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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Apostel und Evangelisten<br />

gS5<br />

Bei <strong>die</strong>ser sorgfältigen Erforschung des Tatbestandes findet er eine von den<br />

übrigen Evangelisten nicht benutzte, in Palästina niedergeschriebene Aufzeichnung,<br />

<strong>die</strong> in ihrer Farbigkeit und Anschaulichkeit einzigartig ist. Aus <strong>die</strong>ser<br />

«Quelle stammen <strong>die</strong> Weihnachtsgeschichten und <strong>die</strong> schönsten Gleichnisse Jesu.<br />

Sie haben Lukas den Beinamen „der Maler" eingetragen. Lein Evangelist hat<br />

der bildenden Aunst so viele Stoffe gegeben wie Lukas. In seiner Evangeliendarstellung<br />

ist besonders <strong>die</strong> Sündenvergebung und das Gnadenangebot an<br />

<strong>die</strong> Armen, Frauen, Samariter und Heiden hervorgehoben.<br />

So sieht Lukas den Heiland mit den Augen des Heidenchristen und Paulusschülers.<br />

Er begleitet den Apostel Paulus auf seinen Reisen, auf der zweiten<br />

Missionsreise von Troas bis Philippi (Ap. Gesch. ,S, ?o—?7, der sog. wir-<br />

Bericht), auf der Rückreise nach der dritten Missionsreise von Philippi bis<br />

Milet (Ap. Gesch. ro, s—is), auf der Weiterreise von Milet bis I-rusalem<br />

(Ap. Gesch. ri, >—ir), auf der Seereise von Läsarea bis Rom (Ap. Gesch.<br />

27, i—r§, ;ö). Paulus nennt ihn im philemonbrief 24 seinen Gehilfen und<br />

rühmt in r. Timotheus 4, l l sein« Treue. Lukas allein hielt in der Gefangenschaft<br />

bei ihm aus.<br />

Lukas schildert in der Apostelgeschichte <strong>die</strong> Taten Jesu durch <strong>die</strong> Apostel. Die<br />

Apostel leben nicht <strong>für</strong> sich, sondern im Dienst des Herrn Christus, und gründen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n, <strong>die</strong> zu Seinem Dienst bereit sind. Lukas stellt neben Petrus den<br />

Heidcnapostel Paulus als gleichberechtigten Apostel. Er hält <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

mit der gesamten Lirche fest und schildert in der Apostelgeschichte, wie Paulus<br />

trotz des furchtbaren Hasses der Juden <strong>die</strong> Verbindung mit der Rirchc in<br />

Jerusalem aufrechterhält. So ist Lukas der getreue Apostelschüler, der in der<br />

einzigartigen Schul« des Paulus gelernt hat, was wesentlich ist zur Begründung<br />

des christlichen Glaubens und zur Festigung der christlichen Lirche. Luther<br />

schreibt in seiner Vorrede zur Apostelgeschichte: „Dies Buch soll man lesen und<br />

ansehen, nicht als hätt« Sankt Lukas in ihm nur <strong>die</strong> eigenen, persönlichen Werke<br />

oder Geschichten der Apostel als Beispiele guter Werke oder guten Lebens geschrieben.<br />

Sondern darauf soll man merken, daß Sankt Lukas mit <strong>die</strong>sem<br />

Buche lehrt <strong>die</strong> ganze Christenheit bis an der Welt Ende das rechte Hauptstück<br />

christlicher Lehre, nämlich wie wir alle allein durch den Glauben an Jesus<br />

Christus ohn« alles Zutun des Gesetzes oder Hilfe unserer Werke gerecht werden.<br />

Darum könnte <strong>die</strong>ses Buch wohl ein« Auslegung der Episteln von Sankt<br />

Paulus heißen. Denn was Paulus aus Worten und Sprüchen aus der Schrift<br />

lehrt und treibt, das zeigt hier Sankt Lukas und beweist in Beispielen und<br />

Geschichten, daß es so gegangen ist und so gehen müsse, wie Sankt Lukas<br />

lehrt, nämlich daß kein Gesetz, kein Werk den Menschen gerecht mache, sondern<br />

nur der Glaube an Christus".<br />

Sein kirchliches Sinnbild ist der Stier.

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