Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Gebetsgesäng«
Lieder
für die Feiertage und Feierstunden aus besonderem Anlaß bietet das
Gesangbuch die Fülle, w o es sich um Feiern in der Kirche handelt,
gehen w ir nicht vorbei an jenen zwei großen Gebetsgesängen, die
M artin Luther unserer Kirche geschenkt bezw. verdeutscht hat. Das
sind die Litanei und das Tedeum oder der Ambrosianische Lobgesang.
Die Litanei
w e il w ir Gott bitten dürfen „wie die lieben Kinder ihren lieben
Vater", so dürfen wir die ganze Fülle unserer Anliegen im Gebet vor
Gott bringen. Line solche Kette von Bitten nennt man eine Litanei,
besonders wenn ein vorderer die Nennung der einzelnen Anliegen übernimmt
und die Gemeinde mit dem gleichbleibenden B ittruf antwortet.
M artin Luther hat eine große Kirchenlitanei verfaßt, die die gemeinsamen
Anliegen der Christenheit zusammenfaßt und besonders an B ußtagen,
auch sonst in Stunden der Not oder an den Freitagen als den
Gcdenktagm des Leidens Christi im Wechsel zwischen Pfarrer und
Gemeinde gebetet wird.
Sie beginnt und schließt mit der Anrufung der heiligen Dreieinigkeit,
nennt zunächst Nöte und Plagen^ die uns besonders drücken, und beruft
sich dagegen auf Christi Tod und Auferstehung. Im zweiten Teil
folgen dann der Reihe nach die einzelnen Bitten, die den ganzen Umkreis
christlichen Lebens umfassen. Jeweils ist die Bitte um Lrhörung
als Antwort der Gemeinde angefügt.
Xyrie eleison — Herr, erbarme Dich!
so rufen die Notleidenden im Neuen Testament, wenn sie des Heilands
Aufmerksamkeit aus sich ziehen wollen. Im Heidentum galt
der gleiche Ruf als Huldigung für den Kaiser.
Der Ambrosianische Lobgesang
Als Bischof Ambrosius von Mailand im Jahre 3Z/ den späteren
Bischof Augustiners in der Vsternacht taufte, da sollen beide, von der
Feier der heiligen Nacht zutiefst ergriffen, sich wechselseitig ein Lied
zugesungen haben, das seither -er Ambrosianische Lobgesang heißt