzept „Passion for color“ will Polymerspezialist<br />

Rehau Kompetenz und Innovationskraft<br />

unterstreichen. Das Farbkonzept für das Jahr <strong>2019</strong> erhält<br />

seine Inspirationen aus der Natur, genauer gesagt<br />

aus der Bergwelt. Vorgestellt wurden drei Grautöne mit<br />

jeweils eigenständigem Charakter: „Roccia“, „Grafite“<br />

und „Titanio“. Verfügbar sind alle drei Farben für das<br />

Acryllaminat „Rauvisio brilliant“ in Hochglanz und<br />

Matt. In der Programmlinie „Rauvisio crystal“ wurden<br />

die Farbtöne „Grafite“ und „Titanio“ – ebenfalls in<br />

Hochglanz und Matt – ergänzt. Um die Wirkung der<br />

Farben, in Kombination mit Lichtquellen und anderen<br />

Oberflächenmaterialen zu visualisieren, hat Rehau einen<br />

Konfigurator entwickelt. Die drei Farbtöne können<br />

in der Rückwand und in der Kochinsel separat angewählt<br />

werden. Zusätzlich kann die Arbeitsplatte mit<br />

fünf Dekoren aus der Programmlinie „Rauvisio mineral“<br />

kombiniert werden. Für dieses Produktsegment<br />

hat Rehau auf der interzum die neue Partnerschaft mit<br />

Hyundai bekanntgegeben. Vertrieben werden die Produkte<br />

unter „Hanex Solid Surfaces“:<br />

Ein weiterer interzum-Schwerpunkt war das Thema<br />

Schrankrollläden. Sie seien Sinnbild für eine effiziente<br />

Raumnutzung. Das Portfolio reicht von Varianten in<br />

polymeren Ausführungen über Rollladensysteme aus<br />

Echtglas bis hin zu schallabsorbierenden Lösungen<br />

für die Bürowelt. Mit „Rauvolet crystal-line“ steht nun<br />

auch das passende Rollladensystem zum Oberflächenmaterial<br />

„Rauvisio crystal“ zur Verfügung. So lassen<br />

sich auch in der Küche materialhomogene Planungen<br />

realisieren. „Ein optisch ansprechender Griff aus Aluminium<br />

und das reduzierte Führungssystem sorgen<br />

für eine angesagte, puristische Optik“, erläutert das<br />

Unternehmen dazu.<br />

Surteco präsentierte sich dem interzum-Publikum im leistungsstarken Dekorverbund mit einem breiten Angebot von Oberflächen<br />

und Kanten.<br />

Fotos: Biermann<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Rollläden prägten auch die Sonderschau „Future<br />

Apartment“ auf dem Messestand des Unternehmens.<br />

Gezeigt wurden neueste Oberflächentechnologien<br />

mit Funktionalitäten, die intelligente und emotionale<br />

Mehrwerte schaffen. Das Designkonzept für das Apartment<br />

der Zukunft stammt vom multidisziplinären Designstudio<br />

Ippolito Fleitz Group. Es folgt einem radikalen<br />

Ansatz, den Lebensbereichen „Küche“, „Living“<br />

und „Bad“ auf drei skulpturale Objekte zu reduzieren.<br />

Diese blieben bewusst abstrakt, um die vielen technischen<br />

Möglichkeiten, die Rehau bietet, plakativ und<br />

unterhaltsam herauszustellen. Der Lebensraum Küche<br />

wurde als kommunikatives Zentrum in Szene gesetzt.<br />

Mit Lösungen, die auch bei beengten Platzverhältnissen<br />

Raum für eine individuelle Gestaltung lassen. Rollladenschränke,<br />

die früher als notwendiges Übel in der<br />

Küchenecke verpönt waren, stellten dabei ihr Poten zial<br />

unter Beweis. Zwei Container wurden im Winkel von<br />

90 Grad kombiniert und mit motorisierten Türen, zentral<br />

gesteuerten, intelligenten Displays und drahtlosen<br />

Stromversorgungsflächen ausgestattet. „Denn Smartphones<br />

dominieren im Haushalt von morgen“, lautete<br />

die wenig überraschende Erklärung dazu.<br />

So umweltfreundlich wie möglich<br />

Das Thema Nachhaltigkeit bleibt als globaler Megatrend<br />

eine aktuelle und zukünftige Herausforderung<br />

Foto: Biermann<br />

In der Sonderschau<br />

„ Future<br />

Apartment“<br />

inszenierte<br />

Rehau auch<br />

den Blick<br />

in die Küche<br />

der Zukunft.<br />

Dabei<br />

wurde<br />

viel mit<br />

Schrankroll<br />

läden<br />

gearbeitet,<br />

denn damit<br />

lassen sich<br />

Räume effizient<br />

nutzen.<br />

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Als Oberflächenspezialist setzen wir uns ständig neue Ziele und gehen über das Bekannte hinaus. So entwickeln wir heute Designs und<br />

Strukturen, die morgen Küchen weltweit veredeln. Ob matt, metallic, synchron, Holz oder Stein – die neuen, attraktiven skai® Möbeloberflächen<br />

sind mehrdimensional einsetzbar und bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.<br />

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Messe<br />

für die Einrichtungsbranche. Bezogen auf das Wohnen<br />

möchten besonders die finanziell besser gestellten<br />

Konsumenten heute ihre eigenen vier Wände möglichst<br />

schadstoffarm gestalten und gleichzeitig ihren<br />

ökologischen Fußabdruck optimieren. Umweltverträgliche<br />

Materialien und Möbelbauteile stehen daher bei<br />

zahlreichen Ausstellern der kommenden interzum besonders<br />

im Fokus. So stellt zum Beispiel der Holzverarbeiter<br />

Swiss Krono mit „BE.YOND“ die weltweit erste<br />

biobasierte Spanplatte vor, die höchste Anforderungen<br />

an die Raumluftqualität erfüllen soll. Mit „Bloom“ präsentierte<br />

auch das italienische Unternehmen Arpa Industriale<br />

ein Verfahren, das die Herstellung von HPLund<br />

Fenix-Möbelplatten deutlich umweltfreundlicher<br />

gestaltet. Das Unternehmen spricht von 46 % Einsparung<br />

bei der CO 2<br />

-Emission, 38 % weniger Energieeinsatz<br />

und 28 % weniger Wasserverbrauch. „Bloom“ sei<br />

eine auf Lignin („ein natürliches Polymer“) basierende<br />

Technologie, die den Einsatz natürlicher Rohstoffe<br />

erhöhe, so das Unternehmen. Konkret heißt das. „Die<br />

Bloom-Technologie reduziert die Menge an Phenol,<br />

die im wärmehärtenden Harz verwendet wird, um<br />

den ‚Kern‘ der Platten herzustellen, um 50 %.“ Für die<br />

mit der „Bloom“-Technologie produzierten Fenix-Platten<br />

stellte das Unternehmen in Köln vier neue Farben<br />

vor: Kashmir (gelb), Brac (grün), Askja (rot) und Naxos<br />

(hellblau).<br />

Foto: Biermann<br />

Fenix-Oberflächen gibt es in vier neuen exklusiven Farben – hergestellt mit der umweltfreundlicheren „Bloom-Technologie“.<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


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Küchenverbände<br />

Küchenindustrie verliert 2018 leicht an Umsatz<br />

Zu warm für den Küchenkauf<br />

Die Hitzewelle im Sommer und die Pleite von Alno. Das sind die beiden Hauptgründe,<br />

warum die Küchenindustrie in 2018 leicht an Umsatz eingebüßt hat. Das Niveau ist<br />

mit mehr als 11 Mrd. Euro jedoch weiterhin hoch.<br />

11,43 Mrd. Euro haben die Hersteller von Küchenmöbeln,<br />

Haushaltsgeräten und Zubehör im vergangenen<br />

Jahr national und international umgesetzt. Das ist<br />

im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 1,2 % oder<br />

14 Mio. Euro. Für Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V. (AMK), ist<br />

dieses Ergebnis dennoch ein Erfolg. „Zum vierten Mal<br />

in Folgte über 11 Mrd. Euro Umsatz“, betonte er im Rahmen<br />

der jährlichen Wirtschaftspressekonferenz des<br />

Verbandes die Stabilität der Erlöse und verwies gleichzeitig<br />

auf komplizierte Rahmenbedingungen für die<br />

Branche im vergangenen Jahr. Diese lassen sich mit<br />

den Begriffen „Hitze“ und „Alno“ beschreiben.<br />

Zwei Gründe für den Rückgang<br />

Die langanhaltende Hitzeperiode im Sommer 2018<br />

habe viele Kunden den Küchenkauf immer wieder aufschieben<br />

lassen. Bis weit in den Herbst hinein. Eingang<br />

in die Buchhaltungen der Hersteller fanden diese Umsätze<br />

oft erst im 1. Quartal <strong>2019</strong>. Entsprechend fehlten<br />

sie 2018. Dafür lassen sie nun die aktuellen Bilanzen<br />

glänzen.<br />

Ebenfalls mindernd auf das statistische Zahlenwerk<br />

2018 ausgewirkt haben sich die Verwerfungen,<br />

die im Zuge der Pleite der Alno AG durch die Branche<br />

ruckelten und teils zu Lieferzeiten von 12 Wochen und<br />

länger führten. Zwar hätten die führenden Küchenmöbelhersteller<br />

den Produktionsausfall des Volumenherstellers<br />

Alno (samt Wellmann) mit einem Konzernumsatz<br />

von zuletzt rund 500 Mio. Euro gut ausgleichen<br />

können – aber eben nicht von heute auf morgen. Und<br />

da die AMK-Statistik die Industrieumsätze spiegelt,<br />

aber nicht die Auftragseingänge, ist das Jahresergebnis<br />

2018 nun also wie es ist: Leicht unter Vorjahresniveau<br />

(vor allem im Inland) und laut AMK dennoch ein<br />

Erfolg. Denn: Innerhalb der letzten 10 Jahre konnte die<br />

Industrie ihren Umsatz um 70 % steigern.<br />

Weitere Kapazitäten im Bau<br />

Die aktuelle Stagnation der Umsätze liegt wohl<br />

auch daran, dass die großen Hersteller teils an ihre<br />

Kapazitätsgrenzen gelangt sind. Diese werden aktuell<br />

im großen Stil ausgebaut, unter anderem bei nobilia,<br />

Häcker und Schüller. Aber auch Hersteller wie Leicht,<br />

Rotpunkt und kuhlmann erweitern bzw. modernisieren<br />

ihre Produktion. Damit bereiten sich die Unternehmen<br />

auch auf die wachsende Bedeutung im Export vor.<br />

Mit einem Umsatz von 5 Mrd. Euro war 2018 das zweiterfolgreichste<br />

Export-Jahr überhaupt für die Branche.<br />

Bezogen auf die Umsätze der Küchenmöbelindustrie<br />

konnte der französische Markt seine Bedeutung weiter<br />

Foto: Ballerina Küchen<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


In der Summe rückläufig, in der Spitze aber immer wertvoller. Der Anteil an Küchenplanungen im<br />

Wert ab 20 000 Euro steigt im deutschen Markt. Gute Technik und hochwertige Oberflächen kommen an.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31


Küchenverbände<br />

ausbauen. Die Küchenmöbel-Exporte nach Frankreich<br />

stiegen um 9,3 % auf jetzt 514 Mio. Euro. Die Niederlande,<br />

der zweitwichtigste Markt für die heimischen<br />

Küchenmöbelproduzenten legte im vergangenen Jahr<br />

ebenfalls zu: um 2,7 % auf jetzt 288 Mio. Euro. Großbritannien<br />

blieb mit 142 Mio. etwa auf Vorjahres-Niveau.<br />

China sei der wichtigste Fernabsatzmarkt außerhalb<br />

Europas, gefolgt von den USA.<br />

Drei Gründe für den Erfolg<br />

Die grundsätzlich positive Lage für die Industrie<br />

mit einer „Kontinuität auf hohem Niveau“ speist sich<br />

laut Volker Irle aus drei zentralen Faktoren: 1. Die<br />

Nachfrage nach Küchen „Made in Germany“ liegt auf<br />

Rekordniveau. 2. Die Endkunden nehmen die Innovationen<br />

der Branche an und sind bereit zu investieren. 3.<br />

Die grundlegende Stärke der Küchenindustrie.<br />

Wie stark die heimische Küchenindustrie tatsächlich<br />

sei, zeige zum Beispiel die vergleichsweise rasch<br />

realisierte Kompensation der Alno-Ausfälle. Hinzu<br />

kommen die steigenden Anforderungen der Kunden an<br />

Funktionalität und Design. Diese erforderten immer<br />

individuellere und raffiniertere Lösungen. „Und das<br />

wird umgesetzt und angeboten“, betonte der AMK-Geschäftsführer<br />

und lenkte damit den Blick auf die nach<br />

wie vor kontinuierlich steigenden Kommissionswerte.<br />

7125 Euro pro Küche im Schnitt<br />

Der durchschnittliche Auftragswert pro Küche liegt<br />

in Deutschland laut Martina Sedlmaier von der GfK*<br />

inzwischen bei 7125 Euro. Das sind 228 Euro mehr als<br />

im Vorjahr. Ein genauerer Blick in die Statistik zeigt:<br />

Mehr als jede zweite Küche (52 %) lassen sich die Verbraucher<br />

mehr als 10 000 Euro kosten, jede siebte<br />

Küche wird sogar für mehr als 20 000 Euro geplant.<br />

Diese Tendenz hin zur Premiumküche sorgt im Handel<br />

zwar für eine Erhöhung der durchschnittlichen Auftragswerte,<br />

der Verkaufsumsatz in Summe sank laut<br />

GfK im Jahr 2018 jedoch um 3,8 %, die Verkaufsmenge<br />

sogar um 6,9 %.<br />

Umsatzfördernd wirken Themen wie Energieeffizienz,<br />

ökologisches Bewusstsein, Komfort (z. B. einfache<br />

Handhabung und Zeitersparnis) und Vernetzung. Wobei<br />

Martina Sedlmaier zum Stichwort Connectivity<br />

keine absoluten Zahlen für einzelne Produktsegmente<br />

vorlegte, sondern allgemein von einer „besonderen<br />

Wachstumsdynamik mit hohen Zuwächsen“ sprach.<br />

Konkret auf Produktthemen bezogene Wachstumstreiber<br />

sind der GfK zufolge Kochfeldabzüge, großvolumige<br />

Solitär-Kühlschränke (500 Liter Volumen und<br />

mehr), XL Spülmaschinen und Backöfen sowie Öfen<br />

mit Reinigungsfunktion (Pyrolyse). Am inländischen<br />

Gesamtumsatz für Kochfelder seien die Kochfeldabzuge<br />

bereits mit einem Anteil von fast ein Viertel beteiligt.<br />

„Und das Thema greift europaweit um sich“, erläuterte<br />

die GfK-Expertin.<br />

Grau, matt, große Türen<br />

„Die Küche ist in die Wohnflächen hineingewandert“,<br />

sagte Volker Irle und wählte damit ein bewegtes Bild<br />

* die komplette berufliche Positionsbeschreibung von Martina Sedlmaier lautet so:<br />

Senior Director Market Insights Central Europe der GfK Retail and Technologie GmbH, Nürnberg.<br />

Volker Irle (AMK)<br />

und Monika<br />

Sedl maier (GfK)<br />

präsentierten<br />

im Rahmen<br />

der AMK-Wirtschaftspressekonferenz<br />

in<br />

Köln die Zahlen<br />

der gesamten<br />

Küchenindustrie<br />

für 2018<br />

und dokumentierten<br />

aktuelle<br />

Trends und<br />

Wachstumsfelder.<br />

Foto: Biermann<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


für den grundsätzlichsten aller Küchentrends: die Verschmelzung<br />

von Lebensräumen. Was neue Anforderungen<br />

an Funktion und Design stellt. Reichte es früher<br />

aus, dass zum Beispiel die Einbaugeräte in einer<br />

offenen Küche möglichst leise ihren Dienst verrichten,<br />

seien diese heute längst zu Designobjekten geworden,<br />

so der AMK-Geschäftsführer. Irle: „Die Küchenmöbel<br />

als Teil des Wohnmobiliars folgen aktuellen Trends<br />

nach dunkleren Grautönen. Die Oberflächen sind komplexer<br />

und gleichzeitig durch ihre matte Gestaltung etwas<br />

zurückhaltender geworden. Dabei ziehen Pocketdoors<br />

(großformatige Einschubtüren) und andere<br />

Gestaltungskonzepte für mehr verdeckten Stauraum<br />

in die Räume ein. Den allseits wahrnehmbaren Trend<br />

zu matten Flächen im „Erlebnisraum Küche“ sehen<br />

und bestätigen auch die GfK-Marktbeobachter. „Zweidrittel<br />

in matt“, brachte Monika Sedlmaier die Entwicklung<br />

bei der Oberflächengestaltung auf den Punkt,<br />

ergänzte aber durchaus überraschend: „Ende 2018 haben<br />

wir eine erste Umkehrung zu glänzend gesehen.“<br />

Weiter stabil in der Gunst der Küchenkäufer bleiben<br />

Küchenmöbel in hochwertigem Echtlack. In jeder zweiten<br />

Planung ab 10 000 Euro Auftragswert wird das Möbel<br />

lackiert.<br />

Es darf etwas mehr sein<br />

Themen wie diese bieten auch die passenden Argumente,<br />

die Kunden wie erwähnt zunehmend zu qualitativ<br />

hochwertigen Lösungen greifen lassen. Martina<br />

Sedlmaier drückt es so aus: „Der Kunde von heute ist<br />

anspruchsvoll und investitionsbereit; er kauft weniger,<br />

dafür aber mehr Qualität.“ Monika Sedlmaier betonte<br />

aber auch, dass dies kein Selbstläufer für Industrie und<br />

Handel sei. „Kunden sind an hochwertigen Lösungen<br />

interessiert, sie müssen aber aktiv angesprochen und<br />

überzeugt werden.“ Die dazugehörige frohe Botschaft<br />

für die Werbeverantwortlichen der Küchen branche<br />

hatte sie gleich mit im Gepäck: „Die Konsumlaune in<br />

Deutschland ist weiterhin groß.“ Und mit einem Bestand<br />

von ca. 15 Mio. Küchen in Deutschland, die älter<br />

als 15 Jahre sind, böte auch der Inlandsmarkt noch<br />

immer ein großes Potenzial. Die zunehmende Anzahl<br />

von Ein- und Zwei-Personenhaushalten und die damit<br />

ansteigende Anzahl von Haushalten insgesamt ebenso.<br />

Dirk Biermann<br />

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Küchenverbände<br />

„. . . und plötzlich waren 40 Jahre rum.“<br />

Ernst-Martin Schaible, Gründer und Inhaber<br />

von DER KREIS, blickte beim Kongress mit Stolz<br />

und vielen positiven Gefühlen auf die Meilensteine<br />

der Unternehmensentwicklung.<br />

40 Jahre DER KREIS<br />

Ein rauschendes Fest<br />

Es war ein Feuerwerk der Emotionen, durchwirkt von informativen<br />

Impulsen und künstlerischen Highlights: der 40. Geburtstag von<br />

DER KREIS. 1800 Gäste aus vielen Teilen Europas folgten der<br />

Einladung von Verbundgruppen-Chef Ernst-Martin Schaible zum<br />

Jubiläumskongress nach Stuttgart.<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Fotos: Biermann<br />

