12.06.2019 Aufrufe

FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2019

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Das diesjährige Open-Air macht den Austragungsort<br />

des filmfest münchen zum Protagonisten und zeigt acht Filme,<br />

die in der bayerischen Landeshauptstadt spielen und ein Stück<br />

Münchner Filmgeschichte widerspiegeln<br />

OPEN AIR<br />

Ob Liebe auf den ersten Blick oder<br />

langsam, aber stetig verführt: München<br />

umgarnt Bewohner wie Besucher gleichermaßen.<br />

Spätestens wenn es wärmer<br />

wird, kann sich niemand mehr dieser<br />

faszinierend Schönen entziehen. Denn<br />

dann braucht es nur ein Fahrrad, damit<br />

einem die Stadt zu Füßen liegt und nur<br />

ein Jäckchen, um die Biergärten nie<br />

wieder verlassen zu wollen. Vor allem,<br />

wenn es Nischen zu entdecken gilt, die<br />

sich abseits des Klischees der biederen,<br />

zugeknöpften Dame bewegen.<br />

In dieses Gefühl lässt man sich am<br />

besten beim Open-Air-Kino fallen: mit<br />

einer Brotzeit ausgestattet, eine Weißweinschorle<br />

in der Hand und mit den<br />

letzten Sonnenstrahlen auf der Haut.<br />

Laufen dann auf der Leinwand auch<br />

noch Filme, die sich um genau diese<br />

Stadt drehen, die einen zuvor mit allen<br />

Kniffen der Kunst verzaubert hat, dann<br />

fällt alles an seinen Platz.<br />

Dieses Urlaubsfühl kannte offenbar<br />

auch Ula Stöckl, die in der Nachkriegszeit<br />

am Filminstitut in Ulm studierte und<br />

eine der ersten deutschen Regisseurinnen<br />

war. In ihrem Abschlussfilm neun<br />

leben hat die katze von 1968 lässt sie<br />

ihre Protagonistin Anne von Frankreich<br />

nach München reisen. In einer Zeit, in der<br />

Fliegen noch unerschwinglich war, empfängt<br />

die Freundin Katharina den Besuch<br />

am Bahnhof, wo einst noch uniformierte<br />

Träger auf das Gepäck warteten und das<br />

Ticket beim Verlassen des Bahnsteigs<br />

präsentiert werden musste. Zusammen<br />

genießen die Freundinnen die lauen Tage<br />

und Nächte, tanzen, philosophieren.<br />

Katharina geht in ihrer Karriere als Journalistin<br />

auf, während Anne an das Ansehen<br />

durch ihre Umwelt und ihr politisches<br />

Engagement glaubt. Stöckls<br />

essayistischer Film zeigt die Suche der<br />

Freundinnen nach dem selbstbestimmten<br />

Glück und ist gleichzeitig eine Erkundung<br />

ihrer Welt – und Münchens.<br />

MI 3.7. 22.00 UHR<br />

GASTEIG FORUM – OPEN AIR<br />

KATZELMACHER<br />

Deutschland 1969 • Buch & Regie Rainer<br />

Werner Fassbinder • Darsteller Hanna<br />

Schygulla, Lilith Ungerer, Rudolf Waldemar<br />

Brem, Elga Sorbas, Doris Mattes<br />

Länge 88 Min • OF<br />

FR 5.7. 22.00 UHR<br />

GASTEIG FORUM – OPEN AIR<br />

136<br />

Genau deswegen zieht die diesjährige<br />

Open-Air-Reihe des filmfest münchen<br />

aus, um alte Liebe neu auflodern<br />

zu lassen oder neues Verliebtsein zu<br />

entfachen. In acht Filmen zeichnen<br />

Münchner Filmschaffende ein Bild der<br />

Stadt, in dem sie zugleich Kulisse und<br />

Protagonistin ist. Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob die Filme in den 1960ern spielen<br />

oder heute – seit eh und je scheute<br />

Madame die Gegensätze nicht: Großstadtflair<br />

und Dorfgeflüster, Konservativismus<br />

und Weltoffenheit, Klischees<br />

und Subkultur… Am Ende gibt es kein<br />

Entrinnen. Denn Münchens Charme ist<br />

noch ein jeder erlegen.<br />

Wenn der Sommer Einzug in München<br />

hält, dann braucht es keinen Urlaub<br />

anderswo. Südländisches Lebensgefühl<br />

zieht wie von selbst in die Stadt, in denen<br />

die Berge so oft zum Greifen nah<br />

scheinen und die Isar spielend leicht das<br />

Meer ersetzt. Jeglicher Gedanke an<br />

Italien oder Spanien ist getilgt, flaniert<br />

man durch die breiten, von Wärme flimmernden<br />

Straßen Münchens und verbringt<br />

die Nächte unter freien Himmel.<br />

Ebenfalls im Sommer 1968 hat sich<br />

ein Paar in zur sache, schätzchen von<br />

Regisseurin May Spils schon gefunden:<br />

Martin weiß ganz genau, wie sein Leben<br />

aussehen soll. Ab und zu ein bisschen<br />

fummeln, darauf achten, dass sich der<br />

Tag nicht zu früh zu dynamisch entwickelt<br />

und auf gar keinen Fall arbeiten.<br />

Lieber verbringt der Tunichtgut den Tag<br />

im Ungerer Freibad, wo er auf die fesche<br />

Barbara trifft. Als Tochter aus gutem<br />

Hause fühlt Barbara sich jeder Verpflichtung<br />

enthoben. Nachdem sie ihre Sachen<br />

bei der Freibad-Garderobiere<br />

wieder in Empfang genommen haben,<br />

erobern sie gemeinsam die Stadt. Als<br />

Zeichen seiner Zuneigung entführt<br />

Martin zeitweilig eine Baby-Ziege aus<br />

dem Tierpark Hellabrunn. Mit heruntergelassenem<br />

Verdeck und Wind im Haar<br />

geht es später die Leopoldstraße entlang.<br />

Selbst die Polizei kann dieser<br />

Leichtigkeit nichts anhaben.<br />

Der Lust an der leichten Trägheit und<br />

hitzegeschwängerten Tatenlosigkeit<br />

lässt sich wohl am Besten im Englischen<br />

Garten oder am Flaucher nachgehen. Im<br />

MEISTER EDER UND<br />

SEIN PUMUCKL<br />

Deutschland 1982 • Regie Ulrich König • Buch<br />

Ellis Kaut, Ulrich König • Darsteller Gustl<br />

Bayrhammer, Hans Clarin (Stimme), Lisa Fitz,<br />

Margot Mahler, Helmut Fischer<br />

Länge 100 Min. • OF<br />

DI 2.7. 22.00 UHR<br />

GASTEIG FORUM – OPEN AIR<br />

DIE HAUSMEISTERIN<br />

Deutschland 1987/1989 • Regie Gabriela<br />

Zerhau (Folge 1), Heide Pils (Folge 7)<br />

Buch Cornelia Willinger • Darsteller Veronika<br />

Fitz, Helmut Fischer, Ilse Neubauer, Bettina<br />

Redlich, Ernst Cohen • Länge 93 Min. • OF

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