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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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S72<br />

Unsere Liturgien<br />

Unsere LLturgien*<br />

D as Wesen der Liturgie<br />

<strong>Das</strong> W ort Liturgie entstammt der griechischen Sprache. Dort bezeichnete<br />

es den öffentlichen Dienst <strong>für</strong> das Volksganze, <strong>die</strong> Verwaltung<br />

eines Amtes. Im biblischen Sprachgebrauch hat das W ort stets<br />

religiöse Bedeutung. E s bezeichnet beides: den Dienst, den Christus<br />

Seiner <strong>Gemeinde</strong> erweist, und den Dienst der <strong>Gemeinde</strong> in Seiner<br />

Nachfolge. Christus wird (Hebr. S, r) ein „Liturg des Allerhciligsten"<br />

genannt. (Luther übersetzt hier: ein Pfleger). Paulus nennt sich (Röm.<br />

;s, ztz. ,7) einen „Liturgen Christi" (Luther: „Diener Christi").<br />

Deshalb trägt auch der Gottes<strong>die</strong>nst den Namen „Liturgie". E r ist<br />

der der <strong>Gemeinde</strong> aufgetragene „Dienst" der Wortverkündigung, der<br />

Anbetung und des Bekennen«, der Gottes<strong>die</strong>nst, von dem <strong>die</strong> christliche<br />

<strong>Gemeinde</strong> glaubt und hofft und erwartet, daß Gott durch<br />

Christus unter ihr gegenwärtig ist. M an kann nicht Predigt und<br />

„Liturgie" einander gegenüberstellen, noch weniger das eine vor dem<br />

andern geringer werten. Rechtes Liturgieren, das immer aus Gottes<br />

W ort und Sakrament erwächst, ist, wie das rechte predigen und<br />

das gesegnete Heiern, ein Geschenk des Heiligen Geistes, sowohl <strong>für</strong><br />

den täglichen Beter daheim wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> in ihrem B ittund<br />

Lobgesang. Zum liturgischen Handeln gehört beides: Hören und<br />

Verkünden. — S o ward unsere Liturgie als Ganzes, so wird,<br />

sie täglich neu, wohl gebunden an <strong>die</strong> Mängel der Menschen, <strong>die</strong> sie<br />

feiern, aber doch gestaltet aus der Lraft und unter dem Segen des<br />

Heiligen Geistes, bis sie einst erhoben wird in <strong>die</strong> volle Wahrheit<br />

und geistliche Sckönheit der ewigen Herrlichkeit des erhöhten G ottessohnes<br />

Iesus Christus, dessen Königsthron <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> der<br />

vollendeten anbetend umschwebt in einem Jubel ohne Maßen!<br />

w e r dem Reichtum der Kirche an Hermen des Gottes<strong>die</strong>nstes begegnet,<br />

wird — zumal im Kreislauf und Wechsel der Jahre —<br />

mit dankbarem Staunen der Hülle und Mannigfaltigkeit der<br />

Glaubenszeugnisse inne werden, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sen Liturgien gegeben sind.<br />

Im Laufe der Geschichte haben sich bestimmte Grundformen herausgebildet:<br />

<strong>die</strong> Liturgien des Sonntagsgottes<strong>die</strong>nstes, der Sakramente,

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