Klangvoller und vielstimmiger Höhepunkt am Festabend: 180 Musiker und Sängerinnen des Orchesters ORSO<br />

(unter Leitung von Dirigent Wolfgang Röse) verwandelten die Messe Stuttgart in einen stimmungsvollen Konzertsaal.<br />

Sängerin Brigitte Oelke gab bei manchen Stücken kraftvoll die künstlerische Richtung vor.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 35


Küchenverbände<br />

Fotos: Biermann<br />

Stimmungsvolles „Come together“ am Freitagabend vor den Türen der<br />

Messe Stuttgart.<br />

Prof. Dr. Markus Gabriel beleuchtete „Die Zukunft der<br />

künstlichen Intelligenz“. Das machte er atemberaubend<br />

gut.<br />

Hielt ein flammendes<br />

und mitreißendes<br />

Plädoyer für ein geeintes<br />

Europa: EU-<br />

Kommissar Günther<br />

Oettinger.<br />

Miele-Chef Dr. Rainer Zinkann hielt eine sehr persönliche Laudatio.<br />

Dafür bekam er viel Applaus.<br />

Dass der runde Geburtstag zu einem rauschenden<br />

Fest wurde, lag an mehreren Faktoren: ein hochkarätiges<br />

und kurzweiliges Rahmenprogramm, eine<br />

mit 60 Ausstellern gut gefüllte Dienstleistungsmesse<br />

und eine perfekte Organisation gehörten sicher dazu.<br />

Noch entscheidender fürs Gelingen waren aber wohl<br />

die entspannt-wohlwollend wirkenden Festgäste und<br />

ein Gastgeber, der mit großer persönlicher Beteiligung<br />

viele davon einzeln begrüßte. Oder es zumindest versuchte,<br />

denn bei rund 1800 Teilnehmern hatte Ernst-<br />

Martin Schaible einiges zu tun. Zum 40. Geburtstag<br />

der Leonberger Verbundgruppe führten erstmalig alle<br />

nationalen und internationalen Ländergesellschaften<br />

eine gemeinsame Veranstaltung durch.<br />

Bevor am Festabend das Sinfonieorchester ORSO<br />

samt 60stimmigem Chor für ein grandioses Finale<br />

sorgte, stand ein abwechslungsreiches Programm mit<br />

hochkarätigen Referenten auf dem Programm. Was<br />

alle Vorträge einte, war die Blickrichtung nach vorn.<br />

Es ging um Kommunikation, Gesundheit, Mobilität,<br />

Künstliche Intelligenz und Trends. Die Festrede hielt<br />

EU-Kommissar Günther Oettinger mit einem leidenschaftlichen<br />

Plädoyer für ein geeintes Europa. Nicht<br />

minder emotional gelang Dr. Reinhard Zinkann seine<br />

Laudatio beim Festabend. Gespickt mit persönlichen<br />

Anekdoten und Erlebnissen beleuchtete der Miele-Chef<br />

unterhaltsam das Lebenswerk von Ernst-Martin Schaible<br />

und skizzierte die „beeindruckende Entwicklung<br />

von DER KREIS in den letzten 40 Jahren“. Die Aufmerksamkeit<br />

seiner Zuhörer war ihm gewiss. Der anschließende<br />

Applaus auch.<br />

Jetzt 3344 Mitgliedsunternehmen<br />

Die Mitglieder des Systemverbunds kommen inzwischen<br />

aus 17 Ländern Europas. Zum Stichtag 31. 12. 2018<br />

gehörten 3344 Unternehmen unterschiedler Gewerke<br />

dem Verbund an. Die Bandbreite reicht von Küchenspezialisten<br />

und Badgestalter über SHK-Profis bis zu<br />

Tischlern, Schreiner und Fensterbauer. Das sind 11 %<br />

mehr Mitgliedsunternehmen als im Vorjahr. Dieser bedeutende<br />

Zuwachs resultiert zum größten Teil aus der<br />

2018 erfolgten Übernahme von TopaTeam, einem Einkaufs-<br />

und Dienstleistungsunternehmen für Schreinereien.<br />

Der Gesamtumsatz der Mitgliedsunternehmen<br />

belief sich in 2018 auf 3,68 Mrd. Euro. Nach 3,54 Mrd.<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


„Ohne Worte“ – Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation.“<br />

Mit einem unterhaltsamen Auftritt traf<br />

Thorsten Havener den Nerv des Publikums.<br />

Top-Act des Vortragsprogramms: Zukunftsforscher Matthias Horx hatte<br />

griffige Formulierungen zur Digitalisierung mitgebracht.<br />

Euro im Jahr 2017 ist dies eine Steigerung um 4 %. Details<br />

zu diesen Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt.<br />

Auch nicht zur Entwicklung einzelner Gesellschaften<br />

bzw. Landesgesellschaften.<br />

Gründer Ernst-Martin Schaible bewertet das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr so: „2018 war insgesamt ein erfolgreiches<br />

Jahr für DER KREIS auch wenn die Rahmenbedingungen<br />

teilweise nicht optimal waren, wie<br />

unter anderem der heiße Sommer. Aber wir bewegen<br />

uns im Qualitätssegment des Marktes, das verspricht<br />

gute Zukunftsaussichten.“<br />

Muldenlüfter verschieben den Umsatz<br />

Die Küchenspezialisten des Verbandes eint ein<br />

durchgehend hohes Qualitätsbewusstsein. Sie erzielten<br />

2018 einen durchschnittlichen Küchenverkaufspreis<br />

von 13 015 Euro (+ 0,8 %). Die Umsatzverteilung<br />

der Warengruppen sieht eine leichte Verschiebung<br />

zugunsten der E-Geräte. Deren Anteil stieg 2018 von<br />

40,39 auf 41,98 %. Dafür ging der Holzanteil von 47,4 auf<br />

46,35 % zurück. Das Zubehör büßte ebenfalls leicht ein<br />

von 10,97 auf 10,51 %. Die Zuwächse beim Gerät bringen<br />

die Verantwortlichen mit dem Markterfolg der Muldenlüfter<br />

in Verbindung. Dabei ist eine Marktgröße wie<br />

Bora (außer bei TopaTeam) noch nicht einmal bei DER<br />

KREIS gelistet, wird von den Küchenspezialisten des<br />

Verbundes aber natürlich verbaut.<br />

Ausbau zum Full-Service-Dienstleister<br />

Einer der strategischen Kernelemente des Systemverbunds<br />

ist für Ernst-Martin Schaible der kontinuierliche<br />

Ausbau der Dienstleistungen. Das soll die Mitglieder<br />

im Tagesgeschäft entlasten, damit sie sich auf<br />

ihre Kernkompetenzen wie die Kundenberatung, die<br />

Planung und den Einbau von Küchen, Bädern und den<br />

Innenausbau konzentrieren können. Schaible: „Die<br />

Verbundgruppe hat sich zu einem kompetenten Full-<br />

Service-Dienstleister entwickelt, deren Weiterentwicklung<br />

im Mittelpunkt der Aktivitäten steht.“<br />

Die gewerkeübergreifende Bearbeitung des Marktes<br />

bzw. die Zusammenarbeit mit anderen Branchen hält<br />

der Gründer und Inhaber von DER KREIS für die wesentliche<br />

Aufgabe und die größte Herausforderung der<br />

Zukunft. Aber auch für die größte Chance. Gerade für<br />

Küchenspezialisten. Denn die Küche ist längst nicht<br />

Ausgezeichnete Küchenspezialisten<br />

Zwei DER KREIS Mitglieder wurden in Stutt gart als Küchen spezialist des<br />

Jahres <strong>2019</strong>/20 ausgezeichnet. Hierzu gehören „RK Küchenkultur GmbH aus<br />

Böblingen“ für die Rubrik „Beste Küche Publikumspreis“ und „ECHTER Küchen<br />

& Elektro aus Schrobenhausen“ in der Kategorie „Unternehmer des Jahres“.<br />

Foto: DER KREIS<br />

Wie lässt sich der unausweichliche<br />

Stress angesichts der digitalen<br />

Informationsflut halbwegs<br />

beherrschen? Arbeitsmedizinerin<br />

Dr. Manuela Jacob-Niedballa hat<br />

praktikable Antworten. Ihr Vortrag<br />

stieß auf große Resonanz.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Küchenverbände<br />

mehr nur Küche, sie ist inzwischen auch nicht mehr<br />

„nur“ Teil des Wohnens, sie IST Wohnen. Deshalb haben<br />

seiner Meinung jene Unternehmen die besten Chancen<br />

auf Erfolg, die sich nicht länger als isolierte Küchenlieferanten<br />

oder Küchenbauer verstehen, sondern als<br />

Innenraumgestalter und dabei verschiedene Gewerke<br />

zusammenbringen: Möbel, Geräte, Zubehör, Wand, Decke,<br />

Boden, Fenster, Licht. Je nach Bedürfnislage und<br />

Budget des Kunden. Renovierungsbedürftige (Reihen-)<br />

Häuser stehen jedenfalls genügend zur Verfügung für<br />

diesen Ansatz. „Dabei ist es den Interessenten wichtig,<br />

sich von einem Fachmann persönlich und individuell<br />

beraten zu lassen, die Küche und das Bad zu berühren,<br />

Technik und Design live zu erleben“, betonte Schaible<br />

weiter. Da die Endkunden sich zunehmend im Internet<br />

informieren, setzt die Leonberger Verbundgruppe ihre<br />

Investitionen in den Ausbau beider Kanäle fort. Wichtige<br />

Stichworte sind „Online Marketing“, „Handelsmarken“<br />

und „Ladenbau“.<br />

Relaunch der Eigenmarken<br />

Vier Eigenmarken aus dem Handelsmarken-Portfolio<br />

wurden in Zusammenarbeit mit ausgewählten Industriepartnern<br />

weiterentwickelt und in Stuttgart im<br />

Rahmen der Dienstleistermesse auch praktisch in Szene<br />

gesetzt. Neben ai-KÜCHEN (Häcker) und Logic-<br />

Kitchen (Nolte) gehört auch ViVARi-Küchen (nobilia)<br />

dazu. Hinzu kommt eine Schiene mit Beckermann<br />

Küchen als Holzlieferant. Dafür wird aktuell noch<br />

ein rechtssicherer Name gesucht. Der Relaunch von<br />

KREISDESIGN in Zusammenarbeit mit Schüller-Küchen<br />

sei ebenfalls in der Planung. Ziel der Handelsmarken<br />

ist es, dem Küchenspezialisten Alleinstellungsmerkmale<br />

zu verschaffen und dem Endkunden einen<br />

echten Mehrwert zu bieten. Zusätzlich zu den USPs<br />

beim Produkt werden die Küchenspezialisten in der<br />

Vermarktung durch gebrandetes Material unterstützt.<br />

Neben Image-Prospekten und speziellen Handelsmarkenbroschüren<br />

wird es künftig einen zeitgemäß gestalteten<br />

Internet-Auftritt mit Händler-Microsites sowie<br />

Anzeigenmotiven und Bannern zur Vermarktung geben.<br />

Die Vorteile für die Mitglieder sind wohlbekannt:<br />

exklusive Produkt-Ausstattungen sowie interessante<br />

Einkaufsvorteile. „Ziel des Relaunches ist die Aufwertung<br />

der bestehenden Handelsmarken-Konzepte. Wir<br />

wollen hiermit eine noch stärkere Marktdurchdringung<br />

erreichen“, erklärte Harald Kastner, Leiter Einkauf<br />

International von DER KREIS.<br />

Die Sichtbarkeit stärken<br />

Ein weiteres tragendes Thema auf dem Kongress<br />

war die Weiterentwicklung des kuechenspezialisten.de-<br />

Portals, das nach Aussage der Verantwortlichen gut bei<br />

den Mitgliedern, Industriepartnern und bei Endkunden<br />

ankommt. „Die Nutzungszahlen und klassischen<br />

KPIs steigen in allen Bereichen kontinuierlich“, erläuterte<br />

Oliver Strelow, Geschäftsführer Marketing und<br />

Vertrieb DER KREIS Deutschland. Was nicht von allein<br />

geschieht, sondern das Ergebnis zahlreicher Aktionen<br />

und weiterer Maßnahmen der letzten 12 Monate<br />

sei. Zu diesen Maßnahmen gehören kreativ erstellte<br />

Inhalte, der so genannte Content, für kuechenspezialisten.de<br />

und die daraus resultierenden SEO-Maßnahmen.<br />

Stets geht es darum, die Sichtbarkeit der Fachhändler<br />

im Netz zu fördern. Zusätzlich werden dafür<br />

die Social-Media Kanäle optimiert und ausgebaut. Als<br />

weiteren Erfolgsfaktor zur Steigerung der Reichweite<br />

sieht die Verbundgruppe die Kooperation mit meinungsbildenden<br />

Bloggern und Influencern, dem sogenannten<br />

Influencer Marketing.<br />

Die Rahmenbedingungen waren 2018 für den Küchenkauf nicht die besten, dennoch blicken die Verantwortlichen von DER KREIS auf<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück (Foto von links): Ralph Leimbach (Geschäftsleitung Holding), Bernd Krieg (Geschäftsleitung Holding),<br />

Ernst-Martin Schaible (Gründer und Inhaber), Oliver Strelow (DER KREIS Deutschland, Gerd Fähler ( Creative Partner) und Walter<br />

Greil (TopaTeam).<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Fotos: Biermann<br />

Seit 40 Jahren dabei: Ernst-Martin Schaible (Foto Mitte) bedankte sich bei allen Fachhandelspartnern und Lieferanten der ersten Stunde<br />

mit persönlichen Worten. Aus dem Kreis der Lieferanten sind das Leicht Küchen, rational, Bauknecht und Blanco. Seit 40 Jahren<br />

Mitglied bei DER KREIS sind die Fachhändler Möbel Möller (Böblingen), Küchenhaus Basler (Filderstadt), Küchen Teufel (Baienfurt) und<br />

Küchen Boley.<br />

Der rote Handschuh hat sich etabliert<br />

„Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an unserer digitalen<br />

Endkundenmarke kuechenspezialisten.de. So<br />

kommen wir unserem Ziel, dass diese Adresse zum Synonym<br />

für wertige, individuell geplante Einbauküchen<br />

wird Schritt für Schritt näher und werden die erste Anlaufstelle<br />

für alle sein, die sich für die eigene Traumküche<br />

begeistern. Als Wiedererkennungssymbol hat sich<br />

der rote Handschuh unserer Herz-drauf-Kampagne dabei<br />

fest etabliert“, betonte Oliver Strelow abschließend.<br />

Und Ralph Leimbach, seit Jahresbeginn Geschäftsführer<br />

Marketing, Vertrieb und Einkauf der Holding, ergänzte:<br />

„Digital werden wir noch schneller sein und<br />

die Endkunden noch stärker in den Fokus nehmen.“<br />

2020 in Kassel<br />

Der Kongress 2020 findet wieder in traditioneller<br />

Form statt. Und damit im etwas kleineren Rahmen<br />

ohne die parallel laufenden Jahrestagungen der nationalen<br />

und internationalen Gesellschaften wie jetzt in<br />

Stuttgart. Termin und Ort: 15. bis 17. Mai 2020 in Kassel.<br />

Dirk Biermann<br />

#<br />

wohnen, kochen,<br />

leben, genießen...<br />

Die Küche ist und bleibt Kommuni kations- und Versorgungszentrum,<br />

wird aber immer mehr vom Mittelpunkt des<br />

Wohnens zum Gestaltungskern eines Lebenskonzepts.<br />

Essen, Wohnen, Schlafen, liebgewonnene Gewohnheiten<br />

oder Hobbys sind wichtige Anforderungen an eine höchst<br />

individuelle und komplexe Küchenplanung.<br />

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Küchenverbände<br />

Küchenring<br />

knackt die halbe Milliarde<br />

Auf 610 Mitglieder (Vorjahr 590) ist die Küchenring-Familie inzwischen angewachsen.<br />

Und die verzeichnete 2018 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Umsatz stieg laut<br />

