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FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2019

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Fessle<br />

uns!<br />

Antonio Banderas’ Stärke ist zugleich<br />

seine größte Schwäche: sein gutes Aussehen.<br />

Das Image vom Latin Lover erleichterte<br />

ihm zwar den Weg nach Hollywood.<br />

Sich davon zu lösen, ist allerdings<br />

eine Lebensaufgabe — die er gerne auf<br />

sich nahm. Denn eine fundierte Ausbildung,<br />

Ehrgeiz und die Lust am Spielen<br />

treiben ihn immer wieder an, neue Herausforderungen<br />

anzunehmen.<br />

1960 in Málaga geboren, beendete<br />

eine schwere Beinverletzung den Traum<br />

des 14-jährigen Banderas, Profifußballer<br />

zu werden. Genau zu dieser Zeit sah er<br />

zum ersten Mal das Musical hair (1974),<br />

das ihn sofort infizierte und einen neuen<br />

Wunsch verfolgen ließ: Schauspieler zu<br />

werden und am American Way of Life<br />

teilzuhaben.<br />

In seinem bürgerlichen Elternhaus, in<br />

dem der Vater als Polizist und die Mutter<br />

als Lehrerin arbeiteten, wurde dieser<br />

ANTONIO BANDERAS<br />

BEKOMMT DEN CINEMERIT<br />

AWARD FÜR SEIN<br />

LEBENSWERK VERLIEHEN<br />

Wunsch schnell als Hirngespinst abgetan.<br />

Banderas ließ sich dadurch allerdings<br />

nicht umstimmen. Da die Schauspielerei<br />

in Spanien vor allem Engagements am<br />

Theater bedeutete, trat er in die High<br />

School of Dramatic Art in Málaga ein,<br />

heute bekannt als esaem. Dort lernte<br />

er sein Handwerk von Grund auf: Er<br />

spielte klassisches griechisches Theater,<br />

volkstümliche Komödien und spanische<br />

Musicals. Während er und seine Schauspielkollegen<br />

mit einem kleinen Lastwagen<br />

durch die Städte im Süden Spaniens<br />

zogen, um aufzutreten, war er nicht nur<br />

auf der Bühne aktiv, sondern half auch<br />

beim Make-up, Bühnendesign, Licht und<br />

Kostüm mit.<br />

Nach fünf Jahren zog es den nun<br />

19-jährigen Banderas nach Madrid. Das<br />

Ende der Diktatur Francos 1975 ließ die<br />

Kunst im gesamten Land gerade erblühen:<br />

La Movida madrileña, eine Bewegung<br />

junger avantgardistischer Künstler,<br />

traf in einem sich neu erfindenden<br />

Spanien einen Nerv der Zeit und leitete<br />

eine Kulturrevolution ein. Davon konnte<br />

Banderas nur profitieren. Zunächst<br />

schlug er sich zwar mit vielen Castings<br />

und wenigen kleinen Auftritten durch,<br />

doch schließlich bestand er die Aufnahmeprüfung<br />

am Teatro Nacional und wurde<br />

engagiert.<br />

Dort traf er auch auf Pedro Almodóvar,<br />

der ihm die Tür zur Filmwelt<br />

öffnete. Nach einer Vorstellung suchte<br />

der damals noch völlig unbekannte Regisseur<br />

Banderas hinter der Bühne auf.<br />

Schnell wurde deutlich, dass beide die<br />

gleiche Leidenschaft und Furchtlosigkeit<br />

teilten. Bei Almodóvars wilder, anstößiger<br />

und mit bescheidenen Mitteln<br />

produzierter Sexkomödie labyrinth<br />

der leidenschaften (1982) arbeiteten<br />

sie erstmals zusammen. Banderas übernahm<br />

darin eine Nebenrolle als homosexueller<br />

Terrorist.<br />

CINEMERIT AWARD — ANTONIO BANDERAS<br />

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