FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2019
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100 JA H R E<br />
BAVARIA FILM<br />
DO 4.7. 17.00 UHR<br />
FILMMUSEUM<br />
100 JAHRE BAVARIA FILM<br />
WASSER FÜR CANITOGA<br />
Deutschland 1939 • Regie Herbert Selpin • Buch Walter Zerlett-Olfenius<br />
Darsteller Hans Albers, Charlotte Susa, Peter Voss, Hilde Sessak, Josef Sieber<br />
Länge 110 Min. • OF • FSK 16<br />
Zum Jubiläum zeigt das filmfest münchen drei restaurierte<br />
Meilensteine der berühmten Produktionsfirma:<br />
wasser für canitoga, Dominik Grafs die sieger im Director's Cut<br />
und der ochsenkrieg mit einer eigens neu komponierten<br />
Musik von Hans-Jürgen Buchner (Haindling)<br />
82<br />
Heimische Klassenzimmer und ferne<br />
Planeten, klaustrophobische U-Boote<br />
und glamourös weite Clubs waren hier<br />
zu finden; selbst das Brandenburger<br />
Tor stand schon mal in einer mächtigen<br />
Kopie da. Im Laufe ihrer 100-jährigen<br />
Geschichte haben die Bavaria<br />
Studios viele Formen angenommen,<br />
haben uns fremde Welten gezeigt<br />
oder mit auf Zeitreisen genommen.<br />
Die erste dieser Reisen unternahm Regisseur<br />
Franz Osten mit der ochsenkrieg<br />
(1920), der ersten Produktion,<br />
die damals auf dem neuen Gelände<br />
in Geiselgasteig, im Süden von München,<br />
entstanden war und von einem<br />
eskalierenden Konflikt zwischen dem<br />
Kloster Berchtesgaden und den Ramsauer<br />
Bauern im Jahr 1420 erzählt.<br />
Hans-Jürgen Buchner, Sänger der<br />
Band Haindling, erschuf dazu einen<br />
neuen Soundtrack. Der musikalisch neu<br />
unterlegte Stummfilm ist gleichzeitig<br />
einer von drei restaurierten Titeln, die<br />
das filmfest münchen zu Ehren dieser<br />
Film-Institution zeigt. Gegründet wurde<br />
sie 1919 von Peter Ostermayr, dem<br />
Bruder von Osten, damals noch unter<br />
dem Namen Münchner Lichtspielkunst,<br />
kurz emelka. Bereits zehn Jahre später<br />
folgte einer der größten Einschnitte in<br />
der Film- und damit auch in der Unternehmensgeschichte<br />
des Studios: der<br />
Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm,<br />
der für die gesamte Branche eine große<br />
Herausforderung darstellte. Genau zu<br />
dieser Zeit, im Jahr 1933, wurde aus der<br />
emelka die Bavaria Film.<br />
In den folgenden Jahren musste<br />
sich das Studio auch mit den neuen<br />
Umständen auseinandersetzen, die die<br />
gesamtdeutsche Filmproduktion in Atem<br />
hielten: dem Dritten Reich und seinen<br />
Anforderungen an den Deutschen Film.<br />
Reine Propagandafilme blieben im Geiselgasteig<br />
jedoch eine Ausnahme, stattdessen<br />
dominierte aus Berlin angeordnete<br />
leichte Unterhaltung. Unpolitische<br />
Heimatfilme standen damals hoch im<br />
Kurs, heitere Lustspiele, die von dem<br />
Schrecken des Krieges ablenken sollten.<br />
Gleichzeitig wandte sich der Kamerablick<br />
oft in die Ferne. Für wasser für canitoga<br />
(1939) entstand beispielsweise eine<br />
eigene Cowboy-Stadt, die ein wenig<br />
Wild-West-Flair an die Isar holte. In dem<br />
kürzlich von der Murnau Stiftung restau-