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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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97b<br />

Unsere Liturgien<br />

d. h.: ja, ja, es soll also geschehen. Die Liturgien unserer Rirchc sind<br />

reich an wertvollen Vertonungen der verschiedenen „Amen" der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Die<br />

Schristlcsungen<br />

werden in der (Ordnung des Kirchenjahres gehalten. Jedem Sonntag<br />

und Feiertag sind zwei feste Stücke, griechisch Perikopen, d. h.<br />

Abschnitte, zugewiesen: Epistel und Evangelium. w e n n nur eine<br />

Lesung üblich ist, <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> zweite als Text der predigt. Die Schriftlesungen<br />

erfolgen vom Altar oder, altkirchlicher S itte entsprechend,<br />

vorn besonderen Lesepult aus. Die Festlegung der Perikopen auf <strong>die</strong><br />

einzelnen Sonntage ist nach jahrhundertealter Übung erfolgt. w i r<br />

können keine der Perikopen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bildung unserer christlichen E r­<br />

kenntnis entbehren. Bei Abweichung von der Pcrikopenordnung<br />

nimmt der Prediger eine besondere Verantwortung auf sich; in der<br />

Erhaltung der Ordnung liegt nicht nur <strong>die</strong> Ehrerbietung vor dem<br />

Glaubcnszeugnis der Vater, sondern <strong>die</strong> Überwindung von Unordnung,<br />

Einseitigkeit und Willkür bei Prediger und <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Luther wollte zwischen Epistel und Evangelium ein geistliches Lied<br />

gesungen wissen, wie auch vor ihm <strong>die</strong> Rirchc an <strong>die</strong>ser Stelle einen<br />

Psalm sang (das Graduale).<br />

Auf <strong>die</strong> Epistel antwortet <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> mit dem dreifachen<br />

Halleluja!<br />

d. h.: „Lobet Gott!", einer alttestamentlichen Wortverbindung, <strong>die</strong><br />

aus der ältesten Äirche im gottes<strong>die</strong>nstlichen Gebrauch geblieben ist.<br />

Auch hier kann der Thor einen ausgeführten Hallcluja-Satz oder den<br />

Epistelspruch bezw. beim Evangelium den Evangelienspruch des Tages<br />

singen, wie solche <strong>die</strong> liturgischen Schätze der Rirchc in reichem<br />

Maße ausweisen. Es kann auch hier oder als Ersatz <strong>für</strong> das Graduale<br />

oder als predigtvorlied das<br />

Lied der Woche<br />

gesungen werden. <strong>Das</strong> „wochenlied" lehnt sich an <strong>die</strong> Tageslesungen<br />

an und hat auch in den täglichen Andachten der folgenden Wochentage<br />

seinen Platz als Verbindung zwischen Sonntagsgottes<strong>die</strong>nst und<br />

Hausandacht. Diese wochenliedcr gehören zu den Kernstücken der<br />

Verkündigung; ihre Ordnung muß der <strong>Gemeinde</strong> geläufig werden.

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