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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Apostel und Evangelisten<br />

S4g<br />

Antiochien wurde das Zentrum der wcltmission. Barnabas, auch ein Volksgenosse<br />

der griechischen Diaspora, „ein frommer Mann voll Heiligen Geistes<br />

und Glaubens", holte Paulus aus seiner Verborgenheit dorthin (Ap. Gesch.<br />

)), r4—rö). Line starke heidenchristliche <strong>Gemeinde</strong> befand sich dort. Sie fiel<br />

in der «Öffentlichkeit so stark als Neubildung auf, daß man ihr auch einen eigenen<br />

Namen gab. Man nannte sie dort zuerst <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> der „Christen". Unter<br />

der Arbeit des Barnabas und des Paulus erstarkte <strong>die</strong>se <strong>Gemeinde</strong> mehr und<br />

mehr. Es war ein Zeichen der geistlichen Kraft <strong>die</strong>ser <strong>Gemeinde</strong>, daß hier zuerst<br />

der Gedanke einer planmäßigen Mission auftauchte. Als Gottes Geist<br />

befahl: „Sondert Mir aus Saulus und Barnabas zu dem Werk, dazu Ich sie<br />

berufen habe" (Ap. Gesch. zs, r), da war «ine der bedeutendsten Stunden der<br />

Weltgeschichte gekommen. Paulus war an das Werk gestellt, das den Gang<br />

des Evangeliums in <strong>die</strong> Welt entscheidend bestimmt hat.<br />

<strong>Das</strong> Jahrzehnt 4ö bis sd (oder, wie ander« rechnen, 4s bis SS) ist das große<br />

Jahrzehnt im Leben des Apostels, der nun, wie er in <strong>die</strong> griechische Welt eintritt,<br />

nicht mehr mit seinem hebräischen Namen Saulus, sondern mit seinem<br />

griechischen Paulus genannt wird (Ap. Gesch. is, g). Drei gewaltige Missionsreistn<br />

hat er in <strong>die</strong>ser Zeit unternommen. In den wichtigsten Städten<br />

Kleinasiens, Mazedoniens und Griechenlands entstehen durch seinen Dienst<br />

Christengemeinden. Ein unerhörter Siegeszug des Evangeliums beginnt. Die<br />

wichtigsten Brief« des Neuen Testaments werden in <strong>die</strong>ser Zeit geschrieben,<br />

Briefe, <strong>die</strong> zu den Fundamenten der Kirche Christi gehören. Erst vor dem<br />

Throne Gottes wird es offenbar werden, wie viel Ungezählte und von<br />

Menschen nicht zu Zählend« durch <strong>die</strong>se Briefe den w eg zu dem Vater Jesu<br />

Christi gefunden haben.<br />

In <strong>die</strong>sen zehn Jahren macht Paulus Reisen voll unglaublicher Anstrengungen<br />

und Gefahren, erlebt er <strong>die</strong> schwersten Rümpfe und Verfolgungen, erfährt<br />

er <strong>die</strong> Begnadungen und Siege Gottes von überwältigender Herrlichkeit.<br />

Paulus selbst gibt einen erschütternden Überblick über das Erleiden und Erleben<br />

jener Jahre in den Worten, <strong>die</strong> er im 1l. Kapitel des r. Korintherbriefes<br />

(Vers rs ff.) niederschreibt. Läßt sich ein wuchtigeres Bild von einem<br />

Zeugenleben finden?<br />

Als <strong>die</strong>se zehn Jahre um waren, war mitten in <strong>die</strong> Rulturwelt Europas das<br />

Evangelium hineingetragen. <strong>Das</strong> Kreuzeszeichen ging über Europa auf, dasselbe,<br />

in dem bis zum heutigen Tage sein Schicksal beschlossen liegt! (Man lese<br />

Ap. Gesch. -8—ro). Die groß« Arbeitszeit lag hinter ihm. Die große Bewährung<br />

im Stillhalten und Leiden lag vor ihm.<br />

Der grenzenlose Haß der Juden gegen ihn kam bei einem Besuch des Apostels<br />

in Jerusalem zum Ausbruch (Ap. Gesch. ri, rr ff.). Vor dem Erschlagenwerden<br />

rettete ihn der römisch« Hauptmann. Jahrelang liegt er nun bei den<br />

römischen Prokuratoren F«lix und Festus gefangen, bis er auf Grund seiner

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