Verbandsangaben um 3,5 % auf jetzt 501 Mio. Und damit erstmal auf mehr als eine<br />

halbe Milliarde Euro.<br />

Statistisch erfasst wird beim<br />

Küchenspezialverband in Rheinbach<br />

der Netto-Einkaufsumsatz<br />

der Händler – und nicht der Brutto-Außenumsatz<br />

wie ihn manche<br />

andere Verbänden melden. „Erfreulich<br />

ist, dass wir trotz der rückläufigen<br />

Zahlen des Gesamtmarktes<br />

die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung<br />

von Der Küchenring auch<br />

im Jahr 2018 fortsetzen konnten“,<br />

sagte Manfred Töpert bei der Jahreshauptversammlung<br />

in Berlin.<br />

Damit konnten die Küchenring-<br />

Mitglieder erneut gegen die Ent-<br />

Lenken die Geschicke von „Der Küchenring“. Und das<br />

2018 erneut mit Erfolg (Foto von links): Manfred Töpert<br />

(Geschäftsleitung), Michael Kramp (Beirat), Jörg Kirch<br />

(Beirat), Hanka Jacobs (Beirat), Prof. Manfred Dornieden<br />

(Ehrenbeirat), Olaf Gatzke (Beirat), Joachim Bringewald<br />

(Geschäftsleitung), Stephen Grimm (Beirat) und Jürgen<br />

Feldmann (Geschäftsleitung).<br />

Fotos: Küchenring<br />

40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


wicklung des Küchenmarktes an<br />

Umsatz zulegen. Unter dem Strich<br />

steht ein Plus von 3,5 % gegenüber<br />

2017. „Zu diesem erfreulichen Ergebnis<br />

trägt auch die Erweiterung<br />

unseres Tätigkeitsfeldes nach Österreich<br />

bei“, ergänzte der Geschäftsführer<br />

und sprach von einer<br />

„deutlich zunehmenden Dynamik“<br />

in der Alpenrepublik.<br />

Und die Tendenz zeigt weiter<br />

nach oben. Für <strong>2019</strong> rechnet Geschäftsführer<br />

Manfred Töpert mit<br />

weiteren Umsatzsteigerungen. In<br />

Deutschland und Österreich. Die<br />

Zahlen der ersten vier Monate wiesen<br />

allesamt in diese Richtung. Seit<br />

2002 hat sich der Umsatz der Küchenring-Gesellschafter<br />

Verbandsangaben<br />

zufolge fast verzehnfacht.<br />

Auch die Summe der Ausschüttungen<br />

legte erneut zu: von 52,44<br />

Mio. Euro in 2017 auf jetzt rund<br />

57 Mio. Euro. Der Küchenring legt<br />

von seinem Selbstverständnis besonderen<br />

Wert auf Konzentration<br />

und renditeorientierte Lieferantenkonzepte.<br />

„Mit einer durchschnittlichen<br />

Ausschüttung von 13,55 %<br />

haben wir wieder eine neue Bestmarke<br />

gesetzt“, berichtete Manfred<br />

Töpert zufrieden, betonte aber mit<br />

Blick auf die Dienstleistungen des<br />

Verbandes auch: „Wir sind schon<br />

längst kein reiner Konditionenverband<br />

mehr.“<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 41


Küchenverbände<br />

Die „Küchenplaner des Jahres“<br />

Auf der Jahreshauptversammlung wurden<br />

erneut die „Küchenplaner des Jahres 2018“ der<br />

Verbundgruppe ausgezeichnet. Aus einer „Vielzahl<br />

der Einsendungen“ wählte eine unabhängige<br />

Jury die besten Küchen in drei Kategorien<br />

aus. Die Gewinner wurden in Berlin jeweils mit<br />

einer Prämie in Höhe von 1000 Euro und einem<br />

umfangreichen Marketingpaket ausgezeichnet.<br />

Das sind die Sieger:<br />

1. Platz in der Kategorie Küchen bis 12 m 2 :<br />

Markus Weiß, Brumberger und Jorde (Regensburg)<br />

1. Platz in der Kategorie Küchen bis 20 m 2 :<br />

Denis Schmidt, Küchen Exklusiv GbR (Quakenbrück)<br />

1. Platz in der Kategorie Küchen über 20 m 2 :<br />

Gertrud Kern, Kern Küchenvertrieb (Rosenheim).<br />

Der beliebte Wettbewerb wird in diesem Jahr<br />

fortgesetzt.<br />

Gertrud Kern.<br />

Denis Schmidt.<br />

Markus Weiß.<br />

Nachfolge ist geregelt<br />

Auf einem gewohnt niedrigen Niveau<br />

blieben die Zentralkosten des<br />

Verbandes. Diese liegen aktuell bei<br />

0,74 % (bezogen auf den Netto-Einkaufsumsatz).<br />

Und dies trotz weiterer<br />

Investitionen und einer Aufstockung<br />

des Teams. Ein weiterer Arbeitsplatz<br />

wurde zum 1. Januar <strong>2019</strong> in der Verbandszentrale<br />

in Rheinbach eingerichtet.<br />

Konkret in der Chefetage. Denn<br />

seit Jahresbeginn verstärkt Jürgen<br />

Feldmann die Geschäftsleitung. Die<br />

Nachricht, dass der 51-Jährige mittelfristig<br />

die Verantwortung bei „Der<br />

Küchen ring“ übernimmt, ist schon seit<br />

mehreren Monaten bekannt, aber nun<br />

wurde Jürgen Feldmann den Mitgliedern<br />

im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />

in Berlin offiziell und ganz<br />

persönlich vorgestellt. Ende März<br />

2020 wird er Manfred Töpert als Geschäftsführer<br />

folgen. Dieser geht dann<br />

in den Ruhestand. Aber eben nicht bevor<br />

die Nachfolge rechtzeitig geregelt<br />

war. „Damit ist ein wichtiger Meilenstein<br />

für die weitere positive Entwicklung<br />

von ,Der Küchenring‘ gelegt“,<br />

sagte der langjährige und im kommenden<br />

Jahr scheidende Geschäftsführer.<br />

Für seine Verdienste wurde<br />

Manfred Töpert von der Gesellschafterversammlung<br />

mit stehenden Ovationen<br />

gewürdigt.<br />

Mit Jürgen Feldmann konnte „Der<br />

Küchen ring“ einen ausgewiesenen<br />

Fachmann und Verbandsprofi verpflichten.<br />

Feldmann ist gebürtiger<br />

Rheinbacher und arbeitet seit 1991<br />

in der Küchenbranche. Unter anderem<br />

verfügt er über eine rund 10-jährige<br />

Erfahrung auf Führungsebene<br />

im Verbändewesen. Er kommt von der<br />

Garant-Gruppe.<br />

Eigenmarken auf allen Kanälen<br />

Wie auf der letzten Jahreshauptversammlung<br />

angekündigt, wurde in<br />

die drei Eigenmarken des Verbandes<br />

– Systhema, Linea und Inpura – über<br />

das gesamte Jahr 2018 hinweg weiterentwickelt<br />

und im Erscheinungsbild<br />

modernisiert und neutralisiert.<br />

Neben weiteren neuen Motiven für<br />

die Instore-Kommunikation wurden<br />

auch die Journale komplett neu gestaltet<br />

und auf die jeweilige Kommunikationsstrategie<br />

ausgerichtet. Hinzu<br />

kommen Aktivitäten im Social-Media-<br />

Bereich mit drei separaten Facebook-<br />

Auftritten, die monatlich mit aktuellen<br />

Posts gefüttert werden. „Gerade der<br />

Bereich Social-Media soll in diesem<br />

Fotos: Küchenring<br />

Manfred Töpert: „Seit 2002 den Umsatz<br />

fast verzehnfacht.“<br />

Jahr noch weiter verfeinert und optimiert<br />

werden, um zum Beispiel mit<br />

gezielten Marketingkampagnen noch<br />

mehr Reichweiten zu erzielen und den<br />

Traffic zu erhöhen“, kündigten die Verantwortlichen<br />

an.<br />

Studios neu inszenieren<br />

Als „weiteren wichtigen Erfolgsbaustein“<br />

rückte Manfred Töpert das<br />

Studiokonzept „System Plus1“ in die<br />

Aufmerksamkeit der Mitglieder. Dies<br />

sei nahezu kostenneutral und schon<br />

ab einer Ausstellungsfläche von nur<br />

200 m 2 könnten die Küchenring-Gesellschafter<br />

ihre Studios komplett neu<br />

inszenieren. 2018 haben 89 Gesellschafter<br />

„System Plus1“ genutzt. Für<br />

das Jahr <strong>2019</strong> seien 19 weitere Umsetzungen<br />

in Planung, bzw. wurden bereits<br />

realisiert.<br />

Und last but not least: „Die 5-Jahres-Garantie<br />

für Elektrogeräte und<br />

für Küchenmöbel wurde mit zwei unterschiedlichen<br />

Varianten neu aufgestellt,<br />

um unseren Gesellschaftern<br />

und deren Kunden noch mehr Flexibilität<br />

in dem Bereich dieses wichtigen<br />

Vermarktungstools zu geben, da wir<br />

erstmals auch die komplette Küche<br />

mit in die Garantieleistungen mit einbeziehen.“<br />

Wichtige Termine 2020<br />

Die nächste Jahreshauptversammlung<br />

führt die Küchenring-Familie im<br />

kommenden Jahr nach Leipzig. Der<br />

Termin ist der 16. und 17. Mai. Etwas<br />

mehr als zwei Monate zuvor steht ein<br />

weiteres Highlight im Veranstaltungskalender:<br />

die Küchenkompetenztage<br />

in Rheinbach. Die finden am 7. und<br />

8. März 2020 statt. Wobei der gesellige<br />

Teil in legerer Atmosphäre stets einer<br />

der Grundpfeiler ist. Diesmal machten<br />

die Gesellschafter in einer der angesagtesten<br />

Locations von Berlin den Tag<br />

zur Nacht: im „Stone Brewing“.<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


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Spülen + Armaturen<br />

Blanco präsentiert eine positive Bilanz<br />

Das Gesamtpaket zählt<br />

„Wir sind ein kerngesundes Unternehmen und 2018 weltweit über alle Produktbereiche<br />

gewachsen“, sagt Frank Gfrörer, Vorsitzender der Blanco Geschäftsleitung.<br />

Für ihn ist dieser Erfolg Ergebnis eines Gesamtpakets. Ein Bericht von der<br />

Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.<br />

Basis des Erfolgspakets aus Oberderdingen sind<br />

hochwertige, langlebige und zunehmend multifunktionale<br />

Produkte. Natürlich. Und zusätzlich Aspekte<br />

wie Planungs­ und Montageunterstützung, Schulungen,<br />

technischer Kundendienst und Logistik. Gerade<br />

Lo gis tik. Traditionell sind Spüle, Armatur und<br />

Abfalltrennung oft die Anhängsel der Küchenplanung.<br />

Über Möbel und Geräte wird lang und ausdauernd<br />

geredet, für das Spülcenter bleiben dann meist<br />

nur noch wenige Minuten. Und anschließend muss alles<br />

schnell gehen. Darauf hat sich Blanco eingestellt<br />

und schon vor Jahren massiv in die Logistik investiert.<br />

Und tut es weiterhin. Erst kürzlich wurde im Logistikzentrum<br />

in Bruchsal der erste Roboter installiert –<br />

44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Wasser nach Maß: Mit Küchenarmaturen<br />

