Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Gonnta g nach Weihnachten
SS
in den Tempel zu kommen; an diesem Tage aber trieb sie eine innere
Stimme dorthin.
Nun geschah das Unerwartete. Simeon trat herzu, nahm den Iesusknaben
auf seine Arme, pries Ih n als den Heiland der W elt und
dankte Gott, daß er gewürdigt worden sei, Ih n noch vor seinem Tode
zu sehen. Ähnliches tat nachher die alte Hanna vor allen Menschen,
die im Tempel waren.
viel hatte M aria seit der Geburt Iesu schon um ihres Lindes willen
erlebt: Erst die Hirten, dann die Weisen, dann die Darstellung im
Tempel, w ie soll sie es verstehen) Line Weissagung wird ihr und
ihrem Manne gegeben. L s ist ein Prophetensegen. L r lautet: „Dieser
rst gesetzt zum 8«ll und zum Aufersteh», vieler in Israel und zu einem
Zeichen, dem widersprochen wird", und zu M aria besonders: „Dir
wird ein Schwert durch deine Seele dringen".
W as für ein merkwürdiger Segen! L r klingt nicht so, wie Menschen,
die zum ersten Male Litern geworden sind, sich ihn wünschen, w enn
uns das jemand bei der Taufe unseres Lindes sagte: L r wird einen
Zwiespalt in sein Volk bringen, den einen aufhelfen, die andern zu
Hall bringen; man wird ihm widersprechen, und dir, seiner Mutter,
wird ein Schwert durch die Seele dringen!
Und doch w ar dies ein rechter Segen Gottes, wie L r nur den Litern
des Heilandes gegeben werden konnte. W arum wird ->hm widersprochen
werden) w e il L r die geheimsten Gedanken Gottes offenbar
machen wird. „Ich bin dazu geboren und in die kVelt gekommen,
daß Ich die Wahrheit zeugen soll; wer aus der Wahrheit ist, der
höret Meine Stimme" (Ioh. ,8, 37). S o hat Icsus später Selber
Seine Aufgabe gekennzeichnet, als L r vor pilatus stand. Darin bestand
das Lönigtum Iesu Christi und besteht es bis auf diesen Tag,
daß L r die Wahrheit ans Licht bringt. W ohl dem, der sich nicht an
Ihm ärgert!
Nach der Darstellung im Tempel kehren M aria und Ioseph in ihre
Heimat zurück. Tage kommen und vergehen, das Lind wächst heran
und wird stark. 8rüh zeigt sich an Ihm eine übermenschliche Weisheit.
W ohl inögcn Ioseph und Maria sich Gedanken darüber gemacht haben,
was einmal aus ihrem Linde werden würde, wie das menschliche
Litern tun. Vielleicht hat Maria darüber manchmal das W ort von
dein Schwert, das durch ihre Seele gehen sollte, vergessen. Sie war
gewiß, wie andere Mütter, stolz.auf ihren Sohn, und sah in ^hm ihr