6. Funktionseinheiten eines Computers / Mikrocomputers
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Rechnergrundlagen Teil 2 - 7 - Prof. Dipl.-Ing. Komar<br />
Man zielte darauf ab, immer mehr und komplexere Befehle auf der Maschinenbefehlsebene zur Verfügung<br />
zu stellen. Dabei wird das interne Schaltnetz dieser CISC-Prozessoren in Form <strong>eines</strong> Festwertspeichers<br />
(mikroprogrammiertes Steuerwerk ) realisiert.<br />
Jeder der Befehle ( Makrobefehl ) aus dem externen Arbeitsspeicher wird im Steuerwerk des CISC-Prozessor<br />
durch ein Mikroprogramm abgearbeitet. Dieses Mikroprogramm befindet sich im internen Festwertspeicher<br />
und steuert die Abarbeitung des Makrobefehles aus dem externen Programmspeicher.<br />
Das Mikroprogramm im internen Festwertspeicher wird als Firmware bezeichnet und in den 80iger<br />
Jahren gab es mikroprogrammierbare Mikroprozessoren, bei denen der Anwender durch Implementierung<br />
<strong>eines</strong> eigenen Mikroprogramms seinen eigenen Befehlssatz erzeugen konnte.<br />
Seit Beginn der 90iger Jahre hat sich die Architektur des RISC-Prozessors ( Reduced Instruction Set<br />
Computer ) durchgesetzt. Ansatz dabei war die Beschränkung auf wenige, einfache Befehle ( ungefähr 100 )<br />
und die optimale Implementierung dieser wenigen Befehle auf dem Prozessor.<br />
RISCs benötigen wegen ihrer einfachen Befehle keinen Mikrocode und deswegen wird bei ihnen das interne<br />
Schaltnetz in festverdrahteter Logik (Gatterverküpfungen ) realisiert.<br />
Diese einfachere Hardware läßt höhere Taktraten zu und da die Befehlsverarbeitung nach dem Pipeline-Prinzip<br />
erfolgt, wird meist pro Maschinentakt ein Befehl beendet.<br />
Da die heutigen Mikroprozessoren (Intel 80x86, Motorola 680x0 usw ) kompatibel zu den ersten CISC-<br />
Bausteinen der jeweiligen Mikroprozessorfamilie bleiben müssen, sind auf den heutigen Bausteinen meist CISC-<br />
und RISC-Komponenten gemischt untergebracht.<br />
Als grobe Kriterien für die Leistungskategorie des Prozessors bzw Rechners gelten die externe Datenbus -<br />
breite die meistens identisch ist mit der internen Registerbreite und der Takt.<br />
Je größer die Taktrate und die Datenbusbreite, um so mehr Daten können pro Zeiteinheit aus dem Arbeits -<br />
speicher in den Prozessor übertragen werden.<br />
<strong>6.</strong>6 Personal-Computer PC und Intel 80x86-Prozessoren.<br />
Der 16-Bit-Prozessor 8086 begründete die 80x86-Familie von Intel und wurde in der “Light-Version“ des<br />
8088 (nur 8-Bit-Datenbus) der Stammprozessor des IBM-Personal -<strong>Computers</strong>.<br />
Der 8086 wurde so weit wie nur möglich kompatibel zur 8-Bit-Vorgängergeneration 8080/8085 entwickelt<br />
und hatte neben einem 16-Bit-Datenbus einen 20-Bit-Adressbus mit einem realen Adressraum von 1 Mbyte .<br />
Dieser Adressierungsmodus wird als Real-Mode bezeichnet und das Betriebssystem DOS (Disk Operating<br />
System ) ist in seinen Funktionen im wesentlichen auf diesen Real-Mode beschränkt.<br />
PC-Kategorie Prozessor Register [Bit] Datenbus [Bit] Adreßbus [Bit] Takt [MHz]<br />
Ur-Pc 8088 16 8 20 4,77<br />
XT 8086 16 16 20 4,77 – 10<br />
AT 80286 16 16 24 6 – 20<br />
-386 80386 32 32 32 25 – 40<br />
-486 80486 32 32 32 25 – 100<br />
Pentium 80586 32 64 32 100 – 500<br />
Pentium IV Pentium IV 32 64 36 > 1500<br />
Um ein Programm, das für den ersten Ur-PC entwickelt wurde, auch noch auf einem heutigen Pentium-PC<br />
ablaufen lassen zu können, sind alle Intel 80x86-Prozessoren aufwärtskompatibel, d.h. sie enthalten alle<br />
Befehle und Funktionen der vorhergehenden Prozessorgeneration.<br />
In jedem 80x86-Prozessor ist somit der Real-Mode ( 8086-Prozessor ) vorhanden und da unter dem Betriebs-<br />
system WINDOWS auch das Betriebssystem DOS zur Verfügung gestellt wird, ist Kompatibilität zurück bis<br />
zum Ur-Pc gewährleistet.<br />
Bei den Nachfolgeprozessoren des 8086 hat INTEL zur Unterstützung <strong>eines</strong> Multitasking durch ein vierstufiges<br />
Speicherschutzkonzept den sogn. Protected Virtual-Adress-Mode ( PVA ) eingeführt.<br />
Da sich alle 80x86-Prozessoren nach dem Einschalten im Real Mode befinden, erfolgt die Umschaltung in den<br />
Protected-Mode durch Setzen <strong>eines</strong> Bits im Maschinenstatuswort .<br />
Der Speicher über der 1Mbyte-Grenze ( Extended Memory bis 4 Gbyte ) kann von den 80x86-Prozessoren<br />
nur im Protected-Mode angesprochen werden.<br />
Der ab dem 80386 zur Verfügung stehende Virtual 8086 Mode ermöglicht die Betreibung von Real-Mode-<br />
Programmen in der geschützten Umgebung des Protected-Mode. ( z.B. MS-DOS-Eingabeaufforderung unter<br />
WINDOWS )<br />
Ab dem 80386 ist die interne Registerbreite von 16 auf 32 Bit verdoppelt worden und diese stehen auch im<br />
Real-Mode zur Verfügung, können aber aus Gründen der Kompatibilität für DOS-Programme nicht effizient<br />
verwendet werden.