wie „Evol-S Volume“ wurde bei Blanco die<br />

Ära der Smart-Armaturen eingeläutet. Mit<br />

„Evol-S Volume“ lässt sich die gewünschte<br />

Wassermenge an einem zusätzlichen Bedienknopf<br />

präzise einstellen.<br />

zur Unterstützung der Mitarbeiter bei den besonders<br />

gewichtigen Arbeitsschritten. Die Digitalisierung<br />

der Prozesse schreitet in Bruchsal wie in allen Fertigungsstätten<br />

des Unternehmens in vielen Einzelmaßnahmen<br />

massiv voran. Denn Blanco will noch produktiver<br />

werden. „Wir liefern dem Fachhandel 98 % aller<br />

Produkte innerhalb von zwei Tagen“, sagt Frank Gfrörer<br />

und rückt damit eine der elementaren Stärken des<br />

Unternehmens ins Scheinwerferlicht.<br />

Dort stehen bei einer Bilanzpressekonferenz gewöhnlich<br />

eher schnelllebige Umsatzzahlen und Angaben<br />

zu Marktanteilen. Doch Marktanteile allein, so<br />

Gfrörer, seien wenig aussagekräftig. Unter dem Strich<br />

gehe es um Profitabilität. Die soll weiter gesteigert wer­<br />

Foto: Biermann<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 45


Spülen + Armaturen<br />

den. Das betont der Blanco­CEO ausdrücklich. Und es<br />

gehe darum, wie das Wachstum der guten Jahre so genutzt<br />

wird, dass es ein Unternehmen auch durch mögliche<br />

Marktflauten zu tragen vermag. Angesichts der<br />

zunehmend unberechenbaren Märkte werden Investitionen<br />

so zu einer Art Risikoabsicherung. „Investitionen<br />

geben immer auch einen Blick in die Zukunft<br />

eines Unternehmens“, ergänzt Rüdiger Böhle, der innerhalb<br />

der Blanco Geschäftsleitung die kaufmännischen<br />

Belange und das Personalwesen verantwortet.<br />

18,9 Mio. Euro hat Blanco in 2018 investiert. In Anlagen,<br />

Produkte, Service, Kundendienst und Logistik.<br />

Neues Werk für Silgranit<br />

Ein wesentlicher Teil der aktuellen Investitionen<br />

fließt nach Most in Tschechien. Dort entsteht gerade<br />

das dritte Silgranit­Werk des Unternehmens. Im Dezember<br />

<strong>2019</strong> sollen in Most die ersten Spülen für die<br />

internationalen Märkte produziert werden. Schon in<br />

Sinsheim (Baden­Württemberg) und in Toronto fertigt<br />

Blanco Spülen aus Verbundwerkstoffen. Da der Trend<br />

zu farbigen Spülen weltweit spürbar ist und „eine<br />

hohe Dynamik besitzt“, wie Technik­Geschäftsführer<br />

Wolfgang Schneider erläutert, bereitet sich der Spülenspezialist<br />

schon heute auf den zu erwartenden Nachfrageschub<br />

vor. In Modulbauweise können die Kapazitäten<br />

in Most an den jeweiligen Bedarf angepasst<br />

werden. Im heimischen Sinsheim, so Frank Gfrörer,<br />

seien die Wachstumsmöglichkeiten inzwischen räumlich<br />

erschöpft. Das Werk bleibe aber weiterhin Produktionsstandort,<br />

in den ebenfalls investiert wird, und zusätzlich<br />

Forschungs­ und Entwicklungszentrum für<br />

den boomenden Geschäftsbereich Silgranit.<br />

Über die Geschäftsjahre hinweg investiert Blanco<br />

rund 20 Mio. Euro in Tschechien. „Wir schaffen<br />

mit Sinsheim, Toronto und Most einen Produktionsverbund<br />

auf Basis von Industrie 4.0“, erläuterte<br />

Schneider die vernetzte Strategie des Herstellers.<br />

Wolfgang Schneider selbst wird die Einweihung in<br />

Most allenfalls als Ehrengast erleben. Nach mehr als<br />

40 Jahren Tätigkeit für Blanco geht er zum 1. August<br />

<strong>2019</strong> in den Ruhestand. Schneider hat wie kein Zweiter<br />

im Unternehmen die Erfolgsgeschichte Silgranit<br />

miterlebt und maßgeblich geprägt. „Die uneingeschränkte<br />

Lieferfähigkeit über all die vielen Jahre ist<br />

auch sein Verdienst“, würdigte Frank Gfrörer Schneiders<br />

Engagement und dessen Leistung für das Unternehmen.<br />

Ein Nachfolger für den Technik­Chef stand<br />

Ende Mai noch nicht fest. Bis ein solcher gefunden ist<br />

übernimmt CEO Gfrörer diese Aufgaben vorübergehend<br />

zusätzlich.<br />

Starkes Wachstum in Deutschland<br />

Spülen aus dem Verbundwerkstoff Silgranit sind<br />

seit 1980 eine Erfolgsstory bei Blanco. Und sie sind nach<br />

Angaben des Unternehmens einer der wesentlichen aktuellen<br />

Wachstumstreiber. Für das Geschäftsjahr 2018<br />

meldet das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz<br />

von 394 Mio. Euro. Das sind 15 Mio. Euro bzw. 5 % mehr<br />

als 2017. In Deutschland, dem größten Einzelmarkt,<br />

konnte die Blanco­Gruppe besonders stark wachsen<br />

und legte um 7,5 % oder 10 Mio. Euro gegenüber 2017 zu.<br />

Auf jetzt 137 Mio. Euro.<br />

65 Prozent im Export<br />

Der Umsatz in den Märkten außerhalb Deutschlands<br />

stieg abzüglich teils erheblicher Währungseffekte um<br />

2,5 % auf 257 Mio. Euro. Damit beträgt der Exportanteil<br />

nun 65 %. Laut Frank Gfrörer entwickelten sich die internationalen<br />

Märkte unterschiedlich und zeigen sich<br />

Premium-Hersteller<br />

Blanco<br />

wächst vor<br />

allem mit dem<br />

Verbundwerkstoff<br />

Silgranit.<br />

Hier nimmt ein<br />

Mitarbeiter im<br />

Werk Sinsheim<br />

einen Rohling<br />

prüfend in<br />

Augen schein.<br />

Foto: Blanco<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


zunehmend volatil. Was statistisch schwankend bedeutet.<br />

Überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichneten<br />

vor allem viele europäische Regionen. Auf den<br />

britischen Inseln zeigt sich die Entwicklung vom drohenden<br />

Brexit unbeeindruckt, und in Russland stieg<br />

der Umsatz sogar um 9 %. Asien entwickele sich ebenfalls<br />

positiv, jedoch auf vergleichsweise übersichtlichem<br />

Niveau. Um den Markt „Asien/Pazifik“ noch<br />

besser verstehen zu lernen, hat das Unternehmen in<br />

Singapur kürzlich eine Tochtergesellschaft gegründet.<br />

In den USA sei das Unternehmen hingegen hinter den<br />

Erwartungen zurückgeblieben, räumte der Vorsitzende<br />

der Geschäftsleitung ein.<br />

Dennoch: „2018 war erneut ein erfolgreiches Jahr.<br />

Wir konnten sowohl im Inland als auch in vielen internationalen<br />

Regionen unsere Umsätze steigern, teilweise<br />

gegen den Markttrend“, fasst CEO Frank Gfrörer das<br />

Ergebnis zusammen. Und er fuhr fort: „Dieses Wachstum<br />

war auch dringend notwendig, denn der Kostendruck<br />

steigt.“ Hier nannte er die Faktoren Personal,<br />

Material und Energie.<br />

Die Wasserstelle wird multifunktional<br />

Seine führende Rolle im Bereich Granit­Spülen sieht<br />

Blanco in den Weltmärkten weiter gefestigt. Auch in<br />

der internen Statistik sind Produkte aus diesem Material<br />

obenauf. Nach Menge und Wert. Spülen fertigt das<br />

Unternehmen zudem aus Edelstahl (Edelstahl­Kompetenzcenter<br />

ist das Werk Sulzfeld) und Keramik (Istanbul).<br />

„Jedes Material hat seine Berechtigung“, sagt<br />

Frank Gfrörer. Als besonderes Beispiel nannte er Keramik<br />

als beliebten, weil „natürlicher“ Werkstoff in modernen<br />

Landhausküchen. Die besonders erfolgreiche<br />

Etagen­Spülenlinie „Etagon“ sei deshalb inzwischen in<br />

allen drei Materialien verfügbar. „Mit ihrer integrierten<br />

Stufe und der Möglichkeit, sehr effizient eine dritte<br />

Funktionsebene im Einzelbecken zu schaffen, gehört<br />

sie zu den Bestsellern“, so der Blanco­CEO.<br />

Diese neue Multifunktionalität an der Wasserstelle<br />

hat inzwischen auch das weite Feld des Zubehörs und<br />

vor allem den Bereich der Küchenarmaturen erreicht.<br />

Beste Beispiele sind die so genannten „Smart­Armaturen“<br />

wahlweise mit Sensor­Bedienung, Messbecher­,<br />

Heißwasser­ oder Filterfunktion. Für diese Armaturen<br />

bietet Blanco jetzt auch einen Montage­Service an. Das<br />

ist neu. Auch bei der Planung und Montage individuell<br />

geplanter SteelArt Edelstahl­Arbeitsplatten unterstützt<br />

der Hersteller seine Handelspartner. Mit einem<br />

Aufmaß­ und Einbau­Service.<br />

Den Endkunden vorinformieren<br />

Auch in der Kommunikation geht Blanco neue Wege.<br />

So hat das Unternehmen 2018 erstmals eine digitale<br />

Markenkampagne durchgeführt und zahlreiche Unternehmens­Webseiten<br />

modernisiert. Ziel sei es, Konsumenten<br />

schon frühzeitig für das Thema Spüle und<br />

Armatur zu sensibilisieren und so eine gezielte Nachfrage<br />

von Blanco­Produkten beim Handel zu fördern.<br />

In ein direktes Endkundengeschäft sollen die vielfältigen<br />

Kommunikationsangebote nicht münden. Stattdessen<br />

gelte: „Wir wollen Endkunden besser verstehen<br />

lernen, um unsere Handelspartner zielgerichteter unterstützen<br />

zu können.“ Frei nach der Devise: Ein gutes<br />

Produkt ist nicht alles, erst das Gesamtpaket führt zum<br />

Erfolg. „Und wenn dann aus drei Minuten bei der Spülenberatung<br />

sieben oder neun Minuten werden, kann<br />

das dem Fachhandel konkreten Umsatz bringen“, plädiert<br />

Frank Gfrörer für ein gemeinsames Engagement<br />

von Hersteller und Fachhandel.<br />

Dirk Biermann<br />

Blanco 2018 in Zahlen<br />

Umsatz weltweit (konsolidiert)<br />

394 Mio. Euro (+ 5 % / 15 Mio. Euro)<br />

Umsatz Inland<br />

137 Mio. Euro (+ 7,5 % / 10 Mio. Euro)<br />

Umsatz international<br />

257 Mio. Euro (+ 2,5 % / 5 Mio. Euro)<br />

Exportanteil<br />

65 %<br />

Foto: Biermann<br />

Märkte weltweit<br />

ca. 100<br />

Auslandsorganisatoren<br />

Belgien, China, Frankreich, Groß britannien,<br />

Kanada, Österreich, Russ land, Schweiz,<br />

Singapur, Tschechien, Türkei, Ukraine, USA<br />

Investitionen<br />

18,9 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter<br />

1500 (davon 1100 in Deutschland)<br />

Erstatteten Bericht und präsentierten die Zahlen „eines kerngesunden Unternehmens“<br />

(Foto von links): Rüdiger Böhle (Kaufmännischer Geschäftsführer), Frank Gfrörer (Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung) und Wolfgang Schneider (Geschäftsführer Technik).<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 47


Messe<br />

küchenwohntrends / Möbel Austria<br />

Die Messe für den Süden<br />

Das Messedoppel aus küchenwohntrends und Möbel Austria konnte erneut<br />

überzeugen. Das Who‘s Who der Branche war in Salzburg vor Ort.<br />

Ebenso manche Neuaussteller aus dem innovativen Mittelstand.<br />

226 Aussteller präsentierten sich dem Fachpublikum.<br />

Bei traumhafter Sicht in die umliegenden Alpen<br />

bestätigte sich auch dieses Jahr der Ruf einer entspannten<br />

Messe mit besonderer Wohlfühlatmosphäre.<br />

Von Hektik war kaum etwas zu spüren, im Gegenteil.<br />

Aussteller wie Besucher profitierten von der<br />

ruhigen, lockeren Atmosphäre. Nichtsdestotrotz lag<br />

auch dieses Mal wieder viel Potential in der Luft. Laut<br />

Messeveranstalter und Aussteller waren die Fachgespräche<br />

effektiv und die Podiumsdiskussionen gut besucht.<br />

4794 Fachbesucher aus 25 Ländern, und damit<br />

12 % mehr als 2017, ließen sich inspirieren. Vor allem<br />

Besucher aus dem Süden Deutschlands, Österreichs,<br />

Nord italiens aber auch der Schweiz und Osteuropa<br />

informierten sich in Salzburg über Trends zu Küche,<br />

Kochen, Schlafen und Wohnen. Für den Süden sei diese<br />

Messe inzwischen ein Pflichttermin. Mit über 70 %<br />

dominierten vor allem die Fachbesucher aus Österreich,<br />

gefolgt von Deutschland und Italien. Neben<br />

Küchenmöbel­ und Hausgeräteindustrie kamen auch<br />

zahlreiche Handelsverbände mit ihren Produkten<br />

ins Voralpenland. Wohn­ und Polstermöbelhersteller<br />

präsentierten sich rund um die Möbel Austria. Beide<br />

Messen waren raffiniert verknüpft, so dass der Messerundgang<br />

auf den voll belegten 15 000 Quadratmeter<br />

in Halle 10 immer Neues bot. Auch thematisch stand<br />

das ganzheitliche Wohnen im Fokus. Das Standkonzept<br />

bot den Herstellern viel Freiheit, ihre Produkte<br />

kreativ in Szene zu setzen und das mit Erfolg, wie ein<br />

Rundgang zeigt.<br />

Ganz viel Holz<br />

Während auf dem Podium neue Trends rund um<br />

die Zukunft des Wohnens sowie alte und neue Designs<br />

im Fokus standen, offenbarte ein Blick in Halle 10<br />

vor allem eines: Altbewährtes. Holz war wohl das dominierende<br />

Material dieser Messe, egal ob Massivholz<br />

oder Holzoptik, aber immer wertig und natürlich. Bereits<br />

vor dem Betreten der riesigen Glastüren zog ein<br />

Baumstamm die Blicke auf sich. Die „Handschrift der<br />

Natur“ präsentiert Wimmer Wohnkollektionen vor den<br />

Messehallen – ein „entwurzelter“ Baum als absolutes<br />

Esstisch­Unikat. Auf dem Messestand selbst konnte<br />

sich die „Mini­Küche“ im Tiny­House­Look sehen lassen.<br />

Mattes Schwarz kombiniert mit hellem Holz und<br />

grauem Stoff. Ein gelungener Mix auf kleinstem Raum.<br />

Uriger Chalet-Stil<br />

Das Thema Holz schien sich wie ein roter Faden<br />

durch die Messestände zu ziehen. Vielleicht war es<br />

der Nähe der Salzburger Alpen geschuldet, vielleicht<br />

Foto: Koch<br />

Aus der Wurzel entspringt der Tisch.<br />

Oder besser gesagt: die Tafel. Auf jeden<br />

Fall ein Messeexponat (von Wimmer<br />

Wohnkollektionen), das sich der Aufmerksamkeit<br />

der Messe gäste gewiss<br />

sein konnte.<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


der verstärkten Kundensuche nach natürlicher Optik<br />

und Haptik. Bestes Beispiel, „Häcker Küchen“. Passend<br />

zum Motto „Versuch’s mal mit Gemütlichkeit“<br />

standen Küchen im urigen Chalet­Stil im Fokus. Viel<br />

dunkles Holz, Requisiten aus den Bergen, wärmende<br />

Stoffe und gut inszeniertes Licht, natürlich kombiniert<br />

mit modernen Küchen. Das alles auf 230 m 2 .<br />

Eine Fläche die zeigt, wie wichtig Österreich und<br />

diese Messe auch für Häcker Küchen ist. Christian<br />

Gasser, Verkaufsleiter für den Bereich Österreich und<br />

Süddeutschland unterstreicht diesen Eindruck: „In<br />

Salzburg haben uns sehr viele Kunden bestätigt, dass<br />

wir Emotionen wecken und mit dem Standdesign perfekt<br />

zum Messeort passen“.<br />

Tatsächlich durfte es an Komplimenten für die<br />

Häcker Küchen beim Salzburger Messeauftritt nicht gefehlt<br />

haben. Auch bei Brigitte Küchen stand Gemütlichkeit<br />

auf der Agenda. Holzische, Holzoberflächen und<br />

Stühle gepaart mit einer kleinen, kreativen Reihe von<br />

Pendelleuchten, Teppichen und kuscheligen Bezügen.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49


Messe<br />

Der an ein Chalet erinnernde<br />

Standbau,<br />

das harmonische Interieur<br />

Styling sowie<br />

spezielle Lichteffekte<br />

erzeugten am<br />

Stand von Häcker Küchen<br />

eine behagliche<br />

Wohlfühlatmosphäre.<br />

Differenzierte Küchenwelten<br />

Bora inszenierte seine „Vision vom Ende der Dunstabzugshaube“<br />

ebenfalls in einer Welt aus Holz – Boden,<br />

Wandverkleidung, Küchenmöbel – helles Holz<br />

wohin das Auge reichte. Die Küchen welten von zeyko<br />

waren etwas differenzierter gestaltet. Neben rustikalen<br />

Baumstämmen, Holztisch und Holzdekoren fanden<br />

sich auch feiner, matt­schwarzer Naturstein sowie<br />

lebendige Stein­Oberflächen. Dunkles Holz, Metall und<br />

auffällige Pendelleuchten bot der Stand der Sachsenküchen.<br />

Hier herrschte eine eher elegante Atmosphäre.<br />

Liebherr präsentierte sein „Wohlfühlklima für Lebensmittel“<br />

in einem kontrastreichen Ambiente, aus hellem<br />

Holz und matt­dunklen Verkleidungen.<br />

Im holzlastigen Messebautrend voller Gemütlichkeit<br />

sprang ein Stand besonders ins Auge: „Der Kreis“. Die<br />

Verbundgruppe führender Küchenspezialisten setzte<br />

auf ihre Marken­Farben: Rot und Schwarz und landet<br />

damit auf jeden Fall einen Hingucker im Hallentrubel.<br />

Ähnlich wie die Ausstellungsfläche von Glas Neumann<br />

GmbH. Eindrucksvolle Küchenrückwände mit leuchtendem,<br />

loderndem Feuer in Kombination mit einer intensiven,<br />

orangefarbenen Arbeitsplatte zog viele Blicke<br />

auf sich.<br />

Smarte Bedienfunktionen<br />

Dem begleitenden Messethema „Wohnen der Zukunft“<br />

kam wohl Kimocon – next level living – am<br />

nächsten. Angepasste Arbeitshöhen, Steuerungen via<br />

App, Sprachassistenten für Kaffeevollautomat und weitere<br />

Geräte beherrschten die Standgespräche. Smarte<br />

Bedienfunktionen und intelligente Steuerung von<br />

Lichtszenen und Lüftung standen auch bei Naber auf<br />

dem Messeprogramm. Pastellfarben dominierten den<br />

Stand und vermittelten sommerliches Flair in mitten<br />

des Salzburgerischen Alpencharmes.<br />

Dünne Keramikarbeitsplatte und offene Holzfächer<br />

mit indirekter Beleuchtung standen bei Sachsenküchen<br />

im Fokus. Auch beim wandunabhängig<br />

planbaren Küchenkonzept „The Plane“ (Foto).<br />

Für alle was dabei<br />

Michael Rambach, Gründer und Gesellschafter der<br />

trendfairs GmbH und Vertreter des Veranstalters der<br />

küchenwohntrends, freut sich über den Erfolg des<br />

Fachevents: „Die vierte <strong>Ausgabe</strong> unseres Messedoppels<br />

bot für den Küchen­ und Möbelhandel, für Architekten<br />

und Innenarchitekten, für Experten aus dem Bereich<br />

Elektrohandel sowie Schreinern bzw. Tischlern,<br />

Verbänden, Kooperationen, Netzwerkern, Projektanten,<br />

der Industrie und natürlich den willkommenen Medienvertretern<br />

eine außergewöhnliche Bühne, um Neuheiten<br />

zu erleben, Innovationen zu entdecken, Wissen<br />

zu erweitern, Kontakte zu knüpfen und erfolgreiche<br />

Geschäfte abzuschließen.“<br />

Jacqueline Koch<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Fotos: Koch<br />

Mit der patentierten „BioFresh“­Technologie von Liebherr lagern vitamin­ und mineralstoffreiche Nahrungsmittel<br />

bei der richtigen Temperatur und der idealen Luftfeuchtigkeit – hier präsentiert im wohnlichen Ambiente.<br />

Natur wohin das Auge<br />

blickt. Wälder, Holz und<br />

Stein: Eine gelungene<br />

Mischung auf dem zeyko<br />

Stand in Salzburg.<br />

Mit Glas lassen sich<br />

Küchen rüc kwän de<br />

in der Nische eindrucksvoll<br />

gestalten<br />

und dauerhaft<br />

schützen. Durch<br />

verschiedene Strukturen<br />

oder die Verwendung<br />

von Siebdrucken<br />

sind für<br />

den Glasspezialisten<br />

Neumann besondere<br />

Individualisierungen<br />

problemlos<br />

möglich.<br />

„Smarte Technik trifft auf Flexibilität und Komfort“, so kündigte Naber seine Messebeteiligung<br />

auf der Salzburger küchen wohn trends in diesem Jahr an und hat Wort gehalten.<br />

Viel smarte Technik in sommerlichem Ambiente.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 51


Küchenplanung<br />

Vorsicht, Schimmel<br />

Schimmel ist ein schleichendes Übel, der sich gerne versteckt hinter Schrankwänden<br />

ausbreitet. Besonders gefährdet sind Küchen, wo durch Kochen oder Spülen die Luft<br />

vergleichsweise warm und feucht ist. Fachleute raten: Der Schimmelbildung kann<br />

bereits bei der Montage vorgebeugt werden.<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Hier stand die Küche zu dicht an der Außenwand,<br />

die Luft konnte nicht zirkulieren, der Schimmel<br />

konnte sich unbemerkt ausbreiten.<br />

„Luftfeuchtigkeit dringt in jede Ritze“, weiß Marc<br />

Schütt. Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige<br />

im Tischlerhandwerk aus Werdohl (Sauerland)<br />

kennt diese Problematik. Ein Problem stellen<br />

häufig die Außenwände dar, insbesondere bei älteren<br />

Gebäuden. Je nach Dämmung verändert sich der Temperaturverlauf.<br />

„Im Normklima ist es gefährlich, wenn<br />

die Temperatur der Wand unter 12,5 Grad Celsius sinkt,<br />

das fördert die Schimmelbildung“, erklärt Marc Schütt.<br />

Eine freie Wand wird üblicherweise ganz normal über<br />

die Raumwärme aufgewärmt. Befindet sich jedoch ein<br />

Möbelstück davor, verhindert dieses, dass die warmen<br />

Temperaturen die Wand erreichen. „Das ist fast<br />

wie eine Dämmung von innen“, erklärt der Fachmann.<br />

„Denn während sich feuchte Luft in jede Ritze verteilt,<br />

benötigt Wärme Luftverwirbelungen, um sich zu verteilen.<br />

Und hinter einem Küchenschrank sind maximal<br />

zwei Zentimeter bis zur Wand, da sind keine Verwirbelungen<br />

möglich, also bleibt es dort kühl.“ An dieser<br />

teils deutlich kühleren Wand bildet und hält sich<br />

die Feuchtigkeit – eine einfache physikalische Konsequenz.<br />

„Zudem gibt es hinter Küchen einfach viele<br />

Bakterien und Schimmelsporen im Hausstaub. Das alles<br />

zusammen ist ein regelrechtes Paradies für Schimmel,<br />

insbesondere im Bereich der Spüle oder des Kühlschranks“,<br />

sagt er.<br />

Foto: www.gutachter-schimmel.de<br />

Etwas mehr Abstand<br />

Marc Schütt kennt nicht nur das Problem, er weiß<br />

auch Rat. Zum Beispiel könne bereits beim Einbau der<br />

Küche einer späteren Schimmelbildung wirksam entgegengewirkt<br />

werden. Der einfachste Tipp lautet, die<br />

Schränke mit etwas größerem Abstand zur Wand anzubringen.<br />

„Dann passt jedoch die 60 Zentimeter tiefe<br />

Arbeitsplatte nicht mehr und man muss eine tiefere<br />

Platte kürzen. Das macht die Sache zwar etwas teurer,<br />

verhindert aber spätere Schäden“, sagt er. Allerdings<br />

bedürfe diese Variante einer guten Beratung im Handel,<br />

so der Sachverständige.<br />

Darüberhinaus gibt es Lösungen, die mit den gebräuchlichen<br />

60 Zentimeter tiefen Arbeitsplatten<br />

auskommen. „Man kann ein Heizungsrohr dort offen<br />

verlegen“, sagt er. Durch den Durchlauf des warmen<br />

Wassers in der Heizperiode erwärmt sich auch die<br />

Wand darüber, da die dadurch erwärmte Luft aufsteigt.<br />

Schimmelsporen haben es damit deutlich schwerer<br />

auszukeimen. Eine Alternative wäre eine Sockelheizung,<br />

die letztlich den gleichen Effekt erziele. Das Fazit<br />

von Marc Schütt: Der größere Abstand zur Wand mit<br />

einer tieferen Arbeitsplatte ist von den drei Lösungen<br />

wohl die günstigste Variante. In punkto Schimmelvorbeugung<br />

zu sparen, bedeutet an der falschen Stelle zu<br />

sparen. Denn: „Man sollte immer daran denken, dass<br />

eine Küche häufig zwanzig Jahre lang an ihrem Platz<br />

stehen bleibt, eine solche Maßnahme ist also lang fristig<br />

zu sehen.“ Schließlich gefährdet eine verschimmel­<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 53


