6. Funktionseinheiten eines Computers / Mikrocomputers
6. Funktionseinheiten eines Computers / Mikrocomputers
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Rechnergrundlagen Teil 2 - 5 - Prof. Dipl.-Ing. Komar<br />
<strong>6.</strong>4 Bauformen und Einsatz von Mikrocomputern<br />
Mikrocontroller<br />
Der Single-Chip-Mikrocomputer besteht aus einem einzigen Baustein, d.h. er ist ein vollständiger Rechner auf<br />
einem Chip. Neben dem Prozessorkern (meist aus einer erfolgreichen Mikroprozessorfamilie ) enthalten diese<br />
Bausteine eine aufgaben- bzw kundenspezifische Speicher- und Peripheriebestückung. Nur die Anschlüsse der<br />
Peripherie-Komponenten werden an den Stiften ( Pins ) herausgeführt.<br />
Sie werden für einfache Steuerungen ( controller ) im Masseneinsatz verwendet und diese Embedded Systems -<br />
Anwendungen sind sicherlich die am weitesten verbreitete Mikrocomputerform, allerdings meist unsichtbar für<br />
den Geräteanwender.<br />
Beispiel : Intel 8051-Familie mit 80515 / 80535 im MVUS-System der FH-Dieburg<br />
Ein-Platinen-Computer<br />
Der Single-Board-Mikrocomputer besteht aus einer Karte mit einer gedruckten Schaltung.<br />
Prozessor, Speicherbausteine und Peripheriebausteine werden durch Leitungen miteinander verbunden. Mit<br />
Erweiterungssteckern können Zusatzkarten (z.B. Speichererweiterung, Grafik) angeschlossen werden.<br />
Beispiel : Motherboard des PC<br />
Einsatzgebiete: Personalcomputer, Hobbycomputer, Arbeitsp1atzrechner<br />
Programmierung in Assembler und höheren Programmiersprachen<br />
Baugruppen-System<br />
Das Bauplattensystem besteht aus einzelnen Karten im Europa oder Doppeleuropaformat für ein Einschub-<br />
Gehäuse (Rack) mit einer standardisierten Bus-Rückwand.<br />
Es gibt Prozessorkarten, Speicherkarten und Peripheriekarten. Der Rechner wird nach den Erfordernissen der<br />
Anwendung zusammengesteckt und läßt sich daher leicht ändern und erweitern.<br />
Die verschiedensten Hersteller können Karten für das jeweilige genormte Bus- System anbieten.<br />
Systeme : ECB ( 8 Bit Z80 / 8080 ), VME-Bus ( Motorola 68 000 ), Multibus ( Intel 80x86 )<br />
Einsatzgebiete: Steuerung von Maschinen und Anlagen (Prozeßrechner), insbesondere in der industriellen<br />
Automatisierungs- und Robotertechnik.<br />
Digitale Signalprozessoren DSP<br />
sind speziell für die schnelle digitale Verarbeitung von analogen Signalen (z.B. Audio, Video ) ausgelegt.<br />
Die Synthese und Analyse von analogen Signalen ist sehr rechenintensiv und benötigt spezielle Reihen-<br />
entwicklungen. Hierzu ist die Multiplikation und eine anschließende Addition zu einem bereits vorhandenen<br />
Wert nötig ( DFT bzw FFT )<br />
DSPs haben ein Rechenwerk, das auf solche Berechnungen spezialisiert ist. Auf den Bausteinen befinden sich<br />
mehrere Analog/Digital- ( ADC ) und Digital/Analog-Wandler DAC.<br />
Außerdem besitzen sie meist getrennte Programm- und Datenspeicher mit jeweils eigenen Bussystemen und<br />
vermeiden mit dieser Harvard-Architektur den von-Neumannschen Flaschenhals.<br />
Anwendung: Sprach- und Bildverarbeitung, Regelungstechnik, Telekommunikation.<br />
Co-Prozessoren<br />
erfüllen im Computer spezielle Aufgaben und entlasten dadurch die CPU.<br />
Arithmetik-Co-Prozessoren übernehmen die Gleitkommaberechnungen, Graphik-Co-Prozessoren führen<br />
komplexe graphische Berechnungen durch.<br />
Daneben übernehmen Spezial -Mikrocontroller die Kommunikation und Verwaltung von Externspeicher (Hard<br />
Disk Controller, Floppy Disk Controller ) , Bildschirm , serielle Schnittstelle (USART) und Netzwerken.<br />
Multimediaprozessoren beschleunigen die Bildverarbeitung.<br />
Mit zunehmendem Integrationsgrad werden viele dieser Hilfsfunktionen in den Mikroprozessor integriert.