Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Apostel und Evangelisten
S4S
D i e A p o s t e l P e t r u s u n d P a u l u s
r g . J u n i .
Das Evangelium: M atthäus )b, -b—?g.
Die Epistel: Apostelgeschichte ;r,
G e b e t
Herr, allmächtiger Gott, himmlischer Vater, der Du uns die Apostel
Petrus und Paulus zu Zeugen des Glaubens gegeben hast, verleihe
uns, daß wir, durch ihr Zeugnis erweckt und belehrt, ihnen in Treue
und Eifer des Bekenntnisses allzeit nachfolgen mögen, durch unseren
Herrn Jesum Christum. Amen.
A u s d e s A p o s te ls P e t r u s L e b e n u n d w i r k e n *
Die Heilig« Schrift erzählt kein« Lebensgeschichten großer Männer. Es geht
ihr nicht um die Menschen. Es geht ihr um den Herrn. Nur so weit wir die
anderen im Lichte Christi sehen, können wir von ihnen berichten; sie selbst
waren damit einverstanden, daß sie im Schatten blieben und alles Licht
auf Christus fiel. Darum verstecken die Jünger in ihren Erzählungen auch die
eigenen Schwächen nicht. Gerade so wird deutlich, was Christus aus
schwachen Menschen machen kann. —
Als ein besonders «indrückliches Beispiel dafür tritt Petrus vor unsere Augen.
Petrus, fselsen, nennt Jesus den schwankenden, von Stimmungen bewegten
Mann, als wollte er damit ein Zeichen geben, daß es nicht auf die menschlichen
Anlage» und Leistungen ankommt, sondern auf das, was Er daraus
macht.
Petrus war ein 8>sther am See Genezareth. Es inögen schon andere Begegnungen
mit Jesus (Joh. 4; f.) der entscheidenden Stunde vorangegangen
sein, die Lukas uns erzählt (s, - ff.). Der niedergeschlagene Mann, der die
ganze Nacht umsonst gearbeitet hat, gibt der Gewalt Raum, die das Wort
Jesu über ihn gewonnen hat: „Auf Dein Wort will ich das Netz auswerfen".
Eine Tiefe menschlichen Erlebens in einem wachen Herzen, wie es dem Petrus
eigen war! Darum regt sich bei ihm über dem erfolgreichen Mchzug sogleich
das erschrocken« Gewissen: „Herr, gehe vor mir hinaus! Ich bin ein sündiger
Mensch". Und eben darum kann ihn Jesus als Menschenfischer brauchen.
Mit seinem Bruder Andreas ist er, der verheiratet war und dessen Schwiegermutter
Jesus von, 8i«b«r geheilt hatt« (Mark. 1, rg ff.), fortan in Jesu unmittelbarer
Gefolgschaft, w ie tief der Eindruck des Meisters auf ihn ist, und welches
vertrarien sein lebendiger Geist zu Ihm faßt, das zeigt die Geschichte