Küchenplanung<br />

Foto: www.gutachter-schimmel.de<br />

Mit einer Wärmebildkamera können kalte und feuchte Stellen an der Wand sichtbar gemacht werden. Hier ist deutlich zu sehen:<br />

Wo der Schimmel aufgetreten ist, ist die Wand am kältesten.<br />

Foto: www.gutachter-schimmel.de<br />

te Wand nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sie<br />

kann auch zur Wertminderung des Objekts oder zu<br />

teuren Renovierungsmaßnahmen führen, „was die<br />

Kos ten der Vorbeugemaßnahmen sicher übertrifft“.<br />

Ausreichend frische Luft<br />

Claus­Peter Sommer, Sachverständiger für Schimmelpilze<br />

in Innenräumen, kann diese Aussagen nur<br />

bestätigen: „Zum Großteil treten Probleme auf, wenn<br />

in bestehende Häuser eine Küche vor eine Außenwand<br />

gebaut wird.“ Doch auch er nennt Maßnahmen, die dem<br />

Schimmel das Leben und die Verbreitung deutlich erschweren.<br />

So ist ihm eine gute und leistungsstarke Ablufthaube<br />

wichtig. Im besten Fall im Abluftbetrieb, der<br />

nicht nur die fettgeschwängerten Kochwrasen nach<br />

draußen leitet, sondern eben auch die Feuchtigkeit.<br />

„Man muss dann aber auch für ausreichend Frischluftzufuhr<br />

sorgen. Ich empfehle da gerne Fensterfalzlüfter,<br />

die ich auch selber nutze“, sagt Sommer.<br />

Wärmestau verhindern<br />

Zudem sollte der Küchenmonteur darauf achten,<br />

dass Warmluft­Konvektoren nicht überbaut werden.<br />

Werder eine Fensterbank, geschweige denn eine Arbeitsplatte<br />

dürfe darüber ragen. „Wenn die warme Luft<br />

nicht frei nach oben strömen kann, gibt es einen Wärmestau,<br />

das Thermostat regelt ab und es wird nicht gewärmt.<br />

So kann schnell eine kalte Laibung entstehen,<br />

die wieder Schimmelbildung forciert.“<br />

Auch hier standen die Küchenmöbel zu dicht an der Wand. Erst als der<br />

Schimmel die Holzleiste in der Ecke erreichte und oberhalb des Küchenschrankes<br />

sichtbar wurde, reagierten die Bewohner.<br />

Vorsicht im Neubau<br />

„Vielleicht“, so vermutet Marc Schütt, „haben manche<br />

Verkäufer im Küchenhandel zu wenig Wissen über<br />

diese bauphysikalischen Themen.“ Doch sollte derjenige,<br />

der Einbaumöbel montiert, prüfen, ob der Untergrund<br />

bereits geeignet ist. Zumal er bei einem Neubau<br />

tatsächlich in die Haftung geraten kann. „Wer am<br />

Bau beschäftigt ist – dazu gehören auch alle, die Möbel<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Hier ist gut zu erkennen, dass sich der Schimmel<br />

hinter den Schränken ausgebreitet hat. Oberhalb<br />

der Arbeitsplatte, wo die Luft zirkulierte und<br />

Wärme ankam, hat sich der Schimmel nicht<br />

ausgebreitet.<br />

Foto: www.gutachter-schimmel.de<br />

oder Küchen einbauen – der sollte wissen, dass Putzflächen<br />

eine Zeit benötigen, bis die Feuchtigkeit entwichen ist“, betont<br />

Marc Schütt. „Besonders im Neubau muss das einfach<br />

klar sein, denn sonst droht ganz schnell Schimmelbildung.“<br />

In einem Neubau stecke zunächst immer viel Feuchtigkeit.<br />

Früher habe man den Rohbau daher auch meist ein halbes<br />

Jahr trocknen lassen. Heute werde jedoch viel zu oft viel zu<br />

schnell weitergebaut. „Dann werden direkt Möbel vor die<br />

Wand gesetzt – und da gammelt es dann auch schnell.“<br />

Pfusch bei der Installation<br />

Unsachgemäße Installationen, die zu Wasserschäden<br />

führen, können in der Küche ebenfalls zu Schimmelbildung<br />

führen. Marc Schütt erzählt aus seiner eigenen Montagepraxis<br />

als Tischler: „Eine Familie war in einen Neubau<br />

eingezogen, die Küche wurde eingebaut. Doch waren<br />

die Abflussrohre vom Sanitärinstallateur fehlerhaft verlegt<br />

worden. Spülmaschinen­ und Spülabwasser flossen<br />

statt in die Kanalisation in die Bodenplatte. Innerhalb von<br />

nicht einmal 14 Tagen waren die Wände vollgesogen und<br />

die Möbel fingen an zu schimmeln. Zum Glück waren unsere<br />

Zargen nicht betroffen, da wir die immer auch von<br />

hinten lackieren. Wären da zugekaufte Zargen eingebaut<br />

worden, wären die hinüber gewesen.“ Wasserschäden haben<br />

oft schlimme Folgen, bestätigt auch der Sachverständige<br />

Claus­Peter Sommer. Häufig werden diese nicht erkannt,<br />

stattdessen wird falsches Lüften oder Heizen moniert.<br />

Ob mangelhafte Lüftung oder unerkannter Pfusch bei<br />

der Spülen­ und Armatureninstallation: Wie wichtig das<br />

Thema Feuchtigkeit in der Küchenplanung grundsätzlich<br />

ist, beweist auch dieser Aspekt: Schimmelbildung tritt häufiger<br />

da auf, wo ein Haus voller Leben steckt. Denn nicht<br />

nur Kochen, Waschen und Spülen sorge für eine höhere<br />

Luftfeuchtigkeit, auch der Mensch an sich trägt dazu bei.<br />

Ob durch ausgelassen tobende Kinder oder ein geselliges<br />

Miteinander im Kreis von Freunden und der Familie: die<br />

Feuchtigkeit entsteht durch das Leben selbst.<br />

Camillo Kluge<br />

Foto: www.gutachter-schimmel.de Foto: www.gutachter-schimmel.de<br />

Unsere Gesprächspartner<br />

Auch im Spü lenunter<br />

schrank kann<br />

Schimmel auftreten.<br />

Hier ist zu<br />

prüfen, ob es sich<br />

um einen Wasserschaden<br />

handelt.<br />

Marc Schütt ist Schreinermeister und betreibt<br />

mit seinem Vater Josef die Tischlerei<br />

Schütt in Werdohl. Seit 2018 ist der 42-Jährige<br />

von der Handwerkskammer Südwestfalen öffentlich<br />

bestellter und ver eidig ter Sachverständiger<br />

im Tischlerhandwerk. Seine Themen,<br />

die er als Sachverständiger behandelt,<br />

sind neben Tischlerarbeiten, Fenstern, Türen<br />

oder Fassaden und diversen anderen Branchenthemen<br />

insbesondere auch Küchen.<br />

Claus-Peter Sommer ist seit über zehn<br />

Jahren als AWUS-geprüfter Sachverständiger<br />

für Schimmelpilze in Innenräumen<br />

in Sachsen im Einsatz. Der 47-Jährige Familienvater<br />

hat das Zertifikat „Sachkunde<br />

– Holzschutz am Bau“ erworben, das die<br />

Bekämpfung des echten Hausschwamms<br />

beinhaltet, und ist als Sachverständiger für<br />

Versicherungsschäden am Bau im Einsatz.<br />

Als „Schimmel- Doktor“ hat er sich einen<br />

Namen gemacht.<br />

Foto: Schütt<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Hausgeräte/Dunstabzug<br />

Die Kombination von Kochfeld<br />

und Dunstabzug wird immer<br />

beliebter und sorgt auch dafür,<br />

dass die Durchschnittserlöse<br />

pro Küche im Premiumsegment<br />

des Marktes weiter steigen.<br />

Abgebildet ist hier das Modell<br />

„ Mythos2gether“<br />

von Franke.<br />

Haubentrends <strong>2019</strong><br />

Ab in die Platte<br />

Die Trends im Markt für Dunstabzugshauben zeigen derzeit eine Verschiebung<br />

der Technik in die Arbeitsplatte. Sprich: Muldenlüfter, die Kombination von<br />

Kochfeld und Dunstabzug, oder andere Downdraft-Systeme begeistern immer<br />

mehr Planer und Kunden. Allerdings sind dem Abzug der Kochwrasen nach<br />

unten physikalische Grenzen gesetzt. Das dokumentiert eine aktuelle Studie.<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Marktzahlen zu den Entwicklungen im Segment des<br />

Dunstabzugs sind stets unter Vorbehalt zu betrachten.<br />

Denn je nach Quelle der Statistik stellt sich die Frage<br />

nach der Vollständigkeit. Von wem stammt die Statistik,<br />

wer hat seine Zahlen dafür gemeldet, wer nicht? Dennoch<br />

gehen verschiedene Branchenexperten davon aus,<br />

dass 2018 in Deutschland etwa 130 000 Kochfeldabzüge<br />

verbaut worden sind. Ein Jahr zuvor waren es geschätzt<br />

„etwas weniger als 100 000“. Das entspräche einer Steigerung<br />

von mehr als 30 %. Ein echter Karrieresprung.<br />

Betrachtet man den Erfolg des Abzugs nach unten aus<br />

Sicht des Kochfelds lässt sich sogar feststellen: Rund ein<br />

Viertel aller Kochfeldumsätze in Deutschland werden inzwischen<br />

mit der Kochfeld-Hauben-Kombination generiert.<br />

Diese Zahl teilte Monika Sedlmaier im Rahmen der<br />

AMK-Wirtschaftspressekonferenz Mitte Mai in Köln mit.<br />

Dennoch: Trotz dieser beachtlichen Wachstumszahlen<br />

für Kochfeldabzüge ist die Zahl der herkömmlichen<br />

Modelle für Wand, Schrank und Decke natürlich<br />

noch deutlich umfangreicher. Rund 1,25 Mio. dieser<br />

Dunstabzüge sollen im Jahr 2018 in Deutschland verkauft<br />

worden sein, wobei Vertikalhauben (Kopffrei-<br />

Hauben) sowie integrierbare Einbauhauben und „unsichtbare“<br />

Lüfterbausteine zuletzt weiter an Bedeutung<br />

zulegen konnten. Auf Kosten der klassischen T-Haube<br />

für die Wand sowie der Inselhaube mit Kamin.<br />

Foto: Franke<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57


Hausgeräte/Dunstabzug<br />

Schimmel vermeiden<br />

Ein derzeit (wieder einmal) heiß diskutiertes Thema<br />

sind mögliche Feuchteschäden und Schimmelbildung<br />

– hervorgerufen durch einen fehlenden bzw. ungenügend<br />

konzipierten oder fehlerhaft montierten<br />

Dunstabzug. Dazu hat das Unternehmen Naber eine<br />

umfangreiche Studie in Auftrag gegeben und jetzt veröffentlicht.<br />

Einer der durchaus brisanten Ergebnisse<br />

lautet: „Systeme, die den Wrasen nach unten absaugen,<br />

benötigen deutlich höhere Luftleistungen als andere<br />

Bauarten.“ Zudem sei in den Messungen zu beobachten<br />

gewesen, dass Kochfeldabsaugungen bei hohen Töpfen<br />

den Kochdunst auch bei höchster Leistung nicht vollständig<br />

erfassen. Überschrieben hat Naber die Studienergebnisse<br />

mit dem griffigen Titel „Physik kann man<br />

nicht ändern – Bedingungen schon. Neue Fakten zum<br />

Thema Dunstabzug in der Küche.“ Durchgeführt wurde<br />

diese Studie vom Institut für Holztechnologie und<br />

dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung, beide<br />

in Dresden, sowie dem Passivhaus Institut (Projektleitung).<br />

Als Technikpartner beteiligt waren der Küchenzu<br />

be hör her steller Naber GmbH sowie Anbieter von<br />

Dunstabzugssystemen und ein Küchenmöbelhersteller.<br />

Gefördert wurde die Arbeit vom Bundesinstitut für<br />

Bau-, Stadt- und Raumforschung, welches zum Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung gehört. Hier einige<br />

ausgewählte Details, wie sie die Studie transportiert.<br />

Am besten an die Wand<br />

Um Gerüche, Fett und Feuchte, die beim Kochen entstehen,<br />

möglichst vollständig abzuführen, ist der Luftvolumenstrom,<br />

also die Menge der erfassten Raumluft<br />

ausschlaggebend für die Reinigungsleistung. „Diese<br />

Luftmenge hängt nicht ausschließlich von der elektrischen<br />

Leistung des Dunstabzugs ab, sondern stark<br />

von seiner Position und Bauart“, betonen die Experten.<br />

So zeigen demnach an der Wand montierte Dunstabzugshauben<br />

in richtigem Abstand über dem Kochfeld<br />

die beste Leistung. Kopffreihauben und freihängende<br />

Inselhauben erfassen den Kochwrasen weniger stabil.<br />

Kochfeldabsaugungen, also Muldenlüfter oder<br />

Downdraft-Systeme, die den Wrasen nach unten absaugen,<br />

schneiden bei diesem Vergleich eher unterdurchschnittlich<br />

ab. Grundsätzlich bräuchte diese Technologie<br />

eine „deutlich höhere Luftleistungen“ als andere<br />

Bauarten. Zudem sei in den Messungen wie bereits erwähnt<br />

zu beobachten gewesen, dass Kochfeldabsaugungen<br />

gewisse Effizienzgrenzen zu haben scheinen.<br />

Bei hohen Töpfen soll der Kochdunst trotz höchster<br />

Leis tung nicht vollständig erfasst worden sein.<br />

Planung von Abluft- und Umluftsystemen<br />

Aus der Studie entstanden ist ein ausführlicher Leitfaden<br />

für die Planung und Umsetzung Dunstabzugs systemen<br />

in der Küche. Dieser Leitfaden enthält wichtige<br />

Grundlagen als Entscheidungshilfe für ein Abluft- oder<br />

ein Umluftsystem. Da bei Umluft keine Feuchtelasten<br />

abgeführt werden, der beim Kochen entstehende Wasserdampf<br />

also in der Wohnung verbleibt, empfehlen die<br />

Autoren die Kombination mit einer ausreichend dimensionierten<br />

Wohnungslüftungsanlage oder das zusätzliche<br />

Lüften über die Fenster.<br />

Fakt sei aber auch: Die Filter eines Umluftsystems<br />

erhöhen den Druckverlust. Dadurch sind für die gleiche<br />

Erfassungsleistung höhere Luftleistungen notwendig,<br />

was in der Regel zu höheren Betriebsgeräuschen<br />

führt. Um vor allem den für die Geruchsminderung zuständigen<br />

Aktivkohlefilter zu trocken, benötigen Umluftsysteme<br />

zudem eine längere Nachlaufzeit.<br />

Nicht einfach in den Sockel leiten<br />

Die bei Kochfeldabsaugungen häufig realisierte Abführung<br />

des Wrasens in den Sockelbereich des Küchenschranks<br />

wird ausdrücklich nicht empfohlen. Sonst<br />

drohen Feuchte- und Schimmelschäden. Die Alternative<br />

seien Luftkanalsysteme, die die gefilterte Luft aus<br />

dem Sockelbereich herausführen. Möglich ist natürlich<br />

auch ein Abluftsystem. Für Abluftsysteme empfehlen<br />

die Autoren luftdicht abschließende Mauerkästen. Zudem<br />

gibt der Leitfaden Hinweise für die Dimensionierung<br />

der notwendigen Frischluftnachströmung.<br />

Kochwrasen sollten nie direkt in den Küchen schrank gepustet, sondern<br />

stets über ein Luftkanalsystem abgeleitet werden. Sonst drohen Schimmelschäden.<br />

Foto: Naber<br />

Nicht an die Wohnraumlüftung anschließen<br />

Energieeffiziente Gebäude werden regelmäßig mit<br />

Anlagen zur Wohnungslüftung ausgestattet. Hierzu<br />

gibt der Leitfaden ebenfalls konkrete Hinweise. So gibt<br />

es baurechtlich keine technischen Vorgaben, sowohl<br />

Abluft- wie Umluftsysteme können eingesetzt werden.<br />

Eine Einbindung des Dunstabzugssystems in die Wohnungslüftung<br />

wird aus Gründen des Brandschutzes,<br />

der Hygiene sowie der lüftungstechnischen Auslegung<br />

von den Autoren nicht empfohlen.<br />

Dunstabzug in Passivhäusern<br />

Der Leitfaden enthält auch detaillierte Hinweise für<br />

die Installation von Dunstabzugssystemen in Effizienzhäusern.<br />

Lediglich für die höchsten Standards (Passivhäuser<br />

und Effizienzhaus 40) wird vor allem bei kleinen<br />

Räumen die Umlufttechnik empfohlen. Im Bestand<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


oder bei Neubauten nach Energieeinsparverordnung<br />

und einem Effizienzhaus 55 haben Planer und Käufer<br />

die Wahl.<br />

Gefährliche Rauchgase ausschließen<br />

Soll ein Kaminofen oder eine andere offene Feuerstelle<br />

gemeinsam mit einem Dunstabzug betrieben<br />

werden, empfehlen die Autoren generell raumluftunabhängig<br />

zugelassene Feuerstellen. Bei Abluftsystemen<br />

sind Fensterkontaktschalter oder automatische<br />

Zuluftkästen notwendig, um eine Gefährdung durch<br />

kritische Unterdrücke und Rauchgase auszuschließen.<br />

Kostenfrei erhältlich<br />

Der von Naber erbeitete Leitfaden, der die zahlreichen<br />

Detailinformationen aus der Studie anschaulich<br />

zusammenfasst, kann kostenlos heruntergeladen<br />

werden. Und zwar unter der Adresse: compair-flow.com.<br />

Für die Kundenberatung<br />

Und noch ein Dowload-Tipp: Die Initiative HAUS-<br />

GERÄTE+ stellt in ihrer aktuellen Checkliste „Dunstabzugshauben“<br />

hilfreiche Tipps für die Kaufentscheidung<br />

bereit. Sie kann unter www.hausgeraete-plus.de<br />

ebnefalls kostenlos heruntergeladen werden.<br />

Dirk Biermann<br />

Foto: berbel<br />

Laut Naber-Studie ist die Wandhaube mit schräggestellter Haubenfront<br />

(hier: „Ergoline 2“ von berbel) die effizienteste Art der Wrasenerfassung.<br />

MYTHOS 2GETHER<br />

franke.de/ks<br />

A+++ ...der primus<br />

unter den kochfeldabzügen.


