DO 4.7. 22.30 UHR FILMMUSEUM FR 5.7. 15.00 UHR FILMMUSEUM RETROSPEKTIVE BONG JOON HO 64 DO 4.7. 20.00 UHR FILMMUSEUM O K J A Republik Korea USA 2017 • Regie Bong Joon Ho • Buch Bong Joon Ho, Jon Ronson Darsteller Ahn Seo-hyun, Tilda Swinton, Paul Dano • Länge 121 Min. • OF DI 2.7. 21.00 UHR SENDLINGER TOR PARASITE GISAENGCHUNG SA 6.7. 22.30 UHR HFF AUDIMAXX MI 3.7. 16.30 UHR FILMMUSEUM Republik Korea <strong>2019</strong> • Regie Bong Joon Ho Buch Bong Joon Ho, Han Jin-won • Darsteller Song Kang-ho, Lee Sun-kyun, Cho Yeo-jeong Länge 132 Min. • OmeU SNOWPIERCER Republik Korea, USA, Frankreich 2013 • Regie Bong Joon Ho Buch Bong Joon Ho, Kelly Masterson • Darsteller Chris Evans, Jamie Bell, John Hurt • Länge 126 Min. • OF • FSK 16 Momente für kleine Atempausen sorgten, da dreht sich hier die Gewichtung um. Hinter der freundlichen Fassade lauern die Abgründe. Bong lockt mit niedlichen Tieren und idyllischer Natur und lustigen Leuten, nur um seinem Publikum dann, wenn es gerade einmal nicht aufpasst, einen Tiefschlag zu versetzen. Das gilt auch für sein neues Werk parasite (<strong>2019</strong>), das beim filmfest münchen im CineMasters-Wettbewerb läuft und in vielerlei Hinsicht eine Rückkehr zu den Wurzeln darstellt. Die internationalen Stars sind Geschichte; es gibt keine großen Abenteuer, keine fantastischen oder futuristischen Elemente. Stattdessen erzählt Bong Joon Ho von einer schrecklich normalen Familie, die irgendwie nichts auf die Reihe bekommen hat. Sie hat kein Geld, keine Perspektive, nicht einmal einen Nachnamen. All das hat die Familie Park, die es mit einem IT-Unternehmen zu Ruhm und Reichtum gebracht hat. Bong spielt mit diesem Gegensatz, wenn er diese zwei Familien aufeinandertreffen lässt. Sie ähneln sich – Vater, Mutter, Sohn, Tochter – und sind doch das komplette Gegenteil: Spiegelbilder voneinander, Spiegel einer Gesellschaft, die zunehmend in zwei Klassen zerfällt. Das Thema der Zweiklassengesellschaft ähnelt dem von snowpiercer, hinzu kommen Alltags-Beobachtungen im Stil von hunde, die bellen, beissen nicht, familiäre Bindungen wie in the host und mother und Anleihen an das Genrekino wie einst in memories of murder. Ein Best-of seines Gesamtwerkes, wofür Bong in Cannes die Goldene Palme erhielt – die erste Krönung eines südkoreanischen Films bei der Grande Dame der Festivals. parasite ist ein Film, der viele Erinnerungen an die letzten zwei Jahrzehnte seines Schaffens hervorruft und doch im Hier und Jetzt verankert ist, beobachtet, seziert und verschiedene bekannte Elemente neu zusammensetzt. Wo Bong Joon Ho früher das Genrekino als Startpunkt nahm und dieses nach und nach zersetzte, da bleiben hier nur die Fragen übrig. Ein bitteres Drama, eine schwarze Komödie oder doch gar ein Thriller? Eine Abfolge von Momentaufnahmen, so unterschiedlich, so unvorhersehbar, dass der Filmemacher in Cannes die anwesende Presse darum bat, anderen nichts über den Inhalt zu verraten. Die Geschichte der zwei Familien wird zu einem Blick in den Abgrund, der auch deshalb so lange nachwirkt, weil man gar nicht so genau weiß, was man darin eigentlich gesehen hat. Welches Spiel Bong da jetzt schon wieder gespielt hat. Oliver Armknecht Bong Joon Ho ist zu Gast bei filmmakers live! am Donnerstag, 4.7., um 18 Uhr in der Black Box, Gasteig.
Von hochwertiger Technik am Set bis zur gesamten Postproduktion – alles aus einer Hand von ARRI. Als Partner und Preisstifter des Filmfest München freuen wir uns sehr auf alle Veranstaltungen. www.arri.com Offizieller Partner 65