FR 28.6. 22.00 UHR GASTEIG FORUM – OPEN AIR KEEP SURFING Deutschland 2009 • Regie Bjoern Richie Lob • Buch Bjoern Richie Lob, Benjamin Quabeck • Mit Dieter Deventer, Steffen Dittrich, Mark Steffan Gassner, Markus Knörringer, Florian Kummer • Länge 94 Min. • OF OPEN AIR 138 langjähriger Bekanntschaft immer noch höflich siezen. Der Postbote Angerer, der die Briefe noch jedem persönlich aushändigt, bemerkt zwar, dass es allen immer mehr pressiert, doch für einen Tratsch im Treppenhaus ist immer Zeit. Zusätzlich hat die Hausmeisterin mit ihrer Tochter Christa, dem „Schneckerl“, alle Hände voll zu tun. Denn über einer Leberkässemmel will doch der eine oder andere Fehltritt von deren Freund Bertl besprochen werden. Ganz anders als mit den bodenständigen Haidhausenern verhält es sich mit der Film-High-Society in Helmut Dietls rossini – oder die mörderische frage, wer mit wem schlief. Hier denkt ein jeder als erstes an sich und dann darüber nach, wer es mit wem treibt oder zumindest treiben könnte. Dabei wollen Regisseur Uhu Zigeuner und Produzent Oskar Reiter den erfolgsversprechenden Film „Die Loreley“ auf die Leinwand bringen. Doch wie soll man sich darauf konzentrieren, wenn nebenbei noch Konkurrenten ausgestochen und schöne Frauen erobert werden wollen? Für die Lusthöhle des „Rossini“ ließ Dietl sein Schwabinger Lieblingsrestaurant „Romagna Antica“ detailgetreu nachbauen. Der Vergleich mit dem Originalschauplatz, mit seinen Stammgästen wie Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff und Bernd Eichinger, liegt daher auf der Hand. Es ist ein Reigen der Machos und Narzisst*innen, die unerschütterlich ihren Visionen nachgehen. Im Film wie im echten Leben ist München dabei immer geliebte Konstante, in der Gleichgesinnte sich verbünden. Aber die Diva München bietet auch die ein oder andere Möglichkeit, sich zu entfalten, etwa den Surfern, die ihrer Leidenschaft heute vor allem am Eisbach und an der Floßlände nachgehen können. Der Dokumentarfilm keep surfing von Bjoern Richie Lob widmet sich diesem kontraintuitiven Phänomen, in einer Stadt, die nur vom Meer träumt. Zu Beginn mussten Surfliebhaber sich vor allem zu helfen wissen: Beim Brettl- Fahren wurde eine Schnur über die Isar gespannt, an der ein Holzstück im Fluss trieb, das als Surfboard diente. Dann, als der Wellengang am Eisbach entdeckt war, aber noch keine Eisenschiene im Wasser ihn dauerhaft aufrechterhielt, mussten die Surfer ihn künstlich erzeugen, indem sie das Wasser fächelten. Heute zieht der Eisbach Touristen und Surfbegeisterte aus aller Welt an. Und sendet seine Talente in sie aus. Eines dokumentiert dieser Abriss über die Geschichte der Münchner Welle deutlich: Egal, ob Haiti oder Kanada locken – als Sehnsuchtsort lässt die Isar niemanden unberührt. Doch wer sich so in die Stadt im Süden verliebt, dass er sie gar nicht mehr verlassen will, steht vor einem Problem. Denn eine Beziehung muss verdient werden und München macht sich rar. Das merkt der Verehrer spätestens, wenn er eine Wohnung sucht. In Thomas Schwendemanns neuer Komödie schmucklos fällt das auch dem Regisseur Augustin und dem Autor Roland auf. Nur, dass neben dem Zuhause auch noch Aufträge, eine Freundin und Geld fehlen. Da kommt die Idee auf, die alte Giesinger Kneipe der Oma wieder herzurichten. Die Gentrifizierung droht zwar, diesen Plan zu durchkreuzen, doch dort, wo Menschen über Bier und Schnaps Freundschaften schließen, entsteht nicht nur gemütliche Geselligkeit, sondern auch ein Zusammenhalt, der einiges möglich macht. Dazu versammelt Schwendemann einige Legenden Münchens vor der Kamera: von Michaela May und Uschi Glas bis hin zu Marianne Sägebrecht und Eisi Gulp – eine illuster besetzte Weltpremiere beim Filmfest Open Air. Ob Schickeria-Baby oder Grande Dame – München weiß um seine Klischees und spielt sie schamlos aus. Nur um im letzten Moment zu überraschen. Wer sich mit Entdeckergeist dieser Stadt, im Leben wie im Film, hingibt, hat sich eine fortwährende Liebe verdient. Tatjana Michel TERMINE Im Gasteig (Forum) immer um 22 Uhr Fr, 28.6. keep surfing Sa, 29.6. rossini So, 30.6. schmucklos Mo, 1.7. neun leben hat die katze Di, 2.7. die hausmeisterin Mi, 3.7. katzelmacher Do, 4.7. zur sache, schätzchen Fr, 5.7. meister eder und sein pumuckl
Der Puls unserer Stadt MEIN <strong>MÜNCHEN</strong>. Münchens Puls schlägt. Angetrieben von Energie und Wasser, von Daten, Bussen und Bahnen. Die Stadtwerke München liefern quellfrisches Trinkwasser aus dem bayerischen Voralpenland, bieten moderne Bäder und betreiben ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem. Seit vielen Jahrzehnten sind wir der sichere, preiswerte und umweltschonende Partner an Ihrer Seite. Als Gestalter der Energiewende bauen wir die erneuerbaren Energien für Strom und Wärme konsequent aus – damit München auch weiterhin pulsiert. SWM. Der Puls unserer Stadt. 139