Hausgeräte/Dunstabzug<br />

Foto: berbel<br />

Downline Compact“ für den Einstieg<br />

„Downline Compact“ heißt das neue Einstiegsmodell<br />

in die Welt der Kochfeldabzüge bei berbel.<br />

Abgeleitet von der „Downline“ in Vollausstattung<br />

für hochwertige Küchen wurden die Funktionen<br />

des Kochfeldes und des Dunstabzugs auf die Anforderungen<br />

von Küchen im mittleren Preissegment<br />

angepasst. Dezent wirkt das Touch-Bedienfeld zentral<br />

auf der Glasoberfläche des 83 cm breiten Induktionskochfeldes.<br />

Seine Bedienelemente werden erst<br />

sichtbar, wenn der Kochfeldabzug in Betrieb genommen<br />

wird. Die Lüfterstufen sind manuell, halbautomatisch<br />

oder vollautomatisch steuerbar. Anders<br />

als bei der vollausgestatteten Downline mit<br />

dem Aluminium-Einströmgitter und beweglichem<br />

Powermover wurde bei der „Downline Compact“<br />

ein neues einteiliges Kunststoff-Einströmgitter eingesetzt.<br />

Die rahmenlose schwarze Glaskeramik des<br />

Kochfeldabzuges kann aufliegend montiert werden<br />

oder flächenbündig. Optional gibt es einen Kochfeldrahmen<br />

für aufgesetzte Kochfelder in Mattschwarz<br />

oder in Edelstahloptik. Lieferbar ist das<br />

Einstiegsmodell als Abluft- und Umluftausführung.<br />

Upgrade<br />

für die Maris-Reihe<br />

Mit der Produktlinie „Maris“ bietet Franke zahlreiche<br />

Möglichkeiten der Küchenplanung, denn diese System-Familie<br />

vereint eine große Auswahl an Küchenlösungen in zahlreichen<br />

Farb-, Material- und Formatvarianten. Mit „Maris 2.0“<br />

zeigte Franke in Salzburg auf der Küchenwohntrends eine<br />

der drei Weiterentwicklungen der Kopffreiheitshaube aus<br />

der Familie. Eine der technischen Besonderheiten ist die verbesserte<br />

Digitalsteuerung im unteren Haubenfeld mit intuitiv-animierter<br />

Touch-Control-Funktion. Das Modell verfügt<br />

über die Energieeffizienzklasse A+ und eine maximale Lüfterleistung<br />

von 720 m³/h (3+1 Intensivstufe) bei Betriebsgeräuschen<br />

von 57 dB.<br />

Dauerhaft hohe<br />

Fettabscheidung<br />

Das berbel Prinzip der filterfreien Fettabscheidung ist besonders<br />

effizient. Dies bestätigte nun das Institut SLG Prüfund<br />

Zertifizierungs GmbH. Wie das Unternehmen berbel mitteilte,<br />

verglich das „wirtschaftlich unabhängige“ Institut in<br />

einem Dauerfettabscheidetest gemäß EN 61591 die Leistung<br />

der Fettabscheidung durch Zentrifugalkraft mit konventioneller<br />

Fettfiltertechnik. Dabei wurde am Beispiel von Kopffreihauben<br />

das Fettabscheideverhalten bei 30, 60, 90 und 120<br />

Minuten Laufzeit untersucht. Laut Unternehmen zeigt das Ergebnis,<br />

dass die Fettabscheidewerte der berbel Haube überproportional<br />

höher lagen als die der konventionellen Kopffreihaube.<br />

Zugleich blieben die Werte bei allen Prüfzeiten auf nahezu<br />

gleichem, hohem Niveau zwischen 87,1 % und 89,2 %. Bei der<br />

Vergleichshaube hingegen halbierten sich die Leistungswerte<br />

mit zunehmender Prüfungsdauer nahezu (von 63,1 % bei 30<br />

Minuten auf 35,6 % bei 120 Minuten Prüfzeit.“<br />

Foto: Franke<br />

Foto: berbel<br />

Einfach auswischen: die berbel-Technologie kommt ohne<br />

spezielle Fettfilter aus.<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Gutmann lässt Insolvenzverfahren hinter sich<br />

Der 27. Mai <strong>2019</strong> ist in der jüngeren Firmengeschichte von Exklusiv-Hauben Gutmann ein ganz besonderes<br />

Datum. An diesem Tag wurde vom Amtsgericht Pforzheim das Insolvenzverfahren für abgeschlossen erklärt.<br />

Die Meldung von Manuel Fernandez<br />

ist kurz aber gehaltvoll: „Ich kann Sie<br />

als Inhaber der Firma Exklusiv-Hauben<br />

Gutmann GmbH informieren, dass wir<br />

die bewusst angegangene Planinsolvenz<br />

abgeschlossen haben. Mit dieser Maßnahme<br />

konnten wir die Arbeitsplätze unserer<br />

100 Mitarbeiter sichern.“ Zeitgleich<br />

betont Fernandez, dass der Küchenfachhandel<br />

weiter auf die Innovationskraft<br />

des traditionsreichen Spezialisten für<br />

Dunstabzug und Lüftungstechnik vertrauen<br />

könne. Aktuelles Beispiel dafür<br />

sei die flächenbündige Muldenlüftung<br />

„Nivel“ mit fünf nutzbaren Kochzonen<br />

und dreifach Filtrierung. Auf das Gerät<br />

gibt der Hersteller fünf Jahre Garantie.<br />

Foto: Biermann<br />

Waren stets zuversichtlich,<br />

dass sie<br />

das Gutmann-Schiff<br />

wieder flott bekommen:<br />

Sonja<br />

und Manuel<br />

Fernandez. Mit der<br />

Einstellung des Insolvenzverfahrens<br />

ist ein großer<br />

Schritt getan.<br />

Reduziert auf das Wesentliche<br />

Mit „Bora Pure“ stellte das Raublinger<br />

Unternehmen eine komplett neue Produktlinie<br />

vor. Positioniert wird die Neuentwicklung<br />

als Kompaktsystem und<br />

Einstieg in die Bora Welt. Eine der technischen<br />

Besonderheiten und neu für den<br />

Hersteller ist das Entnahmekonzeptes<br />

des Umluftfilters durch die Einströmdüse.<br />

Dabei wird die Reduktion auf das Wesentliche<br />

als prägnantes Gestaltungselement<br />

genutzt. Die Einströmdüse selbst<br />

kann in einer von sechs Farben glänzen.<br />

In All Black (als Basisvariante), Rose-<br />

Gold, Orange, Rot, Jade und Blau. So könne<br />

der Konsument selbst wählen, was zu<br />

ihm und seinem Einrichtungsstil passt,<br />

betont der Hersteller. Ein weiteres, funktionales<br />

Highlight sei die automatische Abzugssteuerung:<br />

Die Leistung des Abzugs<br />

regelt sich automatisch anhand des aktuellen<br />

Kochverhaltens. Das Induktionskochfeld<br />

verfügt über vier Kochzonen, auf<br />

denen bis zu vier Töpfe mit einer Größe<br />

bis zu 24 cm Platz finden. Die runde Eintrömdüse<br />

des komplett flächenbündigen<br />

Systems befindet sich in zentraler Position.<br />

Designelement ist auch die zentrale<br />

Bedienführung mit dem rot illuminierten,<br />

vertikalen zu navigierenden Slider. Die<br />

Bedienoberfläche ist im Standby-Modus<br />

nahezu unsichtbar, was einen eleganten<br />

„Black Vision“-Effekt hervorruft. „Bora<br />

Pure“ ist seit Mai <strong>2019</strong> erhältlich.<br />

Foto: Bora<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 61


Hausgeräte/Dunstabzug<br />

Kochfeldabzüge<br />

in großer Vielfalt<br />

Elica ist Weltmarktführer bei Dunstabzugshauben. Dieser Status soll auch in<br />

Deutschland noch weiter gestärkt werden. Dafür wurde eine eigene Länder gesellschaft<br />

mit Sitz in München gegründet. Ein wichtiger Erfolgsbaustein sind aktuell<br />

Kochfeldabzüge.<br />

Oder besser gesagt die große Vielfalt an Kochfeldabzügen.<br />

Denn inzwischen gehören sechs Modelle zum<br />

Sortiment. „Und alle in verschiedenen De signs“, betont<br />

Jörg Bunde, der als „Head of elica brands central<br />

europe“ von München aus die Vertriebsaktivitäten<br />

DACH steuert. Also in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Und zusätzlich ab sofort auch im niederländischen<br />

Markt. Dem Fachhandel sei diese Vielfalt wichtig,<br />

weiß der erfahrene Hausgerätemanager, „deshalb<br />

spielen wir unsere Kochfeldabzüge auch als Designobjekt.“<br />

Es gibt die Produktlinie „NikolaTesla“ inzwischen<br />

mit Abzugselementen komplett flächenbündig, in rund<br />

und eckig sowie mit Waage, in schwarz und weiß. Den<br />

Anfang machte 2016 das Modell „NikolaTesla One“, zur<br />

Eurocucina 2018 kamen drei Varianten hinzu: „Prime“<br />

(mit herkömmlicher Induktion und eckigem Abzugelement),<br />

„Libra“ (eckiges Abzugelement mit integrierter<br />

Waage) und „Switch“ (komplett flächenbündiges<br />

rundes Abzugelement und Flächeninduktion). Ab Sommer<br />

<strong>2019</strong> ergänzt „ Prime Plus“ das Angebot: Dank einer<br />

„Bridge Zone“ können bei diesem Modell zwei aneinandergrenzende<br />

Kochbereiche zu einem großen<br />

Induktionskochfeld zusammengefügt werden. Zeitgleich<br />

wird die Gas-Variante „Flame“ vorgestellt. Eine<br />

Lösung, die in Deutschland wohl eher Liebhaber bzw.<br />

Profiköche anspricht, in anderen europäischen<br />

Ländern jedoch auf ein breites<br />

Interesse stoßen dürfte.<br />

Zum Beispiel in Holland,<br />

wo der Anteil an Gaskochfeldern laut Jörg Bunde rund<br />

50 % beträgt. Dieser Markt wird wie erwähnt künftig<br />

ebenfalls vom Team in München direkt bearbeitet.<br />

Die Nr. 4 bei Kochfeldabzügen<br />

In Deutschland ist Elica seit Sommer 2017 mit einer<br />

eigenen Vertriebsgesellschaft aktiv, seit 1. Januar<br />

2018 werden die Geschäfte von München aus geführt.<br />

Das Team besteht neben Jörg Bunde aus Vertriebsleiter<br />

Lars Ritter und sieben Außendienstmitarbeitern. Angesichts<br />

dieser vergleichsweise kleinen Vertriebsmannschaft<br />

und dem namhaften Wettbewerb ist der momentane<br />

Erfolg beachtlich. „Wir sind die Nr. 4 im Markt für<br />

Kochfeldabzüge in Deutschland“, berichtet Jörg Bunde<br />

und verweist für 2018 auf ein zweistelliges Wachstum.<br />

Diesen Erfolg führt er maßgeblich auf die eigenen Vertriebsaktivitäten<br />

zurück. Und auf die deutliche Steigerung<br />

der Markenbekanntheit über die Rolle als traditioneller<br />

OEM-Lieferant hinaus. Die Kooperationen mit<br />

marktführenden Küchenmöbelherstellern wie nobilia<br />

und Nolte Küchen werde zwar keinen Deut in Frage<br />

gestellt, hinzu kommen aber längst eigene Marktaktivitäten<br />

mit direkten Fachhandelskontakten. So ist die<br />

Marke bei allen mittelständischen Verbänden gelistet.<br />

Dazu gehören MHK, DER KREIS, Küchenring, Küchen-<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Jörg Bunde managt die<br />

Marke Elica in Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz und<br />

in den Niederlanden. Hier<br />

blickt er aus dem Fenster<br />

des Ausstellungs-Trucks<br />

des Unternehmens (siehe<br />

großes Foto). Damit ist Elica<br />

auf Messen und bei Fachhändlern<br />

aktiv.<br />

Fotos: Biermann<br />

Treff, Garant, EMV und Dross & Schaffer. Vertreten ist<br />

das Unternehmen auf den wichtigen Fach- und Publikumsmessen.<br />

Hinzu kommen Präsentationen im eigenen<br />

Show-Truck bei Fachhändlern vor Ort oder wie<br />

vor wenigen Wochen im Rahmen von Verbandsmessen<br />

(DER KREIS in Stuttgart). Keine Vertriebsaktivitäten<br />

gibt es hingegen über die Kanäle Elektrofachhandel<br />

und Baumarkt. Online arbeitet das Unternehmen<br />

mit sechs Internethändlern zusammen, die aber in ihren<br />

jeweiligen Verbänden organisiert sind und von Vertriebsleiter<br />

Lars Ritter direkt betreut werden.<br />

Hohe technische Kompetenz<br />

So wichtig die Vielfalt im Design für den Markterfolg<br />

auch ist – die Technik muss mithalten können,<br />

um im Fachhandel zu überzeugen. Das weiß auch Jörg<br />

Bunde, der vor seiner Zeit bei Elica unter anderem bei<br />

Hausgeräteherstellern wie Electrolux und Bora in Verantwortung<br />

war. Technologisch setzt Elica auf Qualitätslieferanten<br />

wie E.G.O., eurokera, Schott Ceran und<br />

Naber. Und parallel auf eigene Expertise. Die eigene<br />

Kunststofffertigung zählt ebenso dazu wie Motoren der<br />

Konzerntochter Fimo, die jährlich rund 15 Mio. Elektromotoren<br />

für Dunstabzüge, Herde und Heizkessel<br />

produziert und auf diesem Gebiet als einer der führenden<br />

Anbieter in Europa gilt. Ein weiteres nutzenorientiertes<br />

Beispiel für technische Kompetenz sei<br />

zum Beispiel die Vertikalhaube „Majestic No Drip“ mit<br />

beheizbarer Glasfront. So wird die Bildung von Kondenswasser<br />

vermieden bzw. minimiert. Und auch das<br />

„Smart Sensor System“: Damit kann der Abzug automatisch<br />

Dämpfe und Kocharten unterscheiden und wählt<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 63


Hausgeräte/Dunstabzug<br />

Fotos: Elica<br />

Geradlinige Ästhetik trifft auf funktionale Details: Im Mittelpunkt<br />

der schwarzen „NikolaTesla Prime“ mit vier unabhängigen<br />

Kochzonen befindet sich ein Gitter aus ebenfalls schwarzem<br />

Gusseisen. Wird die „Autocapture“-Funktion aktiviert, passt<br />

sich das Abzugssystem automatisch an die verwendeten Kochzonen<br />

und deren eingestellte Stärke an. Die ab Sommer <strong>2019</strong> erhältlich<br />

Variante „Prime Plus“ verfügt über eine „Bridge Zone“.<br />

Damit können zwei aneinandergrenzende Kochbereiche zu<br />

einem großen Kochfeld zusammengefügt werden.<br />

„NikolaTesla One“ ist das Herzstück der Produktlinie. Der Kochfeldabzug<br />

in Energieklasse A+ zeigt sich mit seiner turbinenartigen<br />

Optik als dynamischer Eyecatcher in der Mitte der schwarzen Glaskeramik.<br />

Die eigentliche Aufgabe eines Kochfelds ist das Kochen oder<br />

Braten, die „NikolaTesla Libra“ verfügt aber über eine weitere<br />

Funktion: Sie ist das laut Hersteller weltweit erste und einzige<br />

Modell mit integrierter Waage. Die Wiegefunktion versteckt sich<br />

im Gitter, das den Kochfeldabzug bedeckt. Zum Wiegen muss<br />

der Topf vom Kochfeld genommen werden und kann – egal wie<br />

heiß er ist – auf die Waage gestellt werden. Die „Libra“ gibt es<br />

in weiß und schwarz.<br />

„NikolaTesla Switch“ mit durchgängiger Oberfläche: Wenn das<br />

Kochfeld in schwarzer oder weißer Glaskeramik im Stand-by-Modus<br />

ist, verschwindet das Display und der Abzug wird hinter einem<br />

Metallring mit Glaseinsatz versteckt. Wird gekocht und damit der<br />

Abzug benötigt, kann der runde Glaseinsatz flexibel in die richtige<br />

Position gedreht werden.<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


die jeweils passende Absaugkraft. Die Ansauggeschwindigkeit<br />

der „ Nikola Tesla“-<br />

Muldenlüfter beträgt ca. 5 m/sek. Bei dem<br />

patentierten System lassen sich alle Filter<br />

von oben entnehmen. So lässt sich auch das<br />

Innere leicht reinigen. Alle Modelle eignen<br />

sich laut Hersteller für die Betriebsarten<br />

Abluft und Umluft.<br />

Komplett bis zum Sockelgitter<br />

Die technische Plattform unterhalb der<br />

Glaskeramik ist bei allen „NikolaTesla“-Varianten<br />

identisch. Die Einbautiefe ab Oberkante<br />

Ceranfläche beträgt 210 mm. Damit<br />

entfällt in der Einbausituation der oberste<br />

Schubkastenauszug. Im hinteren Bereich<br />

werden 100 mm Platz benötigt: für Flachkanäle<br />

von Naber. „In der Umluftvariante liefern<br />

wir alle Kochfeldabzüge komplett mit<br />

Naber-Zubehör bis zur Sockelentlüftung<br />

aus“, erläutert Jörg Bunde. Die Verlegung<br />

des Luftaustritts seien natürlich möglich.<br />

Alle Maße wurden auf die Zubehörelemente<br />

des Nordhorner Großhändlers abgestimmt.<br />

Eigene Plattform für Deckenhauben<br />

Als Vollsortimenter bedient Elica sämtliche<br />

Einbaugattungen. Auf der Internetseite<br />

des Unternehmens sind 79 Modelle<br />

abgebildet. Bewusst umfangreich erweitert<br />

wurde zuletzt auch das Segment der<br />

Decken hauben. Hier hat Elica in eine eigenständige<br />

technische Plattform investiert.<br />

Besonders das zur Eurocucina 2018 erstmals<br />

vorgestellte Modell „Cloud 7“ sei gut<br />

im Markt angekommen. Auf breite Zustimmung<br />

stößt auch die neue Vertikalhaube<br />

„Stripe“ im Industrial Style mit einer Haubenfront<br />

wahlweise in Zink oder Guss eisen.<br />

Erste Fachhandelsplatzierungen gebe es<br />

zudem für die weitere Eurocucina-Neuheit<br />

„Lullaby“. Bei dieser Decken-Dunstabzug-<br />

Licht-Kombination können Lichtfarbe und<br />

Lichtstärke aller Lichtquellen individuell<br />

eingestellt und aufeinander abgestimmt<br />

werden.<br />

Alle diese Themen fördern derzeit die<br />

Zufriedenheit von Jörg Bunde enorm. Und<br />

doch nehmen die Kochfeldabzüge eine Sonderstellung<br />

ein. „Das Thema ist seit der<br />

Eurocucina 2018 quasi explodiert“, sagt er<br />

und macht gar nicht erst den Versuch, seine<br />

Begeisterung darüber zu verheimlichen.<br />

Dirk Biermann<br />

4,5 Mio. Abzüge im Jahr<br />

Auftragsarbeiten für andere Hausgerätehersteller<br />

führt Elica ebenfalls<br />

durch. Dabei bietet das Unternehmen<br />

mit Sitz im italienischen Fabriano ein<br />

„All-inclusive-Paket“, das alle nötigen<br />

Zulassungen umfasst. Im konzerneigenen<br />

Labor („ELP“) arbeiten<br />

mehrere hundert Ingenieure. Das Jahresproduktionsvolumen<br />

es Unternehmens<br />

beträgt in der Summe 4,5 Mio.<br />

Dunstabzüge. Damit erwirtschaftete<br />

die Elica Gruppe 2018 einen Umsatz<br />

von rund 500 Mio. Euro. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1970.<br />

