FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2019
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SO 30.6. 11.00 UHR<br />
ASTOR KINO<br />
TV-Serie genius (2017) den Künstler Pablo<br />
Picasso. Auch dem gestiefelten Kater<br />
lieh er ab dem zweiten Teil der shrek-<br />
Reihe seine Stimme.<br />
CINEMERIT AWARD — ANTONIO BANDERAS<br />
36<br />
dieser Komödie spielt Banderas einen<br />
Galeriebesitzer, der sich in zwei Schwestern<br />
verliebt. Im wahren Leben hatte er<br />
dagegen nur Augen für eine von ihnen:<br />
nämlich für seine Darstellerkollegin<br />
Melanie Griffith. Für sie trennte er sich<br />
von seiner ersten Frau Ana Leza. Nur ein<br />
Jahr später heirateten Banderas und die<br />
schwangere Griffith.<br />
Neben dem Film ist die Musik Banderas’<br />
zweite Leidenschaft. Umso passender,<br />
dass er in Alan Parkers evita (1996)<br />
die männliche Hauptrolle übernehmen<br />
konnte. Die Verfilmung des Andrew<br />
Lloyd Webber-Musicals porträtiert<br />
das Leben von Eva Duarte, der wohl<br />
berühmtesten First Lady Argentiniens.<br />
Als Arbeiter Che kommentiert Antonio<br />
Banderas singend den Aufstieg, Ruhm<br />
und frühen Tod Evitas, wie Eva Duarte liebevoll<br />
vom argentinischen Volk genannt<br />
wurde. Der große Erfolg des Films festigte<br />
Banderas’ Ruf als Schauspieler, der Kritiker<br />
wie Kinogänger in seinen Bann zieht.<br />
Das bewies er einmal mehr in die<br />
maske des zorro (1998). Wie auch in<br />
desperado geht es in diesem Film um<br />
Vergeltung: Der Bandit Alejandro möchte<br />
seinen ermordeten Bruder rächen.<br />
DIE MASKE DES ZORRO<br />
THE MASK OF ZORRO<br />
USA, Deutschland, Mexiko 1998 • Regie Martin Campbell<br />
Buch John Eskow, Ted Elliott, Terry Rossio<br />
Darsteller Antonio Banderas, Anthony Hopkins,<br />
Catherine Zeta-Jones • Länge 137 Min. • OF<br />
Durch Zufall stolpert er über sein Idol<br />
Zorro, der kurzerhand beschließt, ihn zu<br />
seinem Nachfolger auszubilden. Denn<br />
auch der gealterte Zorro, gespielt von<br />
Anthony Hopkins, hat noch eine offene<br />
Rechnung mit den Spaniern.<br />
Die Rolle ist Banderas quasi auf den<br />
Leib geschneidert: In einer rasanten Jagd<br />
ist er ein witziger und sympathischer<br />
Verführer. Dabei verleiht ihm die Maske<br />
des Zorros die nötige Lässigkeit, um mit<br />
dem Degen die Bösewichte zur Strecke<br />
zu bringen.<br />
Gerne arbeitete Banderas immer wieder<br />
mit denselben Kolleg*innen. So spielte<br />
seine Frau Melanie Griffith eine Rolle<br />
in seinem Regiedebütfilm verrückt in<br />
alabama (1999). Auch mit dem desperado-Regisseur<br />
Robert Rodriguez arbeitete<br />
er weiter zusammen, etwa an den vier SPY<br />
KIDS-Filmen sowie an dem letzten Teil<br />
der El-Mariachi-Trilogie, irgendwann in<br />
mexico (2003). 2005 schlüpft er für die<br />
legende des zorro dann erneut in die<br />
Rolle des maskierten Rächers.<br />
Auf nur einen Typus festlegen ließ<br />
sich Banderas dabei nie. In frida (2002)<br />
verkörperte er den mexikanischen<br />
Künstler David Alfaro Siqueiros, in der<br />
Nach mehr als 20 Jahren arbeitete<br />
Banderas schließlich wieder mit Pedro<br />
Almodóvar zusammen. In die haut, in<br />
der ich wohne (2011) spielt er den Chirurgen<br />
Robert Ledgard, der in seiner<br />
Villa an einer neuen und besseren Menschenhaut<br />
arbeitet und dafür scheinbar<br />
die junge Vera als Versuchskaninchen<br />
missbraucht.<br />
Der Film knüpft nicht nur an frühere<br />
Erfolge Banderas’ und Almodóvars<br />
an, sondern brachte die beiden endlich<br />
wieder für weitere Kollaborationen zusammen,<br />
wie zum Beispiel fliegende liebende<br />
(2013) und leid und herrlichkeit<br />
(<strong>2019</strong>). In Almodóvars neuem Werk kehren<br />
die beiden an ihre Anfänge zurück:<br />
Banderas spielt den Regisseur Salvador<br />
Mallo. Dieser leidet unter unerträglichen<br />
Schmerzen und kann deshalb keine Filme<br />
mehr drehen. Das gibt ihm Zeit zum<br />
Grübeln: Flashbacks führen ihn zurück<br />
in seine Kindheit auf dem Land. Gleichzeitig<br />
muss er sich auch mit seiner beruflichen<br />
Vergangenheit und Gegenwart<br />
auseinandersetzen.<br />
Almodóvar greift mit leid und herrlichkeit<br />
einmal mehr die Themen seiner<br />
früheren Arbeiten auf: Homosexualität,<br />
seine Kindheit im konservativen Süden<br />
Spaniens, die Beziehung zu seiner Mutter<br />
und die Kunst des Filmemachens<br />
selbst. Für Antonio Banderas ist es die<br />
Möglichkeit, zu seinen schauspielerischen<br />
Ursprüngen zurückzufinden und<br />
sich trotzdem neu zu erfinden: Ungewohnt<br />
ruhig, verletzlich und geerdet<br />
spielt er das Alter Ego Almodóvars. Für<br />
diese Rolle wurde er unlängst als bester<br />
Darsteller in Cannes ausgezeichnet – ein<br />
weiterer Beweis dafür, dass Banderas<br />
sein Ziel erreicht hat und schon lange<br />
mehr ist als sein Image.<br />
Tatjana Michel<br />
PREISVERLEIHUNG &<br />
FILMMAKERS LIVE!<br />
Am Samstag, den 29.6., um 18 Uhr<br />
wird Antonio Banderas der<br />
CineMerit Award im Carl-Orff-Saal,<br />
Gasteig, verliehen. Im Anschluss<br />
daran wird die Deutschlandpremiere<br />
von leid und herrlichkeit gezeigt,<br />
in der Antonio Banderas die Hauptrolle<br />
spielt. Die Gala-Preisverleihung<br />
ist öffentlich zugänglich, die Karten<br />
sind im freien Verkauf erhältlich.<br />
Zuvor ist Antonio Banderas zu<br />
Gast bei filmmakers live!<br />
am Samstag, 29.6., um 16 Uhr<br />
in der Black Box, Gasteig.