www.elica.de<br />

Das berbel Prinzip setzt zur Fettabscheidung<br />

Zentrifugalkraft ein, so dass kein Fettfilter<br />

benötigt wird.<br />

Designobjekt für die Küche:<br />

Kopffreihaube Ergoline 2<br />

Die perfekte Kombination aus Design und patentierter<br />

Technik. Das Glasdekor ist in verschiedenen Größen und<br />

Farbvarianten erhältlich und passt so zu jedem Küchenstil.<br />

Im täglichen Gebrauch ist die berbel Haube<br />

ganz einfach zu reinigen:<br />

aufklappen - auswischen - sauber!<br />

berbel.de


Hausgeräte<br />

Haier definiert ehrgeizige Ziele<br />

Marktführer in Deutschland werden<br />

Haier will in Deutschland innerhalb der nächsten drei Jahre die Marktführerschaft im<br />

Hausgerätemarkt übernehmen. Dieses Ziel ist bewusst selbstbewusst formuliert. Und<br />

aus Sicht der globalen Nr. 1 durchaus nachvollziehbar. Vielleicht wird dafür sogar ein<br />

Küchenmöbelhersteller gekauft.<br />

„Wenn man weltweit die Nummer eins ist, dann<br />

muss die Zielsetzung sein, dieses Ranking auch<br />

in Deutschland und Österreich zu erreichen“, sagt<br />

Thomas Wittling, Geschäftsführer der Haier Deutschland<br />

GmbH sowie verantwortlich für die Geschäft von<br />

Candy und Hoover in Deutschland und Österreich. Der<br />

Anspruch auf Marktführerschaft gelte auch für Europa<br />

insgesamt, fährt er fort. Dass dieses Ziel nur mit größten<br />

Anstrengungen zu realisieren sein wird, dürfte<br />

ihm klar sein, doch wer sich die Planungen des Unternehmens<br />

für die nächsten Monate und Jahre für den<br />

deutschen und europäischen Markt näher anschaut,<br />

merkt schnell: Haier meint es ernst.<br />

Im Rahmen eines Fachpressegesprächs stellte<br />

Thomas Wittling Strategien und Überlegungen vor,<br />

wie diese Pläne umgesetzt werden sollen bzw. könnten.<br />

Dabei machte er deutlich, dass sich der Weltmarktführer<br />

für Haushaltgeräte nicht mit einem Ranking auf<br />

den unteren Plätzen zufriedengeben wird. Die Erwartungen<br />

sind hoch und die Maßnahmen laufen bereits<br />

auf Hochtouren. Im Idealfall soll 2022 das Jahr sein, in<br />

dem Haier die Marktführerschaft auf dem Markt der<br />

Hausgeräte auch in Deutschland übernimmt.<br />

Mit drei Marken unterwegs<br />

Die Strategie, in Europa zu wachsen, ist nicht neu.<br />

Nach Übernahme der Hausgerätesparte von General<br />

Electric (2016) folgte letztes Jahr der Kauf von Candy<br />

und Hoover. Bis Anfang Mai war allerdings unklar,<br />

wie die jeweiligen Marken strategisch positioniert und<br />

ausgebaut werden sollen. Nun ist klar: in Deutschland<br />

und Österreich wird es eine Mehr-Marken-Strategie<br />

geben. Mit allen drei Marken, Haier, Candy und<br />

Hoover, will sich das Unternehmen am Markt differenziert<br />

positionieren und dabei einen individuellen<br />

Mehrwert für den Handel bieten. Wie Thomas Wittling<br />

näher erläuterte sind das Einstiegs- und Premiumprodukte<br />

mit hohen Margen für die Händler, ausgefeilte<br />

Serviceleistungen, eine effiziente Logistik sowie umfangreiche<br />

Retail- bzw. Marketingunterstützung. Diese<br />

Strategie soll alle Kundenansprüche abdecken und<br />

Händlern die Möglichkeit bieten, aus einem großen<br />

Portfolio zu schöpfen. Das gelte für alle Marken in<br />

Deutschland und Öster reich.<br />

Haier fürs Premium<br />

Die jeweiligen Markenphilosophien sind klar formuliert:<br />

Candy wird das italienische, farbenfrohe<br />

Flair transportieren und unter dem Motto „designed<br />

for wellbeing“ als Einstiegsmarke für Familien, Sportbegeisterte<br />

und bewusst lebende Menschen präsentiert.<br />

Bei Hoover steht das Thema „qualitativ hochwertige<br />

Produkte für mehr Wohlbefinden“ im Mittelpunkt<br />

der Marketingbotschaften, und bei Haier der Komplex<br />

technische Innovationen, Smartness, Connectivity und<br />

Design. Und das mit Premiumanspruch. Auch in anderen<br />

europäischen Ländern verfolgt das Unternehmen<br />

diese Mehr-Marken-Strategie, allerdings mit unterschiedlichen<br />

Umsetzungen.<br />

Eigenständige Geräte-Linien<br />

Spätestens 2020 will die Marke Haier eine eigenständige<br />

Geräte-Serie lancieren, die sich auf den Möbelund<br />

Küchenfachhandel beschränkt. Hoover und Candy<br />

sollen bereits dieses Jahr mit eigenständigen Serien<br />

für den Retail und Küchenfachmarkt aufwarten. Weiter<br />

forciert wird zudem der Ausbau von Nischenmärkten.<br />

So ist Haier eigenen Angaben zufolge die Nr. 1 bei<br />

Multi-Door-Kühlgeräten.<br />

Das größte Wachstumssegment sieht Haier im<br />

Küchen- und Möbelhandel mit Einbaugeräten und freistehenden<br />

Kühlgeräten. Das zweite Wachstumssegment<br />

verspricht man sich von Staubsaugern. Hier ist<br />

Haier nach eigenen Angaben europa weit Nr. 2. Vor<br />

allem die Handstaubsauger von Hoover stehen im Fokus<br />

und sollen zukünftig auch in Deutschland stärker<br />

positioniert werden.<br />

Alternativen bieten<br />

Um den Markterfolg voranzutreiben, werden „innovative<br />

Händler mit Weitblick“ gesucht. Das Bedürfnis<br />

des Handels nach Alternativen, so Wittling, sei eine<br />

große Chance für das Unternehmen. „Mit unseren drei<br />

Marken können wir dem Küchenhandel genau das anbieten,<br />

wir haben für jeden Kundenanspruch das richtige<br />

Gerät. Dafür müssen wir für unsere Handelspartner<br />

absolut verlässlich sein und sie beim Verkauf<br />

möglichst optimal unterstützen“, so Thomas Wittling.<br />

Der Vertrieb der drei Marken wird voraussichtlich<br />

66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Foto: Haier<br />

Will den chinesischen Konzern<br />

Haier auch in Deutschland und<br />

Euro pa ganz nach vorn bringen:<br />

Thomas Wittling, Geschäftsführer<br />

der Haier Deutschland GmbH<br />

und verantwortlich für die Geschäft<br />

von Candy und Hoover in<br />

Deutschland und Österreich.<br />

(Stand Anfang Mai <strong>2019</strong>) getrennt von ein ander organisiert<br />

werden. Das soll die Gefahr der subjektiven Bevorzugung<br />

einer Marke minimieren. Neue Mitarbeiter<br />

werden dafür aktiv gesucht und bereits in den nächsten<br />

Wochen sollen neue Teams in den einzelnen Bereichen<br />

starten.<br />

Stark auf Messen<br />

„Deutschland ist nicht nur eines der größten Länder<br />

und der größte Markt in Europa, sondern auch<br />

das, mit dem größten Wachstumspotential“, so Thomas<br />

Wittling. 2018 sei zwar kein gutes Jahr für den Hausgerätemarkt<br />

gewesen, <strong>2019</strong> steige das Wachstum aber<br />

wieder leicht an. Allerdings sei diese Entwicklung auf<br />

den Online-Handel begrenzt. Die Tendenz ist laut Haier<br />

jedoch „durchaus positiv“. Vor allem für die Produkte<br />

im Premiumsegment sieht Haier gute Chancen.<br />

Zur Strategie eines dauerhaften Markterfolgs gehört<br />

eine starke Messepräsenz. „Wir werden alle wichtigen<br />

Messen belegen, die sich für uns anbieten“, kündigt<br />

Thomas Wittling an. Auf der LivingKitchen im Januar<br />

setzte das Unternehmen bereits eine erste Duftmarke<br />

mit hochwertiger Kühltechnik im anspruchsvollen<br />

Design. Auf der IFA im September <strong>2019</strong> werden mehr<br />

als 3000 m 2 Fläche belegt und alle drei Marken präsentiert,<br />

und auch für die area30 im Rahmen der Küchenmeile<br />

<strong>2019</strong> wurde bereits gebucht.<br />

Präsent im Sport<br />

Im Bereich Marketing ist ebenfalls einiges geplant.<br />

Unter anderem wurde ein TV-Spot produziert.<br />

Ein wichtiger Baustein ist das Sportsponsoring. Im<br />

Fokus steht besonders der Skisport. Dieses Engagement<br />

soll genutzt und ausgebaut werden. Ein wichtiger<br />

Werbepartner ist Sven Hannawald. Der populäre<br />

Skisprung-Olympiasieger und Grand-Slam-Gewinner<br />

der Vierschanzentourne von 2002 bestätigt, dass Werbung<br />

besonders gut bei Wintersportevents zur Geltung<br />

kommt. „WMs haben einen besonders großen Stellenwert<br />

weltweit, so dass eine hohe Sichtbarkeit fast garantiert<br />

ist“, so Hannawald. Als Markus Eisenbichler<br />

jüngst bei der Vierschanzentournee 2018/<strong>2019</strong> auf das<br />

Treppchen der Gesamtwertung flog, lag die Zahl der<br />

Kontakte laut Haier bei über 100 Millionen.<br />

Von Kooperation bis Übernahme<br />

Angedacht sei auch die Zusammenarbeit mit der europäischen<br />

Küchenmöbelindustrie. Und das in sehr unterschiedlicher<br />

Ausprägung. Die Überlegungen reichen<br />

von exklusiven Lieferanten-Kooperationen bis<br />

zum Kauf eines solchen Unternehmens. Die Mittel dafür<br />

scheinen im Konzern zur Verfügung zu stehen. Der<br />

weltweite Umsatz belief sich 2018 auf 39 Mrd. US-Dollar.<br />

Das sind fast 35 Mrd. Euro. Haier prüfe aktuell die<br />

Möglichkeiten, die sich hier bieten. „Vielleicht kommt<br />

es zu einer Allianz mit einem Top-Player im europäischen<br />

Küchenmöbelmarkt, die nächsten Monate werden<br />

es zeigen“, sagt Thomas Wittling dazu. Konkreter<br />

will er aber nicht werden. In einem solchen Plan sieht<br />

er eine Win-win-Situation enthalten. Einerseits erhielte<br />

Haier zusätzliche Aufmerksamkeit und Ad hoc<br />

deutliche Absatzmengen in Europa, andererseits könne<br />

der Küchenmöbelproduzent im wichtigen asiatischen<br />

Markt schneller Fuß fassen.<br />

Kontakte zum Handel knüpfen<br />

Parallel zu solchen Überlegungen gilt es für die<br />

Haier- Verantwortlichen, Händler in Deutschland und<br />

Österreich von den Geräten aller Marken zu überzeugen.<br />

Die aktuellen Listings können sich laut Wittling<br />

bereits sehen lassen. Neben positiven Verhandlungen<br />

mit Otto und Karstadt finden sich auch prominente<br />

Namen auf Seiten des Elektrohandels wie Expert,<br />

Euronics, EK und Telering. Besonders tief reicht die Zusammenarbeit<br />

mit Euronics. So engagiert sich Haier<br />

als Sponsor beim „Euronics Gaming Team“ der E-Sport<br />

Welt. Zudem wird das Management von Euronics bei einigen<br />

Roadshows von Haier anwesend sein. Diese Veranstaltungen<br />

finden in den nächsten Wochen in fünf<br />

deutschen Großstädten statt und sind weniger als Produktshows<br />

angelegt, sondern als Gedankenaustausch<br />

zwischen Haier und den Händlern. Die Idee: Im gemeinsamen<br />

Gespräch recherchieren, was der Handel<br />

will und braucht, um Haier-Produkte positiv zu vermarkten.<br />

Exklusivprogramme für den Fachhandel<br />

seien bereits aufgelegt.<br />

Jacqueline Koch<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 67


Management<br />

KITCHENCAMP#3 in Frankfurt/Main<br />

Konkrete Impulse<br />

für den Branchenalltag<br />

Hoch hinaus ging es bei der 3. Runde vom KITCHENCAMP. Im 39. Stock (fast) über<br />

den Dächern der Frankfurter City diskutierten die Teilnehmer schon am Vorabend<br />

über aktuelle Branchenthemen. Am nächsten Tag ging es im kreativen Ambiente<br />

des Lebensraum Lofts weiter. Beziehungsweise erst richtig los.<br />

68 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Beim KITCHENCAMP ist jeder<br />

Teilnehmer mit seinem Engagement<br />

eingeladen und mit seiner Expertise<br />

integriert. So entsteht ein aktiver<br />

Austausch zu Themen, die wirklich<br />

bewegen. „Trends und Design<br />

standen bisher erstaunlicherweise<br />

kaum im Fokus der Camper“, berichtet<br />

Christiane Pauli, Inhaberin<br />

der agentur ansprechend in Bünde.<br />

Die Veranstaltungs- und Eventmanagerin<br />

hat das Format entwickelt<br />

und organisiert die Veranstaltungen<br />

mit ihrem Team für die STROBEL<br />

Media Group. Und das nun bereits<br />

zum dritten Mal nach der Premiere<br />

in Köln und KITCHENCAMP#2 in<br />

Bielefeld.<br />

Ein stets aktuelles Thema ist die<br />

allgegenwärtige Digitalisierung.<br />

Und die Frage, wie man mit Hilfe von<br />

Technologien immer besser sprich<br />

kundenorientierter werden kann. Intensiv<br />

diskutiert wurde beim Branchentag<br />

in Frankfurt auch das<br />

Thema „Fachpersonal und Mitarbeitermotivation“.<br />

Wobei laut Christiane<br />

Pauli deutlich geworden sei: „Veränderung<br />

muss in jedem selbst stattfinden,<br />

das lässt sich nicht von außen<br />

verordnen.“<br />

Ein weiteres Thema war erneut<br />

der Vertrieb. Eine der zentralen Fragen,<br />

die diesmal diskutiert wurden:<br />

„Brauchen wir so viele Küchenstudios<br />

und starre Arbeitszeiten?“<br />

LivingKitchen im Fokus<br />

Erörtert wurde auch die Bedeutung<br />

der Fachmessen der Branche,<br />

allen voran die der Living-<br />

Kitchen <strong>2019</strong>, die zum Zeitpunkt von<br />

KITCHENCAMP#3 (Mitte April) vielen<br />

Teilnehmern noch sehr präsent<br />

war. In den zentralen Austauschrunden<br />

wurden diverse Anregungen<br />

skizziert, wie Industrie, Verbände,<br />

Handel und Endverbraucher noch<br />

intensiver vom Kölner Küchenevent<br />

profitieren könnten. Dieses komplexe<br />

Thema prägte auch die komplette<br />

Mittagspause im „Private Diningroom“<br />

der Veranstaltungs-Location.<br />

Kreativer Prozess<br />

Das Feedback der Dauer- und Neucamper<br />

war erneut durchweg positiv.<br />

„Viele sind überrascht, wie viele konkrete<br />

Ergebnisse und praxisnahe Anregungen<br />

so ein Tag bringen kann“,<br />

erläutert Christiane Pauli. Denn weil<br />

es kein festes Programm gibt, sondern<br />

„lediglich“ eine Ausgangsthese,<br />

die die Teilnehmer selbst mit Inhalt<br />

füllen, sei ein KITCHENCAMP<br />

stets ein kreativer Prozess, der immer<br />

wieder zu überraschen weiß.<br />

Save the Date<br />

Das KITCHENCAMP#04 findet<br />

am 7. November <strong>2019</strong> in Löhne statt.<br />

Details zum Ort werden zeitnah bekanntgegeben.<br />

Offener Austausch<br />

Fotos: Pauli<br />

Christiane Pauli (Foto) ist Initiatorin und Veranstalterin<br />

des KITCHENCAMPS und Inhaberin der<br />

agentur ansprechend Kommunikations- Veranstaltungsmanagement<br />

in Bünde. Wir haben sie nach der<br />

Veranstaltung in Frankfurt/Main um ihre Einschätzung<br />

gebeten. Zum Wert des Formats generell und<br />

zur jüngsten Veranstaltung in Frankfurt/Main. Sie<br />

sagt: „Jeder Teilnehmer hat ein großes Interesse daran,<br />

die Branche weiter auszubauen und zu gestalten.<br />

Das macht Spaß das immer wieder zu spüren<br />

und erleben zu können. Es ist erstaunlich, wie offen<br />

mit den Themen umgegangen wird und direkt nachgefragt<br />

wird (wie macht ihr das?). Das zeigt ganz<br />

deutlich, dass der Austausch so wichtig ist. Es ist<br />

überwältigend mit wie viel Engagement und neuen<br />

Ideen auch der Nachwuchs unterwegs ist. Ich finde<br />

die jungen Wilden toll, weil sie mit anderen Ansätzen<br />

und viel Leichtigkeit die Dinge angehen. Mein<br />

Fazit zu KITCHENCAMP#3: Mit vollem Esprit für die<br />

Küchenbranche hat jeder Teilnehmer diesen Tag einmalig<br />

gemacht. Das KITCHENCAMP hat sich etabliert.“<br />

Intensive Diskussionen<br />

beim<br />

KITCHENCAMP#3.<br />

Im Fokus standen<br />

aktuelle<br />

Branchenthemen.<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 69


Betriebsführung<br />

Wie kommt der Kunde<br />

ins Küchenstudio?<br />

Foto: Archiv Biermann<br />

Der Kunde, das unbekannte Wesen? „Stimmt nicht“, sagt Volker Schmidt von<br />

der SEB Steuerberatung. Es sei oft sogar das Gegenteil der Fall: „In Zeiten<br />

von Marktforschung und Big Data weiß man eine ganze Menge über Kücheninteressente<br />

und ihren Weg zur neuen Küche.“<br />

70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


Woher kommen die Kunden?<br />

Nach dem Motto „Der stete Tropfen<br />

höhlt den Stein“: Wer regelmäßig an<br />

einem attraktiv dekorierten Küchenstudio<br />

in guter Lage vorbeikommt,<br />

wird sich daran erinnern, wenn eine<br />

neue Küche angeschafft werden soll.<br />

Hier abgebildet ist das ai-Studio von<br />

Mario Portius in Leipzig.<br />

• 14 % der Kunden sind Laufkundschaft.<br />

Sie kommen, weil sie das Küchenstudio<br />

sehen und ansprechend finden.<br />

• 34 % der Kunden werden über klassische<br />

Werbemaßnahmen auf das Geschäft<br />

aufmerksam.<br />

• 52 % besuchen ein Küchenstudio, weil<br />

es ihnen von Freunden, Bekannten oder<br />

auch im Internet empfohlen wurde.<br />

Dieses Wissen ist nicht nur von statistischem Interesse<br />

– es gibt Küchenstudios wertvolle Informationen<br />

an die Hand, mit denen sie gezielte Kundengewinnungsmaßnahmen<br />

angehen können. Volker Schmidt<br />

von der SEB Steuerberatung stellt den Weg von der Statis<br />

tik zum Kunden dar.<br />

„Wie komme ich an neue Kunden?“ Für Küchenstudio­Betreiber<br />

hat diese Frage eine ähnlich existenzielle<br />

Bedeutung wie das Sein­oder­nicht­sein für<br />

Shakespeares Hamlet. Die Gleichung ist ganz einfach:<br />

Ohne neue Kunden kann ein Küchenstudio nicht lange<br />

überleben. Denn – und hier kommt gleich die erste<br />

von vielen wichtigen Zahlen – die deutschen Haushalte<br />

kaufen im Schnitt nur alle 18 Jahre eine neue Küche;<br />

Elektrogeräte alle 10 bis 15 Jahre. Wenn ein kleineres<br />

Küchenstudio im Monat fünf Küchen verkaufen möchte,<br />

benötigt es also einen Stamm von 1080 Kunden<br />

– und die müssen natürlich ihrem Küchenstudio und<br />

der 18­Jahre­Neukauf­Regel treu sein. Es ist also sicherlich<br />

besser, ein paar Kunden mehr zu haben. Doch wie<br />

gewinnt man neue Kunden? Zunächst einmal, indem<br />

man sie kennenlernt. Die erste Faustregel lautet: Nur<br />

wer den Kunden kennt, kann den Kundenstamm ausbauen.<br />

Wer erfolgreich auf Kundenfang gehen möchte,<br />

darf also keine Angst vor Zahlen und Fakten haben.<br />

Wer kauft Küchen?<br />

Es gibt eine Reihe von Fakten, die bei den Überlegungen<br />

zur Werbestrategie berücksichtigt werden<br />

sollten. Zunächst einmal ist es die Frage, wer überhaupt<br />

Küchen kauft. Dafür ist die Verteilung von Eigentum<br />

und Miete von zentraler Bedeutung. In Mietwohnungen<br />

sind es in der Regel die Vermieter, die die<br />

Küche einbauen, während Wohnungs­/ Eigenheimeigentümer<br />

für ihre Küche selbst verantwortlich sind.<br />

In Deutschland variiert die Verteilung gebietsabhängig<br />

leicht: Zwischen 45 und 55 % beträgt der Anteil<br />

der Eigentümer. Im Mittel kann man also von einer<br />

50/50­Verteilung ausgehen.<br />

Wo Küchen gekauft werden<br />

Die Küche erlebt seit Jahren eine deutliche Aufwertung.<br />

Sie entwickelte sich in den vergangenen Jahren<br />

vom Funktionsraum zum Statussymbol – oder anders<br />

ausgedrückt: Die Küche ist das neue Auto. Das wirkt<br />

sich auch auf den Handel aus. Küchen kann man im<br />

Möbelhandel kaufen oder beim Küchenspezialisten.<br />

Dass der Küche eine höhere Bedeutung zugemessen<br />

wird, zeigt sich an einer Verschiebung hin zu Letzterem.<br />

Heute werden anders als früher die meisten<br />

Küchen (über 50 %) im Küchenfachhandel gekauft. Dort<br />

findet der Kunde mehr Auswahl, mehr Individualität<br />

und bessere Beratung.<br />

Luxus oder Holzklasse?<br />

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Verteilung<br />

der Preislagen für neue Küchen wider: Acht<br />

verschiedene Preissegmente können hier unterschieden<br />

werden. Wenig verwunderlich ist es, dass das mit<br />

21,8 % größte Segment die Mitte abbildet. 5750 bis 8800<br />

Euro werden hier für die neue Küche ausgegeben. Das<br />

Einstiegssegment bis 2500 Euro ist mit 5,7 % vertreten<br />

und das Königssegment, also die Luxusklasse, mit<br />

15,5 %. Im diesem Preissegment werden 14 000 Euro<br />

und mehr investiert. Im Mittel gaben die Deutschen<br />

im vergangenen Jahr 7125 Euro für ihre neue Küche<br />

aus. Wofür sind diese Zahlen nun wichtig? Sie dienen<br />

der Einordnung, was möglich ist, und der Ausrichtung<br />

des Küchenstudios: Liegt es in einem Einzugsgebiet<br />

mit vielen gehobenen Einzelhäusern, ist die Zielgruppe<br />

eher im oberen Segment zu suchen. In einem Viertel<br />

mit Mietwohnungen sieht die Lage dementsprechend<br />

anders aus. Diese Information hat natürlich Auswirkungen<br />

auf die Gestaltung des Sortiments und auf die<br />

Marketingmaßnahmen.<br />

Wie findet der Kunde das Küchenstudio?<br />

So viel dazu, was verdient werden kann – doch den<br />

Küchenstudiobetreiber interessiert eine andere Frage<br />

noch dringender: Wo wird der Umsatz gemacht? Auch<br />

darauf finden sich Antworten in der Statistik: Nach Erhebungen<br />

der Gesellschaft für Konsumforschung, GFK,<br />

kommen 14 % der Küchenkäufer durch einen sehr naheliegenden<br />

Grund zu ihrem Küchenspezialisten: weil sie<br />

ihn sehen. Eine Situation, die viele kennen: Jahrelang<br />

geht man auf dem Weg zur Arbeit am Uhrmacher vorbei,<br />

ohne dass er besonders auffällt. Man verliert seine<br />

Uhr und erinnert sich, schaut beim nächsten Mal ins<br />

Schaufenster und stellt fest, dass es ansprechend dekoriert<br />

ist. Dann erzählt noch der Arbeitskollege, dass er<br />

dort sehr gut beraten wurde – und schon ist klar, wo<br />

man seine neue Uhr kauft. Zur Lage des Geschäfts und<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 71


Betriebsführung<br />

Foto: SEB Steuerberatung<br />

Volker Schmidt, SEB Steuerberatung<br />

Volker Schmidt ist nicht nur Steuerberater<br />

und Vereidigter Buchprüfer<br />

– er ist ebenfalls Fachberater für<br />

Unternehmensnachfolge und für die<br />

Umstrukturierung von Unternehmen.<br />

Die SEB Steuerberatung beschäftigt 50<br />

Mitarbeiter und ist seit 1990 auf den<br />

Kücheneinzelhandel spezialisiert.<br />

Derzeit betreut die Beratungsgesellschaft<br />

rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />

unterschiedlicher<br />

Größen mit diversen Verbandszugehörigkeiten.<br />

Die persönliche Betreuung<br />

hinsichtlich betriebswirtschaftlicher,<br />

steuerrechtlicher,<br />

buchhalterischer und datenschutzrechtlicher<br />

Fragen steht dabei im<br />

Vordergrund.<br />

dem äußeren Eindruck kommt nämlich ein weiterer,<br />

der mit Abstand wichtigste Faktor hinzu: das sogenannte<br />

Empfehlungsmarketing. Rund 52 % der Kunden<br />

kommen ins Küchenstudio, weil sie von Dritten Gutes<br />

über den Spezialisten gehört haben.<br />

Werbung: nicht zu viel und nicht zu wenig<br />

Auch wenn Empfehlungen die Top 3 der Kundengewinnungsmaßnahmen<br />

anführen, heißt das nicht, dass<br />

klassische Werbemaßnahmen nicht auch sinnvoll sind:<br />

Immerhin kommen 34 % der Kunden in den Küchenfachhandel,<br />

weil sie über Werbemaßnahmen auf ihn<br />

aufmerksam geworden sind. Küchenstudios investieren<br />

bis zu 8 % ihrer Umsätze in Werbung. Wenn man<br />

obige Zahl betrachtet, ist diese Investition unbedingt<br />

angebracht, wenn auch vielleicht nicht in dieser Höhe.<br />

Manche Küchenstudios benötigen gar kein Werbebudget,<br />

denn die Lage und das kostenlose Kunden­werben­Kunden­Empfehlungsmarketing<br />

bringt so viele Interessenten<br />

ins Geschäft, wie bedient werden können.<br />

Ein Werbebudget von 3,5 bis 5 % des Umsatzes sollte<br />

dennoch eingeplant werden.<br />

Welche Werbemaßnahmen zum Ziel führen<br />

Wofür diese 3,5 bis 5 % ausgegeben werden, kann<br />

man leider nicht generalisieren. Den perfekten Marketingplan<br />

muss jedes Küchenstudio für sich selbst entwickeln.<br />

Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber trotzdem.<br />

Während es bei Neueröffnungen darum geht, das<br />

Geschäft durch Aktionen bekannt zu machen, sollte<br />

im laufenden Geschäft zunächst der Außenauftritt gepflegt<br />

werden. Er führt dazu, dass das Studio gesehen<br />

wird und einen guten Eindruck auf potenzielle<br />

Kunden macht – und holt die oben genannten 14 %<br />

ins Haus. Als nächstes sollten die 34 % der Menschen<br />

adressiert werden, die man über Werbung erreicht –<br />

am besten über lokale Ansprache, für die man 1 bis<br />

1,5 % des Budgets einplanen sollte. Wurfsendungen<br />

in der Nachbarschaft, Anzeigen in Lokalblättern, lokalisierte<br />

Face book­Ads oder Banner auf Internetseiten<br />

örtlich relevanter Branchenunternehmen sind hier<br />

mögliche Werbemittel – natürlich abgestimmt auf die<br />

jeweilige Zielgruppe und die demografischen Gegebenheiten.<br />

Ist die Altersstruktur im Viertel eher gehoben,<br />

bieten sich zum Beispiel altersgerechte Küchen<br />

an. Ist dieses Grundrauschen gesichert, kann der<br />

Rest des Etats zur Seite gelegt werden. Diese 1,5 % stehen<br />

situativ zur Verfügung und werden für besondere<br />

Anlässe genutzt: für Jubiläen, den Tag der Küche,<br />

Weihnachten, die schnelle Küche, die Best­Ager­Küche,<br />

Konkurrenzreaktion, Industrieverkauf, Musterküchenangebote<br />

und Ähnliches.<br />

Wie viel wird in Küchen<br />

investiert?<br />

Foto: SEB<br />

Die Empfehlung ist die beste Werbung<br />

Der größte Block kommt zum Schluss: die 50 % der<br />

späteren Kunden, die von Bestandskunden hören, wie<br />

zufrieden diese mit ihrer Küche sind. Der Grund für<br />

die Effektivität dieser „Werbung“ liegt nahe. Nichts ist<br />

überzeugender als die authentische Empfehlung von<br />

Freunden und Bekannten. Was kann ein Küchenstudio<br />

tun, um diesen Vorteil zu nutzen? Gut arbeiten, auf<br />

die Qualität der Ware und der Montage Wert legen, auf<br />

die Kundenbedürfnisse eingehen, zusätzliche Services<br />

bieten, Reklamationen als Chance sehen, einen guten<br />

Eindruck zu hinterlassen – alles eigentlich Selbstverständlichkeiten,<br />

die aber längst nicht mehr selbstverständlich<br />

sind. Wenn ein Küchenstudio aber so arbeitet,<br />

wird es die Früchte ernten: Zufriedene Kunden<br />

empfehlen es weiter und generieren so neue zufriedene<br />

Kunden. Unterstützt werden kann dieser wichtigste<br />

Aspekt der Kundenbindung auf den Social­Media­Kanälen<br />

wie Instagram oder Facebook oder über<br />

Bewertungsportale. Das Beste an diesem Kundengewinnungsprogramm:<br />

Es ist komplett gratis!<br />

72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


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Ich weiss, dass ich diese Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen<br />

mit einer schriftlichen Mitteilung an den Verlag widerrufen<br />

kann. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Das Abonnement gilt für ein Kalenderjahr und verlängert<br />

sich um den gleichen Zeitraum, wenn der Bezug nicht ein<br />

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interessanten Verlagsprodukten per Post, Fax, Telefon<br />

oder E-Mail kontaktiert. Diese Einwilligung kann ich<br />

jederzeit widerrufen. Ich kann der Verarbeitung und Nutzung<br />

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STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG, Leserservice inwohnen<br />

Postfach 5654, 59806 Arnsberg, Tel. 02931 8900-50, Fax -38<br />

leserservice@strobelmediagroup.de, www.in-wohnen.de


Franke GmbH<br />

Mumpferfährstr. 70<br />

79713 Bad Säckingen<br />

Tel.: +49 7761 52-0<br />

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Poggenpohl Möbelwerke GmbH<br />

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Telefon: 05221 381- 0<br />

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74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2019</strong>


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Impressum<br />

Magazin für alle, die Küchen planen und produzieren,<br />

kaufen und verkaufen.<br />

Erscheint im 53. Jahrgang (<strong>2019</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Postanschrift: Postfach 56 54, 59806 Arnsberg<br />

Hausanschrift: Zur Feldmühle 9 – 11, 59821 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0, Fax: 02931 8900-38<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 32105 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05222 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Camillo F. Kluge (cfk)<br />

Redaktionssekretariat<br />

Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 890041, Telefax: 02931 8900-48<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleiter/Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />

E-Mail: s.schuette@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />

Telefon: 02931 8900-21 oder 02931 8900-24<br />

E-Mail: anzeigen@strobelmediagroup.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2019</strong> gültig.<br />

Anzeigenverkauf Inland: Uwe Sommerfeld,<br />

Iserstr. 58, 14513 Teltow,<br />

Telefon: 03328 3090566, Telefax: 03328 3090567,<br />

E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen-Vertretung Italien: Media & Service<br />

Internat. Srl, Piazza Wagner 5, 20145 MILANO / ITALIEN,<br />

Telefon: + 39 248006193, Telefax: + 39 248193274<br />

Vertrieb/Leserservice<br />

Reinhard Heite, E-Mail: r.heite@strobelmediagroup.de<br />

Tel.: 02931 8900-50<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur<br />

in Kombination mit einer Mitgliedschaft unter<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> LOGIN möglich: Anmeldung unter<br />

http://www.kuechenplaner-magazin.de/login/<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern,<br />

IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund,<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Postfach 56 54, 59806 Arnsberg,<br />

E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />

Herstellung<br />

Siegbert Hahne<br />

Layout<br />

Catrin Dellmann<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Griebsch & Rochol Druck GmbH<br />

Gabelsbergerstraße 1 (Gewerbepark Rhynern)<br />

59069 Hamm<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und<br />

Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung<br />

in das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er<br />

gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der Autor<br />

räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein,<br />

seine Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen,<br />

insbesondere in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken,<br />

Telekommunikations- und Datennetzen (z. B. Online-Dienste)<br />

sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw.<br />

ungeachtet der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken<br />

sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung<br />

der Verfasser wieder und müssen nicht mit der des<br />

Verlages und der der Redaktion übereinstimmen. Die<br />

rechtliche Verantwortung bleibt beim jeweiligen Autoren.<br />

Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten<br />

in abgedruckten Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift<br />

berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche<br />

Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden<br />

dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />

Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde<br />

Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlages gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf<br />

Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „<strong>KÜCHENPLANER</strong>“ in Ihren internen<br />

elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen,<br />

erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter<br />

www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030 284930,<br />

PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0722-9917<br />

Mitglied bei:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

5/6/<strong>2019</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 75


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